Regionale Planungsgemeinschaft Harz - bei Regionale-Planung.de
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AMTSBLATT DES LANDKREISES HARZ<br />
im Internet unter www.kreis-hz.<strong>de</strong><br />
23. Mai 2009 | Son<strong>de</strong>rausgabe | kostenlos an die Haushalte | Au� age 125.000 Exemplare<br />
Öffentliche Bekanntmachung <strong>de</strong>r <strong>Regionale</strong>n <strong><strong>Planung</strong>sgemeinschaft</strong> <strong>Harz</strong><br />
- <strong>Regionale</strong>r Entwicklungsplan für die <strong>Planung</strong>sregion <strong>Harz</strong> -<br />
Mit Bescheid vom 21.04.2009 hat die oberste<br />
Lan<strong>de</strong>splanungsbehör<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s Sachsen-<br />
Anhalt gemäß § 7 Absatz 6 Lan<strong>de</strong>splanungsgesetz<br />
(LPlG) <strong>de</strong>n am 09.03.2009 von <strong>de</strong>r <strong>Regionale</strong>n<br />
<strong><strong>Planung</strong>sgemeinschaft</strong> <strong>Harz</strong> beschlossenen<br />
<strong>Regionale</strong>n Entwicklungsplan für die <strong>Planung</strong>sregion<br />
<strong>Harz</strong> (REP<strong>Harz</strong>) genehmigt. Der<br />
<strong>Regionale</strong> Entwicklungsplan für die <strong>Planung</strong>sregion<br />
<strong>Harz</strong> (Text-Festlegungsteil) wird hiermit<br />
gemäß § 7 Abs. 7 LPlG in <strong>de</strong>r für Satzungen<br />
<strong>de</strong>r Landkreise vorgeschriebenen Form veröffentlicht.<br />
Für die kartografische Darstellung<br />
und für <strong>de</strong>n umfangreichen Begründungsteil<br />
<strong>de</strong>s REP<strong>Harz</strong> mit Umweltbericht erfolgt eine<br />
Ersatzbekanntmachung durch 4-wöchige Auslegung<br />
<strong>de</strong>r Unterlagen zu je<strong>de</strong>rmanns Einsicht<br />
während <strong>de</strong>r Dienststun<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n Verwaltungsgebäu<strong>de</strong>n<br />
<strong>de</strong>s Landkreises <strong>Harz</strong>.<br />
Der <strong>Regionale</strong> Entwicklungsplan für die <strong>Planung</strong>sregion<br />
<strong>Harz</strong>, einschließlich Kartenteil<br />
und Begründung mit Umweltbericht, kann<br />
vom 02.06.2009 bis 30.06.2009<br />
im Landratsamt <strong>de</strong>s Landkreises <strong>Harz</strong> in 38820<br />
Halberstadt, Friedrich-Ebert-Straße 42 (Bürgerservice)<br />
und am Standort <strong>de</strong>s Landkreises<br />
<strong>Harz</strong> in 06484 Quedlinburg, Heiligegeiststraße<br />
7 (Bürgerservice) während folgen<strong>de</strong>r Zeiten<br />
Montag 7:30 Uhr bis 15:00 Uhr<br />
Dienstag 7:30 Uhr bis 17:00 Uhr<br />
Donnerstag 7:30 Uhr bis 18:00 Uhr<br />
Mittwoch u. Freitag 7:30 Uhr bis 13:00 Uhr<br />
sowie am Standort <strong>de</strong>s Landkreises <strong>Harz</strong> in<br />
38855 Wernigero<strong>de</strong>, Rudolf-Breitscheid-Straße<br />
10 (Haus 1, Dezernat III, Zimmer 215, Vorzimmer<br />
Dezernent) während folgen<strong>de</strong>r Zeiten<br />
Montag 8:30 Uhr bis 12:00 Uhr<br />
Dienstag 8:30 Uhr bis 12:00 Uhr;<br />
13:00 Uhr bis 16:00 Uhr<br />
Donnerstag 8:30 Uhr bis 12:00 Uhr;<br />
13:00 Uhr bis 18:00 Uhr<br />
Freitag 8:30 Uhr bis 12:00 Uhr<br />
eingesehen wer<strong>de</strong>n.<br />
Der <strong>Regionale</strong> Entwicklungsplan für die <strong>Planung</strong>sregion<br />
<strong>Harz</strong> tritt am Tag nach seiner<br />
Bekanntgabe in <strong>de</strong>n Amtsblättern <strong>de</strong>r Verbandsmitglie<strong>de</strong>r<br />
in Kraft.<br />
Hinweis: Gemäß § 9 Abs. 2 LPlG kann eine Verletzung<br />
<strong>de</strong>r für Raumordnungspläne gelten<strong>de</strong>n<br />
Verfahrens- und Formvorschriften, die nicht<br />
nach § 9 Absatz 1 LPlG unbeachtlich ist, nur<br />
innerhalb eines Jahres nach Inkrafttreten <strong>de</strong>s<br />
Raumordnungsplans (hier REP<strong>Harz</strong>) schriftlich<br />
gegenüber <strong>de</strong>m für die Aufstellung <strong>de</strong>s Raumordnungsplans<br />
zuständigen <strong>Planung</strong>sträger<br />
geltend gemacht wer<strong>de</strong>n; <strong>de</strong>r Sachverhalt, <strong>de</strong>r<br />
die Verletzung o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Mangel begrün<strong>de</strong>n<br />
soll, ist da<strong>bei</strong> darzulegen.<br />
Der REP<strong>Harz</strong> ist auch im Internet unter <strong>de</strong>r<br />
Adresse www.regionale-planung.<strong>de</strong>/<strong>Harz</strong>/<br />
zum Abruf verfügbar.<br />
Quedlinburg, <strong>de</strong>n 07.05.2009<br />
gez. Dr. Ermrich<br />
Vorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r <strong><strong>Planung</strong>sgemeinschaft</strong><br />
<strong>Regionale</strong>r Entwicklungsplan<br />
für die <strong>Planung</strong>sregion HARZ*<br />
Beschlossen zur Trägerbeteiligung/öffentlichen Auslegung durch die Regionalversammlung <strong>Harz</strong><br />
am 26.08.05 und am 30.01.07<br />
Beschlossen durch die Regionalversammlung Mag<strong>de</strong>burg am 25.02.09<br />
Beschlossen durch die Regionalversammlung <strong>Harz</strong> am 09.03.09<br />
Genehmigt durch die oberste Lan<strong>de</strong>splanungsbehör<strong>de</strong> am 21.04.09<br />
* in <strong>de</strong>n Grenzen vom 31.12.07
2 Son<strong>de</strong>rausgabe 23.05.2009<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Abkürzungsverzeichnis 3<br />
Präambel 4<br />
1. Rechtliche Grundlagen,<br />
Geltungsrahmen 4<br />
2. Leitbild <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion <strong>Harz</strong> 4<br />
3. Allgemeine Grundsätze <strong>de</strong>r<br />
Raumordnung für die <strong>Planung</strong>sregion 6<br />
4. Ziele und Grundsätze<br />
<strong>de</strong>r Raumordnung 8<br />
4.1 Raumstruktur 8<br />
4.1.1. <strong>Planung</strong>sregion <strong>Harz</strong> 8<br />
4.1.2. Ländliche Räume 8<br />
4.1.3. Entwicklungsachsen 9<br />
4.2. Zentralörtliche Glie<strong>de</strong>rung 9<br />
4.3. Vorranggebiete 10<br />
4.3.1. Vorranggebiete für<br />
Hochwasserschutz 10<br />
4.3.2. Vorranggebiete für<br />
Wassergewinnung 11<br />
4.3.3. Vorranggebiete für<br />
Natur und Landschaft 11<br />
4.3.4. Vorranggebiete für<br />
Landwirtschaft 13<br />
4.3.5. Vorranggebiete für<br />
Rohstoffgewinnung 13<br />
4.4. Lan<strong>de</strong>s- und regional be<strong>de</strong>utsame<br />
Vorrangstandorte 13<br />
4.4.1. Vorrangstandorte für<br />
Industrie und Gewerbe 14<br />
4.4.2. Vorrangstandorte für<br />
Verkehrsanlagen 14<br />
4.4.3. Vorrangstandorte für<br />
Ver- und Entsorgung 14<br />
4.4.4. Vorrangstandorte für<br />
Großflächige Freizeitanlagen 15<br />
4.4.5. Vorrangstandorte für<br />
Forschung und Bildung 15<br />
4.4.6. Vorrangstandorte für<br />
Kultur- und Denkmalpflege 15<br />
4.4.7. Vorrangstandorte für<br />
militärische Anlagen 16<br />
4.4.8. Vorrangstandorte für<br />
Gesundheits- und Sozialwesen 16<br />
4.5. Vorbehaltsgebiete 16<br />
4.5.1. Vorbehaltsgebiete für<br />
Hochwasserschutz 16<br />
4.5.2. Vorbehaltsgebiete für<br />
Wassergewinnung 16<br />
4.5.3. Vorbehaltsgebiete für <strong>de</strong>n Aufbau<br />
eines ökologischen<br />
Verbundsystems 16<br />
4.5.4. Vorbehaltsgebiete für<br />
Landwirtschaft 17<br />
4.5.5. Vorbehaltsgebiete für<br />
Rohstoffgewinnung 17<br />
4.5.6. Vorbehaltsgebiete für Tourismus<br />
und Erholung 17<br />
4.5.7. Vorbehaltsgebiete für<br />
Forstwirtschaft 18<br />
4.5.8. Vorbehaltsgebiete<br />
für Wie<strong>de</strong>rbewaldung/<br />
Erstaufforstung 18<br />
4.6. Gebiete für die Nutzung <strong>de</strong>r<br />
Win<strong>de</strong>nergie 18<br />
4.6.1. Eignungsgebiete für die<br />
Nutzung <strong>de</strong>r Win<strong>de</strong>nergie 18<br />
4.6.2. Vorranggebiete für die Nutzung<br />
<strong>de</strong>r Win<strong>de</strong>nergie mit <strong>de</strong>r Wirkung<br />
von Eignungsgebieten 19<br />
4.7. Gebiete zur Sanierung und<br />
Entwicklung von Raumfunktionen 19<br />
4.8. Lan<strong>de</strong>s- und regionalbe<strong>de</strong>utsamer<br />
Verkehr 19<br />
4.8.1. Allgemeine Ziele und Grundsätze<br />
zur Verkehrsentwicklung 19<br />
4.8.2. Schienenverkehr 20<br />
4.8.3. Straßenverkehr 21<br />
4.8.4. Rad- und fußläufiger Verkehr 22<br />
4.8.5. Luftverkehr 22<br />
4.8.6. Öffentlicher Personennahverkehr<br />
(ÖPNV) 23<br />
4.9. Regional be<strong>de</strong>utsame Trassen<br />
und Leitungen 24<br />
4.9.1. Energieversorgung 24<br />
4.9.2. Wasserversorgung 24<br />
4.9.3. Gas-, Erdöl- und<br />
Produktenleitungen 24<br />
4.9.4. Nachrichtenverkehr/<br />
Telekommunikation 24<br />
5. Weitere einzelfachliche Grundsätze 24<br />
5.1. Natur- und Landschaftsschutz 24<br />
5.2. Bo<strong>de</strong>nschutz 25<br />
5.3. Gewässerschutz 25<br />
5.4. Lärmschutz 26<br />
5.5. Luftreinhaltung und Klimaschutz 26<br />
5.6. Wirtschaft 26<br />
5.7. Landwirtschaft 27<br />
5.8. Forstwirtschaft 27<br />
5.9. Energie 27<br />
5.10. Wasserversorgung 28<br />
5.11. Abwasserbeseitigung 28<br />
5.12. Lagerstätten 28<br />
5.13. Telekommunikation 29<br />
5.14. Abfallwirtschaft 29<br />
5.15. Bildung und Wissenschaft 29<br />
5.16. Kultur- und Denkmalpflege 29<br />
5.17. Erholung, Freizeit, Tourismus 29<br />
5.18. Han<strong>de</strong>l/Dienstleistungen 30<br />
6. Zusammenfassen<strong>de</strong> Umwelterklärung 30<br />
7. Zeichnerische Darstellung 31<br />
8. Schlussvorschriften 32<br />
BEGRÜNDUNG/ERLÄUTERUNG<br />
(Im Amtsblatt nicht enthalten, siehe oben<br />
genannte Ersatzbekanntmachung/Auslegung)<br />
Karten und Anlagen<br />
(Im Amtsblatt nicht enthalten, siehe oben<br />
genannte Ersatzbekanntmachung/Auslegung)<br />
Karte 1: Zeichnerische Darstellung <strong>de</strong>s <strong>Regionale</strong>n<br />
Entwicklungsplanes – Hauptkarte<br />
1:100.000<br />
Karte 2: Zeichnerische Darstellung <strong>de</strong>s <strong>Regionale</strong>n<br />
Entwicklungsplanes - Karte <strong>de</strong>r Entwick<br />
lungsachsen 1:750.000 (auf Plot <strong>de</strong>r<br />
Karte 1)<br />
Karte 3: Zeichnerische Darstellung <strong>de</strong>s <strong>Regionale</strong>n<br />
Entwicklungsplanes - Karte <strong>de</strong>r<br />
Raum- und Siedlungsstruktur 1:450.000<br />
Anlage 1: Karte <strong>de</strong>r regional be<strong>de</strong>utsamen<br />
untertägigen Lagerstätten und Energierohstoffe<br />
1:300.000 (nach richtliche Darstellung)<br />
Anlage 2: Karte <strong>de</strong>r überregional- und regional<br />
be<strong>de</strong>utsamen Versorgungs- und<br />
Produkten leitungen 1:300.000 (nachrichtliche<br />
Darstellung)<br />
Anlage 3.1-3.14: Karten <strong>de</strong>r Gebiete für die<br />
Nutzung <strong>de</strong>r Win<strong>de</strong>nergie 1:25.000 (nachrichtliche<br />
Dar stellung)
Son<strong>de</strong>rausgabe 23.05.2009<br />
Abkürzungsverzeichnis<br />
Abs. Absatz<br />
ASL-SFT Aschersleben-Staßfurt<br />
B Bun<strong>de</strong>sstraße<br />
B+R Bike and Ri<strong>de</strong><br />
BAB, A Bun<strong>de</strong>sautobahn<br />
BauGB Baugesetzbuch<br />
BNatSchG Bun<strong>de</strong>snaturschutzgesetz<br />
BVWP Bun<strong>de</strong>sverkehrswegeplan<br />
BWE Bergwerkseigentum<br />
bzw. beziehungsweise<br />
DB Deutsche Bun<strong>de</strong>sbahn<br />
dB Dezibel<br />
DenkmSchG Denkmalschutzgesetz<br />
EG Eignungsgebiet<br />
EU SPA<br />
Europäisches Vogelschutzgebiet<br />
EUREK Europäischer Raumentwicklungsplan<br />
EW Einwohner<br />
FFH Flora-Fauna-Habitat<br />
FND Flächennatur<strong>de</strong>nkmal<br />
FRP Forstliche Rahmenplanung<br />
G Grundsatz <strong>de</strong>r Raumordnung<br />
GGB<br />
Gesetzlich geschützte Gebiete<br />
ggf. gegebenenfalls<br />
GLB Geschützter Landschaftsbe-<br />
standteil<br />
GVBl.<br />
Gesetz- und Verordnungsblatt<br />
GVZ Güterverkehrszentrum<br />
ha Hektar<br />
HBS Halberstadt<br />
HSB<br />
<strong>Harz</strong>er Schmalspurbahnen<br />
GmbH<br />
HVV <strong>Harz</strong>er Verkehrsverband<br />
HWS Hochwasserschutz<br />
i.d.R. in <strong>de</strong>r Regel<br />
IHK<br />
Industrie- und Han<strong>de</strong>lskammer<br />
ILEK integrierte ländliche Entwicklungskonzepte<br />
K Kreisstraße<br />
KrNr. Kriteriennummer<br />
L Landstraße<br />
LEP Lan<strong>de</strong>sentwicklungsplan<br />
LK Landkreis<br />
LPlG Lan<strong>de</strong>splanungsgesetz<br />
LSA Land Sachsen-Anhalt<br />
LSG Landschaftsschutzgebiet<br />
LVWP Lan<strong>de</strong>sverkehrswegeplan<br />
LW Landwirtschaft<br />
MKRO Ministerkonferenz für Raumordnung<br />
MW Megawatt<br />
NatSchG Naturschutzgesetz<br />
ND Natur<strong>de</strong>nkmal<br />
NP Nationalpark<br />
NSG Naturschutzgebiet<br />
o.g. oben genannte<br />
OD Ortsdurchfahrt<br />
ÖPNV<br />
Öffentlicher Personennahverkehr<br />
OT Ortsteil<br />
OU, TOU Ortsumfahrung, Teilortsumfahrung<br />
OVG Oberverwaltungsgericht<br />
ÖVS Ökologisches Verbundsystem<br />
P+R Park and Ri<strong>de</strong><br />
Pkt. Punkt<br />
Plan-UP<br />
Plan-Umweltprüfung <strong>de</strong>s RE-<br />
P<strong>Harz</strong><br />
PlR <strong>Planung</strong>sregion<br />
QLB Quedlinburg<br />
REP2000 Ergänzung <strong>de</strong>r <strong>Regionale</strong>n<br />
Entwicklungsprogramme für<br />
die Regierungsbezirke Halle<br />
und Mag<strong>de</strong>burg vom<br />
21.03.2000<br />
REP<strong>Harz</strong> <strong>Regionale</strong>r Entwicklungsplan<br />
für die <strong>Planung</strong>sregion <strong>Harz</strong><br />
RG Rohstoffgewinnung<br />
ROG Raumordnungsgesetz<br />
ROV Raumordnungsverfahren<br />
SGH Sangerhausen<br />
TEP <strong>Regionale</strong>s Teilgebietsentwicklungsprogramm<br />
ÜSG Überschwemmungsgebiet<br />
UVP<br />
Umweltverträglichkeitsprüfung<br />
v. a. vor allem<br />
VBG Vorbehaltsgebiet<br />
VRG Vorranggebiet<br />
WKA Windkraftanlage<br />
WG Wassergesetz <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s<br />
WR Wernigero<strong>de</strong><br />
Z Ziel <strong>de</strong>r Raumordnung<br />
z.B. zum Beispiel<br />
z.T. zum Teil<br />
3
Präambel<br />
4 Son<strong>de</strong>rausgabe 23.05.2009<br />
Die <strong>Planung</strong>sregion <strong>Harz</strong>, eine <strong>de</strong>r 5 <strong>Planung</strong>sregionen<br />
<strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>slan<strong>de</strong>s Sachsen-<br />
Anhalt, besteht aus <strong>de</strong>n Landkreisen 1<br />
Aschersleben-Staßfurt, Halberstadt, Quedlinburg,<br />
Sangerhausen und Wernigero<strong>de</strong> (ab<br />
<strong>de</strong>m 01.07.2007 zugehörig zu <strong>de</strong>n Landkreisen<br />
<strong>Harz</strong>, Mansfeld-Südharz und Salzland).<br />
Die historisch gewachsenen Stärken <strong>de</strong>r Region<br />
ergeben sich vor allem aus <strong>de</strong>n unverwechselbaren<br />
raumstrukturellen Beziehungen,<br />
welche sich zwischen <strong>de</strong>m <strong>Harz</strong> als zentrales<br />
Mittelgebirge und <strong>de</strong>n dazugehörigen,<br />
umliegen<strong>de</strong>n <strong>Harz</strong>vorlän<strong>de</strong>rn entwickelt haben.<br />
Dazu gehören die vielfältigen und umfangreichen<br />
Landschafts-, Naturraum- und<br />
Rohstoffpotenziale, die damit verbun<strong>de</strong>ne,<br />
mehr als tausendjährige Bergbau- und<br />
Indus trietradition und die durch hochwertige<br />
Standorte geprägte großräumige Forst-<br />
und Landwirtschaft. Au ßer <strong>de</strong>m ist die <strong>Planung</strong>sregion<br />
durch <strong>de</strong>n Reichtum an Kultur<strong>de</strong>nkmälern<br />
als Sachzeugen <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen<br />
Geschichte und als Ausdruck einer in Mitteleuropa<br />
historisch be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n regionalen<br />
Siedlungs- und Landschaftsentwicklung gekennzeichnet.<br />
Daraus ergibt sich die Aufgabe<br />
für die Regionalplanung, diese vielfältigen<br />
ökologischen, ökonomischen und sozialen<br />
Nutzungsansprüche an <strong>de</strong>n Raum in <strong>de</strong>r<br />
Region auch künftig miteinan<strong>de</strong>r in Einklang<br />
zu bringen.<br />
Da<strong>bei</strong> zu berücksichtigen<strong>de</strong> aktuelle und<br />
künftige Herausfor<strong>de</strong>rungen für die regionale<br />
Entwicklung <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion stellen<br />
vor allem die Nachwirkungen <strong>de</strong>r wirtschaftlichen<br />
und sozialen Umstrukturierung im<br />
Zuge <strong>de</strong>r Deutschen Einheit, die erheblichen<br />
Verän<strong>de</strong>rungen in <strong>de</strong>r Bevölkerungsstruktur,<br />
die zunehmen<strong>de</strong>n gesamtgesellschaftlichen<br />
Globalisierungsten<strong>de</strong>nzen sowie <strong>de</strong>r damit<br />
verbun<strong>de</strong>ne verstärkte Wan<strong>de</strong>l zu einer Wissens-,<br />
Informations- und Dienstleistungsgesellschaft<br />
dar.<br />
Ziel <strong>de</strong>s vorliegen<strong>de</strong>n <strong>Regionale</strong>n Entwicklungsplanes<br />
ist es, einen solchen raumordnerischen<br />
Rahmen für die künftige Entwicklung<br />
<strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion <strong>Harz</strong> zu setzen,<br />
dass die regionalen Potenziale und Stärken<br />
optimal und dauerhaft tragfähig erschlossen<br />
wer<strong>de</strong>n können, eine ausreichen<strong>de</strong> Wettbewerbsfähigkeit<br />
<strong>de</strong>r Region im gesamt<strong>de</strong>utschen<br />
und europäischen Maßstab mittel- bis<br />
langfristig erreicht und gewährleistet wird<br />
und sich letztendlich die <strong>Planung</strong>sregion zu<br />
einem attraktiven Lebens-, Wirtschafts-,<br />
Kultur- und Erholungsraum mit hoher Umwelt-<br />
und Lebensqualität entfalten kann.<br />
1. Rechtliche Grundlagen, Geltungsrahmen<br />
Die Aufstellung <strong>de</strong>s <strong>Regionale</strong>n Entwicklungsplanes<br />
für die <strong>Planung</strong>sregion <strong>Harz</strong><br />
(REP<strong>Harz</strong>) erfolgte auf Grundlage folgen<strong>de</strong>r<br />
Gesetze:<br />
- Raumordnungsgesetz (ROG) - Artikel 2 <strong>de</strong>s<br />
Bau- und Raumordnungsgesetzes (Bau-<br />
ROG) vom 18.08.1997 (BGBl. I S. 2081,<br />
2102), zuletzt geän<strong>de</strong>rt durch Art. 10 <strong>de</strong>s<br />
Gesetzes vom 09.12.2006 (BGBl. I S.<br />
2833)<br />
- Lan<strong>de</strong>splanungsgesetz <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s Sachsen-Anhalt<br />
(LPlG) vom 28.04.1998 (GVBl.<br />
S. 255); zuletzt geän<strong>de</strong>rt durch das Zweite<br />
Gesetz zur Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s LPlG vom<br />
19.12.2007 (GVBl. S. 466)<br />
- Vorschaltgesetz zu Än<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>splanungsgesetzes<br />
<strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s Sachsen-<br />
Anhalt im Zusammenhang mit <strong>de</strong>r Kreisgebietsneuregelung<br />
vom 20.06.2007 (GVBl.<br />
S 182)<br />
- Gesetz über <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sentwicklungsplan<br />
<strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s Sachsen-Anhalt (LEP-LSA) vom<br />
23.08.1999 (GVBl. S. 244), zuletzt geän<strong>de</strong>rt<br />
durch Gesetz vom 19.12.2007 (GVBl.<br />
S. 466).<br />
Nach § 17 Abs. 1 LPlG sind die Landkreise und<br />
kreisfreien Städte Träger <strong>de</strong>r Regionalplanung<br />
für die Pla nungs regionen im Land<br />
Sachsen-Anhalt. Ihnen obliegt die Aufstellung,<br />
Än<strong>de</strong>rung, Ergänzung und Fortschreibung<br />
<strong>de</strong>r jeweiligen <strong>Regionale</strong>n Entwicklungspläne<br />
für die <strong>Planung</strong>sregionen. Sie<br />
erledigen diese Aufgabe in <strong>Regionale</strong>n <strong><strong>Planung</strong>sgemeinschaft</strong>en.<br />
Die <strong>Planung</strong>sregion<br />
<strong>Harz</strong>, für die <strong>de</strong>r vorliegen<strong>de</strong> <strong>Regionale</strong> Entwicklungsplan<br />
Anwendung fin<strong>de</strong>t, setzt sich<br />
gemäß § 17 Abs. 2 LPlG aus <strong>de</strong>n Landkreisen<br />
Aschersleben-Staßfurt, Halberstadt, Quedlinburg,<br />
Sangerhausen und Wernigero<strong>de</strong> zusammen<br />
(Stand 30.06.2007). Durch das o.g.<br />
Vorschaltgesetz blieb das Gebiet <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion<br />
<strong>Harz</strong> trotz teilweiser Än<strong>de</strong>rungen<br />
<strong>de</strong>r Landkreisgrenzen zum 01.07.2007<br />
im Bereich <strong>de</strong>r neuen Landkreise <strong>Harz</strong>, Mansfeld-Südharz<br />
und Salzlandkreis bis<br />
31.12.2007 zunächst unverän<strong>de</strong>rt bestehen.<br />
Im Zuge <strong>de</strong>s Zweiten Gesetz zur Än<strong>de</strong>rung<br />
<strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>splanungsgesetzes vom<br />
19.12.2007 befin<strong>de</strong>t sich das Plangebiet <strong>de</strong>s<br />
REP<strong>Harz</strong> ab <strong>de</strong>m 01.01.2008 im Bereich <strong>de</strong>r<br />
(jetzigen) <strong>Planung</strong>sregion <strong>Harz</strong> (Landkreis<br />
<strong>Harz</strong> mit <strong>de</strong>r Stadt Falkenstein und Altkreis<br />
Sangerhausen) und <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion<br />
Mag<strong>de</strong>burg (Altkreis Aschersleben-Staßfurt<br />
ohne Stadt Falkenstein als Bestandteil <strong>de</strong>s<br />
Salzlandkreises <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion Mag<strong>de</strong>burg<br />
zugeordnet). Gemäß <strong>de</strong>r Übergangs-<br />
vorschrift in § 20 Abs. 1 LPlG wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r vorliegen<strong>de</strong><br />
<strong>Regionale</strong> Entwicklungsplan als<br />
REP<strong>Harz</strong> durch die für das Plangebiet zuständigen<br />
<strong>Regionale</strong>n <strong><strong>Planung</strong>sgemeinschaft</strong>en<br />
<strong>Harz</strong> und Mag<strong>de</strong>burg fortgeführt.<br />
Gemäß § 6 Abs. 1 LPlG ist <strong>de</strong>r REP<strong>Harz</strong> aus<br />
<strong>de</strong>m Lan<strong>de</strong>sentwicklungsplan <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s<br />
Sachsen-Anhalt (LEP-LSA) zu entwickeln.<br />
Die im LEP-LSA festgelegten lan<strong>de</strong>sbe<strong>de</strong>utsamen<br />
Ziele und Grundsätze <strong>de</strong>r Raumordnung<br />
sind unter Beachtung <strong>de</strong>r im § 2 ROG<br />
genannten Grundsätze <strong>de</strong>r Raumordnung im<br />
REP<strong>Harz</strong> für <strong>de</strong>n Bereich <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion<br />
zu übernehmen und, soweit erfor<strong>de</strong>rlich, zu<br />
konkretisieren und zu ergänzen. Das LEP-LSA<br />
bil<strong>de</strong>t somit <strong>de</strong>n inhaltlichen Rahmen für<br />
<strong>de</strong>n <strong>Regionale</strong>n Entwicklungsplan.<br />
Der vorliegen<strong>de</strong> <strong>Regionale</strong> Entwicklungsplan<br />
stellt <strong>de</strong>n verbindlichen Rahmen für die<br />
räumliche Ordnung und Entwicklung <strong>de</strong>r<br />
Kreise und Gemein<strong>de</strong>n im <strong>Planung</strong>sgebiet<br />
dar.<br />
Die im REP<strong>Harz</strong> in Text (als Z gekennzeichnet)<br />
bzw. Karte festgelegten Ziele <strong>de</strong>r Raumordnung<br />
nach § 3 Nr. 2 ROG sind gemäß §§ 4<br />
und 5 ROG <strong>bei</strong> raumbe<strong>de</strong>utsamen <strong>Planung</strong>en<br />
und Maßnahmen zu beachten. Die im<br />
REP<strong>Harz</strong> festgelegten Grundsätze <strong>de</strong>r Raumordnung<br />
nach § 3 Nr. 3 ROG (im Text als G<br />
gekennzeichnet) sind von <strong>de</strong>n öffentlichen<br />
Stellen <strong>bei</strong> raumbe<strong>de</strong>utsamen <strong>Planung</strong>en<br />
und Maßnahmen in <strong>de</strong>r Abwägung o<strong>de</strong>r <strong>bei</strong><br />
<strong>de</strong>r Ermessensausübung nach Maßgabe <strong>de</strong>s<br />
§ 4 Abs. 2 ROG und <strong>de</strong>r für die <strong>Planung</strong>en und<br />
Maßnahmen gelten<strong>de</strong>n Vorschriften zu berücksichtigen.<br />
Der in <strong>de</strong>n <strong>Regionale</strong>n Entwicklungsplänen<br />
festzulegen<strong>de</strong> Min<strong>de</strong>stinhalt ergibt sich aus<br />
§ 6 Abs. 3 LPlG. Wortgleiche Übernahmen aus<br />
<strong>de</strong>m Gesetzestext <strong>de</strong>s LEP-LSA sind im<br />
REP<strong>Harz</strong> kursiv gedruckt. Nach § 3 Abs. 11<br />
LPlG ist <strong>de</strong>m <strong>Regionale</strong>n Entwicklungsplan<br />
eine Begründung <strong>bei</strong>zufügen, die gemäß<br />
§ 3a Abs. 1 LPlG als geson<strong>de</strong>rten Bestandteil<br />
einen Umweltbericht enthält. Bei wortgleichen<br />
Übernahmen aus <strong>de</strong>m LEP-LSA wird auf<br />
die Begründung <strong>de</strong>s LEP-LSA verwiesen.<br />
Die Gültigkeit <strong>de</strong>r bisher gelten<strong>de</strong>n <strong>Regionale</strong>n<br />
Entwicklungsprogramme für die Regierungsbezirke<br />
Halle (hier ehemaliger Landkreis<br />
Sangerhausen) und Mag<strong>de</strong>burg (hier<br />
ehemalige Landkreise Aschersleben-Staßfurt,<br />
Halberstadt, Quedlinburg und Wernigero<strong>de</strong>)<br />
war gemäß LEP-LSA, Pkt. 6.1., bis zum<br />
30.06.2006 befristet.<br />
1 Die im Zuge <strong>de</strong>r Kreisgebietsneuregelung am 01.07.07 entstan<strong>de</strong>nen Landkreise <strong>Harz</strong>, Mansfeld-Südharz und Salzlandkreis sind Rechts nachfolger <strong>de</strong>r<br />
genannten „Alt-“Landkreise. Auf Grund <strong>de</strong>s zum 01.07.07 bereits erreichten Stan<strong>de</strong>s im REP<strong>Harz</strong>-Auf stel lungsverfahren wird im vorliegen<strong>de</strong>n <strong>Regionale</strong>n<br />
Entwicklungsplan für die <strong>Planung</strong>sregion <strong>Harz</strong> (in <strong>de</strong>n Grenzen vom 31.12.2007) die bisherige Bezeichnung <strong>de</strong>r Verbandsmitglie<strong>de</strong>r <strong>bei</strong>behalten.
Son<strong>de</strong>rausgabe 23.05.2009<br />
Das <strong>Regionale</strong> Teilgebietsentwicklungsprogramm<br />
für <strong>de</strong>n <strong>Planung</strong>sraum Nachterstedt<br />
„Seeland“ vom 14.06.1994 (MBl. LSA Nr.<br />
52/1994) gilt fort, soweit dieses <strong>de</strong>n im LEP-<br />
LSA festgelegten Zielen <strong>de</strong>r Raumordnung<br />
nicht wi<strong>de</strong>rspricht.<br />
2. Leitbild <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion<br />
<strong>Harz</strong><br />
Leitvorstellung <strong>de</strong>r Raumordnung in Sachsen-Anhalt,<br />
zu <strong>de</strong>ren Umsetzung sich die<br />
<strong>Regionale</strong> <strong><strong>Planung</strong>sgemeinschaft</strong> <strong>Harz</strong> als<br />
Zweckverband <strong>de</strong>r Träger <strong>de</strong>r Regionalplanung<br />
in <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion <strong>Harz</strong> verpflichtet,<br />
ist die nachhaltige, zukunftsfähige Raumentwicklung,<br />
die die sozialen und wirtschaftlichen<br />
Ansprüche an <strong>de</strong>n Raum mit<br />
seinen ökologischen Funktionen in Einklang<br />
bringt und zu einer dauerhaften, großräumig<br />
ausgewogenen Ordnung führt. Unter<br />
Beachtung <strong>de</strong>r regionalen Beson<strong>de</strong>rheiten<br />
<strong>de</strong>s <strong>Harz</strong>es und <strong>de</strong>r <strong>Harz</strong>vorlän<strong>de</strong>r schafft eine<br />
solch ausgewogene Gesamtentwicklung<br />
mit entsprechend sinnvoller regionaler<br />
Funktions- und Aufgabenteilung die Standortvoraussetzungen,<br />
die für einen wirtschaftlichen<br />
Aufschwung <strong>de</strong>r gesamten Region<br />
notwendig sind.<br />
Das regionale Leitbild charakterisiert <strong>de</strong>n<br />
mittel- bis langfristig anzustreben<strong>de</strong>n Raumzustand<br />
in <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion. Das Leitbild<br />
stellt die Grundlage für die Festlegungen <strong>de</strong>s<br />
vorliegen<strong>de</strong>n <strong>Regionale</strong>n Entwicklungsplanes<br />
dar und bil<strong>de</strong>t somit <strong>de</strong>n raumordnerischen<br />
Rahmen für die künftige regionale<br />
Entwicklung. Es ergeben sich schwerpunktmäßig<br />
nachfolgen<strong>de</strong> Entwicklungsziele:<br />
1. Bevölkerungs- und Siedlungsentwicklung:<br />
Zentrale Aufgabe für die Entwicklung <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion<br />
<strong>Harz</strong> ist die Schaffung gleichwertiger<br />
Lebensverhältnisse in allen Teilräumen<br />
<strong>de</strong>r Region <strong>bei</strong> gleichzeitig anzustreben<strong>de</strong>m<br />
Ausgleich <strong>de</strong>r bisherigen inner<strong>de</strong>utschen<br />
Ungleichgewichte zwischen Ost und<br />
West. Da<strong>bei</strong> ist <strong>de</strong>r rückläufigen <strong>de</strong>mografischen<br />
Entwicklung im ausreichen<strong>de</strong>n Maße<br />
Rechnung zu tragen. Die <strong>Planung</strong>sregion soll<br />
sich entsprechend ihrer unterschiedlichen<br />
natur- und kulturräumlichen Ausprägungen,<br />
sozioökonomischen Merkmale und räumlichen<br />
Potenziale miteinan<strong>de</strong>r zu einer attraktiven<br />
Wohn-, Ar<strong>bei</strong>ts- und Erholungsregion<br />
entwickeln. Damit wer<strong>de</strong>n auch günstige Bedingungen<br />
für eine anzustreben<strong>de</strong> Verlangsamung<br />
<strong>de</strong>s Bevölkerungsrückgangs geschaffen.<br />
Das entsprechen<strong>de</strong> Motto „Eine<br />
Region, in <strong>de</strong>r es sich gut leben und ar<strong>bei</strong>ten<br />
lässt“ soll insbeson<strong>de</strong>re für die jungen und<br />
qualifizierten Menschen gelten, die die künftige<br />
Entwicklung <strong>de</strong>r Region entschei<strong>de</strong>nd<br />
prägen.<br />
Die Siedlungs- und Verkehrsentwicklung ist<br />
konsequent auf das zentralörtliche System<br />
abzustimmen. Es sind leistungsfähige und<br />
attraktive Zentren zu schaffen, die mit <strong>de</strong>r<br />
Erfüllung ihrer Versorgungsfunktion <strong>de</strong>n<br />
ländlichen Raum im jeweiligen Verflechtungsbereich<br />
aktiv unterstützen.<br />
Attraktive Wohn- und Gewerbeflächen sind<br />
an städtebaulich integrierten Standorten<br />
vorzuhalten und zu entwickeln, wo<strong>bei</strong> eine<br />
engere räumliche Zuordnung von Wohn- und<br />
Ar<strong>bei</strong>tsort sowie eine weitgehen<strong>de</strong> Vermeidung<br />
weiterer Zersiedlungen durch intelligentes<br />
Brachflächenmanagement bzw. Nutzung<br />
innerörtlicher Reserven angestrebt<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
2. Wirtschaftsentwicklung:<br />
Die <strong>Planung</strong>sregion <strong>Harz</strong> begreift sich als<br />
Wirtschaftsraum in zentraler Lage Deutschlands<br />
zwischen <strong>de</strong>r Metropolregion Halle/<br />
Leipzig-Sachsendreieck, <strong>de</strong>n darin zu integrieren<strong>de</strong>n<br />
Wirtschafts zentren Mag<strong>de</strong>burg<br />
und Erfurt und <strong>de</strong>r Metropolregion Hannover-Braunschweig-Göttingen.<br />
In <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion<br />
wer<strong>de</strong>n die standörtlichen Voraussetzungen<br />
für eine gesun<strong>de</strong> Wirtschaftsentwicklung<br />
in Richtung Industrie-, Technologie-<br />
und Wissenschafts- sowie<br />
Tourismusregion mit leistungsfähigem Han<strong>de</strong>l-,<br />
Handwerk- und Dienstleistungsgewerbe<br />
und einer nachhaltigen Landnutzung<br />
durch standortangepasste Land-, Forst- und<br />
Rohstoffwirtschaft geschaffen. Da<strong>bei</strong> bil<strong>de</strong>n<br />
eine mo<strong>de</strong>rne Industrie- und Landwirtschaftsstruktur<br />
sowie <strong>de</strong>r Frem<strong>de</strong>nverkehr<br />
die wesentlichen Stand<strong>bei</strong>ne eines selbsttragen<strong>de</strong>n<br />
regionalen Wirtschaftswachstums.<br />
Zur Beseitigung <strong>de</strong>r <strong>de</strong>rzeitigen Defizite <strong>bei</strong><br />
Gewerbe- und Industrieansiedlungen sowie<br />
zur Bekämpfung <strong>de</strong>r hohen Ar<strong>bei</strong>tslosigkeit<br />
sind die regionalen Standortpotenziale verstärkt<br />
weiter zu entwickeln. Zu <strong>de</strong>n regionalen<br />
Standortpotenzialen zählen unter an<strong>de</strong>rem<br />
die bereits vorhan<strong>de</strong>ne industrielle<br />
Branchenvielfalt (z.B. Metallurgie, Maschinen-<br />
und Anlagenbau, Biotechnologie, Elektroindustrie,<br />
Ernährungswirtschaft, Bergbau,<br />
Bau- und Baustoffwirtschaft, Grundstoffindustrie,<br />
Holzverar<strong>bei</strong>tungsindustrie,<br />
Kunststoffverar<strong>bei</strong>tung, Medizin- und Nanotechnik,<br />
Erneuerbare Energien), verbun<strong>de</strong>n<br />
mit einer Vielzahl wirtschaftsnaher Bildungs-,<br />
Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen,<br />
die Möglichkeiten zur Schaffung<br />
regionaler Wirtschaftskreisläufe und branchenspezifischer<br />
Clusterbildungen sowie<br />
aufbauend auf die vielfältigen industriellen<br />
Traditionen in <strong>de</strong>r Region ein umfangreiches<br />
5<br />
qualifiziertes und engagiertes Ar<strong>bei</strong>tskräftepotenzial.<br />
Die führen<strong>de</strong> Position in <strong>de</strong>r Tourismusbranche<br />
im Bereich <strong>de</strong>r Natur- und Kulturlandschaft<br />
<strong>Harz</strong> ist als einer <strong>de</strong>r wesentlichen<br />
außerindustriellen Wirtschaftsfaktoren <strong>de</strong>r<br />
Region zu stärken. Da<strong>bei</strong> ist <strong>de</strong>m natur- und<br />
umweltschonen<strong>de</strong>n Tourismus, <strong>de</strong>r die eindrucksvollen<br />
naturräumlichen und kulturhistorischen<br />
Potenziale <strong>de</strong>r Region nutzt, diese<br />
aber nicht beeinträchtigt, Priorität einzuräumen.<br />
Weitere Wachstumschancen <strong>de</strong>s<br />
Tourismus unter Einbeziehung <strong>de</strong>s Kurwesens<br />
liegen unter an<strong>de</strong>rem in <strong>de</strong>r Erhöhung<br />
<strong>de</strong>r einzelnen Angebotsqualitäten, verbun<strong>de</strong>n<br />
mit einer Mo<strong>de</strong>rnisierung <strong>de</strong>r touristischen<br />
Infrastruktur, in einer verstärkt themengebun<strong>de</strong>nen<br />
Ausrichtung <strong>de</strong>r Angebote<br />
auf Zielgruppen sowie auf die verstärkte Einbeziehung<br />
<strong>de</strong>r <strong>Harz</strong>vorlän<strong>de</strong>r vor allem <strong>bei</strong>m<br />
Kultur-, Geschichts- und Landtourismus.<br />
Eine weitere be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> Säule einer positiven<br />
wirtschaftlichen Entwicklung in <strong>de</strong>r Region<br />
stellen Land- und Forstwirtschaft dar.<br />
Es gilt aufbauend auf <strong>de</strong>n hervorragen<strong>de</strong>n<br />
Standortbedingungen, wie die Bo<strong>de</strong>n- und<br />
klimatischen Bedingungen, die effektiven<br />
Unternehmensstrukturen in Verbindung mit<br />
<strong>de</strong>n vor Ort vorhan<strong>de</strong>nen Wissenschafts- und<br />
Forschungseinrichtungen Netzwerke zum<br />
Aufbau und zur Stabilisierung kleingliedriger<br />
Veredlungs- und Vermarktungsstrukturen<br />
zu schaffen. Durch die damit zu erzielen<strong>de</strong><br />
höhere Wertschöpfung wer<strong>de</strong>n die auf<br />
Land- und Forstwirtschaft aufbauen<strong>de</strong>n Wirtschaftskreisläufe<br />
gestärkt und letztendlich<br />
das Bestehen dieser be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n regionalen<br />
Wirtschaftsbranchen im europäischen<br />
Wettbewerb abgesichert. Weitere Maßnahmen<br />
zur Existenzsicherung <strong>de</strong>r land- und<br />
forstwirtschaftlichen Betriebe müssen verstärkt<br />
mit Maßnahmen zur Natur- und Landschaftspflege,<br />
<strong>de</strong>r weiteren Entwicklung <strong>de</strong>s<br />
ökologischen Landbaus, <strong>de</strong>m Anbau nachwachsen<strong>de</strong>r<br />
Rohstoffe und <strong>de</strong>r naturnahen<br />
Waldbewirtschaftung kombiniert wer<strong>de</strong>n.<br />
3. Verkehrsentwicklung:<br />
Ziel für die <strong>Planung</strong>sregion <strong>Harz</strong> ist es, eine<br />
leistungsfähige integrative Verkehrsinfrastruktur<br />
(Straße, Schiene, Luft) zu errichten,<br />
die attraktive Verkehrsverbindungen sowohl<br />
innerhalb <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion als auch zu<br />
<strong>de</strong>n umliegen<strong>de</strong>n Wirtschaftsräumen ermöglicht.<br />
Da<strong>bei</strong> ist insbeson<strong>de</strong>re unter Einbeziehung<br />
eines leistungsfähigen ÖPNV eine sozial-<br />
und umweltverträgliche Abwicklung <strong>de</strong>r<br />
Mobilität für alle Bevölkerungsschichten zu<br />
gewährleisten und die Lagegunst durch die<br />
zentrale Lage <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion in Deutschland<br />
als positiver Standortfaktor voll zur Geltung<br />
kommen zu lassen.
