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Mittel<strong>de</strong>utsches Braunkohlenrevier<br />

Wandlungen<br />

und Perspektiven<br />

Witznitz II


Schwarze Elster<br />

Pleiße<br />

Saale<br />

Mul<strong>de</strong><br />

Weiße Elster<br />

Saale<br />

Elbe<br />

B250<br />

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B71<br />

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B176<br />

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B2<br />

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B184<br />

B100<br />

B183A<br />

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B95<br />

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B183A<br />

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B2<br />

B100<br />

B182<br />

B169<br />

B7<br />

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B183<br />

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B6<br />

B187<br />

A9<br />

A38<br />

A143<br />

A14<br />

A72<br />

A9<br />

A14<br />

10 20 km<br />

Schwarze Elster<br />

Pleiße<br />

Saale<br />

Mul<strong>de</strong><br />

Weiße Elster<br />

Saale<br />

Elbe<br />

B250<br />

B87<br />

B88<br />

B87<br />

B80<br />

B180<br />

B176<br />

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B80<br />

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B2<br />

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B181<br />

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B100<br />

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B184n<br />

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B183A<br />

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B107<br />

B107<br />

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B183<br />

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B187<br />

A9<br />

A38<br />

A143<br />

A14<br />

A72<br />

A9<br />

A14<br />

0 10 20 km<br />

Mittel<strong>de</strong>utsches Revier


Witznitz II<br />

Landschaften und Industriestandorte im Wan<strong>de</strong>l<br />

Die vorliegen<strong>de</strong> Broschüre ist Bestandteil <strong>de</strong>r Dokumentationsreihe<br />

„Wandlungen und Perspektiven“ <strong>de</strong>r LMBV<br />

und schil<strong>de</strong>rt die Geschichte <strong>de</strong>s ehemaligen Tagebaus<br />

Witznitz II nordwestlich von Borna. Wie die vorangegangenen<br />

Hefte zu <strong>de</strong>n mittel<strong>de</strong>utschen Tagebau- bzw.<br />

Sanierungsbereichen <strong>de</strong>r LMBV beschreibt auch dieses<br />

die bergbau- und sanierungstechnischen sowie kulturlandschaftlichen<br />

Entwicklungen in <strong>de</strong>m Raum. Der enorme<br />

landschaftliche Wan<strong>de</strong>l, <strong>de</strong>n diese Region vollzieht, interessiert<br />

dabei ebenso wie die Bergbauhistorie <strong>de</strong>s Tagebaus<br />

Witznitz II, seiner Vorgängertagebaue und die immensen<br />

Sanierungsleistungen, die aus <strong>de</strong>r Industrielandschaft eine<br />

Seenlandschaft entstehen lassen.<br />

Vor über 100 Jahren gruben die ersten Bagger auf <strong>de</strong>m<br />

Weg zur Braunkohle nordwestlich von Borna ihre Schaufeln<br />

in die Er<strong>de</strong>. Von 1911 bis 1993 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r begehrte Rohstoff<br />

in <strong>de</strong>n Tagebauen Witznitz I und II sowie in einigen<br />

Witznitz II<br />

kleineren Gruben gewonnen. Die neuen politischen und<br />

wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nach <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong> er-<br />

zwangen die vorzeitige Aufgabe <strong>de</strong>s Tagebaus Witznitz II,<br />

<strong>de</strong>r bis 1993 die gleichnamige Brikettfabrik und das<br />

Kraftwerk Thierbach mit Rohkohle versorgte. Seit <strong>de</strong>r<br />

Stilllegung ist die Lausitzer und Mittel<strong>de</strong>utsche Bergbau-<br />

Verwaltungsgesellschaft (LMBV) dafür verantwortlich,<br />

die vom Bergbau beanspruchten Flächen zu sanieren<br />

und zu rekultivieren. Die riesigen Löcher, die <strong>de</strong>r Bergbau<br />

in <strong>de</strong>r Landschaft hinterlassen hat, füllten sich allmählich<br />

mit Grundwasser. Die LMBV beschleunigte diesen<br />

Prozess durch Zuführung von Sümpfungswasser aus<br />

nahe gelegenen aktiven Tagebauen, um das Gebiet rasch<br />

einer sicheren, ökologisch verträglichen und wirtschaftlich<br />

tragbaren Folgenutzung zuzuführen. Dieser Prozess wur<strong>de</strong><br />

im Jahr 2010 abgeschlossen. Schon seit einigen Jahren<br />

erfreuen sich die Seen wachsen<strong>de</strong>r Beliebtheit – auch bei<br />

Touristen. Viele engagierte Freizeitprojekte bezeugen dies.<br />

Und nun wünsche ich Ihnen viel Spaß beim Lesen.<br />

Ein herzliches Glückauf!<br />

Dr.-Ing. Mahmut Kuyumcu<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Geschäftsführung <strong>de</strong>r LMBV<br />

1


2<br />

Witznitz II


Bau <strong>de</strong>r Brikettfabrik Witznitz, 1912<br />

Kohletransport mit Pfer<strong>de</strong>wagen<br />

im Tagebau Witznitz I, 1917<br />

GESTERN<br />

Auftakt zum Bergbau<br />

Erste bergbauliche Tätigkeiten begannen im Gebiet nördlich von Borna zu Beginn<br />

<strong>de</strong>s 20. Jahrhun<strong>de</strong>rts. Im Bereich <strong>de</strong>r Wyhraaue entstan<strong>de</strong>n zwischen Borna und<br />

Großzössen ab 1910 die Tagebaue Viktoria, Dora-Helene I und Witzni tz I.<br />

1911 veranlassten die Witznitzer Kohlenwerke <strong>de</strong>r Deutsch-Österreichischen Berg-<br />

werksgesellschaft in Dres<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n Aufschluss <strong>de</strong>s Tagebaus Witznitz I nordwest-<br />

lich von Borna. Durch <strong>de</strong>n Einsatz <strong>de</strong>s elektrischen Eimerketten baggers 3001 <strong>de</strong>r<br />

Firma Buckau im Jahr 1912 wur<strong>de</strong> die Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>s Abraumbetriebes<br />

erheblich gesteigert. Ab 1914 konnte die Brikettfabrik Witznitz, die ein Jahr zuvor<br />

ihren Betrieb aufnahm, mit Kohle aus <strong>de</strong>m Tagebau Witznitz I beliefert wer<strong>de</strong>n.<br />

Im Abbaugebiet lag Witznitz, <strong>de</strong>ssen Einwohner wegen <strong>de</strong>r Überbaggerung <strong>de</strong>s<br />

Ortes 1941 umgesie<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n mussten.Später nutzte man <strong>de</strong>n ausgekohlten<br />

Tagebau Witznitz I, um <strong>de</strong>n nördlich <strong>de</strong>r Stadt Borna gelegenen Wasserspeicher<br />

Witznitz zu bauen.<br />

Parallel zum Abbaugeschehen im Tagebau Witznitz I begannen 1922 nördlich von<br />

Borna die Aufschlussarbeiten für <strong>de</strong>n Tagebau Dora-Helene II. Aus <strong>de</strong>n zwei kleine-<br />

ren Tagebauen <strong>de</strong>r Grube Dora-Helene erfolgte im Jahr 1946 <strong>de</strong>r Aufschluss <strong>de</strong>s<br />

Tage baus Witznitz II.<br />

Witznitz II<br />

3


Bergbau im Raum Borna<br />

Die Entwicklung <strong>de</strong>s Bergbaus im Raum Borna war bis<br />

Anfang <strong>de</strong>s 20. Jahrhun<strong>de</strong>rts von einer kleinteiligen<br />

Abbautätigkeit geprägt. Der Abbau reichte im Sü<strong>de</strong>n<br />

bis nach Altenburg, doch allein um Borna konzentrierte<br />

sich eine Vielzahl kleinerer Tief- und Tagebaugruben.<br />

Schon früh hatten böhmische Händlerfirmen versucht,<br />

durch Beteiligungen an <strong>de</strong>n in Mittel<strong>de</strong>utschland ansässigen<br />

Braunkohlenwerken ihre Marktstellung zu festigen.<br />

Zu Beginn <strong>de</strong>s 20. Jahrhun<strong>de</strong>rts war böhmisches Kapital<br />

in mittel- und ost<strong>de</strong>utsche Braunkohlengebiete geflossen.<br />

Als eines <strong>de</strong>r ersten Unternehmen erwarb <strong>de</strong>r Duxer<br />

Kohlenverein zu Teplitz zwischen 1903 und 1906 umfangreiche<br />

Kohlefel<strong>de</strong>r im Leipzig-Bornaer Raum. 1907<br />

nahm <strong>de</strong>r Verein in Großzössen die Brikettfabrik „Dora<br />

und Helene” in Betrieb und beteiligte sich ab 1913 an <strong>de</strong>r<br />

Sächsisch-Böhmischen Brikettwerke GmbH sowie an <strong>de</strong>r<br />

Fölgner’schen Dampfziegelei in Lobstädt. Die Deutsch-<br />

Österreichische Bergwerksgesellschaft drang 1908 durch<br />

<strong>de</strong>n Erwerb <strong>de</strong>r Kohlenfel<strong>de</strong>r bei Witznitz in das Bornaer<br />

Revier vor. Bereits im Jahr 1909 begann hier <strong>de</strong>r Verkauf<br />

von Rohkohle.<br />

Die Brikettfabrik Witznitz<br />

Ihren Namen verdankt die Brikettfabrik <strong>de</strong>r kleinen<br />

Gemein<strong>de</strong> Witznitz, auf <strong>de</strong>ren Flur sie sich befin<strong>de</strong>t. Der<br />

Ort selbst musste jedoch zwischen 1941 und 1944 <strong>de</strong>m<br />

Braunkohlenabbau weichen. Auftraggeber für <strong>de</strong>n Bau <strong>de</strong>r<br />

Witznitzer Kohlewerke war die Deutsch-Österreichische<br />

Bergwerksgesellschaft Dres<strong>de</strong>n. Aufschlussbeginn für<br />

Lippendorf<br />

4 Witznitz II<br />

Böhlen<br />

Hal<strong>de</strong><br />

Lippendorf<br />

Gaulis<br />

Hal<strong>de</strong><br />

Gaulis<br />

Pleiße<br />

Neukieritzsch<br />

Vereinigtes<br />

Schleenhain<br />

10<br />

Rötha<br />

B176<br />

Kahnsdorf<br />

Deutzen<br />

(Kraft II)<br />

Lobstädt<br />

Espenhain<br />

Großzössen<br />

Witznitz II<br />

Dora und<br />

Helene<br />

Borna-Nord<br />

Victoria<br />

Borna-Süd<br />

Witznitz I<br />

Haubitz<br />

Borna<br />

<strong>de</strong>n Tagebau Witznitz I war <strong>de</strong>r 20. September 1911.<br />

Wirtschaftliche Überlegungen, auf kürzestem Weg von<br />

<strong>de</strong>r Kohlegewinnung zur Kohleverarbeitung zu gelangen,<br />

führten nach <strong>de</strong>m Aufschluss <strong>de</strong>s Tagebaus zur Errichtung<br />

<strong>de</strong>r Brikettfabrik. Mit <strong>de</strong>m Bau <strong>de</strong>r Fabrik und <strong>de</strong>s angeglie<strong>de</strong>rten<br />

