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Es geht um das Buch - Kurt-Wolff-Stiftung

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website www.stroemfeld.com<br />

website www.sukultur.de<br />

stroemFeld VerlAg e-mail info@stroemfeld.de<br />

e-mail info@sukultur.de suKultur<br />

64 65<br />

i<br />

m roman ›Vorabend‹ setzt peter Kurzeck<br />

seine autobiographisch-poetische<br />

chronik ›<strong>das</strong> alte Jahrhundert‹<br />

fort, die mit ›übers eis‹ begonnen hat<br />

und von der bereits 4 Bände vorliegen. in einer<br />

einzigen, atemlosen ›erzählung in der erzählung‹<br />

führt uns der Autor zurück in <strong>das</strong> westdeutschland<br />

der 50er, 60er und 70er Jahre, erzählt vom<br />

Verschwinden des dorfs seiner Kindheit und wie<br />

die republik beschließt, daß <strong>das</strong> leben fortan aus<br />

Autobahnen, Autobahnzubringern, schnellstraßen,<br />

gewerbe- und einkaufszentren und sonderan geboten<br />

zu bestehen hat. ›schon mein ganzes leben<br />

lang wollte ich dieses <strong>Buch</strong> schreiben.‹ (peter<br />

Kurzeck) swr Bestenliste platz 1, Juni 2011<br />

p<br />

peter Kurzeck<br />

›Vorabend‹<br />

roman<br />

<strong>das</strong> alte Jahrhundert 5<br />

1015 s., geb., Fh<br />

978-3-87877-079-0<br />

39,80 euro<br />

stroemfeld Verlag<br />

holzhausenstraße 4<br />

60322 Frankfurt a. m.<br />

069 / 95 52 26 22<br />

069 / 95 52 26 24<br />

Kurzeck, peter übers eis. <strong>das</strong> alte Jahrhundert 1 (roman, 324 s.) 978-3-87877-580-5 19,80<br />

Kurzeck, peter Als gast. <strong>das</strong> alte Jahrhundert 2 (roman, 432 s.) 978-3-87877-825-7 24,00<br />

Kurzeck, peter ein Kirschkern im märz. <strong>das</strong> alte Jahrhundert 3 (roman, 293 s.) 978-3-87877-935-3 19,80<br />

Kurzeck, peter oktober und wer wir selbst sind. <strong>das</strong> alte Jahrhundert 4 (roman, 208 s.) 978-3-87877-053-4 19,80<br />

Kurzeck, peter Kein Frühling (roman, 589 s.) 978-3-87877-857-8 32,00<br />

Anschrift<br />

im zuge der westdeutschen studentenbewegung 1970 vom Verleger Kd wolff gegründet, hat sich stroemfeld in den<br />

vierzig Jahren seines Bestehens einen namen als Verlag für historisch-kritische Klassiker-editionen (hölderlin, Kleist,<br />

Keller, trakl, Kafka, robert walser u. a., alle mit handschriftenfaksimiles) und h<strong>um</strong>anwissenschaften gemacht. seit<br />

1977 sind die meisten werke von Klaus theweleit bei stroemfeld / roter stern erschienen. Aber auch peter Kurzeck<br />

hat alle seine romane bei stroemfeld veröffentlicht. stroemfeld betreut die Vorlesungen des Berliner religionsphilo-<br />

sophen Klaus heinrich. Verschiedene Kataloge und editionen bei stroemfeld sind von der stiftung <strong>Buch</strong>kunst im wett-<br />

bewerb der schönsten Bücher prämiiert worden. 2002 hat stroemfeld den Bindung-Kulturpreis erhalten, 2007 den<br />