6 Son<strong>de</strong>rausgabe 23.05.2009<br />
4. Natur- und Landschaftsentwicklung:<br />
In <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion <strong>Harz</strong> wird <strong>bei</strong> Beachtung<br />
eines ausgewogenen Verhältnisses von<br />
Ökologie und Ökonomie <strong>de</strong>r Reichtum <strong>de</strong>s<br />
Naturraumes in seiner biologischen und<br />
landschaftlichen Vielfalt dauerhaft gesichert.<br />
Der Schutz <strong>de</strong>r hochwertigen, z.T.<br />
überregional ausstrahlen<strong>de</strong>n natürlichen<br />
Ressourcen, wie Bo<strong>de</strong>n, Wasser, Natur- und<br />
Landschaftsausstattung, ist eine Grundvoraussetzung<br />
für eine erfolgreiche Entwicklung<br />
in allen Nutzungsbereichen. Beson<strong>de</strong>re Be<strong>de</strong>utung<br />
kommt da<strong>bei</strong> <strong>de</strong>m Schutz <strong>de</strong>s Freiraumes<br />
zu, da dieser die ökologischen Regulierungsfunktionen<br />
<strong>bei</strong> gleichzeitiger Vernetzungsfunktion<br />
<strong>de</strong>r vorhan<strong>de</strong>nen Ökosysteme<br />
zum Erhalt <strong>de</strong>r Vielfalt von Flora und<br />
Fauna wahrnimmt sowie die Landschaftspotenziale<br />
für die Gewährleistung naturnaher<br />
Erholungsformen bereitstellt. Die weitere<br />
schrittweise Sanierung von Altlasten sowie<br />
<strong>de</strong>r Schutz und die Pflege <strong>de</strong>r historisch gewachsenen<br />
Kulturlandschaft zur Bewahrung<br />
<strong>de</strong>s immensen kulturellen Erbes in <strong>de</strong>r Region<br />
ist sicherzustellen.<br />
Mo<strong>de</strong>rne Formen <strong>de</strong>r regenerativen Energiegewinnung<br />
wer<strong>de</strong>n durch die Region in einem<br />
umwelt- und landschaftsverträglichen<br />
Maß entsprechend <strong>de</strong>r unterschiedlichen<br />
naturräumlichen Gegebenheiten im <strong>Harz</strong><br />
und in <strong>de</strong>n <strong>Harz</strong>vorlän<strong>de</strong>rn unterstützt (vor<br />
allem Wasserkraft, Win<strong>de</strong>nergie, Biomasse,<br />
Solarenergie). Damit leistet die <strong>Planung</strong>sregion<br />
<strong>Harz</strong> ihren Beitrag zur Umsetzung <strong>de</strong>r<br />
energie- und klimapolitischen Ziele <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>srepublik<br />
und <strong>de</strong>r EU hinsichtlich <strong>de</strong>r Reduzierung<br />
<strong>de</strong>r Treibhausgase für <strong>de</strong>n Umwelt-/Klimaschutz.<br />
5. Zentraler Leitbildgedanke für die <strong>Planung</strong>sregion<br />
<strong>Harz</strong>:<br />
Ausgehend von <strong>de</strong>n vorgenannten Entwicklungszielen<br />
ergibt sich zusammenfassend für<br />
die künftige Entwicklung <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion<br />
<strong>Harz</strong> nachfolgen<strong>de</strong>r zentraler Leitbildgedanke:<br />
„Die <strong>Planung</strong>sregion <strong>Harz</strong> – eine innovationsorientierte<br />
Wirtschafts- und Frem<strong>de</strong>nverkehrsregion<br />
in attraktiver Natur- und Kulturlandschaft<br />
auf <strong>de</strong>m Wege zu einer Pilotregion<br />
für ein langfristig produktives Verhältnis von<br />
Mensch, Natur und Technik“.<br />
Mit <strong>de</strong>r Umsetzung dieses Leitbil<strong>de</strong>s kann<br />
sich die <strong>Planung</strong>sregion <strong>Harz</strong> zu einer Beispielregion<br />
für die erfolgreiche Umstrukturierung<br />
eines altindustriellen Gebietes zu<br />
einer Region mit starker wirtschaftlicher und<br />
zukunftsfähiger Leistungskraft sowie hoher<br />
Lebensqualität <strong>bei</strong> gleichzeitiger Erhaltung<br />
und Verbesserung <strong>de</strong>s großen naturräumlichen<br />
Potenzials entwickeln und sich selbst-<br />
bewusst als eigenständige Region im Land<br />
Sachsen-Anhalt, in Deutschland und in Mitteleuropa<br />
behaupten.<br />
3. Allgemeine Grundsätze <strong>de</strong>r<br />
Raumordnung für die <strong>Planung</strong>sregion<br />
G 1-1 Im Gesamtraum <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion<br />
<strong>Harz</strong> ist eine ausgewogene Siedlungs- und<br />
Freiraumstruktur zu entwickeln. Die Funktionsfähigkeit<br />
<strong>de</strong>s Naturhaushalts im besie<strong>de</strong>lten<br />
und unbesie<strong>de</strong>lten Bereich ist zu sichern.<br />
In <strong>de</strong>n jeweiligen Teilräumen sind ausgeglichene<br />
wirtschaftliche, infrastrukturelle, soziale,<br />
ökologische und kulturelle Verhältnisse<br />
anzustreben.<br />
G 1-2 Die Gestaltungsmöglichkeiten <strong>de</strong>r<br />
Raumnutzung in <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion sind<br />
langfristig offen zu halten.<br />
G 2-1 Die <strong>de</strong>zentrale Siedlungsstruktur in<br />
<strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion mit ihrer Vielzahl leistungsfähiger<br />
Zentren ist zu erhalten. Die<br />
Siedlungstätigkeit ist räumlich zu konzentrieren<br />
und auf ein System leistungsfähiger Zentraler<br />
Orte auszurichten. Der Wie<strong>de</strong>rnutzung<br />
brachgefallener Siedlungsflächen ist <strong>de</strong>r Vorrang<br />
vor <strong>de</strong>r Inanspruchnahme von Freiflächen<br />
zu geben.<br />
G 2-2 Eine weitere Zersiedlung <strong>de</strong>r Landschaft<br />
ist zu vermei<strong>de</strong>n.<br />
G 3-1 Die großräumige und übergreifen<strong>de</strong><br />
Freiraumstruktur ist zu erhalten und zu entwickeln.<br />
Die Freiräume sind in ihrer Be<strong>de</strong>utung<br />
für funktionsfähige Bö<strong>de</strong>n, für <strong>de</strong>n Wasserhaushalt,<br />
die Tier- und Pflanzenwelt sowie das<br />
Klima zu sichern o<strong>de</strong>r in ihrer Funktion wie<strong>de</strong>rherzustellen.<br />
Wirtschaftliche und soziale Nutzungen<br />
<strong>de</strong>s Freiraums sind unter Beachtung<br />
seiner ökologischen Funktionen zu gewährleisten.<br />
G 3-2 Vorhaben, die die natürlichen Funktionen<br />
<strong>de</strong>r Freiräume erheblich o<strong>de</strong>r nachhaltig<br />
beeinträchtigen o<strong>de</strong>r zerstören, sollen vermie<strong>de</strong>n<br />
wer<strong>de</strong>n. Im Interesse <strong>de</strong>r nachhaltigen<br />
Sicherung <strong>de</strong>r natürlichen Lebensgrundlagen<br />
sollen Freiräume nur in Anspruch genommen<br />
wer<strong>de</strong>n, wenn das öffentliche Interesse begrün<strong>de</strong>t<br />
ist und eine unvermeidliche Inanspruchnahme<br />
möglichst flächensparend und<br />
umweltschonend erfolgt.<br />
G 3-3 An <strong>de</strong>n Freiraum gebun<strong>de</strong>ne Nutzungen<br />
wie Landwirtschaft, Forstwirtschaft,<br />
Rohstoff ge winnung und Wassergewinnung<br />
sowie Grundwassersicherung sollen mit <strong>de</strong>n<br />
Regulations- und Regenerationsleistungen<br />
<strong>de</strong>s Naturhaushalts in Einklang gebracht<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
G 3-4 Die spezifischen landschaftlichen<br />
Werte und natürlichen Ressourcen <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion<br />
<strong>Harz</strong> sind zu schützen und zu<br />
entwickeln. Der Erhalt zusammenhängen<strong>de</strong>r<br />
Freiräume und <strong>de</strong>r Schutz <strong>de</strong>r regionstypischen<br />
Biotop- und Artenvielfalt sind zu gewährleisten.<br />
G 4-1 Die Infrastruktur ist mit <strong>de</strong>r Siedlungs-<br />
und Freiraumstruktur in Übereinstimmung<br />
zu bringen. Eine Grundversorgung <strong>de</strong>r<br />
Bevölkerung mit technischen Infrastrukturleistungen<br />
<strong>de</strong>r Ver- und Entsorgung ist flächen<strong>de</strong>ckend<br />
sicherzustellen. Die soziale Infrastruktur<br />
ist vorrangig in Zentralen Orten zu<br />
bün<strong>de</strong>ln.<br />
G 4-2 Die Weiterentwicklung <strong>de</strong>r sozialen Infrastruktur<br />
soll darauf ausgerichtet wer<strong>de</strong>n,<br />
dass <strong>de</strong>r Bevölkerung in allen Lan<strong>de</strong>steilen in<br />
zumutbarer Entfernung die erfor<strong>de</strong>rlichen Einrichtungen<br />
bereitgestellt wer<strong>de</strong>n, um damit<br />
die allgemeinen Lebensbedingungen zu verbessern.<br />
Dazu soll das Netz <strong>de</strong>r sozialen Einrichtungen<br />
- schwerpunktmäßig in <strong>de</strong>n Zentralen<br />
Orten - bedarfsgerecht verbessert und vervollständigt<br />
wer<strong>de</strong>n. Die Belange von Wissenschaft,<br />
Bildung, Kin<strong>de</strong>r- und Jugendar<strong>bei</strong>t<br />
sowie <strong>de</strong>r Behin<strong>de</strong>rter sind da<strong>bei</strong> zu beachten.<br />
Gleiches gilt für die Belange <strong>de</strong>r Senioren.<br />
G 5-1 Ländliche Räume sind als Lebens-<br />
und Wirtschaftsräume mit eigenständiger Be<strong>de</strong>utung<br />
zu entwickeln. Eine ausgewogene<br />
Bevölkerungsstruktur ist zu för<strong>de</strong>rn. Die Zentralen<br />
Orte <strong>de</strong>r ländlichen Räume sind als Träger<br />
<strong>de</strong>r teilräumlichen Entwicklung zu unterstützen.<br />
Die ökologischen Funktionen <strong>de</strong>r<br />
ländlichen Räume sind auch in ihrer Be<strong>de</strong>utung<br />
für <strong>de</strong>n Gesamtraum zu erhalten.<br />
G 5-2 Insbeson<strong>de</strong>re in <strong>de</strong>n Zentralen Orten<br />
sind in ländlichen Räumen die für die überörtliche<br />
Versorgung <strong>de</strong>r Bevölkerung notwendigen<br />
Infrastruktureinrichtungen zu erhalten<br />
und - soweit erfor<strong>de</strong>rlich - auszubauen.<br />
G 6 In Räumen, in <strong>de</strong>nen die Lebensbedingungen<br />
in ihrer Gesamtheit im Verhältnis zum<br />
Bun<strong>de</strong>sdurchschnitt wesentlich zurückgeblieben<br />
sind o<strong>de</strong>r ein solches Zurückbleiben zu<br />
befürchten ist (strukturschwache Räume),<br />
sind die Entwicklungsvoraussetzungen bevorzugt<br />
zu verbessern. Dazu gehören insbeson<strong>de</strong>re<br />
ausreichen<strong>de</strong> und qualifizierte Ausbildungs-<br />
und Erwerbsmöglichkeiten sowie eine Verbesserung<br />
<strong>de</strong>r Umwelt bedingungen und <strong>de</strong>r Infrastrukturausstattung.<br />
G 7-1 Natur und Landschaft einschließlich<br />
Gewässer und Wald sind zu schützen, zu pflegen<br />
und zu entwickeln. Da<strong>bei</strong> ist <strong>de</strong>n Erfor<strong>de</strong>rnissen<br />
<strong>de</strong>s Biotopverbun<strong>de</strong>s Rechnung zu tragen.<br />
Die Naturgüter, insbeson<strong>de</strong>re Wasser und<br />
Bo<strong>de</strong>n, sind sparsam und schonend in Anspruch<br />
zu nehmen; Grundwasservorkommen<br />
sind zu schützen. Beeinträchtigungen <strong>de</strong>s Na-
Son<strong>de</strong>rausgabe 23.05.2009<br />
turhaushalts und <strong>de</strong>s Landschaftsbil<strong>de</strong>s sind<br />
zu kompensieren. Bei dauerhaft nicht mehr<br />
genutzten Flächen soll <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>n in seiner Leistungsfähigkeit<br />
erhalten o<strong>de</strong>r wie<strong>de</strong>rhergestellt<br />
wer<strong>de</strong>n. Bei <strong>de</strong>r Sicherung und Entwicklung<br />
<strong>de</strong>r ökologischen Funktionen und landschaftsbezogenen<br />
Nutzungen sind auch die<br />
jeweiligen Wechselwirkungen zu berücksichtigen.<br />
Für <strong>de</strong>n vorbeugen<strong>de</strong>n Hochwasserschutz<br />
ist vor allem durch Sicherung o<strong>de</strong>r<br />
Rückgewinnung von Auen, Rückhalteflächen<br />
und überschwemmungsgefähr<strong>de</strong>ten Bereichen<br />
zu sorgen. Der Schutz <strong>de</strong>r Allgemeinheit<br />
vor Lärm und die Reinhaltung <strong>de</strong>r Luft sind<br />
sicherzustellen.<br />
G 7-2 Nachteiligen Verän<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s Klimas<br />
soll entgegengewirkt wer<strong>de</strong>n. Die dazu<br />
notwendigen Verringerungen <strong>de</strong>r Emissionen<br />
von Treibhausgasen sollen min<strong>de</strong>stens in <strong>de</strong>m<br />
Maße erreicht wer<strong>de</strong>n, zu <strong>de</strong>m sich die Bun<strong>de</strong>srepublik<br />
Deutschland international verpflichtet<br />
hat. Die raumbe<strong>de</strong>utsamen Maßnahmen<br />
haben sich an dieser Zielstellung zu orientieren.<br />
G 8-1 Zu einer räumlich ausgewogenen,<br />
langfristig wettbewerbsfähigen Wirtschaftsstruktur<br />
sowie zu einem ausreichen<strong>de</strong>n und<br />
vielfältigen Angebot an Ar<strong>bei</strong>ts- und Ausbildungsplätzen<br />
ist <strong>bei</strong>zutragen. Zur Verbesserung<br />
<strong>de</strong>r Standortbedingungen für die Wirtschaft<br />
sind in erfor<strong>de</strong>rlichem Umfang Flächen<br />
vorzuhalten, die wirtschaftsnahe Infrastruktur<br />
auszubauen sowie die Attraktivität <strong>de</strong>r<br />
Standorte zu erhöhen. Für die vorsorgen<strong>de</strong> Sicherung<br />
sowie die geordnete Aufsuchung und<br />
Gewinnung von standortgebun<strong>de</strong>nen Rohstoffen<br />
sind die räumlichen Voraussetzungen zu<br />
schaffen.<br />
G 8-2 Industriell-gewerbliche Altstandorte<br />
sollen vorrangig und nutzungsbezogen entwickelt<br />
wer<strong>de</strong>n. Sie sind Neubauten von<br />
Standorten im Außenbereich vorzuziehen.<br />
G 8-3 Zur Verbesserung <strong>de</strong>r regionalen Wirtschaftsstruktur<br />
ist eine wirtschaftsnahe Forschungs-<br />
und Beratungsinfrastruktur auf-<br />
und auszubauen.<br />
G 8-4 Die Voraussetzungen für die Wirtschaft,<br />
auch ihrer mittelständischen Strukturen<br />
sind so zu schaf fen, dass eine verbrauchernahe<br />
Versorgung <strong>de</strong>r Bevölkerung sichergestellt<br />
wer<strong>de</strong>n kann.<br />
G 8-5 Eine Verbreiterung und Verbesserung<br />
<strong>de</strong>r industriellen Branchenstruktur ist anzustreben,<br />
um in Teilräumen mit einseitigen<br />
industriellen Schwerpunkten ein nachhaltiges<br />
Wirt schafts wachstum zu erreichen.<br />
G 8-6 Die Teilräume sind im Rahmen ihrer<br />
wirtschaftlich be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n Standortvorteile<br />
struktur politisch unter Beachtung endogener<br />
Entwicklungspotenziale zu stärken.<br />
G 8-7 Die Sicherung und Schaffung neuer,<br />
zukunftsorientierter Ar<strong>bei</strong>tsplätze ist vorrangig<br />
zu betreiben. Da<strong>bei</strong> wird <strong>de</strong>m Neuaufbau<br />
bzw. <strong>de</strong>r Stärkung selbsttragen<strong>de</strong>r industrieller<br />
Kerne Priorität eingeräumt.<br />
G 8-8 Der Tourismus ist nachhaltig zu entwickeln.<br />
Insbeson<strong>de</strong>re ist die Verbesserung<br />
<strong>de</strong>r touristischen Infrastruktur sowie touristischer<br />
Einrichtungen zuzulassen bzw. <strong>de</strong>ren<br />
Erweiterung im Rahmen einer nachhaltigen<br />
Entwicklung zu ermöglichen.<br />
G 9-1 Es sind die räumlichen Voraussetzungen<br />
dafür zu schaffen o<strong>de</strong>r zu sichern, dass die<br />
Landwirtschaft als leistungsfähiger Wirtschaftszweig<br />
sich in allen Betriebs- und<br />
Rechtsformen <strong>de</strong>m Wettbewerb entsprechend<br />
entwickeln kann und gemeinsam mit einer leistungsfähigen,<br />
nachhaltigen Forstwirtschaft<br />
dazu <strong>bei</strong>trägt, die natürlichen Lebensgrundlagen<br />
zu schützen sowie Natur und Landschaft<br />
zu pflegen und zu gestalten. Eine flächen<strong>de</strong>kken<strong>de</strong><br />
Landwirtschaft ist da<strong>bei</strong> in allen Regionen<br />
zu sichern.<br />
G 9-2 Der Wald soll wegen seiner wichtigen<br />
ökologischen, klimatischen, erholungsrelevanten<br />
und wirtschaftlichen Funktionen erhalten<br />
und geför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n. Seine Bestän<strong>de</strong><br />
sollen langfristig zu einem ökologisch stabilen<br />
und nachhaltig bewirtschafteten Dauerwald<br />
entwickelt wer<strong>de</strong>n.<br />
G 9-3 Der Bo<strong>de</strong>n soll in seiner natürlichen<br />
Vielfalt, in Aufbau und Struktur, in seiner<br />
stofflichen Zusammensetzung und in seinem<br />
Wasserhaushalt geschützt, erhalten und nach<br />
Möglichkeit verbessert wer<strong>de</strong>n. Bei <strong>de</strong>r Nutzung<br />
<strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>ns sind seine ökologischen<br />
Funktionen, seine Fruchtbarkeit, die Grenzen<br />
seiner Belastbarkeit und seine Unvermehrbarkeit<br />
maßgeblich zu berücksichtigen. Die weitere<br />
Versiegelung von Bö<strong>de</strong>n soll vermie<strong>de</strong>n<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
G 9-4 Eine Inanspruchnahme landwirtschaftlich<br />
o<strong>de</strong>r als Wald genutzter Flächen<br />
für an<strong>de</strong>re Nutzungen soll nur dann in Betracht<br />
kommen, wenn die Verwirklichung solcher<br />
Nutzungen zur Verbesserung <strong>de</strong>r Raumstruktur<br />
<strong>bei</strong>trägt und für dieses Vorhaben nach<br />
seiner beson<strong>de</strong>ren Zweckbestimmung nicht<br />
o<strong>de</strong>r nur teilweise auf an<strong>de</strong>re Flächen ausgewichen<br />
wer<strong>de</strong>n kann.<br />
G 10-1 Dem Wohnbedarf <strong>de</strong>r Bevölkerung ist<br />
Rechnung zu tragen. Die Eigenentwicklung<br />
<strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>n <strong>bei</strong> <strong>de</strong>r Wohnraumversorgung<br />
ihrer Bevölkerung ist zu gewährleisten. Bei <strong>de</strong>r<br />
Festlegung von Gebieten, in <strong>de</strong>nen Ar<strong>bei</strong>tsplätze<br />
geschaffen wer<strong>de</strong>n sollen, ist <strong>de</strong>r dadurch<br />
voraussichtlich ausgelöste Wohnbedarf<br />
zu berücksichtigen; da<strong>bei</strong> ist auf eine funktional<br />
sinnvolle Zuordnung dieser Gebiete zu <strong>de</strong>n<br />
Wohngebieten hinzuwirken.<br />
7<br />
G 10-2 Bei <strong>de</strong>r weiteren Siedlungsentwicklung<br />
haben die städtebauliche Innenentwicklung,<br />
Wohnungs mo<strong>de</strong>rnisierung, städtebauliche<br />
Erneuerung und Verbesserung <strong>de</strong>s Wohnumfel<strong>de</strong>s<br />
Vorrang vor <strong>de</strong>r Neuausweisung von<br />
Flächen im Außenbereich. Hier<strong>bei</strong> spielen in<br />
<strong>de</strong>n Städten die Maßnahmen <strong>de</strong>s Stadtumbau-Ost<br />
auf Grundlage städtebaulicher Konzepte<br />
zur Verbesserung <strong>de</strong>r Wohn- und Lebensqualität<br />
eine beson<strong>de</strong>re Rolle.<br />
G 10-3 Die regionstypischen, historisch bedingten<br />
Beson<strong>de</strong>rheiten <strong>de</strong>r Siedlungsstruktur<br />
und Baukultur sind im Rahmen einer<br />
ausgewogenen Siedlungsentwicklung<br />
unter Berücksichtigung <strong>de</strong>r zentralörtlichen<br />
Glie<strong>de</strong>rung zu erhalten. Die Ortsrän<strong>de</strong>r sowie<br />
Industrie- und Gewerbegebiete sollen, insbeson<strong>de</strong>re<br />
im Naturpark und in <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren<br />
Frem<strong>de</strong>nverkehrsgebieten, so gestaltet wer<strong>de</strong>n,<br />
dass sie das Landschafts- und Ortsbild<br />
nicht erheblich beeinträchtigen.<br />
G 11-1 Eine gute Erreichbarkeit aller Teilräume<br />
untereinan<strong>de</strong>r durch Personen- und Güterverkehr<br />
ist sicherzustellen. Vor allem in verkehrlich<br />
hoch belasteten Räumen und Korridoren<br />
sind die Voraussetzungen zur Verlagerung<br />
von Verkehr auf umweltverträglichere Verkehrsträger<br />
wie Schiene zu verbessern. Die<br />
Siedlungsentwicklung ist durch Zuordnung<br />
und Mischung <strong>de</strong>r unterschiedlichen Raumnutzungen<br />
so zu gestalten, dass die Verkehrsbelastung<br />
verringert und zusätzlicher Verkehr<br />
vermie<strong>de</strong>n wird.<br />
G 11-2 Für eine positive wirtschaftliche Entwicklung<br />
<strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion ist eine leistungsfähige<br />
Verkehrsinfrastruktur erfor<strong>de</strong>rlich.<br />
Neben <strong>de</strong>r hochwertigen inneren<br />
Erschließung ist eine leistungsfähige äußere<br />
verkehrstechnische Anbindung <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion<br />
an benachbarte Oberzentren<br />
und nationale bzw. internationale Wirtschaftsräume<br />
mittels Einführung und Wie<strong>de</strong>rherstellung<br />
schneller Fernverkehrsverbindungen<br />
zu gewährleisten.<br />
G 12-1 Die geschichtlichen und kulturellen<br />
Zusammenhänge sowie die regionale Zusammengehörigkeit<br />
sind zu wahren. Die gewachsenen<br />
Kulturlandschaften sind in ihren prägen<strong>de</strong>n<br />
Merkmalen sowie mit ihren Kultur- und<br />
Natur<strong>de</strong>nkmälern zu erhalten.<br />
G 12-2 Die Kulturlandschaft mit ihren typischen<br />
Landschafts- und Ortsbil<strong>de</strong>rn ist in ihrer<br />
Eigenart, Vielfalt und Schönheit als Lebens-<br />
und Wirtschaftsraum <strong>de</strong>r Bewohner <strong>de</strong>r Region<br />
zu sichern und zu entwickeln. Die gegenwärtig<br />
ausgeräumten Agrarlandschaften vor allem im<br />
<strong>Harz</strong>vorland sind in Anlehnung an die historischen<br />
Vorbil<strong>de</strong>r durch Strukturanreicherung so<br />
zu entwickeln bzw. wie<strong>de</strong>rherzustellen, dass<br />
sie ihre Funktionen im Naturhaushalt hinreichend<br />
erfüllen können.
8 Son<strong>de</strong>rausgabe 23.05.2009<br />
G 12-3 Es ist eine kulturelle Infrastruktur zu<br />
entwickeln, die die Ausprägung kultureller<br />
I<strong>de</strong>ntität för<strong>de</strong>rt.<br />
G 13-1 Für Erholung in Natur und Landschaft<br />
sowie für Freizeit und Sport sind geeignete Gebiete<br />
und Standorte zu sichern.<br />
G 13-2 Der Bau von großflächigen Freizeiteinrichtungen<br />
kommt nur in solchen Gebieten<br />
in Betracht, <strong>de</strong>ren ökologische Tragfähigkeit<br />
dieses erlaubt, <strong>bei</strong> <strong>de</strong>nen die kulturelle<br />
I<strong>de</strong>ntität gewahrt bleibt und die Anbindung<br />
an großräumige und überregionale Verkehrsverbindungen<br />
gewährleistet ist.<br />
G 14 Den räumlichen Erfor<strong>de</strong>rnissen <strong>de</strong>r zivilen<br />
und militärischen Verteidigung ist<br />
Rechnung zu tragen.<br />
G 15 Bei <strong>de</strong>r weiteren Entwicklung <strong>de</strong>r<br />
Siedlungs- und Infrastruktur ist die absehbare<br />
Bevölkerungsentwicklung <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion<br />
zu berücksichtigen.<br />
4. Ziele und Grundsätze <strong>de</strong>r<br />
Raumordnung<br />
4.1. Raumstruktur<br />
4.1.1. <strong>Planung</strong>sregion <strong>Harz</strong><br />
Die <strong>Planung</strong>sregion <strong>Harz</strong> besitzt eine Gesamtflächengröße<br />
von 3.345,5 km 2 und eine<br />
Bevölkerungsanzahl von 394.137 (Stand<br />
31.12.2006). Landkreisbezogen glie<strong>de</strong>rn<br />
sich diese Zahlen folgen<strong>de</strong>rmaßen auf:<br />
Landkreis Einwohnerzahl<br />
(Stand<br />
31.12.2006)<br />
Aschersleben-<br />
Staßfurt<br />
Flächengröße<br />
km<br />
*<br />
2<br />
Bevölkerungsdichte<br />
EW/ km2 (Stand<br />
31.12.2006)<br />
93.630 654,74 143,0<br />
Halberstadt 74.886 664,90 112,6<br />
Quedlinburg<br />
72.011 540,38 133,3<br />
Sangerhausen<br />
62.446 689,76 90,5<br />
Wernigero<strong>de</strong><br />
91.164 795,72 114,6<br />
<strong>Planung</strong>sregion<br />
<strong>Harz</strong><br />
394.137 3.345,50 117,8<br />
Anteil am 16,1 % 16,4 % 119,4<br />
Land Sach(Bevölkesen-Anhaltrungsdichte<br />
<strong>de</strong>s<br />
Lan<strong>de</strong>s)<br />
*Quelle: Statistisches Lan<strong>de</strong>samt <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s<br />
Sachsen-Anhalt<br />
Gemäß <strong>de</strong>r raumstrukturellen Glie<strong>de</strong>rung<br />
<strong>de</strong>s LEP-LSA gehört die gesamte <strong>Planung</strong>sregion<br />
<strong>de</strong>m ländlichen Raum Sachsen-Anhalts<br />
an. Verdichtungsräume sind nicht vorhan<strong>de</strong>n.<br />
Die <strong>Planung</strong>sregion <strong>Harz</strong> ist hinsichtlich <strong>de</strong>r<br />
naturräumlichen Landschaftsglie<strong>de</strong>rung<br />
sehr vielfältig strukturiert. Zur <strong>Planung</strong>sregion<br />
gehören neben <strong>de</strong>r Mittelgebirgslandschaft<br />
<strong>de</strong>s <strong>Harz</strong>es (ca. 32 % <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion,<br />
incl. <strong>Harz</strong>rand und einem kleinen<br />
Anteil am Kyffhäusergebirge) die Landschaften<br />
<strong>de</strong>s Mittelgebirgsvorlan<strong>de</strong>s<br />
(<strong>Harz</strong>vorlän<strong>de</strong>r und Teile <strong>de</strong>s Helme-Unstrut-<br />
Buntsandsteinlan<strong>de</strong>s, ca. 60 %), Ackerebenen<br />
<strong>de</strong>r Mag<strong>de</strong>burger Bör<strong>de</strong> (ca. 3 %) und<br />
Flusstäler mit Nie<strong>de</strong>rungslandschaften<br />
(ca. 5 %).<br />
Z 1 In <strong>de</strong>n <strong>Planung</strong>sregionen mit ihren<br />
unterschiedlichen Strukturen und zwischen<br />
<strong>de</strong>n Regionen sollen ausgewogene Lebens-<br />
und Wirtschaftsbeziehungen entwickelt wer<strong>de</strong>n.<br />
G 2 Zur Verwirklichung <strong>de</strong>r Raumordnungspläne<br />
können für Teilräume <strong>Regionale</strong> Entwicklungskonzepte<br />
erar<strong>bei</strong>tet wer<strong>de</strong>n.<br />
Z 3 Die Zusammenar<strong>bei</strong>t von Städten und<br />
Gemein<strong>de</strong>n zur Stärkung teilräumlicher Entwicklungen<br />
soll unterstützt wer<strong>de</strong>n.<br />
Z 4 Bei allen <strong>Planung</strong>en und Maßnahmen<br />
zur Entwicklung <strong>de</strong>r Raum- und Siedlungsstruktur<br />
ist die <strong>de</strong>rzeitige und absehbare Bevölkerungsstruktur<br />
und –entwicklung zu<br />
berücksichtigen.<br />
4.1.2. Ländliche Räume<br />
Der ländliche Raum weist keine erheblichen<br />
Verdichtungserscheinungen und eine geringe<br />
Bevölkerungsdichte auf. Die land- und forstwirtschaftliche<br />
Flächennutzung überwiegt<br />
gegenüber allen an<strong>de</strong>ren Flächennutzungen.<br />
Der ländliche Raum ist außerhalb <strong>de</strong>r Mittelzentren<br />
durch eine aufgelockerte Siedlungsstruktur<br />
gekennzeichnet sowie durch eine<br />
Wirtschaftsstruktur, die weitgehend durch<br />
mittelständische und kleinere Betriebseinheiten<br />
geprägt ist. Der ländliche Raum leistet<br />
aufgrund seines großen Flächenpotenzials<br />
durch die Produktion von Nahrungsmitteln<br />
und Rohstoffen in <strong>de</strong>r Land- und Forstwirtschaft<br />
einen wesentlichen Beitrag zur Gesamtentwicklung<br />
<strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s Sachsen-Anhalt. Sein<br />
Potenzial für die Regeneration von Bo<strong>de</strong>n,<br />
Wasser und Luft ist von herausragen<strong>de</strong>r Be<strong>de</strong>utung.<br />
Der ländliche Raum soll als eigenständiger<br />
Lebens- und Wirtschaftsraum zusammen<br />
mit <strong>de</strong>n Verdichtungsräumen zu einer<br />
ausgewogenen Entwicklung <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s <strong>bei</strong>tragen.<br />
G 1 Hinsichtlich <strong>de</strong>r Entwicklungsmöglichkeiten<br />
<strong>de</strong>s ländlichen Raumes sind entsprechend<br />
ihrer räumlichen Lage und Entwicklungspotenziale<br />
in <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion <strong>Harz</strong><br />
3 Typen zu unterschei<strong>de</strong>n:<br />
a) Ländliche Räume außerhalb <strong>de</strong>r Verdichtungsräume,<br />
aber mit relativ günstigen wirtschaftlichen<br />
Entwicklungspotenzialen,<br />
b) Ländliche Räume mit relativ günstigen Produktionsbedingungen<br />
für die Landwirtschaft,<br />
c) Ländliche Räume mit relativ günstigen Potenzialen<br />
im Tourismus.<br />
Die räumliche Verteilung <strong>de</strong>r Typen <strong>de</strong>r ländlichen<br />
Räume ist aus <strong>de</strong>r Karte 3 „Karte <strong>de</strong>r<br />
Raum- und Siedlungsstruktur“ ersichtlich.<br />
G 2 Die Entwicklung ländlicher Räume außerhalb<br />
<strong>de</strong>r Verdichtungsräume, aber mit relativ<br />
günstigen wirtschaftlichen Entwicklungspotenzialen<br />
muss sich an <strong>de</strong>n jeweiligen Bedingungen<br />
und <strong>de</strong>r beson<strong>de</strong>ren Art ihres wirtschaftlichen<br />
Wachstums orientieren.<br />
Insbeson<strong>de</strong>re kommt es darauf an, die Faktoren<br />
für die Schaffung regionaler „innovativer<br />
Milieus“ positiv zu beeinflussen. Da<strong>bei</strong> sind<br />
Kooperationsnetze zwischen kleinen und mittleren<br />
Unternehmen zu schaffen und ein Technologietransfer<br />
anzustreben. Telematik im<br />
ländlichen Raum ist vorrangig in diesen Gebieten<br />
auszubauen.<br />
G 3 Zielstellung für die ländlichen Räume<br />
mit günstigen Produktionsbedingungen für<br />
die Landwirtschaft und/o<strong>de</strong>r Potenzialen im<br />
Tourismus ist es, diese Standorte zu sichern<br />
und dafür Sorge zu tragen, dass die Intensität<br />
<strong>bei</strong><strong>de</strong>r Nutzungsformen nicht zu negativen<br />
Folgen führt.<br />
G 4 In Gebieten mit ländlicher Raumstruktur<br />
sind die Voraussetzungen für eine funktions-<br />
und bedarfsgerechte Ausstattung <strong>de</strong>r<br />
Städte und Gemein<strong>de</strong>n und für eine Erhöhung<br />
ihrer wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit zu<br />
verbessern o<strong>de</strong>r zu schaffen. Da<strong>bei</strong> sind insbeson<strong>de</strong>re<br />
solche Maßnahmen vorrangig durchzuführen,<br />
die<br />
1. zu einer Sicherung <strong>de</strong>r Ar<strong>bei</strong>tsplätze und<br />
<strong>de</strong>r Verbesserung <strong>de</strong>r Produktions- und Ar<strong>bei</strong>tsbedingungen<br />
in <strong>de</strong>r Land- und Forstwirtschaft<br />
führen,<br />
2. <strong>de</strong>n Schutz und die Entwicklung <strong>de</strong>r natürlichen<br />
Lebensgrundlagen unter beson<strong>de</strong>rer<br />
Berücksichtigung <strong>de</strong>r Erfor<strong>de</strong>rnisse <strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>n-,<br />
Wasser-, Immissions-, Natur- und Landschaftsschutzes<br />
gewährleisten,<br />
3. das Angebot an außerlandwirtschaftlichen<br />
Ar<strong>bei</strong>tsplätzen und Ausbildungsplätzen schaffen<br />
und sichern,<br />
4. die Versorgungsfunktion <strong>de</strong>r Zentralen Orte<br />
verbessern,<br />
5. zu einer Verbesserung <strong>de</strong>r Verkehrserschließung<br />
und -bedienung in Ausrichtung auf die<br />
Zentralen Orte führen,
Son<strong>de</strong>rausgabe 23.05.2009<br />
6. <strong>de</strong>n Frem<strong>de</strong>nverkehr und die Naherholung<br />
in ihrer Be<strong>de</strong>utung als ergänzen<strong>de</strong> Erwerbsgrundlage<br />
stärken.<br />
Zur Stärkung <strong>de</strong>r vielfältigen Funktionen <strong>de</strong>r<br />
Gemein<strong>de</strong>n sind auch Maßnahmen <strong>de</strong>r Dorferneuerung<br />
bzw. <strong>de</strong>r Integrierten ländlichen<br />
Entwicklungskonzepte einzusetzen. Hier<strong>bei</strong><br />
ist insbeson<strong>de</strong>re anzustreben:<br />
1. Erhaltung und Stabilisierung <strong>de</strong>r Vielfalt<br />
ländlicher Siedlungsstrukturen und Lebensformen,<br />
2. Wahrung <strong>de</strong>r kulturellen I<strong>de</strong>ntität und Eigenständigkeit<br />
<strong>de</strong>r Dörfer un ter Integration<br />
neuer Elemente <strong>de</strong>s strukturellen Wan<strong>de</strong>ls,<br />
3. Sicherung <strong>de</strong>r Standortbedingungen von<br />
Betrieben in <strong>de</strong>n Dörfern,<br />
4. Sicherung <strong>de</strong>s Infrastrukturangebotes, einschließlich<br />
von Angeboten für Grundversorgung<br />
und Dienstleistungen,<br />
5. Sanierung <strong>de</strong>r Dorfkerne und Entwicklung<br />
<strong>de</strong>r ländlichen Siedlungs strukturen in Übereinstimmung<br />
mit <strong>de</strong>n gewachsenen Formen<br />
und Traditionen,<br />
6. Verbesserung <strong>de</strong>r wirtschaftlichen, sozialen<br />
und kulturellen Bedin gungen in <strong>de</strong>n Dörfern,<br />
7. Sicherung einer umweltgerechten Entwicklung<br />
auf <strong>de</strong>m Lan<strong>de</strong>.<br />
Z 5 Die Zentralen Orte sind als Versorgungs-,<br />
Wachstums- und Entwicklungskerne<br />
<strong>de</strong>s ländlichen Raumes vorrangig zu stärken.<br />
4.1.3. Entwicklungsachsen<br />
Entwicklungsachsen sind durch eine Bün<strong>de</strong>lung<br />
von Verkehrs- und technischer Infrastruktur<br />
und eine unterschiedlich dichte Folge von<br />
Siedlungskonzentrationen gekennzeichnet.<br />
Sie sind vor allem für die überregionale, die<br />
län<strong>de</strong>rübergreifen<strong>de</strong> und die transeuropäische<br />
Verbindung von Wirtschaftsräumen<br />
von Be<strong>de</strong>utung.<br />
Z 1 Überregionale Entwicklungsachsen<br />
sind Verbindungsachsen von transeuropäischer,<br />
Bun<strong>de</strong>s- und Lan<strong>de</strong>sbe<strong>de</strong>utung, die<br />
<strong>de</strong>m Leistungsaustausch zwischen Metropolregionen,<br />
Verdichtungsräumen und Oberzentren<br />
unter Einbeziehung <strong>de</strong>r Mittelzentren<br />
dienen sollen. Der Anschluss und die Entwicklung<br />
<strong>de</strong>s ländlichen Raumes und <strong>de</strong>r großen<br />
Erholungsräume sollen gesichert wer<strong>de</strong>n und<br />
eine angemessene Einbindung <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s<br />
und seiner Teilräume in die nationalen und<br />
transeuropäischen Netze erreicht wer<strong>de</strong>n.<br />
