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Tagebau Witznitz II<br />
Der Tagebau Witznitz II entwickelte sich ab 1946 aus<br />
<strong>de</strong>m Tagebau Dora und Helene. Mit <strong>de</strong>r hier abge-<br />
bauten Braunkohle wur<strong>de</strong>n die werkseigenen Brikett-<br />
fabriken sowie die Kraftwerke Lippen dorf und Thier-<br />
bach versorgt. Auch die Karbo-Chemie verwen<strong>de</strong>te<br />
Rohkohle aus Witznitz. Den im Tagebau gewonnenen<br />
Kulturbo<strong>de</strong>n brachte man jeweils zuoberst auf die<br />
Kippen auf, um die spätere Wie<strong>de</strong>rnutzbarmachung<br />
<strong>de</strong>r Flächen zu erleichtern.<br />
Nach<strong>de</strong>m die Aufschlussfigur hergestellt war, begann<br />
westlich <strong>de</strong>r Ortslage Groß zössen in <strong>de</strong>n Jahren 1950/51<br />
<strong>de</strong>r Regelbetrieb im Baufeld 1. Der im Zugbetrieb laufen<strong>de</strong><br />
Tagebau schwenkte von 1951 bis 1960 im Uhrzeigersinn<br />
um <strong>de</strong>n westlich <strong>de</strong>r Ortslage Großzössen<br />
befindlichen Drehpunkt bis zur westlichen Ortsflanke von<br />
Kahnsdorf. Den Aufschlussabraum verkippte man bis<br />
1950/51 auf <strong>de</strong>n Außenkippen im Tagebaufeld Witznitz I,<br />
<strong>de</strong>m Bereich <strong>de</strong>s heutigen Speicherbeckens Witznitz.<br />
En<strong>de</strong> 1950 wur<strong>de</strong> die Innenverkippung mit <strong>de</strong>m Absetzer<br />
960-A 2 s 1150 aufgenommen und 1960 im Baufeld II<br />
<strong>de</strong>r Drehpunkt Kahnsdorf eingerichtet. Drei Jahre darauf<br />
folgten <strong>de</strong>r Aufbau und die Inbetriebnahme <strong>de</strong>r Rohkohleschrägbandanlage<br />
und <strong>de</strong>r Kohleverladung. In <strong>de</strong>n Jahren<br />
1963/64 musste ein neues Flussbett für die Pleiße<br />
geschaffen wer<strong>de</strong>n, das über die Kippe im Bau feld I,<br />
entlang <strong>de</strong>r südwestlichen Abbaugrenze verlief. Zwischen<br />
1976 und 1980 entstand <strong>de</strong>r rund 46 Meter hohe Nord-<br />
Süd-Damm, <strong>de</strong>r heute <strong>de</strong>n Kahnsdorfer See vom Hainer<br />
See trennt.<br />
Böhlen<br />
Lippendorf<br />
6 Witznitz II<br />
Gaulis<br />
Braunkohlenwerk<br />
Böhlen<br />
Hal<strong>de</strong><br />
Lippendorf<br />
Hal<strong>de</strong><br />
Gaulis<br />
1964<br />
1963<br />
Pleiße<br />
1965<br />
1962<br />
Neukieritzsch<br />
Stausee<br />
Rötha<br />
1961<br />
1958<br />
1966<br />
1958<br />
1957<br />
1956<br />
1955<br />
1954<br />
1953<br />
Rötha<br />
Baufeld II<br />
Drehpunkt<br />
Kahnsdorf<br />
Tagesanlagen<br />
Kahnsdorf<br />
1959<br />
1951<br />
1952<br />
Baufeld I<br />
1948<br />
Kahnsdorf<br />
Großzössen<br />
Bkf.<br />
Großzössen<br />
Espenhain<br />
Drehpunkt<br />
Hain<br />