Kraftwerks wur<strong>de</strong> 1912 begonnen und <strong>de</strong>ren<br />

zentrale Anlagen 1913 in Betrieb genommen. Die Rohkohleversorgung<br />

erfolgte zunächst aus <strong>de</strong>m angrenzen<strong>de</strong>n<br />

Tagebau Witznitz I. Die Kohle wur<strong>de</strong> im Schurrenbetrieb<br />

per Hand gewonnen und mit Hilfe einer zwei Kilometer<br />

langen Hauptseilbahn und zwei Zubringerseilbahnen<br />

zur Brikettfabrik angeliefert. Da die Gesellschaften und<br />

Kleinbetriebe Anfang <strong>de</strong>s 20. Jahrhun<strong>de</strong>rts oft nicht über<br />

das nötige Kapital verfügten, große zusammenhängen<strong>de</strong><br />

2<br />

6<br />

11<br />

9<br />

1<br />

3<br />

8<br />

4<br />

4<br />

Eula<br />

B93<br />

Wyhra<br />

B95<br />

5<br />

5<br />

Mölbis<br />

Hal<strong>de</strong><br />

Trages<br />

Eula<br />

6<br />

Siedlung 1<br />

Kesselshain<br />

Birkenhain<br />

7<br />

3<br />

2<br />

Borna-Ost<br />

Kitzscher<br />

B176<br />

Bockwitz<br />

01<br />

01<br />

Tagebaue rund um Borna<br />

Tagebau Betriebszeit<br />

Dora und Helene 1907-1938<br />

Victoria 1907-1934<br />

Deutzen (Kraft II) 1910-1916<br />

Borna-Nord 1910-1942<br />

Witznitz I 1911-1949<br />

Borna-Süd 1939-1970<br />

Witznitz II 1946-1993<br />

Schleenhain 1953-1991<br />

Borna-Ost 1958-1984<br />

Bockwitz 1982-1992<br />

Brikettfabrik<br />

Tiefbau<br />

Kohlenfel<strong>de</strong>r zu erwerben und aufzuschließen, fand ein<br />

planmäßiger Kohleabbau zunächst nicht statt. Dieser<br />

Umstand, aber auch <strong>de</strong>r niedrige Entwicklungsstand <strong>de</strong>r<br />

Abraumtechnik führten dazu, dass die Kohlefel<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r<br />

Region um Borna in vielen kleineren Gruben abgebaut<br />

wur<strong>de</strong>n. Die vielen Aufschlüsse, die Mehrfachbewegung<br />

<strong>de</strong>s Abraums und nicht zuletzt die, durch <strong>de</strong>n Verbleib <strong>de</strong>r<br />

Stützpfeiler im Tiefbau hinzunehmen<strong>de</strong>n Abbauverluste<br />

machten die damalige Kohleför<strong>de</strong>rung ziemlich uneffektiv.<br />

Später setzte sich im Bornaer Revier eine großräumige<br />

und damit kostengünstige Planung durch, wobei die<br />

fünf Großtagebaue Böhlen, Espenhain, Witznitz II, Peres<br />

und Schleenhain <strong>de</strong>n Südraum von Leipzig ein<strong>de</strong>utig<br />

dominierten.


Tiefbaue und Brikettfabriken rund um Borna<br />

Nr. Tiefbau Betriebszeit<br />

1 Gottes Segen 1844-1848<br />

2 Commun Borna 1868-76/1881-84<br />

3 Wilhelm Heine 1884<br />

4 Carlschacht 1884-1903<br />

5 Gotthilf 1886-1896<br />

6 Andreasschacht 1891-1911<br />

7 Schnei<strong>de</strong>r 1896<br />

8 Margaretha 1896-1916<br />

9 Victoria 1902-1908<br />

10 Breunsdorf 1902-1930<br />

11 Großzössen<br />

Nr. Brikettfabrik Betriebszeit<br />

1 Victoria Lobstädt 1900-1990<br />

2 Dora & Helene Großz. I 1908-1992<br />

3 Borna Fabrik I 1911-1992<br />

4 Borna Fabrik II 1912-1992<br />

5 Witznitz 1913-1992<br />

6 Dora & Helene Großz. II 1913 (1960)-92<br />

Brikettfabrik und Kraftwerk Witznitz, 1912<br />

Witznitz II 5


Tagebau Witznitz II<br />

Der Tagebau Witznitz II entwickelte sich ab 1946 aus<br />

<strong>de</strong>m Tagebau Dora und Helene. Mit <strong>de</strong>r hier abge-<br />

bauten Braunkohle wur<strong>de</strong>n die werkseigenen Brikett-<br />

fabriken sowie die Kraftwerke Lippen dorf und Thier-<br />

bach versorgt. Auch die Karbo-Chemie verwen<strong>de</strong>te<br />

Rohkohle aus Witznitz. Den im Tagebau gewonnenen<br />

Kulturbo<strong>de</strong>n brachte man jeweils zuoberst auf die<br />

Kippen auf, um die spätere Wie<strong>de</strong>rnutzbarmachung<br />

<strong>de</strong>r Flächen zu erleichtern.<br />

Nach<strong>de</strong>m die Aufschlussfigur hergestellt war, begann<br />

westlich <strong>de</strong>r Ortslage Groß zössen in <strong>de</strong>n Jahren 1950/51<br />

<strong>de</strong>r Regelbetrieb im Baufeld 1. Der im Zugbetrieb laufen<strong>de</strong><br />

Tagebau schwenkte von 1951 bis 1960 im Uhrzeigersinn<br />

um <strong>de</strong>n westlich <strong>de</strong>r Ortslage Großzössen<br />

befindlichen Drehpunkt bis zur westlichen Ortsflanke von<br />

Kahnsdorf. Den Aufschlussabraum verkippte man bis<br />

1950/51 auf <strong>de</strong>n Außenkippen im Tagebaufeld Witznitz I,<br />

<strong>de</strong>m Bereich <strong>de</strong>s heutigen Speicherbeckens Witznitz.<br />

En<strong>de</strong> 1950 wur<strong>de</strong> die Innenverkippung mit <strong>de</strong>m Absetzer<br />

960-A 2 s 1150 aufgenommen und 1960 im Baufeld II<br />

<strong>de</strong>r Drehpunkt Kahnsdorf eingerichtet. Drei Jahre darauf<br />

folgten <strong>de</strong>r Aufbau und die Inbetriebnahme <strong>de</strong>r Rohkohleschrägbandanlage<br />

und <strong>de</strong>r Kohleverladung. In <strong>de</strong>n Jahren<br />

1963/64 musste ein neues Flussbett für die Pleiße<br />

geschaffen wer<strong>de</strong>n, das über die Kippe im Bau feld I,<br />

entlang <strong>de</strong>r südwestlichen Abbaugrenze verlief. Zwischen<br />

1976 und 1980 entstand <strong>de</strong>r rund 46 Meter hohe Nord-<br />

Süd-Damm, <strong>de</strong>r heute <strong>de</strong>n Kahnsdorfer See vom Hainer<br />

See trennt.<br />

Böhlen<br />

Lippendorf<br />

6 Witznitz II<br />

Gaulis<br />

Braunkohlenwerk<br />

Böhlen<br />

Hal<strong>de</strong><br />

Lippendorf<br />

Hal<strong>de</strong><br />

Gaulis<br />

1964<br />

1963<br />

Pleiße<br />

1965<br />

1962<br />

Neukieritzsch<br />

Stausee<br />

Rötha<br />

1961<br />

1958<br />

1966<br />

1958<br />

1957<br />

1956<br />

1955<br />

1954<br />

1953<br />

Rötha<br />

Baufeld II<br />

Drehpunkt<br />

Kahnsdorf<br />

Tagesanlagen<br />

Kahnsdorf<br />

1959<br />

1951<br />

1952<br />

Baufeld I<br />

1948<br />

Kahnsdorf<br />

Großzössen<br />

Bkf.<br />

Großzössen<br />

Espenhain<br />

Drehpunkt<br />

Hain<br />

Tagebau<br />

Witznitz II<br />

1946-1993<br />

Lobstädt<br />

Mit <strong>de</strong>r Einnahme <strong>de</strong>s Drehpunktes Hain im Baufeld III<br />

im Jahr 1976 schwenkte <strong>de</strong>r Tagebau entgegen <strong>de</strong>s Uhrzeigersinns<br />

nach Osten. 1982 wur<strong>de</strong> zwischenzeitlich<br />

<strong>de</strong>r Hilfsdrehpunkt Crossen eingerichtet, <strong>de</strong>r bis 1987<br />

existierte. 1988 erfolgte die Umstellung <strong>de</strong>s Abraumbetriebes<br />

von Zug- auf Bandför<strong>de</strong>rung.<br />

Ursprüngliche Abbauplanungen sahen vor, <strong>de</strong>n Tagebau<br />

Witznitz in das Feld Gaulis weiterzuführen. Dies<br />

wäre mit <strong>de</strong>r Inanspruchnahme <strong>de</strong>r Ortslage Gaulis, <strong>de</strong>s<br />

Landschaftsschutzgebietes Pleißestausee Rötha, <strong>de</strong>r<br />

Hal<strong>de</strong>nfeinkohlebecken und einer weiteren Teilverlegung<br />

1968<br />

1961<br />

1960<br />

Baufeld Gaulis<br />

(ursprüngliche<br />

Abbauplanung<br />

bis 2015)<br />

1970<br />

1948<br />

1971<br />

1949<br />

1974<br />

1972<br />

1973<br />

1975<br />

1976<br />

Wyhra<br />

1977<br />

1978<br />

Baufeld III<br />

1990<br />

1982<br />

1989<br />

Eula<br />

1988<br />

Speicher-<br />

Witznitz<br />

Braunkohlenwerk<br />

Espenhain<br />

1983<br />

1986<br />

1985<br />

Haubitz<br />

Mölbis<br />

Großkraftwerk<br />

Thierbach<br />

Bkf.<br />

Witznitz<br />

Eula<br />

Tagebau Witznitz II (1946-1993)<br />

Landinanspruchnahme: 1.881 ha<br />

Rohkohleför<strong>de</strong>rung: 256,8 Mio. t<br />

Abraumbewegung: 643 Mio. m³<br />

Tagebau<br />

Altbergbau<br />

Ursprünglich geplante Abbaufläche<br />

Sonstige Braunkohleabbauflächen<br />

Drehpunkt<br />

Waldflächen<br />

Sukzessionsflächen<br />

Landwirtschaftsflächen<br />

Verkehrsflächen<br />

Wasser<br />

Wohnen<br />

Gewerbeflächen<br />

Eisenbahn<br />

<strong>de</strong>r Pleiße verbun<strong>de</strong>n gewesen. Bis ca. 2015 sollte das<br />

Baufeld Gaulis mit <strong>de</strong>n Restpfeilern „Kohleverbindungsbahn“<br />

und „Hain“ mit insgesamt rund 50 Millionen<br />

Tonnen Kohle abgebaut wer<strong>de</strong>n. Durch die verän<strong>de</strong>rten<br />

energiewirtschaftlichen Bedingungen wur<strong>de</strong> jedoch 1991<br />

die Ent scheidung getroffen, <strong>de</strong>n Tagebau trotz <strong>de</strong>r noch<br />

vorhan<strong>de</strong>nen Vorräte stillzulegen. Die Einstellung <strong>de</strong>r<br />

Abraumgewinnung erfolgte in <strong>de</strong>n Jahren 1991/92.<br />

1993 been<strong>de</strong>te man schließlich auch die Kohleför<strong>de</strong>rung.<br />

Im Tagebau Witznitz II wur<strong>de</strong>n in seiner 47-jährigen Betriebszeit<br />

fast 650 Millionen Kubikmeter Abraum bewegt<br />

und über 250 Millionen Tonnen Kohle geför<strong>de</strong>rt.


