Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
© Salzburg 2013<br />
Ärger, Stress, Druck und<br />
negative Emotionen wirken<br />
sich schädlich auf die<br />
Funktion des Herzens aus.<br />
Wir Ärzte wissen um die<br />
ganz besondere Zuwendung<br />
und Behandlung von<br />
Herzpatienten. Technische<br />
und pharmakologische<br />
Fortschritte drohen aber<br />
genau diese Aspekte in<br />
den Hintergrund zu drängen<br />
und die seelische Individualität<br />
und die Gefühle<br />
des Herzkranken zu vernachlässigen.<br />
Wir können<br />
heutzutage Herzinfarkte<br />
behandeln, Herzen transplantieren,<br />
Herzklappen<br />
austauschen, den Herzrhythmus<br />
erhalten oder<br />
krankhafte Rhythmusstörungen<br />
unterbrechen.<br />
Doch was das alles für den Patienten bedeutet,<br />
bleibt unbedeutend. Denn längst<br />
bestimmen Punkte, Zeitkontingente und<br />
der wirtschaftliche Erfolg ärztliches Handeln<br />
in der Praxis und im Krankenhaus.<br />
Die Gefahr einer betriebswirtschaftlich<br />
bestimmten Medizin ist real und präsent.<br />
Und gerade mit dem Herzen lässt sich<br />
trefflich Geld verdienen. Mehr Therapiemaßnahmen<br />
in immer weniger Krankenhaustagen<br />
lassen immer weniger Zeit<br />
für Aufklärung, Gespräche und Zuhören.<br />
Monika Fioreschy „Bluttransfusion“ (1995)<br />
Material: Silikonschlauch, Verbandsmaterial, Blut<br />
Insbesondere die konfessionellen Häuser<br />
sollten sich gerade jetzt bewusst von der<br />
leistungsorientierten Medizin abwenden<br />
und eine Umkehr zu einem jesuanisch<br />
geprägten Füreinander im Krankenhaus<br />
einleiten.<br />
Dr. med. Christoph Kalka<br />
7