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Pitlane - MOTORRAD online

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<strong>Pitlane</strong><br />

Gebraucht: Yamaha YZF-R6<br />

Mit einem drehfreudigen Motor und einem tollen Handling bietet Yamahas R6<br />

seit jeher eine gute Basis für rennstreckentaugliche Pistenbrenner.<br />

TEXT: SEBASTIAN LANG FOTOS: FACT (8), GARGOLOV (1), JAHN (4), KÜNSTLE (1), YAMAHA (1)<br />

er einmal eine R6 die Start/Ziel-<br />

WGerade entlangjagen gehört hat, der<br />

vergisst das so schnell nicht mehr. Das<br />

Drehvermögen des 600er-Motors ist bis<br />

heute im Serienbereich nahezu unerreicht.<br />

Nicht nur deshalb, sondern auch aufgrund<br />

des geringen Gewichts, des unproblematischen<br />

Fahrverhaltens und des günstigen<br />

Anschaffungspreises erfreuen sich gerade<br />

ältere Modelle bei Hobby-Racern ungebrochener<br />

Beliebtheit.<br />

Tatsächlich ernten die kleinen Yamahas<br />

aller Baujahre selbst bei Experten großen<br />

Respekt. Marcus Eschenbacher, Cheftechniker<br />

des Yamaha-Supersport-WM-Teams,<br />

und Rainer Tschauder von TTSL, seit Jahren<br />

mit aufwendig aufgebauten R6-Rennmotorrädern<br />

beim PS-Tuner-GP am Start,<br />

loben die Qualitäten des Supersportlers:<br />

„Der Motor ist eine standfeste Sau“, cha-<br />

80 PS 2/2007<br />

rakterisiert Tschauder den quirligen Vierzylinder<br />

kurz und bündig.<br />

Da der Zylinderkopf der R6 zwischen<br />

1999 und 2005 weitgehend unverändert<br />

blieb, können manche Teile, beispielsweise<br />

Ventile, zwischen verschiedenen Modellen<br />

getauscht werden, außerdem gestaltet<br />

sich das Motortuning für alle Jahrgänge<br />

relativ ähnlich.<br />

Vor der Leistungssuche empfiehlt<br />

Tschauder, zuerst das Innenleben der R6,<br />

besonders das der Einspritzer-Modelle,<br />

gründlich auf- und auszuräumen. Das<br />

Sekundärluftsystem sollte zur Gewichtsersparnis<br />

und der präziseren Abgasmessung<br />

genauso entfernt werden wie die Kaltlaufanreicherung.<br />

„Selbst bei Null Grad ist dieses<br />

Teil unnötig“, meint Tschauder. Auch<br />

die 532er-Kette ist ihm zu schwer: „Da<br />

kannste ’nen Panzer mit antreiben, die<br />

YAMAHA<br />

YZF-R6 RJ03<br />

Motor: Vierzylinder-Reihenmotor, vier Ventile/<br />

Zylinder, 88 kW (120 PS) bei 13 000/min*,<br />

68 Nm bei 11500/min*, 599 cm3 , Bohrung/Hub:<br />

65,5/44,5 mm, Verdichtungsverhältnis: 12,4:1,<br />

Gleichdruckvergaser, 37-mm-Drosselklappen,<br />

mechanisch betätigte Mehrscheiben-Ölbadkupplung,<br />

Sechsganggetriebe<br />

Fahrwerk: Leichtmetall-Brückenrahmen, Lenkkopfwinkel:<br />

66,0 Grad, Nachlauf: 81 mm, Radstand:<br />

1380 mm, Telegabel, Ø Gabelrohr: 43 mm,<br />

einstellbar in Federbasis, Druck- und Zugstufendämpfung,<br />

Zentralfederbein mit Hebelsystem,<br />

einstellbar in Federbasis, Druck- und Zugstufendämpfung,<br />

Federweg v./h.: 130/120 mm<br />

Räder und Bremsen: Leichtmetall-Gussräder,<br />

3.50 x 17“, 5.50 x 17“, Reifen vorn: 120/60 ZR<br />

17, 180/55 ZR 17, Erstbereifung: Bridgestone BT<br />

56, 295-mm-Doppelscheibenbremse mit Vierkolben-Festsätteln<br />

vorn, 220-mm-Einzelscheibe mit<br />

Zweikolben-Schwimmsattel hinten<br />

Maße und Gewicht: Länge/Breite/Höhe: 2025/<br />

690/1105 mm, Sitzhöhe: 820 mm, Lenkerbreite:<br />

630 mm, 193,5 kg vollgetankt, v./h.: 50,4/49,6 %<br />

Hinterradleistung im letzten Gang: 73 kW (99<br />

PS) bei 219 km/h<br />

Fahrleistungen: Beschleunigung 0–100/150/200<br />

km/h: 3,2/5,7/10,2 s, Durchzug 50–100/100–150<br />

km/h: 7,5/6,2 s<br />

Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h<br />

Verbrauch:<br />

Kraftstoffart: Normal,<br />

Testverbrauch: 8,7 Liter, Tankinhalt/davon<br />

Reserve: 17/–Liter, Reichweite: 195 km<br />

Preis 1999: 16 790 Mark<br />

*Werksangabe


STRASSENVERSION<br />

Bereits das erste Modelljahr machte Yamahas<br />

„No compromise – Keine Kompromisse“-Philosophie<br />

der R6 alle Ehre. Mit 195 kg vollgetankt<br />

war sie schon vor fast 8 Jahren extrem leicht<br />

gebaut und handlich. Die ersten Modelle litten<br />

unter starken Lastwechselreaktionen, zudem<br />

Federleichtes Handling, ein drehfreudiger, robuster Motor<br />

und ein grundehrlicher Charakter in Verbindung mit niedrigen<br />

Gebrauchtpreisen machen die R6 zum 1a-Einstiegsracer.<br />

YAMAHA YZF-R6 (RJ03)<br />

Gabelsterne, Daumenbremse<br />

und<br />

Bremsfernverstellung<br />

am WM-Motorrad<br />

übertragen<br />

Teucherts linker<br />

Hand viel Verantwortung.<br />

Rechts:<br />

Wer viel Leistung<br />

will, muss viel kühlen.<br />

Der Motor der<br />

R6 wird gern heiß.<br />

ließ sich das Getriebe nur sehr hakelig und lautstark<br />

bedienen – eine Eigenart, die auch R1-<br />

Fahrer über lange Jahre plagte. Der Motor dagegen<br />

ist selbst nach heutigen Maßstäben noch<br />

ein Spaßmacher, obwohl von den versprochenen<br />

120 PS letztlich nur zirka 110 übrig<br />

blieben. Besonders die Endorphin-ausschüttende<br />

Drehzahlfreude ab 9000/min hat von ihrer<br />

STÄRKEN SCHWÄCHEN<br />

Faszination über die Jahre nichts verloren.<br />

Zumal die beeindruckende Höchstdrehzahl von<br />

15 000/min alles bisher da Gewesene in den<br />

Schatten stellte und bis heute ein Markenzeichen<br />

der R6 geblieben ist. Der außergewöhnliche<br />

60er-Querschnitt des Vorderreifens wurde<br />

oft kritisiert, probeweise montierte 70er streiften<br />

jedoch an der Vorderradabdeckung.<br />

Wegen der Vergaser ist der Motor schwierig abzustimmen,<br />

zudem fällt das Federbein für die Rennstrecke etwas zu soft aus.<br />

Der Vorderreifen mit 60er-Querschnitt wirkt kippelig.


