Vom Sockel bis zum First - bild der wissenschaft shop
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Im Detail<br />
nung <strong>der</strong> Luftdichtheit insbeson<strong>der</strong>e im<br />
Holzbau ein konzeptioneller Bestandteil<br />
<strong>der</strong> Werk- und Ausführungsplanung eines<br />
Gebäudes sein.<br />
Falsche Materialauswahl<br />
Eine weitere wesentliche Schwachstelle<br />
besteht in <strong>der</strong> Auswahl <strong>der</strong> verwendeten<br />
Produkte und Systeme zur Herstellung <strong>der</strong><br />
Luftdichtheit.<br />
Die Herstellung <strong>der</strong> luftdichten Ebene in<br />
Holzbauten basiert im Allgemeinen auf <strong>der</strong><br />
Verwendung von Folien, Bahnen und Plattenwerkstoffen<br />
in Verbindung mit Klebebän<strong>der</strong>n<br />
und Klebemassen.<br />
Für Folien und Bahnen gilt die<br />
DIN EN 13984:2004 „Abdichtungsbahnen,<br />
Kunststoff und Elastomer- Dampf sperrbahnen,<br />
Definitionen und Eigenschaften“<br />
als Grundlage zur Festlegung <strong>der</strong> Baustoffeigenschaften.<br />
In dieser Norm werden jedoch<br />
keine Eigenschaften o<strong>der</strong> Grenzwerte spezifiziert,<br />
son<strong>der</strong>n lediglich Prüfverfahren bzw.<br />
Prüfnormen zur Feststellung <strong>der</strong> Eigenschaften<br />
und <strong>der</strong>en Deklaration beschrieben.<br />
Bei den Klebe- und Fugenbän<strong>der</strong>n sowie<br />
Klebemassen ist die Lage sogar noch weitaus<br />
dürftiger. We<strong>der</strong> für die Materialien<br />
bzw. Produkte noch für <strong>der</strong>en Leistungseigenschaften<br />
existieren <strong>bis</strong>her belastbare<br />
Regelungen. So wird z. B. in <strong>der</strong> DIN 4108-<br />
7 lediglich darauf hingewiesen, dass „Klebstoffe<br />
und Bauteile für den jeweiligen Verwendungszweck<br />
geeignet und aufeinan<strong>der</strong><br />
abgestimmt sein müssen“. Ferner sind „hinsichtlich<br />
<strong>der</strong> Eignung von Klebebän<strong>der</strong>n für<br />
den vorhandenen Untergrund die Herstellerangaben<br />
zu beachten“. Die DIN 52460<br />
beschränkt sich auf die Definition von Begriffen<br />
im Zusammenhang mit Fugendichtstoffen,<br />
die auf Klebe- und Fugenbän<strong>der</strong><br />
teilweise übertragbar sind.<br />
Auch umfangreiche Forschungen zu Haftfestigkeiten<br />
und <strong>zum</strong> Alterungsverhalten<br />
von Klebebän<strong>der</strong>n und Klebemassen<br />
konnten <strong>bis</strong>her nicht bewirken, dass sich<br />
die herstellende Industrie <strong>zum</strong>indest auf<br />
einheitliche bzw. genormte Prüfstandards<br />
verständigen konnte. Demnach bieten allein<br />
Herstellerangaben zu Anwendung und<br />
Verarbeitung einen Anhaltspunkt, um die<br />
Ausführung einer Klebeverbindung zu beurteilen.<br />
Gekrönt wird dieses „offene System“ fehlen<strong>der</strong><br />
Regeln durch den Hinweis <strong>der</strong> Hersteller,<br />
dass die Eignung des Untergrunds<br />
für die vorgesehene Verklebung eigenverantwortlich<br />
zu prüfen sein und ggf. Klebetests<br />
vorzunehmen sind. Es empfiehlt sich<br />
somit dringend, die Angaben des jeweiligen<br />
Herstellers von Folien, Bahnen und<br />
Klebematerialien genauestens zu beachten,<br />
da damit unter Umständen Produkt- bzw.<br />
Systemgarantien verbunden sind, die bei<br />
Nichtbeachtung <strong>der</strong> Hinweise verfallen.<br />
Eine falsche Materialauswahl für die stofflich<br />
o<strong>der</strong> baulich vorliegenden Bedingungen<br />
kann somit als übergreifend geltendes<br />
Fehlerpotential in allen nachfolgend aufgeführten<br />
typischen Schwachstellen betrachtet<br />
werden. 1<br />
Spannungsfreie<br />
Luftdichtheitsanschlüsse<br />
Eine Gebäudehülle in Holzbauweise unterliegt<br />
trotz aller Präzision Bewegungen<br />
durch jahreszeitlich bedingte Quell- und<br />
Schwindprozesse sowie durch die äußeren<br />
Einwirkungen aus Wind und Schnee.<br />
Insbeson<strong>der</strong>e an Bauteilanschlüssen und<br />
-übergängen sind daher stets Bewegungs-<br />
1 Der Fachverband Luftdichtheit im Bauwesen e.V.<br />
(FLiB) bietet hierzu umfangreiche Informationen an,<br />
u. a. die „Checkliste <strong>zum</strong> Kleben” mit Empfehlungen<br />
für die Eignung von Klebeprodukten in Abhängigkeit<br />
vom jeweiligen Untergrund.<br />
(2) Prinzipien <strong>der</strong> Fugenabdichtung in <strong>der</strong> Bauteilfläche<br />
falten zur Herstellung von spannungsfreien<br />
Luftdichtheitsanschlüssen vorzusehen.<br />
In den Übergängen zwischen Dach- und<br />
Wandbauteilen sind zusätzliche Befestigungsmaßnahmen<br />
wie z. B. Anpressleisten<br />
sinnvoll bzw. erfor<strong>der</strong>lich.<br />
Witterungs- und<br />
Klimaschutz während <strong>der</strong><br />
Bauphase<br />
Der Schutz <strong>der</strong> unfertigen Bauleistung vor<br />
Witterungseinflüssen ist Sache des Ausführenden,<br />
wird jedoch in vielen Fällen nachlässig<br />
gehandhabt. Zudem werden auch im<br />
Holzbau häufig Nassbaustoffe wie Estriche<br />
o<strong>der</strong> Beton verbaut, während die luftdichte<br />
Gebäudehülle bereits erstellt ist.<br />
Beson<strong>der</strong>s im „frischen“ Zustand haben<br />
viele Klebstoffe jedoch noch nicht die volle<br />
Haftung und Beständigkeit erreicht, um solche<br />
Feuchteeinflüsse schadensfrei zu „ertragen“.<br />
Die Luftdichtheitsschicht und ihre<br />
Anschlüsse sind deshalb während und nach<br />
dem Einbau vor Witterungseinflüssen und<br />
Beschädigungen durch nachfolgende Arbeiten<br />
(z. B. Elektro- o<strong>der</strong> Sanitärarbeiten) zu<br />
schützen. Extreme Luftfeuchtigkeit während<br />
und nach <strong>der</strong> Bauphase sind durch ausreichende<br />
Entfeuchtung (z. B. Lüftung, Kondensattrocknung)<br />
zu vermeiden.<br />
Luftdichtheit in <strong>der</strong><br />
Bauteilfläche<br />
Profilschalungen (Nut-und-Fe<strong>der</strong>), die als<br />
Innenbekleidung eingesetzt werden, sind<br />
Bild: © HOLZRAHMENBAU, holzbau handbuch, Reihe 1, Teil 1, Folge 7, Informationsdienst Holz, zu beziehen unter www.baufachmedien.de<br />
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www.<strong>der</strong>bauschaden.de