Blick in <strong>de</strong>n Tagebau Witznitz II,<br />

im Hintergrund: das Kraftwerk Espenhain (links)<br />

und das Kraftwerk Thierbach (rechts), 1982<br />

Letzter Kohlezug aus <strong>de</strong>m<br />

Tagebau Witznitz II, 1993<br />

Witznitz II 7


Verlorene Orte<br />

Bereits mit <strong>de</strong>r Abbautä tigkeit <strong>de</strong>s im Jahr 1922 aufgeschlossenen<br />

Tagebaus Dora-Helene II waren erhebliche<br />

Eingriffe in die Landschaft verbun<strong>de</strong>n. Die fast 50-jährige<br />

Braunkohlengewinnung im Tagebau Witznitz II verursachte<br />

jedoch weitaus größere Zerstörungen. So nahm<br />

<strong>de</strong>r Tagebau sowohl die Pleißeaue zwischen Großzössen<br />

und Rötha als auch die Auenbereiche <strong>de</strong>r Wyhra und<br />

Eula nordwestlich bzw. nordöstlich von Großzössen in<br />

Anspruch. Die Pleiße erhielt ein neues abgedichtetes,<br />

kanalisiertes Flussbett süd westlich von Großzössen und<br />

südwestlich und westlich <strong>de</strong>s Stausees Rötha, da sie <strong>de</strong>m<br />

Abbaubetrieb im Weg war. Auch Abschnitte <strong>de</strong>r Flussläufe<br />

von Wyhra und Eula mussten in ein kanalartiges Flussbett<br />

h<br />

Die Landschaft im Abbaugebiet war vor Beginn <strong>de</strong>s Bergbaus geprägt durch die breiten Flussauen von Pleiße,<br />

Wyhra und Eula. Große Flächen waren einst ackerbaulich genut zt, während <strong>de</strong>r Waldanteil sehr gering war.<br />

Kleinere Siedlungen konzentrierten sich im Bereich <strong>de</strong>r Pleißeaue.<br />

Pürsten<br />

Neukieritzsch<br />

Großzössen<br />

(Bahnhof Kieritzsch) Haubitz<br />

B d f<br />

Trachenau<br />

Treppendorf<br />

Kahnsdorf<br />

Kreudnitz<br />

Zöpen<br />

Hain<br />

Kleinzössen<br />

Witznitz<br />

Gestewitz<br />

8 Witznitz II<br />

nördlich und nordwestlich von Großzössen umziehen.<br />

Der Stausee Rötha, <strong>de</strong>n man in <strong>de</strong>n Jahren 1939 bis 1942<br />

als lebensnotwendigen Brauchwasserlieferanten für die<br />

Braunkohlenindustrie <strong>de</strong>r Region erbaute, wur<strong>de</strong> 1966<br />

durch <strong>de</strong>n Tagebau Witznitz trocken gelegt und teilweise<br />

überbaggert. Der südliche Teil bis zur Kohleverbindungsbahn<br />

musste <strong>de</strong>m Bergbau weichen. Beson<strong>de</strong>rs hart traf<br />

es die Einwohner <strong>de</strong>r Dörfer, die im Abbaugebiet lagen.<br />

Sechs Ortschaften im Bereich <strong>de</strong>r Flussauen mussten<br />

ganz o<strong>de</strong>r teilweise geräumt wer<strong>de</strong>n, ehe sie fast vollständig<br />

überbaggert wur<strong>de</strong>n. Lediglich die Siedlungsbereiche<br />

Kahnsdorf und Großzössen überlebten. Insgesamt waren<br />

von <strong>de</strong>r Umsiedlung über 2.000 Menschen betroffen.<br />

Überbaggerte Ortschaften im Tagebauraum Überbaggerte natürliche Wasserflächen im Tagebauraum Überbaggerte Waldflächen im Tagebauraum<br />

Stausee<br />

Rötha<br />

Pleiße<br />

Elschgraben<br />

Eula<br />

Wyhra<br />

Die Erträge <strong>de</strong>r neu geschaffenen „Kippenäcker“ im Westen<br />

<strong>de</strong>s Abbaubereiches blieben hinter <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r überbaggerten<br />

Ackerflächen weit zurück. Die Kappung von<br />

Straßenverbindungen isolierte die verbliebenen Orte und<br />

brachte beispielsweise Kahnsdorf in seine halbinselartige<br />

Lage. Sowohl die in westlicher Richtung nach Neukieritzsch<br />

als auch in nördliche Richtung nach Rötha führen<strong>de</strong>n<br />

Straßen fielen <strong>de</strong>n Baggern zum Opfer. Die Situation<br />

wur<strong>de</strong> 1999 durch <strong>de</strong>n Bau <strong>de</strong>r Ortsverbindungsstraße<br />

Rötha-Kahnsdorf entschärft. Der Tagebau schwenkte<br />

innerhalb von rund 20 Jahren von West nach Ost um<br />

Kahnsdorf herum, so dass die Einwohner <strong>de</strong>n Lärm<br />

und Staub <strong>de</strong>s Tagebaus jahrelang ertragen mussten.<br />

Peres Holz<br />

Grabe Holz


Tagebau Witznitz I mit Borna im Hintergrund, 1919<br />

Ortsinanspruchnahmen durch die Tagebaue Witznitz I und II<br />

Ort Jahr betroffene<br />

Einwohner<br />

Witznitz 1941 861<br />

Neukieritzsch (teilw.) 1952-57 190<br />

Trachenau 1962-65 450<br />

Treppendorf 1962-65 120<br />

Kreudnitz 1968/69 175<br />

Kleinzössen/Hain 1968-71 350<br />

Böhlen/Gaulis (teilw.) 1989 10<br />

Summe 2.156<br />

9


10<br />

Witznitz II


Bau <strong>de</strong>r Vorflutanbindung<br />

vom Hainer See zur Pleiße, 2010<br />

Sanierungsarbeiten im Tagebau Witznitz,<br />

im Hintergrund: das Kraftwerk Thierbach<br />

und die Hal<strong>de</strong> Trages, 1997<br />

HEUTE<br />

Sanierung einer Landschaft<br />

Mit <strong>de</strong>r Einstellung <strong>de</strong>s Tagebaus Witznitz II im Jahr 1993 begannen die<br />

eigentlichen Arbeiten zur Sanierung und Renaturierung <strong>de</strong>r vom Bergbau<br />

hinterlassenen Landschaft. Die Wie<strong>de</strong>rherstellung <strong>de</strong>r Landschaft vor <strong>de</strong>m<br />

Bergbau war u.a. infolge fehlen<strong>de</strong>r Erdmassen nicht mehr möglich und die<br />

Flutung <strong>de</strong>r Tagebaurestlöcher alternativlos. Sanierungsziel war und ist eine<br />

sichere, vielfältig nutzbare Landschaft, die künftig weitgehend ohne mensch-<br />

liches Zutun auskommt. Dazu zählt auch das Bestreben, <strong>de</strong>n Gebietswasser-<br />

haushalt an <strong>de</strong>n Zustand vor <strong>de</strong>m Bergbau anzunähern. In <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen<br />

Restlöchern <strong>de</strong>s Abbaugebietes Witznitz entstan<strong>de</strong>n durch Grundwasserwie-<br />

<strong>de</strong>ranstieg und Fremdflutung nach <strong>de</strong>m Speicherbecken Witznitz <strong>de</strong>r Hainer<br />

See mit <strong>de</strong>r Haubitzer Bucht sowie <strong>de</strong>r Kahnsdorfer See. Der Hainer See<br />

wur<strong>de</strong> 2010 über einen Kanal an die Pleiße angeschlossen. Vom Kahnsdorfer<br />

See wird künftig ein Überlauf in <strong>de</strong>n Hainer See geschaffen. Darüber hinaus<br />

wird <strong>de</strong>r Lange Born in <strong>de</strong>n Hainer See eingebun<strong>de</strong>n.<br />

Die Tagebaurestlöcher wer<strong>de</strong>n so gestaltet, dass eine Erholungslandschaft am<br />

Hainer See sowie eine naturbelassene Landschaft im Teilbereich Haubitz ent-<br />

steht. Der Kahnsdorfer See bleibt als Vorranggebiet für Natur und Landschaft<br />

weitgehend sich selbst überlassen.<br />

Witznitz II<br />

11


12<br />

Witznitz II<br />

Planierraupen beim Abflachen von Böschungen<br />

im Tagebau Witznitz II, 1998


Sanierung im Großformat<br />

Der Tagebau Witznitz II wur<strong>de</strong> bis 1993 abschnittsweise stillgelegt. Ab 1991 begann die Überführung vom Auslauf-<br />

betrieb in die Sanierung und die Gestaltung <strong>de</strong>r Restlöcher Kahnsdorf, Haubitz und Hain. Um eine Nutzung als<br />

Naherholungsgebiet zu ermöglichen, mussten zunächst die Restlochböschungen standsicher gestaltet wer<strong>de</strong>n.<br />

Bereits viele Jahre vor <strong>de</strong>r Stilllegung <strong>de</strong>s Tagebaus waren<br />

große Bereiche durch das Bergbauunternehmen BKW Borna<br />

wie<strong>de</strong>rnutzbar gemacht wor<strong>de</strong>n. Die Altkippenflächen<br />

bei Neukieritzsch, die Kippe östlich <strong>de</strong>r Pleiße sowie das<br />

Innenkippenplateau konnten an Folgenutzer übergeben wer<strong>de</strong>n.<br />

Doch die unvorhergesehene Stilllegung <strong>de</strong>s Tagebaus<br />

Witznitz II machte die ehemaligen Planungen zur Tagebauentwicklung<br />

hinfällig, die Aufstellung und Umsetzung eines<br />

Abschlussbetriebplanes waren nun notwendig. Zunächst<br />

mussten im Tagebauareal betriebsbedingte Gefährdungspotenziale<br />

beseitigt wer<strong>de</strong>n. Die ehemaligen Bergbauflächen<br />

sollten so gestaltet wer<strong>de</strong>n, dass eine vielfältig<br />

nutzbare Bergbaufolgelandschaft entsteht. Notwendige<br />

Sanierungsrahmenplan Witznitz, 2000 Rahmenplan Witznitz, 2000<br />

wasserwirtschaftliche Sanierungsmaßnahmen zielten auf die<br />

Wie<strong>de</strong>rherstellung eines ausgeglichenen, sich weitgehend<br />

selbst regulieren<strong>de</strong>n Wasserhaushalts ab. Ein großzügiges<br />

Erholungsgebiet im Raum zwischen Leipzig und Chemnitz<br />

sollte entstehen.<br />

Die für die Tagebausanierung benötigten Erdmassen wur<strong>de</strong>n<br />

durch die Gewinnung und Umverlagerung von im Tagebau<br />

befindlichem Abraum bereitgestellt. So wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r 1. und<br />

