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Regionale Planungsgemeinschaft Harz - bei Regionale-Planung.de

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AMTSBLATT DES LANDKREISES HARZ<br />

im Internet unter www.kreis-hz.<strong>de</strong><br />

23. Mai 2009 | Son<strong>de</strong>rausgabe | kostenlos an die Haushalte | Au� age 125.000 Exemplare<br />

Öffentliche Bekanntmachung <strong>de</strong>r <strong>Regionale</strong>n <strong><strong>Planung</strong>sgemeinschaft</strong> <strong>Harz</strong><br />

- <strong>Regionale</strong>r Entwicklungsplan für die <strong>Planung</strong>sregion <strong>Harz</strong> -<br />

Mit Bescheid vom 21.04.2009 hat die oberste<br />

Lan<strong>de</strong>splanungsbehör<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s Sachsen-<br />

Anhalt gemäß § 7 Absatz 6 Lan<strong>de</strong>splanungsgesetz<br />

(LPlG) <strong>de</strong>n am 09.03.2009 von <strong>de</strong>r <strong>Regionale</strong>n<br />

<strong><strong>Planung</strong>sgemeinschaft</strong> <strong>Harz</strong> beschlossenen<br />

<strong>Regionale</strong>n Entwicklungsplan für die <strong>Planung</strong>sregion<br />

<strong>Harz</strong> (REP<strong>Harz</strong>) genehmigt. Der<br />

<strong>Regionale</strong> Entwicklungsplan für die <strong>Planung</strong>sregion<br />

<strong>Harz</strong> (Text-Festlegungsteil) wird hiermit<br />

gemäß § 7 Abs. 7 LPlG in <strong>de</strong>r für Satzungen<br />

<strong>de</strong>r Landkreise vorgeschriebenen Form veröffentlicht.<br />

Für die kartografische Darstellung<br />

und für <strong>de</strong>n umfangreichen Begründungsteil<br />

<strong>de</strong>s REP<strong>Harz</strong> mit Umweltbericht erfolgt eine<br />

Ersatzbekanntmachung durch 4-wöchige Auslegung<br />

<strong>de</strong>r Unterlagen zu je<strong>de</strong>rmanns Einsicht<br />

während <strong>de</strong>r Dienststun<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n Verwaltungsgebäu<strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>s Landkreises <strong>Harz</strong>.<br />

Der <strong>Regionale</strong> Entwicklungsplan für die <strong>Planung</strong>sregion<br />

<strong>Harz</strong>, einschließlich Kartenteil<br />

und Begründung mit Umweltbericht, kann<br />

vom 02.06.2009 bis 30.06.2009<br />

im Landratsamt <strong>de</strong>s Landkreises <strong>Harz</strong> in 38820<br />

Halberstadt, Friedrich-Ebert-Straße 42 (Bürgerservice)<br />

und am Standort <strong>de</strong>s Landkreises<br />

<strong>Harz</strong> in 06484 Quedlinburg, Heiligegeiststraße<br />

7 (Bürgerservice) während folgen<strong>de</strong>r Zeiten<br />

Montag 7:30 Uhr bis 15:00 Uhr<br />

Dienstag 7:30 Uhr bis 17:00 Uhr<br />

Donnerstag 7:30 Uhr bis 18:00 Uhr<br />

Mittwoch u. Freitag 7:30 Uhr bis 13:00 Uhr<br />

sowie am Standort <strong>de</strong>s Landkreises <strong>Harz</strong> in<br />

38855 Wernigero<strong>de</strong>, Rudolf-Breitscheid-Straße<br />

10 (Haus 1, Dezernat III, Zimmer 215, Vorzimmer<br />

Dezernent) während folgen<strong>de</strong>r Zeiten<br />

Montag 8:30 Uhr bis 12:00 Uhr<br />

Dienstag 8:30 Uhr bis 12:00 Uhr;<br />

13:00 Uhr bis 16:00 Uhr<br />

Donnerstag 8:30 Uhr bis 12:00 Uhr;<br />

13:00 Uhr bis 18:00 Uhr<br />

Freitag 8:30 Uhr bis 12:00 Uhr<br />

eingesehen wer<strong>de</strong>n.<br />

Der <strong>Regionale</strong> Entwicklungsplan für die <strong>Planung</strong>sregion<br />

<strong>Harz</strong> tritt am Tag nach seiner<br />

Bekanntgabe in <strong>de</strong>n Amtsblättern <strong>de</strong>r Verbandsmitglie<strong>de</strong>r<br />

in Kraft.<br />

Hinweis: Gemäß § 9 Abs. 2 LPlG kann eine Verletzung<br />

<strong>de</strong>r für Raumordnungspläne gelten<strong>de</strong>n<br />

Verfahrens- und Formvorschriften, die nicht<br />

nach § 9 Absatz 1 LPlG unbeachtlich ist, nur<br />

innerhalb eines Jahres nach Inkrafttreten <strong>de</strong>s<br />

Raumordnungsplans (hier REP<strong>Harz</strong>) schriftlich<br />

gegenüber <strong>de</strong>m für die Aufstellung <strong>de</strong>s Raumordnungsplans<br />

zuständigen <strong>Planung</strong>sträger<br />

geltend gemacht wer<strong>de</strong>n; <strong>de</strong>r Sachverhalt, <strong>de</strong>r<br />

die Verletzung o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Mangel begrün<strong>de</strong>n<br />

soll, ist da<strong>bei</strong> darzulegen.<br />

Der REP<strong>Harz</strong> ist auch im Internet unter <strong>de</strong>r<br />

Adresse www.regionale-planung.<strong>de</strong>/<strong>Harz</strong>/<br />

zum Abruf verfügbar.<br />

Quedlinburg, <strong>de</strong>n 07.05.2009<br />

gez. Dr. Ermrich<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r <strong><strong>Planung</strong>sgemeinschaft</strong><br />

<strong>Regionale</strong>r Entwicklungsplan<br />

für die <strong>Planung</strong>sregion HARZ*<br />

Beschlossen zur Trägerbeteiligung/öffentlichen Auslegung durch die Regionalversammlung <strong>Harz</strong><br />

am 26.08.05 und am 30.01.07<br />

Beschlossen durch die Regionalversammlung Mag<strong>de</strong>burg am 25.02.09<br />

Beschlossen durch die Regionalversammlung <strong>Harz</strong> am 09.03.09<br />

Genehmigt durch die oberste Lan<strong>de</strong>splanungsbehör<strong>de</strong> am 21.04.09<br />

* in <strong>de</strong>n Grenzen vom 31.12.07


2 Son<strong>de</strong>rausgabe 23.05.2009<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Abkürzungsverzeichnis 3<br />

Präambel 4<br />

1. Rechtliche Grundlagen,<br />

Geltungsrahmen 4<br />

2. Leitbild <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion <strong>Harz</strong> 4<br />

3. Allgemeine Grundsätze <strong>de</strong>r<br />

Raumordnung für die <strong>Planung</strong>sregion 6<br />

4. Ziele und Grundsätze<br />

<strong>de</strong>r Raumordnung 8<br />

4.1 Raumstruktur 8<br />

4.1.1. <strong>Planung</strong>sregion <strong>Harz</strong> 8<br />

4.1.2. Ländliche Räume 8<br />

4.1.3. Entwicklungsachsen 9<br />

4.2. Zentralörtliche Glie<strong>de</strong>rung 9<br />

4.3. Vorranggebiete 10<br />

4.3.1. Vorranggebiete für<br />

Hochwasserschutz 10<br />

4.3.2. Vorranggebiete für<br />

Wassergewinnung 11<br />

4.3.3. Vorranggebiete für<br />

Natur und Landschaft 11<br />

4.3.4. Vorranggebiete für<br />

Landwirtschaft 13<br />

4.3.5. Vorranggebiete für<br />

Rohstoffgewinnung 13<br />

4.4. Lan<strong>de</strong>s- und regional be<strong>de</strong>utsame<br />

Vorrangstandorte 13<br />

4.4.1. Vorrangstandorte für<br />

Industrie und Gewerbe 14<br />

4.4.2. Vorrangstandorte für<br />

Verkehrsanlagen 14<br />

4.4.3. Vorrangstandorte für<br />

Ver- und Entsorgung 14<br />

4.4.4. Vorrangstandorte für<br />

Großflächige Freizeitanlagen 15<br />

4.4.5. Vorrangstandorte für<br />

Forschung und Bildung 15<br />

4.4.6. Vorrangstandorte für<br />

Kultur- und Denkmalpflege 15<br />

4.4.7. Vorrangstandorte für<br />

militärische Anlagen 16<br />

4.4.8. Vorrangstandorte für<br />

Gesundheits- und Sozialwesen 16<br />

4.5. Vorbehaltsgebiete 16<br />

4.5.1. Vorbehaltsgebiete für<br />

Hochwasserschutz 16<br />

4.5.2. Vorbehaltsgebiete für<br />

Wassergewinnung 16<br />

4.5.3. Vorbehaltsgebiete für <strong>de</strong>n Aufbau<br />

eines ökologischen<br />

Verbundsystems 16<br />

4.5.4. Vorbehaltsgebiete für<br />

Landwirtschaft 17<br />

4.5.5. Vorbehaltsgebiete für<br />

Rohstoffgewinnung 17<br />

4.5.6. Vorbehaltsgebiete für Tourismus<br />

und Erholung 17<br />

4.5.7. Vorbehaltsgebiete für<br />

Forstwirtschaft 18<br />

4.5.8. Vorbehaltsgebiete<br />

für Wie<strong>de</strong>rbewaldung/<br />

Erstaufforstung 18<br />

4.6. Gebiete für die Nutzung <strong>de</strong>r<br />

Win<strong>de</strong>nergie 18<br />

4.6.1. Eignungsgebiete für die<br />

Nutzung <strong>de</strong>r Win<strong>de</strong>nergie 18<br />

4.6.2. Vorranggebiete für die Nutzung<br />

<strong>de</strong>r Win<strong>de</strong>nergie mit <strong>de</strong>r Wirkung<br />

von Eignungsgebieten 19<br />

4.7. Gebiete zur Sanierung und<br />

Entwicklung von Raumfunktionen 19<br />

4.8. Lan<strong>de</strong>s- und regionalbe<strong>de</strong>utsamer<br />

Verkehr 19<br />

4.8.1. Allgemeine Ziele und Grundsätze<br />

zur Verkehrsentwicklung 19<br />

4.8.2. Schienenverkehr 20<br />

4.8.3. Straßenverkehr 21<br />

4.8.4. Rad- und fußläufiger Verkehr 22<br />

4.8.5. Luftverkehr 22<br />

4.8.6. Öffentlicher Personennahverkehr<br />

(ÖPNV) 23<br />

4.9. Regional be<strong>de</strong>utsame Trassen<br />

und Leitungen 24<br />

4.9.1. Energieversorgung 24<br />

4.9.2. Wasserversorgung 24<br />

4.9.3. Gas-, Erdöl- und<br />

Produktenleitungen 24<br />

4.9.4. Nachrichtenverkehr/<br />

Telekommunikation 24<br />

5. Weitere einzelfachliche Grundsätze 24<br />

5.1. Natur- und Landschaftsschutz 24<br />

5.2. Bo<strong>de</strong>nschutz 25<br />

5.3. Gewässerschutz 25<br />

5.4. Lärmschutz 26<br />

5.5. Luftreinhaltung und Klimaschutz 26<br />

5.6. Wirtschaft 26<br />

5.7. Landwirtschaft 27<br />

5.8. Forstwirtschaft 27<br />

5.9. Energie 27<br />

5.10. Wasserversorgung 28<br />

5.11. Abwasserbeseitigung 28<br />

5.12. Lagerstätten 28<br />

5.13. Telekommunikation 29<br />

5.14. Abfallwirtschaft 29<br />

5.15. Bildung und Wissenschaft 29<br />

5.16. Kultur- und Denkmalpflege 29<br />

5.17. Erholung, Freizeit, Tourismus 29<br />

5.18. Han<strong>de</strong>l/Dienstleistungen 30<br />

6. Zusammenfassen<strong>de</strong> Umwelterklärung 30<br />

7. Zeichnerische Darstellung 31<br />

8. Schlussvorschriften 32<br />

BEGRÜNDUNG/ERLÄUTERUNG<br />

(Im Amtsblatt nicht enthalten, siehe oben<br />

genannte Ersatzbekanntmachung/Auslegung)<br />

Karten und Anlagen<br />

(Im Amtsblatt nicht enthalten, siehe oben<br />

genannte Ersatzbekanntmachung/Auslegung)<br />

Karte 1: Zeichnerische Darstellung <strong>de</strong>s <strong>Regionale</strong>n<br />

Entwicklungsplanes – Hauptkarte<br />

1:100.000<br />

Karte 2: Zeichnerische Darstellung <strong>de</strong>s <strong>Regionale</strong>n<br />

Entwicklungsplanes - Karte <strong>de</strong>r Entwick<br />

lungsachsen 1:750.000 (auf Plot <strong>de</strong>r<br />

Karte 1)<br />

Karte 3: Zeichnerische Darstellung <strong>de</strong>s <strong>Regionale</strong>n<br />

Entwicklungsplanes - Karte <strong>de</strong>r<br />

Raum- und Siedlungsstruktur 1:450.000<br />

Anlage 1: Karte <strong>de</strong>r regional be<strong>de</strong>utsamen<br />

untertägigen Lagerstätten und Energierohstoffe<br />

1:300.000 (nach richtliche Darstellung)<br />

Anlage 2: Karte <strong>de</strong>r überregional- und regional<br />

be<strong>de</strong>utsamen Versorgungs- und<br />

Produkten leitungen 1:300.000 (nachrichtliche<br />

Darstellung)<br />

Anlage 3.1-3.14: Karten <strong>de</strong>r Gebiete für die<br />

Nutzung <strong>de</strong>r Win<strong>de</strong>nergie 1:25.000 (nachrichtliche<br />

Dar stellung)


Son<strong>de</strong>rausgabe 23.05.2009<br />

Abkürzungsverzeichnis<br />

Abs. Absatz<br />

ASL-SFT Aschersleben-Staßfurt<br />

B Bun<strong>de</strong>sstraße<br />

B+R Bike and Ri<strong>de</strong><br />

BAB, A Bun<strong>de</strong>sautobahn<br />

BauGB Baugesetzbuch<br />

BNatSchG Bun<strong>de</strong>snaturschutzgesetz<br />

BVWP Bun<strong>de</strong>sverkehrswegeplan<br />

BWE Bergwerkseigentum<br />

bzw. beziehungsweise<br />

DB Deutsche Bun<strong>de</strong>sbahn<br />

dB Dezibel<br />

DenkmSchG Denkmalschutzgesetz<br />

EG Eignungsgebiet<br />

EU SPA<br />

Europäisches Vogelschutzgebiet<br />

EUREK Europäischer Raumentwicklungsplan<br />

EW Einwohner<br />

FFH Flora-Fauna-Habitat<br />

FND Flächennatur<strong>de</strong>nkmal<br />

FRP Forstliche Rahmenplanung<br />

G Grundsatz <strong>de</strong>r Raumordnung<br />

GGB<br />

Gesetzlich geschützte Gebiete<br />

ggf. gegebenenfalls<br />

GLB Geschützter Landschaftsbe-<br />

standteil<br />

GVBl.<br />

Gesetz- und Verordnungsblatt<br />

GVZ Güterverkehrszentrum<br />

ha Hektar<br />

HBS Halberstadt<br />

HSB<br />

<strong>Harz</strong>er Schmalspurbahnen<br />

GmbH<br />

HVV <strong>Harz</strong>er Verkehrsverband<br />

HWS Hochwasserschutz<br />

i.d.R. in <strong>de</strong>r Regel<br />

IHK<br />

Industrie- und Han<strong>de</strong>lskammer<br />

ILEK integrierte ländliche Entwicklungskonzepte<br />

K Kreisstraße<br />

KrNr. Kriteriennummer<br />

L Landstraße<br />

LEP Lan<strong>de</strong>sentwicklungsplan<br />

LK Landkreis<br />

LPlG Lan<strong>de</strong>splanungsgesetz<br />

LSA Land Sachsen-Anhalt<br />

LSG Landschaftsschutzgebiet<br />

LVWP Lan<strong>de</strong>sverkehrswegeplan<br />

LW Landwirtschaft<br />

MKRO Ministerkonferenz für Raumordnung<br />

MW Megawatt<br />

NatSchG Naturschutzgesetz<br />

ND Natur<strong>de</strong>nkmal<br />

NP Nationalpark<br />

NSG Naturschutzgebiet<br />

o.g. oben genannte<br />

OD Ortsdurchfahrt<br />

ÖPNV<br />

Öffentlicher Personennahverkehr<br />

OT Ortsteil<br />

OU, TOU Ortsumfahrung, Teilortsumfahrung<br />

OVG Oberverwaltungsgericht<br />

ÖVS Ökologisches Verbundsystem<br />

P+R Park and Ri<strong>de</strong><br />

Pkt. Punkt<br />

Plan-UP<br />

Plan-Umweltprüfung <strong>de</strong>s RE-<br />

P<strong>Harz</strong><br />

PlR <strong>Planung</strong>sregion<br />

QLB Quedlinburg<br />

REP2000 Ergänzung <strong>de</strong>r <strong>Regionale</strong>n<br />

Entwicklungsprogramme für<br />

die Regierungsbezirke Halle<br />

und Mag<strong>de</strong>burg vom<br />

21.03.2000<br />

REP<strong>Harz</strong> <strong>Regionale</strong>r Entwicklungsplan<br />

für die <strong>Planung</strong>sregion <strong>Harz</strong><br />

RG Rohstoffgewinnung<br />

ROG Raumordnungsgesetz<br />

ROV Raumordnungsverfahren<br />

SGH Sangerhausen<br />

TEP <strong>Regionale</strong>s Teilgebietsentwicklungsprogramm<br />

ÜSG Überschwemmungsgebiet<br />

UVP<br />

Umweltverträglichkeitsprüfung<br />

v. a. vor allem<br />

VBG Vorbehaltsgebiet<br />

VRG Vorranggebiet<br />

WKA Windkraftanlage<br />

WG Wassergesetz <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s<br />

WR Wernigero<strong>de</strong><br />

Z Ziel <strong>de</strong>r Raumordnung<br />

z.B. zum Beispiel<br />

z.T. zum Teil<br />

3


Präambel<br />

4 Son<strong>de</strong>rausgabe 23.05.2009<br />

Die <strong>Planung</strong>sregion <strong>Harz</strong>, eine <strong>de</strong>r 5 <strong>Planung</strong>sregionen<br />

<strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>slan<strong>de</strong>s Sachsen-<br />

Anhalt, besteht aus <strong>de</strong>n Landkreisen 1<br />

Aschersleben-Staßfurt, Halberstadt, Quedlinburg,<br />

Sangerhausen und Wernigero<strong>de</strong> (ab<br />

<strong>de</strong>m 01.07.2007 zugehörig zu <strong>de</strong>n Landkreisen<br />

<strong>Harz</strong>, Mansfeld-Südharz und Salzland).<br />

Die historisch gewachsenen Stärken <strong>de</strong>r Region<br />

ergeben sich vor allem aus <strong>de</strong>n unverwechselbaren<br />

raumstrukturellen Beziehungen,<br />

welche sich zwischen <strong>de</strong>m <strong>Harz</strong> als zentrales<br />

Mittelgebirge und <strong>de</strong>n dazugehörigen,<br />

umliegen<strong>de</strong>n <strong>Harz</strong>vorlän<strong>de</strong>rn entwickelt haben.<br />

Dazu gehören die vielfältigen und umfangreichen<br />

Landschafts-, Naturraum- und<br />

Rohstoffpotenziale, die damit verbun<strong>de</strong>ne,<br />

mehr als tausendjährige Bergbau- und<br />

Indus trietradition und die durch hochwertige<br />

Standorte geprägte großräumige Forst-<br />

und Landwirtschaft. Au ßer <strong>de</strong>m ist die <strong>Planung</strong>sregion<br />

durch <strong>de</strong>n Reichtum an Kultur<strong>de</strong>nkmälern<br />

als Sachzeugen <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen<br />

Geschichte und als Ausdruck einer in Mitteleuropa<br />

historisch be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n regionalen<br />

Siedlungs- und Landschaftsentwicklung gekennzeichnet.<br />

Daraus ergibt sich die Aufgabe<br />

für die Regionalplanung, diese vielfältigen<br />

ökologischen, ökonomischen und sozialen<br />

Nutzungsansprüche an <strong>de</strong>n Raum in <strong>de</strong>r<br />

Region auch künftig miteinan<strong>de</strong>r in Einklang<br />

zu bringen.<br />

Da<strong>bei</strong> zu berücksichtigen<strong>de</strong> aktuelle und<br />

künftige Herausfor<strong>de</strong>rungen für die regionale<br />

Entwicklung <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion stellen<br />

vor allem die Nachwirkungen <strong>de</strong>r wirtschaftlichen<br />

und sozialen Umstrukturierung im<br />

Zuge <strong>de</strong>r Deutschen Einheit, die erheblichen<br />

Verän<strong>de</strong>rungen in <strong>de</strong>r Bevölkerungsstruktur,<br />

die zunehmen<strong>de</strong>n gesamtgesellschaftlichen<br />

Globalisierungsten<strong>de</strong>nzen sowie <strong>de</strong>r damit<br />

verbun<strong>de</strong>ne verstärkte Wan<strong>de</strong>l zu einer Wissens-,<br />

Informations- und Dienstleistungsgesellschaft<br />

dar.<br />

Ziel <strong>de</strong>s vorliegen<strong>de</strong>n <strong>Regionale</strong>n Entwicklungsplanes<br />

ist es, einen solchen raumordnerischen<br />

Rahmen für die künftige Entwicklung<br />

<strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion <strong>Harz</strong> zu setzen,<br />

dass die regionalen Potenziale und Stärken<br />

optimal und dauerhaft tragfähig erschlossen<br />

wer<strong>de</strong>n können, eine ausreichen<strong>de</strong> Wettbewerbsfähigkeit<br />

<strong>de</strong>r Region im gesamt<strong>de</strong>utschen<br />

und europäischen Maßstab mittel- bis<br />

langfristig erreicht und gewährleistet wird<br />

und sich letztendlich die <strong>Planung</strong>sregion zu<br />

einem attraktiven Lebens-, Wirtschafts-,<br />

Kultur- und Erholungsraum mit hoher Umwelt-<br />

und Lebensqualität entfalten kann.<br />

1. Rechtliche Grundlagen, Geltungsrahmen<br />

Die Aufstellung <strong>de</strong>s <strong>Regionale</strong>n Entwicklungsplanes<br />

für die <strong>Planung</strong>sregion <strong>Harz</strong><br />

(REP<strong>Harz</strong>) erfolgte auf Grundlage folgen<strong>de</strong>r<br />

Gesetze:<br />

- Raumordnungsgesetz (ROG) - Artikel 2 <strong>de</strong>s<br />

Bau- und Raumordnungsgesetzes (Bau-<br />

ROG) vom 18.08.1997 (BGBl. I S. 2081,<br />

2102), zuletzt geän<strong>de</strong>rt durch Art. 10 <strong>de</strong>s<br />

Gesetzes vom 09.12.2006 (BGBl. I S.<br />

2833)<br />

- Lan<strong>de</strong>splanungsgesetz <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s Sachsen-Anhalt<br />

(LPlG) vom 28.04.1998 (GVBl.<br />

S. 255); zuletzt geän<strong>de</strong>rt durch das Zweite<br />

Gesetz zur Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s LPlG vom<br />

19.12.2007 (GVBl. S. 466)<br />

- Vorschaltgesetz zu Än<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>splanungsgesetzes<br />

<strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s Sachsen-<br />

Anhalt im Zusammenhang mit <strong>de</strong>r Kreisgebietsneuregelung<br />

vom 20.06.2007 (GVBl.<br />

S 182)<br />

- Gesetz über <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sentwicklungsplan<br />

<strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s Sachsen-Anhalt (LEP-LSA) vom<br />

23.08.1999 (GVBl. S. 244), zuletzt geän<strong>de</strong>rt<br />

durch Gesetz vom 19.12.2007 (GVBl.<br />

S. 466).<br />

Nach § 17 Abs. 1 LPlG sind die Landkreise und<br />

kreisfreien Städte Träger <strong>de</strong>r Regionalplanung<br />

für die Pla nungs regionen im Land<br />

Sachsen-Anhalt. Ihnen obliegt die Aufstellung,<br />

Än<strong>de</strong>rung, Ergänzung und Fortschreibung<br />

<strong>de</strong>r jeweiligen <strong>Regionale</strong>n Entwicklungspläne<br />

für die <strong>Planung</strong>sregionen. Sie<br />

erledigen diese Aufgabe in <strong>Regionale</strong>n <strong><strong>Planung</strong>sgemeinschaft</strong>en.<br />

Die <strong>Planung</strong>sregion<br />

<strong>Harz</strong>, für die <strong>de</strong>r vorliegen<strong>de</strong> <strong>Regionale</strong> Entwicklungsplan<br />

Anwendung fin<strong>de</strong>t, setzt sich<br />

gemäß § 17 Abs. 2 LPlG aus <strong>de</strong>n Landkreisen<br />

Aschersleben-Staßfurt, Halberstadt, Quedlinburg,<br />

Sangerhausen und Wernigero<strong>de</strong> zusammen<br />

(Stand 30.06.2007). Durch das o.g.<br />

Vorschaltgesetz blieb das Gebiet <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion<br />

<strong>Harz</strong> trotz teilweiser Än<strong>de</strong>rungen<br />

<strong>de</strong>r Landkreisgrenzen zum 01.07.2007<br />

im Bereich <strong>de</strong>r neuen Landkreise <strong>Harz</strong>, Mansfeld-Südharz<br />

und Salzlandkreis bis<br />

31.12.2007 zunächst unverän<strong>de</strong>rt bestehen.<br />

Im Zuge <strong>de</strong>s Zweiten Gesetz zur Än<strong>de</strong>rung<br />

<strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>splanungsgesetzes vom<br />

19.12.2007 befin<strong>de</strong>t sich das Plangebiet <strong>de</strong>s<br />

REP<strong>Harz</strong> ab <strong>de</strong>m 01.01.2008 im Bereich <strong>de</strong>r<br />

(jetzigen) <strong>Planung</strong>sregion <strong>Harz</strong> (Landkreis<br />

<strong>Harz</strong> mit <strong>de</strong>r Stadt Falkenstein und Altkreis<br />

Sangerhausen) und <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion<br />

Mag<strong>de</strong>burg (Altkreis Aschersleben-Staßfurt<br />

ohne Stadt Falkenstein als Bestandteil <strong>de</strong>s<br />

Salzlandkreises <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion Mag<strong>de</strong>burg<br />

zugeordnet). Gemäß <strong>de</strong>r Übergangs-<br />

vorschrift in § 20 Abs. 1 LPlG wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r vorliegen<strong>de</strong><br />

<strong>Regionale</strong> Entwicklungsplan als<br />

REP<strong>Harz</strong> durch die für das Plangebiet zuständigen<br />

<strong>Regionale</strong>n <strong><strong>Planung</strong>sgemeinschaft</strong>en<br />

<strong>Harz</strong> und Mag<strong>de</strong>burg fortgeführt.<br />

Gemäß § 6 Abs. 1 LPlG ist <strong>de</strong>r REP<strong>Harz</strong> aus<br />

<strong>de</strong>m Lan<strong>de</strong>sentwicklungsplan <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s<br />

Sachsen-Anhalt (LEP-LSA) zu entwickeln.<br />

Die im LEP-LSA festgelegten lan<strong>de</strong>sbe<strong>de</strong>utsamen<br />

Ziele und Grundsätze <strong>de</strong>r Raumordnung<br />

sind unter Beachtung <strong>de</strong>r im § 2 ROG<br />

genannten Grundsätze <strong>de</strong>r Raumordnung im<br />

REP<strong>Harz</strong> für <strong>de</strong>n Bereich <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion<br />

zu übernehmen und, soweit erfor<strong>de</strong>rlich, zu<br />

konkretisieren und zu ergänzen. Das LEP-LSA<br />

bil<strong>de</strong>t somit <strong>de</strong>n inhaltlichen Rahmen für<br />

<strong>de</strong>n <strong>Regionale</strong>n Entwicklungsplan.<br />

Der vorliegen<strong>de</strong> <strong>Regionale</strong> Entwicklungsplan<br />

stellt <strong>de</strong>n verbindlichen Rahmen für die<br />

räumliche Ordnung und Entwicklung <strong>de</strong>r<br />

Kreise und Gemein<strong>de</strong>n im <strong>Planung</strong>sgebiet<br />

dar.<br />

Die im REP<strong>Harz</strong> in Text (als Z gekennzeichnet)<br />

bzw. Karte festgelegten Ziele <strong>de</strong>r Raumordnung<br />

nach § 3 Nr. 2 ROG sind gemäß §§ 4<br />

und 5 ROG <strong>bei</strong> raumbe<strong>de</strong>utsamen <strong>Planung</strong>en<br />

und Maßnahmen zu beachten. Die im<br />

REP<strong>Harz</strong> festgelegten Grundsätze <strong>de</strong>r Raumordnung<br />

nach § 3 Nr. 3 ROG (im Text als G<br />

gekennzeichnet) sind von <strong>de</strong>n öffentlichen<br />

Stellen <strong>bei</strong> raumbe<strong>de</strong>utsamen <strong>Planung</strong>en<br />

und Maßnahmen in <strong>de</strong>r Abwägung o<strong>de</strong>r <strong>bei</strong><br />

<strong>de</strong>r Ermessensausübung nach Maßgabe <strong>de</strong>s<br />

§ 4 Abs. 2 ROG und <strong>de</strong>r für die <strong>Planung</strong>en und<br />

Maßnahmen gelten<strong>de</strong>n Vorschriften zu berücksichtigen.<br />

Der in <strong>de</strong>n <strong>Regionale</strong>n Entwicklungsplänen<br />

festzulegen<strong>de</strong> Min<strong>de</strong>stinhalt ergibt sich aus<br />

§ 6 Abs. 3 LPlG. Wortgleiche Übernahmen aus<br />

<strong>de</strong>m Gesetzestext <strong>de</strong>s LEP-LSA sind im<br />

REP<strong>Harz</strong> kursiv gedruckt. Nach § 3 Abs. 11<br />

LPlG ist <strong>de</strong>m <strong>Regionale</strong>n Entwicklungsplan<br />

eine Begründung <strong>bei</strong>zufügen, die gemäß<br />

§ 3a Abs. 1 LPlG als geson<strong>de</strong>rten Bestandteil<br />

einen Umweltbericht enthält. Bei wortgleichen<br />

Übernahmen aus <strong>de</strong>m LEP-LSA wird auf<br />

die Begründung <strong>de</strong>s LEP-LSA verwiesen.<br />

Die Gültigkeit <strong>de</strong>r bisher gelten<strong>de</strong>n <strong>Regionale</strong>n<br />

Entwicklungsprogramme für die Regierungsbezirke<br />

Halle (hier ehemaliger Landkreis<br />

Sangerhausen) und Mag<strong>de</strong>burg (hier<br />

ehemalige Landkreise Aschersleben-Staßfurt,<br />

Halberstadt, Quedlinburg und Wernigero<strong>de</strong>)<br />

war gemäß LEP-LSA, Pkt. 6.1., bis zum<br />

30.06.2006 befristet.<br />

1 Die im Zuge <strong>de</strong>r Kreisgebietsneuregelung am 01.07.07 entstan<strong>de</strong>nen Landkreise <strong>Harz</strong>, Mansfeld-Südharz und Salzlandkreis sind Rechts nachfolger <strong>de</strong>r<br />

genannten „Alt-“Landkreise. Auf Grund <strong>de</strong>s zum 01.07.07 bereits erreichten Stan<strong>de</strong>s im REP<strong>Harz</strong>-Auf stel lungsverfahren wird im vorliegen<strong>de</strong>n <strong>Regionale</strong>n<br />

Entwicklungsplan für die <strong>Planung</strong>sregion <strong>Harz</strong> (in <strong>de</strong>n Grenzen vom 31.12.2007) die bisherige Bezeichnung <strong>de</strong>r Verbandsmitglie<strong>de</strong>r <strong>bei</strong>behalten.


Son<strong>de</strong>rausgabe 23.05.2009<br />

Das <strong>Regionale</strong> Teilgebietsentwicklungsprogramm<br />

für <strong>de</strong>n <strong>Planung</strong>sraum Nachterstedt<br />

„Seeland“ vom 14.06.1994 (MBl. LSA Nr.<br />

52/1994) gilt fort, soweit dieses <strong>de</strong>n im LEP-<br />

LSA festgelegten Zielen <strong>de</strong>r Raumordnung<br />

nicht wi<strong>de</strong>rspricht.<br />

2. Leitbild <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion<br />

<strong>Harz</strong><br />

Leitvorstellung <strong>de</strong>r Raumordnung in Sachsen-Anhalt,<br />

zu <strong>de</strong>ren Umsetzung sich die<br />

<strong>Regionale</strong> <strong><strong>Planung</strong>sgemeinschaft</strong> <strong>Harz</strong> als<br />

Zweckverband <strong>de</strong>r Träger <strong>de</strong>r Regionalplanung<br />

in <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion <strong>Harz</strong> verpflichtet,<br />

ist die nachhaltige, zukunftsfähige Raumentwicklung,<br />

die die sozialen und wirtschaftlichen<br />

Ansprüche an <strong>de</strong>n Raum mit<br />

seinen ökologischen Funktionen in Einklang<br />

bringt und zu einer dauerhaften, großräumig<br />

ausgewogenen Ordnung führt. Unter<br />

Beachtung <strong>de</strong>r regionalen Beson<strong>de</strong>rheiten<br />

<strong>de</strong>s <strong>Harz</strong>es und <strong>de</strong>r <strong>Harz</strong>vorlän<strong>de</strong>r schafft eine<br />

solch ausgewogene Gesamtentwicklung<br />

mit entsprechend sinnvoller regionaler<br />

Funktions- und Aufgabenteilung die Standortvoraussetzungen,<br />

die für einen wirtschaftlichen<br />

Aufschwung <strong>de</strong>r gesamten Region<br />

notwendig sind.<br />

Das regionale Leitbild charakterisiert <strong>de</strong>n<br />

mittel- bis langfristig anzustreben<strong>de</strong>n Raumzustand<br />

in <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion. Das Leitbild<br />

stellt die Grundlage für die Festlegungen <strong>de</strong>s<br />

vorliegen<strong>de</strong>n <strong>Regionale</strong>n Entwicklungsplanes<br />

dar und bil<strong>de</strong>t somit <strong>de</strong>n raumordnerischen<br />

Rahmen für die künftige regionale<br />

Entwicklung. Es ergeben sich schwerpunktmäßig<br />

nachfolgen<strong>de</strong> Entwicklungsziele:<br />

1. Bevölkerungs- und Siedlungsentwicklung:<br />

Zentrale Aufgabe für die Entwicklung <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion<br />

<strong>Harz</strong> ist die Schaffung gleichwertiger<br />

Lebensverhältnisse in allen Teilräumen<br />

<strong>de</strong>r Region <strong>bei</strong> gleichzeitig anzustreben<strong>de</strong>m<br />

Ausgleich <strong>de</strong>r bisherigen inner<strong>de</strong>utschen<br />

Ungleichgewichte zwischen Ost und<br />

West. Da<strong>bei</strong> ist <strong>de</strong>r rückläufigen <strong>de</strong>mografischen<br />

Entwicklung im ausreichen<strong>de</strong>n Maße<br />

Rechnung zu tragen. Die <strong>Planung</strong>sregion soll<br />

sich entsprechend ihrer unterschiedlichen<br />

natur- und kulturräumlichen Ausprägungen,<br />

sozioökonomischen Merkmale und räumlichen<br />

Potenziale miteinan<strong>de</strong>r zu einer attraktiven<br />

Wohn-, Ar<strong>bei</strong>ts- und Erholungsregion<br />

entwickeln. Damit wer<strong>de</strong>n auch günstige Bedingungen<br />

für eine anzustreben<strong>de</strong> Verlangsamung<br />

<strong>de</strong>s Bevölkerungsrückgangs geschaffen.<br />

Das entsprechen<strong>de</strong> Motto „Eine<br />

Region, in <strong>de</strong>r es sich gut leben und ar<strong>bei</strong>ten<br />

lässt“ soll insbeson<strong>de</strong>re für die jungen und<br />

qualifizierten Menschen gelten, die die künftige<br />

Entwicklung <strong>de</strong>r Region entschei<strong>de</strong>nd<br />

prägen.<br />

Die Siedlungs- und Verkehrsentwicklung ist<br />

konsequent auf das zentralörtliche System<br />

abzustimmen. Es sind leistungsfähige und<br />

attraktive Zentren zu schaffen, die mit <strong>de</strong>r<br />

Erfüllung ihrer Versorgungsfunktion <strong>de</strong>n<br />

ländlichen Raum im jeweiligen Verflechtungsbereich<br />

aktiv unterstützen.<br />

Attraktive Wohn- und Gewerbeflächen sind<br />

an städtebaulich integrierten Standorten<br />

vorzuhalten und zu entwickeln, wo<strong>bei</strong> eine<br />

engere räumliche Zuordnung von Wohn- und<br />

Ar<strong>bei</strong>tsort sowie eine weitgehen<strong>de</strong> Vermeidung<br />

weiterer Zersiedlungen durch intelligentes<br />

Brachflächenmanagement bzw. Nutzung<br />

innerörtlicher Reserven angestrebt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

2. Wirtschaftsentwicklung:<br />

Die <strong>Planung</strong>sregion <strong>Harz</strong> begreift sich als<br />

Wirtschaftsraum in zentraler Lage Deutschlands<br />

zwischen <strong>de</strong>r Metropolregion Halle/<br />

Leipzig-Sachsendreieck, <strong>de</strong>n darin zu integrieren<strong>de</strong>n<br />

Wirtschafts zentren Mag<strong>de</strong>burg<br />

und Erfurt und <strong>de</strong>r Metropolregion Hannover-Braunschweig-Göttingen.<br />

In <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion<br />

wer<strong>de</strong>n die standörtlichen Voraussetzungen<br />

für eine gesun<strong>de</strong> Wirtschaftsentwicklung<br />

in Richtung Industrie-, Technologie-<br />

und Wissenschafts- sowie<br />

Tourismusregion mit leistungsfähigem Han<strong>de</strong>l-,<br />

Handwerk- und Dienstleistungsgewerbe<br />

und einer nachhaltigen Landnutzung<br />

durch standortangepasste Land-, Forst- und<br />

Rohstoffwirtschaft geschaffen. Da<strong>bei</strong> bil<strong>de</strong>n<br />

eine mo<strong>de</strong>rne Industrie- und Landwirtschaftsstruktur<br />

sowie <strong>de</strong>r Frem<strong>de</strong>nverkehr<br />

die wesentlichen Stand<strong>bei</strong>ne eines selbsttragen<strong>de</strong>n<br />

regionalen Wirtschaftswachstums.<br />

Zur Beseitigung <strong>de</strong>r <strong>de</strong>rzeitigen Defizite <strong>bei</strong><br />

Gewerbe- und Industrieansiedlungen sowie<br />

zur Bekämpfung <strong>de</strong>r hohen Ar<strong>bei</strong>tslosigkeit<br />

sind die regionalen Standortpotenziale verstärkt<br />

weiter zu entwickeln. Zu <strong>de</strong>n regionalen<br />

Standortpotenzialen zählen unter an<strong>de</strong>rem<br />

die bereits vorhan<strong>de</strong>ne industrielle<br />

Branchenvielfalt (z.B. Metallurgie, Maschinen-<br />

und Anlagenbau, Biotechnologie, Elektroindustrie,<br />

Ernährungswirtschaft, Bergbau,<br />

Bau- und Baustoffwirtschaft, Grundstoffindustrie,<br />

Holzverar<strong>bei</strong>tungsindustrie,<br />

Kunststoffverar<strong>bei</strong>tung, Medizin- und Nanotechnik,<br />

Erneuerbare Energien), verbun<strong>de</strong>n<br />

mit einer Vielzahl wirtschaftsnaher Bildungs-,<br />

Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen,<br />

die Möglichkeiten zur Schaffung<br />

regionaler Wirtschaftskreisläufe und branchenspezifischer<br />

Clusterbildungen sowie<br />

aufbauend auf die vielfältigen industriellen<br />

Traditionen in <strong>de</strong>r Region ein umfangreiches<br />

5<br />

qualifiziertes und engagiertes Ar<strong>bei</strong>tskräftepotenzial.<br />

Die führen<strong>de</strong> Position in <strong>de</strong>r Tourismusbranche<br />

im Bereich <strong>de</strong>r Natur- und Kulturlandschaft<br />

<strong>Harz</strong> ist als einer <strong>de</strong>r wesentlichen<br />

außerindustriellen Wirtschaftsfaktoren <strong>de</strong>r<br />

Region zu stärken. Da<strong>bei</strong> ist <strong>de</strong>m natur- und<br />

umweltschonen<strong>de</strong>n Tourismus, <strong>de</strong>r die eindrucksvollen<br />

naturräumlichen und kulturhistorischen<br />

Potenziale <strong>de</strong>r Region nutzt, diese<br />

aber nicht beeinträchtigt, Priorität einzuräumen.<br />

Weitere Wachstumschancen <strong>de</strong>s<br />

Tourismus unter Einbeziehung <strong>de</strong>s Kurwesens<br />

liegen unter an<strong>de</strong>rem in <strong>de</strong>r Erhöhung<br />

<strong>de</strong>r einzelnen Angebotsqualitäten, verbun<strong>de</strong>n<br />

mit einer Mo<strong>de</strong>rnisierung <strong>de</strong>r touristischen<br />

Infrastruktur, in einer verstärkt themengebun<strong>de</strong>nen<br />

Ausrichtung <strong>de</strong>r Angebote<br />

auf Zielgruppen sowie auf die verstärkte Einbeziehung<br />

<strong>de</strong>r <strong>Harz</strong>vorlän<strong>de</strong>r vor allem <strong>bei</strong>m<br />

Kultur-, Geschichts- und Landtourismus.<br />

Eine weitere be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> Säule einer positiven<br />

wirtschaftlichen Entwicklung in <strong>de</strong>r Region<br />

stellen Land- und Forstwirtschaft dar.<br />

Es gilt aufbauend auf <strong>de</strong>n hervorragen<strong>de</strong>n<br />

Standortbedingungen, wie die Bo<strong>de</strong>n- und<br />

klimatischen Bedingungen, die effektiven<br />

Unternehmensstrukturen in Verbindung mit<br />

<strong>de</strong>n vor Ort vorhan<strong>de</strong>nen Wissenschafts- und<br />

Forschungseinrichtungen Netzwerke zum<br />

Aufbau und zur Stabilisierung kleingliedriger<br />

Veredlungs- und Vermarktungsstrukturen<br />

zu schaffen. Durch die damit zu erzielen<strong>de</strong><br />

höhere Wertschöpfung wer<strong>de</strong>n die auf<br />

Land- und Forstwirtschaft aufbauen<strong>de</strong>n Wirtschaftskreisläufe<br />

gestärkt und letztendlich<br />

das Bestehen dieser be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n regionalen<br />

Wirtschaftsbranchen im europäischen<br />

Wettbewerb abgesichert. Weitere Maßnahmen<br />

zur Existenzsicherung <strong>de</strong>r land- und<br />

forstwirtschaftlichen Betriebe müssen verstärkt<br />

mit Maßnahmen zur Natur- und Landschaftspflege,<br />

<strong>de</strong>r weiteren Entwicklung <strong>de</strong>s<br />

ökologischen Landbaus, <strong>de</strong>m Anbau nachwachsen<strong>de</strong>r<br />

Rohstoffe und <strong>de</strong>r naturnahen<br />

Waldbewirtschaftung kombiniert wer<strong>de</strong>n.<br />

3. Verkehrsentwicklung:<br />

Ziel für die <strong>Planung</strong>sregion <strong>Harz</strong> ist es, eine<br />

leistungsfähige integrative Verkehrsinfrastruktur<br />

(Straße, Schiene, Luft) zu errichten,<br />

die attraktive Verkehrsverbindungen sowohl<br />

innerhalb <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion als auch zu<br />

<strong>de</strong>n umliegen<strong>de</strong>n Wirtschaftsräumen ermöglicht.<br />

Da<strong>bei</strong> ist insbeson<strong>de</strong>re unter Einbeziehung<br />

eines leistungsfähigen ÖPNV eine sozial-<br />

und umweltverträgliche Abwicklung <strong>de</strong>r<br />

Mobilität für alle Bevölkerungsschichten zu<br />

gewährleisten und die Lagegunst durch die<br />

zentrale Lage <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion in Deutschland<br />

als positiver Standortfaktor voll zur Geltung<br />

kommen zu lassen.