Z 2 Innerhalb <strong>de</strong>r Achsen sollen Schiene<br />
(Hauptverkehrsstrecken), Straße (Bun<strong>de</strong>sautobahnen<br />
und be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> Bun<strong>de</strong>sstraßen)<br />
und Wasserwege (Bun<strong>de</strong>swasserstraßen) zusammen<br />
mit <strong>de</strong>m Luftverkehr (Flughafen) die<br />
Verdichtungsräume national und international<br />
anbin<strong>de</strong>n.<br />
Z 3 Zur Sicherung einer ausgewogenen<br />
Raumstruktur und zur Vermeidung einer flächenhaften<br />
Ausbreitung <strong>de</strong>r Siedlungen entlang<br />
<strong>de</strong>r Achsen soll die Siedlungsentwicklung<br />
auch hier in <strong>de</strong>n Zentralen Orten konzentriert<br />
wer<strong>de</strong>n; bandartige Siedlungsentwicklungen<br />
sollen vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n; ausreichen<strong>de</strong> Freiräume<br />
sollen erhalten wer<strong>de</strong>n.<br />
Z 4 Das Netz <strong>de</strong>r im LEP-LSA ausgewiesenen<br />
überregionalen Entwicklungsachsen<br />
im Bereich <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion <strong>Harz</strong> wird<br />
durch weitere, regionale Entwicklungsachsen<br />
ergänzt. Diese sollen die in Z 1 bis Z 3<br />
genannten Entwicklungsziele unterstützten,<br />
in <strong>de</strong>m die Vernetzung <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion<br />
vorhan<strong>de</strong>nen zentralen Orte<br />
untereinan<strong>de</strong>r sowie die Vernetzung dieser<br />
Orte und <strong>de</strong>s überregional be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n Erholungsraumes<br />
<strong>Harz</strong> mit <strong>de</strong>n benachbarten<br />
Metropolregionen, Verdichtungsräumen und<br />
höherrangigen zentralen Orten verbessert<br />
wird.<br />
Die räumliche Lage <strong>de</strong>r Entwicklungsachsen<br />
im Bereich <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion <strong>Harz</strong> ist aus<br />
<strong>de</strong>r Karte 2 „Zeichnerische Darstellung <strong>de</strong>s<br />
<strong>Regionale</strong>n Entwicklungsplanes - Karte <strong>de</strong>r<br />
Entwicklungsachsen“ ersichtlich.<br />
4.2. Zentralörtliche Glie<strong>de</strong>rung<br />
Gemäß LEP-LSA gilt in Sachsen-Anhalt folgen<strong>de</strong><br />
dreistufige zentralörtliche Glie<strong>de</strong>rung:<br />
1. Oberzentren,<br />
2. Mittelzentren, Mittelzentren mit Teilfunktionen<br />
eines Oberzentrums,<br />
3. Grundzentren, Grundzentren mit Teilfunktionen<br />
eines Mittelzentrums.<br />
Z 1 Zur Schaffung gleichwertiger Lebensbedingungen<br />
in allen Lan<strong>de</strong>steilen ist das System<br />
Zentraler Orte weiterzuentwickeln. Die<br />
Zentralen Orte sollen als Versorgungskerne<br />
über <strong>de</strong>n eigenen örtlichen Bedarf hinaus soziale,<br />
wissenschaftliche, kulturelle und wirtschaftliche<br />
Aufgaben für die Bevölkerung ihres<br />
Verflechtungsbereiches übernehmen.<br />
Z 2 Zentraler Ort ist <strong>de</strong>r im Zusammenhang<br />
bebaute Ortsteil. Dazu gehören auch Erweiterungen<br />
im Rahmen einer geordneten städtebaulichen<br />
Entwicklung.<br />
Z 3 Je<strong>de</strong>r Zentrale Ort übernimmt innerhalb<br />
<strong>de</strong>r hierarchischen Struktur und <strong>de</strong>r flächen<strong>de</strong>cken<strong>de</strong>n<br />
Funktionsteilung im Raum für<br />
einen entsprechen<strong>de</strong>n Verflechtungsbereich<br />
auch Funktionen niedrigerer Zentralität.<br />
G 4 Insbeson<strong>de</strong>re in dünn besie<strong>de</strong>lten<br />
Räumen und in schwer erreichbaren Gebieten<br />
(Mittelgebirgsregionen, Flusslagen und ähnlichen)<br />
kann eine Aufgabenteilung zwischen<br />
9<br />
benachbarten Zentralen Orten notwendig wer<strong>de</strong>n.<br />
Z 5 Oberzentren sind als Standorte hochwertiger<br />
spezialisierter Einrichtungen im wirtschaftlichen,<br />
kulturellen, sozialen, wissenschaftlichen<br />
und politischen Bereich mit überregionaler<br />
und zum Teil lan<strong>de</strong>sweiter Be<strong>de</strong>utung<br />
zu sichern und zu entwickeln. Mit ihren<br />
Agglomerationsvorteilen sollen sie sich auf<br />
die Entwicklung <strong>de</strong>r gesamten Teilräume<br />
nachhaltig auswirken. Sie sollen darüber hinaus<br />
als Verknüpfungspunkte zwischen großräumigen<br />
und regionalen Verkehrssystemen<br />
wirken.<br />
Z 6 Mittelzentren sind als Standorte für<br />
gehobene Einrichtungen im wirtschaftlichen,<br />
sozialen, kulturellen und politischen Bereich<br />
und für weitere private Dienstleistungen zu<br />
sichern und zu entwickeln. Sie sind Verknüpfungspunkte<br />
<strong>de</strong>r öffentlichen Nahverkehrsbedienung<br />
und sollen die Verbindung zum regionalen<br />
und überregionalen Verkehr sichern.<br />
Mittelzentren mit Teilfunktionen eines Oberzentrums<br />
übernehmen darüber hinaus oberzentrale<br />
Einzelfunktionen.<br />
Z 7 Mittelzentren sind die Städte:<br />
1. Aschersleben<br />
2. Halberstadt<br />
3. Quedlinburg<br />
4. Sangerhausen<br />
5. Staßfurt<br />
6. Wernigero<strong>de</strong>.<br />
Z 8 Folgen<strong>de</strong>s Mittelzentrum übernimmt<br />
Teilfunktionen eines Oberzentrums aufgrund<br />
<strong>de</strong>r Lage im räumlichen Siedlungsgefüge bzw.<br />
<strong>de</strong>r ausgeübten oberzentralen Funktionen:<br />
- Halberstadt<br />
Z 9 Grundzentren sind als Standorte zur<br />
Konzentration von Einrichtungen <strong>de</strong>r überörtlichen<br />
Grundversorgung mit Gütern und<br />
Dienstleistungen sowie <strong>de</strong>r gewerblichen Wirtschaft<br />
zu sichern und zu entwickeln. Grundzentren<br />
mit Teilfunktionen eines Mittelzentrums<br />
übernehmen darüber hinaus mittelzentrale<br />
Einzelfunktionen.<br />
Z 10 Folgen<strong>de</strong>s Grundzentrum übernimmt<br />
aufgrund <strong>de</strong>r räumlichen Lage im Siedlungsgefüge<br />
Teilfunktionen eines Mittelzentrums:<br />
- Blankenburg<br />
Z 11 Weitere Grundzentren in <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion<br />
sind:<br />
1. Allstedt<br />
2. Ballenstedt<br />
3. Benneckenstein<br />
4. Dar<strong>de</strong>sheim (Ortschaft <strong>de</strong>r Einheitsgemein<strong>de</strong><br />
Aue-Fallstein)
10 Son<strong>de</strong>rausgabe 23.05.2009<br />
5. Egeln<br />
6. Elbingero<strong>de</strong> (Ortschaft <strong>de</strong>r Stadt Elbingero<strong>de</strong>)<br />
7. Ermsleben (Ortsteil <strong>de</strong>r Stadt Falkenstein/<strong>Harz</strong>)<br />
8. Gernro<strong>de</strong><br />
9. Hasselfel<strong>de</strong><br />
10. <strong>Harz</strong>gero<strong>de</strong><br />
11. Hoym<br />
12. Ilsenburg<br />
13. Osterwieck<br />
14. Roßla<br />
15. Schwanebeck<br />
16. Thale<br />
17. Wegeleben<br />
Eine Teilung <strong>de</strong>r grundzentralen Aufgaben<br />
erfolgt zwischen folgen<strong>de</strong>n zentralen Orten:<br />
18. Stolberg und Rottlebero<strong>de</strong><br />
G 12 Durch die zentralörtliche Glie<strong>de</strong>rung,<br />
durch weitere Festlegungen in <strong>de</strong>n Raumordnungsplänen,<br />
durch die <strong>Regionale</strong>n Entwicklungskonzepte,<br />
Städtenetze sowie vertragliche<br />
Vereinbarungen zur Vorbereitung und<br />
Verwirklichung <strong>de</strong>r Raumordnungspläne sollen<br />
die Voraussetzungen für einen gezielten<br />
Einsatz öffentlicher Mittel geschaffen wer<strong>de</strong>n.<br />
Öffentliche Mittel sollen in <strong>de</strong>n Zentralen Orten<br />
schwerpunktmäßig eingesetzt wer<strong>de</strong>n,<br />
insbeson<strong>de</strong>re<br />
1. zur Schaffung eines vielfältigen Ar<strong>bei</strong>tsplatz-,<br />
Aus- und Fortbildungsangebotes durch<br />
Ausbau und Sicherung entsprechen<strong>de</strong>r Standortvoraussetzungen,<br />
2. zur Schaffung von bedarfsgerechtem<br />
Wohnraum durch Mo<strong>de</strong>rnisierungs-, Instandsetzungs-<br />
und städtebauliche Sanierungs- Erneuerungs-<br />
und Entwicklungsmaßnahmen;<br />
hier<strong>bei</strong> ist im innerstädtischen Bereich auf eine<br />
Verdichtung <strong>de</strong>r Bebauung (um Flächen zu<br />
sparen und möglichst wenig Bo<strong>de</strong>n zu versiegeln)<br />
sowie auf eine qualitativ hochwertige<br />
und barrierefreie Erschließung im öffentlichen<br />
Personennahverkehr (ÖPNV) hinzuwirken; da<strong>bei</strong><br />
ist eine Funktionsmischung verschie<strong>de</strong>ner,<br />
sich nicht stören<strong>de</strong>r Nutzungen anzustreben,<br />
3. zur Verbesserung <strong>de</strong>r Wohnfunktion durch<br />
Gestaltung <strong>de</strong>s Wohnumfel<strong>de</strong>s, geeigneter<br />
Flächen und Einrichtungen für Freizeit und<br />
Naherholung,<br />
4. zur Erhöhung <strong>de</strong>r örtlichen Attraktivität<br />
durch die Schaffung von Standortvoraussetzungen<br />
für die Entwicklung von Industrie, Gewerbe,<br />
Dienstleistungen und innerstädtischem<br />
Einzelhan<strong>de</strong>l beson<strong>de</strong>rs durch <strong>de</strong>n<br />
Ausbau <strong>de</strong>r wirtschaftsnahen Infrastruktur<br />
und die Schaffung eines vielfältigen Angebots<br />
zentralörtlicher Einrichtungen im Sozial-, Kultur-,<br />
Bildungs-, Jugend- und Sportbereich,<br />
5. zur Revitalisierung <strong>de</strong>r Innenstädte und<br />
Stadtteilzentren vorrangig durch die Verbesserung<br />
<strong>de</strong>r Erreichbarkeit von Ar<strong>bei</strong>tsstätten und<br />
zentralen Einrichtungen sowie von Freizeit-<br />
und Naherholungseinrichtungen durch um-<br />
weltschonen<strong>de</strong> Verkehrserschließung, insbeson<strong>de</strong>re<br />
durch Sicherung und Ausbau mit<br />
integrierter Gestaltung <strong>de</strong>s öffentlichen Personennahverkehrs<br />
sowie von Fuß- und Rad-<br />
wegenetzen für <strong>de</strong>n nicht motorisierten Individualverkehr<br />
und seiner Verkehrssicherheit,<br />
6. zur umweltgerechten und kostengünstigen<br />
Ver- und Entsorgung,<br />
7. um <strong>de</strong>n Leistungsaustausch zwischen <strong>de</strong>n<br />
Zentralen Orten unterschiedlicher Stufe im<br />
Per sonen- und Güterverkehr durch die Verbesserung<br />
<strong>de</strong>r funktionalen Netze <strong>de</strong>s öffentlichen<br />
Verkehrs zu optimieren; hierzu sind die<br />
Schnittstellen zwischen <strong>de</strong>n Verkehrsträgern<br />
attraktiver und <strong>de</strong>r Personenverkehr barrierefrei<br />
zu gestalten.<br />
Z 13 Die Ausweisung von Son<strong>de</strong>rgebieten<br />
für Einkaufszentren, großflächige Einzelhan<strong>de</strong>lsbetriebe<br />
und sonstige großflächige Han<strong>de</strong>lsbetriebe<br />
im Sinne <strong>de</strong>s § 11 Abs. 3 <strong>de</strong>r<br />
Baunutzungsverordnung ist an Zentrale Orte<br />
<strong>de</strong>r oberen und mittleren Stufe zu bin<strong>de</strong>n.<br />
G 14 Die in diesen Son<strong>de</strong>rgebieten entstehen<strong>de</strong>n<br />
Projekte sollen<br />
1. mit ihrem Einzugsbereich <strong>de</strong>n Verflechtungsbereich<br />
<strong>de</strong>s Zentralen Ortes nicht wesentlich<br />
überschreiten,<br />
2. städtebaulich integriert wer<strong>de</strong>n,<br />
3. eine verbrauchernahe Versorgung <strong>de</strong>r Bevölkerung<br />
nicht gefähr<strong>de</strong>n,<br />
4. mit qualitativ bedarfsgerechten Linienverkehrsangeboten<br />
<strong>de</strong>s ÖPNV sowie mit Fuß- und<br />
Radwegenetzen erschlossen sein o<strong>de</strong>r zeitgleich<br />
erschlossen wer<strong>de</strong>n,<br />
5. durch auftreten<strong>de</strong> Personenkraftwagen-<br />
und Lastkraftwagenverkehre zu keinen unverträglichen<br />
Belastungen in angrenzen<strong>de</strong>n<br />
Siedlungs-, Naherholungs- und Naturschutzgebieten<br />
führen.<br />
Z 15 Erweiterungen bestehen<strong>de</strong>r Son<strong>de</strong>rgebiete<br />
für Einkaufszentren und großflächige<br />
Einzelhan<strong>de</strong>lsbetriebe sind grundsätzlich<br />
auf städtebaulich integrierte Standorte<br />
in Zentralen Orten in Abhängigkeit <strong>de</strong>s Verflechtungsbereiches<br />
<strong>de</strong>s jeweiligen Zentralen<br />
Ortes zu beschränken.<br />
Z 16 Nutzungsän<strong>de</strong>rungen in bestehen<strong>de</strong>n<br />
Son<strong>de</strong>rgebieten für Einkaufszentren und großflächige<br />
Einzelhan<strong>de</strong>lsbetriebe an nicht städtebaulich<br />
integrierten Standorten dürfen nicht<br />
zulasten von innenstadtrelevanten Sortimenten<br />
an innerstädtischen Standorten erfolgen.<br />
Z 17 In Zentralen Orten sind entsprechend<br />
ihrer Funktion für <strong>de</strong>n jeweiligen<br />
Verflechtungsbereich <strong>bei</strong> nachzuweisen<strong>de</strong>m<br />
Bedarf und unter Berücksichtigung bestehen<strong>de</strong>r<br />
unausgelasteter Standorte Flächen<br />
vor allem für Industrie- und Gewerbeansiedlungen<br />
sowie für <strong>de</strong>n Wohnungsbau,<br />
zum Ausbau <strong>de</strong>r wirtschaftsnahen Infra-<br />
struktur sowie <strong>de</strong>r beruflichen Aus- und<br />
Fortbildung und für Wissenschaft und Forschung<br />
schwerpunktmäßig bereitzustellen.<br />
Z 18 In <strong>de</strong>n übrigen Orten ist in <strong>de</strong>r Regel<br />
die städtebauliche Entwicklung auf die örtlichen<br />
Bedürfnisse auszurichten.<br />
G 19 Die städtebauliche Entwicklung ist unter<br />
Beachtung <strong>de</strong>r Erfor<strong>de</strong>rnisse <strong>de</strong>s öffentlichen<br />
Verkehrs, insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>s ÖPNV, zu<br />
planen.<br />
Z 20 Vor <strong>de</strong>r Neuversiegelung von Flächen<br />
ist zu prüfen, ob bereits versiegelte Flächen<br />
genutzt wer<strong>de</strong>n können.<br />
4.3. Vorranggebiete<br />
Z 1 Vorranggebiete sind von öffentlichen<br />
<strong>Planung</strong>strägern <strong>bei</strong> ihren <strong>Planung</strong>en und<br />
Maßnahmen, durch die Grund und Bo<strong>de</strong>n in<br />
Anspruch genommen o<strong>de</strong>r die räumliche Entwicklung<br />
beeinflusst wird, zu beachten. An<strong>de</strong>re<br />
raumbe<strong>de</strong>utsame Nutzungen in diesen Gebieten<br />
sind ausgeschlossen, soweit diese mit<br />
<strong>de</strong>n vorrangigen Funktionen, Nutzungen o<strong>de</strong>r<br />
Zielen <strong>de</strong>r Raumordnung nicht vereinbar sind.<br />
Ortslagen und baurechtlich gesicherte Flächen<br />
sind von entgegenstehen<strong>de</strong>n Vorrangfestlegungen<br />
ausgenommen.<br />
4.3.1. Vorranggebiete für Hochwasserschutz<br />
Z 1 Vorranggebiete für <strong>de</strong>n Hochwasserschutz<br />
sind zur Erhaltung <strong>de</strong>r Flussnie<strong>de</strong>rungen<br />
für <strong>de</strong>n Hochwasserrückhalt und <strong>de</strong>n Hochwasserabfluss<br />
sowie zur Vermeidung von nachteiligen<br />
Verän<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Flächennutzung,<br />
die die Hochwasserentstehung begünstigen<br />
und beschleunigen, vorgesehen. Diese Gebiete<br />
sind zugleich in ihrer be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n Funktion<br />
für Natur und Landschaft und als Teil <strong>de</strong>s ökologischen<br />
Verbundsystems sowie für die landschaftsorientierte<br />
Erholung zu erhalten.<br />
Z 2 Die festgelegten Vorranggebiete für<br />
Hochwasserschutz sind zum Schutz von Leben<br />
und Gesundheit <strong>de</strong>r Bevölkerung von Neubebauung<br />
freizuhalten.<br />
G 3 Lediglich in Ausnahmefällen können<br />
bauliche Anlagen, die nicht zum Aufenthalt<br />
von Menschen bestimmt sind, in <strong>de</strong>n Vorranggebieten<br />
zulässig sein, die standortbedingt<br />
zwangsläufig o<strong>de</strong>r aus überwiegen<strong>de</strong>n<br />
Grün<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Allgemeinwohls nur in diesen<br />
Bereichen errichtet wer<strong>de</strong>n können (z.B. Infrastrukturanlagen,<br />
Hafenanlagen, technische<br />
Hochwasserschutzeinrichtungen). Da<strong>bei</strong><br />
entstehen<strong>de</strong> Beeinträchtigungen <strong>de</strong>s<br />
Retentionsvermögens und <strong>de</strong>s Hochwasserabflusses<br />
sollen durch geeignete Ausgleichs-
Son<strong>de</strong>rausgabe 23.05.2009<br />
maßnahmen innerhalb <strong>de</strong>s gleichen Fließgewässersystems<br />
kompensiert wer<strong>de</strong>n.<br />
Z 4 Als Vorranggebiete für Hochwasserschutz<br />
wer<strong>de</strong>n festgelegt,<br />
1. die Flächen zwischen <strong>de</strong>n Uferlinien <strong>de</strong>r<br />
Gewässer und Hochwasser<strong>de</strong>ichen o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n<br />
Hochufern sowie die Ausuferungs- und Retentionsflächen<br />
<strong>de</strong>r Fließgewässer, insbeson<strong>de</strong>re<br />
aber <strong>de</strong>r nachstehen<strong>de</strong>n Fließgewässer:<br />
I Bo<strong>de</strong><br />
II Ecker<br />
III Eine<br />
IV Gonna<br />
V Großer Graben<br />
VI Helme<br />
VII Holtemme<br />
VIII Ilse<br />
IX Liethe<br />
X Oker<br />
XI Rohne<br />
XII Selke<br />
XIII Thyra<br />
XIV Wipper<br />
XV Zapfenbach<br />
XVI Zillierbach<br />
2. die Stauflächen <strong>de</strong>r Hochwasserrückhaltebecken:<br />
– Kelbra<br />
– Kalte Bo<strong>de</strong><br />
Z 5 Die im <strong>Harz</strong> befindlichen wasserbaulichen<br />
Anlagen im Sinne <strong>de</strong>r §§ 88 und 92<br />
Wassergesetz Sachsen-Anhalt sind entsprechend<br />
ihrer Nutzungsmöglichkeiten in die<br />
Maßnahmen für <strong>de</strong>n Hochwasserschutz soweit<br />
wie möglich einzubeziehen.<br />
G 6 Die räumlichen Funktionen und Nutzungen<br />
in <strong>de</strong>n Vorranggebieten sind so zu<br />
gestalten, dass die Funktionen dieser Gebiete<br />
für <strong>de</strong>n Hochwasserabfluss und –rückhalt<br />
gewährleistet sind und Schä<strong>de</strong>n <strong>bei</strong> Überschwemmungen<br />
minimiert wer<strong>de</strong>n.<br />
G 7 Voraussetzung für die <strong>Planung</strong> und<br />
<strong>de</strong>n Bau künftiger Hochwasserrückhaltebekken<br />
ist die Ausschöpfung aller Möglichkeiten<br />
<strong>de</strong>s vorsorgen<strong>de</strong>n Hochwasserschutzes.<br />
Z 8 Zur Verringerung <strong>de</strong>r Hochwassergefährdung<br />
von Siedlungsbereichen im Selketal<br />
(<strong>Harz</strong>/<strong>Harz</strong>vor land) sind neben ergänzen<strong>de</strong>r<br />
Maßnahmen <strong>de</strong>s <strong>de</strong>zentralen Hochwasserrückhaltes<br />
unter Berücksichtigung<br />
<strong>de</strong>r Erfor<strong>de</strong>rnisse <strong>de</strong>r Raumordnung fachplanerische<br />
Voraussetzungen für ein o<strong>de</strong>r mehrere<br />
ökologisch durchgängige Rückhaltebekken<br />
(ohne Dauerstau) an dafür geeignete<br />
Standorte zu schaffen. Nach Feststellung <strong>de</strong>r<br />
Eignung ist zum Schutz <strong>de</strong>r Bevölkerung die<br />
Errichtung zeitnah zu realisieren.<br />
4.3.2. Vorranggebiete für Wassergewinnung<br />
Z 1 Vorranggebiete für Wassergewinnung<br />
sind Gebiete mit herausragen<strong>de</strong>r Be<strong>de</strong>utung<br />
für die Sicherung <strong>de</strong>r öffentlichen Trinkwasserversorgung.<br />
<strong>Planung</strong>en und Maßnahmen, die<br />
mit diesem Ziel nicht vereinbar sind, sind unzulässig.<br />
Z 2 Im Einzelnen wer<strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong> Vorranggebiete<br />
für Wassergewinnung mit überregionaler<br />
und regionaler Be<strong>de</strong>utung festgelegt:<br />
I Ostharz/Rappbo<strong>de</strong> Talsperre (Rappbo<strong>de</strong>talsperrensystem)<br />
II Zillierbachtalsperre<br />
III Halberstadt/Klus<br />
IV Rho<strong>de</strong>n-Wülpero<strong>de</strong> (Börßum-Heiningen)<br />
V Quedlinburg/Brühl<br />
VI <strong>Harz</strong>gero<strong>de</strong>-Neudorf (Teufelsteich)<br />
VII Straßberg-Auerberg (Kiliansteiche-<br />
Frankenteich)<br />
VIII Allstedt-Wolferstedt-Winkel<br />
IX Blankenheim<br />
X Sangerhausen-Wallhausen-Großleinungen-Lengefeld<br />
XI Stolberg<br />
XII Uftrungen<br />
XIII Wasserleben<br />
4.3.3. Vorranggebiete für Natur<br />
und Landschaft<br />
Z 1 Vorranggebiete für Natur und Landschaft<br />
sind für die Erhaltung und Entwicklung<br />
<strong>de</strong>r natürlichen Lebensgrundlagen vorgesehen.<br />
Zu ihnen gehören sowohl be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong><br />
naturschutzrechtlich o<strong>de</strong>r forstrechtlich geschützte<br />
Gebiete als auch weitere Flächen von<br />
herausragen<strong>de</strong>r Be<strong>de</strong>utung für ein lan<strong>de</strong>sweites<br />
ökologisches Verbundsystem o<strong>de</strong>r für <strong>de</strong>n<br />
langfristigen Schutz von für Natur und Landschaft<br />
beson<strong>de</strong>rs wertvollen Flächen. Soweit<br />
die jeweiligen Schutzgebietsverordnungen es<br />
zulassen, sind auch die Belange einer natur-<br />
und landschaftsbezogenen Erholung sowie<br />
die Belange einer naturnahen Waldwirtschaft<br />
zu berücksichtigen.<br />
Z 2 Als Vorranggebiete für Natur und Landschaft<br />
und in diesen Gebieten lan<strong>de</strong>s- und regionalplanerisch<br />
zu sichern<strong>de</strong> Funktionen<br />
wer<strong>de</strong>n festgelegt:<br />
I Großer und Kleiner Hakel<br />
Erhaltung und Entwicklung eines vielgestaltigen<br />
Laubwaldkomplexes als Lebensraum bestandsbedrohter<br />
Tier- und Pflanzengesellschaften;<br />
Erhaltung <strong>de</strong>r für Mitteleuropa einzigartigen<br />
Artenzusammensetzung und Populationsdichte<br />
<strong>de</strong>r Greifvögel. Schutz und<br />
Erhalt <strong>de</strong>s Nahrungsraumes <strong>de</strong>r Greifvögel<br />
11<br />
durch eine <strong>de</strong>m Schutzzweck angepasste<br />
Landnutzung.<br />
II Bo<strong>de</strong>tal und Steinköpfe<br />
Erhaltung <strong>de</strong>s be<strong>de</strong>utendsten Durchbruchstales<br />
in Mittel<strong>de</strong>utschland mit beson<strong>de</strong>ren geologischen<br />
Bildungen und zahlreichen seltenen<br />
Tier- und Pflanzenarten. Erhalt von Buchenwäl<strong>de</strong>rn<br />
in verschie<strong>de</strong>ner Ausprägung mit<br />
charakteristischen Tier- und Pflanzenarten.<br />
III Selketal<br />
Schutz <strong>de</strong>r an z.T. steilen Felshängen stocken<strong>de</strong>n<br />
Laubwäl<strong>de</strong>r sowie <strong>de</strong>s unverbauten natürlichen<br />
Mittelgebirgs-Flusssystems <strong>de</strong>r Selke<br />
und ihrer Zuflüsse; Schutz <strong>de</strong>r Lebensstätten<br />
für zahlreiche gefähr<strong>de</strong>te Tier- und Pflanzenarten.<br />
Schutz <strong>de</strong>r Berg- und Feuchtwiesen<br />
sowie <strong>de</strong>r Hochstau<strong>de</strong>nfluren.<br />
IV Gipskarstlandschaft Südharz<br />
Erhalt einer historisch gewachsenen Kulturlandschaft<br />
mit vielfältigen naturnahen o<strong>de</strong>r<br />
durch die menschliche Tätigkeit überprägten<br />
und naturnahen Landschaftsteilen, z. B. zahlreichen<br />
Karsterscheinungen, artenreichen<br />
Laubwäl<strong>de</strong>rn, Hecken, Streuobstwiesen und<br />
altbergbaulichen Kupferschieferhal<strong>de</strong>n.<br />
V Stausee Kelbra<br />
Sicherung <strong>de</strong>s international be<strong>de</strong>utsamen Lebensraumes<br />
für Wasservögel, insbeson<strong>de</strong>re als<br />
Rast-, Durchzugs- und Überwinterungsgebiet.<br />
VI Nationalpark <strong>Harz</strong> (Sachsen-Anhalt)<br />
und Eckertal<br />
Erhalt einer in Mitteleuropa einmaligen Mittelgebirgslandschaft<br />
mit naturnahen Bergwäl<strong>de</strong>rn,<br />
unterschiedlichen Moortypen; Schutz<br />
von naturnahen Fließgewässern und ihren artenreichen<br />
Ufer- und Auenbereichen. Schutz<br />
<strong>de</strong>r Schwermetallrasen, <strong>de</strong>r Feuchtwiesen,<br />
<strong>de</strong>r Hochstau<strong>de</strong>nfluren und <strong>de</strong>r Auenwaldbestän<strong>de</strong>.<br />
VII Tagebaurestloch Königsaue (Königsauer<br />
See) mit angrenzen<strong>de</strong>n Bereichen<br />
Schutz als wichtiges Rast- und Überwinterungsgebiet<br />
für zahlreiche Sumpf- und Wasservogelarten,<br />
Entwicklung eines vielgestaltigen<br />
Laubwaldkomplexes als Lebensraum<br />
bestandsbedrohter Tier- und Pflanzengesellschaften<br />
sowie Erhalt wertvoller Trocken-<br />
und Halbtrockenrasen.<br />
VIII Friedrichshohenberg <strong>bei</strong> Meisdorf<br />
Schutz eines aus ökologisch und landschaftsästhetischer<br />
Sicht prägen<strong>de</strong>n Elements <strong>de</strong>s<br />
<strong>Harz</strong>ran<strong>de</strong>s, Erhalt artenreicher Laubwäl<strong>de</strong>r<br />
und Halbtrockenrasen, Umwandlung <strong>de</strong>r<br />
Kiefern- und Fichtenforste in standortgerechte<br />
Laub- und Mischwäl<strong>de</strong>r.<br />
IX Wilslebener See<br />
Schutz <strong>de</strong>r reichen Ufervegetation und <strong>de</strong>r<br />
charakteristischen Fauna, insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>r<br />
Libellen mit zahlreichen gefähr<strong>de</strong>ten Arten.
12 Son<strong>de</strong>rausgabe 23.05.2009<br />
X Clusberg nordöstlich Pansfel<strong>de</strong><br />
Erhalt eines strukturreichen Laubwaldkomplexes<br />
mit charakteristischen Arten- und<br />
Lebensgemeinschaften in einem Gebiet mit<br />
markanten Expositionsunterschie<strong>de</strong>n sowie<br />
Felsgruppen und Geröllhängen.<br />
XI Kleiner und Großer Fallstein<br />
Erhalt von seltenen naturnahen Laub- und<br />
Laubmischwaldbestän<strong>de</strong>n an ihren natürlichen<br />
Verbreitungsgrenzen sowie von historisch<br />
geprägten Waldformen (Nie<strong>de</strong>r-, Mittelwald),<br />
insbeson<strong>de</strong>re zum Schutz von gefähr<strong>de</strong>ten<br />
o<strong>de</strong>r vom Aussterben bedrohter<br />
Tier- und Pflanzenarten. Zum Vorranggebiet<br />
gehören das NSG Waldhaus, NSG Großer Fallstein,<br />
NSG Kleiner Fallstein, NSG Ostero<strong>de</strong>r<br />
Holz.<br />
XII Harslebener Berge-Steinholz<br />
Erhalt <strong>de</strong>r artenreichen Pflanzenwelt und Insektenfauna<br />
<strong>de</strong>r Trocken- und Halbtrockenrasen<br />
sowie <strong>de</strong>r wärmegetönten Laubwaldgesellschaften<br />
an <strong>de</strong>r Nordgrenze ihres herzynischen<br />
Verbreitungsgebietes sowie geomorphologisch<br />
interessanter Bereiche.<br />
XIII Hoppelberg <strong>bei</strong> Langenstein<br />
Erhalt wärmegetönter Laubmischwaldgesellschaften<br />
mit charakteristischer Arten zu sammen<br />
setzung an ihrer nördlichen Grenze <strong>de</strong>s<br />
herzynischen Verbreitungsgebietes.<br />
XIV Herrenberg und Vorberg im Huy<br />
Erhalt pflanzengeographisch interessanter<br />
naturnaher Waldgesellschaften auf Buntsandstein<br />
und Muschelkalk mit z.T. reichen<br />
Orchi<strong>de</strong>envorkommen sowie historischen<br />
Waldnutzungsformen, wertvoller Trocken-<br />
und Halbtrockenrasen als Lebensraum für<br />
charakteristische Insekten- und Vogelarten.<br />
Sicherung <strong>de</strong>r Brutgebiete von Greifvögeln.<br />
XV A<strong>de</strong>rstedter Busch<br />
Schutz eines Sumpfwaldreliktes als Lebensraum<br />
gefähr<strong>de</strong>ter Tier- und Pflanzenarten<br />
am Ran<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Großen Bruchs.<br />
XVI Okertal<br />
Erhalt <strong>de</strong>s naturnahen Charakters und <strong>de</strong>r<br />
Dynamik <strong>de</strong>s mäandrieren<strong>de</strong>n, schnell fließen<strong>de</strong>n<br />
Flusslaufes mit Schotterbänken und<br />
Flutmul<strong>de</strong>n, Pflege und Entwicklung <strong>de</strong>r extensiven<br />
Grünlandflächen, Schutz <strong>de</strong>r<br />
Schwermetallrasen, <strong>de</strong>r Feuchtwiesen, <strong>de</strong>r<br />
Hochstau<strong>de</strong>nfluren und <strong>de</strong>r Auenwaldbestän<strong>de</strong>.<br />
XVII Alte Burg <strong>bei</strong> Gernro<strong>de</strong><br />
Erhalt artenreicher Halbtrockenrasenstandorte<br />
und Umwandlung <strong>de</strong>r Kiefernforste in<br />
standortgerechte Mischwäl<strong>de</strong>r trockener<br />
Ausprägung als Lebens- und Nahrungsraum<br />
für charakteristische Arten.<br />
XVIII Gegensteine-Schierberg <strong>bei</strong> Ballenstedt<br />
Schutz <strong>de</strong>r für <strong>de</strong>n Nordharzrand charakteristischen<br />
Felsbildungen, Erhalt <strong>de</strong>r typischen<br />
wärmelieben<strong>de</strong>n Tier- und Pflanzenarten auf<br />
Kalk- und Sandsteinstandorten, Trockengebüsche,<br />
Streuobstwiesen.<br />
XIX Teufelsmauer <strong>bei</strong> Wed<strong>de</strong>rsleben<br />
Erhalt bizarrer Felsformationen, u.a. als geologisches<br />
Lehr- und Demonstrationsobjekt<br />
und als Lebensraum seltener Tier- und Pflanzenarten,<br />
Schutz eines einmaligen Landschaftsbil<strong>de</strong>s.<br />
XX Münchenberg <strong>bei</strong> Stecklenberg<br />
Schutz eines durch historische Nutzung entstan<strong>de</strong>nen<br />
Nie<strong>de</strong>rwal<strong>de</strong>s bzw. <strong>de</strong>r daraus<br />
hervorgegangenen typischen Sukzessionsstadien<br />
und <strong>de</strong>r damit verbun<strong>de</strong>nen wertvollen<br />
Halbtrockenrasen.<br />
XXI Spaltenmoor <strong>bei</strong> Friedrichsbrunn<br />
Erhalt seltener Erlenbruchwäl<strong>de</strong>r, einer im<br />
<strong>Harz</strong> seltenen Buchenaltholzbestockung sowie<br />
<strong>de</strong>r natürlichen Mischbaumarten Berg-<br />
Ahorn und Traubeneiche.<br />
XXII Heidberg <strong>bei</strong> Münchenhof<br />
Erhalt eines trockenwarmen Standortes mit<br />
Vorkommen gefähr<strong>de</strong>ter Pflanzen- und Tierarten<br />
sowie geomorphologisch interessanten<br />
Bereichen.<br />
XXIII Ziegenberg <strong>bei</strong> Königero<strong>de</strong><br />
Erhalt und Wie<strong>de</strong>rherstellung eines günstigen<br />
Erhaltungszustan<strong>de</strong>s <strong>de</strong>r Eichen-Hainbuchenwäl<strong>de</strong>r<br />
mit für diese Höhenstufe typischen<br />
Struktur und Artenzusammensetzung<br />
einschließlich aller dafür charakteristischen<br />
Arten.<br />
XXIV Großer Ronneberg-Bielstein <strong>bei</strong> Stolberg<br />
Erhalt artenreicher Mittelgebirgswiesen sowie<br />
naturnaher Waldbestän<strong>de</strong> als Lebensraum<br />
charakteristischer Tierarten.<br />
XXV Helme <strong>bei</strong> Martinsrieth<br />
Sicherung eines günstigen Erhaltungszustan<strong>de</strong>s<br />
<strong>de</strong>s Fließgewässersystems <strong>de</strong>r Helme,<br />
Erhalt und Wie<strong>de</strong>rherstellung artenreicher<br />
Ufergesellschaften.<br />
XXVI Märzenbechertal <strong>bei</strong> Landgrafroda/<br />
Allstedt<br />
Erhalt eines naturnahen Laubwaldbestan<strong>de</strong>s<br />
mit seiner charakteristischen Artenzusammensetzung.<br />
XXVII Hopptal, Kirschberg und Handkante<br />
<strong>bei</strong> Sangerhausen<br />
Erhalt von Halbtrockenrasen, Trockengebüschen<br />
und Streuobstbestän<strong>de</strong>n als Trittsteinbiotope<br />
und Refugialräume in <strong>de</strong>r intensiv<br />
genutzten Agrarlandschaft.<br />
XXVIII Borntal, Feuchtgebiete und Hei<strong>de</strong> <strong>bei</strong><br />
Allstedt<br />
Schutz und Erhalt eines Biotopkomplexes<br />
von Wäl<strong>de</strong>rn, Feuchtgebieten, Hei<strong>de</strong>flächen<br />
und Grünlandbereichen.<br />
XXIX Hackpfüffler See<br />
Erhalt und Entwicklung eines günstigen Erhaltungszustan<strong>de</strong>s<br />
eines natürlichen eutrophen<br />
Standgewässers in <strong>de</strong>r Helmenie<strong>de</strong>rung<br />
einschließlich seiner Verlandungsbereiche<br />
und <strong>de</strong>r daraus hervorgehen<strong>de</strong>n wertvollen<br />
Lebensräume mit charakteristischen Arten-<br />
und Lebensgemeinschaften, z.B. artenreiche<br />
Ufer- und Auenbereiche, Binnensalzwiesen.<br />
XXX Der Hagen und Othaler Wald<br />
Sicherung eines günstigen Erhaltungszustan<strong>de</strong>s<br />
artenreicher Wäl<strong>de</strong>r, Gebüsche und<br />
Säume als Lebensraum charakteristischer<br />
Arten.<br />
XXXI Albrechtshaus und Oberes Selketal<br />
Erhalt artenreicher Buchenwäl<strong>de</strong>r, montaner<br />
Bach-Erlenwäl<strong>de</strong>r und Bergwiesen als Lebensraum<br />
für zahlreiche verschie<strong>de</strong>ne Tier-<br />
und Pflanzenarten, z.B. Zwergfle<strong>de</strong>rmäuse,<br />
Schwarzstorch, Bergmolch. Schutz <strong>de</strong>r Bergwiesen<br />
mit ihrer typischen Flora und Fauna,<br />
Erhalt <strong>de</strong>r naturnahen, nicht ausgebauten<br />
Bachläufe mit ihrer artenreichen natürlichen<br />
Bachfauna einschließlich <strong>de</strong>r bachbegleiten<strong>de</strong>n<br />
Pflanzenbestän<strong>de</strong>.<br />
XXXII Eichenberg <strong>bei</strong> Hasselfel<strong>de</strong><br />
Erhalt einer Laubwaldinsel (Eichen- und<br />
Schluchtwald) von hoher ökologischer Be<strong>de</strong>utung<br />
und Felsstandorte mit ihren charakteristischen<br />
Pflanzen- und Tierarten.<br />
XXXIII Elendstal <strong>bei</strong> Elend<br />
Erhalt <strong>de</strong>r höchstgelegenen Buchenbestän<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>s <strong>Harz</strong>es, <strong>de</strong>r artenreichen Schluchtwäl<strong>de</strong>r<br />
und ihrer charakteristischen Arten-<br />
und Lebensgemeinschaften.<br />
XXXIV <strong>Harz</strong>er Bachtäler<br />
Erhalt und Entwicklung eines vernetzten Systems<br />
landschaftsprägen<strong>de</strong>r Mittelgebirgstäler<br />
mit naturnahen Fließgewässern, montanen<br />