<strong>Kurt</strong> wolff-preis.<br />

ressestimmen: ›innerhalb dieses gewaltigen<br />

werkes <strong>das</strong> gewaltigste,<br />

großartigste <strong>Buch</strong>‹ (sz) ›ein epochen-<br />

gemälde … ein glücksfall für die<br />

deutschsprachige literatur‹ (nzz) ›der proust der<br />

Bundesrepublik heißt peter Kurzeck.‹ (der spiegel)<br />

›ein <strong>Buch</strong> der treue, der Verbindlichkeit und der<br />

Kontinuität‹ (ndr) ›literatur auf der höhe ihrer<br />

möglichkeiten‹ (FAz) ›ein ton, der inventarisiert<br />

und zugleich verzaubert‹ (Frankfurter rundschau)<br />

leseprobe<br />

wie praktisch jetzt alles verpackt ist.<br />

spätestens jetzt hat jeder im dorf<br />

einen Kühlschrank. und im gleichen<br />

Jahr wird in staufenberg eine amtli-<br />

che müllabfuhr eingeführt. Jeder kauft einen genormten<br />

feldgrauen zinkmülleimer und schreibt<br />

mit schwarzer Farbe in druckbuchstaben seinen<br />

eigenen namen auf diesen neuen mülleimer drauf.<br />

Jetzt steht der name drauf – jetzt beim zweiten<br />

mal könnte man es wahrscheinlich schon besser.<br />

es gibt kleine, mittlere und große. die kleinen sind<br />

wirklich sehr klein. nur höchstens für sparsame<br />

witwen, die noch ein paar hühner haben und zwei<br />

Kaninchen, die die reste fressen und die Kartoffelschalen.<br />

und die großen sind voll so schwer, daß<br />

einer allein sie gar nicht tragen kann. Aber <strong>das</strong><br />

merkt man erst, wenn man ihn schon hat. wenn er<br />

dann z<strong>um</strong> erstenmal voll ist. und im gleichen Jahr,<br />

sagte ich, fängt in staufenberg die alte turmuhr<br />

wieder an zu schlagen. die anderen glocken –<br />

Abendläuten, Feiertagsläuten, die weihnachts-<br />

und die neujahrsglocken und auch <strong>das</strong> todesglöckchen<br />

– gab es die ganze zeit. Für <strong>das</strong> läuten<br />

ist der gemeindediener zuständig. Aber die turmuhr<br />

hat im sommer 1960 aufgehört zu schlagen.<br />

und jetzt 1967 ende Juli fängt sie wieder an. eine<br />

sommernacht, in der ich ihren stundenschlag nach<br />

sieben Jahren z<strong>um</strong> erstenmal wieder hörte. die<br />

nacht vor einer reise und ich kann nicht schlafen<br />

und muß in die nacht hinein immer weiter mitzählen<br />

und zurückdenken. mit vierundzwanzig, sagte<br />

ich. einmal warst du siebzehn, sagt die glocke.<br />

einmal warst du ein Kind.<br />

Autor titel (spezifikationen) isBn preis in euro<br />

telefon<br />

telefax<br />

Anschrift<br />

telefon<br />

telefax<br />

suKultur<br />

wachsmuthstraße 9<br />

13467 Berlin<br />

030 / 64 49 10 735<br />

030 / 64 49 10 733<br />

1995 Verlagsgründung<br />

1996 schöner lesen 1<br />

2000 satt.org<br />

2003 Automatenvertriebsstart<br />

2011 V.o.-stomps Förderpreis<br />

Frank Fischer<br />

›der louvre in 20<br />

minuten‹<br />

schöner lesen 105<br />

20 s., geheftet<br />

978-3-941592-26-1<br />

1,00 euro<br />

›was in Frank Fischers neustem Band über den<br />

louvre gesagt wird, hat mich sehr nachdenklich<br />

gestimmt.‹ (christian Kracht)<br />

leseprobe ich schleppe mich weiter, der hit-&run-rhythmus<br />

hat mich ziemlich mitgenommen,<br />

bei einem kleinen, fast<br />

versteckten gemälde vom Bauern-<br />

Bruegel renne ich fast vor die glasscheibe. es ist<br />

eines seiner letzten, <strong>das</strong> mit den verkrüppelten<br />

Bettlern (1568). typische Bruegel-Fratzen und<br />

komische Fuchsschwanz-Behänge, sicher eine<br />

sozialsatire oder irgendwas anderes. ein paar säle<br />

weiter durchs dickicht, dann plötzlich links ab, und<br />

wir durchrasen den großen saal 18, die galerie<br />

médicis, randvoll mit rubens-riesenteilen behängt,<br />

für die sich jetzt niemand mehr interessieren kann.<br />

direkt vor mir fällt der seidenstr<strong>um</strong>pfmann aufs<br />

parkett und kommt nicht mehr hoch, hat sich vielleicht<br />

einen splitter eingezogen. ich ziehe an ihm<br />

vorbei, und als ich mich dann noch mal kurz <strong>um</strong>drehe,<br />

sehe ich ihn mit letzter Kraft zu einer sitzbank<br />

robben. Als wir im saal 38 ankommen, scheint<br />

es gerade einen kleinen Aufruhr zu geben, denn<br />

der programmschwerpunkt liegt auf der gegenwartsliteratur von deutschsprachigen Autoren. hauptpfeiler des<br />

programms ist die reihe ›schöner lesen‹, in der bis heute 105 Bände erschienen sind. die hefte im din-A6-Format<br />