6 Son<strong>de</strong>rausgabe 23.05.2009<br />

4. Natur- und Landschaftsentwicklung:<br />

In <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion <strong>Harz</strong> wird <strong>bei</strong> Beachtung<br />

eines ausgewogenen Verhältnisses von<br />

Ökologie und Ökonomie <strong>de</strong>r Reichtum <strong>de</strong>s<br />

Naturraumes in seiner biologischen und<br />

landschaftlichen Vielfalt dauerhaft gesichert.<br />

Der Schutz <strong>de</strong>r hochwertigen, z.T.<br />

überregional ausstrahlen<strong>de</strong>n natürlichen<br />

Ressourcen, wie Bo<strong>de</strong>n, Wasser, Natur- und<br />

Landschaftsausstattung, ist eine Grundvoraussetzung<br />

für eine erfolgreiche Entwicklung<br />

in allen Nutzungsbereichen. Beson<strong>de</strong>re Be<strong>de</strong>utung<br />

kommt da<strong>bei</strong> <strong>de</strong>m Schutz <strong>de</strong>s Freiraumes<br />

zu, da dieser die ökologischen Regulierungsfunktionen<br />

<strong>bei</strong> gleichzeitiger Vernetzungsfunktion<br />

<strong>de</strong>r vorhan<strong>de</strong>nen Ökosysteme<br />

zum Erhalt <strong>de</strong>r Vielfalt von Flora und<br />

Fauna wahrnimmt sowie die Landschaftspotenziale<br />

für die Gewährleistung naturnaher<br />

Erholungsformen bereitstellt. Die weitere<br />

schrittweise Sanierung von Altlasten sowie<br />

<strong>de</strong>r Schutz und die Pflege <strong>de</strong>r historisch gewachsenen<br />

Kulturlandschaft zur Bewahrung<br />

<strong>de</strong>s immensen kulturellen Erbes in <strong>de</strong>r Region<br />

ist sicherzustellen.<br />

Mo<strong>de</strong>rne Formen <strong>de</strong>r regenerativen Energiegewinnung<br />

wer<strong>de</strong>n durch die Region in einem<br />

umwelt- und landschaftsverträglichen<br />

Maß entsprechend <strong>de</strong>r unterschiedlichen<br />

naturräumlichen Gegebenheiten im <strong>Harz</strong><br />

und in <strong>de</strong>n <strong>Harz</strong>vorlän<strong>de</strong>rn unterstützt (vor<br />

allem Wasserkraft, Win<strong>de</strong>nergie, Biomasse,<br />

Solarenergie). Damit leistet die <strong>Planung</strong>sregion<br />

<strong>Harz</strong> ihren Beitrag zur Umsetzung <strong>de</strong>r<br />

energie- und klimapolitischen Ziele <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>srepublik<br />

und <strong>de</strong>r EU hinsichtlich <strong>de</strong>r Reduzierung<br />

<strong>de</strong>r Treibhausgase für <strong>de</strong>n Umwelt-/Klimaschutz.<br />

5. Zentraler Leitbildgedanke für die <strong>Planung</strong>sregion<br />

<strong>Harz</strong>:<br />

Ausgehend von <strong>de</strong>n vorgenannten Entwicklungszielen<br />

ergibt sich zusammenfassend für<br />

die künftige Entwicklung <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion<br />

<strong>Harz</strong> nachfolgen<strong>de</strong>r zentraler Leitbildgedanke:<br />

„Die <strong>Planung</strong>sregion <strong>Harz</strong> – eine innovationsorientierte<br />

Wirtschafts- und Frem<strong>de</strong>nverkehrsregion<br />

in attraktiver Natur- und Kulturlandschaft<br />

auf <strong>de</strong>m Wege zu einer Pilotregion<br />

für ein langfristig produktives Verhältnis von<br />

Mensch, Natur und Technik“.<br />

Mit <strong>de</strong>r Umsetzung dieses Leitbil<strong>de</strong>s kann<br />

sich die <strong>Planung</strong>sregion <strong>Harz</strong> zu einer Beispielregion<br />

für die erfolgreiche Umstrukturierung<br />

eines altindustriellen Gebietes zu<br />

einer Region mit starker wirtschaftlicher und<br />

zukunftsfähiger Leistungskraft sowie hoher<br />

Lebensqualität <strong>bei</strong> gleichzeitiger Erhaltung<br />

und Verbesserung <strong>de</strong>s großen naturräumlichen<br />

Potenzials entwickeln und sich selbst-<br />

bewusst als eigenständige Region im Land<br />

Sachsen-Anhalt, in Deutschland und in Mitteleuropa<br />

behaupten.<br />

3. Allgemeine Grundsätze <strong>de</strong>r<br />

Raumordnung für die <strong>Planung</strong>sregion<br />

G 1-1 Im Gesamtraum <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion<br />

<strong>Harz</strong> ist eine ausgewogene Siedlungs- und<br />

Freiraumstruktur zu entwickeln. Die Funktionsfähigkeit<br />

<strong>de</strong>s Naturhaushalts im besie<strong>de</strong>lten<br />

und unbesie<strong>de</strong>lten Bereich ist zu sichern.<br />

In <strong>de</strong>n jeweiligen Teilräumen sind ausgeglichene<br />

wirtschaftliche, infrastrukturelle, soziale,<br />

ökologische und kulturelle Verhältnisse<br />

anzustreben.<br />

G 1-2 Die Gestaltungsmöglichkeiten <strong>de</strong>r<br />

Raumnutzung in <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion sind<br />

langfristig offen zu halten.<br />

G 2-1 Die <strong>de</strong>zentrale Siedlungsstruktur in<br />

<strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion mit ihrer Vielzahl leistungsfähiger<br />

Zentren ist zu erhalten. Die<br />

Siedlungstätigkeit ist räumlich zu konzentrieren<br />

und auf ein System leistungsfähiger Zentraler<br />

Orte auszurichten. Der Wie<strong>de</strong>rnutzung<br />

brachgefallener Siedlungsflächen ist <strong>de</strong>r Vorrang<br />

vor <strong>de</strong>r Inanspruchnahme von Freiflächen<br />

zu geben.<br />

G 2-2 Eine weitere Zersiedlung <strong>de</strong>r Landschaft<br />

ist zu vermei<strong>de</strong>n.<br />

G 3-1 Die großräumige und übergreifen<strong>de</strong><br />

Freiraumstruktur ist zu erhalten und zu entwickeln.<br />

Die Freiräume sind in ihrer Be<strong>de</strong>utung<br />

für funktionsfähige Bö<strong>de</strong>n, für <strong>de</strong>n Wasserhaushalt,<br />

die Tier- und Pflanzenwelt sowie das<br />

Klima zu sichern o<strong>de</strong>r in ihrer Funktion wie<strong>de</strong>rherzustellen.<br />

Wirtschaftliche und soziale Nutzungen<br />

<strong>de</strong>s Freiraums sind unter Beachtung<br />

seiner ökologischen Funktionen zu gewährleisten.<br />

G 3-2 Vorhaben, die die natürlichen Funktionen<br />

<strong>de</strong>r Freiräume erheblich o<strong>de</strong>r nachhaltig<br />

beeinträchtigen o<strong>de</strong>r zerstören, sollen vermie<strong>de</strong>n<br />

wer<strong>de</strong>n. Im Interesse <strong>de</strong>r nachhaltigen<br />

Sicherung <strong>de</strong>r natürlichen Lebensgrundlagen<br />

sollen Freiräume nur in Anspruch genommen<br />

wer<strong>de</strong>n, wenn das öffentliche Interesse begrün<strong>de</strong>t<br />

ist und eine unvermeidliche Inanspruchnahme<br />

möglichst flächensparend und<br />

umweltschonend erfolgt.<br />

G 3-3 An <strong>de</strong>n Freiraum gebun<strong>de</strong>ne Nutzungen<br />

wie Landwirtschaft, Forstwirtschaft,<br />

Rohstoff ge winnung und Wassergewinnung<br />

sowie Grundwassersicherung sollen mit <strong>de</strong>n<br />

Regulations- und Regenerationsleistungen<br />

<strong>de</strong>s Naturhaushalts in Einklang gebracht<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

G 3-4 Die spezifischen landschaftlichen<br />

Werte und natürlichen Ressourcen <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion<br />

<strong>Harz</strong> sind zu schützen und zu<br />

entwickeln. Der Erhalt zusammenhängen<strong>de</strong>r<br />

Freiräume und <strong>de</strong>r Schutz <strong>de</strong>r regionstypischen<br />

Biotop- und Artenvielfalt sind zu gewährleisten.<br />

G 4-1 Die Infrastruktur ist mit <strong>de</strong>r Siedlungs-<br />

und Freiraumstruktur in Übereinstimmung<br />

zu bringen. Eine Grundversorgung <strong>de</strong>r<br />

Bevölkerung mit technischen Infrastrukturleistungen<br />

<strong>de</strong>r Ver- und Entsorgung ist flächen<strong>de</strong>ckend<br />

sicherzustellen. Die soziale Infrastruktur<br />

ist vorrangig in Zentralen Orten zu<br />

bün<strong>de</strong>ln.<br />

G 4-2 Die Weiterentwicklung <strong>de</strong>r sozialen Infrastruktur<br />

soll darauf ausgerichtet wer<strong>de</strong>n,<br />

dass <strong>de</strong>r Bevölkerung in allen Lan<strong>de</strong>steilen in<br />

zumutbarer Entfernung die erfor<strong>de</strong>rlichen Einrichtungen<br />

bereitgestellt wer<strong>de</strong>n, um damit<br />

die allgemeinen Lebensbedingungen zu verbessern.<br />

Dazu soll das Netz <strong>de</strong>r sozialen Einrichtungen<br />

- schwerpunktmäßig in <strong>de</strong>n Zentralen<br />

Orten - bedarfsgerecht verbessert und vervollständigt<br />

wer<strong>de</strong>n. Die Belange von Wissenschaft,<br />

Bildung, Kin<strong>de</strong>r- und Jugendar<strong>bei</strong>t<br />

sowie <strong>de</strong>r Behin<strong>de</strong>rter sind da<strong>bei</strong> zu beachten.<br />

Gleiches gilt für die Belange <strong>de</strong>r Senioren.<br />

G 5-1 Ländliche Räume sind als Lebens-<br />

und Wirtschaftsräume mit eigenständiger Be<strong>de</strong>utung<br />

zu entwickeln. Eine ausgewogene<br />

Bevölkerungsstruktur ist zu för<strong>de</strong>rn. Die Zentralen<br />

Orte <strong>de</strong>r ländlichen Räume sind als Träger<br />

<strong>de</strong>r teilräumlichen Entwicklung zu unterstützen.<br />

Die ökologischen Funktionen <strong>de</strong>r<br />

ländlichen Räume sind auch in ihrer Be<strong>de</strong>utung<br />

für <strong>de</strong>n Gesamtraum zu erhalten.<br />

G 5-2 Insbeson<strong>de</strong>re in <strong>de</strong>n Zentralen Orten<br />

sind in ländlichen Räumen die für die überörtliche<br />

Versorgung <strong>de</strong>r Bevölkerung notwendigen<br />

Infrastruktureinrichtungen zu erhalten<br />

und - soweit erfor<strong>de</strong>rlich - auszubauen.<br />

G 6 In Räumen, in <strong>de</strong>nen die Lebensbedingungen<br />

in ihrer Gesamtheit im Verhältnis zum<br />

Bun<strong>de</strong>sdurchschnitt wesentlich zurückgeblieben<br />

sind o<strong>de</strong>r ein solches Zurückbleiben zu<br />

befürchten ist (strukturschwache Räume),<br />

sind die Entwicklungsvoraussetzungen bevorzugt<br />

zu verbessern. Dazu gehören insbeson<strong>de</strong>re<br />

ausreichen<strong>de</strong> und qualifizierte Ausbildungs-<br />

und Erwerbsmöglichkeiten sowie eine Verbesserung<br />

<strong>de</strong>r Umwelt bedingungen und <strong>de</strong>r Infrastrukturausstattung.<br />

G 7-1 Natur und Landschaft einschließlich<br />

Gewässer und Wald sind zu schützen, zu pflegen<br />

und zu entwickeln. Da<strong>bei</strong> ist <strong>de</strong>n Erfor<strong>de</strong>rnissen<br />

<strong>de</strong>s Biotopverbun<strong>de</strong>s Rechnung zu tragen.<br />

Die Naturgüter, insbeson<strong>de</strong>re Wasser und<br />

Bo<strong>de</strong>n, sind sparsam und schonend in Anspruch<br />

zu nehmen; Grundwasservorkommen<br />

sind zu schützen. Beeinträchtigungen <strong>de</strong>s Na-


Son<strong>de</strong>rausgabe 23.05.2009<br />

turhaushalts und <strong>de</strong>s Landschaftsbil<strong>de</strong>s sind<br />

zu kompensieren. Bei dauerhaft nicht mehr<br />

genutzten Flächen soll <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>n in seiner Leistungsfähigkeit<br />

erhalten o<strong>de</strong>r wie<strong>de</strong>rhergestellt<br />

wer<strong>de</strong>n. Bei <strong>de</strong>r Sicherung und Entwicklung<br />

<strong>de</strong>r ökologischen Funktionen und landschaftsbezogenen<br />

Nutzungen sind auch die<br />

jeweiligen Wechselwirkungen zu berücksichtigen.<br />

Für <strong>de</strong>n vorbeugen<strong>de</strong>n Hochwasserschutz<br />

ist vor allem durch Sicherung o<strong>de</strong>r<br />

Rückgewinnung von Auen, Rückhalteflächen<br />

und überschwemmungsgefähr<strong>de</strong>ten Bereichen<br />

zu sorgen. Der Schutz <strong>de</strong>r Allgemeinheit<br />

vor Lärm und die Reinhaltung <strong>de</strong>r Luft sind<br />

sicherzustellen.<br />

G 7-2 Nachteiligen Verän<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s Klimas<br />

soll entgegengewirkt wer<strong>de</strong>n. Die dazu<br />

notwendigen Verringerungen <strong>de</strong>r Emissionen<br />

von Treibhausgasen sollen min<strong>de</strong>stens in <strong>de</strong>m<br />

Maße erreicht wer<strong>de</strong>n, zu <strong>de</strong>m sich die Bun<strong>de</strong>srepublik<br />

Deutschland international verpflichtet<br />

hat. Die raumbe<strong>de</strong>utsamen Maßnahmen<br />

haben sich an dieser Zielstellung zu orientieren.<br />

G 8-1 Zu einer räumlich ausgewogenen,<br />

langfristig wettbewerbsfähigen Wirtschaftsstruktur<br />

sowie zu einem ausreichen<strong>de</strong>n und<br />

vielfältigen Angebot an Ar<strong>bei</strong>ts- und Ausbildungsplätzen<br />

ist <strong>bei</strong>zutragen. Zur Verbesserung<br />

<strong>de</strong>r Standortbedingungen für die Wirtschaft<br />

sind in erfor<strong>de</strong>rlichem Umfang Flächen<br />

vorzuhalten, die wirtschaftsnahe Infrastruktur<br />

auszubauen sowie die Attraktivität <strong>de</strong>r<br />

Standorte zu erhöhen. Für die vorsorgen<strong>de</strong> Sicherung<br />

sowie die geordnete Aufsuchung und<br />

Gewinnung von standortgebun<strong>de</strong>nen Rohstoffen<br />

sind die räumlichen Voraussetzungen zu<br />

schaffen.<br />

G 8-2 Industriell-gewerbliche Altstandorte<br />

sollen vorrangig und nutzungsbezogen entwickelt<br />

wer<strong>de</strong>n. Sie sind Neubauten von<br />

Standorten im Außenbereich vorzuziehen.<br />

G 8-3 Zur Verbesserung <strong>de</strong>r regionalen Wirtschaftsstruktur<br />

ist eine wirtschaftsnahe Forschungs-<br />

und Beratungsinfrastruktur auf-<br />

und auszubauen.<br />

G 8-4 Die Voraussetzungen für die Wirtschaft,<br />

auch ihrer mittelständischen Strukturen<br />

sind so zu schaf fen, dass eine verbrauchernahe<br />

Versorgung <strong>de</strong>r Bevölkerung sichergestellt<br />

wer<strong>de</strong>n kann.<br />

G 8-5 Eine Verbreiterung und Verbesserung<br />

<strong>de</strong>r industriellen Branchenstruktur ist anzustreben,<br />

um in Teilräumen mit einseitigen<br />

industriellen Schwerpunkten ein nachhaltiges<br />

Wirt schafts wachstum zu erreichen.<br />

G 8-6 Die Teilräume sind im Rahmen ihrer<br />

wirtschaftlich be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n Standortvorteile<br />

struktur politisch unter Beachtung endogener<br />

Entwicklungspotenziale zu stärken.<br />

G 8-7 Die Sicherung und Schaffung neuer,<br />

zukunftsorientierter Ar<strong>bei</strong>tsplätze ist vorrangig<br />

zu betreiben. Da<strong>bei</strong> wird <strong>de</strong>m Neuaufbau<br />

bzw. <strong>de</strong>r Stärkung selbsttragen<strong>de</strong>r industrieller<br />

Kerne Priorität eingeräumt.<br />

G 8-8 Der Tourismus ist nachhaltig zu entwickeln.<br />

Insbeson<strong>de</strong>re ist die Verbesserung<br />

<strong>de</strong>r touristischen Infrastruktur sowie touristischer<br />

Einrichtungen zuzulassen bzw. <strong>de</strong>ren<br />

Erweiterung im Rahmen einer nachhaltigen<br />

Entwicklung zu ermöglichen.<br />

G 9-1 Es sind die räumlichen Voraussetzungen<br />

dafür zu schaffen o<strong>de</strong>r zu sichern, dass die<br />

Landwirtschaft als leistungsfähiger Wirtschaftszweig<br />

sich in allen Betriebs- und<br />

Rechtsformen <strong>de</strong>m Wettbewerb entsprechend<br />

entwickeln kann und gemeinsam mit einer leistungsfähigen,<br />

nachhaltigen Forstwirtschaft<br />

dazu <strong>bei</strong>trägt, die natürlichen Lebensgrundlagen<br />

zu schützen sowie Natur und Landschaft<br />

zu pflegen und zu gestalten. Eine flächen<strong>de</strong>kken<strong>de</strong><br />

Landwirtschaft ist da<strong>bei</strong> in allen Regionen<br />

zu sichern.<br />

G 9-2 Der Wald soll wegen seiner wichtigen<br />

ökologischen, klimatischen, erholungsrelevanten<br />

und wirtschaftlichen Funktionen erhalten<br />

und geför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n. Seine Bestän<strong>de</strong><br />

sollen langfristig zu einem ökologisch stabilen<br />

und nachhaltig bewirtschafteten Dauerwald<br />

entwickelt wer<strong>de</strong>n.<br />

G 9-3 Der Bo<strong>de</strong>n soll in seiner natürlichen<br />

Vielfalt, in Aufbau und Struktur, in seiner<br />

stofflichen Zusammensetzung und in seinem<br />

Wasserhaushalt geschützt, erhalten und nach<br />

Möglichkeit verbessert wer<strong>de</strong>n. Bei <strong>de</strong>r Nutzung<br />

<strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>ns sind seine ökologischen<br />

Funktionen, seine Fruchtbarkeit, die Grenzen<br />

seiner Belastbarkeit und seine Unvermehrbarkeit<br />

maßgeblich zu berücksichtigen. Die weitere<br />

Versiegelung von Bö<strong>de</strong>n soll vermie<strong>de</strong>n<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

G 9-4 Eine Inanspruchnahme landwirtschaftlich<br />

o<strong>de</strong>r als Wald genutzter Flächen<br />

für an<strong>de</strong>re Nutzungen soll nur dann in Betracht<br />

kommen, wenn die Verwirklichung solcher<br />

Nutzungen zur Verbesserung <strong>de</strong>r Raumstruktur<br />

<strong>bei</strong>trägt und für dieses Vorhaben nach<br />

seiner beson<strong>de</strong>ren Zweckbestimmung nicht<br />

o<strong>de</strong>r nur teilweise auf an<strong>de</strong>re Flächen ausgewichen<br />

wer<strong>de</strong>n kann.<br />

G 10-1 Dem Wohnbedarf <strong>de</strong>r Bevölkerung ist<br />

Rechnung zu tragen. Die Eigenentwicklung<br />

<strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>n <strong>bei</strong> <strong>de</strong>r Wohnraumversorgung<br />

ihrer Bevölkerung ist zu gewährleisten. Bei <strong>de</strong>r<br />

Festlegung von Gebieten, in <strong>de</strong>nen Ar<strong>bei</strong>tsplätze<br />

geschaffen wer<strong>de</strong>n sollen, ist <strong>de</strong>r dadurch<br />

voraussichtlich ausgelöste Wohnbedarf<br />

zu berücksichtigen; da<strong>bei</strong> ist auf eine funktional<br />

sinnvolle Zuordnung dieser Gebiete zu <strong>de</strong>n<br />

Wohngebieten hinzuwirken.<br />

7<br />

G 10-2 Bei <strong>de</strong>r weiteren Siedlungsentwicklung<br />

haben die städtebauliche Innenentwicklung,<br />

Wohnungs mo<strong>de</strong>rnisierung, städtebauliche<br />

Erneuerung und Verbesserung <strong>de</strong>s Wohnumfel<strong>de</strong>s<br />

Vorrang vor <strong>de</strong>r Neuausweisung von<br />

Flächen im Außenbereich. Hier<strong>bei</strong> spielen in<br />

<strong>de</strong>n Städten die Maßnahmen <strong>de</strong>s Stadtumbau-Ost<br />

auf Grundlage städtebaulicher Konzepte<br />

zur Verbesserung <strong>de</strong>r Wohn- und Lebensqualität<br />

eine beson<strong>de</strong>re Rolle.<br />

G 10-3 Die regionstypischen, historisch bedingten<br />

Beson<strong>de</strong>rheiten <strong>de</strong>r Siedlungsstruktur<br />

und Baukultur sind im Rahmen einer<br />

ausgewogenen Siedlungsentwicklung<br />

unter Berücksichtigung <strong>de</strong>r zentralörtlichen<br />

Glie<strong>de</strong>rung zu erhalten. Die Ortsrän<strong>de</strong>r sowie<br />

Industrie- und Gewerbegebiete sollen, insbeson<strong>de</strong>re<br />

im Naturpark und in <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren<br />

Frem<strong>de</strong>nverkehrsgebieten, so gestaltet wer<strong>de</strong>n,<br />

dass sie das Landschafts- und Ortsbild<br />

nicht erheblich beeinträchtigen.<br />

G 11-1 Eine gute Erreichbarkeit aller Teilräume<br />

untereinan<strong>de</strong>r durch Personen- und Güterverkehr<br />

ist sicherzustellen. Vor allem in verkehrlich<br />

hoch belasteten Räumen und Korridoren<br />

sind die Voraussetzungen zur Verlagerung<br />

von Verkehr auf umweltverträglichere Verkehrsträger<br />

wie Schiene zu verbessern. Die<br />

Siedlungsentwicklung ist durch Zuordnung<br />

und Mischung <strong>de</strong>r unterschiedlichen Raumnutzungen<br />

so zu gestalten, dass die Verkehrsbelastung<br />

verringert und zusätzlicher Verkehr<br />

vermie<strong>de</strong>n wird.<br />

G 11-2 Für eine positive wirtschaftliche Entwicklung<br />

<strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion ist eine leistungsfähige<br />

Verkehrsinfrastruktur erfor<strong>de</strong>rlich.<br />

Neben <strong>de</strong>r hochwertigen inneren<br />

Erschließung ist eine leistungsfähige äußere<br />

verkehrstechnische Anbindung <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion<br />

an benachbarte Oberzentren<br />

und nationale bzw. internationale Wirtschaftsräume<br />

mittels Einführung und Wie<strong>de</strong>rherstellung<br />

schneller Fernverkehrsverbindungen<br />

zu gewährleisten.<br />

G 12-1 Die geschichtlichen und kulturellen<br />

Zusammenhänge sowie die regionale Zusammengehörigkeit<br />

sind zu wahren. Die gewachsenen<br />

Kulturlandschaften sind in ihren prägen<strong>de</strong>n<br />

Merkmalen sowie mit ihren Kultur- und<br />

Natur<strong>de</strong>nkmälern zu erhalten.<br />

G 12-2 Die Kulturlandschaft mit ihren typischen<br />

Landschafts- und Ortsbil<strong>de</strong>rn ist in ihrer<br />

Eigenart, Vielfalt und Schönheit als Lebens-<br />

und Wirtschaftsraum <strong>de</strong>r Bewohner <strong>de</strong>r Region<br />

zu sichern und zu entwickeln. Die gegenwärtig<br />

ausgeräumten Agrarlandschaften vor allem im<br />

<strong>Harz</strong>vorland sind in Anlehnung an die historischen<br />

Vorbil<strong>de</strong>r durch Strukturanreicherung so<br />

zu entwickeln bzw. wie<strong>de</strong>rherzustellen, dass<br />

sie ihre Funktionen im Naturhaushalt hinreichend<br />

erfüllen können.


8 Son<strong>de</strong>rausgabe 23.05.2009<br />

G 12-3 Es ist eine kulturelle Infrastruktur zu<br />

entwickeln, die die Ausprägung kultureller<br />

I<strong>de</strong>ntität för<strong>de</strong>rt.<br />

G 13-1 Für Erholung in Natur und Landschaft<br />

sowie für Freizeit und Sport sind geeignete Gebiete<br />

und Standorte zu sichern.<br />

G 13-2 Der Bau von großflächigen Freizeiteinrichtungen<br />

kommt nur in solchen Gebieten<br />

in Betracht, <strong>de</strong>ren ökologische Tragfähigkeit<br />

dieses erlaubt, <strong>bei</strong> <strong>de</strong>nen die kulturelle<br />

I<strong>de</strong>ntität gewahrt bleibt und die Anbindung<br />

an großräumige und überregionale Verkehrsverbindungen<br />

gewährleistet ist.<br />

G 14 Den räumlichen Erfor<strong>de</strong>rnissen <strong>de</strong>r zivilen<br />

und militärischen Verteidigung ist<br />

Rechnung zu tragen.<br />

G 15 Bei <strong>de</strong>r weiteren Entwicklung <strong>de</strong>r<br />

Siedlungs- und Infrastruktur ist die absehbare<br />

Bevölkerungsentwicklung <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion<br />

zu berücksichtigen.<br />

4. Ziele und Grundsätze <strong>de</strong>r<br />

Raumordnung<br />

4.1. Raumstruktur<br />

4.1.1. <strong>Planung</strong>sregion <strong>Harz</strong><br />

Die <strong>Planung</strong>sregion <strong>Harz</strong> besitzt eine Gesamtflächengröße<br />

von 3.345,5 km 2 und eine<br />

Bevölkerungsanzahl von 394.137 (Stand<br />

31.12.2006). Landkreisbezogen glie<strong>de</strong>rn<br />

sich diese Zahlen folgen<strong>de</strong>rmaßen auf:<br />

Landkreis Einwohnerzahl<br />

(Stand<br />

31.12.2006)<br />

Aschersleben-<br />

Staßfurt<br />

Flächengröße<br />

km<br />

*<br />

2<br />

Bevölkerungsdichte<br />

EW/ km2 (Stand<br />

31.12.2006)<br />

93.630 654,74 143,0<br />

Halberstadt 74.886 664,90 112,6<br />

Quedlinburg<br />

72.011 540,38 133,3<br />

Sangerhausen<br />

62.446 689,76 90,5<br />

Wernigero<strong>de</strong><br />

91.164 795,72 114,6<br />

<strong>Planung</strong>sregion<br />

<strong>Harz</strong><br />

394.137 3.345,50 117,8<br />

Anteil am 16,1 % 16,4 % 119,4<br />

Land Sach(Bevölkesen-Anhaltrungsdichte<br />

<strong>de</strong>s<br />

Lan<strong>de</strong>s)<br />

*Quelle: Statistisches Lan<strong>de</strong>samt <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s<br />

Sachsen-Anhalt<br />

Gemäß <strong>de</strong>r raumstrukturellen Glie<strong>de</strong>rung<br />

<strong>de</strong>s LEP-LSA gehört die gesamte <strong>Planung</strong>sregion<br />

<strong>de</strong>m ländlichen Raum Sachsen-Anhalts<br />

an. Verdichtungsräume sind nicht vorhan<strong>de</strong>n.<br />

Die <strong>Planung</strong>sregion <strong>Harz</strong> ist hinsichtlich <strong>de</strong>r<br />

naturräumlichen Landschaftsglie<strong>de</strong>rung<br />

sehr vielfältig strukturiert. Zur <strong>Planung</strong>sregion<br />

gehören neben <strong>de</strong>r Mittelgebirgslandschaft<br />

<strong>de</strong>s <strong>Harz</strong>es (ca. 32 % <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion,<br />

incl. <strong>Harz</strong>rand und einem kleinen<br />

Anteil am Kyffhäusergebirge) die Landschaften<br />

<strong>de</strong>s Mittelgebirgsvorlan<strong>de</strong>s<br />

(<strong>Harz</strong>vorlän<strong>de</strong>r und Teile <strong>de</strong>s Helme-Unstrut-<br />

Buntsandsteinlan<strong>de</strong>s, ca. 60 %), Ackerebenen<br />

<strong>de</strong>r Mag<strong>de</strong>burger Bör<strong>de</strong> (ca. 3 %) und<br />

Flusstäler mit Nie<strong>de</strong>rungslandschaften<br />

(ca. 5 %).<br />

Z 1 In <strong>de</strong>n <strong>Planung</strong>sregionen mit ihren<br />

unterschiedlichen Strukturen und zwischen<br />

<strong>de</strong>n Regionen sollen ausgewogene Lebens-<br />

und Wirtschaftsbeziehungen entwickelt wer<strong>de</strong>n.<br />

G 2 Zur Verwirklichung <strong>de</strong>r Raumordnungspläne<br />

können für Teilräume <strong>Regionale</strong> Entwicklungskonzepte<br />

erar<strong>bei</strong>tet wer<strong>de</strong>n.<br />

Z 3 Die Zusammenar<strong>bei</strong>t von Städten und<br />

Gemein<strong>de</strong>n zur Stärkung teilräumlicher Entwicklungen<br />

soll unterstützt wer<strong>de</strong>n.<br />

Z 4 Bei allen <strong>Planung</strong>en und Maßnahmen<br />

zur Entwicklung <strong>de</strong>r Raum- und Siedlungsstruktur<br />

ist die <strong>de</strong>rzeitige und absehbare Bevölkerungsstruktur<br />

und –entwicklung zu<br />

berücksichtigen.<br />

4.1.2. Ländliche Räume<br />

Der ländliche Raum weist keine erheblichen<br />

Verdichtungserscheinungen und eine geringe<br />

Bevölkerungsdichte auf. Die land- und forstwirtschaftliche<br />

Flächennutzung überwiegt<br />

gegenüber allen an<strong>de</strong>ren Flächennutzungen.<br />

Der ländliche Raum ist außerhalb <strong>de</strong>r Mittelzentren<br />

durch eine aufgelockerte Siedlungsstruktur<br />

gekennzeichnet sowie durch eine<br />

Wirtschaftsstruktur, die weitgehend durch<br />

mittelständische und kleinere Betriebseinheiten<br />

geprägt ist. Der ländliche Raum leistet<br />

aufgrund seines großen Flächenpotenzials<br />

durch die Produktion von Nahrungsmitteln<br />

und Rohstoffen in <strong>de</strong>r Land- und Forstwirtschaft<br />

einen wesentlichen Beitrag zur Gesamtentwicklung<br />

<strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s Sachsen-Anhalt. Sein<br />

Potenzial für die Regeneration von Bo<strong>de</strong>n,<br />

Wasser und Luft ist von herausragen<strong>de</strong>r Be<strong>de</strong>utung.<br />

Der ländliche Raum soll als eigenständiger<br />

Lebens- und Wirtschaftsraum zusammen<br />

mit <strong>de</strong>n Verdichtungsräumen zu einer<br />

ausgewogenen Entwicklung <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s <strong>bei</strong>tragen.<br />

G 1 Hinsichtlich <strong>de</strong>r Entwicklungsmöglichkeiten<br />

<strong>de</strong>s ländlichen Raumes sind entsprechend<br />

ihrer räumlichen Lage und Entwicklungspotenziale<br />

in <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion <strong>Harz</strong><br />

3 Typen zu unterschei<strong>de</strong>n:<br />

a) Ländliche Räume außerhalb <strong>de</strong>r Verdichtungsräume,<br />

aber mit relativ günstigen wirtschaftlichen<br />

Entwicklungspotenzialen,<br />

b) Ländliche Räume mit relativ günstigen Produktionsbedingungen<br />

für die Landwirtschaft,<br />

c) Ländliche Räume mit relativ günstigen Potenzialen<br />

im Tourismus.<br />

Die räumliche Verteilung <strong>de</strong>r Typen <strong>de</strong>r ländlichen<br />

Räume ist aus <strong>de</strong>r Karte 3 „Karte <strong>de</strong>r<br />

Raum- und Siedlungsstruktur“ ersichtlich.<br />

G 2 Die Entwicklung ländlicher Räume außerhalb<br />

<strong>de</strong>r Verdichtungsräume, aber mit relativ<br />

günstigen wirtschaftlichen Entwicklungspotenzialen<br />

muss sich an <strong>de</strong>n jeweiligen Bedingungen<br />

und <strong>de</strong>r beson<strong>de</strong>ren Art ihres wirtschaftlichen<br />

Wachstums orientieren.<br />

Insbeson<strong>de</strong>re kommt es darauf an, die Faktoren<br />

für die Schaffung regionaler „innovativer<br />

Milieus“ positiv zu beeinflussen. Da<strong>bei</strong> sind<br />

Kooperationsnetze zwischen kleinen und mittleren<br />

Unternehmen zu schaffen und ein Technologietransfer<br />

anzustreben. Telematik im<br />

ländlichen Raum ist vorrangig in diesen Gebieten<br />

auszubauen.<br />

G 3 Zielstellung für die ländlichen Räume<br />

mit günstigen Produktionsbedingungen für<br />

die Landwirtschaft und/o<strong>de</strong>r Potenzialen im<br />

Tourismus ist es, diese Standorte zu sichern<br />

und dafür Sorge zu tragen, dass die Intensität<br />

<strong>bei</strong><strong>de</strong>r Nutzungsformen nicht zu negativen<br />

Folgen führt.<br />

G 4 In Gebieten mit ländlicher Raumstruktur<br />

sind die Voraussetzungen für eine funktions-<br />

und bedarfsgerechte Ausstattung <strong>de</strong>r<br />

Städte und Gemein<strong>de</strong>n und für eine Erhöhung<br />

ihrer wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit zu<br />

verbessern o<strong>de</strong>r zu schaffen. Da<strong>bei</strong> sind insbeson<strong>de</strong>re<br />

solche Maßnahmen vorrangig durchzuführen,<br />

die<br />

1. zu einer Sicherung <strong>de</strong>r Ar<strong>bei</strong>tsplätze und<br />

<strong>de</strong>r Verbesserung <strong>de</strong>r Produktions- und Ar<strong>bei</strong>tsbedingungen<br />

in <strong>de</strong>r Land- und Forstwirtschaft<br />

führen,<br />

2. <strong>de</strong>n Schutz und die Entwicklung <strong>de</strong>r natürlichen<br />

Lebensgrundlagen unter beson<strong>de</strong>rer<br />

Berücksichtigung <strong>de</strong>r Erfor<strong>de</strong>rnisse <strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>n-,<br />

Wasser-, Immissions-, Natur- und Landschaftsschutzes<br />

gewährleisten,<br />

3. das Angebot an außerlandwirtschaftlichen<br />

Ar<strong>bei</strong>tsplätzen und Ausbildungsplätzen schaffen<br />

und sichern,<br />

4. die Versorgungsfunktion <strong>de</strong>r Zentralen Orte<br />

verbessern,<br />

5. zu einer Verbesserung <strong>de</strong>r Verkehrserschließung<br />

und -bedienung in Ausrichtung auf die<br />

Zentralen Orte führen,


Son<strong>de</strong>rausgabe 23.05.2009<br />

6. <strong>de</strong>n Frem<strong>de</strong>nverkehr und die Naherholung<br />

in ihrer Be<strong>de</strong>utung als ergänzen<strong>de</strong> Erwerbsgrundlage<br />

stärken.<br />

Zur Stärkung <strong>de</strong>r vielfältigen Funktionen <strong>de</strong>r<br />

Gemein<strong>de</strong>n sind auch Maßnahmen <strong>de</strong>r Dorferneuerung<br />

bzw. <strong>de</strong>r Integrierten ländlichen<br />

Entwicklungskonzepte einzusetzen. Hier<strong>bei</strong><br />

ist insbeson<strong>de</strong>re anzustreben:<br />

1. Erhaltung und Stabilisierung <strong>de</strong>r Vielfalt<br />

ländlicher Siedlungsstrukturen und Lebensformen,<br />

2. Wahrung <strong>de</strong>r kulturellen I<strong>de</strong>ntität und Eigenständigkeit<br />

<strong>de</strong>r Dörfer un ter Integration<br />

neuer Elemente <strong>de</strong>s strukturellen Wan<strong>de</strong>ls,<br />

3. Sicherung <strong>de</strong>r Standortbedingungen von<br />

Betrieben in <strong>de</strong>n Dörfern,<br />

4. Sicherung <strong>de</strong>s Infrastrukturangebotes, einschließlich<br />

von Angeboten für Grundversorgung<br />

und Dienstleistungen,<br />

5. Sanierung <strong>de</strong>r Dorfkerne und Entwicklung<br />

<strong>de</strong>r ländlichen Siedlungs strukturen in Übereinstimmung<br />

mit <strong>de</strong>n gewachsenen Formen<br />

und Traditionen,<br />

6. Verbesserung <strong>de</strong>r wirtschaftlichen, sozialen<br />

und kulturellen Bedin gungen in <strong>de</strong>n Dörfern,<br />

7. Sicherung einer umweltgerechten Entwicklung<br />

auf <strong>de</strong>m Lan<strong>de</strong>.<br />

Z 5 Die Zentralen Orte sind als Versorgungs-,<br />

Wachstums- und Entwicklungskerne<br />

<strong>de</strong>s ländlichen Raumes vorrangig zu stärken.<br />

4.1.3. Entwicklungsachsen<br />

Entwicklungsachsen sind durch eine Bün<strong>de</strong>lung<br />

von Verkehrs- und technischer Infrastruktur<br />

und eine unterschiedlich dichte Folge von<br />

Siedlungskonzentrationen gekennzeichnet.<br />

Sie sind vor allem für die überregionale, die<br />

län<strong>de</strong>rübergreifen<strong>de</strong> und die transeuropäische<br />

Verbindung von Wirtschaftsräumen<br />

von Be<strong>de</strong>utung.<br />

Z 1 Überregionale Entwicklungsachsen<br />

sind Verbindungsachsen von transeuropäischer,<br />

Bun<strong>de</strong>s- und Lan<strong>de</strong>sbe<strong>de</strong>utung, die<br />

<strong>de</strong>m Leistungsaustausch zwischen Metropolregionen,<br />

Verdichtungsräumen und Oberzentren<br />

unter Einbeziehung <strong>de</strong>r Mittelzentren<br />

dienen sollen. Der Anschluss und die Entwicklung<br />

<strong>de</strong>s ländlichen Raumes und <strong>de</strong>r großen<br />

Erholungsräume sollen gesichert wer<strong>de</strong>n und<br />

eine angemessene Einbindung <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s<br />

und seiner Teilräume in die nationalen und<br />

transeuropäischen Netze erreicht wer<strong>de</strong>n.<br />

Z 2 Innerhalb <strong>de</strong>r Achsen sollen Schiene<br />

(Hauptverkehrsstrecken), Straße (Bun<strong>de</strong>sautobahnen<br />

und be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> Bun<strong>de</strong>sstraßen)<br />

und Wasserwege (Bun<strong>de</strong>swasserstraßen) zusammen<br />

mit <strong>de</strong>m Luftverkehr (Flughafen) die<br />

Verdichtungsräume national und international<br />

anbin<strong>de</strong>n.<br />

Z 3 Zur Sicherung einer ausgewogenen<br />

Raumstruktur und zur Vermeidung einer flächenhaften<br />

Ausbreitung <strong>de</strong>r Siedlungen entlang<br />

<strong>de</strong>r Achsen soll die Siedlungsentwicklung<br />

auch hier in <strong>de</strong>n Zentralen Orten konzentriert<br />

wer<strong>de</strong>n; bandartige Siedlungsentwicklungen<br />

sollen vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n; ausreichen<strong>de</strong> Freiräume<br />

sollen erhalten wer<strong>de</strong>n.<br />

Z 4 Das Netz <strong>de</strong>r im LEP-LSA ausgewiesenen<br />

überregionalen Entwicklungsachsen<br />

im Bereich <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion <strong>Harz</strong> wird<br />

durch weitere, regionale Entwicklungsachsen<br />

ergänzt. Diese sollen die in Z 1 bis Z 3<br />

genannten Entwicklungsziele unterstützten,<br />

in <strong>de</strong>m die Vernetzung <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion<br />

vorhan<strong>de</strong>nen zentralen Orte<br />

untereinan<strong>de</strong>r sowie die Vernetzung dieser<br />

Orte und <strong>de</strong>s überregional be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n Erholungsraumes<br />

<strong>Harz</strong> mit <strong>de</strong>n benachbarten<br />

Metropolregionen, Verdichtungsräumen und<br />

höherrangigen zentralen Orten verbessert<br />

wird.<br />

Die räumliche Lage <strong>de</strong>r Entwicklungsachsen<br />

im Bereich <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion <strong>Harz</strong> ist aus<br />

<strong>de</strong>r Karte 2 „Zeichnerische Darstellung <strong>de</strong>s<br />

<strong>Regionale</strong>n Entwicklungsplanes - Karte <strong>de</strong>r<br />