STRASSENVERSION<br />

Nominell 3 PS schwächer als die Vorgängerin<br />

präsentierte sich die R6 nach vier Jahren runderneuert<br />

im Jahr 2003. Trotz gewachsener Bremsscheiben<br />

am Vorderrad fiel die Verzögerung der<br />

kleinen Yamaha bei PS-Tests bisweilen eher<br />

mäßig aus. Das Gewicht sank auf 189 kg, was<br />

YAMAHA YZF-R6 (RJ05)<br />

So sieht Racing<br />

aus: Zubehör-<br />

Auspuffanlage mit<br />

minimalistischem<br />

Endtopf, Wave-<br />

Bremsscheiben und<br />

verstellbare Fußrasten<br />

(links) sowie<br />

eine moderne<br />

und effektive<br />

radiale Bremspumpe<br />

(rechts).<br />

Dank Einspritzanlage lässt sich der Motor mit Hilfe einer<br />

Kit-ECU oder eines Powercommanders leichter abstimmen.<br />

Für Hobbyracer ein riesiger Vorteil.<br />

die Handlichkeit noch weiter erhöhte. Dank zeitgemäßer<br />

Einspritzanlage hatte Yamaha das Problem<br />

zu harter Lastwechsel nun weitgehend im<br />

Griff, dafür wurde der Motor der PS-Testmaschine<br />

bei 8000/min von einem ordentlichen Leistungseinbruch<br />

geplagt. Dennoch konnte sich die<br />

R6 im Masterbike 2003 den Titel erkämpfen, PS<br />

schrieb dazu: „Die R6 steht lang, mit relativ fla-<br />

STÄRKEN SCHWÄCHEN<br />

cher Schwinge – und liegt perfekt, wie auf dem<br />

Asphalt festgesaugt, holt das Maximum aus den<br />

Reifen.“ Das verbesserte Fahrwerk konnte zudem<br />

das Einsacken der Hinterhand, das sogenannte<br />

Squatting, beim harten Beschleunigen<br />

aus den Ecken verringern. Vorn fuhr sich die<br />

R6 wegen des unveränderten 60er-Querschnitts<br />

des Vorderreifens nach wie vor schwierig.<br />

Die Einstellung des Fahrwerks ist aufgrund des steiferen Rahmens<br />

etwas schwieriger als beim Vergasermodell. Der 60er-Vorderreifen<br />

sowie das hakelige Getriebe stören nach wie vor.