2. Abraumschnitt über die Regelbetriebsgrenzen hinaus betrieben<br />

und <strong>de</strong>r Bagger 636 E-1120 im dritten Abraumschnitt<br />

zwischen 1992 und 1993 zur Vorprofilierung <strong>de</strong>r nördlichen<br />

Restlochböschung eingesetzt. Dabei konnte <strong>de</strong>r dringend<br />

Rötha<br />

Kahnsdorfer<br />

See<br />

Neukieritzsch<br />

Witznitz II<br />

Pleiße<br />

Kahnsdorf<br />

Espenhain<br />

Hainer See<br />

A72<br />

Großzössen<br />

B95<br />

Haubitzer<br />

Bucht<br />

Eula<br />

Sanierungsleistungen im Bereich Witznitz II<br />

1991-2008<br />

Massenbewegungen 16,18 Mio. m³<br />

Begrünung/Bepflanzung 338 ha<br />

Großgeräte-Demontage 12 Stück<br />

Gleisrückbau 107 km<br />

Wassererhebung 47,84 Mio. m³<br />

Abbruch baulicher Anlagen 73.327 m³<br />

benötigte Sanierungsabraum gewonnen wer<strong>de</strong>n. Mit <strong>de</strong>m<br />

Absetzer 1119 A 2 Rs-B 10000 hatte man 1992 in <strong>de</strong>r Auslaufphase<br />

<strong>de</strong>s Tagebaus vorsorglich eine Kulturbo<strong>de</strong>nvorratskippe<br />

angelegt, die dazu diente, kulturfeindliche Bö<strong>de</strong>n an <strong>de</strong>r<br />

Oberfläche von Böschungs- und Kippenbereichen im Laufe<br />

<strong>de</strong>r Sanierung mit einer kulturfreundlichen Bo<strong>de</strong>nschicht<br />

zu überziehen. Im Bereich <strong>de</strong>r gewachsenen Böschungen<br />

wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r anstehen<strong>de</strong> kulturfähige Bo<strong>de</strong>n direkt für diesen<br />

Zweck selektiert und auf die abgeflachte Endböschung<br />

aufgetragen. Da ursprünglich vorgesehen war, das Restloch<br />

Haubitz mit Kraftwerksasche zu verfüllen, entsprach ein Teil<br />

<strong>de</strong>s östlichen Böschungssystems nicht <strong>de</strong>n Standsicherheitsanfor<strong>de</strong>rungen<br />

für die Gewässerherstellung in <strong>de</strong>n<br />

Restlöchern <strong>de</strong>s Tagebaus Witznitz II. Die entsprechen<strong>de</strong>n<br />

Böschungsabschnitte mussten <strong>de</strong>shalb zwischen 1995 und<br />

1998 mit Erdmassen angestützt wer<strong>de</strong>n. Hierzu war die<br />

Einrichtung eines Son<strong>de</strong>rzugbetriebes zur Abraumrückgewinnung<br />

aus <strong>de</strong>r Innenkippe über einen Trenndamm zwischen<br />

<strong>de</strong>n Restlöchern Hain und Haubitz durch <strong>de</strong>n Bagger<br />

105-SRs 1000a erfor<strong>de</strong>rlich. Bis 1998 wur<strong>de</strong>n wesentliche<br />

Abflachungs- und Begrünungsmaßnahmen <strong>de</strong>r nunmehr<br />

standsicher gestalteten Restlochböschungen abgeschlossen.<br />

Damit war die Flutungsbereitschaft hergestellt. Parallel dazu<br />

brach man in <strong>de</strong>n Jahren 1993 bis 1998 die Gebäu<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />

Tagesanlagen, Stellwerke und Kohleverladung am Drehpunkt<br />

Hain sowie Bandanlagen und Rohrleitungen ab. Gleisanlagen<br />

und insgesamt zwölf Tagebaugroßgeräte wur<strong>de</strong>n <strong>de</strong>montiert<br />

und verschrottet. Die Sanierung <strong>de</strong>r Tagebauböschungen<br />

und -betriebsflächen ist heute weitgehend abgeschlossen.<br />

13


14<br />

Witznitz II<br />

Gewässerverbindung vom Hainer See<br />

zur Pleiße, 2010


Wasser für Witznitz<br />

Mit <strong>de</strong>r schrittweisen Einstellung <strong>de</strong>r Tagebauentwässerung kehrte ab 1994 das Grundwasser zunächst in<br />

das Restloch Kahnsdorf zurück. In <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n Jahren stieg es auch in <strong>de</strong>n Restlöchern Hain und Haubitz<br />

wie<strong>de</strong>r an. Seit März 1999 beschleunigte Sümpfungswasser, herbeigeleitet aus <strong>de</strong>n MIBRAG mbH Tagebauen<br />

Vereinigtes Schleenhain und Profen <strong>de</strong>n Flutungsprozess, <strong>de</strong>r 2010 en<strong>de</strong>te.<br />

Nach<strong>de</strong>m je nach Sanierungsfortschritt, beginnend ab<br />

1994, <strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>raufgang <strong>de</strong>s Grundwassers zugelassen<br />

wer<strong>de</strong>n konnte, begann im April 1999 schließlich auch die<br />

Fremdflutung <strong>de</strong>r Restlöcher <strong>de</strong>s Tagebaus Witznitz II.<br />

Zuerst spru<strong>de</strong>lte das Wasser in die Restlöcher Kahnsdorf<br />

und Hain. Kurz darauf folgte das Restloch Haubitz. Das dazu<br />

benötigte Wasser – vorrangig Sümpfungswasser aus <strong>de</strong>m<br />

aktiven Tagebau Vereinigtes Schleenhain und zum Teil aus<br />

<strong>de</strong>m Tagebau Profen – gelangte im Rahmen <strong>de</strong>s bestehen<strong>de</strong>n<br />

Liefervertrages zwischen LMBV und MIBRAG mbH<br />

über Rohrverbundsysteme in die zu fluten<strong>de</strong>n Tagebaurestlöcher.<br />

Das zusätzlich eingeleitete Wasser verkürzte<br />

die Flutungsphase enorm und minimierte gleichzeitig <strong>de</strong>n<br />

Sanierungsaufwand. Außer<strong>de</strong>m wird so eine frühzeitige<br />

Nutzung <strong>de</strong>r entstehen<strong>de</strong>n Seen möglich. Die schnelle<br />

Flutung vermin<strong>de</strong>rt <strong>de</strong>n Zustrom sauren Grundwassers aus<br />

<strong>de</strong>n Kippen und führt durch <strong>de</strong>ssen Verdünnung zu einer<br />

besseren Wasserqualität.<br />

Mittlerweile ist aus <strong>de</strong>n Restlöchern Hain und Haubitz <strong>de</strong>r<br />

Hainer See mit <strong>de</strong>r Haubitzer Bucht gewor<strong>de</strong>n. Damit ist<br />

eine zusammenhängen<strong>de</strong> Wasserfläche von rund 560 Hektar<br />

entstan<strong>de</strong>n. Im westlichen Teil <strong>de</strong>s Sanierungsgebietes<br />

liegt <strong>de</strong>r Kahnsdorfer See mit ca. 121 Hektar Wasserfläche,<br />

<strong>de</strong>r durch einen in Nord-Süd-Richtung verlaufen<strong>de</strong>n Kippendamm<br />

vom Hainer See getrennt ist. Der Hainer See<br />

hat seinen mittleren Endwasserstand von 126 m NHN<br />

im Frühjahr 2010 erreicht. Der erfor<strong>de</strong>rliche Ableitkanal für<br />

das Überschusswasser aus <strong>de</strong>m See wur<strong>de</strong> im November<br />

2010 mit Fertigstellung <strong>de</strong>s Auslaufbauwerkes in Betrieb<br />

Witznitz II<br />

Einbindung <strong>de</strong>r Verflutanbindung<br />

vom Hainer See in die Pleiße, 2010<br />

Flutungsleitung zum Kahnsdorfer See, 1999<br />

Baumaßnahmen zur Anbindung<br />

<strong>de</strong>s Hainer Sees an die Vorflut, 2010<br />

genommen. Die Kanalverbindung soll künftig auch ermöglichen,<br />

mit Booten vom Hainer See bis in <strong>de</strong>n Stausee<br />

Rötha, <strong>de</strong>r nordwestlich <strong>de</strong>s Hainer Sees liegt, zu gelangen.<br />

Aufgrund <strong>de</strong>r unterschiedlichen Wasserstän<strong>de</strong> ist die<br />

Herstellung eines kurzen Verbindungskanals mit Schleuse<br />

außerhalb <strong>de</strong>r bergrechtlichen Verpflichtung <strong>de</strong>r LMBV<br />

erfor<strong>de</strong>rlich. Für Pad<strong>de</strong>lboote wür<strong>de</strong> alternativ eine Umtragemöglichkeit<br />

ausreichend sein.<br />

In <strong>de</strong>m seit 2008 vorliegen<strong>de</strong>n Planfeststellungsbeschluss<br />

für die „Wasserwirtschaftlichen Maßnahmen im Tagebauterritorium<br />

Witznitz“ sind konkrete Auflagen für die Güteparameter<br />

zur Einleitung <strong>de</strong>s anfallen<strong>de</strong>n Überschusswassers<br />

aus <strong>de</strong>m Hainer See in die Pleiße vorgegeben.<br />

Die Zuführung von Fremdflutungswasser war dafür nicht<br />

ausreichend. Durch eine im Jahr 2008 begonnene „In-<br />

Lake-Neutralisation“ auf Basis von Branntkalk durch Herstellung<br />

und Zuführung von Kalkmilch in das Seewasser,<br />

wur<strong>de</strong> die erfor<strong>de</strong>rliche Wasserqualität erreicht. Um eine<br />

ausleitfähige Wasserqualität zu sichern, wird das vorhan<strong>de</strong>ne<br />

Rohrverbundsystem zeitlich befristet zur Einleitung<br />

von gut gepuffertem Profener Sümpfungswasser genutzt.<br />

Der stark saure Kahnsdorfer See bleibt zunächst vom<br />

Hainer See hydraulisch abgekoppelt und wird bis auf<br />

einen mittleren Endwasserstand von 126,5 m NHN durch<br />

Grundwasserwie<strong>de</strong>ranstieg langsam geflutet. Damit soll<br />

die spätere Überschusswassermenge minimiert wer<strong>de</strong>n.<br />

Beim Erreichen <strong>de</strong>s Endwasserstan<strong>de</strong>s wird das Überschusswasser<br />

in <strong>de</strong>n Hainer See abgeleitet, <strong>de</strong>r dann<br />

entsprechend gut gepuffert und im Rahmen <strong>de</strong>r Nach-<br />

sorge eventuelle Restsäurepotentiale bin<strong>de</strong>n kann.<br />

15


16<br />

Witznitz II<br />

Speicherbecken Witznitz,<br />

im Hintergrund: die stillgelegte<br />

Brikettfabrik Witznitz, 2007


Aufgestaut und gespeichert<br />

Bereits in <strong>de</strong>n 1950er Jahren ist das Stauanlagensystem Wyhra-Pleiße im Unterlauf <strong>de</strong>r Pleiße entwickelt wor<strong>de</strong>n.<br />

Einst konzipiert für die Wasserversorgung <strong>de</strong>r Industriestandorte im Leipziger Sü<strong>de</strong>n, dient es heute vor allem <strong>de</strong>m<br />