Entwicklungsachsen“ ersichtlich.<br />

4.2. Zentralörtliche Glie<strong>de</strong>rung<br />

Gemäß LEP-LSA gilt in Sachsen-Anhalt folgen<strong>de</strong><br />

dreistufige zentralörtliche Glie<strong>de</strong>rung:<br />

1. Oberzentren,<br />

2. Mittelzentren, Mittelzentren mit Teilfunktionen<br />

eines Oberzentrums,<br />

3. Grundzentren, Grundzentren mit Teilfunktionen<br />

eines Mittelzentrums.<br />

Z 1 Zur Schaffung gleichwertiger Lebensbedingungen<br />

in allen Lan<strong>de</strong>steilen ist das System<br />

Zentraler Orte weiterzuentwickeln. Die<br />

Zentralen Orte sollen als Versorgungskerne<br />

über <strong>de</strong>n eigenen örtlichen Bedarf hinaus soziale,<br />

wissenschaftliche, kulturelle und wirtschaftliche<br />

Aufgaben für die Bevölkerung ihres<br />

Verflechtungsbereiches übernehmen.<br />

Z 2 Zentraler Ort ist <strong>de</strong>r im Zusammenhang<br />

bebaute Ortsteil. Dazu gehören auch Erweiterungen<br />

im Rahmen einer geordneten städtebaulichen<br />

Entwicklung.<br />

Z 3 Je<strong>de</strong>r Zentrale Ort übernimmt innerhalb<br />

<strong>de</strong>r hierarchischen Struktur und <strong>de</strong>r flächen<strong>de</strong>cken<strong>de</strong>n<br />

Funktionsteilung im Raum für<br />

einen entsprechen<strong>de</strong>n Verflechtungsbereich<br />

auch Funktionen niedrigerer Zentralität.<br />

G 4 Insbeson<strong>de</strong>re in dünn besie<strong>de</strong>lten<br />

Räumen und in schwer erreichbaren Gebieten<br />

(Mittelgebirgsregionen, Flusslagen und ähnlichen)<br />

kann eine Aufgabenteilung zwischen<br />

9<br />

benachbarten Zentralen Orten notwendig wer<strong>de</strong>n.<br />

Z 5 Oberzentren sind als Standorte hochwertiger<br />

spezialisierter Einrichtungen im wirtschaftlichen,<br />

kulturellen, sozialen, wissenschaftlichen<br />

und politischen Bereich mit überregionaler<br />

und zum Teil lan<strong>de</strong>sweiter Be<strong>de</strong>utung<br />

zu sichern und zu entwickeln. Mit ihren<br />

Agglomerationsvorteilen sollen sie sich auf<br />

die Entwicklung <strong>de</strong>r gesamten Teilräume<br />

nachhaltig auswirken. Sie sollen darüber hinaus<br />

als Verknüpfungspunkte zwischen großräumigen<br />

und regionalen Verkehrssystemen<br />

wirken.<br />

Z 6 Mittelzentren sind als Standorte für<br />

gehobene Einrichtungen im wirtschaftlichen,<br />

sozialen, kulturellen und politischen Bereich<br />

und für weitere private Dienstleistungen zu<br />

sichern und zu entwickeln. Sie sind Verknüpfungspunkte<br />

<strong>de</strong>r öffentlichen Nahverkehrsbedienung<br />

und sollen die Verbindung zum regionalen<br />

und überregionalen Verkehr sichern.<br />

Mittelzentren mit Teilfunktionen eines Oberzentrums<br />

übernehmen darüber hinaus oberzentrale<br />

Einzelfunktionen.<br />

Z 7 Mittelzentren sind die Städte:<br />

1. Aschersleben<br />

2. Halberstadt<br />

3. Quedlinburg<br />

4. Sangerhausen<br />

5. Staßfurt<br />

6. Wernigero<strong>de</strong>.<br />

Z 8 Folgen<strong>de</strong>s Mittelzentrum übernimmt<br />

Teilfunktionen eines Oberzentrums aufgrund<br />

<strong>de</strong>r Lage im räumlichen Siedlungsgefüge bzw.<br />

<strong>de</strong>r ausgeübten oberzentralen Funktionen:<br />

- Halberstadt<br />

Z 9 Grundzentren sind als Standorte zur<br />

Konzentration von Einrichtungen <strong>de</strong>r überörtlichen<br />

Grundversorgung mit Gütern und<br />

Dienstleistungen sowie <strong>de</strong>r gewerblichen Wirtschaft<br />

zu sichern und zu entwickeln. Grundzentren<br />

mit Teilfunktionen eines Mittelzentrums<br />

übernehmen darüber hinaus mittelzentrale<br />

Einzelfunktionen.<br />

Z 10 Folgen<strong>de</strong>s Grundzentrum übernimmt<br />

aufgrund <strong>de</strong>r räumlichen Lage im Siedlungsgefüge<br />

Teilfunktionen eines Mittelzentrums:<br />

- Blankenburg<br />

Z 11 Weitere Grundzentren in <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion<br />

sind:<br />

1. Allstedt<br />

2. Ballenstedt<br />

3. Benneckenstein<br />

4. Dar<strong>de</strong>sheim (Ortschaft <strong>de</strong>r Einheitsgemein<strong>de</strong><br />

Aue-Fallstein)


10 Son<strong>de</strong>rausgabe 23.05.2009<br />

5. Egeln<br />

6. Elbingero<strong>de</strong> (Ortschaft <strong>de</strong>r Stadt Elbingero<strong>de</strong>)<br />

7. Ermsleben (Ortsteil <strong>de</strong>r Stadt Falkenstein/<strong>Harz</strong>)<br />

8. Gernro<strong>de</strong><br />

9. Hasselfel<strong>de</strong><br />

10. <strong>Harz</strong>gero<strong>de</strong><br />

11. Hoym<br />

12. Ilsenburg<br />

13. Osterwieck<br />

14. Roßla<br />

15. Schwanebeck<br />

16. Thale<br />

17. Wegeleben<br />

Eine Teilung <strong>de</strong>r grundzentralen Aufgaben<br />

erfolgt zwischen folgen<strong>de</strong>n zentralen Orten:<br />

18. Stolberg und Rottlebero<strong>de</strong><br />

G 12 Durch die zentralörtliche Glie<strong>de</strong>rung,<br />

durch weitere Festlegungen in <strong>de</strong>n Raumordnungsplänen,<br />

durch die <strong>Regionale</strong>n Entwicklungskonzepte,<br />

Städtenetze sowie vertragliche<br />

Vereinbarungen zur Vorbereitung und<br />

Verwirklichung <strong>de</strong>r Raumordnungspläne sollen<br />

die Voraussetzungen für einen gezielten<br />

Einsatz öffentlicher Mittel geschaffen wer<strong>de</strong>n.<br />

Öffentliche Mittel sollen in <strong>de</strong>n Zentralen Orten<br />

schwerpunktmäßig eingesetzt wer<strong>de</strong>n,<br />

insbeson<strong>de</strong>re<br />

1. zur Schaffung eines vielfältigen Ar<strong>bei</strong>tsplatz-,<br />

Aus- und Fortbildungsangebotes durch<br />

Ausbau und Sicherung entsprechen<strong>de</strong>r Standortvoraussetzungen,<br />

2. zur Schaffung von bedarfsgerechtem<br />

Wohnraum durch Mo<strong>de</strong>rnisierungs-, Instandsetzungs-<br />

und städtebauliche Sanierungs- Erneuerungs-<br />

und Entwicklungsmaßnahmen;<br />

hier<strong>bei</strong> ist im innerstädtischen Bereich auf eine<br />

Verdichtung <strong>de</strong>r Bebauung (um Flächen zu<br />

sparen und möglichst wenig Bo<strong>de</strong>n zu versiegeln)<br />

sowie auf eine qualitativ hochwertige<br />

und barrierefreie Erschließung im öffentlichen<br />

Personennahverkehr (ÖPNV) hinzuwirken; da<strong>bei</strong><br />

ist eine Funktionsmischung verschie<strong>de</strong>ner,<br />

sich nicht stören<strong>de</strong>r Nutzungen anzustreben,<br />

3. zur Verbesserung <strong>de</strong>r Wohnfunktion durch<br />

Gestaltung <strong>de</strong>s Wohnumfel<strong>de</strong>s, geeigneter<br />

Flächen und Einrichtungen für Freizeit und<br />

Naherholung,<br />

4. zur Erhöhung <strong>de</strong>r örtlichen Attraktivität<br />

durch die Schaffung von Standortvoraussetzungen<br />

für die Entwicklung von Industrie, Gewerbe,<br />

Dienstleistungen und innerstädtischem<br />

Einzelhan<strong>de</strong>l beson<strong>de</strong>rs durch <strong>de</strong>n<br />

Ausbau <strong>de</strong>r wirtschaftsnahen Infrastruktur<br />

und die Schaffung eines vielfältigen Angebots<br />

zentralörtlicher Einrichtungen im Sozial-, Kultur-,<br />

Bildungs-, Jugend- und Sportbereich,<br />

5. zur Revitalisierung <strong>de</strong>r Innenstädte und<br />

Stadtteilzentren vorrangig durch die Verbesserung<br />

<strong>de</strong>r Erreichbarkeit von Ar<strong>bei</strong>tsstätten und<br />

zentralen Einrichtungen sowie von Freizeit-<br />

und Naherholungseinrichtungen durch um-<br />

weltschonen<strong>de</strong> Verkehrserschließung, insbeson<strong>de</strong>re<br />

durch Sicherung und Ausbau mit<br />

integrierter Gestaltung <strong>de</strong>s öffentlichen Personennahverkehrs<br />

sowie von Fuß- und Rad-<br />

wegenetzen für <strong>de</strong>n nicht motorisierten Individualverkehr<br />

und seiner Verkehrssicherheit,<br />

6. zur umweltgerechten und kostengünstigen<br />

Ver- und Entsorgung,<br />

7. um <strong>de</strong>n Leistungsaustausch zwischen <strong>de</strong>n<br />

Zentralen Orten unterschiedlicher Stufe im<br />

Per sonen- und Güterverkehr durch die Verbesserung<br />

<strong>de</strong>r funktionalen Netze <strong>de</strong>s öffentlichen<br />

Verkehrs zu optimieren; hierzu sind die<br />

Schnittstellen zwischen <strong>de</strong>n Verkehrsträgern<br />

attraktiver und <strong>de</strong>r Personenverkehr barrierefrei<br />

zu gestalten.<br />

Z 13 Die Ausweisung von Son<strong>de</strong>rgebieten<br />

für Einkaufszentren, großflächige Einzelhan<strong>de</strong>lsbetriebe<br />

und sonstige großflächige Han<strong>de</strong>lsbetriebe<br />

im Sinne <strong>de</strong>s § 11 Abs. 3 <strong>de</strong>r<br />

Baunutzungsverordnung ist an Zentrale Orte<br />

<strong>de</strong>r oberen und mittleren Stufe zu bin<strong>de</strong>n.<br />

G 14 Die in diesen Son<strong>de</strong>rgebieten entstehen<strong>de</strong>n<br />

Projekte sollen<br />

1. mit ihrem Einzugsbereich <strong>de</strong>n Verflechtungsbereich<br />

<strong>de</strong>s Zentralen Ortes nicht wesentlich<br />

überschreiten,<br />

2. städtebaulich integriert wer<strong>de</strong>n,<br />

3. eine verbrauchernahe Versorgung <strong>de</strong>r Bevölkerung<br />

nicht gefähr<strong>de</strong>n,<br />

4. mit qualitativ bedarfsgerechten Linienverkehrsangeboten<br />

<strong>de</strong>s ÖPNV sowie mit Fuß- und<br />

Radwegenetzen erschlossen sein o<strong>de</strong>r zeitgleich<br />

erschlossen wer<strong>de</strong>n,<br />

5. durch auftreten<strong>de</strong> Personenkraftwagen-<br />

und Lastkraftwagenverkehre zu keinen unverträglichen<br />

Belastungen in angrenzen<strong>de</strong>n<br />

Siedlungs-, Naherholungs- und Naturschutzgebieten<br />

führen.<br />

Z 15 Erweiterungen bestehen<strong>de</strong>r Son<strong>de</strong>rgebiete<br />

für Einkaufszentren und großflächige<br />

Einzelhan<strong>de</strong>lsbetriebe sind grundsätzlich<br />

auf städtebaulich integrierte Standorte<br />

in Zentralen Orten in Abhängigkeit <strong>de</strong>s Verflechtungsbereiches<br />

<strong>de</strong>s jeweiligen Zentralen<br />

Ortes zu beschränken.<br />

Z 16 Nutzungsän<strong>de</strong>rungen in bestehen<strong>de</strong>n<br />

Son<strong>de</strong>rgebieten für Einkaufszentren und großflächige<br />

Einzelhan<strong>de</strong>lsbetriebe an nicht städtebaulich<br />

integrierten Standorten dürfen nicht<br />

zulasten von innenstadtrelevanten Sortimenten<br />

an innerstädtischen Standorten erfolgen.<br />

Z 17 In Zentralen Orten sind entsprechend<br />

ihrer Funktion für <strong>de</strong>n jeweiligen<br />

Verflechtungsbereich <strong>bei</strong> nachzuweisen<strong>de</strong>m<br />

Bedarf und unter Berücksichtigung bestehen<strong>de</strong>r<br />

unausgelasteter Standorte Flächen<br />

vor allem für Industrie- und Gewerbeansiedlungen<br />

sowie für <strong>de</strong>n Wohnungsbau,<br />

zum Ausbau <strong>de</strong>r wirtschaftsnahen Infra-<br />

struktur sowie <strong>de</strong>r beruflichen Aus- und<br />

Fortbildung und für Wissenschaft und Forschung<br />

schwerpunktmäßig bereitzustellen.<br />

Z 18 In <strong>de</strong>n übrigen Orten ist in <strong>de</strong>r Regel<br />

die städtebauliche Entwicklung auf die örtlichen<br />

Bedürfnisse auszurichten.<br />

G 19 Die städtebauliche Entwicklung ist unter<br />

Beachtung <strong>de</strong>r Erfor<strong>de</strong>rnisse <strong>de</strong>s öffentlichen<br />

Verkehrs, insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>s ÖPNV, zu<br />

planen.<br />

Z 20 Vor <strong>de</strong>r Neuversiegelung von Flächen<br />

ist zu prüfen, ob bereits versiegelte Flächen<br />

genutzt wer<strong>de</strong>n können.<br />

4.3. Vorranggebiete<br />

Z 1 Vorranggebiete sind von öffentlichen<br />

<strong>Planung</strong>strägern <strong>bei</strong> ihren <strong>Planung</strong>en und<br />

Maßnahmen, durch die Grund und Bo<strong>de</strong>n in<br />

Anspruch genommen o<strong>de</strong>r die räumliche Entwicklung<br />

beeinflusst wird, zu beachten. An<strong>de</strong>re<br />

raumbe<strong>de</strong>utsame Nutzungen in diesen Gebieten<br />

sind ausgeschlossen, soweit diese mit<br />

<strong>de</strong>n vorrangigen Funktionen, Nutzungen o<strong>de</strong>r<br />

Zielen <strong>de</strong>r Raumordnung nicht vereinbar sind.<br />

Ortslagen und baurechtlich gesicherte Flächen<br />

sind von entgegenstehen<strong>de</strong>n Vorrangfestlegungen<br />

ausgenommen.<br />

4.3.1. Vorranggebiete für Hochwasserschutz<br />

Z 1 Vorranggebiete für <strong>de</strong>n Hochwasserschutz<br />

sind zur Erhaltung <strong>de</strong>r Flussnie<strong>de</strong>rungen<br />

für <strong>de</strong>n Hochwasserrückhalt und <strong>de</strong>n Hochwasserabfluss<br />

sowie zur Vermeidung von nachteiligen<br />

Verän<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Flächennutzung,<br />

die die Hochwasserentstehung begünstigen<br />

und beschleunigen, vorgesehen. Diese Gebiete<br />

sind zugleich in ihrer be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n Funktion<br />

für Natur und Landschaft und als Teil <strong>de</strong>s ökologischen<br />

Verbundsystems sowie für die landschaftsorientierte<br />

Erholung zu erhalten.<br />

Z 2 Die festgelegten Vorranggebiete für<br />

Hochwasserschutz sind zum Schutz von Leben<br />

und Gesundheit <strong>de</strong>r Bevölkerung von Neubebauung<br />

freizuhalten.<br />

G 3 Lediglich in Ausnahmefällen können<br />

bauliche Anlagen, die nicht zum Aufenthalt<br />

von Menschen bestimmt sind, in <strong>de</strong>n Vorranggebieten<br />

zulässig sein, die standortbedingt<br />

zwangsläufig o<strong>de</strong>r aus überwiegen<strong>de</strong>n<br />

Grün<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Allgemeinwohls nur in diesen<br />

Bereichen errichtet wer<strong>de</strong>n können (z.B. Infrastrukturanlagen,<br />

Hafenanlagen, technische<br />

Hochwasserschutzeinrichtungen). Da<strong>bei</strong><br />

entstehen<strong>de</strong> Beeinträchtigungen <strong>de</strong>s<br />

Retentionsvermögens und <strong>de</strong>s Hochwasserabflusses<br />

sollen durch geeignete Ausgleichs-


Son<strong>de</strong>rausgabe 23.05.2009<br />

maßnahmen innerhalb <strong>de</strong>s gleichen Fließgewässersystems<br />

kompensiert wer<strong>de</strong>n.<br />

Z 4 Als Vorranggebiete für Hochwasserschutz<br />

wer<strong>de</strong>n festgelegt,<br />

1. die Flächen zwischen <strong>de</strong>n Uferlinien <strong>de</strong>r<br />

Gewässer und Hochwasser<strong>de</strong>ichen o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n<br />

Hochufern sowie die Ausuferungs- und Retentionsflächen<br />

<strong>de</strong>r Fließgewässer, insbeson<strong>de</strong>re<br />

aber <strong>de</strong>r nachstehen<strong>de</strong>n Fließgewässer:<br />

I Bo<strong>de</strong><br />

II Ecker<br />

III Eine<br />

IV Gonna<br />

V Großer Graben<br />

VI Helme<br />

VII Holtemme<br />

VIII Ilse<br />

IX Liethe<br />

X Oker<br />

XI Rohne<br />

XII Selke<br />

XIII Thyra<br />

XIV Wipper<br />

XV Zapfenbach<br />

XVI Zillierbach<br />

2. die Stauflächen <strong>de</strong>r Hochwasserrückhaltebecken:<br />

– Kelbra<br />

– Kalte Bo<strong>de</strong><br />

Z 5 Die im <strong>Harz</strong> befindlichen wasserbaulichen<br />

Anlagen im Sinne <strong>de</strong>r §§ 88 und 92<br />

Wassergesetz Sachsen-Anhalt sind entsprechend<br />

ihrer Nutzungsmöglichkeiten in die<br />

Maßnahmen für <strong>de</strong>n Hochwasserschutz soweit<br />

wie möglich einzubeziehen.<br />

G 6 Die räumlichen Funktionen und Nutzungen<br />

in <strong>de</strong>n Vorranggebieten sind so zu<br />

gestalten, dass die Funktionen dieser Gebiete<br />

für <strong>de</strong>n Hochwasserabfluss und –rückhalt<br />

gewährleistet sind und Schä<strong>de</strong>n <strong>bei</strong> Überschwemmungen<br />

minimiert wer<strong>de</strong>n.<br />

G 7 Voraussetzung für die <strong>Planung</strong> und<br />

<strong>de</strong>n Bau künftiger Hochwasserrückhaltebekken<br />

ist die Ausschöpfung aller Möglichkeiten<br />

<strong>de</strong>s vorsorgen<strong>de</strong>n Hochwasserschutzes.<br />

Z 8 Zur Verringerung <strong>de</strong>r Hochwassergefährdung<br />

von Siedlungsbereichen im Selketal<br />

(<strong>Harz</strong>/<strong>Harz</strong>vor land) sind neben ergänzen<strong>de</strong>r<br />

Maßnahmen <strong>de</strong>s <strong>de</strong>zentralen Hochwasserrückhaltes<br />

unter Berücksichtigung<br />

<strong>de</strong>r Erfor<strong>de</strong>rnisse <strong>de</strong>r Raumordnung fachplanerische<br />

Voraussetzungen für ein o<strong>de</strong>r mehrere<br />

ökologisch durchgängige Rückhaltebekken<br />

(ohne Dauerstau) an dafür geeignete<br />

Standorte zu schaffen. Nach Feststellung <strong>de</strong>r<br />

Eignung ist zum Schutz <strong>de</strong>r Bevölkerung die<br />

Errichtung zeitnah zu realisieren.<br />

4.3.2. Vorranggebiete für Wassergewinnung<br />

Z 1 Vorranggebiete für Wassergewinnung<br />

sind Gebiete mit herausragen<strong>de</strong>r Be<strong>de</strong>utung<br />

für die Sicherung <strong>de</strong>r öffentlichen Trinkwasserversorgung.<br />

<strong>Planung</strong>en und Maßnahmen, die<br />

mit diesem Ziel nicht vereinbar sind, sind unzulässig.<br />

Z 2 Im Einzelnen wer<strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong> Vorranggebiete<br />

für Wassergewinnung mit überregionaler<br />

und regionaler Be<strong>de</strong>utung festgelegt:<br />

I Ostharz/Rappbo<strong>de</strong> Talsperre (Rappbo<strong>de</strong>talsperrensystem)<br />

II Zillierbachtalsperre<br />

III Halberstadt/Klus<br />

IV Rho<strong>de</strong>n-Wülpero<strong>de</strong> (Börßum-Heiningen)<br />

V Quedlinburg/Brühl<br />

VI <strong>Harz</strong>gero<strong>de</strong>-Neudorf (Teufelsteich)<br />

VII Straßberg-Auerberg (Kiliansteiche-<br />

Frankenteich)<br />

VIII Allstedt-Wolferstedt-Winkel<br />

IX Blankenheim<br />

X Sangerhausen-Wallhausen-Großleinungen-Lengefeld<br />

XI Stolberg<br />

XII Uftrungen<br />

XIII Wasserleben<br />

4.3.3. Vorranggebiete für Natur<br />

und Landschaft<br />

Z 1 Vorranggebiete für Natur und Landschaft<br />

sind für die Erhaltung und Entwicklung<br />

<strong>de</strong>r natürlichen Lebensgrundlagen vorgesehen.<br />

Zu ihnen gehören sowohl be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong><br />

naturschutzrechtlich o<strong>de</strong>r forstrechtlich geschützte<br />

Gebiete als auch weitere Flächen von<br />

herausragen<strong>de</strong>r Be<strong>de</strong>utung für ein lan<strong>de</strong>sweites<br />

ökologisches Verbundsystem o<strong>de</strong>r für <strong>de</strong>n<br />

langfristigen Schutz von für Natur und Landschaft<br />

beson<strong>de</strong>rs wertvollen Flächen. Soweit<br />

die jeweiligen Schutzgebietsverordnungen es<br />

zulassen, sind auch die Belange einer natur-<br />

und landschaftsbezogenen Erholung sowie<br />

die Belange einer naturnahen Waldwirtschaft<br />

zu berücksichtigen.<br />

Z 2 Als Vorranggebiete für Natur und Landschaft<br />

und in diesen Gebieten lan<strong>de</strong>s- und regionalplanerisch<br />

zu sichern<strong>de</strong> Funktionen<br />

wer<strong>de</strong>n festgelegt:<br />

I Großer und Kleiner Hakel<br />

Erhaltung und Entwicklung eines vielgestaltigen<br />

Laubwaldkomplexes als Lebensraum bestandsbedrohter<br />

Tier- und Pflanzengesellschaften;<br />

Erhaltung <strong>de</strong>r für Mitteleuropa einzigartigen<br />

Artenzusammensetzung und Populationsdichte<br />

<strong>de</strong>r Greifvögel. Schutz und<br />

Erhalt <strong>de</strong>s Nahrungsraumes <strong>de</strong>r Greifvögel<br />

11<br />

durch eine <strong>de</strong>m Schutzzweck angepasste<br />

Landnutzung.<br />

II Bo<strong>de</strong>tal und Steinköpfe<br />

Erhaltung <strong>de</strong>s be<strong>de</strong>utendsten Durchbruchstales<br />

in Mittel<strong>de</strong>utschland mit beson<strong>de</strong>ren geologischen<br />

Bildungen und zahlreichen seltenen<br />

Tier- und Pflanzenarten. Erhalt von Buchenwäl<strong>de</strong>rn<br />

in verschie<strong>de</strong>ner Ausprägung mit<br />

charakteristischen Tier- und Pflanzenarten.<br />

III Selketal<br />

Schutz <strong>de</strong>r an z.T. steilen Felshängen stocken<strong>de</strong>n<br />

Laubwäl<strong>de</strong>r sowie <strong>de</strong>s unverbauten natürlichen<br />

Mittelgebirgs-Flusssystems <strong>de</strong>r Selke<br />

und ihrer Zuflüsse; Schutz <strong>de</strong>r Lebensstätten<br />

für zahlreiche gefähr<strong>de</strong>te Tier- und Pflanzenarten.<br />

Schutz <strong>de</strong>r Berg- und Feuchtwiesen<br />

sowie <strong>de</strong>r Hochstau<strong>de</strong>nfluren.<br />

IV Gipskarstlandschaft Südharz<br />

Erhalt einer historisch gewachsenen Kulturlandschaft<br />

mit vielfältigen naturnahen o<strong>de</strong>r<br />

durch die menschliche Tätigkeit überprägten<br />

und naturnahen Landschaftsteilen, z. B. zahlreichen<br />

Karsterscheinungen, artenreichen<br />

Laubwäl<strong>de</strong>rn, Hecken, Streuobstwiesen und<br />

altbergbaulichen Kupferschieferhal<strong>de</strong>n.<br />

V Stausee Kelbra<br />

Sicherung <strong>de</strong>s international be<strong>de</strong>utsamen Lebensraumes<br />

für Wasservögel, insbeson<strong>de</strong>re als<br />

Rast-, Durchzugs- und Überwinterungsgebiet.<br />

VI Nationalpark <strong>Harz</strong> (Sachsen-Anhalt)<br />

und Eckertal<br />

Erhalt einer in Mitteleuropa einmaligen Mittelgebirgslandschaft<br />

mit naturnahen Bergwäl<strong>de</strong>rn,<br />

unterschiedlichen Moortypen; Schutz<br />

von naturnahen Fließgewässern und ihren artenreichen<br />

Ufer- und Auenbereichen. Schutz<br />

<strong>de</strong>r Schwermetallrasen, <strong>de</strong>r Feuchtwiesen,<br />

<strong>de</strong>r Hochstau<strong>de</strong>nfluren und <strong>de</strong>r Auenwaldbestän<strong>de</strong>.<br />

VII Tagebaurestloch Königsaue (Königsauer<br />

See) mit angrenzen<strong>de</strong>n Bereichen<br />

Schutz als wichtiges Rast- und Überwinterungsgebiet<br />

für zahlreiche Sumpf- und Wasservogelarten,<br />

Entwicklung eines vielgestaltigen<br />

Laubwaldkomplexes als Lebensraum<br />

bestandsbedrohter Tier- und Pflanzengesellschaften<br />

sowie Erhalt wertvoller Trocken-<br />

und Halbtrockenrasen.<br />

VIII Friedrichshohenberg <strong>bei</strong> Meisdorf<br />

Schutz eines aus ökologisch und landschaftsästhetischer<br />

Sicht prägen<strong>de</strong>n Elements <strong>de</strong>s<br />

<strong>Harz</strong>ran<strong>de</strong>s, Erhalt artenreicher Laubwäl<strong>de</strong>r<br />

und Halbtrockenrasen, Umwandlung <strong>de</strong>r<br />

Kiefern- und Fichtenforste in standortgerechte<br />

Laub- und Mischwäl<strong>de</strong>r.<br />

IX Wilslebener See<br />

Schutz <strong>de</strong>r reichen Ufervegetation und <strong>de</strong>r<br />

charakteristischen Fauna, insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>r<br />

Libellen mit zahlreichen gefähr<strong>de</strong>ten Arten.


12 Son<strong>de</strong>rausgabe 23.05.2009<br />

X Clusberg nordöstlich Pansfel<strong>de</strong><br />

Erhalt eines strukturreichen Laubwaldkomplexes<br />

mit charakteristischen Arten- und<br />

Lebensgemeinschaften in einem Gebiet mit<br />

markanten Expositionsunterschie<strong>de</strong>n sowie<br />

Felsgruppen und Geröllhängen.<br />

XI Kleiner und Großer Fallstein<br />

Erhalt von seltenen naturnahen Laub- und<br />

Laubmischwaldbestän<strong>de</strong>n an ihren natürlichen<br />

Verbreitungsgrenzen sowie von historisch<br />

geprägten Waldformen (Nie<strong>de</strong>r-, Mittelwald),<br />

insbeson<strong>de</strong>re zum Schutz von gefähr<strong>de</strong>ten<br />

o<strong>de</strong>r vom Aussterben bedrohter<br />

Tier- und Pflanzenarten. Zum Vorranggebiet<br />

gehören das NSG Waldhaus, NSG Großer Fallstein,<br />

NSG Kleiner Fallstein, NSG Ostero<strong>de</strong>r<br />

Holz.<br />

XII Harslebener Berge-Steinholz<br />

Erhalt <strong>de</strong>r artenreichen Pflanzenwelt und Insektenfauna<br />

<strong>de</strong>r Trocken- und Halbtrockenrasen<br />

sowie <strong>de</strong>r wärmegetönten Laubwaldgesellschaften<br />

an <strong>de</strong>r Nordgrenze ihres herzynischen<br />

Verbreitungsgebietes sowie geomorphologisch<br />

interessanter Bereiche.<br />

XIII Hoppelberg <strong>bei</strong> Langenstein<br />

Erhalt wärmegetönter Laubmischwaldgesellschaften<br />

mit charakteristischer Arten zu sammen<br />

setzung an ihrer nördlichen Grenze <strong>de</strong>s<br />

herzynischen Verbreitungsgebietes.<br />

XIV Herrenberg und Vorberg im Huy<br />

Erhalt pflanzengeographisch interessanter<br />

naturnaher Waldgesellschaften auf Buntsandstein<br />

und Muschelkalk mit z.T. reichen<br />

Orchi<strong>de</strong>envorkommen sowie historischen<br />

Waldnutzungsformen, wertvoller Trocken-<br />

und Halbtrockenrasen als Lebensraum für<br />

charakteristische Insekten- und Vogelarten.<br />

Sicherung <strong>de</strong>r Brutgebiete von Greifvögeln.<br />

XV A<strong>de</strong>rstedter Busch<br />

Schutz eines Sumpfwaldreliktes als Lebensraum<br />

gefähr<strong>de</strong>ter Tier- und Pflanzenarten<br />

am Ran<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Großen Bruchs.<br />

XVI Okertal<br />

Erhalt <strong>de</strong>s naturnahen Charakters und <strong>de</strong>r<br />

Dynamik <strong>de</strong>s mäandrieren<strong>de</strong>n, schnell fließen<strong>de</strong>n<br />

Flusslaufes mit Schotterbänken und<br />

Flutmul<strong>de</strong>n, Pflege und Entwicklung <strong>de</strong>r extensiven<br />

Grünlandflächen, Schutz <strong>de</strong>r<br />

Schwermetallrasen, <strong>de</strong>r Feuchtwiesen, <strong>de</strong>r<br />

Hochstau<strong>de</strong>nfluren und <strong>de</strong>r Auenwaldbestän<strong>de</strong>.<br />

XVII Alte Burg <strong>bei</strong> Gernro<strong>de</strong><br />

Erhalt artenreicher Halbtrockenrasenstandorte<br />

und Umwandlung <strong>de</strong>r Kiefernforste in<br />

standortgerechte Mischwäl<strong>de</strong>r trockener<br />

Ausprägung als Lebens- und Nahrungsraum<br />

für charakteristische Arten.<br />

XVIII Gegensteine-Schierberg <strong>bei</strong> Ballenstedt<br />

Schutz <strong>de</strong>r für <strong>de</strong>n Nordharzrand charakteristischen<br />

Felsbildungen, Erhalt <strong>de</strong>r typischen<br />

wärmelieben<strong>de</strong>n Tier- und Pflanzenarten auf<br />

Kalk- und Sandsteinstandorten, Trockengebüsche,<br />

Streuobstwiesen.<br />

XIX Teufelsmauer <strong>bei</strong> Wed<strong>de</strong>rsleben<br />

Erhalt bizarrer Felsformationen, u.a. als geologisches<br />

Lehr- und Demonstrationsobjekt<br />

und als Lebensraum seltener Tier- und Pflanzenarten,<br />

Schutz eines einmaligen Landschaftsbil<strong>de</strong>s.<br />

XX Münchenberg <strong>bei</strong> Stecklenberg<br />

Schutz eines durch historische Nutzung entstan<strong>de</strong>nen<br />

Nie<strong>de</strong>rwal<strong>de</strong>s bzw. <strong>de</strong>r daraus<br />

hervorgegangenen typischen Sukzessionsstadien<br />

und <strong>de</strong>r damit verbun<strong>de</strong>nen wertvollen<br />

Halbtrockenrasen.<br />

XXI Spaltenmoor <strong>bei</strong> Friedrichsbrunn<br />

Erhalt seltener Erlenbruchwäl<strong>de</strong>r, einer im<br />

<strong>Harz</strong> seltenen Buchenaltholzbestockung sowie<br />

<strong>de</strong>r natürlichen Mischbaumarten Berg-<br />

Ahorn und Traubeneiche.<br />

XXII Heidberg <strong>bei</strong> Münchenhof<br />

Erhalt eines trockenwarmen Standortes mit<br />

Vorkommen gefähr<strong>de</strong>ter Pflanzen- und Tierarten<br />

sowie geomorphologisch interessanten<br />

Bereichen.<br />

XXIII Ziegenberg <strong>bei</strong> Königero<strong>de</strong><br />

Erhalt und Wie<strong>de</strong>rherstellung eines günstigen<br />

Erhaltungszustan<strong>de</strong>s <strong>de</strong>r Eichen-Hainbuchenwäl<strong>de</strong>r<br />

mit für diese Höhenstufe typischen<br />

Struktur und Artenzusammensetzung<br />

einschließlich aller dafür charakteristischen<br />

Arten.<br />

XXIV Großer Ronneberg-Bielstein <strong>bei</strong> Stolberg<br />

Erhalt artenreicher Mittelgebirgswiesen sowie<br />

naturnaher Waldbestän<strong>de</strong> als Lebensraum<br />

charakteristischer Tierarten.<br />

XXV Helme <strong>bei</strong> Martinsrieth<br />

Sicherung eines günstigen Erhaltungszustan<strong>de</strong>s<br />

<strong>de</strong>s Fließgewässersystems <strong>de</strong>r Helme,<br />

Erhalt und Wie<strong>de</strong>rherstellung artenreicher<br />

Ufergesellschaften.<br />

XXVI Märzenbechertal <strong>bei</strong> Landgrafroda/<br />

Allstedt<br />

Erhalt eines naturnahen Laubwaldbestan<strong>de</strong>s<br />

mit seiner charakteristischen Artenzusammensetzung.<br />

XXVII Hopptal, Kirschberg und Handkante<br />

<strong>bei</strong> Sangerhausen<br />

Erhalt von Halbtrockenrasen, Trockengebüschen<br />

und Streuobstbestän<strong>de</strong>n als Trittsteinbiotope<br />

und Refugialräume in <strong>de</strong>r intensiv<br />

genutzten Agrarlandschaft.<br />

XXVIII Borntal, Feuchtgebiete und Hei<strong>de</strong> <strong>bei</strong><br />

Allstedt<br />

Schutz und Erhalt eines Biotopkomplexes<br />

von Wäl<strong>de</strong>rn, Feuchtgebieten, Hei<strong>de</strong>flächen<br />

und Grünlandbereichen.<br />

XXIX Hackpfüffler See<br />

Erhalt und Entwicklung eines günstigen Erhaltungszustan<strong>de</strong>s<br />

eines natürlichen eutrophen<br />

Standgewässers in <strong>de</strong>r Helmenie<strong>de</strong>rung<br />

einschließlich seiner Verlandungsbereiche<br />

und <strong>de</strong>r daraus hervorgehen<strong>de</strong>n wertvollen<br />

Lebensräume mit charakteristischen Arten-<br />

und Lebensgemeinschaften, z.B. artenreiche<br />

Ufer- und Auenbereiche, Binnensalzwiesen.<br />

XXX Der Hagen und Othaler Wald<br />

Sicherung eines günstigen Erhaltungszustan<strong>de</strong>s<br />

artenreicher Wäl<strong>de</strong>r, Gebüsche und<br />

Säume als Lebensraum charakteristischer<br />

Arten.<br />

XXXI Albrechtshaus und Oberes Selketal<br />

Erhalt artenreicher Buchenwäl<strong>de</strong>r, montaner<br />

Bach-Erlenwäl<strong>de</strong>r und Bergwiesen als Lebensraum<br />

für zahlreiche verschie<strong>de</strong>ne Tier-<br />

und Pflanzenarten, z.B. Zwergfle<strong>de</strong>rmäuse,<br />

Schwarzstorch, Bergmolch. Schutz <strong>de</strong>r Bergwiesen<br />

mit ihrer typischen Flora und Fauna,<br />

Erhalt <strong>de</strong>r naturnahen, nicht ausgebauten<br />

Bachläufe mit ihrer artenreichen natürlichen<br />

Bachfauna einschließlich <strong>de</strong>r bachbegleiten<strong>de</strong>n<br />

Pflanzenbestän<strong>de</strong>.<br />

XXXII Eichenberg <strong>bei</strong> Hasselfel<strong>de</strong><br />

Erhalt einer Laubwaldinsel (Eichen- und<br />

Schluchtwald) von hoher ökologischer Be<strong>de</strong>utung<br />

und Felsstandorte mit ihren charakteristischen<br />

Pflanzen- und Tierarten.<br />

XXXIII Elendstal <strong>bei</strong> Elend<br />

Erhalt <strong>de</strong>r höchstgelegenen Buchenbestän<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>s <strong>Harz</strong>es, <strong>de</strong>r artenreichen Schluchtwäl<strong>de</strong>r<br />

und ihrer charakteristischen Arten-<br />

und Lebensgemeinschaften.<br />

XXXIV <strong>Harz</strong>er Bachtäler<br />

Erhalt und Entwicklung eines vernetzten Systems<br />

landschaftsprägen<strong>de</strong>r Mittelgebirgstäler<br />

mit naturnahen Fließgewässern, montanen<br />

Bach-Erlenwäl<strong>de</strong>r, Berg- und Feuchtwiesen<br />

als Lebensstätten für viele seltene<br />

Tier- und Pflanzenarten.<br />

XXXV Kramershai <strong>bei</strong> Elend<br />

Schutz und För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r höchstgelegenen<br />

Rotbuchenvorkommen im <strong>Harz</strong> sowie <strong>de</strong>r<br />

kleinflächigen Moor- und Quellbereiche.<br />

XXXVI Schieferberg <strong>bei</strong> Neuwerk<br />

Erhalt <strong>de</strong>r artenreichen Wäl<strong>de</strong>r mit charakteristischer<br />

Artenausstattung.<br />

XXXVII Ziegenberg <strong>bei</strong> Heimburg<br />

Erhalt <strong>de</strong>r submediterranen Pflanzengesellschaften,<br />

insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>r Trocken- und<br />

Halbtrockenrasen mit ihrer artenreichen Insektenfauna,<br />

geomorphologische Dokumentation<br />

<strong>de</strong>r Schichtfolgen im Bereich <strong>de</strong>r Auf-


Son<strong>de</strong>rausgabe 23.05.2009<br />

richtungszone <strong>de</strong>s nördlichen <strong>Harz</strong>vorlan<strong>de</strong>s,<br />

Schutz dieser Erscheinung vor Abbau<br />

und Zerschneidung.<br />

Z 3 In <strong>de</strong>n Vorranggebieten für Natur und<br />

Landschaft sind Maßnahmen vorzusehen, die<br />

die Entwicklung und Sicherung <strong>de</strong>s ökologischen<br />

Potenzials zum Ziel haben. In diesen<br />

Gebieten ist verstärkt auf die nachhaltige Sicherung<br />

<strong>de</strong>r ökologischen Funktionen hinzuwirken.<br />

Dazu gehören: Die Erhaltung einer artenreichen<br />

Tier- und Pflanzenwelt und ihrer Lebensräume,<br />

die Verbesserung <strong>de</strong>s Klimas und <strong>de</strong>r<br />

Frischluftzufuhr, die Reinhaltung <strong>de</strong>r Luft, die<br />

Erhaltung <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nqualität, die Reinhaltung<br />

<strong>de</strong>r Gewässer und die Sicherung <strong>de</strong>r hydrogeologischen<br />

Gegebenheiten. Die Vielfalt und<br />

Eigenart <strong>de</strong>r seltenen und gefähr<strong>de</strong>ten Lebensräume<br />

ist durch geeignete Maßnahmen<br />

zu erhalten, zu entwickeln, ggf. wie<strong>de</strong>rherzustellen<br />

o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r natürlichen Sukzession zu<br />

überlassen.<br />

Z 4 Bei im Einzelfall entstehen<strong>de</strong>n Nutzungskonflikten<br />

zwischen Vorranggebieten<br />

für Natur und Landschaft und Vorranggebieten<br />

für Hochwasserschutz hat <strong>de</strong>r Hochwasserschutz<br />

Vorrang.<br />

4.3.4. Vorranggebiete für Landwirtschaft<br />

Vorranggebiete für Landwirtschaft sind aufgrund<br />

<strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nfruchtbarkeit, <strong>de</strong>r Standortcharakteristik<br />

o<strong>de</strong>r Traditionen und Erfahrungen<br />

auf <strong>de</strong>m Gebiet <strong>de</strong>r Tierzucht und <strong>de</strong>s<br />

Ackerbaus sowie wegen <strong>de</strong>r Standortgunst für<br />

Son<strong>de</strong>rkulturen beson<strong>de</strong>rs für eine landwirtschaftliche<br />

Nutzung geeignet, so dass in ihnen<br />

die Landwirtschaft als Wirtschaftsfaktor,<br />

Nahrungsproduzent und Erhalter <strong>de</strong>r Kulturlandschaft<br />

die prioritäre Raumfunktion und<br />

-nutzung darstellt.<br />

Z 1 Aufgrund <strong>de</strong>r natürlichen Voraussetzungen<br />

kommt <strong>de</strong>r Landwirtschaft in <strong>de</strong>n<br />

<strong>Harz</strong>vorlän<strong>de</strong>rn eine beson<strong>de</strong>re Be<strong>de</strong>utung<br />

zu. Um diesen für die Region wichtigen Wirtschaftszweig<br />

zu erhalten und zu för<strong>de</strong>rn,<br />

wird Teilräumen ein Prioritätsanspruch für<br />

die landwirtschaftliche Nutzung zugewiesen,<br />

die vor entgegenstehen<strong>de</strong>n Nutzungen zu<br />

sichern sind. Folgen<strong>de</strong> Vorranggebiete für<br />

Landwirtschaft wer<strong>de</strong>n festgelegt:<br />

I Teile <strong>de</strong>r Mag<strong>de</strong>burger Bör<strong>de</strong><br />

