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Museum für Gestaltung Zürich Jahresbericht 2009

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Help! Soziale Appelle im Plakat<br />

2.9.<strong>2009</strong>–10.1.2010, Plakatraum<br />

Das Plakat ist dank seiner gesellschaftlichen Wirksamkeit und der Verbreitung<br />

im öffentlichen Raum ideales Medium, um soziale Appelle an die<br />

Bevölkerung zu richten. Der Fokus der Ausstellung liegt auf Aufforderungen<br />

von globaler Brisanz und ethischer Dimension. Hinter diesen Botschaften<br />

verbergen sich jedoch nicht nur unterschiedlichste Auftraggeber,auch<br />

Motivation und Intention weichen voneinander ab: Das Autorenplakat<br />

sieht sich der Aufklärung verpflichtet und strebt einen Bewusstseinswandel<br />

an. Plakate im Auftrag von Menschenrechts- und Umweltschutzorganisationen<br />

intendieren hingegen, zu unmittelbarem Engagement aufzufordern.<br />

Die Mitleidsrhetorik steht dabei oftmals im Vordergrund. Auch<br />

wirtschaftliche Unternehmen haben in der jüngsten Zeit zunehmend soziales<br />

und ökologisches Engagement als effizientes Marketinginstrument<br />

entdeckt. Oliviero Toscanis umstrittene, bis heute einzigartig gebliebenen<br />

Plakatkampagnen <strong>für</strong> Benetton machten dies bereits in den 1990er Jahren<br />

deutlich.<br />

Kuratorium: Bettina Richter, Alessia Contin<br />

Dokumentation: Bettina Richter, Alessia Contin<br />

Restaurierung: Tuija Toivanen<br />

Aufbau: Bettina Richter, Alessia Contin<br />

Kommunikation: Alessia Contin, Bernadette Mock<br />

Publikationen / Verlag: Christina Reble, Annamaria Keel<br />

Werbemittel: Roland Wohler<br />

Publikation: <strong>Museum</strong> <strong>für</strong> <strong>Gestaltung</strong> <strong>Zürich</strong> (Hg.), Help!, Lars Müller<br />

Publishers<br />

Besuchende: 1781 (bis 31.12.<strong>2009</strong>)<br />

26 27<br />

Die Schweiz als Paradies<br />

10.3.–13.7.<strong>2009</strong>, SNB<br />

Seit dem Aufkommen des Tourismusplakats dient die Darstellung der<br />

Schweiz als Projektionsraum paradiesischer Sehnsüchte. Waren es zu<br />

Beginn des 19. Jahrhunderts noch mit der Heimat verwurzelte Einheimische,<br />

die in die pastorale Umgebung hineingestellt wurden, fanden diese<br />

bald Ablösung von Erholung suchenden Reisenden. Emotionale Werte gewannen<br />

zunehmend an Bedeutung, die pittoreske Darstellung geografischer<br />

und örtlicher Schönheiten trat in den Hintergrund. Einen Höhepunkt<br />

erlebte diese Entwicklung 1939 im Zeichen der Geistigen Landesverteidigung.<br />

Der internationale Tourismus kam zum Erliegen, die einheimische<br />

Bevölkerung meinte man mit gefühlsbetonten Bildern, die die Idylle<br />

Schweiz zementierten, besser gewinnen zu können. Modernistische Tendenzen<br />

wurden bewusst zurückgedrängt Nach dem Krieg wurde der Tourismus<br />

zum Massenphänomen. Werbeagenturen wurden von nun an mit<br />

gross angelegten Kampagnen betraut. Noch heute allerdings prägen die<br />

Tourismusplakate ein magisches, affirmatives Bild der Schweiz.<br />

Ausstellungskonzept: Alessia Contin und Bettina Richter

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