Bach-Erlenwäl<strong>de</strong>r, Berg- und Feuchtwiesen<br />
als Lebensstätten für viele seltene<br />
Tier- und Pflanzenarten.<br />
XXXV Kramershai <strong>bei</strong> Elend<br />
Schutz und För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r höchstgelegenen<br />
Rotbuchenvorkommen im <strong>Harz</strong> sowie <strong>de</strong>r<br />
kleinflächigen Moor- und Quellbereiche.<br />
XXXVI Schieferberg <strong>bei</strong> Neuwerk<br />
Erhalt <strong>de</strong>r artenreichen Wäl<strong>de</strong>r mit charakteristischer<br />
Artenausstattung.<br />
XXXVII Ziegenberg <strong>bei</strong> Heimburg<br />
Erhalt <strong>de</strong>r submediterranen Pflanzengesellschaften,<br />
insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>r Trocken- und<br />
Halbtrockenrasen mit ihrer artenreichen Insektenfauna,<br />
geomorphologische Dokumentation<br />
<strong>de</strong>r Schichtfolgen im Bereich <strong>de</strong>r Auf-
Son<strong>de</strong>rausgabe 23.05.2009<br />
richtungszone <strong>de</strong>s nördlichen <strong>Harz</strong>vorlan<strong>de</strong>s,<br />
Schutz dieser Erscheinung vor Abbau<br />
und Zerschneidung.<br />
Z 3 In <strong>de</strong>n Vorranggebieten für Natur und<br />
Landschaft sind Maßnahmen vorzusehen, die<br />
die Entwicklung und Sicherung <strong>de</strong>s ökologischen<br />
Potenzials zum Ziel haben. In diesen<br />
Gebieten ist verstärkt auf die nachhaltige Sicherung<br />
<strong>de</strong>r ökologischen Funktionen hinzuwirken.<br />
Dazu gehören: Die Erhaltung einer artenreichen<br />
Tier- und Pflanzenwelt und ihrer Lebensräume,<br />
die Verbesserung <strong>de</strong>s Klimas und <strong>de</strong>r<br />
Frischluftzufuhr, die Reinhaltung <strong>de</strong>r Luft, die<br />
Erhaltung <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nqualität, die Reinhaltung<br />
<strong>de</strong>r Gewässer und die Sicherung <strong>de</strong>r hydrogeologischen<br />
Gegebenheiten. Die Vielfalt und<br />
Eigenart <strong>de</strong>r seltenen und gefähr<strong>de</strong>ten Lebensräume<br />
ist durch geeignete Maßnahmen<br />
zu erhalten, zu entwickeln, ggf. wie<strong>de</strong>rherzustellen<br />
o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r natürlichen Sukzession zu<br />
überlassen.<br />
Z 4 Bei im Einzelfall entstehen<strong>de</strong>n Nutzungskonflikten<br />
zwischen Vorranggebieten<br />
für Natur und Landschaft und Vorranggebieten<br />
für Hochwasserschutz hat <strong>de</strong>r Hochwasserschutz<br />
Vorrang.<br />
4.3.4. Vorranggebiete für Landwirtschaft<br />
Vorranggebiete für Landwirtschaft sind aufgrund<br />
<strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nfruchtbarkeit, <strong>de</strong>r Standortcharakteristik<br />
o<strong>de</strong>r Traditionen und Erfahrungen<br />
auf <strong>de</strong>m Gebiet <strong>de</strong>r Tierzucht und <strong>de</strong>s<br />
Ackerbaus sowie wegen <strong>de</strong>r Standortgunst für<br />
Son<strong>de</strong>rkulturen beson<strong>de</strong>rs für eine landwirtschaftliche<br />
Nutzung geeignet, so dass in ihnen<br />
die Landwirtschaft als Wirtschaftsfaktor,<br />
Nahrungsproduzent und Erhalter <strong>de</strong>r Kulturlandschaft<br />
die prioritäre Raumfunktion und<br />
-nutzung darstellt.<br />
Z 1 Aufgrund <strong>de</strong>r natürlichen Voraussetzungen<br />
kommt <strong>de</strong>r Landwirtschaft in <strong>de</strong>n<br />
<strong>Harz</strong>vorlän<strong>de</strong>rn eine beson<strong>de</strong>re Be<strong>de</strong>utung<br />
zu. Um diesen für die Region wichtigen Wirtschaftszweig<br />
zu erhalten und zu för<strong>de</strong>rn,<br />
wird Teilräumen ein Prioritätsanspruch für<br />
die landwirtschaftliche Nutzung zugewiesen,<br />
die vor entgegenstehen<strong>de</strong>n Nutzungen zu<br />
sichern sind. Folgen<strong>de</strong> Vorranggebiete für<br />
Landwirtschaft wer<strong>de</strong>n festgelegt:<br />
I Teile <strong>de</strong>r Mag<strong>de</strong>burger Bör<strong>de</strong><br />
II Nördliches <strong>Harz</strong>vorland<br />
III Nordöstliches <strong>Harz</strong>vorland<br />
IV Gebiet um Allstedt-Mittelhausen-<br />
Hol<strong>de</strong>nstedt<br />
V Gol<strong>de</strong>ne Aue<br />
4.3.5. Vorranggebiete für Rohstoffgewinnung<br />
G 1 Wegen <strong>de</strong>r Standortgebun<strong>de</strong>nheit von<br />
Rohstoffen wird mit <strong>de</strong>r Festlegung von Vorranggebieten<br />
für Rohstoffgewinnung <strong>de</strong>n Erfor<strong>de</strong>rnissen<br />
<strong>de</strong>r vorsorgen<strong>de</strong>n Sicherung von<br />
erkun<strong>de</strong>ten Rohstoffvorkommen sowie einer<br />
Gewinnung von Rohstoffen im Rahmen einer<br />
räumlich geordneten Gesamtentwicklung <strong>de</strong>s<br />
Lan<strong>de</strong>s unter Beachtung wirtschaftlicher, ökologischer<br />
und sozialer Erfor<strong>de</strong>rnisse Rechnung<br />
getragen.<br />
G 2 Vorranggebiete für Rohstoffgewinnung<br />
sind Gebiete mit erkun<strong>de</strong>ten Rohstofflagerstätten,<br />
die bereits wirtschaftlich genutzt<br />
wer<strong>de</strong>n, die für eine wirtschaftliche Nutzung<br />
vorgesehen sind o<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>nen das Rohstoffvorkommen<br />
wegen seiner wirtschaftlichen<br />
Be<strong>de</strong>utung geschützt wer<strong>de</strong>n soll.<br />
Z 3 In diesen Vorranggebieten stellt <strong>de</strong>r<br />
Abbau von Rohstoffen das überwiegen<strong>de</strong> öffentliche<br />
Interesse dar. Diese Bereiche sind von<br />
Nutzungen freizuhalten, die <strong>de</strong>n Abbau wesentlich<br />
erschweren o<strong>de</strong>r verhin<strong>de</strong>rn wür<strong>de</strong>n.<br />
Z 4 Als Vorranggebiete für Rohstoffgewinnung<br />
wer<strong>de</strong>n festgelegt:<br />
I Solfeld und Steinsalzlagerstätte Bernburg<br />
(untertägig), hier Teillagerstätte<br />
Rathmannsdorf<br />
II Solfeld Staßfurt (untertägig)<br />
III Kalksteinlagerstätte Elbingero<strong>de</strong>/Rübeland<br />
IV Kalksteinlagerstätten Staßfurt/För<strong>de</strong>rstedt/Bernburg/Nienburg<br />
V Kalksteinlagerstätte Groß Börnecke<br />
VI Quarzsandlagerstätte Ermsleben<br />
VII Kiessandlagerstätte Reinstedt-Hoym<br />
VIII Kiessandlagerstätte Frose-Aschersleben<br />
(Teilfeld 2)<br />
IX Kiessandlagestätte Aschersleben/<br />
Froser Weg<br />
X Kiessandlagerstätte Marbe/Atzendorf<br />
XI Kiessandlagerstätte Halberstadt/<br />
Holtemmeaue<br />
XII Kiessandlagerstätte Halberstadt/<br />
B81<br />
XIII Kiessandlagerstätte Bo<strong>de</strong>aue-Wegeleben<br />
XIV Kiessandlagerstätte Ro<strong>de</strong>rsdorf<br />
XV Kiessandlagerstätte Ströbeck/Kreuzberg<br />
XVI Kiessandlagerstätte Bühne-Wülpero<strong>de</strong><br />
XVII Kiessandlagerstätte Deersheim/Nord<br />
XVIII Quarzsandlagerstätte Quedlinburg/<br />
Lehof<br />
XIX Kiessandlagerstätte Bo<strong>de</strong>aue-Ditfurt<br />
XX Torflagerstätte Helsunger Bruch<br />
XXI Kiessandlagerstätte Warnstedt-Timmenro<strong>de</strong><br />
13<br />
XXII Kiessandlagerstätte Ba<strong>de</strong>born<br />
XXIII Hartsteinlagerstätte Ballenstedt-<br />
Rehköpfe<br />
XXIV Kiessandlagerstätte Roßla<br />
XXV Kiessandlagerstätte Berga<br />
XXVI Kiessandlagerstätte Wallhausen<br />
XXVII Hartsteinlagerstätte Unterberg<br />
XXVIII Hartsteinlagerstätte Großer Hornberg<br />
XXIX Werk- und Dekosteinlagerstätte Kleiner<br />
Birkenkopf<br />
XXX Werk- und Dekosteinlagerstätte<br />
Thumkuhlental, Teilfeld 1<br />
XXXI Kiessandlagerstätte Abbenro<strong>de</strong><br />
Z 5 Die unter Z 4 genannten Vorranggebiete<br />
Nr. I und II stellen gleichzeitig regional<br />
be<strong>de</strong>utsame Gebiete zur unterirdischen behälterlosen<br />
Speicherung dar. Die im Nachgang<br />
<strong>de</strong>r Rohstoffgewinnung mögliche Nutzung<br />
dieser Lagerstätten als Kavernenspeicher<br />
ist von entgegenstehen<strong>de</strong>n raumbeanspruchen<strong>de</strong>n<br />
und raumbeeinflussen<strong>de</strong>n<br />
Nutzungen freizuhalten.<br />
Z 6 Die Rohstoffgewinnung in <strong>de</strong>n Vorranggebieten,<br />
die ganz o<strong>de</strong>r teilweise im<br />
Bereich natürlicher Überschwemmungsgebiete<br />
liegen, hat so zu erfolgen, dass <strong>de</strong>n<br />
Belangen <strong>de</strong>s Hochwasserschutzes Rechnung<br />
zu tragen ist. Das Ziel 2 <strong>de</strong>s Pkt. 4.3.1.<br />
(Vorranggebiete für Hochwasserschutz) ist<br />
sinngemäß anzuwen<strong>de</strong>n.<br />
G 7 Bei <strong>de</strong>r Betriebsführung bergbaulicher<br />
Tätigkeiten sind im Bereich <strong>de</strong>r unter Z<br />
4 genannten Vorranggebiete Nr. XXIII, XXVII<br />
und XXVIII (Hartsteinlagerstätten im <strong>Harz</strong>)<br />
die Belange von Natur und Landschaft sowie<br />
von Tourismus und Erholung im beson<strong>de</strong>ren<br />
Maße zu berücksichtigen.<br />
Z 8 Vorhaben mit zugelassenen bergrechtlichen<br />
Betriebsplänen o<strong>de</strong>r sonstigen,<br />
nach an<strong>de</strong>ren Fachgesetzen erteilten Abbaugenehmigungen<br />
in an<strong>de</strong>ren Vorrang- bzw.<br />
Vorbehaltsgebieten wer<strong>de</strong>n aus regionalplanerischer<br />
Sicht grund sätzlich nicht in Frage<br />
gestellt.<br />
4.4. Lan<strong>de</strong>s- und regional be<strong>de</strong>utsameVorrangstandorte<br />
Z 1 Für die Ansiedlung von Industrie- und<br />
Gewerbeanlagen, Verkehrsanlagen, Ver- und<br />
Entsorgungsanlagen, Freizeitanlagen und<br />
sonstigen Anlagen, die wegen ihrer Größenordnung<br />
von über regionaler bzw. regionaler<br />
Be<strong>de</strong>utung sind, wer<strong>de</strong>n Vorrangstandorte<br />
festgelegt. Mit <strong>de</strong>r Festlegung solcher Vorrangstandorte<br />
wer<strong>de</strong>n bestimmten Standorten<br />
Nutzungen mit Prioritätsanspruch zugewiesen,<br />
die von entgegenstehen<strong>de</strong>n raumbeanspruchen<strong>de</strong>n<br />
und raumbeeinflussen<strong>de</strong>n
14 Son<strong>de</strong>rausgabe 23.05.2009<br />
Nutzungen freizuhalten sind. Die dafür benötigten<br />
Flächen sind näher zu konkretisieren<br />
und städtebaulich zu sichern und zu entwikkeln.<br />
Z 2 Alle Zentralen Orte sind Schwerpunkte<br />
für die Entwicklung von Industrie und Gewerbe<br />
sowie für die infrastrukturelle Anbindung an<br />
an<strong>de</strong>re Räume.<br />
4.4.1. Vorrangstandorte für Industrie<br />
und Gewerbe<br />
Z 1 Als Vorrangstandorte für lan<strong>de</strong>sbe<strong>de</strong>utsame,<br />
großflächige Industrieanlagen<br />
sind im LEP-LSA für die <strong>Planung</strong>sregion <strong>Harz</strong><br />
festgelegt:<br />
- Aschersleben<br />
- Staßfurt<br />
- Sangerhausen<br />
- Wernigero<strong>de</strong>.<br />
Darüber hinaus wer<strong>de</strong>n aufgrund <strong>de</strong>r günstigen<br />
Infrastrukturanbindung folgen<strong>de</strong> Schwerpunktstandorte<br />
für Industrie und Gewerbe<br />
festgelegt:<br />
- Gewerbepark Cochstedt/Schneidlingen mit<br />
Verkehrsflughafen<br />
- <strong>Harz</strong>gero<strong>de</strong>.<br />
Z 2 In <strong>de</strong>n zentralen Orten sind Industrie-<br />
und Gewerbegebiete schwerpunktmäßig<br />
bereitzustellen, die entsprechend <strong>de</strong>r<br />
zentralörtlichen Glie<strong>de</strong>rung über <strong>de</strong>n örtlichen<br />
Bedarf hinausgehen. <strong>Regionale</strong> Be<strong>de</strong>utung<br />
für Industrie und Gewerbe besitzen da<strong>bei</strong><br />
insbeson<strong>de</strong>re die Vorrangstandorte:<br />
- Halberstadt<br />
- Quedlinburg<br />
- Blankenburg<br />
- Ilsenburg<br />
- Osterwieck<br />
- Roßla<br />
- Rottlebero<strong>de</strong><br />
- Thale.<br />
Z 3 Als weitere regional be<strong>de</strong>utsame Vorrangstandorte<br />
für Industrie und Gewerbe<br />
außerhalb <strong>de</strong>r zentralen Orte wer<strong>de</strong>n festgelegt:<br />
- Nachterstedt und Gatersleben<br />
- Neu Staßfurt<br />
- OT Reinstedt <strong>de</strong>r Stadt Falkenstein/<strong>Harz</strong><br />
- Westeregeln<br />
- (Gernro<strong>de</strong>)-Rie<strong>de</strong>r<br />
- OT Warnstedt <strong>de</strong>r Stadt Thale<br />
- Berga<br />
- Flugplatz Allstedt.<br />
4.4.2. Vorrangstandorte für Verkehrsanlagen<br />
Z 1 Als Vorrangstandort für lan<strong>de</strong>sbe<strong>de</strong>utsame<br />
Verkehrsanlagen wird festgelegt:<br />
- Errichtung eines regionalen Güterverkehrszentrums<br />
(Güterverkehrssubzentrums) in<br />
Halberstadt.<br />
Z 2 Mit <strong>de</strong>n regionalen Güterverkehrszentren<br />
soll mittel- und langfristig ein alle Teilräume<br />
<strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s erschließen<strong>de</strong>s Angebot an<br />
Standorten für die konzentrierte Ansiedlung<br />
von Transportgewerbebetrieben und Logistikeinrichtungen<br />
sowie für KLV-Anlagen (kombinierter<br />
Ladungsverkehr Straße/Schiene)<br />
geschaffen wer<strong>de</strong>n, die mit <strong>de</strong>m GVZ Mag<strong>de</strong>burg<br />
verbun<strong>de</strong>n sind. Vorrangig sollen für die<br />
regionalen Güterverkehrszentren zur Standortsicherung<br />
und -optimierung räumliche und<br />
flächenmäßige Standortkonkretisierungen in<br />
<strong>de</strong>r Regional-/und Flächennutzungsplanung<br />
erfolgen und Standortentwicklungskonzepte<br />
aufgestellt wer<strong>de</strong>n.<br />
Z 3 Funktionen von regional be<strong>de</strong>utsamen<br />
Vorrangstandorten für Verkehrsanlagen<br />
übernehmen auch alle die im Pkt. 4.8.2.<br />
(Schienenverkehr) benannten Güterverkehrsstellen<br />
sowie die im Pkt. 4.8.5. (Luftverkehr)<br />
benannten regional be<strong>de</strong>utsamen Flughäfen<br />
und Lan<strong>de</strong>plätze Coch stedt und Allstedt.<br />
4.4.3. Vorrangstandorte für Ver-<br />
und Entsorgung<br />
Energiewirtschaft<br />
Z 1 Die bestehen<strong>de</strong>n Anlagen und Standorte<br />
<strong>de</strong>r Energieversorgung sind bedarfsgerecht<br />
zu entwickeln. Der Mo<strong>de</strong>rnisierung,<br />
<strong>de</strong>m Ausbau und <strong>de</strong>r Erweiterung bestehen<strong>de</strong>r<br />
Anlagen ist gegenüber <strong>de</strong>r Inanspruchnahme<br />
neuer Standorte <strong>de</strong>r Vorzug einzuräumen.<br />
Regional be<strong>de</strong>utsame Standorte für die<br />
Energiewirtschaft in <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion<br />
<strong>Harz</strong> sind:<br />
- Industriekraftwerk Staßfurt,<br />
- Pumpspeicherwerk Wen<strong>de</strong>furth.<br />
Abfallwirtschaft<br />
G 2 In <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion sollen alle<br />
Möglichkeiten zur Abfallvermeidung ausgeschöpft<br />
wer<strong>de</strong>n. Entsprechend <strong>de</strong>m Stand<br />
<strong>de</strong>r Technik sind alle notwendigen Voraussetzungen<br />
zur Rückführung von Sekundärrohstoffen<br />
in <strong>de</strong>n Wirtschaftskreislauf und<br />
damit zur Reduzierung <strong>de</strong>r zu beseitigen<strong>de</strong>n<br />
Abfallmenge zu schaffen.<br />
Z 3 Um eine ausreichen<strong>de</strong> Standortsicherung<br />
für die Aufbereitung/Behandlung<br />
von nicht vermeidbaren Abfällen zu gewähr-<br />
leisten, wer<strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong> Standorte in <strong>de</strong>r<br />
Region <strong>Harz</strong> festgelegt:<br />
– Aufbereitungs- und Abfallbehandlungsanlage<br />
„E<strong>de</strong>rsleben“<br />
– Energie- und Verwertungszentrale Anhalt<br />
(Standort Staßfurt).<br />
Wasserversorgung<br />
Z 4 Als regional be<strong>de</strong>utsame Standorte<br />
für Wasserversorgung sind folgen<strong>de</strong> technische<br />
Anlagen zur Trinkwasserbereitstellung<br />
und –aufbereitung in <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion<br />
<strong>Harz</strong> festgesetzt:<br />
– Wasserwerk Wienro<strong>de</strong> (250.000 m 2 /d)<br />
– Wasserwerk Halberstadt-Klus (9.000<br />
m 2 /d)<br />
– Wasserwerk Quedlinburg (12.000 m 2 /d)<br />
– Wasserwerk Zillierbach-Talsperre (8.000<br />
m 2 /d)<br />
– Pumpstation Sangerhausen (11800 m 2 /d)<br />
Abwasserbehandlung<br />
G 5 Die Abwasserbehandlung und –beseitigung<br />
ist entsprechend <strong>de</strong>m aktuellen<br />
Stand <strong>de</strong>r Technik und ökologischen Erfor<strong>de</strong>rnissen<br />
durch Instandsetzung, Ausbau<br />
und Neubau von Netzen und Anlagen weiterhin<br />
zu verbessern.<br />
Z 6 Zur konstanten Verbesserung und<br />
zum Schutz <strong>de</strong>r Wasserqualität <strong>de</strong>r ober- und<br />
unterirdischen Gewässer in <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion<br />
<strong>Harz</strong> ist eine ausreichen<strong>de</strong> Sicherstellung<br />
<strong>de</strong>r Abwasserreinigung an folgen<strong>de</strong>n<br />
regional be<strong>de</strong>utsamen Standorten zu gewährleisten:<br />
- Aschersleben<br />
- Hecklingen, OT Gänsefurth<br />
- Halberstadt<br />
- Wegeleben/A<strong>de</strong>rsleben<br />
- Quedlinburg<br />
- Sangerhausen<br />
- Blankenburg<br />
- Rübeland<br />
- Wernigero<strong>de</strong> OT Silstedt<br />
G 7 Eine <strong>de</strong>zentrale Abwasserentsorgung<br />
mit Kleinkläranlagen ist dort zu erhalten<br />
o<strong>de</strong>r zu errichten, wo <strong>de</strong>r Anschluss an eine<br />
zentrale Abwasseranlage wirtschaftlich unzweckmäßig<br />
ist und die Erfor<strong>de</strong>rnisse <strong>de</strong>s<br />
Gewässerschutzes sowie Zielsetzungen <strong>de</strong>r<br />
Wirtschafts- und Siedlungsentwicklung nicht<br />
entgegenstehen.<br />
Z 8 Als regional be<strong>de</strong>utsamer Standort<br />
für industrielle Abwasserbehandlungsanlagen<br />
wird festgelegt:<br />
- Industrielle Absetzanlage Unseburg (Absetzbecken<br />
1-8, davon Becken 8 als <strong>Planung</strong><br />
bedarf näherer Abstimmung, „Kalkteiche“).
Son<strong>de</strong>rausgabe 23.05.2009<br />
4.4.4. Vorrangstandorte für<br />
Großflächige Freizeitanlagen<br />
Z 1 Großflächige Freizeitanlagen sind<br />
intensiv genutzte Anlagen, die <strong>de</strong>r Freizeitgestaltung<br />
und <strong>de</strong>r Erholung dienen. Sie<br />
stellen neben <strong>de</strong>n Vorbehaltsgebieten für<br />
Tourismus und Erholung die räumlichen<br />
Schwerpunkte für die Tourismusentwicklung<br />
in <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion dar und sind von entgegenstehen<strong>de</strong>n<br />
raumbeanspruchen<strong>de</strong>n<br />
und raumbeeinflussen<strong>de</strong>n Nutzungen freizuhalten<br />
und zu entwickeln.<br />
Folgen<strong>de</strong> regional be<strong>de</strong>utsame Standorte für<br />
großflächige Freizeitanlagen wer<strong>de</strong>n festgelegt:<br />
– Erholungsgebiet Lö<strong>de</strong>rburger See und<br />
Schachtsee Wolmirsleben<br />
– Freizeit- und Erholungsanlagen „Seeland“<br />
– Golfplatz sowie Feriendorf „Selketal“<br />
Meisdorf<br />
– Moto-Cross-Rennstrecke Westeregeln<br />
– Motorsportanlage „<strong>Harz</strong>ring“, Stadt Falkenstein,<br />
OT Reinstedt<br />
– Strandsolbad Staßfurt<br />
– Erholungsgebiet „Halberstädter See mit<br />
Campingplatz“<br />
– Erholungsgebiet „Halberstädter Berge“<br />
– Golfplatz Osterwieck<br />
– Campingplätze östlich von Straßberg und<br />
südlich von Gernro<strong>de</strong><br />
– Freizeit- und Erholungsanlagen Thale<br />
– KIEZ Güntersberge<br />
– Moto-Cross-Rennstrecke Westerhausen<br />
– Motorsport- u. Freizeitzentrum mit integriertem<br />
Verkehrssicherheitszentrum<br />
„Am Gegenstein Ballenstedt“<br />
– Freizeitanlagen am Stausee Kelbra<br />
– Freizeit- und Erholungsanlagen Hasselfel<strong>de</strong><br />
– Freizeit- und Erholungsgebiet „Ilseaue“<br />
Ilsenburg<br />
– Hotel- und Tourismusprojekt Albrechtshaus<br />
<strong>bei</strong> Stiege<br />
– „Schierke 2000“<br />
– Stapelburg Eurocamp<br />
– Freizeit- und Erholungsanlagen Wernigero<strong>de</strong><br />
G 2 Standorte für großflächige Freizeitanlagen<br />
mit überregionaler Be<strong>de</strong>utsamkeit sind<br />
hinsichtlich ihrer Art, Lage und Umfang <strong>de</strong>m<br />
zentralörtlichen System o<strong>de</strong>r bereits vorhan<strong>de</strong>nen<br />
regional be<strong>de</strong>utsamen Tourismusstandorten<br />
anzupassen und zu bün<strong>de</strong>ln. Auf eine<br />
leistungsfähige und attraktive Anbindung <strong>de</strong>s<br />
ÖPNV ist da<strong>bei</strong> beson<strong>de</strong>rs zu achten.<br />
Z 3 Neu zu bauen<strong>de</strong> großflächige Freizeitanlagen<br />
sind raum- und umweltverträglich zu<br />
planen und so zu gestalten, dass sie sich harmonisch<br />
in das Landschaftsbild einfügen.<br />
G 4 Ein Vorrangstandort für großflächige<br />
Freizeitanlagen „<strong>Harz</strong>zeit“ in <strong>de</strong>n Gemarkungen<br />
Blankenburg, Cattenstedt und Wienro<strong>de</strong><br />
ist nach entsprechen<strong>de</strong>r lan<strong>de</strong>splanerischer<br />
Abstimmung gegebenenfalls im <strong>Regionale</strong>n<br />
Entwicklungsplan zu ergänzen.<br />
4.4.5. Vorrangstandorte für Forschung<br />
und Bildung<br />
G 1 Die Rolle <strong>de</strong>r Region als Standort für<br />
Bildung, Wissenschaft und Forschung ist zu<br />
festigen und weiter auszubauen, um insbeson<strong>de</strong>re<br />
<strong>de</strong>r Jugend Entwicklungsmöglichkeiten<br />
zu geben und die Bindung an die Region<br />
zu erhöhen.<br />
Z 2 Folgen<strong>de</strong> regional und überregional<br />
be<strong>de</strong>utsame Bildungseinrichtungen sind neben<br />
<strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Bildungsstätten zu erhalten<br />
und zu för<strong>de</strong>rn:<br />
- Berufsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Schule außerhalb zentraler<br />
Orte, Böhnshausen<br />
- Fachhochschule <strong>de</strong>r Polizei <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s<br />
Sachsen-Anhalt, Standort Aschersleben<br />
- Hochschule <strong>Harz</strong> mit Standorten in Wernigero<strong>de</strong><br />
und Halberstadt<br />
- Lan<strong>de</strong>sgymnasium für Musik in Wernigero<strong>de</strong><br />
- Lan<strong>de</strong>sbildungszentrum für Hörgeschädigte,<br />
Blin<strong>de</strong> und Taubblin<strong>de</strong>, Standort<br />
Halberstadt<br />
Z 3 Sonstige regional be<strong>de</strong>utsame Forschungs-<br />
und Technologieeinrichtungen<br />
sind zukunftsorientiert und in wirtschaftlicher<br />
Hinsicht auszubauen und weiterzuentwickeln.<br />
Dazu zählen folgen<strong>de</strong> weitere Vorrangstandorte:<br />
- Biotechnologiezentrum Gatersleben einschließlich<br />
Lehr- und Forschungseinrichtungen<br />
- Forschungs- und Bildungszentrum auf<br />
<strong>de</strong>m OPTIMA-Gelän<strong>de</strong> in Aschersleben<br />
- Industriepark <strong>Harz</strong>gero<strong>de</strong> mit Creativitäts-<br />
und Competenz-Centrum (CCC)<br />
- Pulvermetallurgisches Kompetenz-Zentrum<br />
(PMC) Thale<br />
- Bun<strong>de</strong>sanstalt für Züchtungsforschung<br />
an Kulturpflanzen in Quedlinburg<br />
- Genbank-Projekt „Rose“ in Sangerhausen<br />
- Robert-Koch-Institut in Wernigero<strong>de</strong><br />
4.4.6. Vorrangstandorte für Kultur-<br />
und Denkmalpflege<br />
G 1 Als regional be<strong>de</strong>utsame Standorte<br />
für Kultur und Denkmalpflege wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r<br />
<strong>Planung</strong>sregion Bau<strong>de</strong>nkmale, Denkmalbereiche<br />
als Mehrheiten baulicher Anlagen und<br />
archäologische Kultur<strong>de</strong>nkmale mit regionaler<br />
o<strong>de</strong>r überregionaler Be<strong>de</strong>utung festge-<br />
15<br />
legt. Diese Kultur<strong>de</strong>nkmale sind als Quellen<br />
und Zeugnisse menschlicher Geschichte und<br />
als prägen<strong>de</strong>r Bestandteil <strong>de</strong>r Kulturlandschaft<br />
zu schützen, zu pflegen und wissenschaftlich<br />
zu erforschen.<br />
Z 2 Als Vorrangstandorte für Kultur und<br />
Denkmalpflege wer<strong>de</strong>n festgelegt:<br />
- Aschersleben mit historischer Altstadt<br />
- Burg Falkenstein mit Waldgebiet bis einschließlich<br />
Park Degenershausen<br />
- Burg Freckleben<br />
- Egeln mit Burganlage, Kloster und Altstadt<br />
- Ermsleben mit historischer Altstadt und<br />
Konradsburg<br />
- Hecklingen mit Schloss und Klosterkirche<br />
sowie Schloss Gänsefurth<br />
- Kirche in Frose<br />
- Schloss Hohenerxleben<br />
- Halberstadt mit historischer Altstadt,<br />
Dom und Kirchen, Park Spiegelsberge mit<br />
Jagdschloss<br />
- Schloss- und Parkanlage Langenstein sowie<br />
Wohnhöhlen Schäferberg und Altenburg<br />
- Fachwerkstadt Osterwieck mit historischem<br />
Stadtkern<br />
- Klosteranlage Huysburg<br />
- Schachdorf Ströbeck<br />
- Wasserburg Zilly<br />
- Wasserschloss Westerburg<br />
- Quedlinburg UNESCO Weltkulturerbestadt<br />
mit Stiftsschloss und -kirche, Wiperti-<br />
Kloster und Park anlagen<br />
- Ditfurt mit Klosterhof und weiteren mittelalterlichen<br />
Höfen<br />
- Gernro<strong>de</strong> mit Stiftskirche und historischem<br />
Ortskern<br />
- Kloster Wendhusen in Thale<br />
- <strong>Harz</strong>gero<strong>de</strong> mit historischer Altstadt,<br />
Schloß und Bergmannskirche<br />
- Schloss und Schlosspark Ballenstedt und<br />
Parkanlage Roseburg<br />
- Sangerhausen mit Rosarium, historischer<br />
Innenstadt und bergbaulichen Anlagen<br />
- Allstedt mit Schloss und Burg sowie historischer<br />
Altstadt<br />
- Fachwerkstadt Stolberg mit Schloß,<br />
Stadtkirche und historischem Rathaus sowie<br />
„Josephs kreuz“<br />
- Königspfalz Tilleda<br />
- Roßla, Ortskern mit Zwergresi<strong>de</strong>nz<br />
- Fachwerkstadt Wernigero<strong>de</strong> mit historischer<br />
Altstadt, Schloss, Lustgarten, Rathaus,<br />
Kirchen<br />
- Blankenburg mit Altstadt, Schlössern und<br />
Schlossgärten sowie Burgruine Regenstein<br />
und Kloster Michaelstein<br />
- Ilsenburg mit Schloss- und Klosterkomplex,<br />
Fürst-Stolberg-Hütte<br />
- Drübeck mit Kloster und Klostergarten<br />
- Stadtanlage von Elbingero<strong>de</strong><br />
- Derenburg mit historischem Stadtkern<br />
- Hasselfel<strong>de</strong> mit historischem Stadtkern
16 Son<strong>de</strong>rausgabe 23.05.2009<br />
G 3 Weiterhin sind die Stätten <strong>de</strong>s historischen<br />
Montanwesens (Bergbau<strong>de</strong>nkmale, hier<br />
insbeson<strong>de</strong>re die <strong>de</strong>s Elbingerö<strong>de</strong>r Komplexes,<br />
<strong>de</strong>s Unterharzer Gangerzbaus, <strong>de</strong>s Kupferschieferbergbaus<br />
und <strong>de</strong>s Kalisalzbergbaus<br />
sowie die montanbedingte Wasserwirtschaft),<br />
auch im Hinblick auf <strong>de</strong>n Industrietourismus<br />
aus kulturhistorischen Grün<strong>de</strong>n zu erhalten.<br />
Gleiches gilt für die <strong>Harz</strong>er Schmalspurbahn.<br />
Z 4 Eine erhebliche visuelle Beeinträchtigung<br />
<strong>de</strong>r unter Z 2 genannten Vorrangstandorte<br />
ist durch Maßnahmen <strong>de</strong>r Siedlungs-<br />
und Wirtschaftsentwicklung, <strong>de</strong>s Rohstoffabbaus,<br />
energiewirtschaftlicher o<strong>de</strong>r<br />
verkehrstechnischer Art nicht zulässig.<br />
4.4.7. Vorrangstandorte für militärische<br />
Anlagen<br />
Z 1 In <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion <strong>Harz</strong> wird für<br />
die Sicherung <strong>de</strong>r Verteidigungsbereitschaft<br />
bzw. zur Aufrechterhaltung <strong>de</strong>r inneren Sicherheit<br />
und für humanitäre Hilfseinsätze<br />
folgen<strong>de</strong>r regional be<strong>de</strong>utsamer Standort<br />
für militärische Anlagen ausgewiesen:<br />
- Sanitätshaupt<strong>de</strong>pot Blankenburg.<br />
4.4.8. Vorrangstandorte für Gesundheits-<br />
und Sozialwesen<br />
Z 1 Eine bedarfsgerechte Entwicklung<br />
<strong>de</strong>s Kur- und Gesundheitswesens ist durch<br />
die Sicherung und Neuausweisung von regional<br />
be<strong>de</strong>utsamen Standorten für Gesundheits-<br />
und Sozialwesen, die <strong>de</strong>r Prävention,<br />
Regeneration und Rehabilitation <strong>de</strong>r Bevölkerung<br />
dienen, zu för<strong>de</strong>rn.<br />
Z 2 Son<strong>de</strong>rfunktionen für die gesundheitliche<br />
Vor- und Nachsorge sind in folgen<strong>de</strong>n<br />
Orten zu erhalten bzw. auszubauen o<strong>de</strong>r<br />
zu entwickeln. Regional be<strong>de</strong>utsame Standorte<br />
für Gesundheitsvorsorge bzw. Rehabilitation<br />
sind:<br />
- Bad Su<strong>de</strong>ro<strong>de</strong>,<br />
- Blankenburg,<br />
- Elbingero<strong>de</strong>,<br />
- Kelbra,<br />
- Thale.<br />
G 3 Das Kur- und Bä<strong>de</strong>rwesen ist als Teilbereich<br />
<strong>de</strong>r Tourismuswirtschaft weiter auszubauen.<br />
G 4 Offene, ambulante, integrative, teilstationäre<br />
und stationäre Dienste und Einrichtungen<br />
<strong>de</strong>r Behin<strong>de</strong>rtenhilfe und Altenpflege<br />
sind ausreichend, in zumutbarer Entfernung<br />
und unter Berücksichtigung <strong>de</strong>r<br />
Trägervielfalt anzubieten. Diese Einrichtun-<br />
gen sind barrierefrei zu gestalten, so dass sie<br />
von körperlich behin<strong>de</strong>rten Menschen ohne<br />
Einschränkung mit benutzt wer<strong>de</strong>n können.<br />
4.5. Vorbehaltsgebiete<br />
Vorbehaltsgebiete ergänzen die Vorranggebiete<br />
um noch nicht endgültig abgewogene<br />
Zielsetzungen.<br />
Z 1 Bei <strong>de</strong>r Abwägung konkurrieren<strong>de</strong>r<br />
Nutzungsansprüche ist <strong>de</strong>r festgelegten Vorbehaltsfunktion<br />
ein beson<strong>de</strong>res Gewicht <strong>bei</strong>zumessen.<br />
Wer<strong>de</strong>n im Rahmen von Bauleitplanungen<br />
und Fachplanungen Abwägungen<br />
zwischen Nutzungskonflikten durchgeführt,<br />
muss <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sträger ver<strong>de</strong>utlichen, dass<br />
er <strong>de</strong>m festgelegten Vorbehalt einen beson<strong>de</strong>ren<br />
Stellenwert <strong>bei</strong>gemessen hat. Damit wird<br />
über das Ergebnis <strong>de</strong>r Abwägung aber keine<br />
präjudizieren<strong>de</strong> Aussage getroffen.<br />
4.5.1. Vorbehaltsgebiete für<br />
Hochwasserschutz<br />
Z 1 Vorbehaltsgebiete für Hochwasserschutz<br />
ergänzen die Vorranggebiete für<br />
Hochwasserschutz um die Ausweisung <strong>de</strong>r<br />
potentiellen Überflutungsbereiche <strong>de</strong>r im<br />
Pkt. 4.3.1. genannten Fließgewässersysteme,<br />
die <strong>bei</strong> Versagen bestehen<strong>de</strong>r Hochwasserschutzeinrichtungen<br />
o<strong>de</strong>r Extremhochwasser<br />
überschwemmt wer<strong>de</strong>n können.<br />
Z 2 In <strong>de</strong>n ausgewiesenen Vorbehaltsgebieten<br />
für Hochwasserschutz ist <strong>de</strong>n Belangen<br />
<strong>de</strong>s Hochwasserschutzes <strong>bei</strong> <strong>de</strong>r Abwägung<br />
mit entgegenstehen<strong>de</strong>n Belangen ein<br />
beson<strong>de</strong>res Gewicht <strong>bei</strong>zumessen.<br />
G 3 Die Möglichkeiten zur Vergrößerung<br />
<strong>de</strong>r Retentionsräume im Bereich <strong>de</strong>r Vorbehaltsgebiete<br />
für Hochwasserschutz sind zu<br />
prüfen und <strong>bei</strong> entsprechend vertretbarem<br />
ökologischen und wirtschaftlich-sozialen<br />
Aufwand umzusetzen.<br />
4.5.2. Vorbehaltsgebiete für<br />
Wassergewinnung<br />
Z 1 Vorbehaltsgebiete für Wassergewinnung<br />
wer<strong>de</strong>n festgelegt, um die öffentliche<br />
Wasser versorgung langfristig sichern zu können.<br />
In diesen Gebieten ist <strong>bei</strong> Abwägung mit<br />
konkurrieren<strong>de</strong>n Nutzungen <strong>de</strong>m Vorbehalt<br />
Wassergewinnung ein beson<strong>de</strong>res Gewicht<br />
<strong>bei</strong>zumessen. Als Vorbehaltsgebiete für Wassergewinnung<br />
wer<strong>de</strong>n festgelegt:<br />
1. Rappbo<strong>de</strong>talsperre<br />
2. Ermsleben<br />
3. Groß Börnecke<br />
5. Halberstadt/Klus-Süd<br />
6. Gol<strong>de</strong>ne Aue West<br />
7. Rohnegebiet <strong>bei</strong> Allstedt<br />
8. Südlicher <strong>Harz</strong>rand<br />
9. Derenburg-Blankenburg-Westerhausen<br />
G 2 In <strong>de</strong>n Vorbehaltsgebieten mit <strong>de</strong>rzeit<br />
nicht genutzten Wasservorkommen sind<br />
die fachtechnischen Vorraussetzungen zur<br />
Gewährleistung einer Not- bzw. Ersatzwasserversorgung<br />
<strong>de</strong>r Bevölkerung vorzuhalten.<br />
4.5.3. Vorbehaltsgebiete für <strong>de</strong>n<br />
Aufbau eines ökologischen<br />
Verbund systems<br />
G 1 Im <strong>Regionale</strong>n Entwicklungsplan<br />
wer<strong>de</strong>n zur Vermeidung und Min<strong>de</strong>rung von<br />
Isolationseffekten zwischen Biotopen o<strong>de</strong>r<br />
ganzen Ökosystemen Vorbehaltsgebiete für<br />
<strong>de</strong>n Aufbau eines ökologischen Verbundsystems<br />
festgelegt. Diese sollen die Sicherung<br />
<strong>de</strong>r Funktionsfähigkeit <strong>de</strong>s Naturhaushaltes<br />
aufgrund ihres eigenen Wertes und als natürliche<br />
Lebensgrundlage <strong>de</strong>s Menschen auch in<br />
Verantwortung für künftige Generationen<br />
sowie die Gestaltung und Entwicklung <strong>de</strong>r<br />
Kulturlandschaft im Zusammenwirken mit<br />
an<strong>de</strong>ren raum- und entwicklungsgestalten<strong>de</strong>n<br />