II Nördliches <strong>Harz</strong>vorland<br />

III Nordöstliches <strong>Harz</strong>vorland<br />

IV Gebiet um Allstedt-Mittelhausen-<br />

Hol<strong>de</strong>nstedt<br />

V Gol<strong>de</strong>ne Aue<br />

4.3.5. Vorranggebiete für Rohstoffgewinnung<br />

G 1 Wegen <strong>de</strong>r Standortgebun<strong>de</strong>nheit von<br />

Rohstoffen wird mit <strong>de</strong>r Festlegung von Vorranggebieten<br />

für Rohstoffgewinnung <strong>de</strong>n Erfor<strong>de</strong>rnissen<br />

<strong>de</strong>r vorsorgen<strong>de</strong>n Sicherung von<br />

erkun<strong>de</strong>ten Rohstoffvorkommen sowie einer<br />

Gewinnung von Rohstoffen im Rahmen einer<br />

räumlich geordneten Gesamtentwicklung <strong>de</strong>s<br />

Lan<strong>de</strong>s unter Beachtung wirtschaftlicher, ökologischer<br />

und sozialer Erfor<strong>de</strong>rnisse Rechnung<br />

getragen.<br />

G 2 Vorranggebiete für Rohstoffgewinnung<br />

sind Gebiete mit erkun<strong>de</strong>ten Rohstofflagerstätten,<br />

die bereits wirtschaftlich genutzt<br />

wer<strong>de</strong>n, die für eine wirtschaftliche Nutzung<br />

vorgesehen sind o<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>nen das Rohstoffvorkommen<br />

wegen seiner wirtschaftlichen<br />

Be<strong>de</strong>utung geschützt wer<strong>de</strong>n soll.<br />

Z 3 In diesen Vorranggebieten stellt <strong>de</strong>r<br />

Abbau von Rohstoffen das überwiegen<strong>de</strong> öffentliche<br />

Interesse dar. Diese Bereiche sind von<br />

Nutzungen freizuhalten, die <strong>de</strong>n Abbau wesentlich<br />

erschweren o<strong>de</strong>r verhin<strong>de</strong>rn wür<strong>de</strong>n.<br />

Z 4 Als Vorranggebiete für Rohstoffgewinnung<br />

wer<strong>de</strong>n festgelegt:<br />

I Solfeld und Steinsalzlagerstätte Bernburg<br />

(untertägig), hier Teillagerstätte<br />

Rathmannsdorf<br />

II Solfeld Staßfurt (untertägig)<br />

III Kalksteinlagerstätte Elbingero<strong>de</strong>/Rübeland<br />

IV Kalksteinlagerstätten Staßfurt/För<strong>de</strong>rstedt/Bernburg/Nienburg<br />

V Kalksteinlagerstätte Groß Börnecke<br />

VI Quarzsandlagerstätte Ermsleben<br />

VII Kiessandlagerstätte Reinstedt-Hoym<br />

VIII Kiessandlagerstätte Frose-Aschersleben<br />

(Teilfeld 2)<br />

IX Kiessandlagestätte Aschersleben/<br />

Froser Weg<br />

X Kiessandlagerstätte Marbe/Atzendorf<br />

XI Kiessandlagerstätte Halberstadt/<br />

Holtemmeaue<br />

XII Kiessandlagerstätte Halberstadt/<br />

B81<br />

XIII Kiessandlagerstätte Bo<strong>de</strong>aue-Wegeleben<br />

XIV Kiessandlagerstätte Ro<strong>de</strong>rsdorf<br />

XV Kiessandlagerstätte Ströbeck/Kreuzberg<br />

XVI Kiessandlagerstätte Bühne-Wülpero<strong>de</strong><br />

XVII Kiessandlagerstätte Deersheim/Nord<br />

XVIII Quarzsandlagerstätte Quedlinburg/<br />

Lehof<br />

XIX Kiessandlagerstätte Bo<strong>de</strong>aue-Ditfurt<br />

XX Torflagerstätte Helsunger Bruch<br />

XXI Kiessandlagerstätte Warnstedt-Timmenro<strong>de</strong><br />

13<br />

XXII Kiessandlagerstätte Ba<strong>de</strong>born<br />

XXIII Hartsteinlagerstätte Ballenstedt-<br />

Rehköpfe<br />

XXIV Kiessandlagerstätte Roßla<br />

XXV Kiessandlagerstätte Berga<br />

XXVI Kiessandlagerstätte Wallhausen<br />

XXVII Hartsteinlagerstätte Unterberg<br />

XXVIII Hartsteinlagerstätte Großer Hornberg<br />

XXIX Werk- und Dekosteinlagerstätte Kleiner<br />

Birkenkopf<br />

XXX Werk- und Dekosteinlagerstätte<br />

Thumkuhlental, Teilfeld 1<br />

XXXI Kiessandlagerstätte Abbenro<strong>de</strong><br />

Z 5 Die unter Z 4 genannten Vorranggebiete<br />

Nr. I und II stellen gleichzeitig regional<br />

be<strong>de</strong>utsame Gebiete zur unterirdischen behälterlosen<br />

Speicherung dar. Die im Nachgang<br />

<strong>de</strong>r Rohstoffgewinnung mögliche Nutzung<br />

dieser Lagerstätten als Kavernenspeicher<br />

ist von entgegenstehen<strong>de</strong>n raumbeanspruchen<strong>de</strong>n<br />

und raumbeeinflussen<strong>de</strong>n<br />

Nutzungen freizuhalten.<br />

Z 6 Die Rohstoffgewinnung in <strong>de</strong>n Vorranggebieten,<br />

die ganz o<strong>de</strong>r teilweise im<br />

Bereich natürlicher Überschwemmungsgebiete<br />

liegen, hat so zu erfolgen, dass <strong>de</strong>n<br />

Belangen <strong>de</strong>s Hochwasserschutzes Rechnung<br />

zu tragen ist. Das Ziel 2 <strong>de</strong>s Pkt. 4.3.1.<br />

(Vorranggebiete für Hochwasserschutz) ist<br />

sinngemäß anzuwen<strong>de</strong>n.<br />

G 7 Bei <strong>de</strong>r Betriebsführung bergbaulicher<br />

Tätigkeiten sind im Bereich <strong>de</strong>r unter Z<br />

4 genannten Vorranggebiete Nr. XXIII, XXVII<br />

und XXVIII (Hartsteinlagerstätten im <strong>Harz</strong>)<br />

die Belange von Natur und Landschaft sowie<br />

von Tourismus und Erholung im beson<strong>de</strong>ren<br />

Maße zu berücksichtigen.<br />

Z 8 Vorhaben mit zugelassenen bergrechtlichen<br />

Betriebsplänen o<strong>de</strong>r sonstigen,<br />

nach an<strong>de</strong>ren Fachgesetzen erteilten Abbaugenehmigungen<br />

in an<strong>de</strong>ren Vorrang- bzw.<br />

Vorbehaltsgebieten wer<strong>de</strong>n aus regionalplanerischer<br />

Sicht grund sätzlich nicht in Frage<br />

gestellt.<br />

4.4. Lan<strong>de</strong>s- und regional be<strong>de</strong>utsameVorrangstandorte<br />

Z 1 Für die Ansiedlung von Industrie- und<br />

Gewerbeanlagen, Verkehrsanlagen, Ver- und<br />

Entsorgungsanlagen, Freizeitanlagen und<br />

sonstigen Anlagen, die wegen ihrer Größenordnung<br />

von über regionaler bzw. regionaler<br />

Be<strong>de</strong>utung sind, wer<strong>de</strong>n Vorrangstandorte<br />

festgelegt. Mit <strong>de</strong>r Festlegung solcher Vorrangstandorte<br />

wer<strong>de</strong>n bestimmten Standorten<br />

Nutzungen mit Prioritätsanspruch zugewiesen,<br />

die von entgegenstehen<strong>de</strong>n raumbeanspruchen<strong>de</strong>n<br />

und raumbeeinflussen<strong>de</strong>n


14 Son<strong>de</strong>rausgabe 23.05.2009<br />

Nutzungen freizuhalten sind. Die dafür benötigten<br />

Flächen sind näher zu konkretisieren<br />

und städtebaulich zu sichern und zu entwikkeln.<br />

Z 2 Alle Zentralen Orte sind Schwerpunkte<br />

für die Entwicklung von Industrie und Gewerbe<br />

sowie für die infrastrukturelle Anbindung an<br />

an<strong>de</strong>re Räume.<br />

4.4.1. Vorrangstandorte für Industrie<br />

und Gewerbe<br />

Z 1 Als Vorrangstandorte für lan<strong>de</strong>sbe<strong>de</strong>utsame,<br />

großflächige Industrieanlagen<br />

sind im LEP-LSA für die <strong>Planung</strong>sregion <strong>Harz</strong><br />

festgelegt:<br />

- Aschersleben<br />

- Staßfurt<br />

- Sangerhausen<br />

- Wernigero<strong>de</strong>.<br />

Darüber hinaus wer<strong>de</strong>n aufgrund <strong>de</strong>r günstigen<br />

Infrastrukturanbindung folgen<strong>de</strong> Schwerpunktstandorte<br />

für Industrie und Gewerbe<br />

festgelegt:<br />

- Gewerbepark Cochstedt/Schneidlingen mit<br />

Verkehrsflughafen<br />

- <strong>Harz</strong>gero<strong>de</strong>.<br />

Z 2 In <strong>de</strong>n zentralen Orten sind Industrie-<br />

und Gewerbegebiete schwerpunktmäßig<br />

bereitzustellen, die entsprechend <strong>de</strong>r<br />

zentralörtlichen Glie<strong>de</strong>rung über <strong>de</strong>n örtlichen<br />

Bedarf hinausgehen. <strong>Regionale</strong> Be<strong>de</strong>utung<br />

für Industrie und Gewerbe besitzen da<strong>bei</strong><br />

insbeson<strong>de</strong>re die Vorrangstandorte:<br />

- Halberstadt<br />

- Quedlinburg<br />

- Blankenburg<br />

- Ilsenburg<br />

- Osterwieck<br />

- Roßla<br />

- Rottlebero<strong>de</strong><br />

- Thale.<br />

Z 3 Als weitere regional be<strong>de</strong>utsame Vorrangstandorte<br />

für Industrie und Gewerbe<br />

außerhalb <strong>de</strong>r zentralen Orte wer<strong>de</strong>n festgelegt:<br />

- Nachterstedt und Gatersleben<br />

- Neu Staßfurt<br />

- OT Reinstedt <strong>de</strong>r Stadt Falkenstein/<strong>Harz</strong><br />

- Westeregeln<br />

- (Gernro<strong>de</strong>)-Rie<strong>de</strong>r<br />

- OT Warnstedt <strong>de</strong>r Stadt Thale<br />

- Berga<br />

- Flugplatz Allstedt.<br />

4.4.2. Vorrangstandorte für Verkehrsanlagen<br />

Z 1 Als Vorrangstandort für lan<strong>de</strong>sbe<strong>de</strong>utsame<br />

Verkehrsanlagen wird festgelegt:<br />

- Errichtung eines regionalen Güterverkehrszentrums<br />

(Güterverkehrssubzentrums) in<br />

Halberstadt.<br />

Z 2 Mit <strong>de</strong>n regionalen Güterverkehrszentren<br />

soll mittel- und langfristig ein alle Teilräume<br />

<strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s erschließen<strong>de</strong>s Angebot an<br />

Standorten für die konzentrierte Ansiedlung<br />

von Transportgewerbebetrieben und Logistikeinrichtungen<br />

sowie für KLV-Anlagen (kombinierter<br />

Ladungsverkehr Straße/Schiene)<br />

geschaffen wer<strong>de</strong>n, die mit <strong>de</strong>m GVZ Mag<strong>de</strong>burg<br />

verbun<strong>de</strong>n sind. Vorrangig sollen für die<br />

regionalen Güterverkehrszentren zur Standortsicherung<br />

und -optimierung räumliche und<br />

flächenmäßige Standortkonkretisierungen in<br />

<strong>de</strong>r Regional-/und Flächennutzungsplanung<br />

erfolgen und Standortentwicklungskonzepte<br />

aufgestellt wer<strong>de</strong>n.<br />

Z 3 Funktionen von regional be<strong>de</strong>utsamen<br />

Vorrangstandorten für Verkehrsanlagen<br />

übernehmen auch alle die im Pkt. 4.8.2.<br />

(Schienenverkehr) benannten Güterverkehrsstellen<br />

sowie die im Pkt. 4.8.5. (Luftverkehr)<br />

benannten regional be<strong>de</strong>utsamen Flughäfen<br />

und Lan<strong>de</strong>plätze Coch stedt und Allstedt.<br />

4.4.3. Vorrangstandorte für Ver-<br />

und Entsorgung<br />

Energiewirtschaft<br />

Z 1 Die bestehen<strong>de</strong>n Anlagen und Standorte<br />

<strong>de</strong>r Energieversorgung sind bedarfsgerecht<br />

zu entwickeln. Der Mo<strong>de</strong>rnisierung,<br />

<strong>de</strong>m Ausbau und <strong>de</strong>r Erweiterung bestehen<strong>de</strong>r<br />

Anlagen ist gegenüber <strong>de</strong>r Inanspruchnahme<br />

neuer Standorte <strong>de</strong>r Vorzug einzuräumen.<br />

Regional be<strong>de</strong>utsame Standorte für die<br />

Energiewirtschaft in <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion<br />

<strong>Harz</strong> sind:<br />

- Industriekraftwerk Staßfurt,<br />

- Pumpspeicherwerk Wen<strong>de</strong>furth.<br />

Abfallwirtschaft<br />

G 2 In <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion sollen alle<br />

Möglichkeiten zur Abfallvermeidung ausgeschöpft<br />

wer<strong>de</strong>n. Entsprechend <strong>de</strong>m Stand<br />

<strong>de</strong>r Technik sind alle notwendigen Voraussetzungen<br />

zur Rückführung von Sekundärrohstoffen<br />

in <strong>de</strong>n Wirtschaftskreislauf und<br />

damit zur Reduzierung <strong>de</strong>r zu beseitigen<strong>de</strong>n<br />

Abfallmenge zu schaffen.<br />

Z 3 Um eine ausreichen<strong>de</strong> Standortsicherung<br />

für die Aufbereitung/Behandlung<br />

von nicht vermeidbaren Abfällen zu gewähr-<br />

leisten, wer<strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong> Standorte in <strong>de</strong>r<br />

Region <strong>Harz</strong> festgelegt:<br />

– Aufbereitungs- und Abfallbehandlungsanlage<br />

„E<strong>de</strong>rsleben“<br />

– Energie- und Verwertungszentrale Anhalt<br />

(Standort Staßfurt).<br />

Wasserversorgung<br />

Z 4 Als regional be<strong>de</strong>utsame Standorte<br />

für Wasserversorgung sind folgen<strong>de</strong> technische<br />

Anlagen zur Trinkwasserbereitstellung<br />

und –aufbereitung in <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion<br />

<strong>Harz</strong> festgesetzt:<br />

– Wasserwerk Wienro<strong>de</strong> (250.000 m 2 /d)<br />

– Wasserwerk Halberstadt-Klus (9.000<br />

m 2 /d)<br />

– Wasserwerk Quedlinburg (12.000 m 2 /d)<br />

– Wasserwerk Zillierbach-Talsperre (8.000<br />

m 2 /d)<br />

– Pumpstation Sangerhausen (11800 m 2 /d)<br />

Abwasserbehandlung<br />

G 5 Die Abwasserbehandlung und –beseitigung<br />

ist entsprechend <strong>de</strong>m aktuellen<br />

Stand <strong>de</strong>r Technik und ökologischen Erfor<strong>de</strong>rnissen<br />

durch Instandsetzung, Ausbau<br />

und Neubau von Netzen und Anlagen weiterhin<br />

zu verbessern.<br />

Z 6 Zur konstanten Verbesserung und<br />

zum Schutz <strong>de</strong>r Wasserqualität <strong>de</strong>r ober- und<br />

unterirdischen Gewässer in <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion<br />

<strong>Harz</strong> ist eine ausreichen<strong>de</strong> Sicherstellung<br />

<strong>de</strong>r Abwasserreinigung an folgen<strong>de</strong>n<br />

regional be<strong>de</strong>utsamen Standorten zu gewährleisten:<br />

- Aschersleben<br />

- Hecklingen, OT Gänsefurth<br />

- Halberstadt<br />

- Wegeleben/A<strong>de</strong>rsleben<br />

- Quedlinburg<br />

- Sangerhausen<br />

- Blankenburg<br />

- Rübeland<br />

- Wernigero<strong>de</strong> OT Silstedt<br />

G 7 Eine <strong>de</strong>zentrale Abwasserentsorgung<br />

mit Kleinkläranlagen ist dort zu erhalten<br />

o<strong>de</strong>r zu errichten, wo <strong>de</strong>r Anschluss an eine<br />

zentrale Abwasseranlage wirtschaftlich unzweckmäßig<br />

ist und die Erfor<strong>de</strong>rnisse <strong>de</strong>s<br />

Gewässerschutzes sowie Zielsetzungen <strong>de</strong>r<br />

Wirtschafts- und Siedlungsentwicklung nicht<br />

entgegenstehen.<br />

Z 8 Als regional be<strong>de</strong>utsamer Standort<br />

für industrielle Abwasserbehandlungsanlagen<br />

wird festgelegt:<br />

- Industrielle Absetzanlage Unseburg (Absetzbecken<br />

1-8, davon Becken 8 als <strong>Planung</strong><br />

bedarf näherer Abstimmung, „Kalkteiche“).


Son<strong>de</strong>rausgabe 23.05.2009<br />

4.4.4. Vorrangstandorte für<br />

Großflächige Freizeitanlagen<br />

Z 1 Großflächige Freizeitanlagen sind<br />

intensiv genutzte Anlagen, die <strong>de</strong>r Freizeitgestaltung<br />

und <strong>de</strong>r Erholung dienen. Sie<br />

stellen neben <strong>de</strong>n Vorbehaltsgebieten für<br />

Tourismus und Erholung die räumlichen<br />

Schwerpunkte für die Tourismusentwicklung<br />

in <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion dar und sind von entgegenstehen<strong>de</strong>n<br />

raumbeanspruchen<strong>de</strong>n<br />

und raumbeeinflussen<strong>de</strong>n Nutzungen freizuhalten<br />

und zu entwickeln.<br />

Folgen<strong>de</strong> regional be<strong>de</strong>utsame Standorte für<br />

großflächige Freizeitanlagen wer<strong>de</strong>n festgelegt:<br />

– Erholungsgebiet Lö<strong>de</strong>rburger See und<br />

Schachtsee Wolmirsleben<br />

– Freizeit- und Erholungsanlagen „Seeland“<br />

– Golfplatz sowie Feriendorf „Selketal“<br />

Meisdorf<br />

– Moto-Cross-Rennstrecke Westeregeln<br />

– Motorsportanlage „<strong>Harz</strong>ring“, Stadt Falkenstein,<br />

OT Reinstedt<br />

– Strandsolbad Staßfurt<br />

– Erholungsgebiet „Halberstädter See mit<br />

Campingplatz“<br />

– Erholungsgebiet „Halberstädter Berge“<br />

– Golfplatz Osterwieck<br />

– Campingplätze östlich von Straßberg und<br />

südlich von Gernro<strong>de</strong><br />

– Freizeit- und Erholungsanlagen Thale<br />

– KIEZ Güntersberge<br />

– Moto-Cross-Rennstrecke Westerhausen<br />

– Motorsport- u. Freizeitzentrum mit integriertem<br />

Verkehrssicherheitszentrum<br />

„Am Gegenstein Ballenstedt“<br />

– Freizeitanlagen am Stausee Kelbra<br />

– Freizeit- und Erholungsanlagen Hasselfel<strong>de</strong><br />

– Freizeit- und Erholungsgebiet „Ilseaue“<br />

Ilsenburg<br />

– Hotel- und Tourismusprojekt Albrechtshaus<br />

<strong>bei</strong> Stiege<br />

– „Schierke 2000“<br />

– Stapelburg Eurocamp<br />

– Freizeit- und Erholungsanlagen Wernigero<strong>de</strong><br />

G 2 Standorte für großflächige Freizeitanlagen<br />

mit überregionaler Be<strong>de</strong>utsamkeit sind<br />

hinsichtlich ihrer Art, Lage und Umfang <strong>de</strong>m<br />

zentralörtlichen System o<strong>de</strong>r bereits vorhan<strong>de</strong>nen<br />

regional be<strong>de</strong>utsamen Tourismusstandorten<br />

anzupassen und zu bün<strong>de</strong>ln. Auf eine<br />

leistungsfähige und attraktive Anbindung <strong>de</strong>s<br />

ÖPNV ist da<strong>bei</strong> beson<strong>de</strong>rs zu achten.<br />

Z 3 Neu zu bauen<strong>de</strong> großflächige Freizeitanlagen<br />

sind raum- und umweltverträglich zu<br />

planen und so zu gestalten, dass sie sich harmonisch<br />

in das Landschaftsbild einfügen.<br />

G 4 Ein Vorrangstandort für großflächige<br />

Freizeitanlagen „<strong>Harz</strong>zeit“ in <strong>de</strong>n Gemarkungen<br />

Blankenburg, Cattenstedt und Wienro<strong>de</strong><br />

ist nach entsprechen<strong>de</strong>r lan<strong>de</strong>splanerischer<br />

Abstimmung gegebenenfalls im <strong>Regionale</strong>n<br />

Entwicklungsplan zu ergänzen.<br />

4.4.5. Vorrangstandorte für Forschung<br />

und Bildung<br />

G 1 Die Rolle <strong>de</strong>r Region als Standort für<br />

Bildung, Wissenschaft und Forschung ist zu<br />

festigen und weiter auszubauen, um insbeson<strong>de</strong>re<br />

<strong>de</strong>r Jugend Entwicklungsmöglichkeiten<br />

zu geben und die Bindung an die Region<br />

zu erhöhen.<br />

Z 2 Folgen<strong>de</strong> regional und überregional<br />

be<strong>de</strong>utsame Bildungseinrichtungen sind neben<br />

<strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Bildungsstätten zu erhalten<br />

und zu för<strong>de</strong>rn:<br />

- Berufsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Schule außerhalb zentraler<br />

Orte, Böhnshausen<br />

- Fachhochschule <strong>de</strong>r Polizei <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s<br />

Sachsen-Anhalt, Standort Aschersleben<br />

- Hochschule <strong>Harz</strong> mit Standorten in Wernigero<strong>de</strong><br />

und Halberstadt<br />

- Lan<strong>de</strong>sgymnasium für Musik in Wernigero<strong>de</strong><br />

- Lan<strong>de</strong>sbildungszentrum für Hörgeschädigte,<br />

Blin<strong>de</strong> und Taubblin<strong>de</strong>, Standort<br />

Halberstadt<br />

Z 3 Sonstige regional be<strong>de</strong>utsame Forschungs-<br />

und Technologieeinrichtungen<br />

sind zukunftsorientiert und in wirtschaftlicher<br />

Hinsicht auszubauen und weiterzuentwickeln.<br />

Dazu zählen folgen<strong>de</strong> weitere Vorrangstandorte:<br />

- Biotechnologiezentrum Gatersleben einschließlich<br />

Lehr- und Forschungseinrichtungen<br />

- Forschungs- und Bildungszentrum auf<br />

<strong>de</strong>m OPTIMA-Gelän<strong>de</strong> in Aschersleben<br />

- Industriepark <strong>Harz</strong>gero<strong>de</strong> mit Creativitäts-<br />

und Competenz-Centrum (CCC)<br />

- Pulvermetallurgisches Kompetenz-Zentrum<br />

(PMC) Thale<br />

- Bun<strong>de</strong>sanstalt für Züchtungsforschung<br />

an Kulturpflanzen in Quedlinburg<br />

- Genbank-Projekt „Rose“ in Sangerhausen<br />

- Robert-Koch-Institut in Wernigero<strong>de</strong><br />

4.4.6. Vorrangstandorte für Kultur-<br />

und Denkmalpflege<br />

G 1 Als regional be<strong>de</strong>utsame Standorte<br />

für Kultur und Denkmalpflege wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r<br />

<strong>Planung</strong>sregion Bau<strong>de</strong>nkmale, Denkmalbereiche<br />

als Mehrheiten baulicher Anlagen und<br />

archäologische Kultur<strong>de</strong>nkmale mit regionaler<br />

o<strong>de</strong>r überregionaler Be<strong>de</strong>utung festge-<br />

15<br />

legt. Diese Kultur<strong>de</strong>nkmale sind als Quellen<br />

und Zeugnisse menschlicher Geschichte und<br />

als prägen<strong>de</strong>r Bestandteil <strong>de</strong>r Kulturlandschaft<br />

zu schützen, zu pflegen und wissenschaftlich<br />

zu erforschen.<br />

Z 2 Als Vorrangstandorte für Kultur und<br />

Denkmalpflege wer<strong>de</strong>n festgelegt:<br />

- Aschersleben mit historischer Altstadt<br />

- Burg Falkenstein mit Waldgebiet bis einschließlich<br />

Park Degenershausen<br />

- Burg Freckleben<br />

- Egeln mit Burganlage, Kloster und Altstadt<br />

- Ermsleben mit historischer Altstadt und<br />

Konradsburg<br />

- Hecklingen mit Schloss und Klosterkirche<br />

sowie Schloss Gänsefurth<br />

- Kirche in Frose<br />

- Schloss Hohenerxleben<br />

- Halberstadt mit historischer Altstadt,<br />

Dom und Kirchen, Park Spiegelsberge mit<br />

Jagdschloss<br />

- Schloss- und Parkanlage Langenstein sowie<br />

Wohnhöhlen Schäferberg und Altenburg<br />

- Fachwerkstadt Osterwieck mit historischem<br />

Stadtkern<br />

- Klosteranlage Huysburg<br />

- Schachdorf Ströbeck<br />

- Wasserburg Zilly<br />

- Wasserschloss Westerburg<br />

- Quedlinburg UNESCO Weltkulturerbestadt<br />

mit Stiftsschloss und -kirche, Wiperti-<br />

Kloster und Park anlagen<br />

- Ditfurt mit Klosterhof und weiteren mittelalterlichen<br />

Höfen<br />

- Gernro<strong>de</strong> mit Stiftskirche und historischem<br />

Ortskern<br />

- Kloster Wendhusen in Thale<br />

- <strong>Harz</strong>gero<strong>de</strong> mit historischer Altstadt,<br />

Schloß und Bergmannskirche<br />

- Schloss und Schlosspark Ballenstedt und<br />

Parkanlage Roseburg<br />

- Sangerhausen mit Rosarium, historischer<br />

Innenstadt und bergbaulichen Anlagen<br />

- Allstedt mit Schloss und Burg sowie historischer<br />

Altstadt<br />

- Fachwerkstadt Stolberg mit Schloß,<br />

Stadtkirche und historischem Rathaus sowie<br />

„Josephs kreuz“<br />

- Königspfalz Tilleda<br />

- Roßla, Ortskern mit Zwergresi<strong>de</strong>nz<br />

- Fachwerkstadt Wernigero<strong>de</strong> mit historischer<br />

Altstadt, Schloss, Lustgarten, Rathaus,<br />

Kirchen<br />

- Blankenburg mit Altstadt, Schlössern und<br />

Schlossgärten sowie Burgruine Regenstein<br />

und Kloster Michaelstein<br />

- Ilsenburg mit Schloss- und Klosterkomplex,<br />

Fürst-Stolberg-Hütte<br />

- Drübeck mit Kloster und Klostergarten<br />

- Stadtanlage von Elbingero<strong>de</strong><br />

- Derenburg mit historischem Stadtkern<br />

- Hasselfel<strong>de</strong> mit historischem Stadtkern


16 Son<strong>de</strong>rausgabe 23.05.2009<br />

G 3 Weiterhin sind die Stätten <strong>de</strong>s historischen<br />

Montanwesens (Bergbau<strong>de</strong>nkmale, hier<br />

insbeson<strong>de</strong>re die <strong>de</strong>s Elbingerö<strong>de</strong>r Komplexes,<br />

<strong>de</strong>s Unterharzer Gangerzbaus, <strong>de</strong>s Kupferschieferbergbaus<br />

und <strong>de</strong>s Kalisalzbergbaus<br />

sowie die montanbedingte Wasserwirtschaft),<br />

auch im Hinblick auf <strong>de</strong>n Industrietourismus<br />

aus kulturhistorischen Grün<strong>de</strong>n zu erhalten.<br />

Gleiches gilt für die <strong>Harz</strong>er Schmalspurbahn.<br />

Z 4 Eine erhebliche visuelle Beeinträchtigung<br />

<strong>de</strong>r unter Z 2 genannten Vorrangstandorte<br />

ist durch Maßnahmen <strong>de</strong>r Siedlungs-<br />

und Wirtschaftsentwicklung, <strong>de</strong>s Rohstoffabbaus,<br />

energiewirtschaftlicher o<strong>de</strong>r<br />

verkehrstechnischer Art nicht zulässig.<br />

4.4.7. Vorrangstandorte für militärische<br />

Anlagen<br />

Z 1 In <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion <strong>Harz</strong> wird für<br />

die Sicherung <strong>de</strong>r Verteidigungsbereitschaft<br />

bzw. zur Aufrechterhaltung <strong>de</strong>r inneren Sicherheit<br />

und für humanitäre Hilfseinsätze<br />

folgen<strong>de</strong>r regional be<strong>de</strong>utsamer Standort<br />

für militärische Anlagen ausgewiesen:<br />

- Sanitätshaupt<strong>de</strong>pot Blankenburg.<br />

4.4.8. Vorrangstandorte für Gesundheits-<br />

und Sozialwesen<br />

Z 1 Eine bedarfsgerechte Entwicklung<br />

<strong>de</strong>s Kur- und Gesundheitswesens ist durch<br />

die Sicherung und Neuausweisung von regional<br />

be<strong>de</strong>utsamen Standorten für Gesundheits-<br />

und Sozialwesen, die <strong>de</strong>r Prävention,<br />

Regeneration und Rehabilitation <strong>de</strong>r Bevölkerung<br />

dienen, zu för<strong>de</strong>rn.<br />

Z 2 Son<strong>de</strong>rfunktionen für die gesundheitliche<br />

Vor- und Nachsorge sind in folgen<strong>de</strong>n<br />

Orten zu erhalten bzw. auszubauen o<strong>de</strong>r<br />

zu entwickeln. Regional be<strong>de</strong>utsame Standorte<br />

für Gesundheitsvorsorge bzw. Rehabilitation<br />

sind:<br />

- Bad Su<strong>de</strong>ro<strong>de</strong>,<br />

- Blankenburg,<br />

- Elbingero<strong>de</strong>,<br />

- Kelbra,<br />

- Thale.<br />

G 3 Das Kur- und Bä<strong>de</strong>rwesen ist als Teilbereich<br />

<strong>de</strong>r Tourismuswirtschaft weiter auszubauen.<br />

G 4 Offene, ambulante, integrative, teilstationäre<br />

und stationäre Dienste und Einrichtungen<br />

<strong>de</strong>r Behin<strong>de</strong>rtenhilfe und Altenpflege<br />

sind ausreichend, in zumutbarer Entfernung<br />

und unter Berücksichtigung <strong>de</strong>r<br />

Trägervielfalt anzubieten. Diese Einrichtun-<br />

gen sind barrierefrei zu gestalten, so dass sie<br />

von körperlich behin<strong>de</strong>rten Menschen ohne<br />

Einschränkung mit benutzt wer<strong>de</strong>n können.<br />

4.5. Vorbehaltsgebiete<br />

Vorbehaltsgebiete ergänzen die Vorranggebiete<br />

um noch nicht endgültig abgewogene<br />

Zielsetzungen.<br />

Z 1 Bei <strong>de</strong>r Abwägung konkurrieren<strong>de</strong>r<br />

Nutzungsansprüche ist <strong>de</strong>r festgelegten Vorbehaltsfunktion<br />

ein beson<strong>de</strong>res Gewicht <strong>bei</strong>zumessen.<br />

Wer<strong>de</strong>n im Rahmen von Bauleitplanungen<br />

und Fachplanungen Abwägungen<br />

zwischen Nutzungskonflikten durchgeführt,<br />

muss <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sträger ver<strong>de</strong>utlichen, dass<br />

er <strong>de</strong>m festgelegten Vorbehalt einen beson<strong>de</strong>ren<br />

Stellenwert <strong>bei</strong>gemessen hat. Damit wird<br />

über das Ergebnis <strong>de</strong>r Abwägung aber keine<br />

präjudizieren<strong>de</strong> Aussage getroffen.<br />

4.5.1. Vorbehaltsgebiete für<br />

Hochwasserschutz<br />

Z 1 Vorbehaltsgebiete für Hochwasserschutz<br />

ergänzen die Vorranggebiete für<br />

Hochwasserschutz um die Ausweisung <strong>de</strong>r<br />

potentiellen Überflutungsbereiche <strong>de</strong>r im<br />

Pkt. 4.3.1. genannten Fließgewässersysteme,<br />

die <strong>bei</strong> Versagen bestehen<strong>de</strong>r Hochwasserschutzeinrichtungen<br />

o<strong>de</strong>r Extremhochwasser<br />

überschwemmt wer<strong>de</strong>n können.<br />

Z 2 In <strong>de</strong>n ausgewiesenen Vorbehaltsgebieten<br />

für Hochwasserschutz ist <strong>de</strong>n Belangen<br />

<strong>de</strong>s Hochwasserschutzes <strong>bei</strong> <strong>de</strong>r Abwägung<br />

mit entgegenstehen<strong>de</strong>n Belangen ein<br />

beson<strong>de</strong>res Gewicht <strong>bei</strong>zumessen.<br />

G 3 Die Möglichkeiten zur Vergrößerung<br />

<strong>de</strong>r Retentionsräume im Bereich <strong>de</strong>r Vorbehaltsgebiete<br />

für Hochwasserschutz sind zu<br />

prüfen und <strong>bei</strong> entsprechend vertretbarem<br />

ökologischen und wirtschaftlich-sozialen<br />

Aufwand umzusetzen.<br />

4.5.2. Vorbehaltsgebiete für<br />

Wassergewinnung<br />

Z 1 Vorbehaltsgebiete für Wassergewinnung<br />

wer<strong>de</strong>n festgelegt, um die öffentliche<br />

Wasser versorgung langfristig sichern zu können.<br />

In diesen Gebieten ist <strong>bei</strong> Abwägung mit<br />

konkurrieren<strong>de</strong>n Nutzungen <strong>de</strong>m Vorbehalt<br />

Wassergewinnung ein beson<strong>de</strong>res Gewicht<br />

<strong>bei</strong>zumessen. Als Vorbehaltsgebiete für Wassergewinnung<br />

wer<strong>de</strong>n festgelegt:<br />

1. Rappbo<strong>de</strong>talsperre<br />

2. Ermsleben<br />

3. Groß Börnecke<br />

5. Halberstadt/Klus-Süd<br />

6. Gol<strong>de</strong>ne Aue West<br />

7. Rohnegebiet <strong>bei</strong> Allstedt<br />

8. Südlicher <strong>Harz</strong>rand<br />

9. Derenburg-Blankenburg-Westerhausen<br />

G 2 In <strong>de</strong>n Vorbehaltsgebieten mit <strong>de</strong>rzeit<br />

nicht genutzten Wasservorkommen sind<br />

die fachtechnischen Vorraussetzungen zur<br />

Gewährleistung einer Not- bzw. Ersatzwasserversorgung<br />

<strong>de</strong>r Bevölkerung vorzuhalten.<br />

4.5.3. Vorbehaltsgebiete für <strong>de</strong>n<br />

Aufbau eines ökologischen<br />

Verbund systems<br />

G 1 Im <strong>Regionale</strong>n Entwicklungsplan<br />

wer<strong>de</strong>n zur Vermeidung und Min<strong>de</strong>rung von<br />

Isolationseffekten zwischen Biotopen o<strong>de</strong>r<br />

ganzen Ökosystemen Vorbehaltsgebiete für<br />

<strong>de</strong>n Aufbau eines ökologischen Verbundsystems<br />

festgelegt. Diese sollen die Sicherung<br />

<strong>de</strong>r Funktionsfähigkeit <strong>de</strong>s Naturhaushaltes<br />

aufgrund ihres eigenen Wertes und als natürliche<br />

Lebensgrundlage <strong>de</strong>s Menschen auch in<br />

Verantwortung für künftige Generationen<br />

sowie die Gestaltung und Entwicklung <strong>de</strong>r<br />

Kulturlandschaft im Zusammenwirken mit<br />

an<strong>de</strong>ren raum- und entwicklungsgestalten<strong>de</strong>n<br />

<strong>Planung</strong>strägern gewährleisten.<br />

G 2 Die Vorbehaltsgebiete für <strong>de</strong>n Aufbau<br />

eines ökologischen Verbundsystems umfassen<br />

großräumige, naturbetonte, naturraumtypische,<br />

reich mit naturnahen Elementen<br />

ausgestattete Landschaften und Lebensräume<br />

sowie Verbundachsen zum Schutz beson<strong>de</strong>rs<br />

gefähr<strong>de</strong>ter Tier- und Pflanzenarten,<br />

naturnaher Landschaftsteile und Kultur-<br />

landschaften mit ihren charakteristischen<br />

Lebensgemeinschaften. Zum ökologischen<br />

Verbundsystem gehören in <strong>de</strong>r Regel auch<br />

die Vorranggebiete für Hochwasserschutz, die<br />

Vorbehaltsgebiete für Forstwirtschaft sowie<br />

für Wie<strong>de</strong>rbewaldung/Erstaufforstung und<br />

teilweise die Vorranggebiete für Wassergewinnung<br />

und die Vorbehaltsgebiete für Hochwasserschutz.<br />

Z 3 In <strong>de</strong>n Vorbehaltsgebieten für <strong>de</strong>n Aufbau<br />

eines ökologischen Verbundsystems ist<br />

<strong>de</strong>n Belangen von Naturschutz und Landschaftspflege<br />

sowie einer naturnahen Waldbewirtschaftung<br />

<strong>bei</strong> <strong>de</strong>r Abwägung mit entgegenstehen<strong>de</strong>n<br />

Belangen ein erhöhtes Gewicht<br />

<strong>bei</strong>zumessen. Im Einzelnen wer<strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong><br />

Vorbehaltsgebiete festgelegt:<br />

1. <strong>Harz</strong> und <strong>Harz</strong>vorlän<strong>de</strong>r<br />

2. Fallstein – Huy<br />

3. Bo<strong>de</strong>nie<strong>de</strong>rung zwischen Egeln und<br />

Staßfurt<br />

4. Bo<strong>de</strong>- und Selkeaue<br />

5. Aue <strong>de</strong>r Holtemme<br />

6. Großes Bruch


Son<strong>de</strong>rausgabe 23.05.2009<br />

7. Güstener Becken mit Wäldchen und Gehölzbestän<strong>de</strong>n<br />

zwischen Hohenerxleben<br />

und Rath mannsdorf<br />

8. Heckenlandschaft zwischen Aschersleben<br />

und Groß Börnecke<br />

9. Henneberg nördlich Etgersleben<br />

10. Kreuzberg <strong>bei</strong> Borne<br />

11. Mittleres Wippertal <strong>bei</strong> Aschersleben<br />

12. Senkungsgebiet <strong>bei</strong> Hakeborn<br />

13. Seelän<strong>de</strong>reien<br />

14. Unteres Einetal <strong>bei</strong> Aschersleben<br />

15. Goldbachaue zwischen Blankenburg und<br />

Wegeleben<br />

16. Bachsysteme zwischen Huy und Großem<br />

Bruch<br />

17. Gebiet südlich <strong>de</strong>s Huy und am Ströbekker<br />

Fließ<br />

18. Teile <strong>de</strong>s Okertals und Stimmecke<br />

19. Sandsteingebiet zwischen Halberstadt<br />

und Quedlinburg<br />

20. Seweckenberge <strong>bei</strong> Quedlinburg<br />

21. Aue <strong>de</strong>r Thyra, Alter Stolberg<br />

22. Hol<strong>de</strong>nstedter Streuobstgebiet<br />

23. Brücksche Hei<strong>de</strong><br />

24. Hackpfüffler See<br />

25. Helmenie<strong>de</strong>rung<br />

26. Hopptal, Kirschberg und Handkante südöstlich<br />

Sangerhausen<br />

27. Bereiche am Pietschbach und <strong>de</strong>r Rohne<br />

28. Nordrand <strong>de</strong>s Kyffhäuser<br />

29. Teile <strong>de</strong>s Unstrut-Triasland (Allstedter<br />

Forst)<br />

30. Eckertal<br />

31. Ilseaue und Zuflüsse (einschließlich<br />

Feuchtgebiete)<br />

In die Entwicklung <strong>de</strong>s regionalen Biotopverbundsystems<br />

sind auch <strong>de</strong>r Erhalt und die<br />

Entwicklung von Abschnitten <strong>de</strong>s „Grünen<br />

Bands“ als ein überregionales Biotopverbundsystem,<br />

das Biosphärenreservat „Karstlandschaft<br />

Südharz“ sowie <strong>de</strong>r Naturpark<br />

<strong>Harz</strong> einzubeziehen.<br />

Z 4 Die wildleben<strong>de</strong>n Tiere und Pflanzen<br />

sowie ihre Lebensgemeinschaften sind als<br />

Teil <strong>de</strong>s Naturhaushaltes in ihrer natürlichen<br />

und historisch gewachsenen Artenvielfalt zu<br />

schützen. Ihre Lebens räume (Biotope) einschließlich<br />

ihrer Rastplätze und Wan<strong>de</strong>rwege<br />

sind zu erhalten, zu pflegen, zu entwikkeln,<br />

erfor<strong>de</strong>rlichenfalls wie<strong>de</strong>rherzustellen<br />

und zu verbin<strong>de</strong>n. Da<strong>bei</strong> ist sicherzustellen,<br />

dass zwischen <strong>de</strong>n Biotopen nach Lage, Größe,<br />

Struktur und Beschaffenheit <strong>de</strong>r Austausch<br />

verschie<strong>de</strong>ner Populationen und <strong>de</strong>ren<br />

Ausbreitung gemäß ihren artspezifischen<br />

Bedürfnissen möglich ist, um so auch die innerartliche<br />

Vielfalt zu erhalten.<br />

G 5 In <strong>de</strong>n Vorbehaltsgebieten für <strong>de</strong>n<br />

Aufbau eines ökologischen Verbundsystems<br />

ist die Zugänglichkeit <strong>de</strong>r Landschaft für Erholungssuchen<strong>de</strong><br />

sicherzustellen und durch<br />

geeignete Erschließungsmaßnahmen zu<br />

lenken.<br />

G 6 In <strong>de</strong>n waldarmen Gebieten <strong>de</strong>s Vorharzes<br />

ist beson<strong>de</strong>rer Wert auf die Vernetzung<br />

von Rest- und Kleinwaldflächen zu legen.<br />

G 7 Kompensationsmaßnahmen zum<br />

Ausgleich o<strong>de</strong>r Ersatz von unvermeidbaren<br />

Eingriffen in Natur und Landschaft sollen bevorzugt<br />

in <strong>de</strong>n Bereichen für <strong>de</strong>n Aufbau eines<br />

ökologischen Verbundsystems durchgeführt<br />

wer<strong>de</strong>n, soweit dies mit <strong>de</strong>n Zielen <strong>de</strong>s<br />

