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Erfahrungsbericht WS 12 / 13 - Erasmus

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mündlich, nicht schriftlich): Man sitzt mit dem ganzen Kurs in einem Raum und wird vom<br />

Dozenten der Reihe nach aufgerufen und muss dann vor dem ganzen Kurs vorne am „Pult“<br />

die Fragen beantworten. Manchmal ist es so, dass alle zuhören können, manchmal ist es so,<br />

dass alle ungehemmt reden und der Lärmpegel dementsprechend eher nicht<br />

konzentrationsförderlich ist. Es kann sein, dass fünfzig Leute das Examen machen und man<br />

dann von neun Uhr morgens bis sechs Uhr abends im Klausurraum sitzt und nicht raus kann,<br />

weil man aufgerufen werden könnte. Die Reihenfolge wird nämlich nach der<br />

Anmeldungsreihenfolge für die Klausur bestimmt, nicht von A-Z o.ä. Das mit dem Nicht-<br />

Rausgehen auch unbedingt ernst nehmen, eine Freundin von mir ist durchgefallen, weil sie<br />

nicht anwesend war als sie aufgerufen wurde. Es gibt jedoch dann meistens mehrere<br />

Nachprüfungsmöglichkeiten. Das italienische Klausuren-System ist also gänzlich anders als<br />

das unsere, man gewöhnt sich jedoch schnell daran.<br />

Bei dem Verfassen von Hausarbeiten (meistens nur 10 Seiten) wird im Anschluss eine<br />

mündliche Klausur zur Hausarbeit gestellt. Falls das Italienisch noch nicht so gut sein sollte,<br />

kann man die Hausarbeiten oftmals auch auf Englisch und ggf. auch auf Französisch<br />

verfassen. Es wird dann jedoch wahrscheinlich auf Italienisch geprüft. Die Klausuren sind auf<br />

Italienisch gestellt, manchmal dürfen die Fragen jedoch auf Englisch beantwortet werden.<br />

Hierfür gibt es keine Regel, das wird individuell mit den Dozenten abgesprochen. Das<br />

Semester endet übrigens meistens Ende Dezember, danach sind nur noch Klausuren und<br />

keine Vorlesungen bzw. Seminare mehr.<br />

Zu den Studienleistungen: Die Notenspanne geht von 0-30 Punkten, Achtung: mit 18<br />

Punkten ist die Klausur/ Hausarbeit erst bestanden und wird meist in eine 4,0 umgerechnet.<br />

26 Punkte sind meist eine 2,0. Meine Klausuren waren sehr anspruchsvoll und ohne eine<br />

ausgiebige Vorbereitung wäre ein Bestehen nicht möglich gewesen. Einen Sonderstatus, weil<br />

man <strong>Erasmus</strong>-Student ist, gibt es meistens nicht. Dafür wird man genauso ernst genommen,<br />

wie die italienischen Studenten, was mir persönlich gut gefallen hat.<br />

Erfahrungen außerhalb des Studiums:<br />

Im September bin ich nach Bologna geflogen um eine Wohnung zu finden. Das war definitiv<br />

zu spät. Wer eine günstige, schöne Wohnung sucht, sollte Ende Juli, spätestens Anfang<br />

August hin fahren und sich etwas Passendes suchen. Bologna wird zu Semesterzeiten von<br />

Studenten überschwemmt. Das trägt zum schönen Flair der Stadt maßgeblich bei, führt aber<br />

auch zu einer chronischen Wohnungsnot. In Italien sind Doppias und sogar Triplas sehr<br />

verbreitet. Im September sind dann nur noch die sehr teuren Einzelwohnungen bzw. die<br />

Doppias/ Triplas, wo ein Zimmer zu zweit oder zu Dritt geteilt wird, zu finden. Wer den Stress<br />

der Wohnungssuche auf letzte Minute also vermeiden will und vielleicht mit Italienern<br />

zusammen wohnen möchte, sollte schon früher dorthin fahren. Ich persönlich habe in einer<br />

Doppia gewohnt und mir hat es sehr gut gefallen, obwohl ich dem zuerst auch skeptisch<br />

gegenüber stand. Im Endeffekt war es das Beste an meinem Auslandsaufenthalt, weil<br />

dadurch eine sehr enge Freundschaft entstanden ist.

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