<strong>Planung</strong>strägern gewährleisten.<br />
G 2 Die Vorbehaltsgebiete für <strong>de</strong>n Aufbau<br />
eines ökologischen Verbundsystems umfassen<br />
großräumige, naturbetonte, naturraumtypische,<br />
reich mit naturnahen Elementen<br />
ausgestattete Landschaften und Lebensräume<br />
sowie Verbundachsen zum Schutz beson<strong>de</strong>rs<br />
gefähr<strong>de</strong>ter Tier- und Pflanzenarten,<br />
naturnaher Landschaftsteile und Kultur-<br />
landschaften mit ihren charakteristischen<br />
Lebensgemeinschaften. Zum ökologischen<br />
Verbundsystem gehören in <strong>de</strong>r Regel auch<br />
die Vorranggebiete für Hochwasserschutz, die<br />
Vorbehaltsgebiete für Forstwirtschaft sowie<br />
für Wie<strong>de</strong>rbewaldung/Erstaufforstung und<br />
teilweise die Vorranggebiete für Wassergewinnung<br />
und die Vorbehaltsgebiete für Hochwasserschutz.<br />
Z 3 In <strong>de</strong>n Vorbehaltsgebieten für <strong>de</strong>n Aufbau<br />
eines ökologischen Verbundsystems ist<br />
<strong>de</strong>n Belangen von Naturschutz und Landschaftspflege<br />
sowie einer naturnahen Waldbewirtschaftung<br />
<strong>bei</strong> <strong>de</strong>r Abwägung mit entgegenstehen<strong>de</strong>n<br />
Belangen ein erhöhtes Gewicht<br />
<strong>bei</strong>zumessen. Im Einzelnen wer<strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong><br />
Vorbehaltsgebiete festgelegt:<br />
1. <strong>Harz</strong> und <strong>Harz</strong>vorlän<strong>de</strong>r<br />
2. Fallstein – Huy<br />
3. Bo<strong>de</strong>nie<strong>de</strong>rung zwischen Egeln und<br />
Staßfurt<br />
4. Bo<strong>de</strong>- und Selkeaue<br />
5. Aue <strong>de</strong>r Holtemme<br />
6. Großes Bruch
Son<strong>de</strong>rausgabe 23.05.2009<br />
7. Güstener Becken mit Wäldchen und Gehölzbestän<strong>de</strong>n<br />
zwischen Hohenerxleben<br />
und Rath mannsdorf<br />
8. Heckenlandschaft zwischen Aschersleben<br />
und Groß Börnecke<br />
9. Henneberg nördlich Etgersleben<br />
10. Kreuzberg <strong>bei</strong> Borne<br />
11. Mittleres Wippertal <strong>bei</strong> Aschersleben<br />
12. Senkungsgebiet <strong>bei</strong> Hakeborn<br />
13. Seelän<strong>de</strong>reien<br />
14. Unteres Einetal <strong>bei</strong> Aschersleben<br />
15. Goldbachaue zwischen Blankenburg und<br />
Wegeleben<br />
16. Bachsysteme zwischen Huy und Großem<br />
Bruch<br />
17. Gebiet südlich <strong>de</strong>s Huy und am Ströbekker<br />
Fließ<br />
18. Teile <strong>de</strong>s Okertals und Stimmecke<br />
19. Sandsteingebiet zwischen Halberstadt<br />
und Quedlinburg<br />
20. Seweckenberge <strong>bei</strong> Quedlinburg<br />
21. Aue <strong>de</strong>r Thyra, Alter Stolberg<br />
22. Hol<strong>de</strong>nstedter Streuobstgebiet<br />
23. Brücksche Hei<strong>de</strong><br />
24. Hackpfüffler See<br />
25. Helmenie<strong>de</strong>rung<br />
26. Hopptal, Kirschberg und Handkante südöstlich<br />
Sangerhausen<br />
27. Bereiche am Pietschbach und <strong>de</strong>r Rohne<br />
28. Nordrand <strong>de</strong>s Kyffhäuser<br />
29. Teile <strong>de</strong>s Unstrut-Triasland (Allstedter<br />
Forst)<br />
30. Eckertal<br />
31. Ilseaue und Zuflüsse (einschließlich<br />
Feuchtgebiete)<br />
In die Entwicklung <strong>de</strong>s regionalen Biotopverbundsystems<br />
sind auch <strong>de</strong>r Erhalt und die<br />
Entwicklung von Abschnitten <strong>de</strong>s „Grünen<br />
Bands“ als ein überregionales Biotopverbundsystem,<br />
das Biosphärenreservat „Karstlandschaft<br />
Südharz“ sowie <strong>de</strong>r Naturpark<br />
<strong>Harz</strong> einzubeziehen.<br />
Z 4 Die wildleben<strong>de</strong>n Tiere und Pflanzen<br />
sowie ihre Lebensgemeinschaften sind als<br />
Teil <strong>de</strong>s Naturhaushaltes in ihrer natürlichen<br />
und historisch gewachsenen Artenvielfalt zu<br />
schützen. Ihre Lebens räume (Biotope) einschließlich<br />
ihrer Rastplätze und Wan<strong>de</strong>rwege<br />
sind zu erhalten, zu pflegen, zu entwikkeln,<br />
erfor<strong>de</strong>rlichenfalls wie<strong>de</strong>rherzustellen<br />
und zu verbin<strong>de</strong>n. Da<strong>bei</strong> ist sicherzustellen,<br />
dass zwischen <strong>de</strong>n Biotopen nach Lage, Größe,<br />
Struktur und Beschaffenheit <strong>de</strong>r Austausch<br />
verschie<strong>de</strong>ner Populationen und <strong>de</strong>ren<br />
Ausbreitung gemäß ihren artspezifischen<br />
Bedürfnissen möglich ist, um so auch die innerartliche<br />
Vielfalt zu erhalten.<br />
G 5 In <strong>de</strong>n Vorbehaltsgebieten für <strong>de</strong>n<br />
Aufbau eines ökologischen Verbundsystems<br />
ist die Zugänglichkeit <strong>de</strong>r Landschaft für Erholungssuchen<strong>de</strong><br />
sicherzustellen und durch<br />
geeignete Erschließungsmaßnahmen zu<br />
lenken.<br />
G 6 In <strong>de</strong>n waldarmen Gebieten <strong>de</strong>s Vorharzes<br />
ist beson<strong>de</strong>rer Wert auf die Vernetzung<br />
von Rest- und Kleinwaldflächen zu legen.<br />
G 7 Kompensationsmaßnahmen zum<br />
Ausgleich o<strong>de</strong>r Ersatz von unvermeidbaren<br />
Eingriffen in Natur und Landschaft sollen bevorzugt<br />
in <strong>de</strong>n Bereichen für <strong>de</strong>n Aufbau eines<br />
ökologischen Verbundsystems durchgeführt<br />
wer<strong>de</strong>n, soweit dies mit <strong>de</strong>n Zielen <strong>de</strong>s<br />
Naturschutzes und <strong>de</strong>r Landschaftspflege<br />
vereinbar ist. Maßnahmen <strong>de</strong>r Landschaftspflege,<br />
-gestal tung und Landschaftsentwicklung<br />
sind aus <strong>de</strong>n naturschutzfachlichen<br />
<strong>Planung</strong>en abzuleiten.<br />
4.5.4. Vorbehaltsgebiete für<br />
Landwirtschaft<br />
Z 1 In <strong>de</strong>n ausgewiesenen Vorbehaltsgebieten<br />
für die Landwirtschaft ist <strong>de</strong>n Belangen<br />
<strong>de</strong>r Landwirtschaft als wesentlicher Wirtschaftsfaktor,<br />
Nahrungsproduzent und Erhalter<br />
<strong>de</strong>r Kulturlandschaft <strong>bei</strong> <strong>de</strong>r Abwägung mit<br />
entgegenstehen<strong>de</strong>n Belangen ein erhöhtes<br />
Gewicht <strong>bei</strong>zumessen.<br />
Als Vorbehaltsgebiete für Landwirtschaft wer<strong>de</strong>n<br />
festgelegt:<br />
1. Teile <strong>de</strong>r Mag<strong>de</strong>burger Bör<strong>de</strong><br />
2. Nördliches <strong>Harz</strong>vorland<br />
3. Gebiet um Aschersleben-Staßfurt<br />
4. Südliches <strong>Harz</strong>vorland.<br />
4.5.5. Vorbehaltsgebiete für Rohstoffgewinnung<br />
Z 1 Vorbehaltsgebiete für Rohstoffgewinnung<br />
sind Gebiete mit Rohstoffvorkommen,<br />
die rohstoffgeologisch und rohstoffwirtschaftlich<br />
noch nicht abschließend untersucht<br />
sind. Vorbehaltsgebiete für Rohstoffgewinnung<br />
sollen in erster Linie <strong>de</strong>r langfristigen<br />
Sicherung von Rohstoffvorkommen<br />
dienen. Nutzungen in diesen Gebieten sollen<br />
das Vorhan<strong>de</strong>nsein eines potentiell nutzbaren<br />
Bo<strong>de</strong>nschatzes und die künftige Möglichkeit<br />
einer Gewinnung <strong>de</strong>s Rohstoffs mit erhöhtem<br />
Gewicht berücksichtigen.<br />
G 2 Zu <strong>de</strong>n Vorbehaltsgebieten für Rohstoffgewinnung<br />
können auch <strong>de</strong>rzeit nicht<br />
genutzte regional be<strong>de</strong>utsame Rohstofflagerstätten<br />
gehören, die aber für eine künftige<br />
wirtschaftliche Nutzung in Frage kommen.<br />
Z 3 Als Vorbehaltsgebiete für Rohstoffgewinnung<br />
wer<strong>de</strong>n festgelegt:<br />
1. Kiessandlagerstätte Egeln-Süd<br />
2. Kiessandlagerstätte Frose-Aschersleben<br />
(Teilfeld 1)<br />
17<br />
3. Tonlagerstätte Königsaue<br />
4. Tonlagerstätte Osterwieck<br />
5. Kalksteinlagerstätte Schwanebeck<br />
6. Erdgaslagerstätte Deersheim/Fallstein<br />
(untertägig)<br />
7. Tonlagerstätte Quedlinburg<br />
8. Tonlagerstätte Berga<br />
9. Kiessandlagerstätte Roßla-Holzköhlerei<br />
10. Kiessandlagerstätte E<strong>de</strong>rsleben-West<br />
11. Kiessandlagerstätte E<strong>de</strong>rsleben<br />
12. Kiessandlagerstätte Katharinenrieth<br />
13. Tonlagerstätte Wasserleben<br />
14. Werk- und Dekosteinlagerstätte Thumkuhlental,<br />
Teilfeld 2<br />
4.5.6. Vorbehaltsgebiete für Tourismus<br />
und Erholung<br />
Als Vorbehaltsgebiete für Tourismus und Erholung<br />
wer<strong>de</strong>n Gebiete ausgewiesen, die aufgrund<br />
<strong>de</strong>r naturräumlichen und landschaftlichen<br />
Potenziale, <strong>de</strong>r Entwicklung und/o<strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>s Bestan<strong>de</strong>s an touristischen Einrichtungen<br />
für <strong>de</strong>n Tourismus und die Erholung beson<strong>de</strong>rs<br />
geeignet sind.<br />
Z 1 In <strong>de</strong>n ausgewiesenen Vorbehaltsgebieten<br />
für Tourismus und Erholung ist <strong>de</strong>n Belangen<br />
<strong>de</strong>s Tourismus <strong>bei</strong> <strong>de</strong>r Abwägung mit<br />
entgegenstehen<strong>de</strong>n Belangen ein beson<strong>de</strong>res<br />
Gewicht <strong>bei</strong>zumessen. Im Einzelnen wer<strong>de</strong>n<br />
als Vorbehaltsgebiete für Tourismus und Erholung<br />
festgelegt:<br />
1. <strong>Harz</strong> und <strong>Harz</strong>vorlän<strong>de</strong>r<br />
2. Seeland<br />
3. Egelner Mul<strong>de</strong>/Bo<strong>de</strong>nie<strong>de</strong>rung<br />
4. Huy und Fallstein<br />
5. Kyffhäuserrand und Stausee Kelbra<br />
6. Allstedter Forst<br />
G 2 Tourismus und Erholung sollen in diesen<br />
Gebieten verstärkt weiterentwickelt wer<strong>de</strong>n.<br />
Da<strong>bei</strong> ist auf die Umwelt- und Sozialverträglichkeit<br />
von Vorhaben in diesen Räumen<br />
zu achten. Die Tourismus- und Erholungspotenziale<br />
und die touristische Infrastruktur<br />
sind zu sichern, bedarfsgerecht zu entwikkeln,<br />
aufeinan<strong>de</strong>r abzustimmen und breit<br />
gefächert auf die vorhan<strong>de</strong>nen Zielgruppen<br />
auszurichten. Der Entwicklung vorhan<strong>de</strong>ner<br />
frem<strong>de</strong>nverkehrstypischer Standorte ist da<strong>bei</strong><br />
Vorrang vor <strong>de</strong>r Neuanlage von Standorten<br />
zu geben.<br />
G 3 In <strong>de</strong>n Vorbehaltsgebieten für Tourismus<br />
und Erholung, insbeson<strong>de</strong>re im <strong>Harz</strong>,<br />
sind die touristischen Gesamtkonzepte entsprechend<br />
<strong>de</strong>m Leitbild <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion<br />
auf <strong>de</strong>n Erhalt <strong>de</strong>r gewachsenen und naturnahen<br />
Landschaftspotentiale auszurichten,<br />
um die Grund lagen für eine landschaftsbezogene<br />
Erholung zu schützen. Somit ist ein<br />
„Tourismus im Einklang mit <strong>de</strong>r Natur“ das<br />
Ziel <strong>de</strong>r Regionalplanung im <strong>Harz</strong>. Das be-
18 Son<strong>de</strong>rausgabe 23.05.2009<br />
hin<strong>de</strong>rt aber nicht die Ansiedlung von Gewerbe<br />
sowie frem<strong>de</strong>nverkehrstypischen<br />
Branchen, soll aber Entwicklungen verhin<strong>de</strong>rn,<br />
die <strong>de</strong>r beson<strong>de</strong>ren Eignung dieser Gebiete<br />
für naturnahen und <strong>de</strong>m Landschaftsbild<br />
angepassten Tourismus und Erholung<br />
entgegenstehen.<br />
G 4 Auf eine Vernetzung <strong>de</strong>r in Z 1 genannten<br />
Vorbehaltsgebiete für Tourismus<br />
und Erholung, insbeson<strong>de</strong>re von Nr. 2, 4<br />
und 5 mit <strong>de</strong>m Gebiet Nr. 1 „<strong>Harz</strong> und <strong>Harz</strong>vorlän<strong>de</strong>r“<br />
als das zentrale Vorbehaltsgebiet<br />
für Tourismus und Erholung <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion<br />
soll hingewirkt wer<strong>de</strong>n.<br />
4.5.7. Vorbehaltsgebiete für<br />
Forstwirtschaft<br />
Z 1 Vorbehaltsgebiete für Forstwirtschaft<br />
sind Waldgebiete, in <strong>de</strong>nen die Bewirtschaftung<br />
<strong>de</strong>s Wal<strong>de</strong>s von Be<strong>de</strong>utung ist. Der<br />
Nutzfunktion <strong>de</strong>s Wal<strong>de</strong>s ist <strong>bei</strong> <strong>de</strong>r Abwägung<br />
mit entgegenstehen<strong>de</strong>n Belangen ein<br />
erhöhtes Gewicht <strong>bei</strong>zumessen. Folgen<strong>de</strong><br />
größere zusammenhängen<strong>de</strong> Waldgebiete<br />
wer<strong>de</strong>n als Vorbehaltsgebiete für Forstwirtschaft<br />
festgelegt:<br />
1. Schauener Holz<br />
2. Osterholz- Heers<br />
3. Waldgebiet am Concordia-See<br />
4. Waldgebiete <strong>de</strong>s <strong>Harz</strong>es<br />
5. Forst <strong>bei</strong> Beyernaumburg<br />
9. Brücksche Hei<strong>de</strong><br />
10. Allstedter Forst<br />
G 2 In <strong>de</strong>n Vorbehaltsgebieten für Forstwirtschaft<br />
ist <strong>de</strong>r Wald zu erhalten und nach<br />
naturräumlich-funktionalen und forstwissenschaftlichen<br />
Gesichtspunkten zu bewirtschaften.<br />
Z 3 Die Vorbehaltsgebiete für Forstwirtschaft<br />
sind wegen ihrer be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n Funktion<br />
für Natur und Landschaft auch Teil <strong>de</strong>s<br />
ökologischen Verbundssystems. Die großräumige<br />
Schutz- und Erholungsfunktion dieser<br />
Waldgebiete ist im Zuge <strong>de</strong>r Bewirtschaftung<br />
sicherzustellen.<br />
4.5.8. Vorbehaltsgebiete für Wie<strong>de</strong>rbewaldung/Erstaufforstung<br />
Z 1 Zur Anhebung <strong>de</strong>s erheblich unter <strong>de</strong>m<br />
Bun<strong>de</strong>sdurchschnitt liegen<strong>de</strong>n Waldanteils in<br />
Teilen <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion ergeben sich im Interesse<br />
ausgewogener Anteile von Wald, offenem<br />
Gelän<strong>de</strong> und Bebauung in einer harmonischen<br />
Kulturlandschaft regional be<strong>de</strong>utsame<br />
Schwerpunkte für die Aufforstung. Folgen<strong>de</strong><br />
Vorbehaltsgebiete für Wie<strong>de</strong>rbewaldung/<br />
Erstaufforstung wer<strong>de</strong>n ausgewiesen:<br />
1. Gebiet <strong>de</strong>r Auenie<strong>de</strong>rung und Hänge zwischen<br />
Hessen „Serbalaholz“ und <strong>de</strong>m<br />
„Großen Bruch“<br />
2. Marienbach zwischen Ba<strong>de</strong>rsleben und<br />
Großem Bruch<br />
3. Gebiet um <strong>de</strong>n Bicklingsbach<br />
4. Getelaue<br />
5. Bergbaufolgelandschaft Nachterstedt,<br />
Scha<strong>de</strong>leben und Neu Königsaue<br />
6. Senkungsgebiet Hakeborn-Schneidlingen<br />
7. Bo<strong>de</strong>nie<strong>de</strong>rung zwischen Staßfurt und<br />
Wolmirsleben einschl. „Lö<strong>de</strong>rburger See“<br />
und Goldbachufer <strong>bei</strong> Lö<strong>de</strong>rburg<br />
8. Liethe und angrenzen<strong>de</strong> Bereiche<br />
9. Wartenberg <strong>bei</strong> Ermsleben<br />
10. Sangerhäuser Mul<strong>de</strong><br />
11. Brücksche Hei<strong>de</strong><br />
Die genannten Vorbehaltsgebiete stellen<br />
Suchräume für die Erstaufforstung bzw. Wie<strong>de</strong>rbewaldung<br />
dar.<br />
G 2 Die Vorbehaltsgebiete für Wie<strong>de</strong>rbewaldung/Erstaufforstung<br />
sollen zur Erweiterung<br />
bzw. Verbindung vorhan<strong>de</strong>ner Waldflächen<br />
<strong>bei</strong>tragen (Biotopverbund und Optimierung<br />
<strong>de</strong>r Forstwirtschaft). Eine erhebliche<br />
Beeinträchtigung ökologisch wertvoller<br />
Biotope o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Landschaftsbil<strong>de</strong>s ist <strong>bei</strong><br />
<strong>de</strong>n Aufforstungen auszuschließen.<br />
G 3 Die Naturverjüngung hat Vorrang vor<br />
<strong>de</strong>r Pflanzung, sofern sie Erfolg versprechend<br />
und mit <strong>de</strong>m forstlichen Bestandsziel vereinbar<br />
ist. Sukzessionale Prozesse in Vorbehaltsgebieten<br />
für Wie<strong>de</strong>rbewaldung/Erstaufforstung<br />
sind zu belassen.<br />
4.6. Gebiete für die Nutzung<br />
<strong>de</strong>r Win<strong>de</strong>nergie<br />
Z 1 Die Nutzung <strong>de</strong>r Win<strong>de</strong>nergie in <strong>de</strong>r<br />
<strong>Planung</strong>sregion <strong>Harz</strong> wird durch Eignungsgebiete<br />
gemäß § 3 Abs. 7 Nr. 3 LPlG sowie<br />
durch Vorranggebiete gemäß § 3 Abs. 7 Nr. 1<br />
LPlG, die zugleich die Wirkung von Eignungsgebieten<br />
gemäß § 3 Abs. 7 Satz 2 LPlG haben,<br />
raumordnerisch gesichert. Diese Gebiete für<br />
die Nutzung <strong>de</strong>r Win<strong>de</strong>nergie dienen <strong>de</strong>r<br />
planvollen Konzentration von Windkraftanlagen.<br />
Einzelstandorte an an<strong>de</strong>rer Stelle sind<br />
ausgeschlossen.<br />
Z 2 Windkraftanlagen sind in <strong>de</strong>r Regel<br />
raumbe<strong>de</strong>utsame Anlagen.<br />
G 3 Die für die Win<strong>de</strong>nergienutzung erfor<strong>de</strong>rlichen<br />
Anlagen sind so zu planen, dass<br />
diese das Windpotenzial möglichst optimal<br />
nutzen, an<strong>de</strong>rerseits aber die Konflikte mit<br />
<strong>de</strong>n Belangen <strong>de</strong>s Natur- und Landschaftsschutzes<br />
sowie mit an<strong>de</strong>ren räumlichen Nutzungsansprüchen<br />
vermie<strong>de</strong>n bzw. auf ein<br />
vertretbares Maß minimiert wer<strong>de</strong>n. Endgültig<br />
außer Betrieb genommene Anlagen sollen<br />
rückgebaut wer<strong>de</strong>n.<br />
4.6.1. Eignungsgebiete für die<br />
Nutzung <strong>de</strong>r Win<strong>de</strong>nergie<br />
Eignungsgebiete sind Gebiete für bestimmte,<br />
raumbe<strong>de</strong>utsame <strong>Planung</strong>en und Maßnahmen,<br />
die städte baulich nach § 35 <strong>de</strong>s Baugesetzbuches<br />
zu beurteilen sind und an an<strong>de</strong>rer<br />
Stelle im <strong>Planung</strong>sraum ausgeschlossen wer<strong>de</strong>n.<br />
Z 1 In <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion <strong>Harz</strong> wer<strong>de</strong>n<br />
folgen<strong>de</strong> Eignungsgebiete für die Nutzung<br />
<strong>de</strong>r Wind energie festgelegt:<br />
1 (Biere-) Borne (Landkreis Aschersleben-<br />
Staßfurt,<br />
Gemein<strong>de</strong> Borne)<br />
2 Unseburg (Landkreis Aschersleben-<br />
Staßfurt, Gemein<strong>de</strong> Unseburg)<br />
3 Giersleben-<br />
Aschersleben<br />
(Landkreis Aschersleben-<br />
Staßfurt,<br />
Gemein<strong>de</strong> Giersleben,<br />
Stadt Aschersleben)<br />
4 Amesdorf (Landkreis Aschersleben-<br />
Staßfurt,<br />
Gemein<strong>de</strong> Amesdorf)<br />
5 Drohndorf-<br />
Freckleben-<br />
Mehringen<br />
6 (Gröningen-)<br />
Wegeleben<br />
7 Riethnordhausen-<br />
E<strong>de</strong>rsleben<br />
(Landkreis Aschersleben-<br />
Staßfurt, Gemein<strong>de</strong>n<br />
Drohndorf, Freckleben,<br />
Mehringen,<br />
Schackenthal)<br />
(Landkreis Halberstadt,<br />
Stadt Wegeleben)<br />
(Landkreis Sangerhausen,<br />
Gemein<strong>de</strong>n<br />
Riethnordhausen,<br />
E<strong>de</strong>rsleben)<br />
Z 2 In <strong>de</strong>r bauleitplanerischen Abwägung<br />
ist die Eignung beson<strong>de</strong>rs zu berücksichtigen.<br />
Die Eignungsgebiete für die Nutzung <strong>de</strong>r<br />
Win<strong>de</strong>nergie können durch betroffene Gemein<strong>de</strong>n<br />
im Flächen nutzungsplan nach innen<br />
konkretisiert wer<strong>de</strong>n. Wird von dieser<br />
Konkretisierungs möglichkeit rechtmäßig<br />
Gebrauch gemacht, so gelten die dort dargestellten<br />
Grenzen <strong>de</strong>s Gebietes maßgebend<br />
im Sinne <strong>de</strong>s § 35 Abs. 3 Satz 3 BauGB.<br />
Z 3 Die unter Nr. 1 und 6 genannten Eignungsgebiete<br />
gelten mit <strong>de</strong>n direkt angrenzen<strong>de</strong>n<br />
Eignungsgebieten im Zuständigkeitsbereich<br />
<strong>de</strong>r benachbarten <strong>Planung</strong>sregion<br />
Mag<strong>de</strong>burg als ein gemeinsames, zusammenhängen<strong>de</strong>s<br />
Eignungsgebiet für die<br />
Nutzung <strong>de</strong>r Win<strong>de</strong>nergie.
Son<strong>de</strong>rausgabe 23.05.2009<br />
4.6.2. Vorranggebiete für die<br />
Nutzung <strong>de</strong>r Win<strong>de</strong>nergie<br />
mit <strong>de</strong>r Wirkung von Eignungsgebieten<br />
Vorranggebiete sind Gebiete, die für bestimmte,<br />
raumbe<strong>de</strong>utsame Funktionen o<strong>de</strong>r<br />
Nutzungen vorgesehen sind und an<strong>de</strong>re<br />
raumbe<strong>de</strong>utsame Nutzungen in diesem Gebiet<br />
ausschließen, soweit diese mit <strong>de</strong>n vorrangigen<br />
Funktionen, Nutzungen o<strong>de</strong>r Zielen<br />
<strong>de</strong>r Raumordnung nicht vereinbar sind. Es<br />
kann gemäß § 3 Abs. 7 Satz 2 LPlG vorgesehen<br />
wer<strong>de</strong>n, dass diese Vorranggebiete zugleich<br />
die Wirkung von Eignungsgebieten für<br />
raumbe<strong>de</strong>utsame Nutzungen haben können,<br />
wovon hier unter Pkt. 4.6.2. Gebrauch gemacht<br />
wird.<br />
Z 1 In <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion <strong>Harz</strong> wer<strong>de</strong>n<br />
folgen<strong>de</strong> Vorranggebiete für die Nutzung <strong>de</strong>r<br />
Wind energie mit <strong>de</strong>r Wirkung von Eignungsgebieten<br />
festgelegt:<br />
I Egeln-<br />
Etgersleben<br />
(Landkreis Aschersleben-Staßfurt,<br />
Stadt Egeln,<br />
Ge mein<strong>de</strong> Etgers leben)<br />
II Westeregeln (Landkreis Aschersleben-Staßfurt,<br />
Gemein<strong>de</strong> Wester egeln)<br />
III Reinstedt-<br />
Ermsleben<br />
(Landkreis Aschers-<br />
leben-Staßfurt,<br />
Stadt Falkenstein,<br />
Stadt Aschersleben)<br />
IV Schwanebeck (Landkreis Halberstadt,<br />
Stadt Schwanebeck)<br />
V Dar<strong>de</strong>sheim-<br />
Ba<strong>de</strong>rsleben-<br />
Rohrsheim<br />
VI Hol<strong>de</strong>nstedt-<br />
Mittel hausen<br />
(Landkreis Halberstadt,<br />
Gemein<strong>de</strong>n Aue-Fallstein,<br />
Huy)<br />
(Landkreis Sangerhausen,<br />
Gemein<strong>de</strong>n Hol<strong>de</strong>nstedt,<br />
Mittelhausen)<br />
VII Sotterhausen (Landkreis Sangerhausen,<br />
Gemein<strong>de</strong> Sotterhausen)<br />
Z 2 Das unter Nr. VI genannte Vorranggebiet<br />
gilt mit <strong>de</strong>m direkt angrenzen<strong>de</strong>n Vorrang-/Eig<br />
nungsgebiet für die Nutzung <strong>de</strong>r<br />
Win<strong>de</strong>nergie Osterhausen im Zuständigkeitsbereich<br />
<strong>de</strong>r benachbarten <strong>Planung</strong>sregion<br />
Halle als ein gemeinsames, zusammenhängen<strong>de</strong>s<br />
Gebiet für die Nutzung <strong>de</strong>r Win<strong>de</strong>nergie<br />
mit <strong>de</strong>r Wirkung von Eignungsgebieten.<br />
4.7. Gebiete zur Sanierung und<br />
Entwicklung von Raumfunktionen<br />
Z 1 Beson<strong>de</strong>rs durch Umweltbeeinträchtigungen<br />
belastete Gebiete und großflächi-<br />
ge Freiräume mit hohen Nutzungskonflikten<br />
sind in ihrer Funktionsfähigkeit zu verbessern<br />
o<strong>de</strong>r neuen wirtschaftlichen, siedlungsstrukturellen,<br />
rekreativen o<strong>de</strong>r ökologischen<br />
Nutzungen zuzuführen. Dazu gehören:<br />
– die durch <strong>de</strong>n Bergbau geschädigte Landschaft<br />
in und um Staßfurt<br />
– Thekenberge-Klusberge (südlich von Halberstadt),<br />
– Bergbaugebiet um Elbingero<strong>de</strong> und Rübeland.<br />
G 2 Die Landkreise, Gemein<strong>de</strong>n und sonstige<br />
zuständige öffentliche Stellen haben<br />
darauf hinzuwirken, dass gesamtkonzeptionelle<br />
Sanierungs- und Entwicklungsmaßnahmen<br />
festzuschreiben sind, die <strong>de</strong>n regionalplanerischen<br />
Festsetzungen <strong>de</strong>s <strong>Regionale</strong>n<br />
Entwicklungsplanes nicht entgegenstehen.<br />
Aufgrund <strong>de</strong>r Vielfalt <strong>de</strong>r Ursachen<br />
für die Umweltbeeinträchtigungen und intensiven<br />
Nutzungskonflikte und <strong>de</strong>r betroffenen<br />
Schutzgüter sowie <strong>de</strong>r Großräumigkeit<br />
<strong>de</strong>r Gebiete ist eine von <strong>de</strong>n jeweiligen<br />
Gebietskörperschaften angestrebte Entwicklung<br />
zu för<strong>de</strong>rn. Regionalmanagementprozesse<br />
sind da<strong>bei</strong> als neue Instrumente<br />
<strong>bei</strong> <strong>de</strong>r Umsetzung von konkreten Maßnahmen<br />
zur regionalen Gesamtentwicklung anzuwen<strong>de</strong>n.<br />
4.8. Lan<strong>de</strong>s- und regionalbe<strong>de</strong>utsamer<br />
Verkehr<br />
4.8.1. Allgemeine Ziele und<br />
Grundsätze zur Verkehrsentwicklung<br />
G 1 Die Verkehrsinfrastruktur ist im Rahmen<br />
<strong>de</strong>r angestrebten Raumstruktur verkehrsartenübergreifend<br />
so zu entwickeln, dass im<br />
Sinne eines integrierten Gesamtverkehrskonzeptes<br />
eine unter sozialen, wirtschaftlichen<br />
und ökologischen Gesichtspunkten optimale<br />
Bewältigung <strong>de</strong>s Verkehrs als Voraussetzung<br />
für die wirtschaftliche Entwicklung <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s<br />
und die Mobilität <strong>de</strong>r Bevölkerung erreicht und<br />
gesichert wird.<br />
G 2 Die Regionalplanung soll sich da<strong>bei</strong><br />
im Rahmen <strong>de</strong>r Möglichkeiten an folgen<strong>de</strong>n<br />
Leitsätzen orientieren:<br />
1. Verkehrsvermeidung durch<br />
A. Stärkung regionaler Wirtschaftskreisläufe<br />
B. regionalen Güteraustausch<br />
C. das Prinzip <strong>de</strong>r kurzen Wege im Personenverkehr<br />
D. Entwicklung und Einsatz mo<strong>de</strong>rner<br />
Verkehrstechnologien<br />
E. Reduzierung von Parallelverkehren<br />
2. Verkehrsverlagerung<br />
19<br />
A. im Personenverkehr vom motorisierten<br />
individuellen Kraftfahrzeugverkehr<br />
auf Verkehrsmittel <strong>de</strong>s öffentlichen<br />
Verkehrs (Bahnen und Busse) und insbeson<strong>de</strong>re<br />
<strong>bei</strong>m Stadtverkehr auf Fahrradfahren<br />
und Zufußgehen<br />
B. im Güterverkehr vom Straßengüterverkehr<br />
zum Transport auf Schiene, Wasserstraße<br />
und leitungsgebun<strong>de</strong>ne<br />
Transportsysteme<br />
3. Verkehrsverknüpfungen durch Ausbau von<br />
Schnittstellen<br />
4. umweltverträgliche Gestaltung <strong>de</strong>s motorisierten<br />
Verkehrs durch<br />
A. Straßenraum- und Straßennetzgestaltung<br />
B. verträgliche Verkehrsabläufe<br />
C. Einsatz <strong>de</strong>r Telematik<br />
D. Entwicklung und Einsatz emissionsarmer<br />
Fahrzeuge.<br />
G 3 Dem ÖPNV soll Vorrang vor <strong>de</strong>m motorisierten<br />
Individualverkehr eingeräumt wer<strong>de</strong>n.<br />
Dazu wird eine Erhöhung <strong>de</strong>s ÖPNV-Anteils<br />
am Gesamtverkehr angestrebt. Er ist unter<br />
Nutzung aller Möglichkeiten aufeinan<strong>de</strong>r abgestimmter<br />
Verkehrsnetze zu einer attraktiven<br />
Alternative zum motorisierten Individualverkehr<br />
zu entwickeln.<br />
Z 4 Die Zentralen Orte sind entsprechend<br />
ihrer Funktion durch die regionalen und überregionalen<br />
Netze zu verbin<strong>de</strong>n. Hierzu sind<br />
leistungsfähige koordinierte und barrierefreie<br />
Verkehrsnetze zu entwickeln.<br />
G 5 Die Verknüpfungsstellen in <strong>de</strong>n Zentralen<br />
Orten sollen räumlich und zeitlich gute<br />
Übergangsmöglichkeiten auch vom motorisierten<br />
individuellen Kraftfahrzeugverkehr<br />
und vom öffentlichen Fernverkehr zum öffentlichen<br />
Personennahverkehr gewährleisten.<br />
G 6 Der Güterverkehr auf <strong>de</strong>r Straße soll<br />
durch Nutzung mo<strong>de</strong>rner Systeme, wie z.B.<br />
City-Logistik und Regio-Logistik, minimiert<br />
wer<strong>de</strong>n. Da<strong>bei</strong> sollen Möglichkeiten <strong>de</strong>r Einbeziehung<br />
<strong>de</strong>r Potenziale bestehen<strong>de</strong>r Schienenwege<br />
für die Güterverteilung genutzt wer<strong>de</strong>n.<br />
Z 7 Die lan<strong>de</strong>s- und regionalbe<strong>de</strong>utsamen<br />
Vorrangstandorte für Industrie- und Gewerbe<br />
sowie für Verkehrsanlagen sind entsprechend<br />
ihrer Zweckbestimmung in die regionalen<br />
und überregionalen Verkehrsnetze<br />
einzubin<strong>de</strong>n. Gleiches gilt für die großflächigen<br />
Freizeitanlagen und sonstigen touristischen<br />
Schwerpunktstandorte mit hohem<br />
Besucheraufkommen.<br />
Z 8 Die Region ist durch schnelle, leistungsfähige<br />
und gut verknüpfte Anbindungen<br />
direkt mit <strong>de</strong>n umliegen<strong>de</strong>n Fernverkehrsknoten<br />
und Wirtschaftsräumen zu verbin<strong>de</strong>n.
20 Son<strong>de</strong>rausgabe 23.05.2009<br />
4.8.2. Schienenverkehr<br />
Z 1 Das bestehen<strong>de</strong> Eisenbahnnetz ist sowohl<br />
für <strong>de</strong>n Fern- als auch für <strong>de</strong>n Regional-<br />
und Nahverkehr zu erhalten und teilweise auszubauen,<br />
um insbeson<strong>de</strong>re die Erreichbarkeit<br />
<strong>de</strong>r Ober- und Mittelzentren und <strong>de</strong>r Frem<strong>de</strong>nverkehrsgebiete<br />
sowie <strong>de</strong>r Industrie- und Gewerbestandorte<br />
und sonstiger verkehrserzeugen<strong>de</strong>r<br />
Anlagen im Personenverkehr zu verbessern<br />
und <strong>de</strong>n Güterverkehr verstärkt auf <strong>de</strong>r<br />
Schiene abwickeln zu können. Dazu muss das<br />
Eisenbahnnetz durch Neu- und Ausbau sowie<br />
Mo<strong>de</strong>rnisierung und Elektrifizierung an die<br />
gegenwärtigen und zukünftigen Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
angepasst wer<strong>de</strong>n. Unbescha<strong>de</strong>t <strong>de</strong>ssen<br />
ist für das gesamte Streckennetz die Beseitigung<br />
<strong>de</strong>r sogenannten Altlasten (wie unterlassene<br />
Instandhaltung) erfor<strong>de</strong>rlich.<br />
Z 2 Grundsätzlich sind im Bereich <strong>de</strong>s Güterverkehrs<br />
nicht nur für die Zentralen Orte,<br />
son<strong>de</strong>rn auch für die Standorte mit hohem Güterverkehrsaufkommen<br />
leistungsfähige Schienenanbindungen<br />
zu sichern bzw. vorzusehen.<br />
Z 3 Die Verlagerung von Güterverkehrsströmen<br />
von <strong>de</strong>r Straße auf die Schiene soll<br />
auch in <strong>de</strong>r Fläche durch geeignete Maßnahmen<br />
geför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n. Hierzu gehört neben<br />
<strong>de</strong>r Einrichtung von Terminals <strong>de</strong>s kombinierten<br />
Ladungsverkehrs (KLV) in <strong>de</strong>n Güterverkehrszentren<br />
auch die Sicherung und Weiterentwicklung<br />
<strong>de</strong>s Systems von Gütertarifpunkten,<br />
Umschlags- und La<strong>de</strong>stellen sowie <strong>de</strong>r<br />
dazugehörigen Gleisanschlüsse.<br />
Z 4 Bei <strong>de</strong>r Gestaltung <strong>de</strong>s Schienenpersonenverkehrs<br />
soll die im System <strong>de</strong>s Integralen<br />
Taktfahrplanes optimale Reisegeschwindigkeit<br />
zur <strong>Planung</strong>smaxime erhoben wer<strong>de</strong>n.<br />
Z 5 Folgen<strong>de</strong> für die Lan<strong>de</strong>s- und <strong>Regionale</strong>ntwicklung<br />
be<strong>de</strong>utsame Neu- und Ausbaumaßnahmen<br />
an Schienenverbindungen<br />
für <strong>de</strong>n Fernverkehr sollen vorrangig durch-<br />
o<strong>de</strong>r weitergeführt wer<strong>de</strong>n:<br />
a) Ausbau <strong>de</strong>r Strecke Halle - Aschersleben -<br />
Halberstadt - Wernigero<strong>de</strong> - Vienenburg<br />
(Ausbau für Neigetechnik bis Tempo 160<br />
km/h)<br />
b) Ausbau <strong>de</strong>r Strecke Aschersleben - Bernburg<br />
- Köthen - Dessau (Ausbau für Tempo<br />
bis 120 km/h)<br />
c) Ausbau <strong>de</strong>r Strecke Halle - Sangerhausen<br />
- Nordhausen – Kassel (Ausbau für Tempo<br />
bis 140 km/h auf <strong>de</strong>r Teilstrecke Lutherstadt<br />
Eisleben - Sangerhausen – Leinefel<strong>de</strong>)<br />
d) Mag<strong>de</strong>burg – Halberstadt - Quedlinburg<br />
– Thale (Ausbau für Tempo bis 120 km/h<br />
auf Teilstrecken Mag<strong>de</strong>burg - Halberstadt<br />
und Wegeleben - Thale)<br />
e) Ausbau <strong>de</strong>r Strecke (Mag<strong>de</strong>burg-) Schönebeck<br />
- Staßfurt - Güsten - Blankenheim -<br />
Sangerhausen - (Erfurt) (Ausbau für Tempo<br />
bis 120 km/h auf Teilstrecken Schönebeck<br />
- San <strong>de</strong>r s leben und Sangerhausen<br />
- Artern)<br />
Z 6 Folgen<strong>de</strong> sonstige lan<strong>de</strong>s- und regionalbe<strong>de</strong>utsame<br />
Schienenverbindungen einschließlich<br />
Zugangsstellen sind zu erhalten<br />
bzw. auszubauen:<br />
a) Ausbau <strong>de</strong>r Strecke (Mag<strong>de</strong>burg-) Halberstadt<br />
- Blankenburg (Ausbau für Tempo<br />
bis 80 km/h)<br />
b) Blankenburg - Rübeland - Elbingero<strong>de</strong>/<br />
Hornberg (incl. Wie<strong>de</strong>rherstellung <strong>de</strong>r<br />
Elektrotrak tion)<br />
c) Berga/Kelbra - Rottlebero<strong>de</strong> – Stolberg<br />
Z 7 Für die regionale und überregionale<br />
Verknüpfung <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Region vorhan<strong>de</strong>nen<br />
Mittelzentren mit <strong>de</strong>n benachbarten Oberzentren<br />
sowie für die Erschließung <strong>de</strong>r regionalen<br />
Frem<strong>de</strong>nverkehrsgebiete ist unter Berücksichtigung<br />
von Neu- und Ausbaumaßnahmen die<br />
Bedienung folgen<strong>de</strong>r Streckenrelationen im<br />
Taktverkehr auf Interregio-Niveau vordringlich<br />
anzustreben:<br />
