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Teil 1: Masern Von den Morbilli, den ... - GlaxoSmithKline

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von „<strong>Masern</strong> mit entzündlicher Zusammensetzung“ der<br />

Begriff der <strong>Morbilli</strong> (cum febre inflammatoria) wieder auf<br />

(Adolph Henke).<br />

Die klassische Beschreibung<br />

Colerus hatte zwar einige typische Symptome der „Mahsern“<br />

beschrieben (<strong>den</strong> Kindern „thun die Augen wehe und<br />

wessern ihnen auch“, sie „niessen offt, röcheln, husten<br />

bisweilen, reuspern und werffen aus“; dann erscheinen<br />

„viel rothe Flecken am ganzen Leibe…“). Die klassische<br />

Beschreibung der <strong>Masern</strong> freilich stammt aus der Feder<br />

<strong>Masern</strong>kapitel aus: T. Sy<strong>den</strong>ham,<br />

Observationes medicae circa morborum acutorum, 1683<br />

des Engländers Thomas Sy<strong>den</strong>ham. In seinen Opera universa<br />

heißt es: „Die <strong>Morbilli</strong> befallen oft Kinder. Diese wer<strong>den</strong><br />

am ersten Tag starr, schaudern vor Frost, lei<strong>den</strong> abwechselnd<br />

an Hitze und Kälte, am 2. Tag fiebern sie ausgesprochen.<br />

Sie lei<strong>den</strong> an heftigem Krankheitsgefühl, Durst, Mangel an<br />

Esslust, weißer (nicht trockener) Zunge, Hüsteln, Schwere<br />

des Kopfes und der Augen und ständiger Schlaflosigkeit.<br />

Flüssigkeit rinnt beständig aus Nase und Augen. Diese<br />

Tränen sind ein sicheres Zeichen für die <strong>Morbilli</strong>. Hierzu<br />

treten Niessen, Schwellung der Augenbrauen kurz vor dem<br />

Ausbruch, Erbrechen, Durchfall mit grünen Stühlen, besonders<br />

bei Zahnen<strong>den</strong>. Die Zeichen verschlimmern sich bis zum<br />

4. Tage; an diesem oder am 5. Tage treten auf der Stirn und<br />

im Gesicht kleine, rote, flohstichartige Flecken auf, die sich<br />

an Zahl und Größe mehren, beerenförmig verschmelzen<br />

und das Gesicht mit kleineren oder größeren Flecken<br />

besäen. Diese Flecken, aus kleinen Papeln bestehend,<br />

die ein wenig die Haut überragen, fließen zusammen. Ihr<br />

Hervorragen kann mit leichtem Finger gefühlt, aber kaum<br />

durch <strong>den</strong> Blick erkannt wer<strong>den</strong>. Diese Flecken verbreiten<br />

sich vom Gesicht … zur Brust und zum Bauch, dann auf<br />

die Ober- und Unter-schenkel; auf diesen <strong>Teil</strong>en wer<strong>den</strong> sie<br />

breit und rot, ohne die Oberfläche der Haut zu überragen…<br />

das Erbrechen verschwindet nach dem Ausbruch; aber das<br />

Hüsteln und das Fieber mit der Schwierigkeit zu atmen,<br />

steigern sich noch … Etwa am 6. Tag erblassen Stirn und<br />

Gesicht. Auf dem übrigen Körper sind die Flecken sehr<br />

breit und gerötet. Am 8. Tag etwa verschwin<strong>den</strong> sie im<br />

Gesicht und bleiben sonst am Körper kaum bestehn.<br />

<strong>Masern</strong><br />

<strong>Von</strong> <strong>den</strong> <strong>Morbilli</strong>, <strong>den</strong> Mortalitätsstatistiken und der Einpfropfung<br />

Am 9. Tag sind sie kaum mehr vorhan<strong>den</strong>. Aber Gesicht<br />

und Glieder, manchmal auch der ganze Körper, bedecken<br />

sich gleichsam mit Mehl und kleinen Schuppen.“<br />

Koplik und das Prodromalstadium<br />

In der höchst detaillierten Beschreibung der Symptomatik<br />

von Thomas Sy<strong>den</strong>ham fehlt freilich ein Frühzeichen der<br />

Erkrankung, das später als Kopliksche Flecken ins Schrift-<br />

tum eingehen soll. Bereits im 18. Jahrhundert war darauf<br />

hingewiesen wor<strong>den</strong>, dass einige Tage vor dem Ausbruch<br />

der <strong>Masern</strong> weiße oder rötliche aphthöse Flecken auf dem<br />

Koplik‘sche Flecken aus: R. Hecker, Atlas der Kinderheilkunde, 1905<br />

Zahnfleisch und auf der Mund- und Rachenschleimhaut<br />

sichtbar wer<strong>den</strong>. Das ius primae descriptionis freilich wurde<br />

dem Amerikaner Henry Koplik zugesprochen, der 1896<br />

unregelmäßige Flecken von hellroter Farbe mit bläulich-<br />

weißen Stellen im Zentrum – auf der Wangenschleimhaut<br />

und der Innenseite der Lippen – beschrieben hatte. Koplik<br />

war sich dabei der Bedeutung der Schleimhauteruptionen<br />

absolut sicher: „Ich habe diese Flecken auf der Wagen-<br />

schleimhaut erkannt und gezeigt, wenn die anderen<br />

Symptome so gering waren, daß die Ärzte die Diagnose<br />

bezweifelt haben. Meine Diagnose ist stets durch das darauf<br />

folgende Erscheinen des Hautausschlags bestätigt wor<strong>den</strong>.“

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