Naturschutzes und <strong>de</strong>r Landschaftspflege<br />

vereinbar ist. Maßnahmen <strong>de</strong>r Landschaftspflege,<br />

-gestal tung und Landschaftsentwicklung<br />

sind aus <strong>de</strong>n naturschutzfachlichen<br />

<strong>Planung</strong>en abzuleiten.<br />

4.5.4. Vorbehaltsgebiete für<br />

Landwirtschaft<br />

Z 1 In <strong>de</strong>n ausgewiesenen Vorbehaltsgebieten<br />

für die Landwirtschaft ist <strong>de</strong>n Belangen<br />

<strong>de</strong>r Landwirtschaft als wesentlicher Wirtschaftsfaktor,<br />

Nahrungsproduzent und Erhalter<br />

<strong>de</strong>r Kulturlandschaft <strong>bei</strong> <strong>de</strong>r Abwägung mit<br />

entgegenstehen<strong>de</strong>n Belangen ein erhöhtes<br />

Gewicht <strong>bei</strong>zumessen.<br />

Als Vorbehaltsgebiete für Landwirtschaft wer<strong>de</strong>n<br />

festgelegt:<br />

1. Teile <strong>de</strong>r Mag<strong>de</strong>burger Bör<strong>de</strong><br />

2. Nördliches <strong>Harz</strong>vorland<br />

3. Gebiet um Aschersleben-Staßfurt<br />

4. Südliches <strong>Harz</strong>vorland.<br />

4.5.5. Vorbehaltsgebiete für Rohstoffgewinnung<br />

Z 1 Vorbehaltsgebiete für Rohstoffgewinnung<br />

sind Gebiete mit Rohstoffvorkommen,<br />

die rohstoffgeologisch und rohstoffwirtschaftlich<br />

noch nicht abschließend untersucht<br />

sind. Vorbehaltsgebiete für Rohstoffgewinnung<br />

sollen in erster Linie <strong>de</strong>r langfristigen<br />

Sicherung von Rohstoffvorkommen<br />

dienen. Nutzungen in diesen Gebieten sollen<br />

das Vorhan<strong>de</strong>nsein eines potentiell nutzbaren<br />

Bo<strong>de</strong>nschatzes und die künftige Möglichkeit<br />

einer Gewinnung <strong>de</strong>s Rohstoffs mit erhöhtem<br />

Gewicht berücksichtigen.<br />

G 2 Zu <strong>de</strong>n Vorbehaltsgebieten für Rohstoffgewinnung<br />

können auch <strong>de</strong>rzeit nicht<br />

genutzte regional be<strong>de</strong>utsame Rohstofflagerstätten<br />

gehören, die aber für eine künftige<br />

wirtschaftliche Nutzung in Frage kommen.<br />

Z 3 Als Vorbehaltsgebiete für Rohstoffgewinnung<br />

wer<strong>de</strong>n festgelegt:<br />

1. Kiessandlagerstätte Egeln-Süd<br />

2. Kiessandlagerstätte Frose-Aschersleben<br />

(Teilfeld 1)<br />

17<br />

3. Tonlagerstätte Königsaue<br />

4. Tonlagerstätte Osterwieck<br />

5. Kalksteinlagerstätte Schwanebeck<br />

6. Erdgaslagerstätte Deersheim/Fallstein<br />

(untertägig)<br />

7. Tonlagerstätte Quedlinburg<br />

8. Tonlagerstätte Berga<br />

9. Kiessandlagerstätte Roßla-Holzköhlerei<br />

10. Kiessandlagerstätte E<strong>de</strong>rsleben-West<br />

11. Kiessandlagerstätte E<strong>de</strong>rsleben<br />

12. Kiessandlagerstätte Katharinenrieth<br />

13. Tonlagerstätte Wasserleben<br />

14. Werk- und Dekosteinlagerstätte Thumkuhlental,<br />

Teilfeld 2<br />

4.5.6. Vorbehaltsgebiete für Tourismus<br />

und Erholung<br />

Als Vorbehaltsgebiete für Tourismus und Erholung<br />

wer<strong>de</strong>n Gebiete ausgewiesen, die aufgrund<br />

<strong>de</strong>r naturräumlichen und landschaftlichen<br />

Potenziale, <strong>de</strong>r Entwicklung und/o<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>s Bestan<strong>de</strong>s an touristischen Einrichtungen<br />

für <strong>de</strong>n Tourismus und die Erholung beson<strong>de</strong>rs<br />

geeignet sind.<br />

Z 1 In <strong>de</strong>n ausgewiesenen Vorbehaltsgebieten<br />

für Tourismus und Erholung ist <strong>de</strong>n Belangen<br />

<strong>de</strong>s Tourismus <strong>bei</strong> <strong>de</strong>r Abwägung mit<br />

entgegenstehen<strong>de</strong>n Belangen ein beson<strong>de</strong>res<br />

Gewicht <strong>bei</strong>zumessen. Im Einzelnen wer<strong>de</strong>n<br />

als Vorbehaltsgebiete für Tourismus und Erholung<br />

festgelegt:<br />

1. <strong>Harz</strong> und <strong>Harz</strong>vorlän<strong>de</strong>r<br />

2. Seeland<br />

3. Egelner Mul<strong>de</strong>/Bo<strong>de</strong>nie<strong>de</strong>rung<br />

4. Huy und Fallstein<br />

5. Kyffhäuserrand und Stausee Kelbra<br />

6. Allstedter Forst<br />

G 2 Tourismus und Erholung sollen in diesen<br />

Gebieten verstärkt weiterentwickelt wer<strong>de</strong>n.<br />

Da<strong>bei</strong> ist auf die Umwelt- und Sozialverträglichkeit<br />

von Vorhaben in diesen Räumen<br />

zu achten. Die Tourismus- und Erholungspotenziale<br />

und die touristische Infrastruktur<br />

sind zu sichern, bedarfsgerecht zu entwikkeln,<br />

aufeinan<strong>de</strong>r abzustimmen und breit<br />

gefächert auf die vorhan<strong>de</strong>nen Zielgruppen<br />

auszurichten. Der Entwicklung vorhan<strong>de</strong>ner<br />

frem<strong>de</strong>nverkehrstypischer Standorte ist da<strong>bei</strong><br />

Vorrang vor <strong>de</strong>r Neuanlage von Standorten<br />

zu geben.<br />

G 3 In <strong>de</strong>n Vorbehaltsgebieten für Tourismus<br />

und Erholung, insbeson<strong>de</strong>re im <strong>Harz</strong>,<br />

sind die touristischen Gesamtkonzepte entsprechend<br />

<strong>de</strong>m Leitbild <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion<br />

auf <strong>de</strong>n Erhalt <strong>de</strong>r gewachsenen und naturnahen<br />

Landschaftspotentiale auszurichten,<br />

um die Grund lagen für eine landschaftsbezogene<br />

Erholung zu schützen. Somit ist ein<br />

„Tourismus im Einklang mit <strong>de</strong>r Natur“ das<br />

Ziel <strong>de</strong>r Regionalplanung im <strong>Harz</strong>. Das be-


18 Son<strong>de</strong>rausgabe 23.05.2009<br />

hin<strong>de</strong>rt aber nicht die Ansiedlung von Gewerbe<br />

sowie frem<strong>de</strong>nverkehrstypischen<br />

Branchen, soll aber Entwicklungen verhin<strong>de</strong>rn,<br />

die <strong>de</strong>r beson<strong>de</strong>ren Eignung dieser Gebiete<br />

für naturnahen und <strong>de</strong>m Landschaftsbild<br />

angepassten Tourismus und Erholung<br />

entgegenstehen.<br />

G 4 Auf eine Vernetzung <strong>de</strong>r in Z 1 genannten<br />

Vorbehaltsgebiete für Tourismus<br />

und Erholung, insbeson<strong>de</strong>re von Nr. 2, 4<br />

und 5 mit <strong>de</strong>m Gebiet Nr. 1 „<strong>Harz</strong> und <strong>Harz</strong>vorlän<strong>de</strong>r“<br />

als das zentrale Vorbehaltsgebiet<br />

für Tourismus und Erholung <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion<br />

soll hingewirkt wer<strong>de</strong>n.<br />

4.5.7. Vorbehaltsgebiete für<br />

Forstwirtschaft<br />

Z 1 Vorbehaltsgebiete für Forstwirtschaft<br />

sind Waldgebiete, in <strong>de</strong>nen die Bewirtschaftung<br />

<strong>de</strong>s Wal<strong>de</strong>s von Be<strong>de</strong>utung ist. Der<br />

Nutzfunktion <strong>de</strong>s Wal<strong>de</strong>s ist <strong>bei</strong> <strong>de</strong>r Abwägung<br />

mit entgegenstehen<strong>de</strong>n Belangen ein<br />

erhöhtes Gewicht <strong>bei</strong>zumessen. Folgen<strong>de</strong><br />

größere zusammenhängen<strong>de</strong> Waldgebiete<br />

wer<strong>de</strong>n als Vorbehaltsgebiete für Forstwirtschaft<br />

festgelegt:<br />

1. Schauener Holz<br />

2. Osterholz- Heers<br />

3. Waldgebiet am Concordia-See<br />

4. Waldgebiete <strong>de</strong>s <strong>Harz</strong>es<br />

5. Forst <strong>bei</strong> Beyernaumburg<br />

9. Brücksche Hei<strong>de</strong><br />

10. Allstedter Forst<br />

G 2 In <strong>de</strong>n Vorbehaltsgebieten für Forstwirtschaft<br />

ist <strong>de</strong>r Wald zu erhalten und nach<br />

naturräumlich-funktionalen und forstwissenschaftlichen<br />

Gesichtspunkten zu bewirtschaften.<br />

Z 3 Die Vorbehaltsgebiete für Forstwirtschaft<br />

sind wegen ihrer be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n Funktion<br />

für Natur und Landschaft auch Teil <strong>de</strong>s<br />

ökologischen Verbundssystems. Die großräumige<br />

Schutz- und Erholungsfunktion dieser<br />

Waldgebiete ist im Zuge <strong>de</strong>r Bewirtschaftung<br />

sicherzustellen.<br />

4.5.8. Vorbehaltsgebiete für Wie<strong>de</strong>rbewaldung/Erstaufforstung<br />

Z 1 Zur Anhebung <strong>de</strong>s erheblich unter <strong>de</strong>m<br />

Bun<strong>de</strong>sdurchschnitt liegen<strong>de</strong>n Waldanteils in<br />

Teilen <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion ergeben sich im Interesse<br />

ausgewogener Anteile von Wald, offenem<br />

Gelän<strong>de</strong> und Bebauung in einer harmonischen<br />

Kulturlandschaft regional be<strong>de</strong>utsame<br />

Schwerpunkte für die Aufforstung. Folgen<strong>de</strong><br />

Vorbehaltsgebiete für Wie<strong>de</strong>rbewaldung/<br />

Erstaufforstung wer<strong>de</strong>n ausgewiesen:<br />

1. Gebiet <strong>de</strong>r Auenie<strong>de</strong>rung und Hänge zwischen<br />

Hessen „Serbalaholz“ und <strong>de</strong>m<br />

„Großen Bruch“<br />

2. Marienbach zwischen Ba<strong>de</strong>rsleben und<br />

Großem Bruch<br />

3. Gebiet um <strong>de</strong>n Bicklingsbach<br />

4. Getelaue<br />

5. Bergbaufolgelandschaft Nachterstedt,<br />

Scha<strong>de</strong>leben und Neu Königsaue<br />

6. Senkungsgebiet Hakeborn-Schneidlingen<br />

7. Bo<strong>de</strong>nie<strong>de</strong>rung zwischen Staßfurt und<br />

Wolmirsleben einschl. „Lö<strong>de</strong>rburger See“<br />

und Goldbachufer <strong>bei</strong> Lö<strong>de</strong>rburg<br />

8. Liethe und angrenzen<strong>de</strong> Bereiche<br />

9. Wartenberg <strong>bei</strong> Ermsleben<br />

10. Sangerhäuser Mul<strong>de</strong><br />

11. Brücksche Hei<strong>de</strong><br />

Die genannten Vorbehaltsgebiete stellen<br />

Suchräume für die Erstaufforstung bzw. Wie<strong>de</strong>rbewaldung<br />

dar.<br />

G 2 Die Vorbehaltsgebiete für Wie<strong>de</strong>rbewaldung/Erstaufforstung<br />

sollen zur Erweiterung<br />

bzw. Verbindung vorhan<strong>de</strong>ner Waldflächen<br />

<strong>bei</strong>tragen (Biotopverbund und Optimierung<br />

<strong>de</strong>r Forstwirtschaft). Eine erhebliche<br />

Beeinträchtigung ökologisch wertvoller<br />

Biotope o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Landschaftsbil<strong>de</strong>s ist <strong>bei</strong><br />

<strong>de</strong>n Aufforstungen auszuschließen.<br />

G 3 Die Naturverjüngung hat Vorrang vor<br />

<strong>de</strong>r Pflanzung, sofern sie Erfolg versprechend<br />

und mit <strong>de</strong>m forstlichen Bestandsziel vereinbar<br />

ist. Sukzessionale Prozesse in Vorbehaltsgebieten<br />

für Wie<strong>de</strong>rbewaldung/Erstaufforstung<br />

sind zu belassen.<br />

4.6. Gebiete für die Nutzung<br />

<strong>de</strong>r Win<strong>de</strong>nergie<br />

Z 1 Die Nutzung <strong>de</strong>r Win<strong>de</strong>nergie in <strong>de</strong>r<br />

<strong>Planung</strong>sregion <strong>Harz</strong> wird durch Eignungsgebiete<br />

gemäß § 3 Abs. 7 Nr. 3 LPlG sowie<br />

durch Vorranggebiete gemäß § 3 Abs. 7 Nr. 1<br />

LPlG, die zugleich die Wirkung von Eignungsgebieten<br />

gemäß § 3 Abs. 7 Satz 2 LPlG haben,<br />

raumordnerisch gesichert. Diese Gebiete für<br />

die Nutzung <strong>de</strong>r Win<strong>de</strong>nergie dienen <strong>de</strong>r<br />

planvollen Konzentration von Windkraftanlagen.<br />

Einzelstandorte an an<strong>de</strong>rer Stelle sind<br />

ausgeschlossen.<br />

Z 2 Windkraftanlagen sind in <strong>de</strong>r Regel<br />

raumbe<strong>de</strong>utsame Anlagen.<br />

G 3 Die für die Win<strong>de</strong>nergienutzung erfor<strong>de</strong>rlichen<br />

Anlagen sind so zu planen, dass<br />

diese das Windpotenzial möglichst optimal<br />

nutzen, an<strong>de</strong>rerseits aber die Konflikte mit<br />

<strong>de</strong>n Belangen <strong>de</strong>s Natur- und Landschaftsschutzes<br />

sowie mit an<strong>de</strong>ren räumlichen Nutzungsansprüchen<br />

vermie<strong>de</strong>n bzw. auf ein<br />

vertretbares Maß minimiert wer<strong>de</strong>n. Endgültig<br />

außer Betrieb genommene Anlagen sollen<br />

rückgebaut wer<strong>de</strong>n.<br />

4.6.1. Eignungsgebiete für die<br />

Nutzung <strong>de</strong>r Win<strong>de</strong>nergie<br />

Eignungsgebiete sind Gebiete für bestimmte,<br />

raumbe<strong>de</strong>utsame <strong>Planung</strong>en und Maßnahmen,<br />

die städte baulich nach § 35 <strong>de</strong>s Baugesetzbuches<br />

zu beurteilen sind und an an<strong>de</strong>rer<br />

Stelle im <strong>Planung</strong>sraum ausgeschlossen wer<strong>de</strong>n.<br />

Z 1 In <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion <strong>Harz</strong> wer<strong>de</strong>n<br />

folgen<strong>de</strong> Eignungsgebiete für die Nutzung<br />

<strong>de</strong>r Wind energie festgelegt:<br />

1 (Biere-) Borne (Landkreis Aschersleben-<br />

Staßfurt,<br />

Gemein<strong>de</strong> Borne)<br />

2 Unseburg (Landkreis Aschersleben-<br />

Staßfurt, Gemein<strong>de</strong> Unseburg)<br />

3 Giersleben-<br />

Aschersleben<br />

(Landkreis Aschersleben-<br />

Staßfurt,<br />

Gemein<strong>de</strong> Giersleben,<br />

Stadt Aschersleben)<br />

4 Amesdorf (Landkreis Aschersleben-<br />

Staßfurt,<br />

Gemein<strong>de</strong> Amesdorf)<br />

5 Drohndorf-<br />

Freckleben-<br />

Mehringen<br />

6 (Gröningen-)<br />

Wegeleben<br />

7 Riethnordhausen-<br />

E<strong>de</strong>rsleben<br />

(Landkreis Aschersleben-<br />

Staßfurt, Gemein<strong>de</strong>n<br />

Drohndorf, Freckleben,<br />

Mehringen,<br />

Schackenthal)<br />

(Landkreis Halberstadt,<br />

Stadt Wegeleben)<br />

(Landkreis Sangerhausen,<br />

Gemein<strong>de</strong>n<br />

Riethnordhausen,<br />

E<strong>de</strong>rsleben)<br />

Z 2 In <strong>de</strong>r bauleitplanerischen Abwägung<br />

ist die Eignung beson<strong>de</strong>rs zu berücksichtigen.<br />

Die Eignungsgebiete für die Nutzung <strong>de</strong>r<br />

Win<strong>de</strong>nergie können durch betroffene Gemein<strong>de</strong>n<br />

im Flächen nutzungsplan nach innen<br />

konkretisiert wer<strong>de</strong>n. Wird von dieser<br />

Konkretisierungs möglichkeit rechtmäßig<br />

Gebrauch gemacht, so gelten die dort dargestellten<br />

Grenzen <strong>de</strong>s Gebietes maßgebend<br />

im Sinne <strong>de</strong>s § 35 Abs. 3 Satz 3 BauGB.<br />

Z 3 Die unter Nr. 1 und 6 genannten Eignungsgebiete<br />

gelten mit <strong>de</strong>n direkt angrenzen<strong>de</strong>n<br />

Eignungsgebieten im Zuständigkeitsbereich<br />

<strong>de</strong>r benachbarten <strong>Planung</strong>sregion<br />

Mag<strong>de</strong>burg als ein gemeinsames, zusammenhängen<strong>de</strong>s<br />

Eignungsgebiet für die<br />

Nutzung <strong>de</strong>r Win<strong>de</strong>nergie.


Son<strong>de</strong>rausgabe 23.05.2009<br />

4.6.2. Vorranggebiete für die<br />

Nutzung <strong>de</strong>r Win<strong>de</strong>nergie<br />

mit <strong>de</strong>r Wirkung von Eignungsgebieten<br />

Vorranggebiete sind Gebiete, die für bestimmte,<br />

raumbe<strong>de</strong>utsame Funktionen o<strong>de</strong>r<br />

Nutzungen vorgesehen sind und an<strong>de</strong>re<br />

raumbe<strong>de</strong>utsame Nutzungen in diesem Gebiet<br />

ausschließen, soweit diese mit <strong>de</strong>n vorrangigen<br />

Funktionen, Nutzungen o<strong>de</strong>r Zielen<br />

<strong>de</strong>r Raumordnung nicht vereinbar sind. Es<br />

kann gemäß § 3 Abs. 7 Satz 2 LPlG vorgesehen<br />

wer<strong>de</strong>n, dass diese Vorranggebiete zugleich<br />

die Wirkung von Eignungsgebieten für<br />

raumbe<strong>de</strong>utsame Nutzungen haben können,<br />

wovon hier unter Pkt. 4.6.2. Gebrauch gemacht<br />

wird.<br />

Z 1 In <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion <strong>Harz</strong> wer<strong>de</strong>n<br />

folgen<strong>de</strong> Vorranggebiete für die Nutzung <strong>de</strong>r<br />

Wind energie mit <strong>de</strong>r Wirkung von Eignungsgebieten<br />

festgelegt:<br />

I Egeln-<br />

Etgersleben<br />

(Landkreis Aschersleben-Staßfurt,<br />

Stadt Egeln,<br />

Ge mein<strong>de</strong> Etgers leben)<br />

II Westeregeln (Landkreis Aschersleben-Staßfurt,<br />

Gemein<strong>de</strong> Wester egeln)<br />

III Reinstedt-<br />

Ermsleben<br />

(Landkreis Aschers-<br />

leben-Staßfurt,<br />

Stadt Falkenstein,<br />

Stadt Aschersleben)<br />

IV Schwanebeck (Landkreis Halberstadt,<br />

Stadt Schwanebeck)<br />

V Dar<strong>de</strong>sheim-<br />

Ba<strong>de</strong>rsleben-<br />

Rohrsheim<br />

VI Hol<strong>de</strong>nstedt-<br />

Mittel hausen<br />

(Landkreis Halberstadt,<br />

Gemein<strong>de</strong>n Aue-Fallstein,<br />

Huy)<br />

(Landkreis Sangerhausen,<br />

Gemein<strong>de</strong>n Hol<strong>de</strong>nstedt,<br />

Mittelhausen)<br />

VII Sotterhausen (Landkreis Sangerhausen,<br />

Gemein<strong>de</strong> Sotterhausen)<br />

Z 2 Das unter Nr. VI genannte Vorranggebiet<br />

gilt mit <strong>de</strong>m direkt angrenzen<strong>de</strong>n Vorrang-/Eig<br />

nungsgebiet für die Nutzung <strong>de</strong>r<br />

Win<strong>de</strong>nergie Osterhausen im Zuständigkeitsbereich<br />

<strong>de</strong>r benachbarten <strong>Planung</strong>sregion<br />

Halle als ein gemeinsames, zusammenhängen<strong>de</strong>s<br />

Gebiet für die Nutzung <strong>de</strong>r Win<strong>de</strong>nergie<br />

mit <strong>de</strong>r Wirkung von Eignungsgebieten.<br />

4.7. Gebiete zur Sanierung und<br />

Entwicklung von Raumfunktionen<br />

Z 1 Beson<strong>de</strong>rs durch Umweltbeeinträchtigungen<br />

belastete Gebiete und großflächi-<br />

ge Freiräume mit hohen Nutzungskonflikten<br />

sind in ihrer Funktionsfähigkeit zu verbessern<br />

o<strong>de</strong>r neuen wirtschaftlichen, siedlungsstrukturellen,<br />

rekreativen o<strong>de</strong>r ökologischen<br />

Nutzungen zuzuführen. Dazu gehören:<br />

– die durch <strong>de</strong>n Bergbau geschädigte Landschaft<br />

in und um Staßfurt<br />

– Thekenberge-Klusberge (südlich von Halberstadt),<br />

– Bergbaugebiet um Elbingero<strong>de</strong> und Rübeland.<br />

G 2 Die Landkreise, Gemein<strong>de</strong>n und sonstige<br />

zuständige öffentliche Stellen haben<br />

darauf hinzuwirken, dass gesamtkonzeptionelle<br />

Sanierungs- und Entwicklungsmaßnahmen<br />

festzuschreiben sind, die <strong>de</strong>n regionalplanerischen<br />

Festsetzungen <strong>de</strong>s <strong>Regionale</strong>n<br />

Entwicklungsplanes nicht entgegenstehen.<br />

Aufgrund <strong>de</strong>r Vielfalt <strong>de</strong>r Ursachen<br />

für die Umweltbeeinträchtigungen und intensiven<br />

Nutzungskonflikte und <strong>de</strong>r betroffenen<br />

Schutzgüter sowie <strong>de</strong>r Großräumigkeit<br />

<strong>de</strong>r Gebiete ist eine von <strong>de</strong>n jeweiligen<br />

Gebietskörperschaften angestrebte Entwicklung<br />

zu för<strong>de</strong>rn. Regionalmanagementprozesse<br />

sind da<strong>bei</strong> als neue Instrumente<br />

<strong>bei</strong> <strong>de</strong>r Umsetzung von konkreten Maßnahmen<br />

zur regionalen Gesamtentwicklung anzuwen<strong>de</strong>n.<br />

4.8. Lan<strong>de</strong>s- und regionalbe<strong>de</strong>utsamer<br />

Verkehr<br />

4.8.1. Allgemeine Ziele und<br />

Grundsätze zur Verkehrsentwicklung<br />

G 1 Die Verkehrsinfrastruktur ist im Rahmen<br />

<strong>de</strong>r angestrebten Raumstruktur verkehrsartenübergreifend<br />

so zu entwickeln, dass im<br />

Sinne eines integrierten Gesamtverkehrskonzeptes<br />

eine unter sozialen, wirtschaftlichen<br />

und ökologischen Gesichtspunkten optimale<br />

Bewältigung <strong>de</strong>s Verkehrs als Voraussetzung<br />

für die wirtschaftliche Entwicklung <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s<br />

und die Mobilität <strong>de</strong>r Bevölkerung erreicht und<br />

gesichert wird.<br />

G 2 Die Regionalplanung soll sich da<strong>bei</strong><br />

im Rahmen <strong>de</strong>r Möglichkeiten an folgen<strong>de</strong>n<br />

Leitsätzen orientieren:<br />

1. Verkehrsvermeidung durch<br />

A. Stärkung regionaler Wirtschaftskreisläufe<br />

B. regionalen Güteraustausch<br />

C. das Prinzip <strong>de</strong>r kurzen Wege im Personenverkehr<br />

D. Entwicklung und Einsatz mo<strong>de</strong>rner<br />

Verkehrstechnologien<br />

E. Reduzierung von Parallelverkehren<br />

2. Verkehrsverlagerung<br />

19<br />

A. im Personenverkehr vom motorisierten<br />

individuellen Kraftfahrzeugverkehr<br />

auf Verkehrsmittel <strong>de</strong>s öffentlichen<br />

Verkehrs (Bahnen und Busse) und insbeson<strong>de</strong>re<br />

<strong>bei</strong>m Stadtverkehr auf Fahrradfahren<br />

und Zufußgehen<br />

B. im Güterverkehr vom Straßengüterverkehr<br />

zum Transport auf Schiene, Wasserstraße<br />

und leitungsgebun<strong>de</strong>ne<br />

Transportsysteme<br />

3. Verkehrsverknüpfungen durch Ausbau von<br />

Schnittstellen<br />

4. umweltverträgliche Gestaltung <strong>de</strong>s motorisierten<br />

Verkehrs durch<br />

A. Straßenraum- und Straßennetzgestaltung<br />

B. verträgliche Verkehrsabläufe<br />

C. Einsatz <strong>de</strong>r Telematik<br />

D. Entwicklung und Einsatz emissionsarmer<br />

Fahrzeuge.<br />

G 3 Dem ÖPNV soll Vorrang vor <strong>de</strong>m motorisierten<br />

Individualverkehr eingeräumt wer<strong>de</strong>n.<br />

Dazu wird eine Erhöhung <strong>de</strong>s ÖPNV-Anteils<br />

am Gesamtverkehr angestrebt. Er ist unter<br />

Nutzung aller Möglichkeiten aufeinan<strong>de</strong>r abgestimmter<br />

Verkehrsnetze zu einer attraktiven<br />

Alternative zum motorisierten Individualverkehr<br />

zu entwickeln.<br />

Z 4 Die Zentralen Orte sind entsprechend<br />

ihrer Funktion durch die regionalen und überregionalen<br />

Netze zu verbin<strong>de</strong>n. Hierzu sind<br />

leistungsfähige koordinierte und barrierefreie<br />

Verkehrsnetze zu entwickeln.<br />

G 5 Die Verknüpfungsstellen in <strong>de</strong>n Zentralen<br />

Orten sollen räumlich und zeitlich gute<br />

Übergangsmöglichkeiten auch vom motorisierten<br />

individuellen Kraftfahrzeugverkehr<br />

und vom öffentlichen Fernverkehr zum öffentlichen<br />

Personennahverkehr gewährleisten.<br />

G 6 Der Güterverkehr auf <strong>de</strong>r Straße soll<br />

durch Nutzung mo<strong>de</strong>rner Systeme, wie z.B.<br />

City-Logistik und Regio-Logistik, minimiert<br />

wer<strong>de</strong>n. Da<strong>bei</strong> sollen Möglichkeiten <strong>de</strong>r Einbeziehung<br />

<strong>de</strong>r Potenziale bestehen<strong>de</strong>r Schienenwege<br />

für die Güterverteilung genutzt wer<strong>de</strong>n.<br />

Z 7 Die lan<strong>de</strong>s- und regionalbe<strong>de</strong>utsamen<br />

Vorrangstandorte für Industrie- und Gewerbe<br />

sowie für Verkehrsanlagen sind entsprechend<br />

ihrer Zweckbestimmung in die regionalen<br />

und überregionalen Verkehrsnetze<br />

einzubin<strong>de</strong>n. Gleiches gilt für die großflächigen<br />

Freizeitanlagen und sonstigen touristischen<br />

Schwerpunktstandorte mit hohem<br />

Besucheraufkommen.<br />

Z 8 Die Region ist durch schnelle, leistungsfähige<br />

und gut verknüpfte Anbindungen<br />

direkt mit <strong>de</strong>n umliegen<strong>de</strong>n Fernverkehrsknoten<br />

und Wirtschaftsräumen zu verbin<strong>de</strong>n.


20 Son<strong>de</strong>rausgabe 23.05.2009<br />

4.8.2. Schienenverkehr<br />

Z 1 Das bestehen<strong>de</strong> Eisenbahnnetz ist sowohl<br />

für <strong>de</strong>n Fern- als auch für <strong>de</strong>n Regional-<br />

und Nahverkehr zu erhalten und teilweise auszubauen,<br />

um insbeson<strong>de</strong>re die Erreichbarkeit<br />

<strong>de</strong>r Ober- und Mittelzentren und <strong>de</strong>r Frem<strong>de</strong>nverkehrsgebiete<br />

sowie <strong>de</strong>r Industrie- und Gewerbestandorte<br />

und sonstiger verkehrserzeugen<strong>de</strong>r<br />

Anlagen im Personenverkehr zu verbessern<br />

und <strong>de</strong>n Güterverkehr verstärkt auf <strong>de</strong>r<br />

Schiene abwickeln zu können. Dazu muss das<br />

Eisenbahnnetz durch Neu- und Ausbau sowie<br />

Mo<strong>de</strong>rnisierung und Elektrifizierung an die<br />

gegenwärtigen und zukünftigen Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

angepasst wer<strong>de</strong>n. Unbescha<strong>de</strong>t <strong>de</strong>ssen<br />

ist für das gesamte Streckennetz die Beseitigung<br />

<strong>de</strong>r sogenannten Altlasten (wie unterlassene<br />

Instandhaltung) erfor<strong>de</strong>rlich.<br />

Z 2 Grundsätzlich sind im Bereich <strong>de</strong>s Güterverkehrs<br />

nicht nur für die Zentralen Orte,<br />

son<strong>de</strong>rn auch für die Standorte mit hohem Güterverkehrsaufkommen<br />

leistungsfähige Schienenanbindungen<br />

zu sichern bzw. vorzusehen.<br />

Z 3 Die Verlagerung von Güterverkehrsströmen<br />

von <strong>de</strong>r Straße auf die Schiene soll<br />

auch in <strong>de</strong>r Fläche durch geeignete Maßnahmen<br />

geför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n. Hierzu gehört neben<br />

<strong>de</strong>r Einrichtung von Terminals <strong>de</strong>s kombinierten<br />

Ladungsverkehrs (KLV) in <strong>de</strong>n Güterverkehrszentren<br />

auch die Sicherung und Weiterentwicklung<br />

<strong>de</strong>s Systems von Gütertarifpunkten,<br />

Umschlags- und La<strong>de</strong>stellen sowie <strong>de</strong>r<br />

dazugehörigen Gleisanschlüsse.<br />

Z 4 Bei <strong>de</strong>r Gestaltung <strong>de</strong>s Schienenpersonenverkehrs<br />

soll die im System <strong>de</strong>s Integralen<br />

Taktfahrplanes optimale Reisegeschwindigkeit<br />

zur <strong>Planung</strong>smaxime erhoben wer<strong>de</strong>n.<br />

Z 5 Folgen<strong>de</strong> für die Lan<strong>de</strong>s- und <strong>Regionale</strong>ntwicklung<br />

be<strong>de</strong>utsame Neu- und Ausbaumaßnahmen<br />

an Schienenverbindungen<br />

für <strong>de</strong>n Fernverkehr sollen vorrangig durch-<br />

o<strong>de</strong>r weitergeführt wer<strong>de</strong>n:<br />

a) Ausbau <strong>de</strong>r Strecke Halle - Aschersleben -<br />

Halberstadt - Wernigero<strong>de</strong> - Vienenburg<br />

(Ausbau für Neigetechnik bis Tempo 160<br />

km/h)<br />

b) Ausbau <strong>de</strong>r Strecke Aschersleben - Bernburg<br />

- Köthen - Dessau (Ausbau für Tempo<br />

bis 120 km/h)<br />

c) Ausbau <strong>de</strong>r Strecke Halle - Sangerhausen<br />

- Nordhausen – Kassel (Ausbau für Tempo<br />

bis 140 km/h auf <strong>de</strong>r Teilstrecke Lutherstadt<br />

Eisleben - Sangerhausen – Leinefel<strong>de</strong>)<br />

d) Mag<strong>de</strong>burg – Halberstadt - Quedlinburg<br />

– Thale (Ausbau für Tempo bis 120 km/h<br />

auf Teilstrecken Mag<strong>de</strong>burg - Halberstadt<br />

und Wegeleben - Thale)<br />

e) Ausbau <strong>de</strong>r Strecke (Mag<strong>de</strong>burg-) Schönebeck<br />

- Staßfurt - Güsten - Blankenheim -<br />

Sangerhausen - (Erfurt) (Ausbau für Tempo<br />

bis 120 km/h auf Teilstrecken Schönebeck<br />

- San <strong>de</strong>r s leben und Sangerhausen<br />

- Artern)<br />

Z 6 Folgen<strong>de</strong> sonstige lan<strong>de</strong>s- und regionalbe<strong>de</strong>utsame<br />

Schienenverbindungen einschließlich<br />

Zugangsstellen sind zu erhalten<br />

bzw. auszubauen:<br />

a) Ausbau <strong>de</strong>r Strecke (Mag<strong>de</strong>burg-) Halberstadt<br />

- Blankenburg (Ausbau für Tempo<br />

bis 80 km/h)<br />

b) Blankenburg - Rübeland - Elbingero<strong>de</strong>/<br />

Hornberg (incl. Wie<strong>de</strong>rherstellung <strong>de</strong>r<br />

Elektrotrak tion)<br />

c) Berga/Kelbra - Rottlebero<strong>de</strong> – Stolberg<br />

Z 7 Für die regionale und überregionale<br />

Verknüpfung <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Region vorhan<strong>de</strong>nen<br />

Mittelzentren mit <strong>de</strong>n benachbarten Oberzentren<br />

sowie für die Erschließung <strong>de</strong>r regionalen<br />

Frem<strong>de</strong>nverkehrsgebiete ist unter Berücksichtigung<br />

von Neu- und Ausbaumaßnahmen die<br />

Bedienung folgen<strong>de</strong>r Streckenrelationen im<br />

Taktverkehr auf Interregio-Niveau vordringlich<br />

anzustreben:<br />

a) Bremen - Hannover - Hil<strong>de</strong>sheim - Goslar -<br />

Wernigero<strong>de</strong> - Halberstadt - Aschersleben<br />

- Halle - Leipzig<br />

b) Braunschweig - Wernigero<strong>de</strong> - Halberstadt<br />

- Aschersleben - Bernburg - Köthen - Dessau<br />

- Lutherstadt Wittenberg<br />

c) Thale - Quedlinburg/Blankenburg - Halberstadt<br />

- Mag<strong>de</strong>burg - Burg - Genthin -<br />

Bran<strong>de</strong>nburg - Potsdam - Berlin - Cottbus<br />

d) Kassel - Nordhausen - Sangerhausen - Eisleben<br />

- Halle - Bitterfeld - Dessau - Potsdam<br />

- Berlin<br />

e) Würzburg - Erfurt - Sangerhausen - San<strong>de</strong>rsleben<br />

- Güsten - Staßfurt - Schönebeck<br />

– Mag<strong>de</strong>burg<br />

G 8 Eine Aufnahme <strong>de</strong>r im Ziel 7 unter a),<br />

d) und e) genannten Relationen in das überregionale<br />

Schienenfernverkehrsnetz mit <strong>de</strong>n<br />

entsprechen<strong>de</strong>n Bedienungs- und Verbindungsqualitäten<br />

für <strong>de</strong>n Personenverkehr ist<br />

anzustreben. Die in Z 7 unter c) genannte<br />

Streckenrelation zwischen <strong>de</strong>m <strong>Harz</strong> und<br />

<strong>de</strong>m Großraum Berlin sollte durch die Strekkenrelation<br />

Berlin - Mag<strong>de</strong>burg - Wernigero<strong>de</strong><br />

bzw. Berlin - Aschersleben - Wernigero<strong>de</strong><br />

ergänzt wer<strong>de</strong>n.<br />

Z 9 Das Netz <strong>de</strong>r <strong>Harz</strong>er Schmalspurbahnen<br />

ist als Kulturgut und zur Sicherung einer<br />

umweltverträglichen Mobilität und zur Entlastung<br />

<strong>de</strong>s <strong>Harz</strong>es vom Kraftfahrzeugverkehr zu<br />

erhalten, weiterzuentwickeln und in <strong>de</strong>n ÖPNV<br />

<strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s zu integrieren. Hierzu sind gegebenenfalls<br />

Streckenergänzungen und Netzverdichtungen,<br />

erfor<strong>de</strong>rlichenfalls auch in Normalspur,<br />

vorzusehen und umzusetzen. Dies<br />

gilt insbeson<strong>de</strong>re für folgen<strong>de</strong> Streckenabschnitte<br />

als Streckenergänzungen:<br />

a) Gernro<strong>de</strong> – Quedlinburg (zwischenzeitlich<br />

erfolgt)<br />

b) Stiege/Hasselfel<strong>de</strong> - Hasselfel<strong>de</strong>/Westernstadt<br />

„Pullmann City“<br />

Z 10 Für <strong>de</strong>n Schienengüterfernverkehr sind<br />

in Sachsen-Anhalt bzw. im Bereich <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion<br />

<strong>Harz</strong> folgen<strong>de</strong> Relationen vorzuhalten<br />

bzw. vorzubereiten:<br />

a) Hil<strong>de</strong>sheim - Vienenburg - Halberstadt -<br />

Aschersleben - Berlin / San<strong>de</strong>rsleben - Halle<br />

- Leipzig<br />

b) Kassel/Northeim - Nordhausen - Sangerhausen<br />

- Halle - Leipzig - Falkenberg<br />

c) Erfurt - Sangerhausen - San<strong>de</strong>rsleben - Güsten<br />

- Berliner Ring<br />

d) Erfurt - Sangerhausen - Güsten - Mag<strong>de</strong>burg<br />

- Stendal - Hamburg / Rostock Seehafen.<br />

Z 11 Die nachfolgen<strong>de</strong>n Güterverkehrsstellen<br />

im Bereich <strong>de</strong>s regional- und überregional<br />

be<strong>de</strong>utsamen Schienennetzes sind zu<br />

erhalten, entsprechend <strong>de</strong>r raumordnerischen<br />

Anfor<strong>de</strong>rung einer verstärkten Verlagerung<br />

<strong>de</strong>s Güterverkehrs auf die Schiene zu<br />

entwickeln und bedarfsweise durch weitere<br />

Stellen zu ergänzen:<br />

a) Blankenburg<br />

b) Gernro<strong>de</strong><br />

c) Halberstadt<br />

d) Heu<strong>de</strong>ber-Danstedt<br />

e) Hüttenro<strong>de</strong><br />

f) Ilsenburg<br />

g) Nachterstedt-Hoym<br />

h) Rottlebero<strong>de</strong>-Süd<br />

i) Sangerhausen<br />

j) Staßfurt<br />

k) Ströbeck<br />

l) Wernigero<strong>de</strong><br />

Z 12 Folgen<strong>de</strong> regional be<strong>de</strong>utsame Schienenstrecken,<br />

die nicht mehr regelmäßig für<br />

<strong>de</strong>n Personen- und Güterverkehr genutzt<br />

wer<strong>de</strong>n, sind als Trasse raumordnerisch dahingehend<br />

zu sichern, dass <strong>bei</strong> entsprechen<strong>de</strong>m<br />

Bedarf eine Aktivierung <strong>de</strong>r Strecken<br />

erfolgen kann:<br />

a) Staßfurt - Egeln - (Blumenberg), mit Abzweig<br />

Schneidlingen - Flughafen Cochstedt<br />

und Anschlussgleis Westeregeln<br />

b) Frose - Ballenstedt - Gernro<strong>de</strong><br />

c) Nienhagen - De<strong>de</strong>leben - Jerxheim<br />

d) Heu<strong>de</strong>ber/Danstedt - Osterwieck<br />

e) Heu<strong>de</strong>ber/Danstedt - Wasserleben - Vienenburg<br />

f) Elbingero<strong>de</strong>/Hornberg - Königshütte<br />

(mit Verlängerung Elbingero<strong>de</strong> bis Drei-<br />

Annen-Hohne)<br />

Z 13 Auch die nicht beson<strong>de</strong>rs dargestellten<br />

Schienenstrecken und Güteranschlussgleise<br />

sind im Interesse einer umweltfreundlichen<br />

Verkehrsabwicklung unter Berücksichtigung<br />

technischer und wirtschaftlicher Erfor<strong>de</strong>rnisse


Son<strong>de</strong>rausgabe 23.05.2009<br />

zu erhalten und nach Möglichkeit weiter zu<br />

betreiben.<br />

G 14 Eine Entwidmung (Freistellung von<br />

Bahnbetriebszwecken) o<strong>de</strong>r Überbauung<br />

nicht betriebener Strecken ist zur Trassensicherung<br />

soweit wie möglich zu vermei<strong>de</strong>n.<br />

G 15 Der Erhalt und Ausbau <strong>de</strong>s Netzes <strong>de</strong>s<br />

Schienenpersonennahverkehrs (SPNV) erfor<strong>de</strong>rt<br />

eine langfristige Orientierung. Auch aufgelassene<br />

Strecken und noch vorhan<strong>de</strong>ne ehemalige<br />

Gleistrassen sind soweit wie möglich zu<br />

sichern.<br />

Z 16 Der nach <strong>de</strong>m ÖPNVG LSA aufzustellen<strong>de</strong><br />

Plan <strong>de</strong>s öffentlichen Personennahverkehrs<br />

<strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s Sachsen-Anhalt und die regionalen<br />

und überregionalen Schienenverkehrsplanungen<br />

sind so aufeinan<strong>de</strong>r abzustimmen,<br />

dass ein leistungsfähiges Gesamtsystem für <strong>de</strong>n<br />

Schienenpersonenverkehr gewährleistet ist.<br />

4.8.3. Straßenverkehr<br />

Z 1 Die funktionsgerechte Leistungsfähigkeit<br />

<strong>de</strong>s vorhan<strong>de</strong>nen Straßennetzes ist als<br />

infrastrukturelle Voraussetzung für die wirtschaftliche<br />

Entwicklung <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s und seiner<br />

