Das Lederhandbuch II - Querverlag
Das Lederhandbuch II - Querverlag
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<strong>Das</strong> <strong>Lederhandbuch</strong> <strong>II</strong><br />
te auf dem gleichen Weg wieder zurück. Da ich zu dieser Zeit<br />
stellvertretender Vorarbeiter beim Bau war, trug ich Arbeitsklamotten<br />
und einen Schutzhelm. Am Feierabend saß ich an der<br />
Bushaltestelle und wollte zuerst ins Sportstudio und dann nach<br />
Hause. Ein Typ in einem geilen Ram Charger mit Vierradantrieb<br />
hielt an und bot mir an, mich mitzunehmen. Ich hatte den Mann<br />
schon auf ein paar Baustellen gesehen – irgend ’ne Art Vorarbeiter,<br />
um die 40 mit dem Ansatz von einem kleinen Bierbauch bei<br />
einer ansonsten muskulösen Figur. Er hatte einen breiten<br />
schwarzen Schnauzer, der an den Enden nach oben gezwirbelt<br />
war, ohne den ich ihn ohne den gelben Schutzhelm, den er bei<br />
der Arbeit immer trug, gar nicht erkannt hätte. Da ich ihn mehr<br />
oder weniger kannte, nahm ich sein Angebot an und stieg ein.<br />
<strong>Das</strong> einzige äußerliche Zugeständnis an meine SM-Neigungen<br />
war, daß ich meinen Schlüsselbund immer an einem Karabinerhaken<br />
an der rechten Hüfte hängen hatte. Der kräftige<br />
Kerl – Alex, wie er mich erinnerte, während seine breite Pranke<br />
meine Hand verschluckte – machte ein paar Minuten lang Konversation,<br />
bevor er schließlich fragte: „Haben die Schlüssel was<br />
zu bedeuten?“<br />
Ich spürte, wie ich unter meiner Sonnenbräune rot wurde,<br />
aber ich fühlte mich sicher bei ihm und auch ein bißchen angeturnt,<br />
so daß ich irgendwie murmelte: „Äh … na ja, könnte<br />
schon sein.“ Es überraschte mich selbst, daß ich auch nur so<br />
viel sagte, aber es hatte Alex den Hinweis gegeben, den er<br />
brauchte. Ohne sich besonders anstrengen zu müssen, überzeugte<br />
er mich, das Sportstudio für heute zu vergessen und auf<br />
ein Bier mit ihm zu kommen. Da er nicht so weit draußen<br />
wohnte wie ich, hätte er mich ohnehin dort abgesetzt.<br />
Er wohnte in einer Seitenstraße, in einem alten Haus im viktorianischen<br />
Stil. Es war noch ziemlich gut in Schuß, und ich<br />
konnte sehen, daß Alex im Lauf der Jahre einen Teil nach dem<br />
anderen renoviert hatte. Er wohnte allein und hatte einen großen,<br />
ziemlich grimmigen Schäferhund namens Ayatollah.<br />
„Hält mir die Einbrecher vom Hals“, erklärte Alex und ließ den<br />
Hund in den Garten hinter dem Haus.<br />
Wir saßen im Wohnzimmer auf der Rückseite und tranken<br />
eine Dose kaltes Bier und unterhielten uns über die verschie-