Hochwasserschutz. In diesem System kommt <strong>de</strong>m Speicherbecken Witznitz, <strong>de</strong>m ehemaligen Tagebau Witznitz I,<br />

eine beson<strong>de</strong>re Be<strong>de</strong>utung zu.<br />

Speicherbecken Witznitz<br />

Als <strong>de</strong>r Tagebau Witznitz I 1944 stillgelegt wur<strong>de</strong>, verblieb<br />

ein großes Tagebaurestloch, das bereits ein Jahr<br />

später nach Einstellung <strong>de</strong>r Wasserhaltung durch das<br />

ansteigen<strong>de</strong> Grundwasser langsam geflutet wur<strong>de</strong>. Mehr<br />

als sieben Jahre dauerte es, bis das Restloch vollständig<br />

gefüllt war. Zwischen 1950 und 1954 wur<strong>de</strong> es als<br />

Speicherbecken ausgebaut. Ein- und Auslaufbauwerke für<br />

<strong>de</strong>n Wasserspeicher sowie das Überleitungssystem von<br />

Wasser aus <strong>de</strong>r Freiberger Mul<strong>de</strong> mit einem Pumpwerk<br />

bei Sermuth entstan<strong>de</strong>n. Seit 1954 dient <strong>de</strong>r unmittelbar<br />

nördlich <strong>de</strong>r Stadt Borna im Landschaftsschutzgebiet<br />

Wyhraaue gelegene Wasserspeicher zur Versorgung<br />

<strong>de</strong>r Industriebetriebe und Kraftwerke im Raum Böhlen/<br />

Stausee Rötha, 2006<br />

Ablauf aus <strong>de</strong>m Speicherbecken<br />

Witznitz, 2007<br />

Lippendorf, wie zum Beispiel <strong>de</strong>m Kraftwerk Lippendorf,<br />

als Brauchwasserlieferant. Gleichzeitig wur<strong>de</strong> damit ein<br />

künstlicher Ersatz für die natürlichen Auen und Überschwemmungsgebiete<br />

geschaffen, die durch <strong>de</strong>n Tagebau<br />

in <strong>de</strong>r Region u. a. auch für <strong>de</strong>n Hochwasserschutz<br />

verloren gegangen waren. Bei Hochwasser kann Wasser<br />

aus <strong>de</strong>n Einzugsgebieten von Wyhra und Eula eingestaut<br />

wer<strong>de</strong>n. Zum Ausgleich <strong>de</strong>s Wasserdargebotes im<br />

Einzugsgebiet <strong>de</strong>r Pleiße kann zeitweilig Mul<strong>de</strong>wasser<br />

zugeführt wer<strong>de</strong>n.<br />

Der Speicher Witznitz ist Teil <strong>de</strong>s Stauanlagensystems<br />

Pleiße-Wyhra <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>stalsperrenverwaltung Sachsen,<br />

zu <strong>de</strong>m u. a. auch <strong>de</strong>r Stausee Rötha, das Hochwasserrückhaltebecken<br />

Stöhna, die Speicher Borna und Lobstädt<br />

sowie das Hochwasserrückhaltebecken Regis-Serbitz<br />

gehören. Mit diesen Anlagen verfügt <strong>de</strong>r Südraum Leipzig<br />

über ein leistungsstarkes und zuverlässiges Hochwasserschutzsystem<br />

im Flussgebiet <strong>de</strong>r Pleiße.<br />

Zwischen 1995 und 1997 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Speicher Witznitz<br />

instandgesetzt und bleibt somit ein leistungsstarker Baustein<br />

im Stauanlagensystem. Seit Bestehen <strong>de</strong>s Speicherbeckens<br />

ist hier auch ein intensiv genutztes Freizeit- und<br />

Erholungsgebiet entstan<strong>de</strong>n. Das Gewässer wird sowohl<br />

zur gewerblichen Fischerei, als auch zum Wassersport<br />

genutzt. Die hervorragen<strong>de</strong>n Wind- und Sichtverhältnisse<br />

bieten beste Bedingungen für Segler und Surfer.<br />

Witznitz II<br />

Speicherbecken Witznitz<br />

Flutung (Grundwasser) 1945-52<br />

Bauzeit 1950-54<br />

Stauoberfläche bei Vollstau 259 ha<br />

max. Stauhöhe über tiefstem Absenkziel 11,55 m<br />

Gesamtstauraum 27,33 Mio. m³<br />

davon Betriebsraum 12,20 Mio. m³<br />

davon gewöhnlicher HW-Rückhalteraum 3,20 Mio. m³<br />

davon Reserveraum 5,30 Mio. m³<br />

Höhe <strong>de</strong>r Bauwerkskrone 134,5 m NHN<br />

Stausee Rötha<br />

Die älteste Anlage <strong>de</strong>s Systems Pleiße-Wyhra ist <strong>de</strong>r<br />

Stausee Rötha, <strong>de</strong>r im Nebenschluss zur Pleiße betrieben<br />

wird. Er wur<strong>de</strong> in einer von Obstplantagen und Wiesen<br />

geprägten Talaue angelegt. 1942, im Jahr seiner Fertigstellung,<br />

war er etwa doppelt so groß wie heute. Mit <strong>de</strong>m<br />

fortschreiten<strong>de</strong>n Tagebau Witznitz II wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r südliche<br />

Teil <strong>de</strong>s Stausees in <strong>de</strong>n 1960er Jahren trocken gelegt<br />

und schließlich überbaggert. Auch er diente neben <strong>de</strong>m<br />

Hochwasserschutz als Brauchwasserlieferant für die<br />

Großunternehmen und Kraftwerke im Raum Espenhain<br />

und Böhlen. Mit seinem kleinen Hochwasserschutzraum<br />

ist seine Be<strong>de</strong>utung bei <strong>de</strong>r Wasserregulierung jedoch<br />

relativ gering.<br />

Umgeben von einem Auwald, liegt <strong>de</strong>r Stausee inmitten<br />

eines Landschaftsschutzgebietes. Mit attraktiven Wan<strong>de</strong>rwegen<br />

und Wassersportmöglichkeiten ist auch er ein<br />

beliebtes Naherholungsgebiet, das künftig mit <strong>de</strong>m neu<br />

entstehen<strong>de</strong>n Hainer See verbun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n kann.<br />

17


1905<br />

1900<br />

Zeitschiene<br />

1911 Aufschluss <strong>de</strong>s Tagebaus Witznitz I durch<br />

die Deutsch-Österreichische Bergwerksgesellschaft in Dres<strong>de</strong>n<br />

1912 Einsatz <strong>de</strong>s Eimerkettenbaggers 3001<br />

<strong>de</strong>r Firma Buckau beim Abtragen <strong>de</strong>s Abraums<br />

1914 Belieferung <strong>de</strong>r Brikettfabrik Witznitz mit<br />

erster Kohle aus <strong>de</strong>m Tagebau Witznitz I<br />

18 Witznitz II<br />

<strong>TaGEBaU</strong> <strong>WiTzNiTz</strong><br />

1907 Aufschluss <strong>de</strong>s Tagebaus Dora und Helene 1950 Aufnahme <strong>de</strong>r Innenverkippung mit Absetzer 960-A 2 s 1150 im Tagebau Witznitz II<br />

1933 Beginn <strong>de</strong>r Sanierungs- und<br />

Renaturierungsarbeiten im Tagebau Witznitz I<br />

Baubeginn für das Speicherbecken Witznitz 1960 Einrichtung <strong>de</strong>s Drehpunktes<br />

Kahnsdorf im Baufeld II<br />

1939 Baubeginn für <strong>de</strong>n Stausee Rötha<br />

1941 Devastierung <strong>de</strong>s Ortes Witznitz<br />

1946 Aufschluss <strong>de</strong>s Tagebaus Witznitz II<br />

1949 Stilllegung <strong>de</strong>s<br />

Tagebaus Witznitz I<br />

06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 >> 57 58 59 60<br />

1900 Bau <strong>de</strong>r Brikettfabrik Lobstädt (Victoria)<br />

1907 Inbetriebnahme <strong>de</strong>r Brikettfabrik I (Dora & Helene)<br />

VEREDElUNGSaNlaGEN<br />

1908 Aufnahme <strong>de</strong>s Produktionsbetriebs <strong>de</strong>r Brikettfabrik I Großzössen<br />

1911 Bau <strong>de</strong>r Brikettfabrik I Borna<br />

1912 Bau <strong>de</strong>r Brikettfabrik II Borna<br />

1913 Inbetriebnahme <strong>de</strong>r Brikettfabrik Witznitz<br />

und <strong>de</strong>r Brikettfabrik Großzössen sowie <strong>de</strong>s Kesselhauses II<br />

1928 Stilllegung <strong>de</strong>s Kesselhauses I <strong>de</strong>r Brikettfabrik Großzössen<br />

1929 Bau von Großraumbunkern mit 2.700 t Fassungsvermögen<br />

in <strong>de</strong>r Brikettfabrik Großzössen<br />

1946 Demontage <strong>de</strong>r Brikettfabrik II Großzössen<br />

1947 Demontage <strong>de</strong>r 4,8 MW Turbine<br />

im Kraftwerk Großzössen<br />

1957 Beschluss zum Neubau<br />

<strong>de</strong>r Brikettfabrik II Großzössen<br />

1958 Grundsteinlegung für Neubau Brikettfabrik<br />

und Kraftwerk II Großzössen<br />

1960 Produktionsbeginn <strong>de</strong>r<br />

Brikettfabrik II Großzössen<br />

>> 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 >> 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65


Eimerkettenbagger im<br />

Tagebau Witznitz I, 1912<br />

Tagebau Witznitz I, 1912<br />

Anbindung <strong>de</strong>s Hainer Sees<br />

an <strong>de</strong>n Vorfluter Pleiße, 2009<br />

1963/64 Schaffung eines neuen Pleißeflussbetts<br />

1968-71 Devastierung <strong>de</strong>s Ortes Hain<br />

1976 Einnahme <strong>de</strong>s Drehpunktes Hain im Baufeld III<br />

1991 Beginn <strong>de</strong>r Sanierung<br />

1999 Beginn <strong>de</strong>r Fremdflutung<br />

<strong>de</strong>r Restlöcher im Raum Witznitz<br />

1982 Einrichtung <strong>de</strong>s Hilfsdrehpunktes Crossen <strong>de</strong>s Tagebaus Witznitz II<br />

2010 Erreichung <strong>de</strong>s<br />

1988 Umstellung <strong>de</strong>s Abraumbetriebes von Zug- auf Bandför<strong>de</strong>rung<br />

Endwasserstan<strong>de</strong>s im Hainer See<br />

1993 Stilllegung <strong>de</strong>s Tagebaus Witznitz II, Beginn <strong>de</strong>r Abrissarbeiten von Tagesund<br />

Bandanlagen, von Stellwerken, <strong>de</strong>r Demontage von Rohrleitungen und<br />

Gleisanlagen <strong>de</strong>s ehemaligen Tagebaus Witznitz II<br />

1994 Beginn <strong>de</strong>s Grundwasserwie<strong>de</strong>ranstiegs im Kahnsdorfer See<br />

1995 Beginn <strong>de</strong>r Instandsetzungsmaßnahmen am Speicher Witznitz<br />

61 62 63 64 65 66 67 68 69 70 71 72 73 74 75 76 77 78 80 81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 2000 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 2013<br />

1966 Einbau einer Abgasreinigungsanlage, Brikettfabrik/KW Großzössen<br />

1990 Stilllegung <strong>de</strong>s Dampfkessels 10 im Kraftwerk Großzössen,<br />

Braunkohlenstaubexplosion mit 2 Toten und 4 Verletzten in <strong>de</strong>r Brikettfabrik Witznitz,<br />