Teilräume und im Interesse <strong>de</strong>r Verkehrssicherheit<br />

durch notwendige Instandsetzungen<br />

sowie Ausbau- und Neubaumaßnahmen zu<br />

sichern bzw. wie<strong>de</strong>rherzustellen und entsprechend<br />

<strong>de</strong>n aufgeführten allgemeinen Zielen<br />

und Grundsätzen zur Verkehrsentwicklung<br />

weiterzuentwickeln.<br />

Z 2 Um <strong>de</strong>n europäischen Verkehrsbeziehungen<br />

Rechnung zu tragen und das Zusammenwachsen<br />

<strong>de</strong>r alten und neuen Län<strong>de</strong>r zu<br />

för<strong>de</strong>rn sowie zur Verbindung großer Wirtschaftszentren<br />

ist <strong>de</strong>r Aus- und Neubau von<br />

Autobahnen und autobahnähnlichen Fernstraßen<br />

erfor<strong>de</strong>rlich. Die nachfolgend aufgeführten<br />

vordringlichen Maßnahmen sollen<br />

gleichzeitig <strong>de</strong>r Bün<strong>de</strong>lung <strong>de</strong>s Straßenverkehrs<br />

und <strong>de</strong>r Entlastung <strong>de</strong>s nachgeordneten<br />

Straßennetzes vom Fernverkehr dienen:<br />

1. Verkehrsprojekte Deutsche Einheit (VDE):<br />

a) Neubau <strong>de</strong>r BAB A 38 Göttingen - Halle -<br />

Leipzig (VDE Nr. 13, „Südharzautobahn“)<br />

2. Ergänzen<strong>de</strong> und weiterführen<strong>de</strong> Maßnahmen:<br />

a) Fortführung <strong>de</strong>r BAB A 71 von Würzburg -<br />

Erfurt - Sangerhausen (A 38) über Hettstedt<br />

in Richtung Bernburg (A 14/B 6n)<br />

zur Erschließung <strong>de</strong>s Mansfel<strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>s<br />

und zu seiner Anbindung an die Lan<strong>de</strong>shauptstadt<br />

Mag<strong>de</strong>burg sowie als Teilstück<br />

einer großräumigen Verbindung von Süd<strong>de</strong>utschland<br />

zur Ostsee zur Entlastung <strong>de</strong>r<br />

A 9 sowie <strong>de</strong>s Raumes Halle/Leipzig<br />

b) Neubau einer leistungsfähigen Nordharz-<br />

verbindung („Nordharzautobahn“ B 6n)<br />

von <strong>de</strong>r A 7 (Hannover - Kassel) über Goslar<br />

zur A 14 <strong>bei</strong> Bernburg mit Verlängerung<br />

über Köthen zur A 9/B 184 südlich von<br />

Dessau mit <strong>de</strong>m Ziel <strong>de</strong>r Erschließung <strong>de</strong>s<br />

gesamten Nordharzraumes und <strong>de</strong>r Verbindung<br />

<strong>de</strong>r am Ran<strong>de</strong> dieses Mittelgebirges<br />

aufgereihten Zentralen Orte höherer<br />

Stufe untereinan<strong>de</strong>r sowie <strong>de</strong>r Verbindung<br />

<strong>de</strong>r Wirtschafts- und Frem<strong>de</strong>nverkehrsregion<br />

<strong>Harz</strong> mit West- und Nord<strong>de</strong>utschland<br />

einerseits und Mittel- und Ost<strong>de</strong>utschland<br />

an<strong>de</strong>rerseits, insbeson<strong>de</strong>re mit <strong>de</strong>n Räumen<br />

Hannover/Braunschweig sowie Halle/Leipzig<br />

und Berlin.<br />

Im Zuge <strong>de</strong>s Neubaus <strong>de</strong>r B 6n erfolgt die<br />

Streckenführung nördlich <strong>de</strong>r Stadt Quedlinburg.<br />

Darüber hinaus ist die B 6n als<br />

überregionale Verkehrsachse nach Osteuropa<br />

in Richtung Polen vorzuhalten.<br />

Im Zusammenwirken <strong>de</strong>r in 1. und 2. genannten<br />

Vorhaben soll zugleich eine verkehrswirksame<br />

Umfahrung <strong>de</strong>s <strong>Harz</strong>es und damit <strong>de</strong>ssen<br />

angestrebte Entlastung vom Durchgangsverkehr<br />

erreicht wer<strong>de</strong>n.<br />

Z 3 Zur Verbindung von Ober- und Mittelzentren<br />

sowie zur Einbindung von Grundzentren<br />

mit Teilfunktion eines Mittelzentrums,<br />

von Vorrangstandorten für Industrie- und Verkehrsanlagen<br />

und von Schwerpunktstandorten<br />

für Industrie und Gewerbe sowie zur Erschließung<br />

von Frem<strong>de</strong>nverkehrsgebieten ist entsprechend<br />

<strong>de</strong>n Festlegungen in <strong>de</strong>r zeichnerischen<br />

Darstellung ein leistungsfähiges Netz<br />

lan<strong>de</strong>sbe<strong>de</strong>utsamer Hauptverkehrsstraßen für<br />

<strong>de</strong>n überregionalen und regionalen Verkehr zu<br />

sichern und auszubauen, das die unter Z 2<br />

aufgeführten Maßnahmen ergänzt.<br />

Z 4 Der Neu- o<strong>de</strong>r Ausbau folgen<strong>de</strong>r wichtiger<br />

lan<strong>de</strong>s- und regionalbe<strong>de</strong>utsamer Bun<strong>de</strong>sstraßenverbindungen<br />

ist zur Wirtschaftsför<strong>de</strong>rung<br />

sowie zur Funktionsfähigkeit, zur<br />

Erreichbarkeit und zur Entlastung von Zentralen<br />

Orten und sonstigen Siedlungsbereichen<br />

vordringlich erfor<strong>de</strong>rlich:<br />

1. B 6 Aschersleben - Halle - Leipzig<br />

2. B 79 Wolfenbüttel - Halberstadt -<br />

Quedlinburg<br />

3. B 81 Mag<strong>de</strong>burg - Halberstadt -<br />

Blankenburg (-Nord)<br />

(autobahnähnlich)<br />

4. B 86 (Thüringen)- Sangerhausen -<br />

Hettstedt<br />

5. B 180 Egeln - Aschersleben - Hettstedt -<br />

Eisleben - Querfurt - Naumburg -<br />

Zeitz - Altenburg<br />

6. B 185 Ballenstedt - Aschersleben -<br />

Bernburg - Köthen - Dessau<br />

7. B 245 Hal<strong>de</strong>nsleben - Halberstadt mit<br />

Verbindung von Barneberg zur<br />

B 82 <strong>bei</strong> Schöningen<br />

21<br />

Die Bun<strong>de</strong>sstraßen B 180 und B 86 sind<br />

zwischen <strong>de</strong>r BAB A 38 <strong>bei</strong> Sangerhausen<br />

und <strong>de</strong>r B 81 <strong>bei</strong> Egeln als überregionale<br />

Nord-Süd-Verbindung so auszubauen, dass<br />

diese bis zur Fertigstellung <strong>de</strong>r Anbindung<br />

<strong>de</strong>r A 71 an die BAB A14 <strong>bei</strong> Bernburg <strong>de</strong>n<br />

straßenverkehrlichen Anfor<strong>de</strong>rungen gemäß<br />

<strong>de</strong>m oben genannten Ziel 2, letzter<br />

Absatz, gerecht wer<strong>de</strong>n.<br />

Z 5 In <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion ist in Ergänzung<br />

<strong>de</strong>s in Z 2 bis Z 4 genannten Netzes von Bun<strong>de</strong>sfernstraßen<br />

ein leistungsfähiges und funktionsgerechtes<br />

Netz von Lan<strong>de</strong>s-, Kreis- und<br />

Gemein<strong>de</strong>straßen bereitzustellen, dauerhaft<br />

zu erhalten und bedarfsweise auszubauen,<br />

um<br />

- die flächenhafte räumliche Erschließung<br />

<strong>de</strong>r gesamten <strong>Planung</strong>sregion,<br />

- eine Verknüpfung mit <strong>de</strong>m übergeordneten<br />

Bun<strong>de</strong>sfernstraßennetz,<br />

- leistungsgerechte Verbindungen zwischen<br />

Mittel- und Grundzentren sowie<br />

Grundzentren untereinan<strong>de</strong>r,<br />

- die Verbindung und Erschließung von<br />

Wirtschaftszentren, be<strong>de</strong>utsamen Industrie-<br />

und Gewerbestandorten, Frem<strong>de</strong>nverkehrs-<br />

und Naherholungsgebieten<br />

und –standorten und sonstigen punktuellen<br />

Verkehrserzeugern,<br />

- die Verbesserung <strong>de</strong>r Umweltbedingungen<br />

durch eine Entlastung <strong>de</strong>r Siedlungsbereiche<br />

und nachgeordneter Straßen<br />

vom Fern- und Regionalverkehr und<br />

- die Anbindung <strong>de</strong>r Übergangsstellen zum<br />

öffentlichen Personenverkehr,<br />

zu gewährleisten. Dies gilt insbeson<strong>de</strong>re für<br />

die in <strong>de</strong>r zeichnerischen Darstellung festgelegten<br />

Straßen mit regionaler Be<strong>de</strong>utung.<br />

Z 6 Der Aus- o<strong>de</strong>r Neubau folgen<strong>de</strong>r<br />

wichtiger regionalbe<strong>de</strong>utsamer Lan<strong>de</strong>s- und<br />

Kreisstraßenverbindungen ist zur Wirtschaftsför<strong>de</strong>rung<br />

sowie zur Funktionsfähigkeit,<br />

zur Erreichbarkeit und zur Entlastung<br />

von Zentralen Orten und sonstigen Siedlungsbereichen<br />

vordringlich erfor<strong>de</strong>rlich:<br />

1. L 71 Unseburg - Staßfurt -<br />

Rathmannsdorf - B6n<br />

2. L 72 (B 180 - San<strong>de</strong>rsleben) -<br />

B6 - B6n - Staßfurt -<br />

(B 71)<br />

3. L 75 Ballenstedt/B185 - Hoym -<br />

B 6n<br />

4. L 89 Osterwieck - Hessen<br />

5. L 94 Hüttenro<strong>de</strong> - B 81<br />

6. L 98 Benneckenstein -<br />

Lan<strong>de</strong>sgrenze Thüringen<br />

7. L 234/ BAB 38 / AS Roßla - L 234<br />

K 2300<br />

8. L 234 Kelbra - Lan<strong>de</strong>sgrenze<br />

Thüringen<br />

9. L 240 Zubringer Thale<br />

(L 92 bis B 6n)


22 Son<strong>de</strong>rausgabe 23.05.2009<br />

Z 7 Das Netz <strong>de</strong>r lan<strong>de</strong>s- und regionalbe<strong>de</strong>utsamen<br />

Straßen ist durch <strong>de</strong>n Neubau<br />

folgen<strong>de</strong>r Ortsumfahrungen (OU) und Teilortsumfahrungen<br />

(TOU) zu ergänzen:<br />

1. B 27 TOU Hüttenro<strong>de</strong><br />

2. B 79 OU Hessen<br />

(Übergangslösung Ausbau<br />

<strong>de</strong>r Ortsdurchfahrt)<br />

3. B 79 OU Athenstedt<br />

4. B 79 OU Halberstadt-Harsleben<br />

5. B 81 OU Halberstadt<br />

(autobahnähnlich)<br />

6. B 81 OU Blankenburg<br />

(einschließlich Tunnel)<br />

7. B 81/B 242 OU Hasselfel<strong>de</strong><br />

8. B 85/B 80 OU Kelbra/Berga<br />

(Übergangslösung Ausbau<br />

<strong>de</strong>r Ortsdurchfahrt Kelbra)<br />

9. B 86 OU Riestedt/Nordost<br />

10. B 180 OU Schneidlingen<br />

11. B 180 OU Aschersleben/<br />

Süd-Quenstedt<br />

12. B 185 OU Ballenstedt<br />

13. B 185 OU Hoym<br />

14. B 244 OU Wernigero<strong>de</strong><br />

(einschließlich Tunnel)<br />

15. L 66/<br />

L 242/<br />

L 239<br />

OU Quedlinburg<br />

16. L 71 OU Rathmannsdorf<br />

17. L 72 OU Neundorf<br />

19. L 92 OU Neinstedt<br />

20. L 218/<br />

L 219/<br />

L 222<br />

OU Allstedt<br />

21. L 229 OU Ermsleben<br />

22. L 231 OU Wettelro<strong>de</strong><br />

23. L 236 OU Berga (nördliche<br />

Verlängerung <strong>de</strong>r<br />

OU Kelbra/Berga)<br />

24. K 1368 /<br />

K 1361<br />

OU Nachterstedt<br />

25. K 2310 TOU Beyernaumburg<br />

G 8 Zur Verbesserung <strong>de</strong>r Verkehrssicherheit<br />

und zur Stärkung <strong>de</strong>s nichtmotorisierten<br />

Verkehrs ist <strong>de</strong>r Netzanteil <strong>de</strong>r Straßen mit<br />

straßenbegleiten<strong>de</strong>n Radwegen je nach Bedarf<br />

<strong>de</strong>utlich auszubauen.<br />

4.8.4. Rad- und fußläufiger Verkehr<br />

G 1 Zur Vermin<strong>de</strong>rung motorisierten Verkehrs<br />

sollen die Voraussetzungen für eine stärkere<br />

Nutzung <strong>de</strong>s Fahrra<strong>de</strong>s sowie für <strong>de</strong>n<br />

Fußverkehr verbessert wer<strong>de</strong>n. Dies gilt sowohl<br />

für eigenständige Wegebeziehungen als auch<br />

für die Verknüpfung mit <strong>de</strong>m öffentlichen Verkehr<br />

(Umweltverbund).<br />

Z 2 Für die flächenhafte Erschließung <strong>de</strong>r<br />

Teilräume <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion sind in Abstimmung<br />

zwischen <strong>de</strong>n Kommunen und sonstigen<br />

Straßenbaulastträgern funktionsgerechte,<br />

durchgängige Rad- (und Fuß-)wegenetze entsprechend<br />

<strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen an örtliche,<br />

zwischen- und überörtliche sowie freizeitorientierte<br />

und touristische Wegeverbindungen<br />

vorzusehen. Diese sollen eine sichere und<br />

durchgängige Führung <strong>de</strong>r Nutzerinnen und<br />

Nutzer ermöglichen und entsprechend <strong>de</strong>n<br />

örtlichen Gegebenheiten realisiert wer<strong>de</strong>n.<br />

Z 3 Rad- (und Fuß-)wegeverbindungen<br />

sollen insbeson<strong>de</strong>re auch nichtmotorisierte<br />

Verbindungs mög lichkeiten zwischen Wohnsiedlungen<br />

und Standorten <strong>de</strong>r Grundversorgung<br />

sowie die Anbindung und gute Erreichbarkeit<br />

von Ar<strong>bei</strong>tsplätzen, Naherholungsgebieten<br />

und sonstigen, punktuellen Verkehrserzeugern<br />

sowie von Übergangsstellen zum<br />

öffentlichen Personenverkehr gewährleisten.<br />

G 4 In Verkehrs- und Bauleitplänen für<br />

Ortslagen sollen Rad- und Fußgängerverkehr<br />

als umweltfreundliche Alternative zum motorisierten<br />

Individualverkehr vorrangig berücksichtigt<br />

wer<strong>de</strong>n. Neu zu bauen<strong>de</strong> Radwege<br />

sind schwerpunktmäßig so anzulegen,<br />

dass eine Verbindung <strong>de</strong>r Ortsteile mit <strong>de</strong>n<br />

Zentralen Orten bzw. stark frequentierten<br />

zentralen Einrichtungen hergestellt wird.<br />

Z 5 Der Fahrradverkehr als umweltfreundlicher<br />

Teil <strong>de</strong>s Gesamtverkehrs ist zur Belebung<br />

von Tourismus und Erholung, auch außerhalb<br />

<strong>de</strong>r touristischen Schwerpunktregionen,<br />

durch die Weiterentwicklung <strong>de</strong>s<br />

Radwegenetzes beson<strong>de</strong>rs zu för<strong>de</strong>rn. Auf<br />

eine Verknüpfung von Radwegen mit <strong>de</strong>m ÖP-<br />

NV ist <strong>bei</strong> Radwegekonzepten zu achten. Folgen<strong>de</strong><br />

regional und überregional be<strong>de</strong>utsamen<br />

Radwege sind in <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion zu<br />

erhalten, auszubauen sowie mit <strong>de</strong>m nachgeordneten<br />

Radwegenetz zu verbin<strong>de</strong>n:<br />

– Europaradweg R1 (Calais - <strong>Harz</strong> - Berlin<br />

- St. Petersburg)<br />

– <strong>Harz</strong>rundweg<br />

– <strong>Harz</strong>vorlandweg<br />

– Ilse-Radwan<strong>de</strong>rweg<br />

– Bo<strong>de</strong>-Radwan<strong>de</strong>rweg<br />

– Holtemme-Radwan<strong>de</strong>rweg<br />

– Aller-<strong>Harz</strong>-Radweg<br />

– „Seeland“-Rundweg<br />

– Wipperrundweg mit Wipper-Saale-Radweg<br />

(Verlängerung)<br />

– Salzstraße<br />

Z 6 Folgen<strong>de</strong> regional und überregional<br />

be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> Wan<strong>de</strong>rwege sind für <strong>de</strong>n Tourismus<br />

und die Erholung zu erhalten und auszubauen:<br />

– internationaler Wan<strong>de</strong>rweg E 11: (Bad<br />

<strong>Harz</strong>burg) - Ilsenburg - Thale - Ballenstedt<br />

(- Wippra)<br />

– Wan<strong>de</strong>rweg <strong>Harz</strong> - Eichsfeld - Thüringen<br />

(HET)<br />

– <strong>Harz</strong>er-Hexen-Stieg: (Ostero<strong>de</strong>) - Brokken<br />

- Thale<br />

– Karstwan<strong>de</strong>rweg Südharz<br />

– Selketalstieg<br />

G 7 Bestehen<strong>de</strong> öffentliche Land- o<strong>de</strong>r<br />

Forstwirtschaftswege bzw. Gemein<strong>de</strong>wege<br />

sind <strong>bei</strong> entsprechen<strong>de</strong>r Eignung als Radwege<br />

mitzunutzen. Bei <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong> von Radwegenetzen<br />

ist eine Verknüpfung mit angrenzen<strong>de</strong>n<br />

Regionen herzustellen. Das ländliche<br />

Wegekonzept Sachsen-Anhalt ist da<strong>bei</strong> einzubeziehen.<br />

Insbeson<strong>de</strong>re die Radwege von<br />

überregionaler und regionaler Be<strong>de</strong>utung<br />

sollten durchgängig beschil<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n.<br />

4.8.5. Luftverkehr<br />

Z 1 Das Land unterstützt <strong>de</strong>n Ausbau <strong>de</strong>s<br />

für Sachsen-Anhalt wichtigen Flughafens<br />

Leipzig/Halle zu einem internationalen Flughafen.<br />

Ergänzen<strong>de</strong>r Flugverkehr wird über <strong>de</strong>n<br />

Verkehrsflughafen Cochstedt abgewickelt.<br />

Z 2 Der Vorrangstandort Verkehrsflughafen<br />

Cochstedt ist als leistungsfähiger Regionalflughafen<br />

für <strong>de</strong>n Großraum Mag<strong>de</strong>burg<br />

auszubauen. Als weiterer Vorrangstandort<br />

für <strong>de</strong>n öffentlichen Luftverkehr in <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion<br />

ist <strong>de</strong>r Verkehrslan<strong>de</strong>platz Ballenstedt<br />

zu entwickeln.<br />

Z 3 Folgen<strong>de</strong>, regional be<strong>de</strong>utsame Lan<strong>de</strong>plätze<br />

wer<strong>de</strong>n als Vorrangstandorte raumordnerisch<br />

gesichert:<br />

– Son<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong>platz Allstedt<br />

– Son<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong>platz Aschersleben<br />

– Son<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong>platz Dingelstedt<br />

– Son<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong>platz Hasselfel<strong>de</strong><br />

G 4 Ein Vorrangstandort für einen Verkehrslan<strong>de</strong>platz<br />

Nordharz im nördlichen Teil<br />

<strong>de</strong>s Landkreises Wernigero<strong>de</strong> ist erst nach<br />

Vorliegen einer verkehrsfachlichen Untersuchung<br />

unter Berücksichtigung <strong>de</strong>r in Z 2 und<br />

Z 3 genannten Flugplätze und nach Durchführung<br />

eines Raumordnungsverfahrens unter<br />

beson<strong>de</strong>rer Berücksichtigung <strong>de</strong>r Belange<br />

<strong>de</strong>r von <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong> betroffenen Kommunen<br />

gegebenenfalls im <strong>Regionale</strong>n Entwicklungsplan<br />

zu ergänzen.<br />

Z 5 Die regionalplanerische Ausweisung<br />

von Siedlungsbeschränkungsgebieten im<br />

Umfeld <strong>de</strong>r in Z 2 und Z 3 genannten Flugplätze<br />

ist <strong>bei</strong> entsprechen<strong>de</strong>r Entwicklung<br />

<strong>de</strong>s Regelflugbetriebs min<strong>de</strong>stens für die Gebiete<br />

außerhalb <strong>de</strong>s Flugplatzgelän<strong>de</strong>s mit<br />

einem prognostizierten äquivalenten Dauerschallpegel<br />

größer 60 dB (A) im <strong>Regionale</strong>n<br />

Entwicklungsplan zu ergänzen.


Son<strong>de</strong>rausgabe 23.05.2009<br />

G 6 Die regional be<strong>de</strong>utsamen Flugplätze<br />

und sonstige luftverkehrliche Anlagen sind<br />

so zu planen und zu betreiben, dass eine relevante<br />

Beeinträchtigung <strong>de</strong>r Bevölkerung<br />

in angrenzen<strong>de</strong>n Siedlungen, insbeson<strong>de</strong>re<br />

durch Lärm, vermie<strong>de</strong>n wird.<br />

4.8.6. Öffentlicher Personennahverkehr<br />

(ÖPNV)<br />

G 1 Zur Gewährleistung einer ausreichen<strong>de</strong>n<br />

Mobilität für alle Einwohnerinnen und<br />

Einwohner <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s soll in allen Teilräumen<br />

<strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion <strong>Harz</strong> ein angemessenes<br />

Angebot im ÖPNV sichergestellt wer<strong>de</strong>n.<br />

G 2 Der ÖPNV bezweckt unter an<strong>de</strong>rem<br />

1. die Herstellung und Sicherung gleichwertiger<br />

Lebensbedingungen, insbeson<strong>de</strong>re<br />

die Erfüllung <strong>de</strong>r Mobilitätsbedürfnisse<br />

<strong>de</strong>r Allgemeinheit,<br />

2. die Verbesserung <strong>de</strong>r Umweltqualität und<br />

damit <strong>de</strong>r Lebensbedingun gen für die<br />

Menschen, insbeson<strong>de</strong>re durch Min<strong>de</strong>rung<br />

von Abgas- und Lärmemissionen,<br />

3. die För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Funktionsfähigkeit <strong>de</strong>r<br />

Region, Städte und Ge mein<strong>de</strong>n und<br />

4. die Erhöhung <strong>de</strong>r Verkehrssicherheit.<br />

G 3 Soweit das zu erwarten<strong>de</strong> Fahrgastaufkommen<br />

es rechtfertigt, sind <strong>de</strong>r öffentliche<br />

Straßenpersonenverkehr (Bus und Straßenbahn,<br />

ÖSPV) und <strong>de</strong>r Schienenpersonennahverkehr<br />

(SPNV) vorrangig zu erhalten, schrittweise<br />

barrierefrei zu gestalten und zu einer<br />

leistungsfähigen Alternative zur Nutzung individueller<br />

Kraftfahrzeuge auszubauen.<br />

Z 4 Beim Busverkehr sind auch Beschleunigungsprogramme<br />

in <strong>de</strong>n Orten (wie durch<br />

Bevorrechtigung an Lichtsignalanlagen, Anlage<br />

von Busspuren) und die Mo<strong>de</strong>rnisierung<br />

<strong>de</strong>s Fahrzeugparks (wie Nie<strong>de</strong>rflurtechnik)<br />

erfor<strong>de</strong>rlich. In <strong>de</strong>n Städten ist <strong>de</strong>r Aufbau innovativer<br />

Stadtbussysteme zu prüfen. Alternative<br />

ÖPNV-Bedienungsformen (z.B. Rufbussystem,<br />

Sammeltaxi und Anruftaxi) für<br />

Schwachlastzeiten bzw. in <strong>de</strong>n dünner besie<strong>de</strong>lten<br />

Bereichen <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion sind<br />

nachfrageorientiert zur Aufrechterhaltung<br />

eines flächen<strong>de</strong>cken<strong>de</strong>n ÖPNV einzusetzen.<br />

Z 5 Be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> Ar<strong>bei</strong>tsplatzstandorte,<br />

allgemeinbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> und berufsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Schulen,<br />

große Einzelhan<strong>de</strong>lseinrichtungen, Kultur-<br />

und Freizeiteinrichtungen, touristische<br />

Ziele und an<strong>de</strong>res sollen durch einen leistungsfähigen<br />

ÖPNV angebun<strong>de</strong>n und erreichbar<br />

sein.<br />

Z 6 An <strong>de</strong>n Schnittstellen zwischen <strong>de</strong>m<br />

ÖPNV einerseits und <strong>de</strong>m Fuß- und Radwegeverkehr<br />

an<strong>de</strong>rerseits sollen die Bedingungen<br />

für die Kombination dieser Verkehrsmittel er-<br />

heblich verbessert wer<strong>de</strong>n. Ebenso dringlich<br />

soll die optimale Verknüpfung <strong>de</strong>r öffentlichen<br />

Verkehrsmittel (Schienenpersonenfern- und<br />

-nahverkehr, Bus- und Straßenbahnverkehr)<br />

untereinan<strong>de</strong>r hergestellt wer<strong>de</strong>n, um <strong>de</strong>n<br />

größtmöglichen Wirkungsgrad zu erzielen.<br />

G 7 Folgen<strong>de</strong> regional be<strong>de</strong>utsame ÖPNV-<br />

Schnittstellen wer<strong>de</strong>n für die <strong>Planung</strong>sregion<br />

<strong>Harz</strong> festgelegt:<br />

Schnittstellen zwischen<br />

Bahn/Bahn, Bahn/Bus, Bus/Bus<br />

1. Aschersleben<br />

2. Berga-Kelbra<br />

3. Blankenburg<br />

4. Drei Annen Hohne<br />

5. Halberstadt<br />

6. Quedlinburg<br />

7. Sangerhausen<br />

8. Wernigero<strong>de</strong><br />

Bahn/Bus, Bus/Bus<br />

9. Alexisbad<br />

10. Gatersleben<br />

11. Gernro<strong>de</strong><br />

12. Güntersberge<br />

13. <strong>Harz</strong>gero<strong>de</strong><br />

14. Hasselfel<strong>de</strong><br />

15. Heu<strong>de</strong>ber-Danstedt<br />

16. Ilsenburg<br />

17. Langenstein<br />

18. Nachterstedt<br />

19. Nienhagen<br />

20. Roßla<br />

21. Staßfurt<br />

22. Stolberg<br />

23. Thale<br />

24. Wegeleben<br />

Bus/Bus<br />

25. Allstedt<br />

26. Ballenstedt<br />

27. Egeln<br />

28. Elbingero<strong>de</strong><br />

29. OT Ermsleben <strong>de</strong>r Stadt Falkenstein<br />

30. Osterwieck<br />

Die Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>r regional be<strong>de</strong>utsamen<br />

ÖPNV-Schnittstellen ist bedarfsgerecht<br />

zu entwickeln. Der bauliche Zustand<br />

dieser Schnittstellen und <strong>de</strong>r jeweiligen Umfel<strong>de</strong>r<br />

ist vorrangig entsprechend <strong>de</strong>m jeweiligen<br />

Anfor<strong>de</strong>rungsprofil zu verbessern.<br />

Z 8 Zur Attraktivitätssteigerung <strong>de</strong>s ÖPNV<br />

sind Schienenstrecken, Bahnhöfe und Fahrzeugparks<br />

zu mo<strong>de</strong>rnisieren und neue, <strong>de</strong>r<br />

Erreichbarkeit <strong>de</strong>r Siedlungen besser gerecht<br />

wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Haltepunkte einzurichten. Für die<br />

Haltepunkte und Verkehrsmittel sind entsprechen<strong>de</strong><br />

Vorkehrungen zu treffen, die die Sicherheit<br />

<strong>de</strong>r Reisen<strong>de</strong>n gewährleisten. Insgesamt<br />

ist eine Erhöhung <strong>de</strong>r Reisegeschwindigkeit<br />

im ÖPNV mit <strong>de</strong>m Ziel <strong>de</strong>r Verkürzung <strong>de</strong>r<br />

Gesamtreisezeit anzustreben.<br />

23<br />

G 9 Der Schutz von Mensch, Umwelt und<br />

Kulturlandschaft erfor<strong>de</strong>rt eine nachhaltige<br />

Reduzierung <strong>de</strong>s Anteils <strong>de</strong>s motorisierten Individualverkehrs.<br />

Dieses soll durch eine kombinierte<br />

För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Verkehrsmittel Bahn,<br />

Straßenbahn, Bus, Fahrrad und Zufußgehen<br />

unterstützt wer<strong>de</strong>n. Zur besseren Verknüpfung<br />

von öffentlichem Personennahverkehr<br />

und Individualverkehr sollen vorrangig <strong>bei</strong><br />

<strong>de</strong>n regional be<strong>de</strong>utsamen ÖPNV-Schnittstellen<br />

mit Bahnanschluss P+R- und B+R-<br />

Plätze eingerichtet wer<strong>de</strong>n.<br />

G 10 Der Straßenbahnbetrieb in Halberstadt<br />

als Teil <strong>de</strong>s innerstädtischen ÖPNV-Systems<br />

soll in angemessenem Umfang erhalten<br />

bleiben.<br />

G 11 Die nach <strong>de</strong>m Gesetz über <strong>de</strong>n öffentlichen<br />

Personennahverkehr im Land Sachsen<br />

Anhalt fortzuschreiben<strong>de</strong>n Nahverkehrspläne<br />

<strong>de</strong>r Aufgabenträger für <strong>de</strong>n straßengebun<strong>de</strong>nen<br />

ÖPNV sind untereinan<strong>de</strong>r und mit<br />

<strong>de</strong>m Plan <strong>de</strong>s öffentlichen Personennahverkehrs<br />

<strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s Sachsen-Anhalt (ÖPNV-<br />

Plan) so aufeinan<strong>de</strong>r abzustimmen, dass ein<br />

leistungsfähiges ÖPNV–Gesamt system für<br />

die <strong>Planung</strong>sregion <strong>Harz</strong> gewährleistet ist.<br />

Da<strong>bei</strong> sind:<br />

a) <strong>de</strong>r öffentliche Straßenpersonennahverkehr<br />

schwerpunktmäßig auf die Haltepunkte<br />

<strong>de</strong>s Schienenpersonenfern- und<br />

–nahverkehrs, auf die zentralen Orte<br />

bzw. auf weitere stark frequentierte öffentliche<br />

Einrichtungen auszurichten,<br />

b) die Fahrpläne mittels systemübergreifen<strong>de</strong>r<br />

Vertaktung (Integraler Taktfahrplan)<br />

im öffentlichen Fern-, Nah- und<br />

Stadtverkehr untereinan<strong>de</strong>r abzustimmen,<br />

c) die Hauptlinien <strong>de</strong>s Busverkehrs im Takt<br />

sowie die übrigen Linien abgestimmt auf<br />

die Vertaktung <strong>de</strong>r Haupt-/Grundnetze<br />

bedarfsorientiert zu betreiben,<br />

d) die Erreichbarkeit <strong>de</strong>r zentralen Orte mit<br />

öffentlichen Verkehrsmitteln in zumutbarer<br />

Zeit sicherzustellen,<br />

e) die Anbindung <strong>de</strong>r regional be<strong>de</strong>utsamen<br />

Erholungsgebiete, Freizeitanlagen<br />

und Sehens würdig keiten durch <strong>de</strong>n ÖPNV<br />

zu sichern und nach Möglichkeit zu verbessern,<br />

f) die bereits bestehen<strong>de</strong>n Verkehrs- und<br />

Tarifkooperationen durch die Aufgabenträger<br />

und Verkehrsträger/-unternehmen<br />

weiterzuentwickeln (<strong>bei</strong> Bedarf unter<br />

Einbeziehung einer regionsübergreifen<strong>de</strong>n<br />

Zusammenar<strong>bei</strong>t) und<br />

g) Schülerverkehre umfassend und effektiv<br />

in <strong>de</strong>n Linienverkehr zu integrieren und<br />

die dafür notwendigen Rahmenbedingungen<br />

<strong>bei</strong> <strong>de</strong>r Schulentwicklungsplanung<br />

zu berücksichtigen.


24 Son<strong>de</strong>rausgabe 23.05.2009<br />

4.9. Regional be<strong>de</strong>utsame Trassen<br />

und Leitungen<br />

4.9.1. Energieversorgung<br />

Z 1 Das Netz <strong>de</strong>r regional- und überregional<br />

be<strong>de</strong>utsamen elektrischen Leitungen,<br />

inklusive <strong>de</strong>r dazugehörigen Umspannwerke,<br />

ist anfor<strong>de</strong>rungsgerecht und umweltgerecht<br />

zu erhalten und nach <strong>de</strong>m gelten<strong>de</strong>n<br />

Stand <strong>de</strong>r Technik auszubauen, so dass u.a.<br />

eine ausreichen<strong>de</strong> Versorgung <strong>de</strong>r Region<br />

mit Energie gewährleistet ist.<br />

Z 2 Zur Erhöhung <strong>de</strong>r Versorgungssicherheit<br />

in <strong>de</strong>r Nordharzregion sind für einen<br />

Lückenschluss im Hochspannungsnetz<br />

(<strong>Harz</strong>verstärkung) technische und planungsrechtliche<br />

Voraussetzungen zu schaffen, da<strong>bei</strong><br />

ist eine wirtschaftlich und umweltverträgliche<br />

Lösung zu fin<strong>de</strong>n.<br />

G 3 Beim Neu- und Ausbau <strong>de</strong>s Stromnetzes<br />

ist in sensiblen Landschaft- und Siedlungsbereichen<br />

zu prüfen, ob Stromleitungen<br />

als Unterflursysteme verlegt wer<strong>de</strong>n<br />

können.<br />

G 4 Eine Mehrfachnutzung <strong>de</strong>r Trassen<br />

bzw. Bün<strong>de</strong>lung mit vorhan<strong>de</strong>nen Energie-<br />

und Verkehrstrassen ist aus Natur- und Landschaftsschutzgrün<strong>de</strong>n<br />

anzustreben.<br />

4.9.2. Wasserversorgung<br />

Z 1 Das Leitungsnetz für die regionale<br />

und überregionale Wasserversorgung in <strong>de</strong>r<br />

Region <strong>Harz</strong> ist zu erhalten und bedarfsgerecht<br />

auszubauen.<br />

4.9.3. Gas-, Erdöl- und Produktenleitungen<br />

Z 1 Zur Sicherstellung <strong>de</strong>r Gasversorgung<br />

in <strong>de</strong>r Region ist das dafür notwendige Leitungsnetz<br />

zu erhalten und bedarfsgerecht<br />

auszubauen.<br />

Z 2 Die Erdöl- und Produktenleitungen<br />

dienen <strong>de</strong>r Versorgung wichtiger Industriestandorte<br />

und sind <strong>de</strong>shalb von entgegenstehen<strong>de</strong>n<br />

Nutzungen freizuhalten.<br />

4.9.4. Nachrichtenverkehr/Telekommunikation<br />

Z 1 Für die <strong>Planung</strong>sregion <strong>Harz</strong> ist eine<br />

flächen<strong>de</strong>cken<strong>de</strong> Grundversorgung mit Universaldienstleistungen<br />

im Bereich Telekommunikation<br />

sicherzustellen. Die Informations-<br />

und Kommunikationsinfrastruktur ist -<br />

orientiert an <strong>de</strong>r technischen Entwicklung -<br />

an die Bedürfnisse von Bevölkerung und<br />

Wirtschaft anzupassen sowie umwelt- und<br />

sozialverträglich auszubauen.<br />

G 2 Im Hinblick auf die große Anzahl von<br />

Antennenstandorten bzw. Sen<strong>de</strong>anlagen<br />

sind zur Wahrung gesundheitlicher, städtebaulicher<br />

und lan<strong>de</strong>spflegerischer Belange<br />

vorhan<strong>de</strong>ne und zukünftige Anlagen optimal<br />

zu nutzen. Aus diesen Grün<strong>de</strong>n ist eine Mehrfachnutzung<br />

von Mobilfunksen<strong>de</strong>masten<br />

bzw. vorhan<strong>de</strong>ner Bauwerke zu prüfen. Die<br />

technische Infrastruktur <strong>de</strong>r Kommunikationsanlagen<br />

soll mit an<strong>de</strong>ren räumlichen<br />

Nutzungen abgestimmt wer<strong>de</strong>n. Dies bedarf<br />

außer<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Abstimmung <strong>de</strong>r Mobilfunknetzbetreiber<br />

untereinan<strong>de</strong>r als auch <strong>de</strong>r<br />

Abstimmung mit <strong>de</strong>n Kommunen (Standortekonzept).<br />

5. Weitere einzelfachliche Grundsätze<br />

5.1. Natur- und Landschaftsschutz<br />

G 1 Eine nachhaltige ökonomisch leistungsfähige<br />

und die natürlichen Lebensgrundlagen<br />

sichern<strong>de</strong> Entwicklung <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s<br />

erfor<strong>de</strong>rt die Abwägung mit Belangen <strong>de</strong>s Umwelt-<br />

und Naturschutzes. Zur Erhaltung <strong>de</strong>r<br />

Funktions- und Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>s Naturhaushaltes<br />

sowie <strong>de</strong>r Regenerationsfähigkeit<br />

<strong>de</strong>r Naturgüter ist die Inanspruchnahme <strong>de</strong>s<br />

Freiraumes durch Siedlungen, Einrichtungen<br />

und Trassen <strong>de</strong>r Infrastruktur und an<strong>de</strong>re Eingriffe<br />

in Natur und Landschaft auf das notwendige<br />

Maß zu beschränken. Für neue Siedlungsflächen<br />

sind Freiflächen an bereits bebaute<br />

Flächen anzuschließen und sollen nur dann in<br />

Anspruch genommen wer<strong>de</strong>n, wenn an<strong>de</strong>re<br />

Möglichkeiten ausgeschöpft sind.<br />

G 2 Für <strong>de</strong>n Naturhaushalt, die Tier- und<br />

Pflanzenwelt o<strong>de</strong>r das Landschaftsbild wertvolle<br />

Gebiete und Landschaftsteile sind im<br />

beson<strong>de</strong>ren Maße zu schützen, zu pflegen<br />

o<strong>de</strong>r zu entwickeln und im Rahmen eines län<strong>de</strong>rübergreifen<strong>de</strong>n<br />

ökologischen Verbundsystems<br />

zu vernetzen.<br />

G 3 Die regional und überregional be<strong>de</strong>utsamen<br />

Lebensräume mit ihrem charakteristischen<br />

Artenbestand sind so zu pflegen<br />

und zu entwickeln, dass ihre Beschaffenheit<br />

und Größe <strong>de</strong>n artspezifischen Lebensraumansprüchen<br />

angepasst ist. Da<strong>bei</strong> ist vorrangig<br />

<strong>de</strong>r Schutz seltener und gefähr<strong>de</strong>ter<br />

Lebensräume durch landschaftspflegerische<br />

Maßnahmen und extensive Landnutzungsformen<br />

zu verstärken.<br />

G 4 Bei <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong> von wesentlichen<br />

raumbeanspruchen<strong>de</strong>n Vorhaben im Außen-<br />

bereich von Gemein<strong>de</strong>n - insbeson<strong>de</strong>re von<br />

Verkehrswegen, größeren Siedlungsgebieten,<br />

gewerblichen und bergbaulichen Anlagen -<br />

sind<br />

1. die großen unzerschnittenen und noch unbeeinträchtigten<br />

Flächen möglichst zu erhalten,<br />

2. die naturnahen Bereiche auszusparen<br />

und<br />

3. die Flächenansprüche und die über die beanspruchte<br />

Fläche hinausgehen<strong>de</strong>n Auswirkungen<br />

<strong>de</strong>r Nutzung zu minimieren.<br />

G 5 Bei allen Vorhaben und Maßnahmen<br />

ist <strong>de</strong>m Schutz von Natur und Landschaft<br />

Rechnung zu tragen.<br />

G 6 Hinsichtlich einer dauerhaft umweltgerechten<br />

Raumordnung müssen <strong>bei</strong> Eingriffen<br />

in Natur und Landschaft die menschlichen<br />

Zeitmaßstäbe mit <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r Natur in<br />

Einklang gebracht wer<strong>de</strong>n.<br />

G 7 Geschädigte und an naturnaher Substanz<br />

verarmte Gebiete und ausgeräumte<br />

Landschaften sind so zu gestalten und zu entwickeln,<br />

dass ihr Naturhaushalt wie<strong>de</strong>r funktions-<br />

und regenerationsfähig wird.<br />

G 8 In Bereichen mit beson<strong>de</strong>rer Biotop-<br />

und Artenarmut ist im Interesse <strong>de</strong>r Biotop-<br />

und Artenvielfalt auf eine beson<strong>de</strong>re Pflege<br />

und Entwicklung <strong>de</strong>r Landschaft hinzuwirken.<br />

G 9 Die Naturgüter Bo<strong>de</strong>n, Wasser, Klima,<br />

Luft, Tiere- und Pflanzen sind in ihrer regionalen<br />

Ausprägung und Differenzierung sowie<br />

<strong>de</strong>m spezifischen Erscheinungsbild <strong>de</strong>r naturräumlich<br />

geprägten, historisch gewachsenen<br />

Kulturlandschaft dauerhaft zu schützen,<br />

zu pflegen und zu entwickeln.<br />

G 10 Die für die <strong>Planung</strong>sregion <strong>Harz</strong> typischen<br />

