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Bereits in <strong>de</strong>n 1950er Jahren ist das Stauanlagensystem Wyhra-Pleiße im Unterlauf <strong>de</strong>r Pleiße entwickelt wor<strong>de</strong>n.<br />
Einst konzipiert für die Wasserversorgung <strong>de</strong>r Industriestandorte im Leipziger Sü<strong>de</strong>n, dient es heute vor allem <strong>de</strong>m<br />
Hochwasserschutz. In diesem System kommt <strong>de</strong>m Speicherbecken Witznitz, <strong>de</strong>m ehemaligen Tagebau Witznitz I,<br />
eine beson<strong>de</strong>re Be<strong>de</strong>utung zu.<br />
Speicherbecken Witznitz<br />
Als <strong>de</strong>r Tagebau Witznitz I 1944 stillgelegt wur<strong>de</strong>, verblieb<br />
ein großes Tagebaurestloch, das bereits ein Jahr<br />
später nach Einstellung <strong>de</strong>r Wasserhaltung durch das<br />
ansteigen<strong>de</strong> Grundwasser langsam geflutet wur<strong>de</strong>. Mehr<br />
als sieben Jahre dauerte es, bis das Restloch vollständig<br />
gefüllt war. Zwischen 1950 und 1954 wur<strong>de</strong> es als<br />
Speicherbecken ausgebaut. Ein- und Auslaufbauwerke für<br />
<strong>de</strong>n Wasserspeicher sowie das Überleitungssystem von<br />
Wasser aus <strong>de</strong>r Freiberger Mul<strong>de</strong> mit einem Pumpwerk<br />
bei Sermuth entstan<strong>de</strong>n. Seit 1954 dient <strong>de</strong>r unmittelbar<br />
nördlich <strong>de</strong>r Stadt Borna im Landschaftsschutzgebiet<br />
Wyhraaue gelegene Wasserspeicher zur Versorgung<br />
<strong>de</strong>r Industriebetriebe und Kraftwerke im Raum Böhlen/<br />
Stausee Rötha, 2006<br />
Ablauf aus <strong>de</strong>m Speicherbecken<br />
Witznitz, 2007<br />
Lippendorf, wie zum Beispiel <strong>de</strong>m Kraftwerk Lippendorf,<br />
als Brauchwasserlieferant. Gleichzeitig wur<strong>de</strong> damit ein<br />
künstlicher Ersatz für die natürlichen Auen und Überschwemmungsgebiete<br />
geschaffen, die durch <strong>de</strong>n Tagebau<br />
in <strong>de</strong>r Region u. a. auch für <strong>de</strong>n Hochwasserschutz<br />
verloren gegangen waren. Bei Hochwasser kann Wasser<br />
aus <strong>de</strong>n Einzugsgebieten von Wyhra und Eula eingestaut<br />
wer<strong>de</strong>n. Zum Ausgleich <strong>de</strong>s Wasserdargebotes im<br />
Einzugsgebiet <strong>de</strong>r Pleiße kann zeitweilig Mul<strong>de</strong>wasser<br />
zugeführt wer<strong>de</strong>n.<br />
Der Speicher Witznitz ist Teil <strong>de</strong>s Stauanlagensystems<br />
Pleiße-Wyhra <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>stalsperrenverwaltung Sachsen,<br />
zu <strong>de</strong>m u. a. auch <strong>de</strong>r Stausee Rötha, das Hochwasserrückhaltebecken<br />
Stöhna, die Speicher Borna und Lobstädt<br />
sowie das Hochwasserrückhaltebecken Regis-Serbitz<br />
gehören. Mit diesen Anlagen verfügt <strong>de</strong>r Südraum Leipzig<br />
über ein leistungsstarkes und zuverlässiges Hochwasserschutzsystem<br />
im Flussgebiet <strong>de</strong>r Pleiße.<br />
Zwischen 1995 und 1997 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Speicher Witznitz<br />
instandgesetzt und bleibt somit ein leistungsstarker Baustein<br />
im Stauanlagensystem. Seit Bestehen <strong>de</strong>s Speicherbeckens<br />
ist hier auch ein intensiv genutztes Freizeit- und<br />
Erholungsgebiet entstan<strong>de</strong>n. Das Gewässer wird sowohl<br />
zur gewerblichen Fischerei, als auch zum Wassersport<br />
genutzt. Die hervorragen<strong>de</strong>n Wind- und Sichtverhältnisse<br />
bieten beste Bedingungen für Segler und Surfer.<br />
Witznitz II<br />
Speicherbecken Witznitz<br />
Flutung (Grundwasser) 1945-52<br />
Bauzeit 1950-54<br />
Stauoberfläche bei Vollstau 259 ha<br />
max. Stauhöhe über tiefstem Absenkziel 11,55 m<br />
Gesamtstauraum 27,33 Mio. m³<br />
davon Betriebsraum 12,20 Mio. m³<br />
davon gewöhnlicher HW-Rückhalteraum 3,20 Mio. m³<br />
davon Reserveraum 5,30 Mio. m³<br />
Höhe <strong>de</strong>r Bauwerkskrone 134,5 m NHN<br />
Stausee Rötha<br />
Die älteste Anlage <strong>de</strong>s Systems Pleiße-Wyhra ist <strong>de</strong>r<br />
Stausee Rötha, <strong>de</strong>r im Nebenschluss zur Pleiße betrieben<br />
wird. Er wur<strong>de</strong> in einer von Obstplantagen und Wiesen<br />
geprägten Talaue angelegt. 1942, im Jahr seiner Fertigstellung,<br />
war er etwa doppelt so groß wie heute. Mit <strong>de</strong>m<br />
fortschreiten<strong>de</strong>n Tagebau Witznitz II wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r südliche<br />
Teil <strong>de</strong>s Stausees in <strong>de</strong>n 1960er Jahren trocken gelegt<br />
und schließlich überbaggert. Auch er diente neben <strong>de</strong>m<br />
Hochwasserschutz als Brauchwasserlieferant für die<br />
Großunternehmen und Kraftwerke im Raum Espenhain<br />
und Böhlen. Mit seinem kleinen Hochwasserschutzraum<br />
ist seine Be<strong>de</strong>utung bei <strong>de</strong>r Wasserregulierung jedoch<br />
relativ gering.<br />
Umgeben von einem Auwald, liegt <strong>de</strong>r Stausee inmitten<br />
eines Landschaftsschutzgebietes. Mit attraktiven Wan<strong>de</strong>rwegen<br />
und Wassersportmöglichkeiten ist auch er ein<br />
beliebtes Naherholungsgebiet, das künftig mit <strong>de</strong>m neu<br />
entstehen<strong>de</strong>n Hainer See verbun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n kann.<br />
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