Tagebau<br />
Witznitz II<br />
1946-1993<br />
Lobstädt<br />
Mit <strong>de</strong>r Einnahme <strong>de</strong>s Drehpunktes Hain im Baufeld III<br />
im Jahr 1976 schwenkte <strong>de</strong>r Tagebau entgegen <strong>de</strong>s Uhrzeigersinns<br />
nach Osten. 1982 wur<strong>de</strong> zwischenzeitlich<br />
<strong>de</strong>r Hilfsdrehpunkt Crossen eingerichtet, <strong>de</strong>r bis 1987<br />
existierte. 1988 erfolgte die Umstellung <strong>de</strong>s Abraumbetriebes<br />
von Zug- auf Bandför<strong>de</strong>rung.<br />
Ursprüngliche Abbauplanungen sahen vor, <strong>de</strong>n Tagebau<br />
Witznitz in das Feld Gaulis weiterzuführen. Dies<br />
wäre mit <strong>de</strong>r Inanspruchnahme <strong>de</strong>r Ortslage Gaulis, <strong>de</strong>s<br />
Landschaftsschutzgebietes Pleißestausee Rötha, <strong>de</strong>r<br />
Hal<strong>de</strong>nfeinkohlebecken und einer weiteren Teilverlegung<br />
1968<br />
1961<br />
1960<br />
Baufeld Gaulis<br />
(ursprüngliche<br />
Abbauplanung<br />
bis 2015)<br />
1970<br />
1948<br />
1971<br />
1949<br />
1974<br />
1972<br />
1973<br />
1975<br />
1976<br />
Wyhra<br />
1977<br />
1978<br />
Baufeld III<br />
1990<br />
1982<br />
1989<br />
Eula<br />
1988<br />
Speicher-<br />
Witznitz<br />
Braunkohlenwerk<br />
Espenhain<br />
1983<br />
1986<br />
1985<br />
Haubitz<br />
Mölbis<br />
Großkraftwerk<br />
Thierbach<br />
Bkf.<br />
Witznitz<br />
Eula<br />
Tagebau Witznitz II (1946-1993)<br />
Landinanspruchnahme: 1.881 ha<br />
Rohkohleför<strong>de</strong>rung: 256,8 Mio. t<br />
Abraumbewegung: 643 Mio. m³<br />
Tagebau<br />
Altbergbau<br />
Ursprünglich geplante Abbaufläche<br />
Sonstige Braunkohleabbauflächen<br />
Drehpunkt<br />
Waldflächen<br />
Sukzessionsflächen<br />
Landwirtschaftsflächen<br />
Verkehrsflächen<br />
Wasser<br />
Wohnen<br />
Gewerbeflächen<br />
Eisenbahn<br />
<strong>de</strong>r Pleiße verbun<strong>de</strong>n gewesen. Bis ca. 2015 sollte das<br />
Baufeld Gaulis mit <strong>de</strong>n Restpfeilern „Kohleverbindungsbahn“<br />
und „Hain“ mit insgesamt rund 50 Millionen<br />
Tonnen Kohle abgebaut wer<strong>de</strong>n. Durch die verän<strong>de</strong>rten<br />
energiewirtschaftlichen Bedingungen wur<strong>de</strong> jedoch 1991<br />
die Ent scheidung getroffen, <strong>de</strong>n Tagebau trotz <strong>de</strong>r noch<br />
vorhan<strong>de</strong>nen Vorräte stillzulegen. Die Einstellung <strong>de</strong>r<br />
Abraumgewinnung erfolgte in <strong>de</strong>n Jahren 1991/92.<br />
1993 been<strong>de</strong>te man schließlich auch die Kohleför<strong>de</strong>rung.<br />
Im Tagebau Witznitz II wur<strong>de</strong>n in seiner 47-jährigen Betriebszeit<br />
fast 650 Millionen Kubikmeter Abraum bewegt<br />
und über 250 Millionen Tonnen Kohle geför<strong>de</strong>rt.