Baumbestän<strong>de</strong> entlang von Straßen,<br />

Wegen und Gewässern sind zu erhalten o<strong>de</strong>r<br />

wie<strong>de</strong>rherzustellen, da<strong>bei</strong> ist darauf zu achten,<br />

dass <strong>de</strong>r Baumbestand <strong>de</strong>m Ausbaugrad<br />

<strong>de</strong>r Straßen angepasst ist und die Straßen<br />

und Wege sich gut in die Landschaft einfügen.<br />

G 11 Die <strong>Harz</strong>er Bergwiesen und die Grünlandbereiche<br />

in <strong>de</strong>n Talauen sind wenigstens<br />

in ihrem jetzigen Nutzungszustand zu erhalten<br />

und zu för<strong>de</strong>rn.<br />

G 12 Naturnahe Fließgewässer und ökologisch<br />

wertvolle Uferbereiche von Standgewässern<br />

sind in ihren Biotopfunktionen zu<br />

erhalten und einschließlich ihrer Ufer- und<br />

Auenbereiche zu naturnahen Landschaftsräumen<br />

zu entwickeln, da<strong>bei</strong> ist die ökologische<br />

Durchgängigkeit anzustreben. Notwendige<br />

Maßnahmen <strong>de</strong>s Gewässerausbaus und<br />

<strong>de</strong>r Gewässerunterhaltung sind so zu planen


Son<strong>de</strong>rausgabe 23.05.2009<br />

und durchzuführen, dass sie die Lebensraumfunktionen<br />

<strong>de</strong>s jeweiligen Fließgewässers<br />

und seiner Auen o<strong>de</strong>r Standgewässers in<br />

ihrer Gesamtheit nicht beeinträchtigen.<br />

G 13 Sofern Bereiche im Freiraum nicht<br />

mehr landwirtschaftlich, durch Bo<strong>de</strong>nabbau<br />

o<strong>de</strong>r sonstige Inanspruchnahme genutzt<br />

wer<strong>de</strong>n, sollen dort Lebensräume für heimische<br />

Pflanzen und Tiere geschaffen wer<strong>de</strong>n.<br />

Für die Schaffung solcher Biotope ist vielfach<br />

eine extensive Bewirtschaftung äußerst<br />

dienlich.<br />

G 14 Technische Überprägungen, die sensible<br />

bzw. wertvolle Sichtachsen o<strong>de</strong>r Landschafts-<br />

und Orts bil<strong>de</strong>r stark beeinträchtigen<br />

können, sollen vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.<br />

G 15 Zur Berücksichtigung von differenzierten<br />

naturräumlichen Gegebenheiten, <strong>de</strong>r<br />

vorhan<strong>de</strong>nen Nutzungsstruktur sowie <strong>de</strong>s<br />

Entwicklungsbedarfs und –potenzials von<br />

Natur und Landschaft in <strong>de</strong>r Regional- und<br />

Bauleitplanung sollen Landschaftsrahmenpläne<br />

und Landschaftspläne erstellt wer<strong>de</strong>n.<br />

5.2. Bo<strong>de</strong>nschutz<br />

G 1 Der Bo<strong>de</strong>n ist als Lebensgrundlage und<br />

Lebensraum für Menschen, Tiere und Pflanzen<br />

als Teil <strong>de</strong>s Naturhaushaltes und als prägen<strong>de</strong>s<br />

Element von Natur und Landschaft zu<br />

schützen, zu pflegen und zu entwickeln.<br />

G 2 Der Bo<strong>de</strong>n ist aufgrund seiner Funktionen<br />

als<br />

– Lebensgrundlage und Lebensraum für<br />

Menschen, Tiere und Pflanzen und Bo<strong>de</strong>norganismen,<br />

– Bestandteil <strong>de</strong>s Naturhaushaltes, insbeson<strong>de</strong>re<br />

mit seinen Wasser- und Nährstoffkreisläufen,<br />

– Abbau-, Ausgleichs- und Aufbaumedium<br />

für stoffliche Einwirkungen aufgrund <strong>de</strong>r<br />

Filter-, Puf fer- und Stoffumwandlungseigenschaften<br />

– Produktionsfaktor und<br />

– als Archiv <strong>de</strong>r Natur- und Kultur-<br />

geschichte,<br />

sowie wegen seiner zahlreichen Nutzungsfunktionen<br />

als prägen<strong>de</strong>s Element von Natur<br />

und Landschaft zu schützen, in seiner natürlichen<br />

Entwicklung zu för<strong>de</strong>rn und gegebenenfalls<br />

wie<strong>de</strong>rherzustellen. Da<strong>bei</strong> hat die<br />

Inanspruchnahme von Bo<strong>de</strong>n durch Versiegelung,<br />

Abgrabung und Aufschüttung möglichst<br />

schonend und sparsam zu erfolgen.<br />

G 3 Stoffliche Belastungen durch Eintrag<br />

von festen, flüssigen und gasförmigen Schadstoffen<br />

sind zu verhin<strong>de</strong>rn o<strong>de</strong>r zu vermin<strong>de</strong>rn.<br />

Schädliche Bo<strong>de</strong>nverän<strong>de</strong>rungen sind zu be-<br />

seitigen. Bö<strong>de</strong>n mit geringer Filter- und Pufferkapazität<br />

sollten da<strong>bei</strong> nur in Anspruch<br />

genommen wer<strong>de</strong>n, wenn vertretbare Alternativen<br />

nicht zur Verfügung stehen.<br />

G 4 Geschädigte Bö<strong>de</strong>n, insbeson<strong>de</strong>re<br />

durch Versiegelung, Verunreinigung, Erosion,<br />

großräumige Abgrabungen o<strong>de</strong>r Altlasten,<br />

sollen saniert wer<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>m Ziel, dass sie<br />

nutzungsbezogene o<strong>de</strong>r natürliche Funktionen<br />

wahrnehmen können. Zukünftig baulich<br />

ungenutzte Flächen sollen entsiegelt und<br />

saniert wer<strong>de</strong>n.<br />

G 5 Schä<strong>de</strong>n an <strong>de</strong>r Struktur <strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>ns<br />

durch Verdichtung, Erosion, Auswaschung<br />

und Schadstoffanreicherung sind <strong>bei</strong> <strong>Planung</strong>en<br />

und Maßnahmen so gering wie möglich zu<br />

halten.<br />

G 6 Bereiche mit geomorphologischen<br />

Beson<strong>de</strong>rheiten (Geotope) und Bö<strong>de</strong>n, die<br />

sich durch<br />

– ihre Naturnähe,<br />

– ihre Seltenheit und<br />

– kulturhistorische Be<strong>de</strong>utung<br />

in beson<strong>de</strong>rer Weise auszeichnen, sind vor<br />

Beeinträchtigungen weitestgehend zu<br />

schützen und zu bewahren.<br />

5.3. Gewässerschutz<br />

G 1 Für Fließgewässer wird grundsätzlich<br />

die Gewässergüteklasse II bzw. die Schaffung<br />

o<strong>de</strong>r Sicherung <strong>de</strong>s guten Zustan<strong>de</strong>s<br />

nach <strong>de</strong>r Wasserrahmenrichtlinie angestrebt.<br />

Fließ gewässer, die Güteklasse I, I bis II<br />

und II haben, sind grundsätzlich in ihrer Beschaffenheit<br />

zu erhalten. Ziel <strong>de</strong>s Gewässerschutzes<br />

ist es, die Gewässer als Lebensgrundlage<br />

und Lebensraum für Menschen, Tiere und<br />

Pflanzen sowie als wesentlichen Landschaftsbestandteil<br />

nachhaltig zu schützen und in<br />

Übereinstimmung damit <strong>de</strong>n Wasserbedarf<br />

für die Bevölkerung, Industrie und Landwirtschaft<br />

nach Menge und Beschaffenheit zu sichern.<br />

Deshalb dürfen Gewässer nicht mehr<br />

als unvermeidbar beeinträchtigt wer <strong>de</strong>n, insbeson<strong>de</strong>re<br />

soll die Belastung mit Schadstoffen<br />

vermin<strong>de</strong>rt, ihre Selbstreinigungskraft<br />

gesichert und erhalten sowie ihre Überbeanspruchung<br />

durch Wasserentnahme vermie<strong>de</strong>n<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

G 2 Gewässerschutz muss an <strong>de</strong>n Belastungsquellen<br />

ansetzen. Maßnahmen zur Vermeidung<br />

von Gewässerverunreinigungen haben<br />

Vorrang vor <strong>de</strong>r Sanierung.<br />

G 3 Die Einleitung von gereinigtem Abwasser<br />

in die Fließgewässer wird nur so erlaubt,<br />

dass keine nachhaltigen Verschlechterungen<br />

<strong>de</strong>r Güteklassen bzw. <strong>de</strong>s guten Zustan<strong>de</strong>s<br />

nach Wasserrahmenrichtlinie eintreten.<br />

25<br />

G 4 Grundwasser ist unabhängig von <strong>de</strong>r<br />

Benutzung flächen<strong>de</strong>ckend vor Bela stungen<br />

zu schützen. In das Grundwasser dürfen Einleitungen<br />

von Stoffen nur erlaubt wer<strong>de</strong>n,<br />

wenn eine Verschlechterung <strong>de</strong>r Beschaffenheit<br />

nicht zu besorgen ist. Flä chenhafte Belastungen<br />

<strong>de</strong>s Grundwassers sind durch ordnungsgemäße<br />

Landbewirtschaftung und<br />

durch Vermeidung an<strong>de</strong>rer Emissionen zu<br />

verrin gern. Die vorhan<strong>de</strong>nen grundwassergefähr<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />

Altlasten sind nach <strong>de</strong>r Erkundung<br />

und Bewertung zu sichern und möglichst zu<br />

sanieren. Die ge gebenen natürlichen Bedingungen<br />

für die Grundwasserneubildung dürfen<br />

nicht verschlechtert wer<strong>de</strong>n.<br />

G 5 Die Unterhaltung <strong>de</strong>r Gewässer umfasst<br />

die Erhaltung eines ordnungsge mäßen<br />

Zustan<strong>de</strong>s für <strong>de</strong>n Wasserabfluss. Da<strong>bei</strong> ist die<br />

Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r Gewässer für das Bild und <strong>de</strong>n<br />

Erholungswert <strong>de</strong>r Landschaft sowie als Bestandteil<br />

<strong>de</strong>r natürlichen Umwelt und insbeson<strong>de</strong>re<br />

als Lebensstätte für Pflanzen und<br />

Tiere zu berücksichtigen. Bei <strong>de</strong>r Unterhaltung<br />

ist <strong>de</strong>n Belangen <strong>de</strong>s Naturhaushaltes<br />

Rechnung zu tragen.<br />

G 6 Die noch vorhan<strong>de</strong>nen naturnah ausgeprägten<br />

oberirdischen Gewässer sind zu erhalten.<br />

Freiräume für eine natürliche Laufentwicklung<br />

<strong>de</strong>r Fließ gewässer sind zu belassen<br />

o<strong>de</strong>r nach Möglichkeit wie<strong>de</strong>r zu schaffen und<br />

in das ökologische Verbundsystem einzubeziehen.<br />

G 7 Fließgewässer sind nicht zu verbauen,<br />

son<strong>de</strong>rn mit ihren Ufern und Auen zu erhalten.<br />

Innerhalb besie<strong>de</strong>lter Gebiete sind sie durch<br />

die Stadt- und Dorfentwicklung sinnvoll als<br />

Gestaltungselemente mit notwendigen Freiräumen<br />

für <strong>de</strong>n Hochwasserabfluss einzubin<strong>de</strong>n.<br />

Die Gewässerschonstreifen sind zu erhalten<br />

und zu gestalten.<br />

G 8 Für <strong>de</strong>n Hochwasserschutz sind<br />

alle Möglichkeiten zur För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s natürlichen<br />

Wasserrückhaltes durch Deichrückverlegung<br />

zur Wie<strong>de</strong>rgewin nung von<br />

Überschwemmungs gebieten, durch Rückbau<br />

von Gewässerausbauten zur Verringerung<br />

<strong>de</strong>r Hochwasserabflussgeschwindigkeit sowie<br />

durch Entsiegelung, Versickerung, Renaturierung<br />

und standortgerechte Land- und<br />

Forstbewirtschaftung in <strong>de</strong>n Einzugsgebieten<br />

<strong>de</strong>r Fließgewässer zu nutzen. Vorhan<strong>de</strong>ne<br />

natürliche Über schwemmungsgebiete sind für<br />

<strong>de</strong>n Hochwasserabfluss und als Retentionsgebiete<br />

freizuhalten.<br />

G 9 In <strong>de</strong>n Hochwasserentstehungsgebieten,<br />

die durch starke Abflusskonzen trationen<br />

o<strong>de</strong>r durch Starknie<strong>de</strong>rschläge gekennzeichnet<br />

sind, müssen vor rangig alle Maßnahmen<br />

vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n, durch die Hochwasserabflüsse<br />

erhöht und beschleunigt sowie das Gefährdungspotenzial<br />

vergrößert wer <strong>de</strong>n (Flächenversiegelung,<br />

Bebauung <strong>de</strong>r Flusstäler


26 Son<strong>de</strong>rausgabe 23.05.2009<br />

und an<strong>de</strong>res). Bei unvermeidbaren abflussbeschleunigen<strong>de</strong>n<br />

Maßnahmen in <strong>de</strong>n Hochwasserentstehungsgebieten<br />

sind Ausgleichsmaßnahmen<br />

vorzusehen. Durch die zuständigen<br />

Fachbehör<strong>de</strong>n sind die Hochwasserentstehungsgebiete<br />

<strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion<br />

<strong>Harz</strong> räumlich konkreter abzugrenzen.<br />

5.4. Lärmschutz<br />

G 1 Die Bevölkerung ist vor schädigen<strong>de</strong>n<br />

Einflüssen durch Lärm zu schützen. Einem<br />

weiteren Anwachsen <strong>de</strong>r Lärmbelästigungen<br />

ist entgegenzuwirken, bestehen<strong>de</strong> Lärmbelastungen<br />

sind zu vermin<strong>de</strong>rn.<br />

G 2 An allen Flugplätzen sind Siedlungsbeschränkungsgebiete<br />

festzusetzen. Die Fluglärmbereiche<br />

mit entsprechen<strong>de</strong>n Baubeschränkungen<br />

sind als Siedlungsbeschränkungsgebiete<br />

in <strong>de</strong>n <strong>Regionale</strong>n Entwicklungsplänen<br />

auszuweisen (vergleiche Z 5 in<br />

Pkt. 4.8. 5.).<br />

G 3 Treten schädliche Umweltwirkungen<br />

durch Geräusche auf o<strong>de</strong>r sind diese zu erwarten,<br />

haben die Gemein<strong>de</strong>n für Wohngebiete<br />

und an<strong>de</strong>re schutzwürdige Gebiete Lärmmin<strong>de</strong>rungspläne<br />

aufzustellen und mit <strong>de</strong>n betroffenen<br />

<strong>Planung</strong>strägern abzustimmen. Die<br />

Lärmmin<strong>de</strong>rungspläne sollen Angaben enthalten<br />

über<br />

1. die festgestellten und zu erwarten<strong>de</strong>n<br />

Lärmbelastungen und ihre Quellen<br />

2. die vorzusehen<strong>de</strong>n Maßnahmen, <strong>de</strong>ren<br />

<strong>Planung</strong>sträger, Zeithorizont und Finanzierung.<br />

Ziel ist die Verringerung <strong>de</strong>r Geräuschbelastung<br />

o<strong>de</strong>r die Verhin<strong>de</strong>rung ihres weiteren<br />

Anstiegs.<br />

G 4 Verkehrswege und an<strong>de</strong>re lärmerzeugen<strong>de</strong><br />

Anlagen sind soweit wie möglich so zu<br />

planen, dass von ihnen keine unzumutbaren<br />

Lärmbelastungen, insbeson<strong>de</strong>re auf Wohnbereiche,<br />

Bereiche mit beson<strong>de</strong>rs sensibler Nutzung<br />

(z. B. Kin<strong>de</strong>rtagesstätten, Krankenhäuser)<br />

und Bereiche mit beson <strong>de</strong>rer Erholungsfunktion,<br />

ausgehen. Da<strong>bei</strong> hat aktiver Schallschutz<br />

Vorrang vor passivem Schallschutz.<br />

G 5 In Bereichen, in <strong>de</strong>nen die Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

an gesun<strong>de</strong> Wohnverhältnisse durch<br />

lärmmin<strong>de</strong>rn<strong>de</strong> Maßnahmen nicht erreicht<br />

wer<strong>de</strong>n können, ist <strong>de</strong>r Wohnungsneubau zu<br />

vermei<strong>de</strong>n.<br />

5.5. Luftreinhaltung und Klimaschutz<br />

G 1 Menschen, Tiere, Pflanzen, Bo<strong>de</strong>n,<br />

Wasser sowie Kultur- und sonstige Sachgüter<br />

und die Atmosphäre sind vor schädlichen Luftverunreinigungen<br />

zu schützen. Dem Entstehen<br />

von Luftverunreinigungen soll entgegengewirkt<br />

sowie vorhan<strong>de</strong>ne Luftverunreinigungen<br />

abgebaut wer<strong>de</strong>n.<br />

G 2 Wohnbauflächen, gewerbliche Bauflächen,<br />

landwirtschaftliche Gebäu<strong>de</strong>- und Freiflächen,<br />

Verkehrsflächen sowie Sport- und Erholungsflächen<br />

sollen einan<strong>de</strong>r so zugeordnet<br />

wer<strong>de</strong>n, dass sowohl die Entstehung als auch<br />

die Auswirkungen von Emissionen möglichst<br />

gering gehalten wer<strong>de</strong>n.<br />

G 3 Belästigungen für die Bevölkerung<br />

durch Luftverunreinigungen sollen auch durch<br />

die räumliche Ordnung <strong>de</strong>r Siedlungsstruktur<br />

vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n. Frischluftschneisen sind<br />

zu erhalten und zu entwickeln. Regional<br />

be<strong>de</strong>ut same Frischluftschneisen sind in <strong>de</strong>n<br />

<strong>Regionale</strong>n Entwicklungsplänen auszuweisen.<br />

G 4 Zur Erreichung übergeordneter Ziele<br />

wie Gesundheitsschutz, Naturschutz, Tourismus<br />

und Erholung soll die flächenbezogene<br />

Privilegierung von lärm- und abgasarmen<br />

Kraftfahrzeugen angestrebt wer<strong>de</strong>n.<br />

G 5 Das Tankstellennetz für gasbetriebene<br />

Kraftfahrzeuge ist flächen<strong>de</strong>ckend auszubauen.<br />

G 6 Nachteiligen Verän<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s globalen<br />

Klimas muss entgegengewirkt wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Verunreinigung <strong>de</strong>r Luft soll vor allem in<br />

<strong>de</strong>n Verdichtungsräumen verringert wer<strong>de</strong>n.<br />

Damit die Reduktionsziele <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sregierung<br />

erreicht wer<strong>de</strong>n können, sollen die Emissionen<br />

von Treibhausgasen reduziert wer<strong>de</strong>n.<br />

Die raumbe<strong>de</strong>utsamen Maßnahmen sollen<br />

sich an dieser Zielstellung orientieren.<br />

G 7 Klimaökologisch wirksame Ausgleichsräume<br />

sind für Frischluftbildung und<br />

–zufuhr, Kaltluftentstehung und <strong>de</strong>n Kaltluftabfluss<br />

vor Nutzungsän<strong>de</strong>rungen zu<br />

schützen, die diese Räume in ihrer Funktionsfähigkeit<br />

beeinträchtigen können. Vor<br />

allem in <strong>de</strong>n Stadt- und Umlandräumen sind<br />

diese Ausgleichsräume zu sichern.<br />

5.6. Wirtschaft<br />

G 1 Die weitere wirtschaftliche Entwicklung<br />

ist darauf auszurichten, die bestehen<strong>de</strong>n<br />

Beschäftigungs- und Strukturprobleme<br />

zu überwin<strong>de</strong>n. Der wirtschaftliche Strukturwan<strong>de</strong>l<br />

zu einer selbsttragen<strong>de</strong>n, breit gefächerten<br />

Branchenstruktur ist weiter zu unterstützen.<br />

Da<strong>bei</strong> sollen auch über ökologische<br />

Innovationen neue Beschäftigungsfel<strong>de</strong>r eröffnet<br />

wer<strong>de</strong>n. Die Wirtschaftskraft <strong>de</strong>r Region<br />

soll im Rahmen einer nachhaltigen Gesamtentwicklung<br />

verbessert wer<strong>de</strong>n. Dazu<br />

bedarf es<br />

1. eines Ausbaus <strong>de</strong>r Infrastruktur,<br />

2. einer zielgerichteten Entwicklung <strong>de</strong>r Innovationspotenziale<br />

<strong>de</strong>r Region durch<br />

Schaffung regionaler Forschungs- und<br />

Technologieinfrastruktur innerhalb und<br />

außerhalb <strong>de</strong>r Hochschulen,<br />

3. <strong>de</strong>r gezielten För<strong>de</strong>rung von industriellen<br />

Ansiedlungen,<br />

4. <strong>de</strong>r Entwicklung produktionsorientierter<br />

Dienstleistungen,<br />

5. <strong>de</strong>r Erschließung <strong>de</strong>r Potenziale <strong>de</strong>r<br />

Umwelt(schutz)industrien mit <strong>de</strong>m Ziel<br />

<strong>de</strong>r Entwicklung von produktionsintegriertem<br />

Umweltschutz,<br />

6. <strong>de</strong>r Sanierung alter Industriestandorte<br />

einschließlich <strong>de</strong>r Beseitigung von vorhan<strong>de</strong>nen<br />

Altlasten,<br />

7. regionaler Strukturmaßnahmen, die an<br />

<strong>de</strong>n regionalen Leitbil<strong>de</strong>rn ausgerichtet<br />

sind sowie einer<br />

8. im Rahmen <strong>de</strong>r Wirtschaftsför<strong>de</strong>rung verstärkt<br />

vorzunehmen<strong>de</strong> Betreuung von<br />

bereits vorhan<strong>de</strong>nen, leistungsfähigen<br />

Unternehmen/Wirtschaftsstandorte.<br />

G 2 Die gewerbliche Wirtschaft ist in ihrer<br />

regionalen und sektoralen Struktur so zu för<strong>de</strong>rn,<br />

dass die Wirtschaftskraft <strong>de</strong>r Region<br />

durch Erhöhung <strong>de</strong>r Produktivität und durch<br />

Erweiterung zukunftsorientierter Bereiche <strong>de</strong>r<br />

Wirtschaft unter beson<strong>de</strong>rer Berücksichtigung<br />

kleiner und mittlerer gewerblicher Betriebe<br />

entwickelt wird und dass die Erwerbsgrundlagen<br />

und die Versorgung <strong>de</strong>r Bevölkerung gesichert<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

G 3 In <strong>de</strong>n einzelnen Teilräumen <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s<br />

soll eine ausgewogene und an <strong>de</strong>n regionalen<br />

Beson<strong>de</strong>rheiten ausgerichtete Branchenstruktur<br />

im produzieren<strong>de</strong>n Gewerbe und<br />

in <strong>de</strong>n Dienstleistungsbereichen angestrebt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

G 4 Die Wirtschaftskraft <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion<br />

<strong>Harz</strong> soll durch <strong>de</strong>n Aufbau einer möglichst<br />

ausgeglichenen Wirtschaftsstruktur im<br />

Rahmen einer nachhaltigen Gesamtentwicklung<br />

gestärkt wer<strong>de</strong>n.<br />

G 5 Die Schaffung attraktiver Standortbedingungen<br />

soll dazu führen, dass Ar<strong>bei</strong>tsplätze<br />

sowie Aus- und Weiterbildungsplätze durch<br />

die Ansiedlung neuer und Umstrukturierung<br />

bzw. Erweiterung bestehen<strong>de</strong>r Gewerbebetriebe<br />

gesichert und geschaffen wer<strong>de</strong>n. Insbeson<strong>de</strong>re<br />

in <strong>de</strong>n Zentralen Orten soll die Infrastruktur<br />

so ausgebaut wer<strong>de</strong>n, dass diese<br />

Schwerpunkte für die wirtschaftliche Entwicklung<br />

bil<strong>de</strong>n.<br />

G 6 Alle Maßnahmen <strong>de</strong>r <strong>Regionale</strong>n<br />

Strukturpolitik sind in beson<strong>de</strong>rem Maße im<br />

regionalen Konsens zu bestimmen und sollen<br />

die endogenen Potenziale berücksichtigen<br />

(<strong>Regionale</strong> Entwicklungskonzeptionen). Die<br />

staatliche För<strong>de</strong>rpolitik ist daran auszurichten.


Son<strong>de</strong>rausgabe 23.05.2009<br />

G 7 Die Innovationsaktivität soll sich auf<br />

eine noch effektivere Ressourcennutzung<br />

(Effizienzrevolu tion), das sind höhere Wirkungsgra<strong>de</strong><br />

und die Kreislaufwirtschaft, sowie<br />

auf Produktinnovationen, insbeson<strong>de</strong>re die<br />

Substitution von Produkten durch Dienstleistungen,<br />

ausrichten.<br />

5.7. Landwirtschaft<br />

G 1 Die Landwirtschaft ist in allen landwirtschaftlich<br />

geprägten Teilen <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion<br />

als raumbe<strong>de</strong>utsamer und die Kulturlandschaft<br />

prägen<strong>de</strong>r Wirtschaftszweig zu erhalten<br />

und weiterzuentwickeln. Da<strong>bei</strong> soll eine<br />

flächen gebun<strong>de</strong>ne, vielfältig strukturierte<br />

Landwirtschaft, die wirtschaftlich effektiv und<br />

umweltschonend produziert sowie eine artgerechte<br />

Nutztierhaltung betreibt, in beson<strong>de</strong>rem<br />

Maße geför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n.<br />

G 2 Neben <strong>de</strong>r einzelbetrieblichen För<strong>de</strong>rung<br />

sollen im Rahmen <strong>de</strong>r Struktur för<strong>de</strong>rung<br />

durch entsprechen<strong>de</strong> Programme, z. B. Dorferneuerung,<br />

die vielfältigen Funktionen <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>n<br />

nachhaltig stabilisiert und ihre umweltgerechte,<br />

wirtschaftliche, infrastrukturelle,<br />

soziale und kulturelle Entwicklung geför<strong>de</strong>rt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

G 3 Für die Landwirtschaft geeignete Bö<strong>de</strong>n<br />

sind in ausreichen<strong>de</strong>m Umfang zu erhalten.<br />

Eine Inanspruchnahme für an<strong>de</strong>re Nutzungen<br />

soll unter Beachtung agrarischer und<br />

ökologischer Belange nur dann erfolgen, wenn<br />

die Verwirklichung solcher Nutzungen zur Verbesserung<br />

<strong>de</strong>r Raumstruktur <strong>bei</strong>trägt und für<br />

dieses Vorhaben aufgrund seiner beson<strong>de</strong>ren<br />

Zweckbestimmung nicht auf an<strong>de</strong>re Flächen<br />

ausgewichen wer<strong>de</strong>n kann.<br />

G 4 Die Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>r Landwirtschaft<br />

soll geför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n durch:<br />

1. Verbesserung <strong>de</strong>r Wirtschaftlichkeit und<br />

<strong>de</strong>r Wettbewerbsfähigkeit,<br />

2. Verbesserung <strong>de</strong>r Lebensverhältnisse für<br />

die Bevölkerung in <strong>de</strong>n ländlichen Räumen,<br />

3. Sicherung von Ausbildungs- und Ar<strong>bei</strong>tsplätzen<br />

im Agrar- und Ernährungsbereich,<br />

4. die Nutzung <strong>de</strong>r agrarwissenschaftlichen<br />

Potenziale Sachsen-Anhalts,<br />

5. die überwiegen<strong>de</strong> Nutzung <strong>de</strong>r regionalen<br />

Wirtschaftskreisläufe.<br />

G 5 In Gebieten, in <strong>de</strong>nen die Landwirtschaft<br />

beson<strong>de</strong>re Funktionen für <strong>de</strong>n Naturhaushalt,<br />

die Landschaftspflege, die Erholung<br />

sowie die Gestaltung und Erhaltung <strong>de</strong>s<br />

ländlichen Raumes hat, sind diese landwirtschaftlichen<br />

Funktionen <strong>bei</strong> allen raumbe<strong>de</strong>utsamen<br />

und raumbeanspruchen<strong>de</strong>n <strong>Planung</strong>en<br />

und Maßnahmen zu berücksichtigen.<br />

G 6 Bei <strong>de</strong>r Weiterentwicklung <strong>de</strong>r Landwirtschaft<br />

soll darauf hingewirkt wer<strong>de</strong>n, dass<br />

im Rahmen einer umweltgerechten Bewirtschaftung<br />

1. die Landwirtschaft die Erzeugung qualitativ<br />

hochwertiger pflanzlicher und tierischer<br />

Erzeugnisse sowie nachwachsen<strong>de</strong>r<br />

Rohstoffe zu gewährleisten hat,<br />

2. regionale Verar<strong>bei</strong>tungs- und Vermarktungskapazitäten<br />

gestärkt wer<strong>de</strong>n,<br />

3. eine Verbesserung <strong>de</strong>r Lebensverhältnisse<br />

im ländlichen Raum durch die Sicherung<br />

<strong>de</strong>r wirtschaftlichen Grundlage für die Erwerbstätigen<br />

erreicht wird,<br />

4. eine vielfältig strukturierte Kulturlandschaft<br />

erhalten, gepflegt und gestaltet<br />

wer<strong>de</strong>n kann.<br />

G 7 Die ländliche Bo<strong>de</strong>nordnung und Flurbereinigung<br />

soll neben agrar-, siedlungs- und<br />

infrastrukturellen Erfor<strong>de</strong>rnissen unter an<strong>de</strong>rem<br />

auch <strong>de</strong>m Umwelt- und Naturschutz und<br />

<strong>de</strong>r Landschaftspflege sowie <strong>de</strong>r angestrebten<br />

Landschaftsentwicklung Rechnung tragen.<br />

G 8 Der ökologische Landbau ist, ebenso<br />

wie die herkömmliche Landwirtschaft, zu sichern<br />

und zu för<strong>de</strong>rn, insbeson<strong>de</strong>re auch im<br />

Rahmen <strong>de</strong>r Agrarumweltmaßnahmen.<br />

G 9 In <strong>de</strong>n landwirtschaftlich genutzten<br />

Bereichen ist ein landschaftsbildtypischer<br />

Bestand an naturnahen Strukturen zu erhalten<br />

bzw. wie<strong>de</strong>rherzustellen. Landwirtschaftliche<br />

Flächen, die aus <strong>de</strong>r Nutzung<br />

zeitweilig o<strong>de</strong>r gänzlich ausschei<strong>de</strong>n, sollten<br />

unter Berücksichtigung <strong>de</strong>r Belange <strong>de</strong>r Natur-<br />

und Landschaftspflege entwickelt wer<strong>de</strong>n.<br />

G 10 Nicht mehr genutzte bauliche Anlagen<br />

<strong>de</strong>r Landwirtschaft sind einer Nachnutzung<br />

zuzuführen. Ist dies nicht möglich, sind<br />

sie zurückzubauen.<br />

G 11 Die Grundlagen <strong>de</strong>r Fischerei (Teichwirtschaft,<br />

Fischhaltung und Fischzucht,<br />

auch in künstlichen Anlagen) sollen aufgrund<br />

ihrer Standortgebun<strong>de</strong>nheit unter<br />

Berücksichtigung <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Erfor<strong>de</strong>rnisse<br />

<strong>de</strong>r Raumordnung gesichert und erhalten<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

5.8. Forstwirtschaft<br />

G 1 Der Wald ist wegen seiner wichtigen<br />

ökologischen und wirtschaftlichen Funktionen<br />

sowie seiner wichtigen Funktionen für das<br />

Klima zu erhalten. Seine Nutz-, Schutz- und<br />

Erholungsfunktionen sind durch nachhaltige<br />

Forstwirtschaft zu sichern und weiter zu entwickeln.<br />

G 2 Artenreiche, standortgerecht aufgebaute,<br />

naturnahe und stabile Waldbestän<strong>de</strong><br />

27<br />

entsprechend <strong>de</strong>r potentiell-natürlichen Vegetation<br />

sind zu erhalten bzw. zu entwickeln.<br />

Funktionsgerechte Waldrän<strong>de</strong>r sind anzulegen,<br />

die grundsätzlich von Bebauungen freizuhalten<br />

sind. Es sind möglichst zusammenhängen<strong>de</strong><br />

Waldflächen zu schaffen.<br />

G 3 Der Verlust von Waldfläche soll grundsätzlich<br />

durch eine entsprechen<strong>de</strong> Wie<strong>de</strong>rbewaldung<br />

an an<strong>de</strong>rer Stelle ausgeglichen wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Kompensationsmaßnahmen sollten<br />

insbeson<strong>de</strong>re dazu genutzt wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>n Waldanteil<br />

in <strong>de</strong>n waldärmeren Gebieten <strong>de</strong>r<br />

<strong>Planung</strong>sregion zu erhöhen.<br />

G 4 Der Eintrag von Luftverunreinigungen<br />

sowie Schä<strong>de</strong>n durch Grundwasser absenkung<br />

und weitere menschlich bedingte Ursachen<br />

sollen durch Ursachenbekämpfung vermin<strong>de</strong>rt<br />

o<strong>de</strong>r in ihrer Wirkung nach Möglichkeit durch<br />

forstliche - insbeson<strong>de</strong>re waldbauliche Maßnahmen<br />

- gemil<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n.<br />

G 5 Wald ist durch Verkehrs- und Versorgungstrassen<br />

so wenig wie möglich zu zerschnei<strong>de</strong>n.<br />

Die Eingriffe sind auf das unbedingt<br />

erfor<strong>de</strong>rliche Maß ein zuschränken und<br />

durch Ersatzauf forstungen auszugleichen. Bei<br />

Eingriffen in <strong>de</strong>n Bestand <strong>de</strong>r Waldflächen<br />

muss <strong>de</strong>r Bedarf begrün<strong>de</strong>t nachgewiesen wer<strong>de</strong>n.<br />

G 6 Projekte zum Anbau und zur Nutzung<br />

von Holz als nachwachsen<strong>de</strong>r Roh stoff und<br />

Energieträger sollen angemessen geför<strong>de</strong>rt<br />

wer<strong>de</strong>n, soweit Anbau und Nutzung ökologisch<br />

unbe<strong>de</strong>nklich sind und wirtschaftlich<br />

betrieben wer<strong>de</strong>n können. Holz als Baumaterial<br />

und zur thermischen Verar<strong>bei</strong>tung ist<br />

vorrangig aus <strong>de</strong>r Region zu gewinnen. Da<strong>bei</strong><br />

ist die ökologische Waldbewirtschaftung<br />

auch unter <strong>de</strong>m Aspekt <strong>de</strong>s Ökogütesiegels<br />

und <strong>de</strong>r zertifizierten Bestän<strong>de</strong> zu berücksichtigen.<br />

G 7 Stadtnahe Wäl<strong>de</strong>r sind wegen ihrer beson<strong>de</strong>ren<br />

Aufgaben für Erholung, Luftreinhaltung,<br />

Klimaverbesserung und Trinkwasserschutz<br />

o<strong>de</strong>r zur Er haltung <strong>de</strong>s Orts- und<br />

Landschaftsbil<strong>de</strong>s von beson<strong>de</strong>rer Be<strong>de</strong>utung<br />

und daher vor Flächeneingriffen möglichst zu<br />

bewahren.<br />

G 8 Die Anlage von Wegen und sonstige<br />

Infrastruktur für naturnahe Erholungsformen<br />

in Waldgebieten sollte auf verträgliche<br />

Weise ermöglicht wer<strong>de</strong>n.<br />

5.9. Energie<br />

G 1 Im Rahmen <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>senergiepolitik<br />

gilt es, die Energiesparpotenziale aus zunutzen<br />

sowie für die Energieversorgung alle verantwortbaren<br />

Energie quellen zu nutzen. Es sind<br />

insbeson<strong>de</strong>re alle Möglichkeiten für <strong>de</strong>n Einsatz<br />

erneuerbarer Energien auszuschöpfen


28 Son<strong>de</strong>rausgabe 23.05.2009<br />

und Emissionen <strong>bei</strong> <strong>de</strong>r Ener gieumwandlung<br />

zu senken sowie die Energieeffizienz zu verbessern.<br />

Auf grund <strong>de</strong>r unverantwortbaren Risiken<br />

sollen in Sachsen-Anhalt keine Atomkraftwerke<br />

errichtet und betrieben wer<strong>de</strong>n. Für<br />

die gesamtwirtschaftliche Entwicklung wird<br />

die einheimische Braun kohle im Rahmen <strong>de</strong>s<br />

Energieträgermix auch weiterhin Berücksichtigung<br />

fin<strong>de</strong>n.<br />

G 2 Energieversorgung soll sicher, kostengünstig<br />

sowie umwelt- und sozialverträglich<br />

sein. Sie soll sich auf ein breites<br />

Angebot an Energieträgern stützen.<br />

G 3 Die Nutzung regenerativer und CO 2 -<br />

neutraler Energieträger und Energieumwandlungstechnologien<br />

wie Solarthermie, Photovoltaik,<br />

Wasserkraft, Win<strong>de</strong>nergie, Biomasse<br />

und Geothermie soll geför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n.<br />

G 4 Die Standortwahl für die Nutzung <strong>de</strong>r<br />

erneuerbaren Energien soll unter Berücksichtigung<br />

<strong>de</strong>r regionalen Gegebenheiten<br />

und Potenziale so erfolgen, dass Konflikte<br />

mit <strong>de</strong>n Belangen <strong>de</strong>s Natur- und Landschaftsschutzes<br />

sowie mit an<strong>de</strong>ren Raumnutzungen<br />

vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n. Bei <strong>de</strong>r Abwägung<br />

sind das Landschaftsbild und die Erholungsfunktion<br />

<strong>de</strong>r Landschaft beson<strong>de</strong>rs zu<br />

berücksichtigen. Die Errichtung großflächiger<br />

Photovoltaik-Freilandanlagen im Außenbereich<br />

soll an vorhan<strong>de</strong>ne Konversionsflächen<br />

aus wirtschaftlicher o<strong>de</strong>r militärischer<br />

Nutzung, Deponien und an<strong>de</strong>ren,<br />

durch Umweltbeeinträchtigungen belastete<br />

Freiflächen gebun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.<br />

G 5 Der Einsatz von Erdgas als Energieträger<br />

ist von wachsen<strong>de</strong>r Be<strong>de</strong>utung. Um eine<br />

flächen<strong>de</strong>cken<strong>de</strong>, bedarfsgerechte und sichere<br />

Versorgung mit <strong>de</strong>m umweltfreundlichen<br />

Primärenergieträger Erdgas zu gewährleisten,<br />

ist <strong>de</strong>r Betrieb von Untergrundgasspeichern<br />

erfor<strong>de</strong>rlich. Hierzu dienen Unter grundspeicher<br />

in leergeför<strong>de</strong>rten Erdgaslagerstätten, Kavernen<br />

im Salzge stein und auflässigen Bergwerken.<br />

G 6 Energieeinsparungspotenziale sowie<br />

alle Möglichkeiten <strong>de</strong>r rationellen Energieumwandlung,<br />

insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>r Wärme-Kraft-<br />

Kopplung, sind <strong>bei</strong> allen <strong>Planung</strong>en zu berücksichtigen.<br />

Die bestehen<strong>de</strong>n Fernwärmenetze<br />

sind zu erhalten und auszubauen sowie <strong>bei</strong><br />

Bedarf im Rahmen <strong>de</strong>s Stadtumbau Ost<br />

planmäßig zurückzubauen. Für neue Gewerbe-<br />

und Siedlungsgebiete sind energiewirtschaftliche<br />

Gemein schaftslösungen<br />

anzustreben.<br />

5.10. Wasserversorgung<br />

G 1 Die Wasserversorgung ist so zu entwikkeln,<br />

dass <strong>de</strong>r gegenwärtige und zukünftige<br />

Bedarf an Trinkwasser in <strong>de</strong>r gefor<strong>de</strong>rten Qua-<br />

lität und an Betriebswasser in allen Lan<strong>de</strong>steilen<br />

sichergestellt wird.<br />

G 2 Dazu sind insbeson<strong>de</strong>re folgen<strong>de</strong> Maßnahmen<br />

umzusetzen:<br />

1. Der nachhaltige Schutz <strong>de</strong>r zur Trinkwassergewinnung<br />

genutzten Gewässer muss<br />

durch die Festsetzung von Wasserschutzgebieten<br />

gesichert wer<strong>de</strong>n.<br />

2. Vorhan<strong>de</strong>ne Wasseraufbereitungsanlagen<br />

müssen soweit erfor<strong>de</strong>rlich zur Sicherung<br />

einer <strong>de</strong>r Trinkwasserversorgung entsprechen<strong>de</strong>n<br />

Wassergüte nachgerüstet wer<strong>de</strong>n.<br />

3. Die Wasserressourcen sind durch rationelle<br />

Wassernutzung zur Gewährleistung eines<br />

intakten Wasser- und Naturhaushaltes<br />

für nachfolgen<strong>de</strong> Generationen zu schonen.<br />

G 3 Auf eine sparsame Verwendung von<br />

Wasser ist hinzuwirken. Industrie und Gewerbe<br />

sollen ihren Wasserbedarf durch Kreislaufwasserführung<br />

min<strong>de</strong>rn und verstärkt Oberflächen-<br />

und Regenwasser nutzen.<br />

G 4 Die Versorgung <strong>de</strong>r Bevölkerung mit<br />

Trinkwasser in <strong>de</strong>r Beschaffenheit gemäß<br />

<strong>de</strong>n gesetzlichen Bestimmungen und in ausreichen<strong>de</strong>r<br />

Menge muss zu je<strong>de</strong>r Zeit gewährleistet<br />

sein. Hierfür sind vorrangig Grundwasservorräte<br />

aus geschützten Dargeboten<br />

sowie Oberflächenwasser aus Trinkwassertalsperren<br />

durch fachtechnische Festsetzung<br />

vorzuhalten.<br />

G 5 Der Fernwasserbezug ist durch ortsnahe<br />

Dargebote zu ergänzen, wenn dies aus<br />

Mengen- o<strong>de</strong>r Gütegrün<strong>de</strong>n, aus wirtschaftlichen<br />

o<strong>de</strong>r ökologischen Grün<strong>de</strong>n geboten<br />

ist. Die notwendige Flexibilität für eine angemessene<br />

Störfall- und Katastrophensicherheit<br />

ist zu berücksichtigen.<br />

G 6 Die Wassergewinnung hat so zu erfolgen,<br />

dass in <strong>de</strong>n Einzugsgebieten keine relevanten<br />

negativen ökologischen Folgen entstehen.<br />

5.11. Abwasserbeseitigung<br />

G 1 Für Abwasserbeseitigung sind kostengünstige<br />

Lösungen anzustreben. Beson<strong>de</strong>rs<br />

im ländlichen Bereich kommen für die Abwasserbeseitigung<br />

auch <strong>de</strong>zentrale und ortsnahe<br />

Abwasserbehandlungsanlagen in Betracht,<br />

sofern diese ökologisch und ökonomisch sinnvoll<br />

sind.<br />

G 2 Für bestehen<strong>de</strong> Einleitungen sind, sofern<br />

sie <strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen noch nicht entsprechen,<br />

nach von <strong>de</strong>r Wasserbehör<strong>de</strong> zu bestimmen<strong>de</strong>n<br />

Fristen die Anfor<strong>de</strong>rungen zu erfüllen.<br />

G 3 Muss Nie<strong>de</strong>rschlagswasser beseitigt<br />

wer<strong>de</strong>n, so soll es <strong>bei</strong> Vorliegen <strong>de</strong>r hydrogeologischen<br />

Voraussetzungen und - sofern ein<br />

Behandlungserfor<strong>de</strong>rnis nicht besteht - örtlich<br />

versickert wer<strong>de</strong>n. Dort, wo nicht an<strong>de</strong>rs möglich,<br />

muss es über Gräben o<strong>de</strong>r Rohrleitungen<br />

<strong>de</strong>n Gewässern zugeführt wer<strong>de</strong>n. Da<strong>bei</strong> muss<br />

eine Abflussverschärfung weitestgehend vermie<strong>de</strong>n<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

G 4 Bei Ansiedlung o<strong>de</strong>r Erweiterung von<br />

Industrie und Gewerbe sind die Erfor<strong>de</strong>rnisse<br />

<strong>de</strong>s Gewässerschutzes zu erfüllen. Gefährliche<br />

Inhaltsstoffe sind im Abwasser zu vermei<strong>de</strong>n,<br />

und soweit dies nicht möglich ist, am Anfallort<br />

und vor <strong>de</strong>r Vermischung mit an<strong>de</strong>rem Abwasser<br />

nach <strong>de</strong>m Stand <strong>de</strong>r Technik zu verringern.<br />

5.12. Lagerstätten<br />

G 1 Rohstoffgewinnung muss sich im Rahmen<br />

einer räumlich geordneten Gesamtentwicklung<br />

<strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion vollziehen; die<br />

Versorgung <strong>de</strong>s Marktes ist langfristig zu sichern.<br />

G 2 Auf eine sparsame Gewinnung und<br />

Verwendung von Rohstoffen ist hinzuwirk en.<br />

Aufgeschlossene Lagerstätten sollen möglichst<br />

vollständig ausgebeutet wer<strong>de</strong>n, um die<br />

Flächeninanspruchnahme durch Rohstoffgewinnung<br />

zu minimieren.<br />

G 3 Die umweltrelevanten Auswirkungen<br />

räumlich zusammenhängen<strong>de</strong>r Rohstoffgewin<br />

nungs vorhaben sollen auch im Zusammenhang<br />

beurteilt wer<strong>de</strong>n.<br />

G 4 Die <strong>de</strong>m Abbau oberflächennaher Rohstoffe<br />

nachfolgen<strong>de</strong>n Nutzungen sollen <strong>de</strong>r<br />

regionalen Gesamtentwicklung dienen; die<br />

Entwicklungsbedürfnisse <strong>de</strong>r betroffenen Gemein<strong>de</strong>n<br />

sowie die Vorgaben <strong>de</strong>r Landschafts-<br />

und Regionalplanung sind da<strong>bei</strong><br />

angemessen zu berücksichtigen.<br />

G 5 Es ist darauf hinzuwirken, dass <strong>de</strong>r Abbau<br />

von Rohstoffen möglichst mit zeitlich<br />

parallelen Rekultivierungsar<strong>bei</strong>ten einhergeht,<br />

damit ein ausgewogenes Verhältnis<br />

zwischen Abbau-, Rekultivierungs-/Renaturierungs-<br />

und sonstigen Betriebsflächen erreicht<br />

wird.<br />

G 6 Über die im <strong>Regionale</strong>n Entwicklungsplan<br />

raumordnerisch gesicherten Rohstofflagerstätten<br />

hinaus sind in <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion<br />

perspektivisch wichtige Geopotenziale<br />

tiefliegen<strong>de</strong>r und Energie-Rohstoffe<br />

vorhan<strong>de</strong>n, auf die gegenwärtig die Kriterien<br />

für die Ausweisung von Vorrang- o<strong>de</strong>r Vorbehaltsgebiete<br />

für Rohstoffgewinnung nicht<br />

anwendbar sind. Die räumliche Verfügbarkeit<br />

dieser regional be<strong>de</strong>utsamen Geopotenziale<br />

soll möglichst langfristig offen gehalten<br />

wer<strong>de</strong>n.