a) Bremen - Hannover - Hil<strong>de</strong>sheim - Goslar -<br />
Wernigero<strong>de</strong> - Halberstadt - Aschersleben<br />
- Halle - Leipzig<br />
b) Braunschweig - Wernigero<strong>de</strong> - Halberstadt<br />
- Aschersleben - Bernburg - Köthen - Dessau<br />
- Lutherstadt Wittenberg<br />
c) Thale - Quedlinburg/Blankenburg - Halberstadt<br />
- Mag<strong>de</strong>burg - Burg - Genthin -<br />
Bran<strong>de</strong>nburg - Potsdam - Berlin - Cottbus<br />
d) Kassel - Nordhausen - Sangerhausen - Eisleben<br />
- Halle - Bitterfeld - Dessau - Potsdam<br />
- Berlin<br />
e) Würzburg - Erfurt - Sangerhausen - San<strong>de</strong>rsleben<br />
- Güsten - Staßfurt - Schönebeck<br />
– Mag<strong>de</strong>burg<br />
G 8 Eine Aufnahme <strong>de</strong>r im Ziel 7 unter a),<br />
d) und e) genannten Relationen in das überregionale<br />
Schienenfernverkehrsnetz mit <strong>de</strong>n<br />
entsprechen<strong>de</strong>n Bedienungs- und Verbindungsqualitäten<br />
für <strong>de</strong>n Personenverkehr ist<br />
anzustreben. Die in Z 7 unter c) genannte<br />
Streckenrelation zwischen <strong>de</strong>m <strong>Harz</strong> und<br />
<strong>de</strong>m Großraum Berlin sollte durch die Strekkenrelation<br />
Berlin - Mag<strong>de</strong>burg - Wernigero<strong>de</strong><br />
bzw. Berlin - Aschersleben - Wernigero<strong>de</strong><br />
ergänzt wer<strong>de</strong>n.<br />
Z 9 Das Netz <strong>de</strong>r <strong>Harz</strong>er Schmalspurbahnen<br />
ist als Kulturgut und zur Sicherung einer<br />
umweltverträglichen Mobilität und zur Entlastung<br />
<strong>de</strong>s <strong>Harz</strong>es vom Kraftfahrzeugverkehr zu<br />
erhalten, weiterzuentwickeln und in <strong>de</strong>n ÖPNV<br />
<strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s zu integrieren. Hierzu sind gegebenenfalls<br />
Streckenergänzungen und Netzverdichtungen,<br />
erfor<strong>de</strong>rlichenfalls auch in Normalspur,<br />
vorzusehen und umzusetzen. Dies<br />
gilt insbeson<strong>de</strong>re für folgen<strong>de</strong> Streckenabschnitte<br />
als Streckenergänzungen:<br />
a) Gernro<strong>de</strong> – Quedlinburg (zwischenzeitlich<br />
erfolgt)<br />
b) Stiege/Hasselfel<strong>de</strong> - Hasselfel<strong>de</strong>/Westernstadt<br />
„Pullmann City“<br />
Z 10 Für <strong>de</strong>n Schienengüterfernverkehr sind<br />
in Sachsen-Anhalt bzw. im Bereich <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion<br />
<strong>Harz</strong> folgen<strong>de</strong> Relationen vorzuhalten<br />
bzw. vorzubereiten:<br />
a) Hil<strong>de</strong>sheim - Vienenburg - Halberstadt -<br />
Aschersleben - Berlin / San<strong>de</strong>rsleben - Halle<br />
- Leipzig<br />
b) Kassel/Northeim - Nordhausen - Sangerhausen<br />
- Halle - Leipzig - Falkenberg<br />
c) Erfurt - Sangerhausen - San<strong>de</strong>rsleben - Güsten<br />
- Berliner Ring<br />
d) Erfurt - Sangerhausen - Güsten - Mag<strong>de</strong>burg<br />
- Stendal - Hamburg / Rostock Seehafen.<br />
Z 11 Die nachfolgen<strong>de</strong>n Güterverkehrsstellen<br />
im Bereich <strong>de</strong>s regional- und überregional<br />
be<strong>de</strong>utsamen Schienennetzes sind zu<br />
erhalten, entsprechend <strong>de</strong>r raumordnerischen<br />
Anfor<strong>de</strong>rung einer verstärkten Verlagerung<br />
<strong>de</strong>s Güterverkehrs auf die Schiene zu<br />
entwickeln und bedarfsweise durch weitere<br />
Stellen zu ergänzen:<br />
a) Blankenburg<br />
b) Gernro<strong>de</strong><br />
c) Halberstadt<br />
d) Heu<strong>de</strong>ber-Danstedt<br />
e) Hüttenro<strong>de</strong><br />
f) Ilsenburg<br />
g) Nachterstedt-Hoym<br />
h) Rottlebero<strong>de</strong>-Süd<br />
i) Sangerhausen<br />
j) Staßfurt<br />
k) Ströbeck<br />
l) Wernigero<strong>de</strong><br />
Z 12 Folgen<strong>de</strong> regional be<strong>de</strong>utsame Schienenstrecken,<br />
die nicht mehr regelmäßig für<br />
<strong>de</strong>n Personen- und Güterverkehr genutzt<br />
wer<strong>de</strong>n, sind als Trasse raumordnerisch dahingehend<br />
zu sichern, dass <strong>bei</strong> entsprechen<strong>de</strong>m<br />
Bedarf eine Aktivierung <strong>de</strong>r Strecken<br />
erfolgen kann:<br />
a) Staßfurt - Egeln - (Blumenberg), mit Abzweig<br />
Schneidlingen - Flughafen Cochstedt<br />
und Anschlussgleis Westeregeln<br />
b) Frose - Ballenstedt - Gernro<strong>de</strong><br />
c) Nienhagen - De<strong>de</strong>leben - Jerxheim<br />
d) Heu<strong>de</strong>ber/Danstedt - Osterwieck<br />
e) Heu<strong>de</strong>ber/Danstedt - Wasserleben - Vienenburg<br />
f) Elbingero<strong>de</strong>/Hornberg - Königshütte<br />
(mit Verlängerung Elbingero<strong>de</strong> bis Drei-<br />
Annen-Hohne)<br />
Z 13 Auch die nicht beson<strong>de</strong>rs dargestellten<br />
Schienenstrecken und Güteranschlussgleise<br />
sind im Interesse einer umweltfreundlichen<br />
Verkehrsabwicklung unter Berücksichtigung<br />
technischer und wirtschaftlicher Erfor<strong>de</strong>rnisse
Son<strong>de</strong>rausgabe 23.05.2009<br />
zu erhalten und nach Möglichkeit weiter zu<br />
betreiben.<br />
G 14 Eine Entwidmung (Freistellung von<br />
Bahnbetriebszwecken) o<strong>de</strong>r Überbauung<br />
nicht betriebener Strecken ist zur Trassensicherung<br />
soweit wie möglich zu vermei<strong>de</strong>n.<br />
G 15 Der Erhalt und Ausbau <strong>de</strong>s Netzes <strong>de</strong>s<br />
Schienenpersonennahverkehrs (SPNV) erfor<strong>de</strong>rt<br />
eine langfristige Orientierung. Auch aufgelassene<br />
Strecken und noch vorhan<strong>de</strong>ne ehemalige<br />
Gleistrassen sind soweit wie möglich zu<br />
sichern.<br />
Z 16 Der nach <strong>de</strong>m ÖPNVG LSA aufzustellen<strong>de</strong><br />
Plan <strong>de</strong>s öffentlichen Personennahverkehrs<br />
<strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s Sachsen-Anhalt und die regionalen<br />
und überregionalen Schienenverkehrsplanungen<br />
sind so aufeinan<strong>de</strong>r abzustimmen,<br />
dass ein leistungsfähiges Gesamtsystem für <strong>de</strong>n<br />
Schienenpersonenverkehr gewährleistet ist.<br />
4.8.3. Straßenverkehr<br />
Z 1 Die funktionsgerechte Leistungsfähigkeit<br />
<strong>de</strong>s vorhan<strong>de</strong>nen Straßennetzes ist als<br />
infrastrukturelle Voraussetzung für die wirtschaftliche<br />
Entwicklung <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s und seiner<br />
Teilräume und im Interesse <strong>de</strong>r Verkehrssicherheit<br />
durch notwendige Instandsetzungen<br />
sowie Ausbau- und Neubaumaßnahmen zu<br />
sichern bzw. wie<strong>de</strong>rherzustellen und entsprechend<br />
<strong>de</strong>n aufgeführten allgemeinen Zielen<br />
und Grundsätzen zur Verkehrsentwicklung<br />
weiterzuentwickeln.<br />
Z 2 Um <strong>de</strong>n europäischen Verkehrsbeziehungen<br />
Rechnung zu tragen und das Zusammenwachsen<br />
<strong>de</strong>r alten und neuen Län<strong>de</strong>r zu<br />
för<strong>de</strong>rn sowie zur Verbindung großer Wirtschaftszentren<br />
ist <strong>de</strong>r Aus- und Neubau von<br />
Autobahnen und autobahnähnlichen Fernstraßen<br />
erfor<strong>de</strong>rlich. Die nachfolgend aufgeführten<br />
vordringlichen Maßnahmen sollen<br />
gleichzeitig <strong>de</strong>r Bün<strong>de</strong>lung <strong>de</strong>s Straßenverkehrs<br />
und <strong>de</strong>r Entlastung <strong>de</strong>s nachgeordneten<br />
Straßennetzes vom Fernverkehr dienen:<br />
1. Verkehrsprojekte Deutsche Einheit (VDE):<br />
a) Neubau <strong>de</strong>r BAB A 38 Göttingen - Halle -<br />
Leipzig (VDE Nr. 13, „Südharzautobahn“)<br />
2. Ergänzen<strong>de</strong> und weiterführen<strong>de</strong> Maßnahmen:<br />
a) Fortführung <strong>de</strong>r BAB A 71 von Würzburg -<br />
Erfurt - Sangerhausen (A 38) über Hettstedt<br />
in Richtung Bernburg (A 14/B 6n)<br />
zur Erschließung <strong>de</strong>s Mansfel<strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>s<br />
und zu seiner Anbindung an die Lan<strong>de</strong>shauptstadt<br />
Mag<strong>de</strong>burg sowie als Teilstück<br />
einer großräumigen Verbindung von Süd<strong>de</strong>utschland<br />
zur Ostsee zur Entlastung <strong>de</strong>r<br />
A 9 sowie <strong>de</strong>s Raumes Halle/Leipzig<br />
b) Neubau einer leistungsfähigen Nordharz-<br />
verbindung („Nordharzautobahn“ B 6n)<br />
von <strong>de</strong>r A 7 (Hannover - Kassel) über Goslar<br />
zur A 14 <strong>bei</strong> Bernburg mit Verlängerung<br />
über Köthen zur A 9/B 184 südlich von<br />
Dessau mit <strong>de</strong>m Ziel <strong>de</strong>r Erschließung <strong>de</strong>s<br />
gesamten Nordharzraumes und <strong>de</strong>r Verbindung<br />
<strong>de</strong>r am Ran<strong>de</strong> dieses Mittelgebirges<br />
aufgereihten Zentralen Orte höherer<br />
Stufe untereinan<strong>de</strong>r sowie <strong>de</strong>r Verbindung<br />
<strong>de</strong>r Wirtschafts- und Frem<strong>de</strong>nverkehrsregion<br />
<strong>Harz</strong> mit West- und Nord<strong>de</strong>utschland<br />
einerseits und Mittel- und Ost<strong>de</strong>utschland<br />
an<strong>de</strong>rerseits, insbeson<strong>de</strong>re mit <strong>de</strong>n Räumen<br />
Hannover/Braunschweig sowie Halle/Leipzig<br />
und Berlin.<br />
Im Zuge <strong>de</strong>s Neubaus <strong>de</strong>r B 6n erfolgt die<br />
Streckenführung nördlich <strong>de</strong>r Stadt Quedlinburg.<br />
Darüber hinaus ist die B 6n als<br />
überregionale Verkehrsachse nach Osteuropa<br />
in Richtung Polen vorzuhalten.<br />
Im Zusammenwirken <strong>de</strong>r in 1. und 2. genannten<br />
Vorhaben soll zugleich eine verkehrswirksame<br />
Umfahrung <strong>de</strong>s <strong>Harz</strong>es und damit <strong>de</strong>ssen<br />
angestrebte Entlastung vom Durchgangsverkehr<br />
erreicht wer<strong>de</strong>n.<br />
Z 3 Zur Verbindung von Ober- und Mittelzentren<br />
sowie zur Einbindung von Grundzentren<br />
mit Teilfunktion eines Mittelzentrums,<br />
von Vorrangstandorten für Industrie- und Verkehrsanlagen<br />
und von Schwerpunktstandorten<br />
für Industrie und Gewerbe sowie zur Erschließung<br />
von Frem<strong>de</strong>nverkehrsgebieten ist entsprechend<br />
<strong>de</strong>n Festlegungen in <strong>de</strong>r zeichnerischen<br />
Darstellung ein leistungsfähiges Netz<br />
lan<strong>de</strong>sbe<strong>de</strong>utsamer Hauptverkehrsstraßen für<br />
<strong>de</strong>n überregionalen und regionalen Verkehr zu<br />
sichern und auszubauen, das die unter Z 2<br />
aufgeführten Maßnahmen ergänzt.<br />
Z 4 Der Neu- o<strong>de</strong>r Ausbau folgen<strong>de</strong>r wichtiger<br />
lan<strong>de</strong>s- und regionalbe<strong>de</strong>utsamer Bun<strong>de</strong>sstraßenverbindungen<br />
ist zur Wirtschaftsför<strong>de</strong>rung<br />
sowie zur Funktionsfähigkeit, zur<br />
Erreichbarkeit und zur Entlastung von Zentralen<br />
Orten und sonstigen Siedlungsbereichen<br />
vordringlich erfor<strong>de</strong>rlich:<br />
1. B 6 Aschersleben - Halle - Leipzig<br />
2. B 79 Wolfenbüttel - Halberstadt -<br />
Quedlinburg<br />
3. B 81 Mag<strong>de</strong>burg - Halberstadt -<br />
Blankenburg (-Nord)<br />
(autobahnähnlich)<br />
4. B 86 (Thüringen)- Sangerhausen -<br />
Hettstedt<br />
5. B 180 Egeln - Aschersleben - Hettstedt -<br />
Eisleben - Querfurt - Naumburg -<br />
Zeitz - Altenburg<br />
6. B 185 Ballenstedt - Aschersleben -<br />
Bernburg - Köthen - Dessau<br />
7. B 245 Hal<strong>de</strong>nsleben - Halberstadt mit<br />
Verbindung von Barneberg zur<br />
B 82 <strong>bei</strong> Schöningen<br />
21<br />
Die Bun<strong>de</strong>sstraßen B 180 und B 86 sind<br />
zwischen <strong>de</strong>r BAB A 38 <strong>bei</strong> Sangerhausen<br />
und <strong>de</strong>r B 81 <strong>bei</strong> Egeln als überregionale<br />
Nord-Süd-Verbindung so auszubauen, dass<br />
diese bis zur Fertigstellung <strong>de</strong>r Anbindung<br />
<strong>de</strong>r A 71 an die BAB A14 <strong>bei</strong> Bernburg <strong>de</strong>n<br />
straßenverkehrlichen Anfor<strong>de</strong>rungen gemäß<br />
<strong>de</strong>m oben genannten Ziel 2, letzter<br />
Absatz, gerecht wer<strong>de</strong>n.<br />
Z 5 In <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion ist in Ergänzung<br />
<strong>de</strong>s in Z 2 bis Z 4 genannten Netzes von Bun<strong>de</strong>sfernstraßen<br />
ein leistungsfähiges und funktionsgerechtes<br />
Netz von Lan<strong>de</strong>s-, Kreis- und<br />
Gemein<strong>de</strong>straßen bereitzustellen, dauerhaft<br />
zu erhalten und bedarfsweise auszubauen,<br />
um<br />
- die flächenhafte räumliche Erschließung<br />
<strong>de</strong>r gesamten <strong>Planung</strong>sregion,<br />
- eine Verknüpfung mit <strong>de</strong>m übergeordneten<br />
Bun<strong>de</strong>sfernstraßennetz,<br />
- leistungsgerechte Verbindungen zwischen<br />
Mittel- und Grundzentren sowie<br />
Grundzentren untereinan<strong>de</strong>r,<br />
- die Verbindung und Erschließung von<br />
Wirtschaftszentren, be<strong>de</strong>utsamen Industrie-<br />
und Gewerbestandorten, Frem<strong>de</strong>nverkehrs-<br />
und Naherholungsgebieten<br />
und –standorten und sonstigen punktuellen<br />
Verkehrserzeugern,<br />
- die Verbesserung <strong>de</strong>r Umweltbedingungen<br />
durch eine Entlastung <strong>de</strong>r Siedlungsbereiche<br />
und nachgeordneter Straßen<br />
vom Fern- und Regionalverkehr und<br />
- die Anbindung <strong>de</strong>r Übergangsstellen zum<br />
öffentlichen Personenverkehr,<br />
zu gewährleisten. Dies gilt insbeson<strong>de</strong>re für<br />
die in <strong>de</strong>r zeichnerischen Darstellung festgelegten<br />
Straßen mit regionaler Be<strong>de</strong>utung.<br />
Z 6 Der Aus- o<strong>de</strong>r Neubau folgen<strong>de</strong>r<br />
wichtiger regionalbe<strong>de</strong>utsamer Lan<strong>de</strong>s- und<br />
Kreisstraßenverbindungen ist zur Wirtschaftsför<strong>de</strong>rung<br />
sowie zur Funktionsfähigkeit,<br />
zur Erreichbarkeit und zur Entlastung<br />
von Zentralen Orten und sonstigen Siedlungsbereichen<br />
vordringlich erfor<strong>de</strong>rlich:<br />
1. L 71 Unseburg - Staßfurt -<br />
Rathmannsdorf - B6n<br />
2. L 72 (B 180 - San<strong>de</strong>rsleben) -<br />
B6 - B6n - Staßfurt -<br />
(B 71)<br />
3. L 75 Ballenstedt/B185 - Hoym -<br />
B 6n<br />
4. L 89 Osterwieck - Hessen<br />
5. L 94 Hüttenro<strong>de</strong> - B 81<br />
6. L 98 Benneckenstein -<br />
Lan<strong>de</strong>sgrenze Thüringen<br />
7. L 234/ BAB 38 / AS Roßla - L 234<br />
K 2300<br />
8. L 234 Kelbra - Lan<strong>de</strong>sgrenze<br />
Thüringen<br />
9. L 240 Zubringer Thale<br />
(L 92 bis B 6n)
22 Son<strong>de</strong>rausgabe 23.05.2009<br />
Z 7 Das Netz <strong>de</strong>r lan<strong>de</strong>s- und regionalbe<strong>de</strong>utsamen<br />
Straßen ist durch <strong>de</strong>n Neubau<br />
folgen<strong>de</strong>r Ortsumfahrungen (OU) und Teilortsumfahrungen<br />
(TOU) zu ergänzen:<br />
1. B 27 TOU Hüttenro<strong>de</strong><br />
2. B 79 OU Hessen<br />
(Übergangslösung Ausbau<br />
<strong>de</strong>r Ortsdurchfahrt)<br />
3. B 79 OU Athenstedt<br />
4. B 79 OU Halberstadt-Harsleben<br />
5. B 81 OU Halberstadt<br />
(autobahnähnlich)<br />
6. B 81 OU Blankenburg<br />
(einschließlich Tunnel)<br />
7. B 81/B 242 OU Hasselfel<strong>de</strong><br />
8. B 85/B 80 OU Kelbra/Berga<br />
(Übergangslösung Ausbau<br />
<strong>de</strong>r Ortsdurchfahrt Kelbra)<br />
9. B 86 OU Riestedt/Nordost<br />
10. B 180 OU Schneidlingen<br />
11. B 180 OU Aschersleben/<br />
Süd-Quenstedt<br />
12. B 185 OU Ballenstedt<br />
13. B 185 OU Hoym<br />
14. B 244 OU Wernigero<strong>de</strong><br />
(einschließlich Tunnel)<br />
15. L 66/<br />
L 242/<br />
L 239<br />
OU Quedlinburg<br />
16. L 71 OU Rathmannsdorf<br />
17. L 72 OU Neundorf<br />
19. L 92 OU Neinstedt<br />
20. L 218/<br />
L 219/<br />
L 222<br />
OU Allstedt<br />
21. L 229 OU Ermsleben<br />
22. L 231 OU Wettelro<strong>de</strong><br />
23. L 236 OU Berga (nördliche<br />
Verlängerung <strong>de</strong>r<br />
OU Kelbra/Berga)<br />
24. K 1368 /<br />
K 1361<br />
OU Nachterstedt<br />
25. K 2310 TOU Beyernaumburg<br />
G 8 Zur Verbesserung <strong>de</strong>r Verkehrssicherheit<br />
und zur Stärkung <strong>de</strong>s nichtmotorisierten<br />
Verkehrs ist <strong>de</strong>r Netzanteil <strong>de</strong>r Straßen mit<br />
straßenbegleiten<strong>de</strong>n Radwegen je nach Bedarf<br />
<strong>de</strong>utlich auszubauen.<br />
4.8.4. Rad- und fußläufiger Verkehr<br />
G 1 Zur Vermin<strong>de</strong>rung motorisierten Verkehrs<br />
sollen die Voraussetzungen für eine stärkere<br />
Nutzung <strong>de</strong>s Fahrra<strong>de</strong>s sowie für <strong>de</strong>n<br />
Fußverkehr verbessert wer<strong>de</strong>n. Dies gilt sowohl<br />
für eigenständige Wegebeziehungen als auch<br />
für die Verknüpfung mit <strong>de</strong>m öffentlichen Verkehr<br />
(Umweltverbund).<br />
Z 2 Für die flächenhafte Erschließung <strong>de</strong>r<br />
Teilräume <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion sind in Abstimmung<br />
zwischen <strong>de</strong>n Kommunen und sonstigen<br />
Straßenbaulastträgern funktionsgerechte,<br />
durchgängige Rad- (und Fuß-)wegenetze entsprechend<br />
<strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen an örtliche,<br />
zwischen- und überörtliche sowie freizeitorientierte<br />
und touristische Wegeverbindungen<br />
vorzusehen. Diese sollen eine sichere und<br />
durchgängige Führung <strong>de</strong>r Nutzerinnen und<br />
Nutzer ermöglichen und entsprechend <strong>de</strong>n<br />
örtlichen Gegebenheiten realisiert wer<strong>de</strong>n.<br />
Z 3 Rad- (und Fuß-)wegeverbindungen<br />
sollen insbeson<strong>de</strong>re auch nichtmotorisierte<br />
Verbindungs mög lichkeiten zwischen Wohnsiedlungen<br />
und Standorten <strong>de</strong>r Grundversorgung<br />
sowie die Anbindung und gute Erreichbarkeit<br />
von Ar<strong>bei</strong>tsplätzen, Naherholungsgebieten<br />
und sonstigen, punktuellen Verkehrserzeugern<br />
sowie von Übergangsstellen zum<br />
öffentlichen Personenverkehr gewährleisten.<br />
G 4 In Verkehrs- und Bauleitplänen für<br />
Ortslagen sollen Rad- und Fußgängerverkehr<br />
als umweltfreundliche Alternative zum motorisierten<br />
Individualverkehr vorrangig berücksichtigt<br />
wer<strong>de</strong>n. Neu zu bauen<strong>de</strong> Radwege<br />
sind schwerpunktmäßig so anzulegen,<br />
dass eine Verbindung <strong>de</strong>r Ortsteile mit <strong>de</strong>n<br />
Zentralen Orten bzw. stark frequentierten<br />
zentralen Einrichtungen hergestellt wird.<br />
Z 5 Der Fahrradverkehr als umweltfreundlicher<br />
Teil <strong>de</strong>s Gesamtverkehrs ist zur Belebung<br />
von Tourismus und Erholung, auch außerhalb<br />
<strong>de</strong>r touristischen Schwerpunktregionen,<br />
durch die Weiterentwicklung <strong>de</strong>s<br />
Radwegenetzes beson<strong>de</strong>rs zu för<strong>de</strong>rn. Auf<br />
eine Verknüpfung von Radwegen mit <strong>de</strong>m ÖP-<br />
NV ist <strong>bei</strong> Radwegekonzepten zu achten. Folgen<strong>de</strong><br />
regional und überregional be<strong>de</strong>utsamen<br />
Radwege sind in <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion zu<br />
erhalten, auszubauen sowie mit <strong>de</strong>m nachgeordneten<br />
Radwegenetz zu verbin<strong>de</strong>n:<br />
– Europaradweg R1 (Calais - <strong>Harz</strong> - Berlin<br />
- St. Petersburg)<br />
– <strong>Harz</strong>rundweg<br />
– <strong>Harz</strong>vorlandweg<br />
– Ilse-Radwan<strong>de</strong>rweg<br />
– Bo<strong>de</strong>-Radwan<strong>de</strong>rweg<br />
– Holtemme-Radwan<strong>de</strong>rweg<br />
– Aller-<strong>Harz</strong>-Radweg<br />
– „Seeland“-Rundweg<br />
– Wipperrundweg mit Wipper-Saale-Radweg<br />
(Verlängerung)<br />
– Salzstraße<br />
Z 6 Folgen<strong>de</strong> regional und überregional<br />
be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> Wan<strong>de</strong>rwege sind für <strong>de</strong>n Tourismus<br />
und die Erholung zu erhalten und auszubauen:<br />
– internationaler Wan<strong>de</strong>rweg E 11: (Bad<br />
<strong>Harz</strong>burg) - Ilsenburg - Thale - Ballenstedt<br />
(- Wippra)<br />
– Wan<strong>de</strong>rweg <strong>Harz</strong> - Eichsfeld - Thüringen<br />
(HET)<br />
– <strong>Harz</strong>er-Hexen-Stieg: (Ostero<strong>de</strong>) - Brokken<br />
- Thale<br />
– Karstwan<strong>de</strong>rweg Südharz<br />
– Selketalstieg<br />
G 7 Bestehen<strong>de</strong> öffentliche Land- o<strong>de</strong>r<br />
Forstwirtschaftswege bzw. Gemein<strong>de</strong>wege<br />
sind <strong>bei</strong> entsprechen<strong>de</strong>r Eignung als Radwege<br />
mitzunutzen. Bei <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong> von Radwegenetzen<br />
ist eine Verknüpfung mit angrenzen<strong>de</strong>n<br />
Regionen herzustellen. Das ländliche<br />
Wegekonzept Sachsen-Anhalt ist da<strong>bei</strong> einzubeziehen.<br />
Insbeson<strong>de</strong>re die Radwege von<br />
überregionaler und regionaler Be<strong>de</strong>utung<br />
sollten durchgängig beschil<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n.<br />
4.8.5. Luftverkehr<br />
Z 1 Das Land unterstützt <strong>de</strong>n Ausbau <strong>de</strong>s<br />
für Sachsen-Anhalt wichtigen Flughafens<br />
Leipzig/Halle zu einem internationalen Flughafen.<br />
Ergänzen<strong>de</strong>r Flugverkehr wird über <strong>de</strong>n<br />
Verkehrsflughafen Cochstedt abgewickelt.<br />
Z 2 Der Vorrangstandort Verkehrsflughafen<br />
Cochstedt ist als leistungsfähiger Regionalflughafen<br />
für <strong>de</strong>n Großraum Mag<strong>de</strong>burg<br />
auszubauen. Als weiterer Vorrangstandort<br />
für <strong>de</strong>n öffentlichen Luftverkehr in <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion<br />
ist <strong>de</strong>r Verkehrslan<strong>de</strong>platz Ballenstedt<br />
zu entwickeln.<br />
Z 3 Folgen<strong>de</strong>, regional be<strong>de</strong>utsame Lan<strong>de</strong>plätze<br />
wer<strong>de</strong>n als Vorrangstandorte raumordnerisch<br />
gesichert:<br />
– Son<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong>platz Allstedt<br />
– Son<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong>platz Aschersleben<br />
– Son<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong>platz Dingelstedt<br />
– Son<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong>platz Hasselfel<strong>de</strong><br />
G 4 Ein Vorrangstandort für einen Verkehrslan<strong>de</strong>platz<br />
Nordharz im nördlichen Teil<br />
<strong>de</strong>s Landkreises Wernigero<strong>de</strong> ist erst nach<br />
Vorliegen einer verkehrsfachlichen Untersuchung<br />
unter Berücksichtigung <strong>de</strong>r in Z 2 und<br />
Z 3 genannten Flugplätze und nach Durchführung<br />
eines Raumordnungsverfahrens unter<br />
beson<strong>de</strong>rer Berücksichtigung <strong>de</strong>r Belange<br />
<strong>de</strong>r von <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong> betroffenen Kommunen<br />
gegebenenfalls im <strong>Regionale</strong>n Entwicklungsplan<br />
zu ergänzen.<br />
Z 5 Die regionalplanerische Ausweisung<br />
von Siedlungsbeschränkungsgebieten im<br />
Umfeld <strong>de</strong>r in Z 2 und Z 3 genannten Flugplätze<br />
ist <strong>bei</strong> entsprechen<strong>de</strong>r Entwicklung<br />
<strong>de</strong>s Regelflugbetriebs min<strong>de</strong>stens für die Gebiete<br />
außerhalb <strong>de</strong>s Flugplatzgelän<strong>de</strong>s mit<br />
einem prognostizierten äquivalenten Dauerschallpegel<br />
größer 60 dB (A) im <strong>Regionale</strong>n<br />
Entwicklungsplan zu ergänzen.
Son<strong>de</strong>rausgabe 23.05.2009<br />
G 6 Die regional be<strong>de</strong>utsamen Flugplätze<br />
und sonstige luftverkehrliche Anlagen sind<br />
so zu planen und zu betreiben, dass eine relevante<br />
Beeinträchtigung <strong>de</strong>r Bevölkerung<br />
in angrenzen<strong>de</strong>n Siedlungen, insbeson<strong>de</strong>re<br />
durch Lärm, vermie<strong>de</strong>n wird.<br />
4.8.6. Öffentlicher Personennahverkehr<br />
(ÖPNV)<br />
G 1 Zur Gewährleistung einer ausreichen<strong>de</strong>n<br />
Mobilität für alle Einwohnerinnen und<br />
Einwohner <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s soll in allen Teilräumen<br />
<strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion <strong>Harz</strong> ein angemessenes<br />
Angebot im ÖPNV sichergestellt wer<strong>de</strong>n.<br />
G 2 Der ÖPNV bezweckt unter an<strong>de</strong>rem<br />
1. die Herstellung und Sicherung gleichwertiger<br />
Lebensbedingungen, insbeson<strong>de</strong>re<br />
die Erfüllung <strong>de</strong>r Mobilitätsbedürfnisse<br />
<strong>de</strong>r Allgemeinheit,<br />
2. die Verbesserung <strong>de</strong>r Umweltqualität und<br />
damit <strong>de</strong>r Lebensbedingun gen für die<br />
Menschen, insbeson<strong>de</strong>re durch Min<strong>de</strong>rung<br />
von Abgas- und Lärmemissionen,<br />
3. die För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Funktionsfähigkeit <strong>de</strong>r<br />
Region, Städte und Ge mein<strong>de</strong>n und<br />
4. die Erhöhung <strong>de</strong>r Verkehrssicherheit.<br />
G 3 Soweit das zu erwarten<strong>de</strong> Fahrgastaufkommen<br />
es rechtfertigt, sind <strong>de</strong>r öffentliche<br />
Straßenpersonenverkehr (Bus und Straßenbahn,<br />
ÖSPV) und <strong>de</strong>r Schienenpersonennahverkehr<br />
(SPNV) vorrangig zu erhalten, schrittweise<br />
barrierefrei zu gestalten und zu einer<br />
leistungsfähigen Alternative zur Nutzung individueller<br />
Kraftfahrzeuge auszubauen.<br />
Z 4 Beim Busverkehr sind auch Beschleunigungsprogramme<br />
in <strong>de</strong>n Orten (wie durch<br />
Bevorrechtigung an Lichtsignalanlagen, Anlage<br />
von Busspuren) und die Mo<strong>de</strong>rnisierung<br />
<strong>de</strong>s Fahrzeugparks (wie Nie<strong>de</strong>rflurtechnik)<br />
erfor<strong>de</strong>rlich. In <strong>de</strong>n Städten ist <strong>de</strong>r Aufbau innovativer<br />
Stadtbussysteme zu prüfen. Alternative<br />
ÖPNV-Bedienungsformen (z.B. Rufbussystem,<br />
Sammeltaxi und Anruftaxi) für<br />
Schwachlastzeiten bzw. in <strong>de</strong>n dünner besie<strong>de</strong>lten<br />
Bereichen <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion sind<br />
nachfrageorientiert zur Aufrechterhaltung<br />
eines flächen<strong>de</strong>cken<strong>de</strong>n ÖPNV einzusetzen.<br />
Z 5 Be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> Ar<strong>bei</strong>tsplatzstandorte,<br />
allgemeinbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> und berufsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Schulen,<br />
große Einzelhan<strong>de</strong>lseinrichtungen, Kultur-<br />
und Freizeiteinrichtungen, touristische<br />
Ziele und an<strong>de</strong>res sollen durch einen leistungsfähigen<br />
ÖPNV angebun<strong>de</strong>n und erreichbar<br />
sein.<br />
Z 6 An <strong>de</strong>n Schnittstellen zwischen <strong>de</strong>m<br />
ÖPNV einerseits und <strong>de</strong>m Fuß- und Radwegeverkehr<br />
an<strong>de</strong>rerseits sollen die Bedingungen<br />
für die Kombination dieser Verkehrsmittel er-<br />
heblich verbessert wer<strong>de</strong>n. Ebenso dringlich<br />
soll die optimale Verknüpfung <strong>de</strong>r öffentlichen<br />
Verkehrsmittel (Schienenpersonenfern- und<br />
-nahverkehr, Bus- und Straßenbahnverkehr)<br />
untereinan<strong>de</strong>r hergestellt wer<strong>de</strong>n, um <strong>de</strong>n<br />
größtmöglichen Wirkungsgrad zu erzielen.<br />
G 7 Folgen<strong>de</strong> regional be<strong>de</strong>utsame ÖPNV-<br />
Schnittstellen wer<strong>de</strong>n für die <strong>Planung</strong>sregion<br />
<strong>Harz</strong> festgelegt:<br />
Schnittstellen zwischen<br />
Bahn/Bahn, Bahn/Bus, Bus/Bus<br />
1. Aschersleben<br />
2. Berga-Kelbra<br />
3. Blankenburg<br />
4. Drei Annen Hohne<br />
5. Halberstadt<br />
6. Quedlinburg<br />
7. Sangerhausen<br />
8. Wernigero<strong>de</strong><br />
Bahn/Bus, Bus/Bus<br />
9. Alexisbad<br />
10. Gatersleben<br />
11. Gernro<strong>de</strong><br />
12. Güntersberge<br />
13. <strong>Harz</strong>gero<strong>de</strong><br />
14. Hasselfel<strong>de</strong><br />
15. Heu<strong>de</strong>ber-Danstedt<br />
16. Ilsenburg<br />
17. Langenstein<br />
18. Nachterstedt<br />
19. Nienhagen<br />
20. Roßla<br />
21. Staßfurt<br />
22. Stolberg<br />
23. Thale<br />
24. Wegeleben<br />
Bus/Bus<br />
25. Allstedt<br />
26. Ballenstedt<br />
27. Egeln<br />
28. Elbingero<strong>de</strong><br />
29. OT Ermsleben <strong>de</strong>r Stadt Falkenstein<br />
30. Osterwieck<br />
Die Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>r regional be<strong>de</strong>utsamen<br />
ÖPNV-Schnittstellen ist bedarfsgerecht<br />
zu entwickeln. Der bauliche Zustand<br />
dieser Schnittstellen und <strong>de</strong>r jeweiligen Umfel<strong>de</strong>r<br />
ist vorrangig entsprechend <strong>de</strong>m jeweiligen<br />
Anfor<strong>de</strong>rungsprofil zu verbessern.<br />
Z 8 Zur Attraktivitätssteigerung <strong>de</strong>s ÖPNV<br />
sind Schienenstrecken, Bahnhöfe und Fahrzeugparks<br />
zu mo<strong>de</strong>rnisieren und neue, <strong>de</strong>r<br />
Erreichbarkeit <strong>de</strong>r Siedlungen besser gerecht<br />
wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Haltepunkte einzurichten. Für die<br />
Haltepunkte und Verkehrsmittel sind entsprechen<strong>de</strong><br />
Vorkehrungen zu treffen, die die Sicherheit<br />
<strong>de</strong>r Reisen<strong>de</strong>n gewährleisten. Insgesamt<br />
ist eine Erhöhung <strong>de</strong>r Reisegeschwindigkeit<br />
im ÖPNV mit <strong>de</strong>m Ziel <strong>de</strong>r Verkürzung <strong>de</strong>r<br />
Gesamtreisezeit anzustreben.<br />
23<br />
G 9 Der Schutz von Mensch, Umwelt und<br />
Kulturlandschaft erfor<strong>de</strong>rt eine nachhaltige<br />
Reduzierung <strong>de</strong>s Anteils <strong>de</strong>s motorisierten Individualverkehrs.<br />
Dieses soll durch eine kombinierte<br />
För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Verkehrsmittel Bahn,<br />
Straßenbahn, Bus, Fahrrad und Zufußgehen<br />
unterstützt wer<strong>de</strong>n. Zur besseren Verknüpfung<br />
von öffentlichem Personennahverkehr<br />
und Individualverkehr sollen vorrangig <strong>bei</strong><br />
<strong>de</strong>n regional be<strong>de</strong>utsamen ÖPNV-Schnittstellen<br />
mit Bahnanschluss P+R- und B+R-<br />
Plätze eingerichtet wer<strong>de</strong>n.<br />
G 10 Der Straßenbahnbetrieb in Halberstadt<br />
als Teil <strong>de</strong>s innerstädtischen ÖPNV-Systems<br />
soll in angemessenem Umfang erhalten<br />
bleiben.<br />
G 11 Die nach <strong>de</strong>m Gesetz über <strong>de</strong>n öffentlichen<br />
Personennahverkehr im Land Sachsen<br />
Anhalt fortzuschreiben<strong>de</strong>n Nahverkehrspläne<br />
<strong>de</strong>r Aufgabenträger für <strong>de</strong>n straßengebun<strong>de</strong>nen<br />
ÖPNV sind untereinan<strong>de</strong>r und mit<br />
<strong>de</strong>m Plan <strong>de</strong>s öffentlichen Personennahverkehrs<br />
<strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s Sachsen-Anhalt (ÖPNV-<br />
Plan) so aufeinan<strong>de</strong>r abzustimmen, dass ein<br />
leistungsfähiges ÖPNV–Gesamt system für<br />
die <strong>Planung</strong>sregion <strong>Harz</strong> gewährleistet ist.<br />
Da<strong>bei</strong> sind:<br />
a) <strong>de</strong>r öffentliche Straßenpersonennahverkehr<br />
schwerpunktmäßig auf die Haltepunkte<br />
<strong>de</strong>s Schienenpersonenfern- und<br />
–nahverkehrs, auf die zentralen Orte<br />
bzw. auf weitere stark frequentierte öffentliche<br />
Einrichtungen auszurichten,<br />
b) die Fahrpläne mittels systemübergreifen<strong>de</strong>r<br />
Vertaktung (Integraler Taktfahrplan)<br />
im öffentlichen Fern-, Nah- und<br />
Stadtverkehr untereinan<strong>de</strong>r abzustimmen,<br />
c) die Hauptlinien <strong>de</strong>s Busverkehrs im Takt<br />
sowie die übrigen Linien abgestimmt auf<br />
die Vertaktung <strong>de</strong>r Haupt-/Grundnetze<br />
bedarfsorientiert zu betreiben,<br />
d) die Erreichbarkeit <strong>de</strong>r zentralen Orte mit<br />
öffentlichen Verkehrsmitteln in zumutbarer<br />
Zeit sicherzustellen,<br />
e) die Anbindung <strong>de</strong>r regional be<strong>de</strong>utsamen<br />
Erholungsgebiete, Freizeitanlagen<br />
und Sehens würdig keiten durch <strong>de</strong>n ÖPNV<br />
zu sichern und nach Möglichkeit zu verbessern,<br />
f) die bereits bestehen<strong>de</strong>n Verkehrs- und<br />
Tarifkooperationen durch die Aufgabenträger<br />
und Verkehrsträger/-unternehmen<br />
weiterzuentwickeln (<strong>bei</strong> Bedarf unter<br />
Einbeziehung einer regionsübergreifen<strong>de</strong>n<br />
Zusammenar<strong>bei</strong>t) und<br />
g) Schülerverkehre umfassend und effektiv<br />
in <strong>de</strong>n Linienverkehr zu integrieren und<br />
die dafür notwendigen Rahmenbedingungen<br />
<strong>bei</strong> <strong>de</strong>r Schulentwicklungsplanung<br />
zu berücksichtigen.