Stilllegung <strong>de</strong>r Brikettfabrik Lobstädt<br />

1984 Errichtung einer Staubtransport- und verla<strong>de</strong>anlage, Brikettfabrik/KW Großzössen<br />

Witznitz II<br />

2008 Beginn <strong>de</strong>r touristischen Erschließung <strong>de</strong>s Hainer Sees,<br />

Einleitung von Maßnahmen zur Neutralisation am Hainer See<br />

1991 Inbetriebnahme <strong>de</strong>r Brikettabsack- und Palettieranlage in <strong>de</strong>r Brikettfabrik Großzössen<br />

1992 Stilllegung <strong>de</strong>r Brikettfabriken Witznitz, Borna und Großzössen<br />

Demontage <strong>de</strong>r DK 7-10 einschl. <strong>de</strong>r Nebenanlagen im Kraftwerk Großzössen<br />

1995/96 Internationaler städtebaulicher und landschaftsplanerischer I<strong>de</strong>enwettbewerb<br />

zur Nachnutzung <strong>de</strong>r Brikettfabrik Witznitz<br />

1998 Verkauf <strong>de</strong>r Fläche <strong>de</strong>r Brikettfabrik Witznitz an die Stadt Borna<br />

1998-2000 Sanierung <strong>de</strong>r vormaligen Schaltwarte <strong>de</strong>r Brikettfabrik Witznitz,<br />

Anlage eines Rundweges im nördlichen Teil <strong>de</strong>s Areals<br />

1999 Übergabe <strong>de</strong>s ersten Teils <strong>de</strong>s neu gestalteten Umfelds<br />

<strong>de</strong>r Brikettfabrik Witznitz an die Öffentlichkeit<br />

2000 Beendigung <strong>de</strong>r Bergaufsicht für die Brikettfabrik Witznitz<br />

66 67 68 69 65 66 67 68 69 70 71 72 73 74 75 76 77 78 80 81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 2000 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 2013<br />

19


20<br />

Witznitz II


Bootsausflug beim Schillerfest<br />

am Hainer See, 2010<br />

Ferienhaus in <strong>de</strong>r Lagune<br />

Kahnsdorf, 2010<br />

MORGEN<br />

Neuer Lebensraum<br />

Mit Abschluss <strong>de</strong>r Flutung <strong>de</strong>r neuen Witznitzer Tagebauseen entsteht eine<br />

Wasserfläche von insgesamt 681 Hektar mit Ba<strong>de</strong>strän<strong>de</strong>n, Naherholungsge-<br />

bieten, einem Hafen und Flachwasserzonen. In zentraler Lage im Südraum von<br />

Leipzig wird künftig auf <strong>de</strong>m Hainer See und in <strong>de</strong>r Haubitzer Bucht Wassersport<br />

möglich sein. An einer geschützten Lagune <strong>de</strong>s Hainer Sees entwickelt sich eine<br />

Ferienhauslandschaft, die an <strong>de</strong>n Baustil skandinavischer Häfen erinnert.<br />

Schon jetzt haben sich viele verschie<strong>de</strong>ne Vogelarten in Gewässernähe, so auch<br />

am Kahnsdorfer See angesie<strong>de</strong>lt. Ihre Lebensbedingungen verbessern sich<br />

stetig mit <strong>de</strong>r Bildung von Biotopen in <strong>de</strong>n Flachwasserzonen. Über das ent-<br />

stehen<strong>de</strong> Wegenetz und die von <strong>de</strong>n Anliegergemein<strong>de</strong>n geplanten Rad- und<br />

Wan<strong>de</strong>rwege kann die künftige touristische Erschließung erfolgen.<br />

Der Planfeststellungsbeschluss für die wasserwirtschaftlichen Maßnahmen war<br />

ein Meilenstein in <strong>de</strong>r Entwicklung <strong>de</strong>r Region. Er machte <strong>de</strong>n Weg frei für die<br />

Genehmigung und Realisierung von wassertouristischen Nutzungen in <strong>de</strong>r<br />

Region. Ein Ziel ist die Herstellung <strong>de</strong>r gewässertouristischen Verbindung <strong>de</strong>s<br />

Hainer Sees mit <strong>de</strong>m Stausee Rötha. Auch eine Verbindung mit <strong>de</strong>r Stadt Leipzig<br />

über die Pleiße ist zumin<strong>de</strong>st für Pad<strong>de</strong>lboote <strong>de</strong>nkbar.<br />

Witznitz II 21


Hainer See und Haubitzer Bucht<br />

Der Hainer See bil<strong>de</strong>t <strong>de</strong>n zentralen Bereich <strong>de</strong>s Sanierungsraumes Witznitz. Er ist <strong>de</strong>r vorerst drittgrößte See<br />

im Südraum Leipzig und wird seit 2008 auch touristisch erschlossen. Am Ufer und im Ort Kahnsdorf selbst<br />

herrscht rege Bautätigkeit. Allein am Hainer See soll es zwei Entwicklungsschwerpunkte für Erholung im<br />

Rahmen <strong>de</strong>r Folgenutzung geben – die Lagune Kahnsdorf und das Nordufer südöstlich von Rötha.<br />

Ein Schwerpunkt bei <strong>de</strong>r Entwicklung <strong>de</strong>r touristischen<br />

Infrastruktur ist <strong>de</strong>r Bereich <strong>de</strong>r ehemaligen Tagesanlagen<br />

<strong>de</strong>s Tagebaus Witznitz II am nördlichen Rand <strong>de</strong>r Ortslage<br />

Kahnsdorf. Östlich dieses Gebietes entsteht eine Art Lagune,<br />

die sich zur Anlage eines naturnahen Hafens eignet.<br />

Fast das gesamte Westufer <strong>de</strong>s Hainer Sees bei Kahnsdorf<br />

soll, mit Ausnahme <strong>de</strong>s Kippendammes zwischen<br />

Hainer und Kahnsdorfer See, für Erholungszwecke genutzt<br />

wer<strong>de</strong>n. Einen weiteren Entwicklungsschwerpunkt<br />

bil<strong>de</strong>t das Nordufer, an <strong>de</strong>m ein Ba<strong>de</strong>strand, eine Ferienhaussiedlung<br />

und ein Campingplatz entstehen sollen.<br />

Öffentliche Ba<strong>de</strong>strän<strong>de</strong> sind in <strong>de</strong>n Fluren von Kahnsdorf,<br />

Rötha und Borna vorgesehen. Die bestehen<strong>de</strong> Flugschule<br />

für Paragli<strong>de</strong>r sorgt für eine weitere Attraktion am Hainer<br />

See. Auch Kitesurfer haben Interesse angemel<strong>de</strong>t. Wasserski<br />

soll in einem rund einen Kilometer langen Korridor<br />

mit Einschränkungen möglich sein. Auf einem 15 Kilometer<br />

langen Weg können Besucher <strong>de</strong>n Hainer See umrun<strong>de</strong>n.<br />

Die bei<strong>de</strong>n Bebauungspläne „Lagune Kahnsdorf“<br />

und „Ferienhain Nordufer“ sind bereits beschlossen und<br />

ermöglichen nunmehr eine Bebauung <strong>de</strong>s Uferstreifens<br />

mit Bootsanlegern, Ferienhäusern o<strong>de</strong>r Bootsgaragen.<br />

Maritimes lebensgefühl – die lagune Kahnsdorf<br />

Zwischen Kahnsdorf und <strong>de</strong>r rekultivierten Innenkippe<br />

<strong>de</strong>s Tagebaus Witznitz II entstand am Hainer See eine<br />

22<br />

schmale Bucht. Die „Lagune Kahnsdorf“ grenzt mit ihrer<br />

geschützten Wasserfläche direkt an <strong>de</strong>n Ort Kahnsdorf.<br />

Wie in <strong>de</strong>n Häfen <strong>de</strong>r schwedischen Schären sollen sich<br />

hier Ferienhäuser mit Bootsgaragen und Segelbooten abwechseln<br />

und im Schutz <strong>de</strong>r Lagune ein beson<strong>de</strong>res Flair<br />

entwickeln. Erstmalig wer<strong>de</strong>n so im Leipziger Neuseenland<br />

echte Seegrundstücke für die individuelle Bebauung<br />

mit Ferien- bzw. Wochenendhäusern entstehen. Es wird<br />

jedoch keine Marina geben, da die Lagune mit ausreichend<br />

Platz für 200 Boote fungiert. Alle 50 bis 100 Meter<br />

ermöglichen Bootsanlagestellen <strong>de</strong>n öffentlichen Zugang<br />

zur Lagune. Der Bau <strong>de</strong>r Seestraße zur Erschließung <strong>de</strong>r<br />

Lagune ist für En<strong>de</strong> 2010 geplant. Entlang <strong>de</strong>r Straße<br />

sollen maritime Unternehmen ebenso Fuß fassen wie<br />

Dienstleister und touristische Einrichtungen.<br />

Wohnen am See – Ferienhain Nordufer<br />

Am Nordufer <strong>de</strong>s Sees wird neben klassischen touristischen<br />

Einrichtungen die Realisierung eines Großprojektes<br />

vorangetrieben wer<strong>de</strong>n. Der „Ferienhain Nordufer“<br />

interpretiert die Lage am See etwas an<strong>de</strong>rs. Hier wächst<br />

allmählich ein Wald heran, in <strong>de</strong>m locker verteilt Grundstücke<br />

für kleine Ferienhäuser entstehen – einige davon<br />

auch direkt am Wasser. Das Gebiet soll ab 2011 erschlossen<br />

wer<strong>de</strong>n. Eine Wasserskianlage könnte die sportlichen<br />

Angebote am Hainer See abrun<strong>de</strong>n.<br />

Witznitz II<br />

Gewässer verbin<strong>de</strong>n<br />

Auf <strong>de</strong>m Hainer See einschließlich <strong>de</strong>r Haubitzer Bucht<br />

könnten schon bald Fahrgastschiffe verkehren. Angestrebt<br />

wird auch die Einrichtung eines kleinen Gewässerverbun<strong>de</strong>s<br />

zwischen <strong>de</strong>m Hainer See und <strong>de</strong>m Stausee<br />

Rötha, <strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>m speziell für <strong>de</strong>n Einsatz in <strong>de</strong>r Region<br />

entwickelten LeipzigBoot befahren wer<strong>de</strong>n soll.<br />

Vorerst noch Zukunftsmusik ist eine Tagestour für Wasserwan<strong>de</strong>rer<br />

über die Pleiße nach Leipzig, die die Errichtung<br />

neuer Umtragestellen an <strong>de</strong>n vorhan<strong>de</strong>n Wehren<br />

und Gefällestufen erfor<strong>de</strong>rt, ehe auf <strong>de</strong>r rund 22 Kilometer<br />

langen Strecke die unterschiedlichen Gesichter <strong>de</strong>r Pleiße<br />

zwischen naturbelassenen Abschnitten in <strong>de</strong>r Röthaer<br />

Aue und schnell fließen<strong>de</strong>n Verlegungsabschnitten zwischen<br />

Böhlen und Markkleeberg erlebbar sind.<br />

Ferienhaus in <strong>de</strong>r Lagune Kahnsdorf<br />

am Hainer See, 2010<br />

Hainer See, 2009


Blick in die geschützte<br />

Lagune Kahnsdorf, 2010<br />

Witznitz II<br />

23


„Freilandlaboratorium“ Kahnsdorfer See<br />

Vom Hainer See nur durch einen schmalen Kippendamm abgetrennt, haben Natur und Landschaft am Kahns-<br />

dorfer See absoluten Vorrang. Sowohl die im Osten, Sü<strong>de</strong>n und Westen uferbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Kippenmassive mit ihren<br />

oft komplizierten Standsicherheitsverhältnissen, als auch die noch auf absehbare Zeit durch niedrige pH-Werte<br />

gekennzeichnete Wasserqualität schließen Freizeit- und Erholungsnutzungen aus.<br />