Son<strong>de</strong>rausgabe 23.05.2009<br />

5.13. Telekommunikation<br />

G 1 Die Telekommunikation soll <strong>de</strong>n ständig<br />

steigen<strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Wirtschaft<br />

und <strong>de</strong>r Bevölkerung Rechnung tragen. Dazu<br />

soll in allen Lan<strong>de</strong>steilen eine mo<strong>de</strong>rne Telekommunikationsin<br />

frastruktur aufgebaut wer<strong>de</strong>n.<br />

G 2 Als Übertragungsweg für Telekommunikationsdienste<br />

sind sowohl das Kabelnetz<br />

als auch die mobilen Funkdienste in allen Teilen<br />

<strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s zu sichern und auszubauen.<br />

G 3 Richtfunkverbindungen und -sen<strong>de</strong>masten<br />

sind so zu planen, dass die Bevölkerung<br />

vor schädlichen Umwelteinwirkungen<br />

durch elektromagnetische Fel<strong>de</strong>r geschützt<br />

wird und dass Beeinträchtigungen für Siedlungsbereiche<br />

und das Landschaftsbild vermie<strong>de</strong>n<br />

wer<strong>de</strong>n. Bestehen<strong>de</strong> und geplante<br />

Richtfunkstrecken sind von stören<strong>de</strong>r Bebauung<br />

freizuhalten.<br />

5.14. Abfallwirtschaft<br />

G 1 Der Abfallvermeidung und -verwertung<br />

ist gegenüber <strong>de</strong>r Beseitigung <strong>de</strong>r Vorrang einzuräumen.<br />

G 2 Abfälle, die nicht vermie<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r verwertet<br />

wer<strong>de</strong>n können, sind gemeinwohlverträglich<br />

zu beseitigen.<br />

G 3 In allen Teilen <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s ist nach Art<br />

und Menge <strong>de</strong>s anfallen<strong>de</strong>n Abfalls ausreichen<strong>de</strong><br />

Standortvorsorge für Abfallentsorgungsanlagen<br />

zu treffen.<br />

5.15. Bildung und Wissenschaft<br />

G 1 Es sollen die Rahmenbedingungen für<br />

ein vielfältiges und hochwertiges Angebot sowie<br />

eine langfristige Entwicklung von Bildung<br />

und Wissenschaft geschaffen wer<strong>de</strong>n, um<br />

nachhaltig das Innovationspotenzial für die<br />

gesellschaftliche Entwicklung zu sichern.<br />

G 2 In <strong>de</strong>r gesamten <strong>Planung</strong>sregion soll<br />

nach Maßgabe <strong>de</strong>r Rechtsgrundlagen zur<br />

Schul ent wicklungs planung ein ausgewogenes<br />

Angebot allgemeiner und beruflicher Bildung,<br />

Weiter- und Fortbildung auf <strong>de</strong>r Grundlage <strong>de</strong>r<br />

zentralörtlichen Glie<strong>de</strong>rung erhalten bzw. geschaffen<br />

wer<strong>de</strong>n. Es ist ein <strong>de</strong>r Gesamtentwicklung<br />

<strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s angemessenes Netz aka<strong>de</strong>mischer<br />

Bildungs- und Forschungseinrichtungen<br />

zu erhalten und weiter zu entwickeln.<br />

G 3 In <strong>de</strong>r Region verwurzelte bewahrenswerte<br />

Traditionen in Bildung und Wissenschaft<br />

sollen im Rahmen <strong>de</strong>r Möglichkeiten <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s<br />

und <strong>de</strong>r Kommunen erhalten, gepflegt und<br />

zukunftsorientiert weiterentwickelt wer<strong>de</strong>n.<br />

5.16. Kultur- und Denkmalpflege<br />

G 1 Die Rahmenbedingungen zur Entwicklung<br />

von kulturellen Angeboten sind traditionsbewusst<br />

und zukunftsoffen zu gestalten.<br />

Es gilt da<strong>bei</strong>, das reiche Kulturerbe zu pflegen,<br />

vielfältige und qualitativ hochwertige Kulturangebote<br />

zu för<strong>de</strong>rn und auch künstlerische<br />

Innovationen als Beiträge zur Entwick lung <strong>de</strong>r<br />

Gesellschaft zu ermög lichen.<br />

G 2 Die För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Kultur konzentriert<br />

sich da<strong>bei</strong> einerseits auf lan<strong>de</strong>sweite Schwerpunkte,<br />

die als Beitrag <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s zur europäischen<br />

Kultur gelten können; an<strong>de</strong>rerseits ist<br />

die Herausbildung und Stärkung kultureller<br />

Regionen, das heißt die Ausprägung von regionaler<br />

kultureller I<strong>de</strong>ntität und die Entwicklung<br />

spezifischer Kunstangebote ebenfalls<br />

kontinuierlich zu för<strong>de</strong>rn.<br />

G 3 Kulturellen Angeboten als „weiche“<br />

Standortfaktoren sind in <strong>de</strong>r Region, auch<br />

unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten,<br />

wachsen<strong>de</strong> Be<strong>de</strong>utung zu schenken. Insbeson<strong>de</strong>re<br />

sind alte Traditionen und Brauchtum<br />

zu för<strong>de</strong>rn. Die Spielstätten <strong>de</strong>r Theater<br />

und die Museen sind in <strong>de</strong>r gesamten Region<br />

nach Möglichkeit zu erhalten und zu för<strong>de</strong>rn,<br />

um die kulturellen Leistungen und naturgegebenen<br />

Beson<strong>de</strong>rheiten <strong>de</strong>s Raumes für die<br />

Nachwelt zu erhalten.<br />

5.17. Erholung, Freizeit, Tourismus<br />

G 1 Der Tourismus soll als Wirtschaftszweig<br />

gestärkt und weiter ausgebaut wer<strong>de</strong>n. Damit<br />

soll insbeson<strong>de</strong>re eine Stärkung <strong>de</strong>r mittelständischen<br />

Wirtschaft erreicht wer<strong>de</strong>n.<br />

Wesentliche Be<strong>de</strong>utung wird da<strong>bei</strong> <strong>de</strong>r Umsetzung<br />

<strong>de</strong>s Prinzips <strong>de</strong>r Barrie refreiheit zukommen.<br />

Da<strong>bei</strong> sind die Schwerpunktorte touristischer<br />

Netzwerke in Sachsen-Anhalt beson<strong>de</strong>rs<br />

zu berücksichtigen.<br />

G 2 Schwerpunkte für <strong>de</strong>n Erholungstourismus<br />

sind <strong>de</strong>r <strong>Harz</strong> und das <strong>Harz</strong>vor land. Einer<br />

in beson<strong>de</strong>rem Maße naturbetonten und naturverträglichen<br />

Erholung dienen die Naturparke.<br />

Der Naturpark <strong>Harz</strong> ist als Erholungsgebiet<br />

in <strong>de</strong>r Region so zu erschließen und<br />

einheitlich zu entwickeln, dass er die Bedürfnisse<br />

<strong>de</strong>r Bevölkerung nach landschaftsbezogener<br />

Erholung qualitativ befriedigt und<br />

die Attraktivität <strong>de</strong>r Region für <strong>de</strong>n überregionalen<br />

Frem<strong>de</strong>nverkehr und Tourismus<br />

steigert. Insbeson<strong>de</strong>re die Zonen 2 und 3 <strong>de</strong>s<br />

Naturparks <strong>Harz</strong> sind dafür zu entwickeln.<br />

G 3 Die Angebote „Urlaub auf <strong>de</strong>m Lan<strong>de</strong>“<br />

und „Urlaub auf <strong>de</strong>m Bauernhof“ sollen unter<br />

Beachtung <strong>de</strong>r landschaftlichen und betrieblichen<br />

Beson<strong>de</strong>r heiten ausgebaut wer<strong>de</strong>n. Hier<br />

29<br />

sollen ins beson<strong>de</strong>re Gebiete wie das nördliche<br />

und südliche <strong>Harz</strong>vorland und die Bo<strong>de</strong>nie<strong>de</strong>rung<br />

einen regionalen Schwerpunkt<br />

bil<strong>de</strong>n.<br />

G 4 Als Kernland <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Geschichte<br />

mit Bau<strong>de</strong>nkmälern von herausra gen<strong>de</strong>r Be<strong>de</strong>utung<br />

soll in Sachsen-Anhalt <strong>de</strong>r Kulturtourismus<br />

durch geeig nete Maßnahmen gestärkt<br />

wer<strong>de</strong>n. Schwerpunkte für <strong>de</strong>n Kulturtourismus<br />

in <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion <strong>Harz</strong> sind:<br />

– die Straße <strong>de</strong>r Romanik, Deutsche Fachwerkstraße,<br />

Gartenträume<br />

– Stätten und Orte <strong>de</strong>r Weltkulturerbeliste<br />

<strong>de</strong>r UNESCO (Quedlinburg)<br />

– Wirkungsstätten be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>r historischer<br />

Persönlichkeiten,<br />

– architektonische Ensembles, sakrale und<br />

profane Bauten von herausra gen<strong>de</strong>r kulturhistorischer<br />

Be<strong>de</strong>utung,<br />

– kulturhistorische Angebote, die <strong>de</strong>r Region<br />

ein markantes Profil geben (wie Naturpark<br />

<strong>Harz</strong>, Nationalpark, Bergbau)<br />

– Technische Denkmäler (z.B. Mühlen, Ziegeleien,<br />

<strong>Harz</strong>er Schmalspurbahn mit<br />

Schienenstrecken)<br />

– Geotope im Geopark <strong>Harz</strong> (-Braunschweiger<br />

Land-Ostfalen) und im Geopark Kyffhäuser.<br />

G 5 Schrittweise soll ein Netz von Wan<strong>de</strong>r-<br />

und Reitwegen abseits stark be fahrener Straßen,<br />

möglichst auf bestehen<strong>de</strong>n Wegen in<br />

natur- und land schaftsverträglicher Weise geschaffen<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

G 6 Dem Aufbau eines zusammenhängen<strong>de</strong>n<br />

lan<strong>de</strong>sweiten Radwegenetzes kommt für<br />

<strong>de</strong>n touristischen Radwan<strong>de</strong>rverkehr beson<strong>de</strong>re<br />

Be<strong>de</strong>utung zu. Bei <strong>de</strong>r Gestaltung dieses<br />

Netzes sollen auch Servicestationen vorgesehen<br />

wer<strong>de</strong>n. Darüber hinaus soll das in Sachsen-Anhalt<br />

bereits vorhan<strong>de</strong>ne überregionale<br />

Netz (Blaues Band) für <strong>de</strong>n Wassertourismus<br />

in <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion <strong>Harz</strong> erhalten und bedarfsweise<br />

weiterentwickelt wer<strong>de</strong>n. Dies betrifft<br />

sowohl Fließ- als auch Standgewässer.<br />

Auf eine Erweiterung <strong>de</strong>s Rad- und Wan<strong>de</strong>rwegenetzes<br />

für die Freizeit- und Erholungsnutzung<br />

ist hinzuwirken. Weitere, in Ergänzung<br />

zu <strong>de</strong>n unter Pkt. 4.8.4. Z 5 und 6 genannten<br />

regional und überregional be<strong>de</strong>utsamen<br />

Rad- und Wan<strong>de</strong>rwege, sind, wie z.B.<br />

die Mountainbikestrecken im <strong>Harz</strong>, <strong>de</strong>r<br />

Sankt-Jacobus-Pilgerweg und <strong>de</strong>r Weg <strong>de</strong>utscher<br />

Kaiser und Könige, bedarfsgerecht zu<br />

entwickeln. Eine überregionale Vernetzung<br />

von Naturerlebnisräumen mit Aspekten <strong>de</strong>r<br />

Kultur- und Denkmalpflege bewirkt auch das<br />

„Grüne Band“ einschließlich <strong>de</strong>r dortigen<br />

Rad- und Wan<strong>de</strong>rwege im Bereich <strong>de</strong>r ehemaligen<br />

inner<strong>de</strong>utschen Grenze. Das „Grüne<br />

Band“ und das Radwegenetz Nordharz sind<br />

in die touristische Gesamtentwicklung einzubeziehen.


30 Son<strong>de</strong>rausgabe 23.05.2009<br />

G 7 Durch Beschil<strong>de</strong>rung an Straßen und<br />

Radwan<strong>de</strong>rwegen sind die Hinweise auf touristische<br />

Attraktionen und Beherbergungs-,<br />

sowie Gastronomiebetriebe sowie nächstgelegene<br />

Bahnhöfe zu verbessern. Soweit wie<br />

möglich sind Radwege an die touristischen<br />

Attraktionen heran zu führen. Weiterhin ist<br />

<strong>de</strong>r Service an Radwegen zu verbessern (Netz<br />

von Fahrradverleihen und -werkstätten,<br />

fahrrad freundliche Unterkünfte, Rastplätze).<br />

Weiterhin sollten technische Voraussetzungen<br />

<strong>bei</strong>m ÖPNV zur Mitnahme von Fahrrä<strong>de</strong>rn<br />

vorgehalten wer<strong>de</strong>n. Beim Ausbau<br />

von Rad- und Wan<strong>de</strong>rwegen ist auf eine wirksame<br />

Sicherung gegen unbefugte KfZ-Verkehre<br />

zu achten.<br />

G 8 In <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion soll <strong>de</strong>m zunehmen<strong>de</strong>n<br />

Bedürfnis aller Bevölkerungsgruppen<br />

nach Erholung, aktiver Freizeitgestaltung<br />

und Sport durch <strong>de</strong>n Auf- und Ausbau<br />

entsprechen<strong>de</strong>r Einrichtungen entsprochen<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

G 9 Schienenzweigstrecken, die sich in<br />

beson<strong>de</strong>rer Weise o<strong>de</strong>r ausschließlich für touristische<br />

Gelegenheits-, Saison- o<strong>de</strong>r Museumseisenbahnverkehre<br />

in <strong>de</strong>r Region eignen,<br />

sollen nach Möglichkeit erhalten o<strong>de</strong>r wie<strong>de</strong>reröffnet<br />

wer<strong>de</strong>n, wenn ein Betrieb mit Regelangeboten<br />

<strong>de</strong>s SPNV nicht finanzierbar sein<br />

sollte.<br />

G 10 Auf <strong>de</strong>n Neubau, die Bestandserhaltung<br />

und Mo<strong>de</strong>rnisierung von Campingplätzen,<br />

Jugendherbergen sowie Einrichtungen<br />

<strong>de</strong>r Erholung und Freizeitgestaltung für Kin<strong>de</strong>r<br />

und Jugendliche ist beson<strong>de</strong>rs hinzuwirken.<br />

G 11 Städtetourismus ist insbeson<strong>de</strong>re in<br />

Orten mit diesbezüglich hoher Priorität wie<br />

zum Beispiel Halberstadt, Osterwieck, Quedlinburg,<br />

Sangerhausen, Stolberg und Wernigero<strong>de</strong><br />

anzubieten und durch Verknüpfung<br />

mit kulturellen Angeboten auszubauen.<br />

Ebenfalls ist eine verstärkte Kooperation <strong>de</strong>r<br />

Städte untereinan<strong>de</strong>r anzustreben.<br />

G 12 Für die anerkannten bzw. vorläufig<br />

anerkannten Luftkurorte und Erholungsorte<br />

<strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion ist die Orts- und Gemein<strong>de</strong>entwicklung<br />

auf <strong>de</strong>n Kur- und Erholungsortstatus<br />

abzustimmen.<br />

G 13 Geeignete Bereiche von Talsperren,<br />

einschließlich ihrer Randbereiche, sind unter<br />

Beachtung <strong>de</strong>s Trinkwasser-, Natur- und<br />

Hochwasserschutzes und <strong>de</strong>r sonstigen wasserwirtschaftlichen<br />

Belange in das touristische<br />

Angebot einzubeziehen.<br />

5.18. Han<strong>de</strong>l/Dienstleistungen<br />

G 1 Die Einzelhan<strong>de</strong>lsentwicklung ist an<br />

<strong>de</strong>n Bedürfnissen <strong>de</strong>r Menschen auszurichten.<br />

In allen Teilen <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion soll eine<br />

bedarfsorientierte Versorgung mit Ge- und<br />

Verbrauchsgütern sowie Nahrungs- und Genussmitteln<br />

und Dienstleistungen durch eine<br />

räumlich ausgewogene und auf die differenzierten<br />

funktionalen Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r zentralörtlichen<br />

Glie<strong>de</strong>rung (Ober-, Mittel-,<br />

Grundzentren, ländliche Räume) ausgerichtete<br />

Einzelhan<strong>de</strong>ls- und Dienstleistungsstruktur<br />

erfolgen. Durch eine Vielzahl von Han<strong>de</strong>lseinrichtungen<br />

unterschiedlicher Größen, Betriebsarten<br />

und Angebotsformen soll insbeson<strong>de</strong>re<br />

auch die Entwicklung eines breiten<br />

Mittelstan<strong>de</strong>s unterstützt wer<strong>de</strong>n.<br />

G 2 Außerhalb <strong>de</strong>r Zentralen Orte soll die<br />

Einzelhan<strong>de</strong>ls- und Dienstleistungsstruktur<br />

auf die Sicherung <strong>de</strong>r verbrauchernahen<br />

Versorgung mit täglichem Grundbedarf, insbeson<strong>de</strong>re<br />

mit Nahrungs- und Genussmitteln<br />

und Dienstleistungen, ausgerichtet<br />

sein. Die Deckung <strong>de</strong>s kurzfristigen täglichen<br />

Bedarfes soll wohnungsnah und möglichst<br />

ohne Benutzung motorisierter Verkehrsmittel<br />

erfolgen können.<br />

G 3 Einrichtungen <strong>de</strong>s Großhan<strong>de</strong>ls und<br />

an<strong>de</strong>re logistische Einrichtungen <strong>de</strong>s Han<strong>de</strong>ls<br />

dienen <strong>de</strong>r weiteren Belebung <strong>de</strong>r Wirtschaftskreisläufe<br />

<strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s. Sie sollen an Knotenpunkten<br />

<strong>de</strong>s Verkehrsnetzes, vorzugsweise in<br />

Güterverkehrszentren bzw. im Bereich <strong>de</strong>r<br />

Entwicklungsachsen, unter Berücksichtigung<br />

<strong>de</strong>r Erfor<strong>de</strong>rnisse <strong>de</strong>r Raum- und Siedlungsstruktur<br />

errichtet wer<strong>de</strong>n.<br />

6. Zusammenfassen<strong>de</strong> Umwelterklärung<br />

Gemäß Artikel 3 <strong>de</strong>r Richtlinie 2001/42/EG<br />

<strong>de</strong>s Europäischen Parlaments und <strong>de</strong>s Rates<br />

vom 27. Juni 2001 über die Prüfung <strong>de</strong>r Umweltauswirkungen<br />

bestimmter Pläne und<br />

Programme gehört <strong>de</strong>r <strong>Regionale</strong> Entwicklungsplan<br />

für die <strong>Planung</strong>sregion <strong>Harz</strong> (RE-<br />

P<strong>Harz</strong>) zu <strong>de</strong>n Plänen und Programmen, <strong>de</strong>ren<br />

Umsetzung voraussichtlich erhebliche<br />

Umweltauswirkungen haben können. Folglich<br />

wur<strong>de</strong> gemäß § 3 Abs. 8 <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>splanungsgesetzes<br />

<strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s Sachsen-Anhalt<br />

(LPlG) <strong>de</strong>r REP<strong>Harz</strong> einer Umweltprüfung<br />

unterzogen. Der 1. Planentwurf <strong>de</strong>s REP<strong>Harz</strong>,<br />

<strong>de</strong>r im IV. Quartal 2005 im Beteiligungs- und<br />

Anhörungsverfahren war, enthielt noch keinen<br />

Umweltbericht. Allerdings wur<strong>de</strong>n be-<br />

reits <strong>bei</strong> seiner Erstellung die bereits bis<br />

dahin bekannten umweltrelevanten Informationen<br />

2 , soweit diese regionale Be<strong>de</strong>utung<br />

besitzen, berücksichtigt. Die öffentlichen<br />

Stellen, <strong>de</strong>ren Aufgabenbereich von<br />

<strong>de</strong>n Umweltauswirkungen <strong>de</strong>s REP<strong>Harz</strong> berührt<br />

wer<strong>de</strong>n können, wur<strong>de</strong>n darüber hinaus<br />

mit <strong>de</strong>r öffentlichen Auslegung <strong>de</strong>s 1.<br />

Planentwurfes <strong>de</strong>s REP<strong>Harz</strong> aufgefor<strong>de</strong>rt, im<br />

Sinne eines „Scoping“ Vorschläge zum Umfang<br />

und Detaillierungsgrad <strong>de</strong>s Umweltberichtes<br />

zu unterbreiten. Mit <strong>de</strong>m 2. Planentwurf<br />

<strong>de</strong>s REP<strong>Harz</strong> wur<strong>de</strong>n die Ergebnisse <strong>de</strong>r<br />

Umweltprüfung in einem separaten Umweltbericht<br />

als geson<strong>de</strong>rter Bestandteil <strong>de</strong>r Begründung<br />

<strong>de</strong>s REP<strong>Harz</strong> dokumentiert und im<br />

Rahmen eines erneuten Anhörungs- und Beteiligungsverfahren<br />

<strong>de</strong>r Öffentlichkeit bekannt<br />

gemacht. Abschließend wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />

Umweltbericht für die REP<strong>Harz</strong>-Endfassung<br />

um die Ergebnisse dieses Anhörungs- und<br />

Beteiligungsverfahrens ergänzt bzw. aktualisiert.<br />

Im Rahmen <strong>de</strong>r einleiten<strong>de</strong>n „Scopingphase“<br />

<strong>de</strong>r Umweltprüfung wur<strong>de</strong>n zunächst<br />

alle raumordnerischen Ziel- und Grundsatzfestlegungen<br />

3 <strong>de</strong>s REP<strong>Harz</strong> dahingehend<br />

grob geprüft, welche Art von Umweltauswirkungen<br />

(negative, positive o<strong>de</strong>r keine) von<br />

Ihnen ausgehen können. Von diesen insgesamt<br />

ca. 345 Ziel- und Grundsatzfestlegungen<br />

können lediglich <strong>bei</strong> ca. 16 % im Zuge<br />

ihrer Umsetzung negative Umweltauswirkungen<br />

nicht ausgeschlossen wer<strong>de</strong>n, dagegen<br />

sind <strong>bei</strong> ca. 47 % <strong>de</strong>r Festlegungen positive<br />

Umweltauswirkungen möglich. Ca. 37 %<br />

<strong>de</strong>r Festlegungen enthalten keinen direkten<br />

Umweltbezug bzw. sind <strong>bei</strong> <strong>de</strong>ren Umsetzung<br />

keine erheblichen Umweltauswirkungen<br />

zu erwarten. Von <strong>de</strong>n hinreichend inhaltlich-räumlich<br />

konkreten und damit auch<br />

prüffähigen Festlegungen <strong>de</strong>s REP<strong>Harz</strong> können<br />

<strong>bei</strong> <strong>de</strong>r Umsetzung <strong>de</strong>r nachfolgend aufgeführten<br />

Gebiets-/Standort- und Trassenfestlegungen<br />

relevante negative Umweltauswirkungen<br />

entstehen:<br />

– Vorranggebiete für Hochwasserschutz<br />

(hier Stauflächen <strong>de</strong>r Rückhaltebecken)<br />

– Vorrang-/Vorbehaltsgebiete für Rohstoffgewinnung<br />

– Vorbehaltsgebiete für Wie<strong>de</strong>rbewaldung/Erstaufforstung<br />

– Vorrang-/Eignungsgebiete für die Nutzung<br />

<strong>de</strong>r Win<strong>de</strong>nergie<br />

– Vorrangstandorte für Industrie und Gewerbe<br />

– Vorrangstandorte für Verkehrsanlagen<br />

– Vorrangstandorte für Ver- und Entsorgung<br />

2 Z.B. Vorschläge, Hinweise und Umweltdaten, die im Zuge <strong>de</strong>r Einholung von Vorschlägen gemäß § 7 Abs. 1 LPlG von Umweltbehör<strong>de</strong>n übermittelt wur<strong>de</strong>n; ansonsten<br />

Schutzgebietsverordnungen, Landschaftsrahmenpläne, konkrete Projektplanungen, digitale Umweltdaten (GIS), etc.<br />

3 allgemeine Grundsätze <strong>de</strong>r Raumordnung, ortskonkrete Ziele und Grundsätze <strong>de</strong>r Raumordnung, einzelfachliche Grundsätze


Son<strong>de</strong>rausgabe 23.05.2009<br />

– Vorrangstandorte für großflächige Freizeitanlagen<br />

– regionalplanerisch zu sichern<strong>de</strong> Trassen<br />

<strong>de</strong>s Schienen-, Straßenverkehrs und<br />

Radverkehrs<br />

– Vorrangstandorte <strong>de</strong>s Luftverkehrs.<br />

Von diesen themenbezogenen Festlegungen<br />

stan<strong>de</strong>n diejenigen Einzelfestlegungen im<br />

Mittelpunkt <strong>de</strong>r regionalplanerischen Umweltprüfung,<br />

die einen raumordnungsrechtlichen<br />

Rahmen für künftige UVP-pflichtige<br />

Vorhaben bil<strong>de</strong>n und <strong>de</strong>ren Umweltverträglichkeit<br />

auf an<strong>de</strong>ren <strong>Planung</strong>sebenen noch<br />

nicht hinreichend aus Sicht <strong>de</strong>r Regionalplanung<br />

geprüft wur<strong>de</strong> (Vermeidung von Mehrfachprüfungen).<br />

Schwerpunktmäßig sind<br />

das vor allem Gebietsfestlegungen <strong>de</strong>s RE-<br />

P<strong>Harz</strong> für die Rohstoffgewinnung, für die<br />

Wie<strong>de</strong>rbewaldung/Erstaufforstung und für<br />

die Nutzung <strong>de</strong>r Win<strong>de</strong>nergie sowie Trassenfestlegungen<br />

für <strong>de</strong>n Straßenneubau (insbeson<strong>de</strong>re<br />

Ortsumfahrungen). Es wur<strong>de</strong>n<br />

die möglichen Umweltauswirkungen dieser<br />

einzelnen Festlegungen auf die Schutzgüter<br />

Mensch, Flora/Fauna/bio logische Vielfalt,<br />

Landschaft, Bo<strong>de</strong>n, Wasser, Luft/Klima und<br />

Kultur-/Sachgüter erfasst und bewertet.<br />

Weiter hin erfolgte eine bewerten<strong>de</strong> Kurzdarstellung<br />

zu potentiellen Gebiets-/Standort-<br />

o<strong>de</strong>r Trassen alternativen. Darauf aufbauend<br />

wur<strong>de</strong> ein abschließen<strong>de</strong>s Votum<br />

zur Umweltverträglichkeit <strong>de</strong>r geprüften<br />

<strong>Planung</strong> abgegeben, verbun<strong>de</strong>n mit Hinweisen<br />

für Vermeidungs-/Vermin<strong>de</strong>rungs- und<br />

Kompensations maßnahmen. Die Prüfungstiefe<br />

<strong>de</strong>r geprüften Festlegungen orientierte<br />

sich da<strong>bei</strong> an <strong>de</strong>r groben regionalplanerischen<br />

Sichtweise bzw. rechtsverbindlichen<br />

Maßstabsebene <strong>de</strong>s REP<strong>Harz</strong> von 1:100.000.<br />

In einzelnen Fällen war zusätzlich zu prüfen,<br />

inwieweit die Erhaltungsziele betroffener<br />

FFH- und Vogelschutzgebiete (Natura 2000)<br />

beeinträchtigt wer<strong>de</strong>n können.<br />

Im Ergebnis <strong>de</strong>r mehr als 70 vorgenommenen<br />

Einzelumweltprüfungen von hinreichend<br />

ortskonkreten Festlegungen <strong>de</strong>s RE-<br />

P<strong>Harz</strong> (incl. <strong>de</strong>r jeweiligen Prüfung/Bewertung<br />

sinnvoller Alternativen, soweit solche<br />

vorhan<strong>de</strong>n sind) erfuhren bereits im 2. Planentwurf<br />

<strong>de</strong>s REP<strong>Harz</strong> ca. 30 Gebiets-/<br />

Standort- bzw. Trassenfestlegungen zur Vermin<strong>de</strong>rung<br />

möglicher Umweltkonflikte meist<br />

geringfügige Än<strong>de</strong>rungen im räumlichen Zuschnitt.<br />

Als weitere regionalplanerische Vermin<strong>de</strong>rungs-<br />

und Vermeidungsmaßnahmen<br />

wur<strong>de</strong>n jeweils zwei Gebietsfestlegungen für<br />

die Rohstoffgewinnung und für die Wie<strong>de</strong>rbewaldung/Erstauf<br />

fors tung sowie eine geplante<br />

Straßentrasse im REP<strong>Harz</strong> gestrichen.<br />

Weiterhin wur<strong>de</strong> auf die konkrete Benennung<br />

von 2 geplanten Stauflächen von<br />

Hochwasserrückhaltebecken im REP<strong>Harz</strong><br />

unter an<strong>de</strong>rem wegen <strong>de</strong>r Gefahr einer erheblichen<br />

Beeinträchtigung <strong>de</strong>r Erhaltungsziele<br />

eines FFH-Gebietes verzichtet. Auf eine<br />

im 1. Planentwurf noch enthalten<strong>de</strong> Vorrangstandort-<br />

und eine Schienentrassenausweisung<br />

wur<strong>de</strong> wegen nicht vorhan<strong>de</strong>ner<br />

bzw. nicht hinreichend prüfbarer Unterlagen<br />

ebenfalls verzichtet.<br />

Im Zuge <strong>de</strong>r Abwägung <strong>de</strong>r Stellungnahmen<br />

zum 2. Planentwurf <strong>de</strong>s REP<strong>Harz</strong> mit Umweltbericht<br />

wur<strong>de</strong>n zur Vermin<strong>de</strong>rung von<br />

Umweltkonflikten nochmals 3 Gebietsfestlegungen<br />

geringfügig reduziert. Bei 2 Gebieten<br />

konnten die zunächst im 2. Planentwurf<br />

noch vorgenommenen Flächenreduzierungen<br />

wie<strong>de</strong>r zurückgenommen wer<strong>de</strong>n, da die<br />

Konfliktpotenziale mit einzelnen Schutzgütern<br />

doch geringer einzuschätzen waren als<br />

ursprünglich angenommen.<br />

Da bereits <strong>bei</strong> <strong>de</strong>r Erstellung <strong>de</strong>s 1. Planentwurfes<br />

<strong>de</strong>s REP<strong>Harz</strong> die betroffenen regional<br />

be<strong>de</strong>utsamen Umweltbelange angemessen<br />

berücksichtigt wur<strong>de</strong>n, wur<strong>de</strong>n trotz <strong>de</strong>r<br />

o.g. genannten Än<strong>de</strong>rungen Korrekturen an<br />

<strong>de</strong>n Grundzügen bzw. an <strong>de</strong>r räumlichen Gesamtkonzeption<br />

<strong>de</strong>s REP<strong>Harz</strong> im Zuge <strong>de</strong>s<br />

weiteren Aufstellungsverfahren und <strong>de</strong>r darin<br />

integrierten Umweltprüfung nicht notwendig.<br />

Zusammenfassend kann eingeschätzt wer<strong>de</strong>n,<br />

dass <strong>de</strong>r <strong>Regionale</strong> Entwicklungsplan<br />

für die <strong>Planung</strong>sregion <strong>Harz</strong> unter Berücksichtigung<br />

<strong>de</strong>r Ergebnisse <strong>de</strong>r Umweltprüfung<br />

<strong>de</strong>n nachfolgen<strong>de</strong>n kommunalen bzw.<br />

fachlichen <strong>Planung</strong>sebenen im ausreichen<strong>de</strong>n<br />

Maße Möglichkeiten für eine umweltverträgliche<br />

Konkretisierung und Umsetzung<br />

<strong>de</strong>r raumordnerischen Vorgaben bieten.<br />

Da<strong>bei</strong> können auch erhebliche Beeinträchtigungen<br />

von Natura 2000 Gebieten<br />

vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n. Gleichfalls ist keine erhebliche<br />

kumulative Beeinträchtigung sowohl<br />

von Teilräumen <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion als<br />

auch von einzelnen Schutzgütern in summarischer<br />

Wirkung von Einzelvorgaben <strong>de</strong>s RE-<br />

P<strong>Harz</strong> im Vergleich zum Ist-Zustand bzw. im<br />

Vergleich zu <strong>de</strong>n Festlegungen <strong>de</strong>r bisher<br />

gelten<strong>de</strong>n <strong>Regionale</strong>n Entwicklungsprogramme<br />

zu erwarten. Durch umfangreiche<br />

Ausweisungen von Erhalt- und Entwicklungsflächen<br />

durch Vorrang- und Vorbehaltsgebiete,<br />

die <strong>de</strong>m Freiraumschutz dienen,<br />

können mögliche negative Umweltauswirkungen,<br />

die durch an<strong>de</strong>re Festlegungen<br />

<strong>de</strong>s REP<strong>Harz</strong> entstehen können, im regionalen<br />

Maßstab ausgeglichen wer<strong>de</strong>n. Dagegen<br />

ist mit einem <strong>de</strong>utlich höherem Umweltrisiko<br />

und größeren Konfliktpotenzialen zwischen<br />

<strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen Nutzungsansprüchen<br />

zu rechnen, wenn die künftige Entwicklung<br />

<strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion <strong>Harz</strong> ohne regionalplanerische<br />

Steuerung in Form <strong>de</strong>s<br />

REP<strong>Harz</strong> ablaufen wür<strong>de</strong>.<br />

Die Ergebnisse <strong>de</strong>r Umweltprüfung sind<br />

nachweisbar in <strong>de</strong>n Festlegungsteil <strong>de</strong>s <strong>Regionale</strong>n<br />

Entwicklungsplanes für die Pla-<br />

31<br />

nungsregion <strong>Harz</strong> eingeflossen. Die Stellungnahmen<br />

<strong>de</strong>r betroffenen Behör<strong>de</strong>n und<br />

<strong>de</strong>r Öffentlichkeit zum Umweltbericht wur<strong>de</strong>n<br />

im Abwägungsprozess zum REP<strong>Harz</strong><br />

bzw. <strong>bei</strong> <strong>de</strong>r Annahme dieses Planes berücksichtigt.<br />

Die Ergebnisse <strong>de</strong>r FFH-Verträglichkeitsprüfungen<br />

wur<strong>de</strong>n beachtet, sofern erhebliche<br />

Beeinträchtigungen <strong>de</strong>r Erhaltungsziele<br />

o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Schutzzwecks von Natura<br />

2000 Gebieten im Zuge <strong>de</strong>r Umsetzung <strong>de</strong>r<br />

REP-Festlegungen möglich sind.<br />

Hinsichtlich <strong>de</strong>r vorgesehenen Maßnahmen<br />

zur Überwachung <strong>de</strong>r erheblichen Umweltauswirkungen<br />

<strong>bei</strong> <strong>de</strong>r Verwirklichung <strong>de</strong>r<br />

raumordnerischen Vorgaben <strong>de</strong>s REP<strong>Harz</strong><br />

wird zur Vermeidung von Wie<strong>de</strong>rholungen<br />

auf Pkt. 3.6 <strong>de</strong>s Umweltberichtes verwiesen.<br />

7. Zeichnerische Darstellung<br />

Der vorliegen<strong>de</strong> <strong>Regionale</strong> Entwicklungsplan<br />

besteht aus einer beschreiben<strong>de</strong>n Darstellung<br />

(Textteil) und einer zeichnerischen<br />

Darstellung (Karte 1 bis 3). Die Karte 1<br />

(Hauptkarte) enthält im Maßstab 1:100.000<br />

gemäß § 3 Abs. 9 LPlG die kartografischen<br />

Festlegungen <strong>de</strong>r Ziele und Grundsätze <strong>de</strong>r<br />

Raumordnung für die <strong>Planung</strong>sregion <strong>Harz</strong>,<br />

die neben <strong>de</strong>r beschreiben<strong>de</strong>n Darstellung<br />

als rechtsverbindliche kartografische Darstellung<br />

zu beachten sind. In <strong>de</strong>r Karte 2<br />

sind auf einer schematischen Übersichtskarte<br />

1:750.000 die Entwicklungsachsen gemäß<br />

Pkt. 4.1.3. <strong>de</strong>s REP<strong>Harz</strong> ersichtlich. Die<br />

Karte 3 enthält die raumordnerischen Festlegungen<br />

zur Raum- und Siedlungsstruktur<br />

<strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion <strong>Harz</strong> als kartografische<br />

Darstellung im Maßstab 1:450.000. Die Karten<br />

2 und 3 ergänzen die kartografischen<br />

Festlegungen <strong>de</strong>r Karte 1.<br />

Nachrichtliche Darstellungen, die <strong>de</strong>n Begründungsteil<br />

<strong>de</strong>s <strong>Regionale</strong>n Entwicklungsplanes<br />

ergänzen, enthalten die Anlagen<br />

1 bis 3. Anlage 1 dient <strong>de</strong>r orientieren<strong>de</strong>n<br />

Darstellung <strong>de</strong>r als Vorrang-/Vorbehalts<br />

gebiete für Rohstoffgewinnung<br />

festgelegten untertägigen Lagerstätten im<br />

Maßstab 1:300.000. In Anlage 2 wer<strong>de</strong>n die<br />

überregional und regional be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n<br />

Versorgungs- und Produktenleitungen im<br />

Maßstab 1:300.000 separat dargestellt, da<br />

aus Grün<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r kartografischen Lesbarkeit<br />

auf <strong>de</strong>ren Darstellung in <strong>de</strong>r Karte 1 verzichtet<br />

wur<strong>de</strong>. In <strong>de</strong>n Anlagen 3.1 bis 3.14 wer<strong>de</strong>n<br />

die im REP<strong>Harz</strong> festgelegten Gebiete für<br />

die Nutzung <strong>de</strong>r Win<strong>de</strong>nergie als jeweilige<br />

Detailkarten im Maßstab 1:25.000 ohne<br />

Rechtsverbindlichkeit dargestellt.


32 Son<strong>de</strong>rausgabe 23.05.2009<br />

8. Schlussvorschriften<br />

Dieser <strong>Regionale</strong> Entwicklungsplan für die<br />

<strong>Planung</strong>sregion <strong>Harz</strong> tritt am Tage nach <strong>de</strong>r<br />

Veröffentlichung in <strong>de</strong>n Amtsblättern <strong>de</strong>r<br />

Verbandsmitglie<strong>de</strong>r in Kraft.<br />

Ausfertigung für <strong>de</strong>n Zuständigkeitsbereich<br />

<strong>de</strong>r <strong>Regionale</strong>n <strong><strong>Planung</strong>sgemeinschaft</strong> <strong>Harz</strong><br />

Dr. Ermrich<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r <strong><strong>Planung</strong>sgemeinschaft</strong><br />

Quedlinburg, <strong>de</strong>n 06.05.2009<br />

Ausfertigung für <strong>de</strong>n Zuständigkeitsbereich<br />

<strong>de</strong>r <strong>Regionale</strong>n <strong><strong>Planung</strong>sgemeinschaft</strong> Mag<strong>de</strong>burg<br />

Dr. Trümper<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r <strong><strong>Planung</strong>sgemeinschaft</strong><br />

Mag<strong>de</strong>burg, <strong>de</strong>n 06.05.2009<br />

Weitere Verfahrensvermerke siehe Karte 1<br />

(Hauptkarte <strong>de</strong>s REP <strong>Harz</strong>)<br />

Impressum Herausgeber: Landkreis <strong>Harz</strong> – Der Landrat – Friedrich-Ebert-Straße 42, 38820 Halberstadt<br />

Redaktion: Geschäftsstelle <strong>de</strong>r <strong>Regionale</strong>n <strong><strong>Planung</strong>sgemeinschaft</strong> <strong>Harz</strong>, Am Schiffbleek 3, 06484 Quedlinburg,<br />

Tel.: (03946) 76-6367, Fax: (03946) 76-6368, www.regionale-planung.<strong>de</strong>\harz<br />

Gesamtherstellung: <strong>Harz</strong>druckerei GmbH, Max-Planck-Str. 12/14, 38855 Wernigero<strong>de</strong>,<br />

Tel.: (03943) 5424-0, Fax: (03943) 5424-99, www.harzdruck.<strong>de</strong>, info@harzdruck.<strong>de</strong><br />

Verteilung: UNISON – Agentur für marktorientiertes Werben GmbH, Kyselhäuser Straße 77, 06526 Sangerhausen,<br />

Telefon (0 34 64) 24 11-0, Fax (0 34 64) 24 11-50

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