24 Son<strong>de</strong>rausgabe 23.05.2009<br />
4.9. Regional be<strong>de</strong>utsame Trassen<br />
und Leitungen<br />
4.9.1. Energieversorgung<br />
Z 1 Das Netz <strong>de</strong>r regional- und überregional<br />
be<strong>de</strong>utsamen elektrischen Leitungen,<br />
inklusive <strong>de</strong>r dazugehörigen Umspannwerke,<br />
ist anfor<strong>de</strong>rungsgerecht und umweltgerecht<br />
zu erhalten und nach <strong>de</strong>m gelten<strong>de</strong>n<br />
Stand <strong>de</strong>r Technik auszubauen, so dass u.a.<br />
eine ausreichen<strong>de</strong> Versorgung <strong>de</strong>r Region<br />
mit Energie gewährleistet ist.<br />
Z 2 Zur Erhöhung <strong>de</strong>r Versorgungssicherheit<br />
in <strong>de</strong>r Nordharzregion sind für einen<br />
Lückenschluss im Hochspannungsnetz<br />
(<strong>Harz</strong>verstärkung) technische und planungsrechtliche<br />
Voraussetzungen zu schaffen, da<strong>bei</strong><br />
ist eine wirtschaftlich und umweltverträgliche<br />
Lösung zu fin<strong>de</strong>n.<br />
G 3 Beim Neu- und Ausbau <strong>de</strong>s Stromnetzes<br />
ist in sensiblen Landschaft- und Siedlungsbereichen<br />
zu prüfen, ob Stromleitungen<br />
als Unterflursysteme verlegt wer<strong>de</strong>n<br />
können.<br />
G 4 Eine Mehrfachnutzung <strong>de</strong>r Trassen<br />
bzw. Bün<strong>de</strong>lung mit vorhan<strong>de</strong>nen Energie-<br />
und Verkehrstrassen ist aus Natur- und Landschaftsschutzgrün<strong>de</strong>n<br />
anzustreben.<br />
4.9.2. Wasserversorgung<br />
Z 1 Das Leitungsnetz für die regionale<br />
und überregionale Wasserversorgung in <strong>de</strong>r<br />
Region <strong>Harz</strong> ist zu erhalten und bedarfsgerecht<br />
auszubauen.<br />
4.9.3. Gas-, Erdöl- und Produktenleitungen<br />
Z 1 Zur Sicherstellung <strong>de</strong>r Gasversorgung<br />
in <strong>de</strong>r Region ist das dafür notwendige Leitungsnetz<br />
zu erhalten und bedarfsgerecht<br />
auszubauen.<br />
Z 2 Die Erdöl- und Produktenleitungen<br />
dienen <strong>de</strong>r Versorgung wichtiger Industriestandorte<br />
und sind <strong>de</strong>shalb von entgegenstehen<strong>de</strong>n<br />
Nutzungen freizuhalten.<br />
4.9.4. Nachrichtenverkehr/Telekommunikation<br />
Z 1 Für die <strong>Planung</strong>sregion <strong>Harz</strong> ist eine<br />
flächen<strong>de</strong>cken<strong>de</strong> Grundversorgung mit Universaldienstleistungen<br />
im Bereich Telekommunikation<br />
sicherzustellen. Die Informations-<br />
und Kommunikationsinfrastruktur ist -<br />
orientiert an <strong>de</strong>r technischen Entwicklung -<br />
an die Bedürfnisse von Bevölkerung und<br />
Wirtschaft anzupassen sowie umwelt- und<br />
sozialverträglich auszubauen.<br />
G 2 Im Hinblick auf die große Anzahl von<br />
Antennenstandorten bzw. Sen<strong>de</strong>anlagen<br />
sind zur Wahrung gesundheitlicher, städtebaulicher<br />
und lan<strong>de</strong>spflegerischer Belange<br />
vorhan<strong>de</strong>ne und zukünftige Anlagen optimal<br />
zu nutzen. Aus diesen Grün<strong>de</strong>n ist eine Mehrfachnutzung<br />
von Mobilfunksen<strong>de</strong>masten<br />
bzw. vorhan<strong>de</strong>ner Bauwerke zu prüfen. Die<br />
technische Infrastruktur <strong>de</strong>r Kommunikationsanlagen<br />
soll mit an<strong>de</strong>ren räumlichen<br />
Nutzungen abgestimmt wer<strong>de</strong>n. Dies bedarf<br />
außer<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Abstimmung <strong>de</strong>r Mobilfunknetzbetreiber<br />
untereinan<strong>de</strong>r als auch <strong>de</strong>r<br />
Abstimmung mit <strong>de</strong>n Kommunen (Standortekonzept).<br />
5. Weitere einzelfachliche Grundsätze<br />
5.1. Natur- und Landschaftsschutz<br />
G 1 Eine nachhaltige ökonomisch leistungsfähige<br />
und die natürlichen Lebensgrundlagen<br />
sichern<strong>de</strong> Entwicklung <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s<br />
erfor<strong>de</strong>rt die Abwägung mit Belangen <strong>de</strong>s Umwelt-<br />
und Naturschutzes. Zur Erhaltung <strong>de</strong>r<br />
Funktions- und Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>s Naturhaushaltes<br />
sowie <strong>de</strong>r Regenerationsfähigkeit<br />
<strong>de</strong>r Naturgüter ist die Inanspruchnahme <strong>de</strong>s<br />
Freiraumes durch Siedlungen, Einrichtungen<br />
und Trassen <strong>de</strong>r Infrastruktur und an<strong>de</strong>re Eingriffe<br />
in Natur und Landschaft auf das notwendige<br />
Maß zu beschränken. Für neue Siedlungsflächen<br />
sind Freiflächen an bereits bebaute<br />
Flächen anzuschließen und sollen nur dann in<br />
Anspruch genommen wer<strong>de</strong>n, wenn an<strong>de</strong>re<br />
Möglichkeiten ausgeschöpft sind.<br />
G 2 Für <strong>de</strong>n Naturhaushalt, die Tier- und<br />
Pflanzenwelt o<strong>de</strong>r das Landschaftsbild wertvolle<br />
Gebiete und Landschaftsteile sind im<br />
beson<strong>de</strong>ren Maße zu schützen, zu pflegen<br />
o<strong>de</strong>r zu entwickeln und im Rahmen eines län<strong>de</strong>rübergreifen<strong>de</strong>n<br />
ökologischen Verbundsystems<br />
zu vernetzen.<br />
G 3 Die regional und überregional be<strong>de</strong>utsamen<br />
Lebensräume mit ihrem charakteristischen<br />
Artenbestand sind so zu pflegen<br />
und zu entwickeln, dass ihre Beschaffenheit<br />
und Größe <strong>de</strong>n artspezifischen Lebensraumansprüchen<br />
angepasst ist. Da<strong>bei</strong> ist vorrangig<br />
<strong>de</strong>r Schutz seltener und gefähr<strong>de</strong>ter<br />
Lebensräume durch landschaftspflegerische<br />
Maßnahmen und extensive Landnutzungsformen<br />
zu verstärken.<br />
G 4 Bei <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong> von wesentlichen<br />
raumbeanspruchen<strong>de</strong>n Vorhaben im Außen-<br />
bereich von Gemein<strong>de</strong>n - insbeson<strong>de</strong>re von<br />
Verkehrswegen, größeren Siedlungsgebieten,<br />
gewerblichen und bergbaulichen Anlagen -<br />
sind<br />
1. die großen unzerschnittenen und noch unbeeinträchtigten<br />
Flächen möglichst zu erhalten,<br />
2. die naturnahen Bereiche auszusparen<br />
und<br />
3. die Flächenansprüche und die über die beanspruchte<br />
Fläche hinausgehen<strong>de</strong>n Auswirkungen<br />
<strong>de</strong>r Nutzung zu minimieren.<br />
G 5 Bei allen Vorhaben und Maßnahmen<br />
ist <strong>de</strong>m Schutz von Natur und Landschaft<br />
Rechnung zu tragen.<br />
G 6 Hinsichtlich einer dauerhaft umweltgerechten<br />
Raumordnung müssen <strong>bei</strong> Eingriffen<br />
in Natur und Landschaft die menschlichen<br />
Zeitmaßstäbe mit <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r Natur in<br />
Einklang gebracht wer<strong>de</strong>n.<br />
G 7 Geschädigte und an naturnaher Substanz<br />
verarmte Gebiete und ausgeräumte<br />
Landschaften sind so zu gestalten und zu entwickeln,<br />
dass ihr Naturhaushalt wie<strong>de</strong>r funktions-<br />
und regenerationsfähig wird.<br />
G 8 In Bereichen mit beson<strong>de</strong>rer Biotop-<br />
und Artenarmut ist im Interesse <strong>de</strong>r Biotop-<br />
und Artenvielfalt auf eine beson<strong>de</strong>re Pflege<br />
und Entwicklung <strong>de</strong>r Landschaft hinzuwirken.<br />
G 9 Die Naturgüter Bo<strong>de</strong>n, Wasser, Klima,<br />
Luft, Tiere- und Pflanzen sind in ihrer regionalen<br />
Ausprägung und Differenzierung sowie<br />
<strong>de</strong>m spezifischen Erscheinungsbild <strong>de</strong>r naturräumlich<br />
geprägten, historisch gewachsenen<br />
Kulturlandschaft dauerhaft zu schützen,<br />
zu pflegen und zu entwickeln.<br />
G 10 Die für die <strong>Planung</strong>sregion <strong>Harz</strong> typischen<br />
Baumbestän<strong>de</strong> entlang von Straßen,<br />
Wegen und Gewässern sind zu erhalten o<strong>de</strong>r<br />
wie<strong>de</strong>rherzustellen, da<strong>bei</strong> ist darauf zu achten,<br />
dass <strong>de</strong>r Baumbestand <strong>de</strong>m Ausbaugrad<br />
<strong>de</strong>r Straßen angepasst ist und die Straßen<br />
und Wege sich gut in die Landschaft einfügen.<br />
G 11 Die <strong>Harz</strong>er Bergwiesen und die Grünlandbereiche<br />
in <strong>de</strong>n Talauen sind wenigstens<br />
in ihrem jetzigen Nutzungszustand zu erhalten<br />
und zu för<strong>de</strong>rn.<br />
G 12 Naturnahe Fließgewässer und ökologisch<br />
wertvolle Uferbereiche von Standgewässern<br />
sind in ihren Biotopfunktionen zu<br />
erhalten und einschließlich ihrer Ufer- und<br />
Auenbereiche zu naturnahen Landschaftsräumen<br />
zu entwickeln, da<strong>bei</strong> ist die ökologische<br />
Durchgängigkeit anzustreben. Notwendige<br />
Maßnahmen <strong>de</strong>s Gewässerausbaus und<br />
<strong>de</strong>r Gewässerunterhaltung sind so zu planen
Son<strong>de</strong>rausgabe 23.05.2009<br />
und durchzuführen, dass sie die Lebensraumfunktionen<br />
<strong>de</strong>s jeweiligen Fließgewässers<br />
und seiner Auen o<strong>de</strong>r Standgewässers in<br />
ihrer Gesamtheit nicht beeinträchtigen.<br />
G 13 Sofern Bereiche im Freiraum nicht<br />
mehr landwirtschaftlich, durch Bo<strong>de</strong>nabbau<br />
o<strong>de</strong>r sonstige Inanspruchnahme genutzt<br />
wer<strong>de</strong>n, sollen dort Lebensräume für heimische<br />
Pflanzen und Tiere geschaffen wer<strong>de</strong>n.<br />
Für die Schaffung solcher Biotope ist vielfach<br />
eine extensive Bewirtschaftung äußerst<br />
dienlich.<br />
G 14 Technische Überprägungen, die sensible<br />
bzw. wertvolle Sichtachsen o<strong>de</strong>r Landschafts-<br />
und Orts bil<strong>de</strong>r stark beeinträchtigen<br />
können, sollen vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.<br />
G 15 Zur Berücksichtigung von differenzierten<br />
naturräumlichen Gegebenheiten, <strong>de</strong>r<br />
vorhan<strong>de</strong>nen Nutzungsstruktur sowie <strong>de</strong>s<br />
Entwicklungsbedarfs und –potenzials von<br />
Natur und Landschaft in <strong>de</strong>r Regional- und<br />
Bauleitplanung sollen Landschaftsrahmenpläne<br />
und Landschaftspläne erstellt wer<strong>de</strong>n.<br />
5.2. Bo<strong>de</strong>nschutz<br />
G 1 Der Bo<strong>de</strong>n ist als Lebensgrundlage und<br />
Lebensraum für Menschen, Tiere und Pflanzen<br />
als Teil <strong>de</strong>s Naturhaushaltes und als prägen<strong>de</strong>s<br />
Element von Natur und Landschaft zu<br />
schützen, zu pflegen und zu entwickeln.<br />
G 2 Der Bo<strong>de</strong>n ist aufgrund seiner Funktionen<br />
als<br />
– Lebensgrundlage und Lebensraum für<br />
Menschen, Tiere und Pflanzen und Bo<strong>de</strong>norganismen,<br />
– Bestandteil <strong>de</strong>s Naturhaushaltes, insbeson<strong>de</strong>re<br />
mit seinen Wasser- und Nährstoffkreisläufen,<br />
– Abbau-, Ausgleichs- und Aufbaumedium<br />
für stoffliche Einwirkungen aufgrund <strong>de</strong>r<br />
Filter-, Puf fer- und Stoffumwandlungseigenschaften<br />
– Produktionsfaktor und<br />
– als Archiv <strong>de</strong>r Natur- und Kultur-<br />
geschichte,<br />
sowie wegen seiner zahlreichen Nutzungsfunktionen<br />
als prägen<strong>de</strong>s Element von Natur<br />
und Landschaft zu schützen, in seiner natürlichen<br />
Entwicklung zu för<strong>de</strong>rn und gegebenenfalls<br />
wie<strong>de</strong>rherzustellen. Da<strong>bei</strong> hat die<br />
Inanspruchnahme von Bo<strong>de</strong>n durch Versiegelung,<br />
Abgrabung und Aufschüttung möglichst<br />
schonend und sparsam zu erfolgen.<br />
G 3 Stoffliche Belastungen durch Eintrag<br />
von festen, flüssigen und gasförmigen Schadstoffen<br />
sind zu verhin<strong>de</strong>rn o<strong>de</strong>r zu vermin<strong>de</strong>rn.<br />
Schädliche Bo<strong>de</strong>nverän<strong>de</strong>rungen sind zu be-<br />
seitigen. Bö<strong>de</strong>n mit geringer Filter- und Pufferkapazität<br />
sollten da<strong>bei</strong> nur in Anspruch<br />
genommen wer<strong>de</strong>n, wenn vertretbare Alternativen<br />
nicht zur Verfügung stehen.<br />
G 4 Geschädigte Bö<strong>de</strong>n, insbeson<strong>de</strong>re<br />
durch Versiegelung, Verunreinigung, Erosion,<br />
großräumige Abgrabungen o<strong>de</strong>r Altlasten,<br />
sollen saniert wer<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>m Ziel, dass sie<br />
nutzungsbezogene o<strong>de</strong>r natürliche Funktionen<br />
wahrnehmen können. Zukünftig baulich<br />
ungenutzte Flächen sollen entsiegelt und<br />
saniert wer<strong>de</strong>n.<br />
G 5 Schä<strong>de</strong>n an <strong>de</strong>r Struktur <strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>ns<br />
durch Verdichtung, Erosion, Auswaschung<br />
und Schadstoffanreicherung sind <strong>bei</strong> <strong>Planung</strong>en<br />
und Maßnahmen so gering wie möglich zu<br />
halten.<br />
G 6 Bereiche mit geomorphologischen<br />
Beson<strong>de</strong>rheiten (Geotope) und Bö<strong>de</strong>n, die<br />
sich durch<br />
– ihre Naturnähe,<br />
– ihre Seltenheit und<br />
– kulturhistorische Be<strong>de</strong>utung<br />
in beson<strong>de</strong>rer Weise auszeichnen, sind vor<br />
Beeinträchtigungen weitestgehend zu<br />
schützen und zu bewahren.<br />
5.3. Gewässerschutz<br />
G 1 Für Fließgewässer wird grundsätzlich<br />
die Gewässergüteklasse II bzw. die Schaffung<br />
o<strong>de</strong>r Sicherung <strong>de</strong>s guten Zustan<strong>de</strong>s<br />
nach <strong>de</strong>r Wasserrahmenrichtlinie angestrebt.<br />
Fließ gewässer, die Güteklasse I, I bis II<br />
und II haben, sind grundsätzlich in ihrer Beschaffenheit<br />
zu erhalten. Ziel <strong>de</strong>s Gewässerschutzes<br />
ist es, die Gewässer als Lebensgrundlage<br />
und Lebensraum für Menschen, Tiere und<br />
Pflanzen sowie als wesentlichen Landschaftsbestandteil<br />
nachhaltig zu schützen und in<br />
Übereinstimmung damit <strong>de</strong>n Wasserbedarf<br />
für die Bevölkerung, Industrie und Landwirtschaft<br />
nach Menge und Beschaffenheit zu sichern.<br />
Deshalb dürfen Gewässer nicht mehr<br />
als unvermeidbar beeinträchtigt wer <strong>de</strong>n, insbeson<strong>de</strong>re<br />
soll die Belastung mit Schadstoffen<br />
vermin<strong>de</strong>rt, ihre Selbstreinigungskraft<br />
gesichert und erhalten sowie ihre Überbeanspruchung<br />
durch Wasserentnahme vermie<strong>de</strong>n<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
G 2 Gewässerschutz muss an <strong>de</strong>n Belastungsquellen<br />
ansetzen. Maßnahmen zur Vermeidung<br />
von Gewässerverunreinigungen haben<br />
Vorrang vor <strong>de</strong>r Sanierung.<br />
G 3 Die Einleitung von gereinigtem Abwasser<br />
in die Fließgewässer wird nur so erlaubt,<br />
dass keine nachhaltigen Verschlechterungen<br />
<strong>de</strong>r Güteklassen bzw. <strong>de</strong>s guten Zustan<strong>de</strong>s<br />
nach Wasserrahmenrichtlinie eintreten.<br />
25<br />
G 4 Grundwasser ist unabhängig von <strong>de</strong>r<br />
Benutzung flächen<strong>de</strong>ckend vor Bela stungen<br />
zu schützen. In das Grundwasser dürfen Einleitungen<br />
von Stoffen nur erlaubt wer<strong>de</strong>n,<br />
wenn eine Verschlechterung <strong>de</strong>r Beschaffenheit<br />
nicht zu besorgen ist. Flä chenhafte Belastungen<br />
<strong>de</strong>s Grundwassers sind durch ordnungsgemäße<br />
Landbewirtschaftung und<br />
durch Vermeidung an<strong>de</strong>rer Emissionen zu<br />
verrin gern. Die vorhan<strong>de</strong>nen grundwassergefähr<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />
Altlasten sind nach <strong>de</strong>r Erkundung<br />
und Bewertung zu sichern und möglichst zu<br />
sanieren. Die ge gebenen natürlichen Bedingungen<br />
für die Grundwasserneubildung dürfen<br />
nicht verschlechtert wer<strong>de</strong>n.<br />
G 5 Die Unterhaltung <strong>de</strong>r Gewässer umfasst<br />
die Erhaltung eines ordnungsge mäßen<br />
Zustan<strong>de</strong>s für <strong>de</strong>n Wasserabfluss. Da<strong>bei</strong> ist die<br />
Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r Gewässer für das Bild und <strong>de</strong>n<br />
Erholungswert <strong>de</strong>r Landschaft sowie als Bestandteil<br />
<strong>de</strong>r natürlichen Umwelt und insbeson<strong>de</strong>re<br />
als Lebensstätte für Pflanzen und<br />
Tiere zu berücksichtigen. Bei <strong>de</strong>r Unterhaltung<br />
ist <strong>de</strong>n Belangen <strong>de</strong>s Naturhaushaltes<br />
Rechnung zu tragen.<br />
G 6 Die noch vorhan<strong>de</strong>nen naturnah ausgeprägten<br />
oberirdischen Gewässer sind zu erhalten.<br />
Freiräume für eine natürliche Laufentwicklung<br />
<strong>de</strong>r Fließ gewässer sind zu belassen<br />
o<strong>de</strong>r nach Möglichkeit wie<strong>de</strong>r zu schaffen und<br />
in das ökologische Verbundsystem einzubeziehen.<br />
G 7 Fließgewässer sind nicht zu verbauen,<br />
son<strong>de</strong>rn mit ihren Ufern und Auen zu erhalten.<br />
Innerhalb besie<strong>de</strong>lter Gebiete sind sie durch<br />
die Stadt- und Dorfentwicklung sinnvoll als<br />
Gestaltungselemente mit notwendigen Freiräumen<br />
für <strong>de</strong>n Hochwasserabfluss einzubin<strong>de</strong>n.<br />
Die Gewässerschonstreifen sind zu erhalten<br />
und zu gestalten.<br />
G 8 Für <strong>de</strong>n Hochwasserschutz sind<br />
alle Möglichkeiten zur För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s natürlichen<br />
Wasserrückhaltes durch Deichrückverlegung<br />
zur Wie<strong>de</strong>rgewin nung von<br />
Überschwemmungs gebieten, durch Rückbau<br />
von Gewässerausbauten zur Verringerung<br />
<strong>de</strong>r Hochwasserabflussgeschwindigkeit sowie<br />
durch Entsiegelung, Versickerung, Renaturierung<br />
und standortgerechte Land- und<br />
Forstbewirtschaftung in <strong>de</strong>n Einzugsgebieten<br />
<strong>de</strong>r Fließgewässer zu nutzen. Vorhan<strong>de</strong>ne<br />
natürliche Über schwemmungsgebiete sind für<br />
<strong>de</strong>n Hochwasserabfluss und als Retentionsgebiete<br />
freizuhalten.<br />
G 9 In <strong>de</strong>n Hochwasserentstehungsgebieten,<br />
die durch starke Abflusskonzen trationen<br />
o<strong>de</strong>r durch Starknie<strong>de</strong>rschläge gekennzeichnet<br />
sind, müssen vor rangig alle Maßnahmen<br />
vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n, durch die Hochwasserabflüsse<br />
erhöht und beschleunigt sowie das Gefährdungspotenzial<br />
vergrößert wer <strong>de</strong>n (Flächenversiegelung,<br />
Bebauung <strong>de</strong>r Flusstäler
26 Son<strong>de</strong>rausgabe 23.05.2009<br />
und an<strong>de</strong>res). Bei unvermeidbaren abflussbeschleunigen<strong>de</strong>n<br />
Maßnahmen in <strong>de</strong>n Hochwasserentstehungsgebieten<br />
sind Ausgleichsmaßnahmen<br />
vorzusehen. Durch die zuständigen<br />
Fachbehör<strong>de</strong>n sind die Hochwasserentstehungsgebiete<br />
<strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion<br />
<strong>Harz</strong> räumlich konkreter abzugrenzen.<br />
5.4. Lärmschutz<br />
G 1 Die Bevölkerung ist vor schädigen<strong>de</strong>n<br />
Einflüssen durch Lärm zu schützen. Einem<br />
weiteren Anwachsen <strong>de</strong>r Lärmbelästigungen<br />
ist entgegenzuwirken, bestehen<strong>de</strong> Lärmbelastungen<br />
sind zu vermin<strong>de</strong>rn.<br />
G 2 An allen Flugplätzen sind Siedlungsbeschränkungsgebiete<br />
festzusetzen. Die Fluglärmbereiche<br />
mit entsprechen<strong>de</strong>n Baubeschränkungen<br />
sind als Siedlungsbeschränkungsgebiete<br />
in <strong>de</strong>n <strong>Regionale</strong>n Entwicklungsplänen<br />
auszuweisen (vergleiche Z 5 in<br />
Pkt. 4.8. 5.).<br />
G 3 Treten schädliche Umweltwirkungen<br />
durch Geräusche auf o<strong>de</strong>r sind diese zu erwarten,<br />
haben die Gemein<strong>de</strong>n für Wohngebiete<br />
und an<strong>de</strong>re schutzwürdige Gebiete Lärmmin<strong>de</strong>rungspläne<br />
aufzustellen und mit <strong>de</strong>n betroffenen<br />
<strong>Planung</strong>strägern abzustimmen. Die<br />
Lärmmin<strong>de</strong>rungspläne sollen Angaben enthalten<br />
über<br />
1. die festgestellten und zu erwarten<strong>de</strong>n<br />
Lärmbelastungen und ihre Quellen<br />
2. die vorzusehen<strong>de</strong>n Maßnahmen, <strong>de</strong>ren<br />
<strong>Planung</strong>sträger, Zeithorizont und Finanzierung.<br />
Ziel ist die Verringerung <strong>de</strong>r Geräuschbelastung<br />
o<strong>de</strong>r die Verhin<strong>de</strong>rung ihres weiteren<br />
Anstiegs.<br />
G 4 Verkehrswege und an<strong>de</strong>re lärmerzeugen<strong>de</strong><br />
Anlagen sind soweit wie möglich so zu<br />
planen, dass von ihnen keine unzumutbaren<br />
Lärmbelastungen, insbeson<strong>de</strong>re auf Wohnbereiche,<br />
Bereiche mit beson<strong>de</strong>rs sensibler Nutzung<br />
(z. B. Kin<strong>de</strong>rtagesstätten, Krankenhäuser)<br />
und Bereiche mit beson <strong>de</strong>rer Erholungsfunktion,<br />
ausgehen. Da<strong>bei</strong> hat aktiver Schallschutz<br />
Vorrang vor passivem Schallschutz.<br />
G 5 In Bereichen, in <strong>de</strong>nen die Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
an gesun<strong>de</strong> Wohnverhältnisse durch<br />
lärmmin<strong>de</strong>rn<strong>de</strong> Maßnahmen nicht erreicht<br />
wer<strong>de</strong>n können, ist <strong>de</strong>r Wohnungsneubau zu<br />
vermei<strong>de</strong>n.<br />
5.5. Luftreinhaltung und Klimaschutz<br />
G 1 Menschen, Tiere, Pflanzen, Bo<strong>de</strong>n,<br />
Wasser sowie Kultur- und sonstige Sachgüter<br />
und die Atmosphäre sind vor schädlichen Luftverunreinigungen<br />
zu schützen. Dem Entstehen<br />
von Luftverunreinigungen soll entgegengewirkt<br />
sowie vorhan<strong>de</strong>ne Luftverunreinigungen<br />
abgebaut wer<strong>de</strong>n.<br />
G 2 Wohnbauflächen, gewerbliche Bauflächen,<br />
landwirtschaftliche Gebäu<strong>de</strong>- und Freiflächen,<br />
Verkehrsflächen sowie Sport- und Erholungsflächen<br />
sollen einan<strong>de</strong>r so zugeordnet<br />
wer<strong>de</strong>n, dass sowohl die Entstehung als auch<br />
die Auswirkungen von Emissionen möglichst<br />
gering gehalten wer<strong>de</strong>n.<br />
G 3 Belästigungen für die Bevölkerung<br />
durch Luftverunreinigungen sollen auch durch<br />
die räumliche Ordnung <strong>de</strong>r Siedlungsstruktur<br />
vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n. Frischluftschneisen sind<br />
zu erhalten und zu entwickeln. Regional<br />
be<strong>de</strong>ut same Frischluftschneisen sind in <strong>de</strong>n<br />
<strong>Regionale</strong>n Entwicklungsplänen auszuweisen.<br />
G 4 Zur Erreichung übergeordneter Ziele<br />
wie Gesundheitsschutz, Naturschutz, Tourismus<br />
und Erholung soll die flächenbezogene<br />
Privilegierung von lärm- und abgasarmen<br />
Kraftfahrzeugen angestrebt wer<strong>de</strong>n.<br />
G 5 Das Tankstellennetz für gasbetriebene<br />
Kraftfahrzeuge ist flächen<strong>de</strong>ckend auszubauen.<br />
G 6 Nachteiligen Verän<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s globalen<br />
Klimas muss entgegengewirkt wer<strong>de</strong>n.<br />
Die Verunreinigung <strong>de</strong>r Luft soll vor allem in<br />
<strong>de</strong>n Verdichtungsräumen verringert wer<strong>de</strong>n.<br />
Damit die Reduktionsziele <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sregierung<br />
erreicht wer<strong>de</strong>n können, sollen die Emissionen<br />
von Treibhausgasen reduziert wer<strong>de</strong>n.<br />
Die raumbe<strong>de</strong>utsamen Maßnahmen sollen<br />
sich an dieser Zielstellung orientieren.<br />
G 7 Klimaökologisch wirksame Ausgleichsräume<br />
sind für Frischluftbildung und<br />
–zufuhr, Kaltluftentstehung und <strong>de</strong>n Kaltluftabfluss<br />
vor Nutzungsän<strong>de</strong>rungen zu<br />
schützen, die diese Räume in ihrer Funktionsfähigkeit<br />
beeinträchtigen können. Vor<br />
allem in <strong>de</strong>n Stadt- und Umlandräumen sind<br />
diese Ausgleichsräume zu sichern.<br />
5.6. Wirtschaft<br />
G 1 Die weitere wirtschaftliche Entwicklung<br />
ist darauf auszurichten, die bestehen<strong>de</strong>n<br />
Beschäftigungs- und Strukturprobleme<br />
zu überwin<strong>de</strong>n. Der wirtschaftliche Strukturwan<strong>de</strong>l<br />
zu einer selbsttragen<strong>de</strong>n, breit gefächerten<br />
Branchenstruktur ist weiter zu unterstützen.<br />
Da<strong>bei</strong> sollen auch über ökologische<br />
Innovationen neue Beschäftigungsfel<strong>de</strong>r eröffnet<br />
wer<strong>de</strong>n. Die Wirtschaftskraft <strong>de</strong>r Region<br />
soll im Rahmen einer nachhaltigen Gesamtentwicklung<br />
verbessert wer<strong>de</strong>n. Dazu<br />
bedarf es<br />
1. eines Ausbaus <strong>de</strong>r Infrastruktur,<br />
2. einer zielgerichteten Entwicklung <strong>de</strong>r Innovationspotenziale<br />
<strong>de</strong>r Region durch<br />
Schaffung regionaler Forschungs- und<br />
Technologieinfrastruktur innerhalb und<br />
außerhalb <strong>de</strong>r Hochschulen,<br />
3. <strong>de</strong>r gezielten För<strong>de</strong>rung von industriellen<br />
Ansiedlungen,<br />
4. <strong>de</strong>r Entwicklung produktionsorientierter<br />
Dienstleistungen,<br />
5. <strong>de</strong>r Erschließung <strong>de</strong>r Potenziale <strong>de</strong>r<br />
Umwelt(schutz)industrien mit <strong>de</strong>m Ziel<br />
<strong>de</strong>r Entwicklung von produktionsintegriertem<br />
Umweltschutz,<br />
6. <strong>de</strong>r Sanierung alter Industriestandorte<br />
einschließlich <strong>de</strong>r Beseitigung von vorhan<strong>de</strong>nen<br />
Altlasten,<br />
7. regionaler Strukturmaßnahmen, die an<br />
<strong>de</strong>n regionalen Leitbil<strong>de</strong>rn ausgerichtet<br />
sind sowie einer<br />
8. im Rahmen <strong>de</strong>r Wirtschaftsför<strong>de</strong>rung verstärkt<br />
vorzunehmen<strong>de</strong> Betreuung von<br />
bereits vorhan<strong>de</strong>nen, leistungsfähigen<br />
Unternehmen/Wirtschaftsstandorte.<br />
G 2 Die gewerbliche Wirtschaft ist in ihrer<br />
regionalen und sektoralen Struktur so zu för<strong>de</strong>rn,<br />
dass die Wirtschaftskraft <strong>de</strong>r Region<br />
durch Erhöhung <strong>de</strong>r Produktivität und durch<br />
Erweiterung zukunftsorientierter Bereiche <strong>de</strong>r<br />
Wirtschaft unter beson<strong>de</strong>rer Berücksichtigung<br />
kleiner und mittlerer gewerblicher Betriebe<br />
entwickelt wird und dass die Erwerbsgrundlagen<br />
und die Versorgung <strong>de</strong>r Bevölkerung gesichert<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
G 3 In <strong>de</strong>n einzelnen Teilräumen <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s<br />
soll eine ausgewogene und an <strong>de</strong>n regionalen<br />
Beson<strong>de</strong>rheiten ausgerichtete Branchenstruktur<br />
im produzieren<strong>de</strong>n Gewerbe und<br />
in <strong>de</strong>n Dienstleistungsbereichen angestrebt<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
G 4 Die Wirtschaftskraft <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion<br />
<strong>Harz</strong> soll durch <strong>de</strong>n Aufbau einer möglichst<br />
ausgeglichenen Wirtschaftsstruktur im<br />
Rahmen einer nachhaltigen Gesamtentwicklung<br />
gestärkt wer<strong>de</strong>n.<br />
G 5 Die Schaffung attraktiver Standortbedingungen<br />
soll dazu führen, dass Ar<strong>bei</strong>tsplätze<br />
sowie Aus- und Weiterbildungsplätze durch<br />
die Ansiedlung neuer und Umstrukturierung<br />
bzw. Erweiterung bestehen<strong>de</strong>r Gewerbebetriebe<br />
gesichert und geschaffen wer<strong>de</strong>n. Insbeson<strong>de</strong>re<br />
in <strong>de</strong>n Zentralen Orten soll die Infrastruktur<br />
so ausgebaut wer<strong>de</strong>n, dass diese<br />
Schwerpunkte für die wirtschaftliche Entwicklung<br />
bil<strong>de</strong>n.<br />
G 6 Alle Maßnahmen <strong>de</strong>r <strong>Regionale</strong>n<br />
Strukturpolitik sind in beson<strong>de</strong>rem Maße im<br />
regionalen Konsens zu bestimmen und sollen<br />
die endogenen Potenziale berücksichtigen<br />
(<strong>Regionale</strong> Entwicklungskonzeptionen). Die<br />
staatliche För<strong>de</strong>rpolitik ist daran auszurichten.
Son<strong>de</strong>rausgabe 23.05.2009<br />
G 7 Die Innovationsaktivität soll sich auf<br />
eine noch effektivere Ressourcennutzung<br />
(Effizienzrevolu tion), das sind höhere Wirkungsgra<strong>de</strong><br />
und die Kreislaufwirtschaft, sowie<br />
auf Produktinnovationen, insbeson<strong>de</strong>re die<br />
Substitution von Produkten durch Dienstleistungen,<br />
ausrichten.<br />
5.7. Landwirtschaft<br />
G 1 Die Landwirtschaft ist in allen landwirtschaftlich<br />
geprägten Teilen <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion<br />
als raumbe<strong>de</strong>utsamer und die Kulturlandschaft<br />
prägen<strong>de</strong>r Wirtschaftszweig zu erhalten<br />
und weiterzuentwickeln. Da<strong>bei</strong> soll eine<br />
flächen gebun<strong>de</strong>ne, vielfältig strukturierte<br />
Landwirtschaft, die wirtschaftlich effektiv und<br />
umweltschonend produziert sowie eine artgerechte<br />
Nutztierhaltung betreibt, in beson<strong>de</strong>rem<br />
Maße geför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n.<br />
G 2 Neben <strong>de</strong>r einzelbetrieblichen För<strong>de</strong>rung<br />
sollen im Rahmen <strong>de</strong>r Struktur för<strong>de</strong>rung<br />
durch entsprechen<strong>de</strong> Programme, z. B. Dorferneuerung,<br />
die vielfältigen Funktionen <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>n<br />
nachhaltig stabilisiert und ihre umweltgerechte,<br />
wirtschaftliche, infrastrukturelle,<br />
soziale und kulturelle Entwicklung geför<strong>de</strong>rt<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
G 3 Für die Landwirtschaft geeignete Bö<strong>de</strong>n<br />
sind in ausreichen<strong>de</strong>m Umfang zu erhalten.<br />
Eine Inanspruchnahme für an<strong>de</strong>re Nutzungen<br />
soll unter Beachtung agrarischer und<br />
ökologischer Belange nur dann erfolgen, wenn<br />
die Verwirklichung solcher Nutzungen zur Verbesserung<br />
<strong>de</strong>r Raumstruktur <strong>bei</strong>trägt und für<br />
dieses Vorhaben aufgrund seiner beson<strong>de</strong>ren<br />
Zweckbestimmung nicht auf an<strong>de</strong>re Flächen<br />
ausgewichen wer<strong>de</strong>n kann.<br />
G 4 Die Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>r Landwirtschaft<br />
soll geför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n durch:<br />
1. Verbesserung <strong>de</strong>r Wirtschaftlichkeit und<br />
<strong>de</strong>r Wettbewerbsfähigkeit,<br />
2. Verbesserung <strong>de</strong>r Lebensverhältnisse für<br />
die Bevölkerung in <strong>de</strong>n ländlichen Räumen,<br />
3. Sicherung von Ausbildungs- und Ar<strong>bei</strong>tsplätzen<br />
im Agrar- und Ernährungsbereich,<br />
4. die Nutzung <strong>de</strong>r agrarwissenschaftlichen<br />
Potenziale Sachsen-Anhalts,<br />
5. die überwiegen<strong>de</strong> Nutzung <strong>de</strong>r regionalen<br />
Wirtschaftskreisläufe.<br />
G 5 In Gebieten, in <strong>de</strong>nen die Landwirtschaft<br />
beson<strong>de</strong>re Funktionen für <strong>de</strong>n Naturhaushalt,<br />
die Landschaftspflege, die Erholung<br />
sowie die Gestaltung und Erhaltung <strong>de</strong>s<br />
ländlichen Raumes hat, sind diese landwirtschaftlichen<br />
Funktionen <strong>bei</strong> allen raumbe<strong>de</strong>utsamen<br />
und raumbeanspruchen<strong>de</strong>n <strong>Planung</strong>en<br />
und Maßnahmen zu berücksichtigen.<br />
G 6 Bei <strong>de</strong>r Weiterentwicklung <strong>de</strong>r Landwirtschaft<br />
soll darauf hingewirkt wer<strong>de</strong>n, dass<br />
im Rahmen einer umweltgerechten Bewirtschaftung<br />
1. die Landwirtschaft die Erzeugung qualitativ<br />
hochwertiger pflanzlicher und tierischer<br />
Erzeugnisse sowie nachwachsen<strong>de</strong>r<br />
Rohstoffe zu gewährleisten hat,<br />
2. regionale Verar<strong>bei</strong>tungs- und Vermarktungskapazitäten<br />
gestärkt wer<strong>de</strong>n,<br />
3. eine Verbesserung <strong>de</strong>r Lebensverhältnisse<br />
im ländlichen Raum durch die Sicherung<br />
<strong>de</strong>r wirtschaftlichen Grundlage für die Erwerbstätigen<br />
erreicht wird,<br />
4. eine vielfältig strukturierte Kulturlandschaft<br />
erhalten, gepflegt und gestaltet<br />
wer<strong>de</strong>n kann.<br />
G 7 Die ländliche Bo<strong>de</strong>nordnung und Flurbereinigung<br />
soll neben agrar-, siedlungs- und<br />
infrastrukturellen Erfor<strong>de</strong>rnissen unter an<strong>de</strong>rem<br />
auch <strong>de</strong>m Umwelt- und Naturschutz und<br />
<strong>de</strong>r Landschaftspflege sowie <strong>de</strong>r angestrebten<br />
Landschaftsentwicklung Rechnung tragen.<br />
G 8 Der ökologische Landbau ist, ebenso<br />
wie die herkömmliche Landwirtschaft, zu sichern<br />
und zu för<strong>de</strong>rn, insbeson<strong>de</strong>re auch im<br />
Rahmen <strong>de</strong>r Agrarumweltmaßnahmen.<br />
G 9 In <strong>de</strong>n landwirtschaftlich genutzten<br />
Bereichen ist ein landschaftsbildtypischer<br />
Bestand an naturnahen Strukturen zu erhalten<br />
bzw. wie<strong>de</strong>rherzustellen. Landwirtschaftliche<br />
Flächen, die aus <strong>de</strong>r Nutzung<br />
zeitweilig o<strong>de</strong>r gänzlich ausschei<strong>de</strong>n, sollten<br />
unter Berücksichtigung <strong>de</strong>r Belange <strong>de</strong>r Natur-<br />
und Landschaftspflege entwickelt wer<strong>de</strong>n.<br />
G 10 Nicht mehr genutzte bauliche Anlagen<br />
<strong>de</strong>r Landwirtschaft sind einer Nachnutzung<br />
zuzuführen. Ist dies nicht möglich, sind<br />
sie zurückzubauen.<br />
G 11 Die Grundlagen <strong>de</strong>r Fischerei (Teichwirtschaft,<br />
Fischhaltung und Fischzucht,<br />
auch in künstlichen Anlagen) sollen aufgrund<br />
ihrer Standortgebun<strong>de</strong>nheit unter<br />
Berücksichtigung <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Erfor<strong>de</strong>rnisse<br />
<strong>de</strong>r Raumordnung gesichert und erhalten<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
5.8. Forstwirtschaft<br />
G 1 Der Wald ist wegen seiner wichtigen<br />
ökologischen und wirtschaftlichen Funktionen<br />
sowie seiner wichtigen Funktionen für das<br />
Klima zu erhalten. Seine Nutz-, Schutz- und<br />
Erholungsfunktionen sind durch nachhaltige<br />
Forstwirtschaft zu sichern und weiter zu entwickeln.<br />
G 2 Artenreiche, standortgerecht aufgebaute,<br />
naturnahe und stabile Waldbestän<strong>de</strong><br />
27<br />
entsprechend <strong>de</strong>r potentiell-natürlichen Vegetation<br />
sind zu erhalten bzw. zu entwickeln.<br />
Funktionsgerechte Waldrän<strong>de</strong>r sind anzulegen,<br />
die grundsätzlich von Bebauungen freizuhalten<br />
sind. Es sind möglichst zusammenhängen<strong>de</strong><br />
Waldflächen zu schaffen.<br />
G 3 Der Verlust von Waldfläche soll grundsätzlich<br />
durch eine entsprechen<strong>de</strong> Wie<strong>de</strong>rbewaldung<br />
an an<strong>de</strong>rer Stelle ausgeglichen wer<strong>de</strong>n.<br />
Die Kompensationsmaßnahmen sollten<br />
insbeson<strong>de</strong>re dazu genutzt wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>n Waldanteil<br />
in <strong>de</strong>n waldärmeren Gebieten <strong>de</strong>r<br />
<strong>Planung</strong>sregion zu erhöhen.<br />
G 4 Der Eintrag von Luftverunreinigungen<br />
sowie Schä<strong>de</strong>n durch Grundwasser absenkung<br />
und weitere menschlich bedingte Ursachen<br />
sollen durch Ursachenbekämpfung vermin<strong>de</strong>rt<br />
o<strong>de</strong>r in ihrer Wirkung nach Möglichkeit durch<br />
forstliche - insbeson<strong>de</strong>re waldbauliche Maßnahmen<br />
- gemil<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n.<br />
G 5 Wald ist durch Verkehrs- und Versorgungstrassen<br />
so wenig wie möglich zu zerschnei<strong>de</strong>n.<br />
Die Eingriffe sind auf das unbedingt<br />
erfor<strong>de</strong>rliche Maß ein zuschränken und<br />
durch Ersatzauf forstungen auszugleichen. Bei<br />
Eingriffen in <strong>de</strong>n Bestand <strong>de</strong>r Waldflächen<br />
muss <strong>de</strong>r Bedarf begrün<strong>de</strong>t nachgewiesen wer<strong>de</strong>n.<br />
G 6 Projekte zum Anbau und zur Nutzung<br />
von Holz als nachwachsen<strong>de</strong>r Roh stoff und<br />
Energieträger sollen angemessen geför<strong>de</strong>rt<br />
wer<strong>de</strong>n, soweit Anbau und Nutzung ökologisch<br />
unbe<strong>de</strong>nklich sind und wirtschaftlich<br />
betrieben wer<strong>de</strong>n können. Holz als Baumaterial<br />
und zur thermischen Verar<strong>bei</strong>tung ist<br />
vorrangig aus <strong>de</strong>r Region zu gewinnen. Da<strong>bei</strong><br />
ist die ökologische Waldbewirtschaftung<br />
auch unter <strong>de</strong>m Aspekt <strong>de</strong>s Ökogütesiegels<br />
und <strong>de</strong>r zertifizierten Bestän<strong>de</strong> zu berücksichtigen.<br />
G 7 Stadtnahe Wäl<strong>de</strong>r sind wegen ihrer beson<strong>de</strong>ren<br />
Aufgaben für Erholung, Luftreinhaltung,<br />
Klimaverbesserung und Trinkwasserschutz<br />
o<strong>de</strong>r zur Er haltung <strong>de</strong>s Orts- und<br />
Landschaftsbil<strong>de</strong>s von beson<strong>de</strong>rer Be<strong>de</strong>utung<br />
und daher vor Flächeneingriffen möglichst zu<br />
bewahren.<br />
G 8 Die Anlage von Wegen und sonstige<br />
Infrastruktur für naturnahe Erholungsformen<br />
in Waldgebieten sollte auf verträgliche<br />
Weise ermöglicht wer<strong>de</strong>n.<br />
5.9. Energie<br />
G 1 Im Rahmen <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>senergiepolitik<br />
gilt es, die Energiesparpotenziale aus zunutzen<br />
sowie für die Energieversorgung alle verantwortbaren<br />
Energie quellen zu nutzen. Es sind<br />
insbeson<strong>de</strong>re alle Möglichkeiten für <strong>de</strong>n Einsatz<br />
erneuerbarer Energien auszuschöpfen
28 Son<strong>de</strong>rausgabe 23.05.2009<br />
und Emissionen <strong>bei</strong> <strong>de</strong>r Ener gieumwandlung<br />
zu senken sowie die Energieeffizienz zu verbessern.<br />
Auf grund <strong>de</strong>r unverantwortbaren Risiken<br />
sollen in Sachsen-Anhalt keine Atomkraftwerke<br />
errichtet und betrieben wer<strong>de</strong>n. Für<br />
die gesamtwirtschaftliche Entwicklung wird<br />
die einheimische Braun kohle im Rahmen <strong>de</strong>s<br />
Energieträgermix auch weiterhin Berücksichtigung<br />
fin<strong>de</strong>n.<br />
G 2 Energieversorgung soll sicher, kostengünstig<br />
sowie umwelt- und sozialverträglich<br />
sein. Sie soll sich auf ein breites<br />
Angebot an Energieträgern stützen.<br />
G 3 Die Nutzung regenerativer und CO 2 -<br />
neutraler Energieträger und Energieumwandlungstechnologien<br />
wie Solarthermie, Photovoltaik,<br />
Wasserkraft, Win<strong>de</strong>nergie, Biomasse<br />
und Geothermie soll geför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n.<br />
G 4 Die Standortwahl für die Nutzung <strong>de</strong>r<br />
erneuerbaren Energien soll unter Berücksichtigung<br />
<strong>de</strong>r regionalen Gegebenheiten<br />
und Potenziale so erfolgen, dass Konflikte<br />
mit <strong>de</strong>n Belangen <strong>de</strong>s Natur- und Landschaftsschutzes<br />
sowie mit an<strong>de</strong>ren Raumnutzungen<br />
vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n. Bei <strong>de</strong>r Abwägung<br />
sind das Landschaftsbild und die Erholungsfunktion<br />
<strong>de</strong>r Landschaft beson<strong>de</strong>rs zu<br />
berücksichtigen. Die Errichtung großflächiger<br />
Photovoltaik-Freilandanlagen im Außenbereich<br />
soll an vorhan<strong>de</strong>ne Konversionsflächen<br />
aus wirtschaftlicher o<strong>de</strong>r militärischer<br />
Nutzung, Deponien und an<strong>de</strong>ren,<br />
durch Umweltbeeinträchtigungen belastete<br />
Freiflächen gebun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.<br />
G 5 Der Einsatz von Erdgas als Energieträger<br />
ist von wachsen<strong>de</strong>r Be<strong>de</strong>utung. Um eine<br />
flächen<strong>de</strong>cken<strong>de</strong>, bedarfsgerechte und sichere<br />
Versorgung mit <strong>de</strong>m umweltfreundlichen<br />
Primärenergieträger Erdgas zu gewährleisten,<br />
ist <strong>de</strong>r Betrieb von Untergrundgasspeichern<br />
erfor<strong>de</strong>rlich. Hierzu dienen Unter grundspeicher<br />
in leergeför<strong>de</strong>rten Erdgaslagerstätten, Kavernen<br />
im Salzge stein und auflässigen Bergwerken.<br />
G 6 Energieeinsparungspotenziale sowie<br />
alle Möglichkeiten <strong>de</strong>r rationellen Energieumwandlung,<br />
insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>r Wärme-Kraft-<br />
Kopplung, sind <strong>bei</strong> allen <strong>Planung</strong>en zu berücksichtigen.<br />
Die bestehen<strong>de</strong>n Fernwärmenetze<br />
sind zu erhalten und auszubauen sowie <strong>bei</strong><br />
Bedarf im Rahmen <strong>de</strong>s Stadtumbau Ost<br />
planmäßig zurückzubauen. Für neue Gewerbe-<br />
und Siedlungsgebiete sind energiewirtschaftliche<br />
Gemein schaftslösungen<br />
anzustreben.<br />
5.10. Wasserversorgung<br />
G 1 Die Wasserversorgung ist so zu entwikkeln,<br />
dass <strong>de</strong>r gegenwärtige und zukünftige<br />
Bedarf an Trinkwasser in <strong>de</strong>r gefor<strong>de</strong>rten Qua-<br />
lität und an Betriebswasser in allen Lan<strong>de</strong>steilen<br />
sichergestellt wird.<br />
G 2 Dazu sind insbeson<strong>de</strong>re folgen<strong>de</strong> Maßnahmen<br />
umzusetzen:<br />
1. Der nachhaltige Schutz <strong>de</strong>r zur Trinkwassergewinnung<br />
genutzten Gewässer muss<br />
durch die Festsetzung von Wasserschutzgebieten<br />
gesichert wer<strong>de</strong>n.<br />
2. Vorhan<strong>de</strong>ne Wasseraufbereitungsanlagen<br />
müssen soweit erfor<strong>de</strong>rlich zur Sicherung<br />
einer <strong>de</strong>r Trinkwasserversorgung entsprechen<strong>de</strong>n<br />
Wassergüte nachgerüstet wer<strong>de</strong>n.<br />
3. Die Wasserressourcen sind durch rationelle<br />
Wassernutzung zur Gewährleistung eines<br />
intakten Wasser- und Naturhaushaltes<br />
für nachfolgen<strong>de</strong> Generationen zu schonen.<br />
G 3 Auf eine sparsame Verwendung von<br />
Wasser ist hinzuwirken. Industrie und Gewerbe<br />
sollen ihren Wasserbedarf durch Kreislaufwasserführung<br />
min<strong>de</strong>rn und verstärkt Oberflächen-<br />
und Regenwasser nutzen.<br />
G 4 Die Versorgung <strong>de</strong>r Bevölkerung mit<br />
Trinkwasser in <strong>de</strong>r Beschaffenheit gemäß<br />
<strong>de</strong>n gesetzlichen Bestimmungen und in ausreichen<strong>de</strong>r<br />
Menge muss zu je<strong>de</strong>r Zeit gewährleistet<br />
sein. Hierfür sind vorrangig Grundwasservorräte<br />
aus geschützten Dargeboten<br />
sowie Oberflächenwasser aus Trinkwassertalsperren<br />
durch fachtechnische Festsetzung<br />
vorzuhalten.<br />
G 5 Der Fernwasserbezug ist durch ortsnahe<br />
Dargebote zu ergänzen, wenn dies aus<br />
Mengen- o<strong>de</strong>r Gütegrün<strong>de</strong>n, aus wirtschaftlichen<br />
o<strong>de</strong>r ökologischen Grün<strong>de</strong>n geboten<br />
ist. Die notwendige Flexibilität für eine angemessene<br />
Störfall- und Katastrophensicherheit<br />
ist zu berücksichtigen.<br />
G 6 Die Wassergewinnung hat so zu erfolgen,<br />
dass in <strong>de</strong>n Einzugsgebieten keine relevanten<br />
negativen ökologischen Folgen entstehen.<br />
5.11. Abwasserbeseitigung<br />
G 1 Für Abwasserbeseitigung sind kostengünstige<br />
Lösungen anzustreben. Beson<strong>de</strong>rs<br />
im ländlichen Bereich kommen für die Abwasserbeseitigung<br />
auch <strong>de</strong>zentrale und ortsnahe<br />
Abwasserbehandlungsanlagen in Betracht,<br />
sofern diese ökologisch und ökonomisch sinnvoll<br />
sind.<br />
G 2 Für bestehen<strong>de</strong> Einleitungen sind, sofern<br />
sie <strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen noch nicht entsprechen,<br />
nach von <strong>de</strong>r Wasserbehör<strong>de</strong> zu bestimmen<strong>de</strong>n<br />
Fristen die Anfor<strong>de</strong>rungen zu erfüllen.<br />
G 3 Muss Nie<strong>de</strong>rschlagswasser beseitigt<br />
wer<strong>de</strong>n, so soll es <strong>bei</strong> Vorliegen <strong>de</strong>r hydrogeologischen<br />
Voraussetzungen und - sofern ein<br />
Behandlungserfor<strong>de</strong>rnis nicht besteht - örtlich<br />
versickert wer<strong>de</strong>n. Dort, wo nicht an<strong>de</strong>rs möglich,<br />
muss es über Gräben o<strong>de</strong>r Rohrleitungen<br />
<strong>de</strong>n Gewässern zugeführt wer<strong>de</strong>n. Da<strong>bei</strong> muss<br />
eine Abflussverschärfung weitestgehend vermie<strong>de</strong>n<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
G 4 Bei Ansiedlung o<strong>de</strong>r Erweiterung von<br />
Industrie und Gewerbe sind die Erfor<strong>de</strong>rnisse<br />
<strong>de</strong>s Gewässerschutzes zu erfüllen. Gefährliche<br />
Inhaltsstoffe sind im Abwasser zu vermei<strong>de</strong>n,<br />
und soweit dies nicht möglich ist, am Anfallort<br />
und vor <strong>de</strong>r Vermischung mit an<strong>de</strong>rem Abwasser<br />
nach <strong>de</strong>m Stand <strong>de</strong>r Technik zu verringern.<br />
5.12. Lagerstätten<br />
G 1 Rohstoffgewinnung muss sich im Rahmen<br />
einer räumlich geordneten Gesamtentwicklung<br />
<strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion vollziehen; die<br />
Versorgung <strong>de</strong>s Marktes ist langfristig zu sichern.<br />
G 2 Auf eine sparsame Gewinnung und<br />
Verwendung von Rohstoffen ist hinzuwirk en.<br />
Aufgeschlossene Lagerstätten sollen möglichst<br />
vollständig ausgebeutet wer<strong>de</strong>n, um die<br />
Flächeninanspruchnahme durch Rohstoffgewinnung<br />
zu minimieren.<br />
G 3 Die umweltrelevanten Auswirkungen<br />
räumlich zusammenhängen<strong>de</strong>r Rohstoffgewin<br />
nungs vorhaben sollen auch im Zusammenhang<br />
beurteilt wer<strong>de</strong>n.<br />
G 4 Die <strong>de</strong>m Abbau oberflächennaher Rohstoffe<br />
nachfolgen<strong>de</strong>n Nutzungen sollen <strong>de</strong>r<br />
regionalen Gesamtentwicklung dienen; die<br />
Entwicklungsbedürfnisse <strong>de</strong>r betroffenen Gemein<strong>de</strong>n<br />
sowie die Vorgaben <strong>de</strong>r Landschafts-<br />
und Regionalplanung sind da<strong>bei</strong><br />
angemessen zu berücksichtigen.<br />
G 5 Es ist darauf hinzuwirken, dass <strong>de</strong>r Abbau<br />
von Rohstoffen möglichst mit zeitlich<br />
parallelen Rekultivierungsar<strong>bei</strong>ten einhergeht,<br />
damit ein ausgewogenes Verhältnis<br />
zwischen Abbau-, Rekultivierungs-/Renaturierungs-<br />
und sonstigen Betriebsflächen erreicht<br />
wird.<br />
G 6 Über die im <strong>Regionale</strong>n Entwicklungsplan<br />
raumordnerisch gesicherten Rohstofflagerstätten<br />
hinaus sind in <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion<br />
perspektivisch wichtige Geopotenziale<br />
tiefliegen<strong>de</strong>r und Energie-Rohstoffe<br />
vorhan<strong>de</strong>n, auf die gegenwärtig die Kriterien<br />
für die Ausweisung von Vorrang- o<strong>de</strong>r Vorbehaltsgebiete<br />
für Rohstoffgewinnung nicht<br />
anwendbar sind. Die räumliche Verfügbarkeit<br />
dieser regional be<strong>de</strong>utsamen Geopotenziale<br />
soll möglichst langfristig offen gehalten<br />
wer<strong>de</strong>n.
