Einklang zum Jahresausklang: die unglaublich ... - leoaktiv.de

Im Gespräch
Foto: hk
16
LEOAKTIV
LEOAKTIV ist „Im Gespräch“zum Thema
Heizung- und Gebäudesanierung
„Gewinner ist bis jetzt
die Mineralölindustrie“
Die Experten Ralf Sprenger, Alexander Bucher und Manuel Widmaier diskutieren über die energetische Sanierung von Gebäuden
Die Preise für fossile Brennstoffe wie Öl oder Gas haben sich im vergangenen
Jahr drastisch verteuert. Alternativen sind gefragt. LEOAK-
TIV-Redakteur Hendrik Krusch sprach mit dem Energiefachberater
Ralf Sprenger vom Rutesheimer hagebaucentrum bolay, Alexander Bucher
von BPS Bucher Bad-Design & Heizungsbau Leonberg und Bankbetriebswirt
Manuel Widmaier von der Volksbank Region Leonberg
über das Thema Heizungs- und Gebäudesanierung.
Hat die Verteuerung von Öl dazu
geführt, dass die Hausbesitzer
anfangen, selbst ihr Gebäude
zu dämmen oder energetisch
zu sanieren?
Ralf Sprenger: Das hagebaucentrum
bolay ist im Altkreis
Leonberg die Nummer 1.
Wir haben die Möglichkeit,
die Kunden mit Dämmstoffen
jeglicher Art – ob natürlich
oder mineralische
Dämmstoffe – zu versorgen.
Und wir spüren, dass die
Menschen nicht nur einen
Baumarkt wünschen, in
dem sie ihre Ware bekommen,
sondern beraten Sie
ausführlich in unserem neuen
Baustoffcenter. Wie und
wo muss ich dämmen? Auf
was kommt es an? Wichtig
ist immer, den zweiten
Schritt nicht vor dem ersten
zu machen. Wir haben die
Fachleute für die vorherige
Beratung und mit dem neuen
Baustoffhandel auch die
Produkte. Bei der Beratung
gilt dann herauszufinden,
wie weit kann ich mit dem
Kunden gehen. Ist das noch
ein Bereich, den er selber
machen kann oder ist da der
Fachmann gefordert. Hier
arbeiten wir sehr eng mit unseren
San-Re-Mo-Betrieben
zusammen. Sanieren –– Renovieren
– Modernisieren
dort sind diese Betriebe Spezialisten
und werden von
uns weiterempfohlen. Ein
Beispiel für ersteres ist die
Dämmung der Heizungsrohre
im Keller. Diese Investition
amortisiert sich innerhalb
eines Jahres. Beim Vollwärmeschutz
auf der Gebäudehülle
ist eher der Fachmann
gefragt. Hier wird ein
Handwerker gebraucht. So
etwas selbst zu machen, davon
raten wir ab.
Welches sind Dinge, die ich
selbst machen könnte?
Sprenger: Das klassische Beispiel
ist die meist ungenutzte
Bühne. Wenn dort ein
Dämmstoff auf die oberste
Geschossdecke aufgebracht
wird, bringt das viel. Das
sieht auch die Energieeinsparverordnung
vor. Auch
die Bühnentreppe oder Bühnenluke
ist ein Energieleck,
bei dem viel Energie verloren
geht. Das kann der Häuslesbesitzer
mit etwas Geschick
und guter Beratung selber in
den Griff bekommen.
Die Heizung muss aufs
Haus abgestimmt sein
Wo unterstützt der Fachmann?
Alexander Bucher: Die beste
Heizung ist die, die man am
wenigsten braucht und die
muss individuell auf das Gebäude
abgestimmt sein. Da
spielen Fenster, Wärmedämmung
und Gebäudehülle ei-
ne große Rolle, in die wir als
Heizungsbauunternehmen
wenig oder fast gar nicht
eingreifen können. Je besser
die Hülle ist, desto mehr diverse
Heizungsanlagen können
wir planen und energetisch
auf das Haus eingehen,
vor allem was alternative
Energien betrifft. Je besser
ein Haus gedämmt ist, desto
weniger Heizung oder Temperatur
brauche ich.
Wie muss so eine Heizung ausgerichtet
sein?
Bucher: So, dass die Behaglichkeit
und Wohnqualität
der Bewohner erfüllt wird –
sprich: in einem Wohnraum
brauchen die meisten zwischen
22 – 23 Grad Raumtemperatur.
Je besser das Gebäude
gedämmt ist, desto
mehr Möglichkeiten habe
ich auf die Vorlauftemperaturen
der Heizflächen einzuwirken,
also Heizkörper,
Fußboden- und Wandheizung
und das ist ausschlaggebend
für die Art der Wärmeerzeugung.
Lesen Sie auf Seite 18 weiter