Ungestört und voller leben<br />

Während die Böschungen im Tagebaurestloch Hain/<br />

Haubitz sicherheitsbedingt abgeflacht wur<strong>de</strong>n, konnte<br />

dies an <strong>de</strong>r Westböschung <strong>de</strong>s Restlochs Kahnsdorf<br />

nicht geschehen. Das Böschungssystem war hier so mit<br />

Wasser gesättigt, dass eine Sanierung aus Sicherheitsgrün<strong>de</strong>n<br />

mit technischen Mitteln nicht <strong>de</strong>nkbar war. Das<br />

Gebiet blieb gesperrt und <strong>de</strong>r natürlichen Abflachung und<br />

Sukzession überlassen. Eine Erschließung durch Straßen<br />

o<strong>de</strong>r Wege ist nicht vorhan<strong>de</strong>n und auch nicht geplant.<br />

Da sich hier eine von <strong>de</strong>n Eingriffen <strong>de</strong>s Menschen völlig<br />

ungestörte Entwicklung vollzog, konnte sich die Pflanzen-<br />

und Tierwelt voll entfalten. Innerhalb <strong>de</strong>s abgeschirmten<br />

Bereiches hat die Eigendynamik <strong>de</strong>r Natur als Initial für<br />

die natürliche Besiedlung <strong>de</strong>s gesamten Umfelds am<br />

Kahnsdorfer See gewirkt.<br />

Die natürlichen und technischen Rahmenbedingungen<br />

am Kahnsdorfer See bieten somit die vergleichsweise<br />

seltene Möglichkeit, ein über einen Quadratkilometer<br />

großes Standgewässer quasi als „Freilandlaboratorium“<br />

komplett sich selbst, bzw. wie die Fachleute sagen, <strong>de</strong>r<br />

natürlichen Sukzession zu überlassen. Auch wenn dieser<br />

Prozess so störungsfrei wie möglich ablaufen soll, wird<br />

hier keineswegs ein Totalreservat angestrebt. Rad- und<br />

Wan<strong>de</strong>rwege zwischen Böhlen, Rötha und Kahnsdorf<br />

24<br />

bieten aus mehreren Richtungen gute Einblicke in das<br />

sich rasch entwickeln<strong>de</strong> Naturrefugium. Dem trägt auch<br />

die Gewässerverbindung zwischen Hainer See und<br />

Pleiße, die <strong>de</strong>n Kahnsdorfer See nördlich umgeht, in angemessener<br />

Weise Rechnung. Die Nutzung <strong>de</strong>s Kahnsdorfer<br />

Sees als Bootspassage ist aus genannten Grün<strong>de</strong>n<br />

nicht vorgesehen.<br />

Wichtiger Baustein im landschaftsverbund<br />

Der Kahnsdorfer See bleibt mit seinen Uferbereichen<br />

ausschließlich <strong>de</strong>r Entwicklung von Natur und Landschaft<br />

vorbehalten. Damit wird <strong>de</strong>r Einordnung in einen von Nord<br />

nach Süd ausgerichteten Landschaftsverbund Rechnung<br />

getragen. Diese Landschaftsachse, die sich von Borna<br />

über <strong>de</strong>n Speicher Witznitz und die Eula-Wyhra-Aue<br />

sowie <strong>de</strong>n Kahnsdorfer See zur Restauenlandschaft <strong>de</strong>r<br />

Pleiße im Bereich Böhlen-Rötha zieht, ist in Anlehnung an<br />

<strong>de</strong>n vorbergbaulichen Zustand nun wie<strong>de</strong>r hergestellt wor<strong>de</strong>n.<br />

Dem Kahnsdorfer See kommt darin eine beson<strong>de</strong>re<br />

Be<strong>de</strong>utung zu, da dieses relativ große Areal ausschließlich<br />

<strong>de</strong>r Entwicklung von Natur und Landschaft vorbehalten<br />

bleibt. Der sich im Nordwesten anschließen<strong>de</strong><br />

Stausee Rötha bil<strong>de</strong>t einen weiteren Baustein innerhalb<br />

<strong>de</strong>s Verbun<strong>de</strong>s, aber auch die Haubitzer Bucht sowie<br />

Bereiche am Süd- und Ostufer <strong>de</strong>s Hainer Sees sind für<br />

Witznitz II<br />

die Entfaltung naturnaher Lebensbedingungen reserviert.<br />

Ausgewiesene Biotope, wie das Böschungssystem <strong>de</strong>s<br />

Restloches Kahnsdorf nordwestlich <strong>de</strong>r Ortslage Kahnsdorf,<br />

das aus <strong>de</strong>r Sicht <strong>de</strong>s Natur- und Artenschutzes sehr<br />

wertvoll ist, o<strong>de</strong>r die Sukzessionsfläche im Bereich <strong>de</strong>s<br />

Kahnsdorfer Sees, unterstreichen die Rolle <strong>de</strong>s Sees für<br />

<strong>de</strong>n Naturschutz.<br />

Nordufer <strong>de</strong>s Kahnsdorfer Sees, 2005<br />

Nordufer <strong>de</strong>s Kahnsdorfer Sees mit Gewässerverbindung<br />

vom Hainer See zur Pleiße, 2009


Nordufer <strong>de</strong>s Kahnsdorfer Sees, 2010<br />

Witznitz II<br />

25


26<br />

Findling am Hainer See, 1998<br />

Einladung zum Verweilen in <strong>de</strong>r<br />

Lagune Kahnsdorf am Hainer See, 2010<br />

METaMORPHOSE<br />

Landschaftsverwandlung<br />

Das Gebiet um Borna bis weit in <strong>de</strong>n Raum Altenburg stand über 150 Jahre<br />

im Zeichen <strong>de</strong>s Braunkohlenbergbaus. Die Kohle war sowohl wichtiger<br />

Energieträger als auch Motor für Beschäftigung und beschei<strong>de</strong>nen Wohlstand.<br />

An<strong>de</strong>rerseits hinterließ die Gewinnung <strong>de</strong>r Kohle im Tagebau „Mondland-<br />

schaften“. Über 18,8 Quadratkilometer wur<strong>de</strong>n hier allein durch <strong>de</strong>n Tagebau<br />

Witznitz II überbaggert o<strong>de</strong>r in an<strong>de</strong>rer Weise vom Bergbau genutzt, fünf<br />

Ortschaften und <strong>de</strong>ren Einwohner mussten <strong>de</strong>n Baggern weichen.<br />

Mit <strong>de</strong>r Stilllegung <strong>de</strong>s Tagebaus Witznitz II 1993 begann die LMBV mit um-<br />

fassen<strong>de</strong>n Sanierungsarbeiten. Seit dieser Zeit hat sich viel getan. Aus Rest-<br />

löchern sind blau schimmern<strong>de</strong> Seen und aus staubigen Böschungen schilf-<br />

bestan<strong>de</strong>ne Seeufer gewor<strong>de</strong>n. Ferienhäuser, Bootsstege und Wan<strong>de</strong>rwege<br />

prägen das neue Antlitz <strong>de</strong>r Landschaft, die noch ein wenig Zeit braucht, um<br />

sich vollständig zu regenerieren.<br />

Die folgen<strong>de</strong>n Karten bil<strong>de</strong>n Fenster in die Zeit vor, während und nach <strong>de</strong>m<br />

Bergbau. Sie veranschaulichen die Metamorphose ausgewählter Orte im<br />

Strom <strong>de</strong>r Zeit.<br />

Witznitz II


Orte im Strom <strong>de</strong>r Zeit<br />

Trachenau/Treppendorf Hain Kahnsdorf, Kleinzössen<br />

Vor <strong>de</strong>m Bergbau um 1850 Vor <strong>de</strong>m Bergbau um 1850<br />

Pleiße<br />

Kleine<br />

Pleisse<br />

Trachenau<br />

Stausee<br />

Rötha<br />

Treppendorf<br />

Trachenau<br />

Treppendorf<br />

Pleiße<br />

Stausee<br />

Rötha<br />

Stausee<br />

Rötha<br />

Stausee<br />

Rötha<br />

Trachenau<br />

Treppendorf<br />

Kahnsdorfer<br />

See<br />

Kreudnitz<br />

Pleisse<br />

Kreudnitz<br />

Tagebau<br />

Witznitz II<br />

Kreudnitz<br />

Hainer<br />

See<br />

Witznitz II<br />

Trachenau lag um 1850, so wie<br />

sein Nachbar Treppendorf, in <strong>de</strong>r<br />

Flussaue <strong>de</strong>r Pleiße. Auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren<br />

Seite <strong>de</strong>s Flusses befand sich<br />

das Dorf Kreudnitz. Das Umfeld<br />

aller Siedlungen war zu dieser Zeit<br />

von ausge<strong>de</strong>hnten Ackerflächen<br />

geprägt. Nordöstlich und südwestlich<br />

von Trachenau gab es auch<br />

kleinere Waldgebiete.<br />

Zeit <strong>de</strong>s Bergbaus, 1946 -1993 Zeit <strong>de</strong>s Bergbaus, 1946 -1993<br />

Im Jahr 1935 wur<strong>de</strong> Treppendorf<br />

nach Trachenau eingemein<strong>de</strong>t.<br />

Nördlich <strong>de</strong>s Ortes entstand von<br />

1939 bis 1942 <strong>de</strong>r Stausee Rötha.<br />

Trachenau, Treppendorf und Kreudnitz<br />

wur<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n Jahren 1968/69<br />

vollständig überbaggert. Zuvor<br />

war die Pleiße im Westen um <strong>de</strong>n<br />

Tagebau geführt wor<strong>de</strong>n.<br />

Pleisse<br />

Hain<br />

Braunkohlenwerk<br />

Espenhain<br />

Tagebau<br />

Witznitz II<br />

Nach <strong>de</strong>m Bergbau, ca. 2015 Nach <strong>de</strong>m Bergbau, ca. 2015<br />