YAMAHA<br />

YZF-R6 RJ05<br />

Motor: Vierzylinder-Reihenmotor, vier Ventile/<br />

Zylinder, 86 kW (117 PS) bei 13 000/min*, 66 Nm<br />

bei 12 000/min*, 599 cm 3 , Bohrung/Hub: 65,5/<br />

44,5 mm, Verdichtungsverhältnis: 12,4:1, Zünd-/<br />

Einspritzanlage, 38-mm-Drosselklappen, mechanisch<br />

betätigte Mehrscheiben-Ölbadkupplung,<br />

Sechsganggetriebe<br />

Fahrwerk: Leichtmetall-Brückenrahmen, Lenkkopfwinkel:<br />

66,0 Grad, Nachlauf: 86 mm, Radstand:<br />

1380 mm, Telegabel, Ø Gabelrohr: 43 mm,<br />

einstellbar in Federbasis, Druck- und Zugstufendämpfung,<br />

Zentralfederbein mit Hebelsystem,<br />

einstellbar in Federbasis, Druck- und Zugstufendämpfung,<br />

Federweg v./h.: 120/120 mm<br />

Räder und Bremsen: Leichtmetall-Gussräder,<br />

3.50 x 17“, 5.50 x 17“, Reifen vorn: 120/60 ZR<br />

17, 180/55 ZR 17, Erstbereifung: Michelin Pilot<br />

Sport, 298-mm-Doppelscheibenbremse mit Vierkolben-Festsätteln<br />

vorn, 220-mm-Einzelscheibe<br />

mit Zweikolben-Schwimmsattel hinten<br />

Maße und Gewicht: Länge/Breite/Höhe: 2025/<br />

690/1090 mm, Sitzhöhe: 820 mm, Lenkerhöhe:<br />

875 mm, Lenkerbreite: 640 mm, 189 kg vollgetankt,<br />

v./h.: 50,6/49,4 %<br />

Hinterradleistung im letzten Gang: 74 kW (101<br />

PS) bei 226 km/h<br />

Fahrleistungen: Beschleunigung 0–100/150/200<br />

km/h: 3,1/5,6/9,8 s, Durchzug 50–100/100–150<br />

km/h: 6,5/5,5 s<br />

Höchstgeschwindigkeit: 262 km/h<br />

Verbrauch:<br />

Kraftstoffart: Normal,<br />

Testverbrauch: 10,9 Liter, Tankinhalt/davon<br />

Reserve: 17/3,5 Liter, Reichweite: 156 km<br />

Preis 2003: 9990 Euro<br />

*Werksangabe<br />

wiegt gefühlte 4,5 Tonnen. Eine 520er<br />

reicht völlig.“ Zusatztipp vom TTSL-Experten:<br />

Wenn man die Unterdruckschieber<br />

stilllegt, lässt sich der Motor des Supersportlers<br />

besser regulieren.<br />

Und was meint der WM-Cheftechniker?<br />

„2002er-Vergasermodelle sind das, was<br />

im Sektor Spaß und Geldausgeben den<br />

besten Faktor liefert. Das Teil ist außerdem<br />

ultra-idiotensicher“, hebt Eschenbacher<br />

sehr deutlich die Qualitäten der YZF-<br />

R6 hervor. Als Basistuning empfiehlt er,<br />

eine Zubehörauspuffanlage zu montieren<br />

und die Gemischbildung zu modifizieren.<br />

„Die Akrapovic-Komplettanlage bringt schon<br />

allein 5 bis 8 PS“, in Verbindung mit einem<br />

Vergaserkit, kürzeren Ansaugtrichtern und<br />

einer dünneren Kopfdichtung spricht er gar<br />

von 15 bis 18 PS. Die geänderte Vergaserabstimmung<br />

macht zudem die oft bemängelte<br />

harte Gasannahme butterweich.<br />

Die Methoden zur Leistungserhöhung<br />

der Einspritzer sind weitgehend die gleichen<br />

– nur teilweise einfacher. Mit einer<br />

Kit-ECU oder einem Powercommander<br />

lässt sich die Gemischbildung optimal für<br />

jede Drehzahl abstimmen. Für High-End-<br />

Tuning empfehlen beide Experten umgeschliffene<br />

Nockenwellen und andere Ventile,<br />

erhältlich bei der Firma Großewächter<br />