<strong>um</strong>fassen in der regel zwischen 16 und 24 seiten und werden z<strong>um</strong> preis von einem euro vertrieben. neben dem<br />

herkömmlichen Vertrieb im <strong>Buch</strong>handel werden die ›schöner lesen‹-hefte seit 2004 in süßwarenautomaten an<br />

s-Bahnhöfen verkauft – allein in Berlin bislang über 60.000 mal. regelmäßig veranstaltet der Verlag kulturelle<br />

Veranstaltungen (›die Begeisterungs-show‹) und gibt zudem <strong>das</strong> internet-Feuilleton satt.org heraus. im August<br />

2009 veröffentlichte sukultur als ersten roman ›strobo‹, <strong>das</strong> debüt des Bloggers Airen, <strong>das</strong> im mittelpunkt der<br />

plagiatsdebatte <strong>um</strong> helene hegemanns Bestseller ›Axolotl roadkill‹ stand.<br />

Vermeers ›spitzenklöpplerin‹ ist gerade nicht da.<br />

›it’s in fucking Japan‹, ruft ein am Boden zerstörter<br />

Kunsttourist, der extra schon seine Kamera ausgepackt<br />

hatte. ›who cares‹, entgegnet sébastien,<br />

dieser Vermeer sei sowieso uninteressant angesichts<br />

anderer sachen im saal, nämlich dreier meisterwerke<br />

von pieter de hooch mit den schönsten<br />

geöffneten türen, die jemals gemalt worden seien!<br />

leseprobe<br />

mark Kubitzke<br />

Aufgezeichnet v. ulf erdmann ziegler<br />

›in las Vegas‹<br />

schöner lesen 104<br />

16 s., geheftet<br />

978-3-941592-25-4<br />

1,00 euro<br />

Abends habe ich mich gelangweilt. mein motel hatte keinen Kühlschrank. in der dämmerung<br />

habe ich mir ein sixpack geholt, der aber warm war, und eine kalte dose extra, und<br />

einen sack eis. den habe ich dann in ein waschbecken getan und mein Bier gekühlt.<br />

weil es aber dermaßen heiß war, war <strong>das</strong> recht schnell weg. ich habe Fernsehen geguckt,<br />

der zweite wahlkampf von george Bush. die einzige Fernsehdiskussion von möglichen Vizes, edwards<br />

und cheney. später, beim Abflug von los Angeles, Bush und Kerry. es war erst neun oder zehn, immer<br />

noch irre heiß, Bier alle, schon der dritte Abend, und keine menschenseele. Keine Adresse, nichts gefunden,<br />

hatte nichts vor. Kein plattenspieler. wie oft ich mir die cover angeguckt habe und mich<br />

schon gefreut habe auf zuhause. ich bin dann noch mal raus, da hat mich ein schwarzer angesprochen<br />

und wollte wohl einen dollar haben für einen Kaffee. sah nicht zu schräg aus, kein homeless – einigermaßen<br />

normal. und ich habe gesagt, Ja, also, ich hole mir ein Bier. willst du nicht ein Bier? <strong>das</strong> gehört<br />

zu den wenigen guten seiten an las Vegas, <strong>das</strong>s man da auf der straße trinken darf. in der papiertüte.<br />

da sagt keiner was.<br />

Autor titel (spezifikationen) isBn preis in euro<br />

Airen strobo 978-3-941592-06-3 17,00<br />

cotten, Ann <strong>das</strong> pferd (schöner lesen 84) 978-3-941592-03-2 1,00<br />

div. die Box (schöner lesen 1–100, limitiert / n<strong>um</strong>meriert auf 222 ex.) 978-3-941592-20-9 111,00<br />

degens, marc the suKultur years (schöner lesen 88) 978-3-941592-05-6 1,00<br />

Fischer, Frank die südharzreise 978-3-941592-12-4 10,00<br />

hanika, iris Vor dem gericht (schöner lesen 71) 978-3-941592-82-9 1,00<br />

Kapielski, thomas ungares gulasch (Aufklärung und Kritik 508) 978-3-937737-78-2 2,00<br />

meinecke, thomas hört (schöner lesen 68) 978-3-937737-80-5 4,00<br />

peters, christoph die Katze winkt dem zöllner (schöner lesen 101) 978-3-937737-21-6 1,00<br />

wagner, david Für neue leben (schöner lesen 85) 978-3-941592-00-1 1,00

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