Die güldne Sonne - EG 449 1. Die güldne Sonne, voll ... - Oberstenfeld

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- 6 - von ihren fünf Kindern zu Grabe tragen. Wiege und Sarg standen nahe beieinander. Aber auch hier heißt es Durch-Blicken! Das Auge sieht: Alles vergehet. Dahinter sollen wir ahnen: Gott aber stehet ohn alles Wanken. Und weil seine Gnade nicht vergänglich ist, kann sie uns Hoffnung geben mitten in den Schmerzen, die der Tod uns bereitet. Wo der Tod ständig gegenwärtig ist, da leben die Menschen viel mehr von der Hoffnung. 9. Gott, meine Krone, vergib und schone, lass meine Schulden in Gnad und Hulden aus deinen Augen sein abgewandt. Sonsten regiere mich, lenke und führe, wie dir’s gefället; ich habe gestellet alles in deine Beliebung und Hand. 10. Willst du mir geben, womit mein Leben ich kann ernähren, so lass mich hören allzeit im Herzen dies heilige Wort: ‚Gott ist das Größte, das Schönste und Beste, Gott ist das Süßte und Allergewisste, aus allen Schätzen der edelste Hort. 11. Willst du mich kränken, mit Galle tränken, und soll von Plagen ich auch was tragen, wohlan, so mach es, wie dir es beliebt. Was gut und tüchtig, was schädlich und nichtig meinem Gebeine, das weißt du alleine, hast niemals keinen zu sehr noch betrübt. Auch das ein schweres Thema in P.G.s Leben: die äußerliche Unsicherheit. Was wird aus ihm Kann ich Gott vertrauen, dass er mich recht führt 15 Jahre hat es gedauert, bis er sein Theologiestudium endlich abgeschlossen hatte. Zwischendurch hat er immer wieder als EG 449 Die güldne Sonne; 12/11/12
- 7 - Hauslehrer gearbeitet. Ihm ist bange vor der Last der Verantwortung im Pfarramt. Seine erste Pfarrstelle in Mittenwalde trat er mit 44 Jahren an; ein Bauernstädtchen mit 700 Einwohnern. Mit 50 wurde er 3. Pfarrer an der St. Nikolai-Kirche in Berlin; aus dieser Zeit stammen seine schönsten und wichtigsten Lieder. In dieser Zeit hatte er aber auch seine schwersten Tage zu durchstehen. Unser Lied ist 1666 veröffentlicht worden, vielleicht ist es schon kurz vorher entstanden. Als überzeugter Lutheraner geriet er in den Streit der lutherischen Pfarrer mit Friedrich Wilhelm, dem Großen Kurfürsten. Der reformierte Landesvater wollte den Zusammenhalt in seinem Reich stärken und darum die Konfessionsstreitigkeiten zwischen Calvinisten und Lutheranern beenden. Deshalb forderte er gegenseitige Toleranz. - Allerdings begegnete er solchen, die sein Toleranzedikt nicht unterzeichneten, mit äußerster Intoleranz. Weil Paul Gerhardt seine Unterschrift verweigerte, wurde er seines Amtes enthoben. Wichtige Leute haben sich für ihn eingesetzt; Paul Gerhardt hätte als einziger die Unterschrift nicht leisten müssen; aber er wollte auch nicht mündlich einwilligen. Ein tragischer Konflikt in diesen beiden Jahren 1666/1667. Als hätte er es für sich selber gedichtet: Sonsten regiere mich, lenke und führe, wie dir's gefället...(9) Was gut und tüchtig, was schädlich und nichtig, ...das weißt du alleine (11). Im Jahr drauf, 1668, starb dann seine Frau. Paul Gerhardt nahm noch einmal eine Pfarrstelle an, in Lübben, in der Niederlausitz, weit weg von Berlin. Den Höhepunkt seines Wirkens hatte er längst überschritten. EG 449 Die güldne Sonne; 12/11/12
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Seite 5: - 5 - legen in meines Bruders und N

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