(www.gw-racing-parts.de). Wer die Nockenwellen<br />

selbst einbaut, dem legt Eschen-<br />

bacher nahe, vor der ersten Testfahrt per<br />

Starter den Motor ein paarmal durchdrehen<br />

zu lassen, was den Ölkreislauf entlüftet.<br />

Verzichtet man darauf, kann das zu<br />

kapitalen Motorschäden führen.<br />

In Sachen Fahrwerk gehen die Meinungen<br />

etwas auseinander. Tschauder rät<br />

Amateuren zur Vergaser-R6. Deren weicherer<br />

Rahmen macht sie im Fahrverhalten<br />

gutmütiger. Schnelle Zeitgenossen profi<br />

tieren dagegen stärker von den neueren<br />

und steiferen Jahrgängen. Besonders<br />

empfehlenswert sind 2005er-Modelle mit<br />

Upside-down-Gabel. Die steifere Basis erschwert<br />

zwar das Abstimmen des Fahrwerks,<br />

bietet dafür aber mehr Rückmeldung<br />

und Reserven. Dieser Umstand bewog<br />

das Team TTSL dazu, bereits in der<br />

R6 des Baujahres 2004 die serienmäßige<br />

Gabel durch die der großen Schwester<br />

R1 zu ersetzen.<br />

Da besonders die Federelemente der<br />

ersten Baujahre für den dauerhaften Rennstreckeneinsatz<br />

etwas zu weich sind, empfiehlt<br />

es sich, in diesem Punkt nachzurüsten.<br />

Der Zubehörmarkt bietet eine große<br />

Zahl an Umbauten und Federbeinen an.<br />

Wer jedoch das originale Federbein unmodifiziert<br />

weiter verwenden will, sollte die<br />

Druckstufe komplett schließen und eine<br />

Feder mit etwas höherer Federrate montieren.<br />

Für die Front schlägt Eschenbacher<br />

PS2/2007 83


vor, Modelle mit konventioneller Telegabel<br />

um 15 Millimeter abzulassen. Diese Maßnahme<br />

verbessert spürbar das Handling,<br />

ohne dass das Gripniveau nachlässt –<br />

solange man der Versuchung widersteht,<br />

auch noch das Heck anzuheben.<br />

Für ganz unverbesserliche Angaser verweisen<br />

beide Experten auf die Firma Andreani<br />

(www.andreanigroup.com), die für<br />

R6-Fahrer professionelle Gabel-Komplettumbauten<br />

anbietet.<br />

Wer bei so vielen Möglichkeiten nun<br />

Angst hat, die Tuning-Maßnahmen könnten<br />

ein zu tiefes Loch in die Haushaltskasse<br />

reißen, der sei zumindest in Sachen Bremsen<br />

beruhigt. Die Anlage der R6 arbeitet<br />

von Haus aus auf sehr hohem Niveau<br />

und bietet in Verbindung mit SBS-Belägen<br />

(erhältlich bei der Firma Langenscheidt<br />

GmbH, 0 23 63/3 6180) sowie Stahlflexleitungen<br />

eine Performance, die auch für<br />

schnelle Runden auf der Rennstrecke völlig<br />

ausreicht. Wer’s noch besser und schöner<br />

möchte, sollte zusätzlich in Wave-Bremsscheiben<br />

von Braking (www.braking.de)<br />

investieren. In dieser Kombination liegt die<br />

R6-Bremse auf WM-Niveau und lässt keine<br />

Wünsche mehr offen.<br />

Welcher Reifen am besten funktioniert,<br />

hängt vom fahrerischen Können des Piloten<br />

ab. Einsteiger sollten Pirelli-Pneus in den<br />

Mischungen SC2 hinten, SC1 vorn auf-<br />

84 PS 2/2007<br />

ziehen, erfahrene Pistenbrenner werden<br />

mit einem Satz Dunlop-Slicks glücklich.<br />