Heute liegt <strong>de</strong>r Kahnsdorfer See<br />

zwischen <strong>de</strong>n früheren Ortslagen<br />

von Treppendorf und Kreudnitz.<br />

Nördlich davon befin<strong>de</strong>t sich <strong>de</strong>r<br />

Kanal vom Hainer See zur Pleiße,<br />

auf <strong>de</strong>r man sogar bis nach Leipzig<br />

gelangen kann.<br />

Hain<br />

Ferienhaussiedlung<br />

Hafen<br />

Hain<br />

Witznitz II<br />

1945-1993<br />

Campingplatz<br />

Nordstrand<br />

Hainer<br />

See<br />

Mittel<strong>de</strong>utscher<br />

Industriepark<br />

Espenhain<br />

Hain war ein kleiner Ort zwischen<br />

Rötha und Borna, <strong>de</strong>r kurz hinter<br />

<strong>de</strong>m Zusammenfluss von Wyhra<br />

und Pleiße lag. Mitte <strong>de</strong>s 19. Jahr-<br />

hun<strong>de</strong>rts umgaben ihn ausge<strong>de</strong>hnte<br />

Ackerflächen. Südlich und west-<br />

lich erstreckten sich die Flussauen<br />

bis zum Elschgraben. Zur Siedlung<br />

gehörte auch <strong>de</strong>r Ortsteil Gutengröba.<br />

Lange Zeit von Braunkohlenbergbau<br />

im Bornaer Revier unberührt,<br />

en<strong>de</strong>te die Geschichte <strong>de</strong>s Ortes<br />

1971. Der voranschreiten<strong>de</strong><br />

Tagebau Witznitz II machte die<br />

Auflösung und Überbaggerung <strong>de</strong>s<br />

Dorfes notwendig. Heute gehört<br />

die Gemarkung Hain zur Gemein<strong>de</strong><br />

Neukieritzsch.<br />

Aus <strong>de</strong>m Tagebau ist ein See<br />

entstan<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>ssen Name an <strong>de</strong>n<br />

verschwun<strong>de</strong>nen Ort erinnert.<br />

Der Hainer See entwickelt sich<br />

zu einem attraktiven Freizeitgewässer.<br />

Am Nordstrand <strong>de</strong>s<br />

Sees sollen künftig ein Hafen,<br />

eine Ferienhaussiedlung und ein<br />

Campingplatz Besucher in die<br />

Region locken.<br />

Vor <strong>de</strong>m Bergbau um 1850<br />

Zöpen<br />

Elschgraben<br />

Pleisse<br />

Kahnsdorf<br />

Pürsten<br />

Tagesanlagen<br />

Kahnsdorf<br />

Kahnsdorf<br />

Kahnsdorf<br />

Hain<br />

Lagune<br />

Kahnsdorf<br />

Hain<br />

Großzössen<br />

Zeit <strong>de</strong>s Bergbaus, 1946 -1993<br />

Hain<br />

Großzössen<br />

Tagebau<br />

Witznitz II<br />

Kleinzössen<br />

Kleinzössen<br />

Wyhra<br />

Nach <strong>de</strong>m Bergbau, ca. 2015<br />

Hainer<br />

Witznitz II<br />

1945-1993 See<br />

Großzössen<br />

Kleinzössen<br />

Eula<br />

Der Ort Kahnsdorf befand sich<br />

Mitte <strong>de</strong>s 19. Jahrhun<strong>de</strong>rts, eingebettet<br />

von <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n vermutlich<br />

<strong>de</strong>utlich älteren Siedlungen<br />

Zöpen und Pürsten, westlich <strong>de</strong>r<br />

Pleiße. Überörtlich bekannt sind<br />

das Rittergut Kahnsdorf und das<br />

1902 erbaute Herrenhaus.<br />

Durch <strong>de</strong>n Tagebau Witznitz II<br />

wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Ort von drei Seiten<br />

umschlossen. Am nördlichen<br />

Ortsrand befan<strong>de</strong>n sich die<br />

Tagesanlagen. Die früher am Ort<br />

östlich vorbeiführen<strong>de</strong> Pleiße<br />

musste in einem großen Bogen<br />

um <strong>de</strong>n Tagebau gelegt wer<strong>de</strong>n.<br />

Der Ort Kleinzössen fiel <strong>de</strong>m<br />

Bergbau vollständig zum Opfer.<br />

Mit <strong>de</strong>m En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Bergbaus öffnet<br />

sich für Kahnsdorf eine hoffnungsvolle<br />

Zukunft. Der Ort grenzt im<br />

Osten an <strong>de</strong>n Hainer See und im<br />

Nordwesten an <strong>de</strong>n Kahnsdofer See.<br />

Die nahe <strong>de</strong>r Ortslage entstan<strong>de</strong>ne<br />

Lagune lässt <strong>de</strong>n Traum vom<br />

Ferienhaus am See in Erfüllung<br />

gehen. Die ersten Häuser mit eigener<br />

Bootsgarage sind bereits errichtet.<br />

27


Glossar<br />

Abraum Zwischen Erdoberfläche und<br />

Lagerstätte liegen<strong>de</strong> Erdschichten<br />

Absetzer Großgerät, das im Braunkohlentagebau<br />

zum Verkippen von Abraum in <strong>de</strong>n<br />

ausgekohlten Teil <strong>de</strong>s Tagebaus o<strong>de</strong>r auf<br />

Außenkippen und Hal<strong>de</strong>n eingesetzt wird<br />

Außenkippe Kippe außerhalb <strong>de</strong>s jetzigen<br />

Tagebaus, in <strong>de</strong>n Abraum verbracht wird<br />

Drehpunkt Punkt, um <strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Tagebau<br />

schwenkt<br />

Eimerkettenbagger Gewinnungsgerät im<br />

Tagebau mit Eimern, die an einer umlaufen<strong>de</strong>n<br />

Kette über einen Ausleger laufen<br />

und das Erdreich (Abraum o<strong>de</strong>r Braunkohle)<br />

abgraben<br />

Filterbrunnen Ausgebautes Bohrloch mit<br />

Pumpe zum Heben von Grundwasser<br />

Flöz Bo<strong>de</strong>nschicht, die einen nutzbaren<br />

Rohstoff enthält, z. B. Braunkohle, Kali,<br />

Kupferschiefer<br />

Innenkippe Kippe für Abraum innerhalb<br />

<strong>de</strong>s ausgekohlten Tagebauraumes<br />

Liegen<strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>nschicht unterhalb <strong>de</strong>s<br />

Kohlenflözes<br />

Sohle Tiefste Ebene in einem Tagebau<br />

Strosse Arbeitsebene, auf <strong>de</strong>r Gewinnungs-<br />

und Verkippungsgeräte in Verbindung mit<br />

<strong>de</strong>n ihnen zugeordneten För<strong>de</strong>rmitteln<br />

(z. B. Bandstraßen) arbeiten<br />

Sümpfung Heben und Ableiten von Grundwasser<br />

zur Trockenhaltung <strong>de</strong>r Tagebaue<br />

Tagesanlagen Zentraler Bereich am Tagebaurand<br />

mit Umklei<strong>de</strong>- und Waschräumen,<br />

Büros, Parkplätzen, Betriebsfeuerwehr,<br />

Sanitätsstation, Werkstätten und Magazin<br />

Tiefschnitt Gewinnung von Abraum o<strong>de</strong>r<br />

Kohle unterhalb <strong>de</strong>r Arbeitsebene eines<br />

Schaufelradbaggers/Eimerkettenbaggers<br />

Vorfeld Bereich innerhalb <strong>de</strong>r genehmigten<br />

Tagebaugrenzen, wo <strong>de</strong>r Abbau unmittelbar<br />

bevorsteht und vorbereiten<strong>de</strong> Maßnahmen<br />

zur Freimachung <strong>de</strong>r Erdoberfläche, wie<br />

Rodung und Beseitigung von Straßen, laufen<br />

Vorflut Wasserlauf (Fluss, Bach, Kanal),<br />

über <strong>de</strong>n das in <strong>de</strong>n Tagebauen gehobene<br />

und gereinigte Grubenwasser abgeleitet<br />

wird<br />

Vorschnitt Der Abraumför<strong>de</strong>rung vorausgehen<strong>de</strong>r<br />

Abbaubetrieb; för<strong>de</strong>rt die oberen<br />

Bo<strong>de</strong>nschichten bis <strong>de</strong>r Arbeitsbereich <strong>de</strong>r<br />

Abraumför<strong>de</strong>rbrücke beginnt<br />

28 Witznitz II


Impressum<br />

Herausgeber:<br />

Lausitzer und Mittel<strong>de</strong>utsche<br />

Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH<br />

Unternehmenskommunikation<br />

(verantw. Dr. Uwe Steinhuber)<br />

Knappenstr. 1, 01968 Senftenberg<br />

Telefon: +49 3573 84-4302<br />

Telefax: +49 3573 84-4610<br />

www.lmbv.<strong>de</strong><br />

Konzept, Text, Realisierung:<br />

LMBV – Abteilung Planung Mittel<strong>de</strong>utschland<br />

(Bernd-Stephan Tienz, Dietmar Onnasch)<br />

andreas kadler • <strong>post</strong>-<strong>mining</strong> & brownfields consulting<br />

agreement werbeagentur (Marcus Blanke)<br />

Gestaltung und Satz: agreement werbeagentur<br />

Grundgestaltung: wallat & knauth<br />

Mit freundlicher Unterstützung:<br />

Prof. Dr. habil. Andreas Berkner (Leiter <strong>de</strong>r<br />

Regionalen Planungsstelle <strong>de</strong>s Planungsverban<strong>de</strong>s<br />

Leipzig-Westsachsen)<br />

Fotos:<br />

Prof. Dr. habil. Andreas Berkner, Archiv LMBV, René Bär,<br />

Christian Be<strong>de</strong>schinski, Andreas Kadler, Lan<strong>de</strong>s-<br />

talsperrenverwaltung Sachsen/Kirsten Lassig (S. 16),<br />

Peter Radke, Reinhard Röhser<br />

Dezember 2010<br />

Titelbild: Eimerkettenbagger im Tagebau Witznitz I (links), Bebauung in <strong>de</strong>r Lagune Kahnsdorf am Hainer See, 2010 (rechts)<br />

Hintere Umschlagseite: Blick über <strong>de</strong>n Hainer See mit Haubitzer Bucht (vorn) und Kahnsdorfer See (hinten), 2008<br />

Wandlungen und Perspektiven<br />

In dieser Reihe sind bereits erschienen:<br />

Lausitzer Braunkohlenrevier<br />

01 Schlabendorf/Seese **<br />

02 Greifenhain/Gräbendorf<br />

03 Sedlitz/Skado/Koschen **<br />

04 Kleinleipisch/Klettwitz/Klettwitz-Nord<br />

05 Plessa/Lauchhammer/Schwarzhei<strong>de</strong><br />

06 Tröbitz/Domsdorf<br />

07 Spreetal/Bluno<br />

08 Scheibe/Burghammer<br />

09 Lohsa/Dreiweibern<br />

10 Meuro<br />

11 Erika/Laubusch<br />

12 Bärwal<strong>de</strong><br />

13 Berzdorf<br />

14 Meuro-Süd<br />

15 Welzow-Süd/Jänschwal<strong>de</strong>/Cottbus-Nord<br />

16 Trebendorfer Fel<strong>de</strong>r/Nochten/Reichwal<strong>de</strong><br />

Mittel<strong>de</strong>utsches Braunkohlenrevier<br />

01 Holzweißig/Goitsche/Rösa<br />

02 Espenhain **<br />

03 Geiseltal *<br />

04 Böhlen/Zwenkau/Cospu<strong>de</strong>n **<br />

05 Wasserlandschaft im Leipziger Neuseenland<br />

06 Golpa-Nord/Gröbern<br />

07 Borna-Ost/Bockwitz<br />

08 Witznitz II<br />

* unverän<strong>de</strong>rter Nachdruck<br />

** 2. aktualisierte Auflage<br />

Die unterschiedliche Schreibweise von Ortsbezeichnungen in Karten und Texten resultiert aus <strong>de</strong>r Nutzung unterschiedlicher Quellen, die hier jeweils korrekt wie<strong>de</strong>rgegeben<br />

wer<strong>de</strong>. Die vorliegen<strong>de</strong> Dokumentation wur<strong>de</strong> nach bestem Wissen und Gewissen recherchiert und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.


Lausitzer und Mittel<strong>de</strong>utsche<br />

Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH<br />

Knappenstraße 1<br />

01968 Senftenberg<br />

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