Die beiden Marken unterscheiden sich im<br />

Wesentlichen darin, dass der Dunlop mehr<br />

Gefühl fürs Vorderrad vermittelt, das Motorrad<br />

ab Geschwindigkeiten von 200 km/h<br />

aber ziemlich nervös wird, während sich<br />

der Pirelli-Gummi durchgehend sehr gutmütig<br />

und ruhig verhält.<br />

Extratipp: Montiert man auf der originalen<br />

5,5-Zoll-Felge einen 165/55er-Dunlop-<br />

Slick, wie er in 250er-Meisterschaften gefahren<br />

wird, nimmt die Handlichkeit der R6<br />

nochmals deutlich zu.<br />

Auch an der Front gibt es Verbesserungspotenzial.<br />

Der bis 2005 serienmäßig<br />

montierte Vorderreifen mit 60er-Querschnitt<br />

vermittelt ein diffuses und unsicheres<br />

Gefühl beim Einlenken, weshalb R6-Fahrer<br />

grundsätzlich auf einen Reifen in der<br />

Dimension 120/70 umrüsten sollten. Der<br />

Kotflügel muss allerdings ein Stück nach<br />

oben wandern, damit das Vorderrad nicht<br />

an ihm streift.<br />

Beim Kauf einer gebrauchten R6 kann<br />

man generell nicht allzu viel falsch machen.<br />

„Wir haben noch keinen Rahmen krumm<br />

gekriegt, obwohl wir’s schon oft genug getestet<br />

haben“, grinst Tschauder und lobt<br />

die robuste Verarbeitung von Rahmen und<br />

Motor. Na dann, auf zum Kauf! PS<br />

fand Angebote ab etwa 4500 Euro.<br />

YAMAHA<br />

YZF-R6 RJ09<br />

Motor: Vierzylinder-Reihenmotor, vier Ventile/<br />

Zylinder, 88 kW (120 PS) bei 13 000/min*, 66 Nm<br />

bei 12 000/min*, 599 cm 3 , Bohrung/Hub: 65,5/<br />

44,5 mm, Verdichtungsverhältnis: 12,4:1, Zünd-/<br />

Einspritzanlage, 40-mm-Drosselklappen, mechanisch<br />

betätigte Mehrscheiben-Ölbadkupplung,<br />

Sechsganggetriebe, U-Kat<br />

Fahrwerk: Leichtmetall-Brückenrahmen, Lenkkopfwinkel:<br />

65,5 Grad, Nachlauf: 95 mm, Radstand:<br />

1385 mm, Upside-down-Gabel, Ø Gabelinnenrohr:<br />

41 mm, einstellbar in Federbasis, Druck- und Zugstufendämpfung,<br />

Zentralfederbein mit Hebelsystem,<br />

einstellbar in Federbasis, Druck- und Zugstufendämpfung,<br />

Federweg v./h.: 120/120 mm<br />

Räder und Bremsen: Leichtmetall-Gussräder,<br />

3.50 x 17“, 5.50 x 17“, Reifen vorn: 120/70 ZR 17,<br />

180/55 ZR 17, Erstbereifung: Michelin Pilot<br />

Power, 310-mm-Doppelscheibenbremse mit Vierkolben-Festsätteln<br />

vorn, 220-mm-Einzelscheibe<br />

mit Zweikolben-Schwimmsattel hinten<br />

Maße und Gewicht: Länge/Breite/Höhe: 2025/<br />

690/1030 mm, Sitzhöhe: 810 mm, Lenkerhöhe:<br />

860 mm, Lenkerbreite: 630 mm, 188 kg vollgetankt,<br />

v./h.: 51,5/48,5 %<br />

Hinterradleistung im letzten Gang: 79 kW (107<br />

PS) bei 229 km/h<br />

Fahrleistungen: Beschleunigung 0–100/150/200<br />

km/h: 3,2/5,5/9,6 s, Durchzug 50–100/100–150<br />

km/h: 6,5/5,4 s<br />

Höchstgeschwindigkeit: 265 km/h<br />

Verbrauch:<br />

Kraftstoffart: Super,<br />

Testverbrauch: 8,0 Liter, Tankinhalt/davon<br />

Reserve: 17/3,5 Liter, Reichweite: 212 km<br />

Preis 2003: 9995 Euro<br />

*Werksangabe

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