Son<strong>de</strong>rausgabe 23.05.2009<br />
5.13. Telekommunikation<br />
G 1 Die Telekommunikation soll <strong>de</strong>n ständig<br />
steigen<strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Wirtschaft<br />
und <strong>de</strong>r Bevölkerung Rechnung tragen. Dazu<br />
soll in allen Lan<strong>de</strong>steilen eine mo<strong>de</strong>rne Telekommunikationsin<br />
frastruktur aufgebaut wer<strong>de</strong>n.<br />
G 2 Als Übertragungsweg für Telekommunikationsdienste<br />
sind sowohl das Kabelnetz<br />
als auch die mobilen Funkdienste in allen Teilen<br />
<strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s zu sichern und auszubauen.<br />
G 3 Richtfunkverbindungen und -sen<strong>de</strong>masten<br />
sind so zu planen, dass die Bevölkerung<br />
vor schädlichen Umwelteinwirkungen<br />
durch elektromagnetische Fel<strong>de</strong>r geschützt<br />
wird und dass Beeinträchtigungen für Siedlungsbereiche<br />
und das Landschaftsbild vermie<strong>de</strong>n<br />
wer<strong>de</strong>n. Bestehen<strong>de</strong> und geplante<br />
Richtfunkstrecken sind von stören<strong>de</strong>r Bebauung<br />
freizuhalten.<br />
5.14. Abfallwirtschaft<br />
G 1 Der Abfallvermeidung und -verwertung<br />
ist gegenüber <strong>de</strong>r Beseitigung <strong>de</strong>r Vorrang einzuräumen.<br />
G 2 Abfälle, die nicht vermie<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r verwertet<br />
wer<strong>de</strong>n können, sind gemeinwohlverträglich<br />
zu beseitigen.<br />
G 3 In allen Teilen <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s ist nach Art<br />
und Menge <strong>de</strong>s anfallen<strong>de</strong>n Abfalls ausreichen<strong>de</strong><br />
Standortvorsorge für Abfallentsorgungsanlagen<br />
zu treffen.<br />
5.15. Bildung und Wissenschaft<br />
G 1 Es sollen die Rahmenbedingungen für<br />
ein vielfältiges und hochwertiges Angebot sowie<br />
eine langfristige Entwicklung von Bildung<br />
und Wissenschaft geschaffen wer<strong>de</strong>n, um<br />
nachhaltig das Innovationspotenzial für die<br />
gesellschaftliche Entwicklung zu sichern.<br />
G 2 In <strong>de</strong>r gesamten <strong>Planung</strong>sregion soll<br />
nach Maßgabe <strong>de</strong>r Rechtsgrundlagen zur<br />
Schul ent wicklungs planung ein ausgewogenes<br />
Angebot allgemeiner und beruflicher Bildung,<br />
Weiter- und Fortbildung auf <strong>de</strong>r Grundlage <strong>de</strong>r<br />
zentralörtlichen Glie<strong>de</strong>rung erhalten bzw. geschaffen<br />
wer<strong>de</strong>n. Es ist ein <strong>de</strong>r Gesamtentwicklung<br />
<strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s angemessenes Netz aka<strong>de</strong>mischer<br />
Bildungs- und Forschungseinrichtungen<br />
zu erhalten und weiter zu entwickeln.<br />
G 3 In <strong>de</strong>r Region verwurzelte bewahrenswerte<br />
Traditionen in Bildung und Wissenschaft<br />
sollen im Rahmen <strong>de</strong>r Möglichkeiten <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s<br />
und <strong>de</strong>r Kommunen erhalten, gepflegt und<br />
zukunftsorientiert weiterentwickelt wer<strong>de</strong>n.<br />
5.16. Kultur- und Denkmalpflege<br />
G 1 Die Rahmenbedingungen zur Entwicklung<br />
von kulturellen Angeboten sind traditionsbewusst<br />
und zukunftsoffen zu gestalten.<br />
Es gilt da<strong>bei</strong>, das reiche Kulturerbe zu pflegen,<br />
vielfältige und qualitativ hochwertige Kulturangebote<br />
zu för<strong>de</strong>rn und auch künstlerische<br />
Innovationen als Beiträge zur Entwick lung <strong>de</strong>r<br />
Gesellschaft zu ermög lichen.<br />
G 2 Die För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Kultur konzentriert<br />
sich da<strong>bei</strong> einerseits auf lan<strong>de</strong>sweite Schwerpunkte,<br />
die als Beitrag <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s zur europäischen<br />
Kultur gelten können; an<strong>de</strong>rerseits ist<br />
die Herausbildung und Stärkung kultureller<br />
Regionen, das heißt die Ausprägung von regionaler<br />
kultureller I<strong>de</strong>ntität und die Entwicklung<br />
spezifischer Kunstangebote ebenfalls<br />
kontinuierlich zu för<strong>de</strong>rn.<br />
G 3 Kulturellen Angeboten als „weiche“<br />
Standortfaktoren sind in <strong>de</strong>r Region, auch<br />
unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten,<br />
wachsen<strong>de</strong> Be<strong>de</strong>utung zu schenken. Insbeson<strong>de</strong>re<br />
sind alte Traditionen und Brauchtum<br />
zu för<strong>de</strong>rn. Die Spielstätten <strong>de</strong>r Theater<br />
und die Museen sind in <strong>de</strong>r gesamten Region<br />
nach Möglichkeit zu erhalten und zu för<strong>de</strong>rn,<br />
um die kulturellen Leistungen und naturgegebenen<br />
Beson<strong>de</strong>rheiten <strong>de</strong>s Raumes für die<br />
Nachwelt zu erhalten.<br />
5.17. Erholung, Freizeit, Tourismus<br />
G 1 Der Tourismus soll als Wirtschaftszweig<br />
gestärkt und weiter ausgebaut wer<strong>de</strong>n. Damit<br />
soll insbeson<strong>de</strong>re eine Stärkung <strong>de</strong>r mittelständischen<br />
Wirtschaft erreicht wer<strong>de</strong>n.<br />
Wesentliche Be<strong>de</strong>utung wird da<strong>bei</strong> <strong>de</strong>r Umsetzung<br />
<strong>de</strong>s Prinzips <strong>de</strong>r Barrie refreiheit zukommen.<br />
Da<strong>bei</strong> sind die Schwerpunktorte touristischer<br />
Netzwerke in Sachsen-Anhalt beson<strong>de</strong>rs<br />
zu berücksichtigen.<br />
G 2 Schwerpunkte für <strong>de</strong>n Erholungstourismus<br />
sind <strong>de</strong>r <strong>Harz</strong> und das <strong>Harz</strong>vor land. Einer<br />
in beson<strong>de</strong>rem Maße naturbetonten und naturverträglichen<br />
Erholung dienen die Naturparke.<br />
Der Naturpark <strong>Harz</strong> ist als Erholungsgebiet<br />
in <strong>de</strong>r Region so zu erschließen und<br />
einheitlich zu entwickeln, dass er die Bedürfnisse<br />
<strong>de</strong>r Bevölkerung nach landschaftsbezogener<br />
Erholung qualitativ befriedigt und<br />
die Attraktivität <strong>de</strong>r Region für <strong>de</strong>n überregionalen<br />
Frem<strong>de</strong>nverkehr und Tourismus<br />
steigert. Insbeson<strong>de</strong>re die Zonen 2 und 3 <strong>de</strong>s<br />
Naturparks <strong>Harz</strong> sind dafür zu entwickeln.<br />
G 3 Die Angebote „Urlaub auf <strong>de</strong>m Lan<strong>de</strong>“<br />
und „Urlaub auf <strong>de</strong>m Bauernhof“ sollen unter<br />
Beachtung <strong>de</strong>r landschaftlichen und betrieblichen<br />
Beson<strong>de</strong>r heiten ausgebaut wer<strong>de</strong>n. Hier<br />
29<br />
sollen ins beson<strong>de</strong>re Gebiete wie das nördliche<br />
und südliche <strong>Harz</strong>vorland und die Bo<strong>de</strong>nie<strong>de</strong>rung<br />
einen regionalen Schwerpunkt<br />
bil<strong>de</strong>n.<br />
G 4 Als Kernland <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Geschichte<br />
mit Bau<strong>de</strong>nkmälern von herausra gen<strong>de</strong>r Be<strong>de</strong>utung<br />
soll in Sachsen-Anhalt <strong>de</strong>r Kulturtourismus<br />
durch geeig nete Maßnahmen gestärkt<br />
wer<strong>de</strong>n. Schwerpunkte für <strong>de</strong>n Kulturtourismus<br />
in <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion <strong>Harz</strong> sind:<br />
– die Straße <strong>de</strong>r Romanik, Deutsche Fachwerkstraße,<br />
Gartenträume<br />
– Stätten und Orte <strong>de</strong>r Weltkulturerbeliste<br />
<strong>de</strong>r UNESCO (Quedlinburg)<br />
– Wirkungsstätten be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>r historischer<br />
Persönlichkeiten,<br />
– architektonische Ensembles, sakrale und<br />
profane Bauten von herausra gen<strong>de</strong>r kulturhistorischer<br />
Be<strong>de</strong>utung,<br />
– kulturhistorische Angebote, die <strong>de</strong>r Region<br />
ein markantes Profil geben (wie Naturpark<br />
<strong>Harz</strong>, Nationalpark, Bergbau)<br />
– Technische Denkmäler (z.B. Mühlen, Ziegeleien,<br />
<strong>Harz</strong>er Schmalspurbahn mit<br />
Schienenstrecken)<br />
– Geotope im Geopark <strong>Harz</strong> (-Braunschweiger<br />
Land-Ostfalen) und im Geopark Kyffhäuser.<br />
G 5 Schrittweise soll ein Netz von Wan<strong>de</strong>r-<br />
und Reitwegen abseits stark be fahrener Straßen,<br />
möglichst auf bestehen<strong>de</strong>n Wegen in<br />
natur- und land schaftsverträglicher Weise geschaffen<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
G 6 Dem Aufbau eines zusammenhängen<strong>de</strong>n<br />
lan<strong>de</strong>sweiten Radwegenetzes kommt für<br />
<strong>de</strong>n touristischen Radwan<strong>de</strong>rverkehr beson<strong>de</strong>re<br />
Be<strong>de</strong>utung zu. Bei <strong>de</strong>r Gestaltung dieses<br />
Netzes sollen auch Servicestationen vorgesehen<br />
wer<strong>de</strong>n. Darüber hinaus soll das in Sachsen-Anhalt<br />
bereits vorhan<strong>de</strong>ne überregionale<br />
Netz (Blaues Band) für <strong>de</strong>n Wassertourismus<br />
in <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion <strong>Harz</strong> erhalten und bedarfsweise<br />
weiterentwickelt wer<strong>de</strong>n. Dies betrifft<br />
sowohl Fließ- als auch Standgewässer.<br />
Auf eine Erweiterung <strong>de</strong>s Rad- und Wan<strong>de</strong>rwegenetzes<br />
für die Freizeit- und Erholungsnutzung<br />
ist hinzuwirken. Weitere, in Ergänzung<br />
zu <strong>de</strong>n unter Pkt. 4.8.4. Z 5 und 6 genannten<br />
regional und überregional be<strong>de</strong>utsamen<br />
Rad- und Wan<strong>de</strong>rwege, sind, wie z.B.<br />
die Mountainbikestrecken im <strong>Harz</strong>, <strong>de</strong>r<br />
Sankt-Jacobus-Pilgerweg und <strong>de</strong>r Weg <strong>de</strong>utscher<br />
Kaiser und Könige, bedarfsgerecht zu<br />
entwickeln. Eine überregionale Vernetzung<br />
von Naturerlebnisräumen mit Aspekten <strong>de</strong>r<br />
Kultur- und Denkmalpflege bewirkt auch das<br />
„Grüne Band“ einschließlich <strong>de</strong>r dortigen<br />
Rad- und Wan<strong>de</strong>rwege im Bereich <strong>de</strong>r ehemaligen<br />
inner<strong>de</strong>utschen Grenze. Das „Grüne<br />
Band“ und das Radwegenetz Nordharz sind<br />
in die touristische Gesamtentwicklung einzubeziehen.
30 Son<strong>de</strong>rausgabe 23.05.2009<br />
G 7 Durch Beschil<strong>de</strong>rung an Straßen und<br />
Radwan<strong>de</strong>rwegen sind die Hinweise auf touristische<br />
Attraktionen und Beherbergungs-,<br />
sowie Gastronomiebetriebe sowie nächstgelegene<br />
Bahnhöfe zu verbessern. Soweit wie<br />
möglich sind Radwege an die touristischen<br />
Attraktionen heran zu führen. Weiterhin ist<br />
<strong>de</strong>r Service an Radwegen zu verbessern (Netz<br />
von Fahrradverleihen und -werkstätten,<br />
fahrrad freundliche Unterkünfte, Rastplätze).<br />
Weiterhin sollten technische Voraussetzungen<br />
<strong>bei</strong>m ÖPNV zur Mitnahme von Fahrrä<strong>de</strong>rn<br />
vorgehalten wer<strong>de</strong>n. Beim Ausbau<br />
von Rad- und Wan<strong>de</strong>rwegen ist auf eine wirksame<br />
Sicherung gegen unbefugte KfZ-Verkehre<br />
zu achten.<br />
G 8 In <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion soll <strong>de</strong>m zunehmen<strong>de</strong>n<br />
Bedürfnis aller Bevölkerungsgruppen<br />
nach Erholung, aktiver Freizeitgestaltung<br />
und Sport durch <strong>de</strong>n Auf- und Ausbau<br />
entsprechen<strong>de</strong>r Einrichtungen entsprochen<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
G 9 Schienenzweigstrecken, die sich in<br />
beson<strong>de</strong>rer Weise o<strong>de</strong>r ausschließlich für touristische<br />
Gelegenheits-, Saison- o<strong>de</strong>r Museumseisenbahnverkehre<br />
in <strong>de</strong>r Region eignen,<br />
sollen nach Möglichkeit erhalten o<strong>de</strong>r wie<strong>de</strong>reröffnet<br />
wer<strong>de</strong>n, wenn ein Betrieb mit Regelangeboten<br />
<strong>de</strong>s SPNV nicht finanzierbar sein<br />
sollte.<br />
G 10 Auf <strong>de</strong>n Neubau, die Bestandserhaltung<br />
und Mo<strong>de</strong>rnisierung von Campingplätzen,<br />
Jugendherbergen sowie Einrichtungen<br />
<strong>de</strong>r Erholung und Freizeitgestaltung für Kin<strong>de</strong>r<br />
und Jugendliche ist beson<strong>de</strong>rs hinzuwirken.<br />
G 11 Städtetourismus ist insbeson<strong>de</strong>re in<br />
Orten mit diesbezüglich hoher Priorität wie<br />
zum Beispiel Halberstadt, Osterwieck, Quedlinburg,<br />
Sangerhausen, Stolberg und Wernigero<strong>de</strong><br />
anzubieten und durch Verknüpfung<br />
mit kulturellen Angeboten auszubauen.<br />
Ebenfalls ist eine verstärkte Kooperation <strong>de</strong>r<br />
Städte untereinan<strong>de</strong>r anzustreben.<br />
G 12 Für die anerkannten bzw. vorläufig<br />
anerkannten Luftkurorte und Erholungsorte<br />
<strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion ist die Orts- und Gemein<strong>de</strong>entwicklung<br />
auf <strong>de</strong>n Kur- und Erholungsortstatus<br />
abzustimmen.<br />
G 13 Geeignete Bereiche von Talsperren,<br />
einschließlich ihrer Randbereiche, sind unter<br />
Beachtung <strong>de</strong>s Trinkwasser-, Natur- und<br />
Hochwasserschutzes und <strong>de</strong>r sonstigen wasserwirtschaftlichen<br />
Belange in das touristische<br />
Angebot einzubeziehen.<br />
5.18. Han<strong>de</strong>l/Dienstleistungen<br />
G 1 Die Einzelhan<strong>de</strong>lsentwicklung ist an<br />
<strong>de</strong>n Bedürfnissen <strong>de</strong>r Menschen auszurichten.<br />
In allen Teilen <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion soll eine<br />
bedarfsorientierte Versorgung mit Ge- und<br />
Verbrauchsgütern sowie Nahrungs- und Genussmitteln<br />
und Dienstleistungen durch eine<br />
räumlich ausgewogene und auf die differenzierten<br />
funktionalen Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r zentralörtlichen<br />
Glie<strong>de</strong>rung (Ober-, Mittel-,<br />
Grundzentren, ländliche Räume) ausgerichtete<br />
Einzelhan<strong>de</strong>ls- und Dienstleistungsstruktur<br />
erfolgen. Durch eine Vielzahl von Han<strong>de</strong>lseinrichtungen<br />
unterschiedlicher Größen, Betriebsarten<br />
und Angebotsformen soll insbeson<strong>de</strong>re<br />
auch die Entwicklung eines breiten<br />
Mittelstan<strong>de</strong>s unterstützt wer<strong>de</strong>n.<br />
G 2 Außerhalb <strong>de</strong>r Zentralen Orte soll die<br />
Einzelhan<strong>de</strong>ls- und Dienstleistungsstruktur<br />
auf die Sicherung <strong>de</strong>r verbrauchernahen<br />
Versorgung mit täglichem Grundbedarf, insbeson<strong>de</strong>re<br />
mit Nahrungs- und Genussmitteln<br />
und Dienstleistungen, ausgerichtet<br />
sein. Die Deckung <strong>de</strong>s kurzfristigen täglichen<br />
Bedarfes soll wohnungsnah und möglichst<br />
ohne Benutzung motorisierter Verkehrsmittel<br />
erfolgen können.<br />
G 3 Einrichtungen <strong>de</strong>s Großhan<strong>de</strong>ls und<br />
an<strong>de</strong>re logistische Einrichtungen <strong>de</strong>s Han<strong>de</strong>ls<br />
dienen <strong>de</strong>r weiteren Belebung <strong>de</strong>r Wirtschaftskreisläufe<br />
<strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s. Sie sollen an Knotenpunkten<br />
<strong>de</strong>s Verkehrsnetzes, vorzugsweise in<br />
Güterverkehrszentren bzw. im Bereich <strong>de</strong>r<br />
Entwicklungsachsen, unter Berücksichtigung<br />
<strong>de</strong>r Erfor<strong>de</strong>rnisse <strong>de</strong>r Raum- und Siedlungsstruktur<br />
errichtet wer<strong>de</strong>n.<br />
6. Zusammenfassen<strong>de</strong> Umwelterklärung<br />
Gemäß Artikel 3 <strong>de</strong>r Richtlinie 2001/42/EG<br />
<strong>de</strong>s Europäischen Parlaments und <strong>de</strong>s Rates<br />
vom 27. Juni 2001 über die Prüfung <strong>de</strong>r Umweltauswirkungen<br />
bestimmter Pläne und<br />
Programme gehört <strong>de</strong>r <strong>Regionale</strong> Entwicklungsplan<br />
für die <strong>Planung</strong>sregion <strong>Harz</strong> (RE-<br />
P<strong>Harz</strong>) zu <strong>de</strong>n Plänen und Programmen, <strong>de</strong>ren<br />
Umsetzung voraussichtlich erhebliche<br />
Umweltauswirkungen haben können. Folglich<br />
wur<strong>de</strong> gemäß § 3 Abs. 8 <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>splanungsgesetzes<br />
<strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s Sachsen-Anhalt<br />
(LPlG) <strong>de</strong>r REP<strong>Harz</strong> einer Umweltprüfung<br />
unterzogen. Der 1. Planentwurf <strong>de</strong>s REP<strong>Harz</strong>,<br />
<strong>de</strong>r im IV. Quartal 2005 im Beteiligungs- und<br />
Anhörungsverfahren war, enthielt noch keinen<br />
Umweltbericht. Allerdings wur<strong>de</strong>n be-<br />
reits <strong>bei</strong> seiner Erstellung die bereits bis<br />
dahin bekannten umweltrelevanten Informationen<br />
2 , soweit diese regionale Be<strong>de</strong>utung<br />
besitzen, berücksichtigt. Die öffentlichen<br />
Stellen, <strong>de</strong>ren Aufgabenbereich von<br />
<strong>de</strong>n Umweltauswirkungen <strong>de</strong>s REP<strong>Harz</strong> berührt<br />
wer<strong>de</strong>n können, wur<strong>de</strong>n darüber hinaus<br />
mit <strong>de</strong>r öffentlichen Auslegung <strong>de</strong>s 1.<br />
Planentwurfes <strong>de</strong>s REP<strong>Harz</strong> aufgefor<strong>de</strong>rt, im<br />
Sinne eines „Scoping“ Vorschläge zum Umfang<br />
und Detaillierungsgrad <strong>de</strong>s Umweltberichtes<br />
zu unterbreiten. Mit <strong>de</strong>m 2. Planentwurf<br />
<strong>de</strong>s REP<strong>Harz</strong> wur<strong>de</strong>n die Ergebnisse <strong>de</strong>r<br />
Umweltprüfung in einem separaten Umweltbericht<br />
als geson<strong>de</strong>rter Bestandteil <strong>de</strong>r Begründung<br />
<strong>de</strong>s REP<strong>Harz</strong> dokumentiert und im<br />
Rahmen eines erneuten Anhörungs- und Beteiligungsverfahren<br />
<strong>de</strong>r Öffentlichkeit bekannt<br />
gemacht. Abschließend wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />
Umweltbericht für die REP<strong>Harz</strong>-Endfassung<br />
um die Ergebnisse dieses Anhörungs- und<br />
Beteiligungsverfahrens ergänzt bzw. aktualisiert.<br />
Im Rahmen <strong>de</strong>r einleiten<strong>de</strong>n „Scopingphase“<br />
<strong>de</strong>r Umweltprüfung wur<strong>de</strong>n zunächst<br />
alle raumordnerischen Ziel- und Grundsatzfestlegungen<br />
3 <strong>de</strong>s REP<strong>Harz</strong> dahingehend<br />
grob geprüft, welche Art von Umweltauswirkungen<br />
(negative, positive o<strong>de</strong>r keine) von<br />
Ihnen ausgehen können. Von diesen insgesamt<br />
ca. 345 Ziel- und Grundsatzfestlegungen<br />
können lediglich <strong>bei</strong> ca. 16 % im Zuge<br />
ihrer Umsetzung negative Umweltauswirkungen<br />
nicht ausgeschlossen wer<strong>de</strong>n, dagegen<br />
sind <strong>bei</strong> ca. 47 % <strong>de</strong>r Festlegungen positive<br />
Umweltauswirkungen möglich. Ca. 37 %<br />
<strong>de</strong>r Festlegungen enthalten keinen direkten<br />
Umweltbezug bzw. sind <strong>bei</strong> <strong>de</strong>ren Umsetzung<br />
keine erheblichen Umweltauswirkungen<br />
zu erwarten. Von <strong>de</strong>n hinreichend inhaltlich-räumlich<br />
konkreten und damit auch<br />
prüffähigen Festlegungen <strong>de</strong>s REP<strong>Harz</strong> können<br />
<strong>bei</strong> <strong>de</strong>r Umsetzung <strong>de</strong>r nachfolgend aufgeführten<br />
Gebiets-/Standort- und Trassenfestlegungen<br />
relevante negative Umweltauswirkungen<br />
entstehen:<br />
– Vorranggebiete für Hochwasserschutz<br />
(hier Stauflächen <strong>de</strong>r Rückhaltebecken)<br />
– Vorrang-/Vorbehaltsgebiete für Rohstoffgewinnung<br />
– Vorbehaltsgebiete für Wie<strong>de</strong>rbewaldung/Erstaufforstung<br />
– Vorrang-/Eignungsgebiete für die Nutzung<br />
<strong>de</strong>r Win<strong>de</strong>nergie<br />
– Vorrangstandorte für Industrie und Gewerbe<br />
– Vorrangstandorte für Verkehrsanlagen<br />
– Vorrangstandorte für Ver- und Entsorgung<br />
2 Z.B. Vorschläge, Hinweise und Umweltdaten, die im Zuge <strong>de</strong>r Einholung von Vorschlägen gemäß § 7 Abs. 1 LPlG von Umweltbehör<strong>de</strong>n übermittelt wur<strong>de</strong>n; ansonsten<br />
Schutzgebietsverordnungen, Landschaftsrahmenpläne, konkrete Projektplanungen, digitale Umweltdaten (GIS), etc.<br />
3 allgemeine Grundsätze <strong>de</strong>r Raumordnung, ortskonkrete Ziele und Grundsätze <strong>de</strong>r Raumordnung, einzelfachliche Grundsätze
Son<strong>de</strong>rausgabe 23.05.2009<br />
– Vorrangstandorte für großflächige Freizeitanlagen<br />
– regionalplanerisch zu sichern<strong>de</strong> Trassen<br />
<strong>de</strong>s Schienen-, Straßenverkehrs und<br />
Radverkehrs<br />
– Vorrangstandorte <strong>de</strong>s Luftverkehrs.<br />
Von diesen themenbezogenen Festlegungen<br />
stan<strong>de</strong>n diejenigen Einzelfestlegungen im<br />
Mittelpunkt <strong>de</strong>r regionalplanerischen Umweltprüfung,<br />
die einen raumordnungsrechtlichen<br />
Rahmen für künftige UVP-pflichtige<br />
Vorhaben bil<strong>de</strong>n und <strong>de</strong>ren Umweltverträglichkeit<br />
auf an<strong>de</strong>ren <strong>Planung</strong>sebenen noch<br />
nicht hinreichend aus Sicht <strong>de</strong>r Regionalplanung<br />
geprüft wur<strong>de</strong> (Vermeidung von Mehrfachprüfungen).<br />
Schwerpunktmäßig sind<br />
das vor allem Gebietsfestlegungen <strong>de</strong>s RE-<br />
P<strong>Harz</strong> für die Rohstoffgewinnung, für die<br />
Wie<strong>de</strong>rbewaldung/Erstaufforstung und für<br />
die Nutzung <strong>de</strong>r Win<strong>de</strong>nergie sowie Trassenfestlegungen<br />
für <strong>de</strong>n Straßenneubau (insbeson<strong>de</strong>re<br />
Ortsumfahrungen). Es wur<strong>de</strong>n<br />
die möglichen Umweltauswirkungen dieser<br />
einzelnen Festlegungen auf die Schutzgüter<br />
Mensch, Flora/Fauna/bio logische Vielfalt,<br />
Landschaft, Bo<strong>de</strong>n, Wasser, Luft/Klima und<br />
Kultur-/Sachgüter erfasst und bewertet.<br />
Weiter hin erfolgte eine bewerten<strong>de</strong> Kurzdarstellung<br />
zu potentiellen Gebiets-/Standort-<br />
o<strong>de</strong>r Trassen alternativen. Darauf aufbauend<br />
wur<strong>de</strong> ein abschließen<strong>de</strong>s Votum<br />
zur Umweltverträglichkeit <strong>de</strong>r geprüften<br />
<strong>Planung</strong> abgegeben, verbun<strong>de</strong>n mit Hinweisen<br />
für Vermeidungs-/Vermin<strong>de</strong>rungs- und<br />
Kompensations maßnahmen. Die Prüfungstiefe<br />
<strong>de</strong>r geprüften Festlegungen orientierte<br />
sich da<strong>bei</strong> an <strong>de</strong>r groben regionalplanerischen<br />
Sichtweise bzw. rechtsverbindlichen<br />
Maßstabsebene <strong>de</strong>s REP<strong>Harz</strong> von 1:100.000.<br />
In einzelnen Fällen war zusätzlich zu prüfen,<br />
inwieweit die Erhaltungsziele betroffener<br />
FFH- und Vogelschutzgebiete (Natura 2000)<br />
beeinträchtigt wer<strong>de</strong>n können.<br />
Im Ergebnis <strong>de</strong>r mehr als 70 vorgenommenen<br />
Einzelumweltprüfungen von hinreichend<br />
ortskonkreten Festlegungen <strong>de</strong>s RE-<br />
P<strong>Harz</strong> (incl. <strong>de</strong>r jeweiligen Prüfung/Bewertung<br />
sinnvoller Alternativen, soweit solche<br />
vorhan<strong>de</strong>n sind) erfuhren bereits im 2. Planentwurf<br />
<strong>de</strong>s REP<strong>Harz</strong> ca. 30 Gebiets-/<br />
Standort- bzw. Trassenfestlegungen zur Vermin<strong>de</strong>rung<br />
möglicher Umweltkonflikte meist<br />
geringfügige Än<strong>de</strong>rungen im räumlichen Zuschnitt.<br />
Als weitere regionalplanerische Vermin<strong>de</strong>rungs-<br />
und Vermeidungsmaßnahmen<br />
wur<strong>de</strong>n jeweils zwei Gebietsfestlegungen für<br />
die Rohstoffgewinnung und für die Wie<strong>de</strong>rbewaldung/Erstauf<br />
fors tung sowie eine geplante<br />
Straßentrasse im REP<strong>Harz</strong> gestrichen.<br />
Weiterhin wur<strong>de</strong> auf die konkrete Benennung<br />
von 2 geplanten Stauflächen von<br />
Hochwasserrückhaltebecken im REP<strong>Harz</strong><br />
unter an<strong>de</strong>rem wegen <strong>de</strong>r Gefahr einer erheblichen<br />
Beeinträchtigung <strong>de</strong>r Erhaltungsziele<br />
eines FFH-Gebietes verzichtet. Auf eine<br />
im 1. Planentwurf noch enthalten<strong>de</strong> Vorrangstandort-<br />
und eine Schienentrassenausweisung<br />
wur<strong>de</strong> wegen nicht vorhan<strong>de</strong>ner<br />
bzw. nicht hinreichend prüfbarer Unterlagen<br />
ebenfalls verzichtet.<br />
Im Zuge <strong>de</strong>r Abwägung <strong>de</strong>r Stellungnahmen<br />
zum 2. Planentwurf <strong>de</strong>s REP<strong>Harz</strong> mit Umweltbericht<br />
wur<strong>de</strong>n zur Vermin<strong>de</strong>rung von<br />
Umweltkonflikten nochmals 3 Gebietsfestlegungen<br />
geringfügig reduziert. Bei 2 Gebieten<br />
konnten die zunächst im 2. Planentwurf<br />
noch vorgenommenen Flächenreduzierungen<br />
wie<strong>de</strong>r zurückgenommen wer<strong>de</strong>n, da die<br />
Konfliktpotenziale mit einzelnen Schutzgütern<br />
doch geringer einzuschätzen waren als<br />
ursprünglich angenommen.<br />
Da bereits <strong>bei</strong> <strong>de</strong>r Erstellung <strong>de</strong>s 1. Planentwurfes<br />
<strong>de</strong>s REP<strong>Harz</strong> die betroffenen regional<br />
be<strong>de</strong>utsamen Umweltbelange angemessen<br />
berücksichtigt wur<strong>de</strong>n, wur<strong>de</strong>n trotz <strong>de</strong>r<br />
o.g. genannten Än<strong>de</strong>rungen Korrekturen an<br />
<strong>de</strong>n Grundzügen bzw. an <strong>de</strong>r räumlichen Gesamtkonzeption<br />
<strong>de</strong>s REP<strong>Harz</strong> im Zuge <strong>de</strong>s<br />
weiteren Aufstellungsverfahren und <strong>de</strong>r darin<br />
integrierten Umweltprüfung nicht notwendig.<br />
Zusammenfassend kann eingeschätzt wer<strong>de</strong>n,<br />
dass <strong>de</strong>r <strong>Regionale</strong> Entwicklungsplan<br />
für die <strong>Planung</strong>sregion <strong>Harz</strong> unter Berücksichtigung<br />
<strong>de</strong>r Ergebnisse <strong>de</strong>r Umweltprüfung<br />
<strong>de</strong>n nachfolgen<strong>de</strong>n kommunalen bzw.<br />
fachlichen <strong>Planung</strong>sebenen im ausreichen<strong>de</strong>n<br />
Maße Möglichkeiten für eine umweltverträgliche<br />
Konkretisierung und Umsetzung<br />
<strong>de</strong>r raumordnerischen Vorgaben bieten.<br />
Da<strong>bei</strong> können auch erhebliche Beeinträchtigungen<br />
von Natura 2000 Gebieten<br />
vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n. Gleichfalls ist keine erhebliche<br />
kumulative Beeinträchtigung sowohl<br />
von Teilräumen <strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion als<br />
auch von einzelnen Schutzgütern in summarischer<br />
Wirkung von Einzelvorgaben <strong>de</strong>s RE-<br />
P<strong>Harz</strong> im Vergleich zum Ist-Zustand bzw. im<br />
Vergleich zu <strong>de</strong>n Festlegungen <strong>de</strong>r bisher<br />
gelten<strong>de</strong>n <strong>Regionale</strong>n Entwicklungsprogramme<br />
zu erwarten. Durch umfangreiche<br />
Ausweisungen von Erhalt- und Entwicklungsflächen<br />
durch Vorrang- und Vorbehaltsgebiete,<br />
die <strong>de</strong>m Freiraumschutz dienen,<br />
können mögliche negative Umweltauswirkungen,<br />
die durch an<strong>de</strong>re Festlegungen<br />
<strong>de</strong>s REP<strong>Harz</strong> entstehen können, im regionalen<br />
Maßstab ausgeglichen wer<strong>de</strong>n. Dagegen<br />
ist mit einem <strong>de</strong>utlich höherem Umweltrisiko<br />
und größeren Konfliktpotenzialen zwischen<br />
<strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen Nutzungsansprüchen<br />
zu rechnen, wenn die künftige Entwicklung<br />
<strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion <strong>Harz</strong> ohne regionalplanerische<br />
Steuerung in Form <strong>de</strong>s<br />
REP<strong>Harz</strong> ablaufen wür<strong>de</strong>.<br />
Die Ergebnisse <strong>de</strong>r Umweltprüfung sind<br />
nachweisbar in <strong>de</strong>n Festlegungsteil <strong>de</strong>s <strong>Regionale</strong>n<br />
Entwicklungsplanes für die Pla-<br />
31<br />
nungsregion <strong>Harz</strong> eingeflossen. Die Stellungnahmen<br />
<strong>de</strong>r betroffenen Behör<strong>de</strong>n und<br />
<strong>de</strong>r Öffentlichkeit zum Umweltbericht wur<strong>de</strong>n<br />
im Abwägungsprozess zum REP<strong>Harz</strong><br />
bzw. <strong>bei</strong> <strong>de</strong>r Annahme dieses Planes berücksichtigt.<br />
Die Ergebnisse <strong>de</strong>r FFH-Verträglichkeitsprüfungen<br />
wur<strong>de</strong>n beachtet, sofern erhebliche<br />
Beeinträchtigungen <strong>de</strong>r Erhaltungsziele<br />
o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Schutzzwecks von Natura<br />
2000 Gebieten im Zuge <strong>de</strong>r Umsetzung <strong>de</strong>r<br />
REP-Festlegungen möglich sind.<br />
Hinsichtlich <strong>de</strong>r vorgesehenen Maßnahmen<br />
zur Überwachung <strong>de</strong>r erheblichen Umweltauswirkungen<br />
<strong>bei</strong> <strong>de</strong>r Verwirklichung <strong>de</strong>r<br />
raumordnerischen Vorgaben <strong>de</strong>s REP<strong>Harz</strong><br />
wird zur Vermeidung von Wie<strong>de</strong>rholungen<br />
auf Pkt. 3.6 <strong>de</strong>s Umweltberichtes verwiesen.<br />
7. Zeichnerische Darstellung<br />
Der vorliegen<strong>de</strong> <strong>Regionale</strong> Entwicklungsplan<br />
besteht aus einer beschreiben<strong>de</strong>n Darstellung<br />
(Textteil) und einer zeichnerischen<br />
Darstellung (Karte 1 bis 3). Die Karte 1<br />
(Hauptkarte) enthält im Maßstab 1:100.000<br />
gemäß § 3 Abs. 9 LPlG die kartografischen<br />
Festlegungen <strong>de</strong>r Ziele und Grundsätze <strong>de</strong>r<br />
Raumordnung für die <strong>Planung</strong>sregion <strong>Harz</strong>,<br />
die neben <strong>de</strong>r beschreiben<strong>de</strong>n Darstellung<br />
als rechtsverbindliche kartografische Darstellung<br />
zu beachten sind. In <strong>de</strong>r Karte 2<br />
sind auf einer schematischen Übersichtskarte<br />
1:750.000 die Entwicklungsachsen gemäß<br />
Pkt. 4.1.3. <strong>de</strong>s REP<strong>Harz</strong> ersichtlich. Die<br />
Karte 3 enthält die raumordnerischen Festlegungen<br />
zur Raum- und Siedlungsstruktur<br />
<strong>de</strong>r <strong>Planung</strong>sregion <strong>Harz</strong> als kartografische<br />
Darstellung im Maßstab 1:450.000. Die Karten<br />
2 und 3 ergänzen die kartografischen<br />
Festlegungen <strong>de</strong>r Karte 1.<br />
Nachrichtliche Darstellungen, die <strong>de</strong>n Begründungsteil<br />
<strong>de</strong>s <strong>Regionale</strong>n Entwicklungsplanes<br />
ergänzen, enthalten die Anlagen<br />
1 bis 3. Anlage 1 dient <strong>de</strong>r orientieren<strong>de</strong>n<br />
Darstellung <strong>de</strong>r als Vorrang-/Vorbehalts<br />
gebiete für Rohstoffgewinnung<br />
festgelegten untertägigen Lagerstätten im<br />
Maßstab 1:300.000. In Anlage 2 wer<strong>de</strong>n die<br />
überregional und regional be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n<br />
Versorgungs- und Produktenleitungen im<br />
Maßstab 1:300.000 separat dargestellt, da<br />
aus Grün<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r kartografischen Lesbarkeit<br />
auf <strong>de</strong>ren Darstellung in <strong>de</strong>r Karte 1 verzichtet<br />
wur<strong>de</strong>. In <strong>de</strong>n Anlagen 3.1 bis 3.14 wer<strong>de</strong>n<br />
die im REP<strong>Harz</strong> festgelegten Gebiete für<br />
die Nutzung <strong>de</strong>r Win<strong>de</strong>nergie als jeweilige<br />
Detailkarten im Maßstab 1:25.000 ohne<br />
Rechtsverbindlichkeit dargestellt.
32 Son<strong>de</strong>rausgabe 23.05.2009<br />
8. Schlussvorschriften<br />
Dieser <strong>Regionale</strong> Entwicklungsplan für die<br />
<strong>Planung</strong>sregion <strong>Harz</strong> tritt am Tage nach <strong>de</strong>r<br />
Veröffentlichung in <strong>de</strong>n Amtsblättern <strong>de</strong>r<br />
Verbandsmitglie<strong>de</strong>r in Kraft.<br />
Ausfertigung für <strong>de</strong>n Zuständigkeitsbereich<br />
<strong>de</strong>r <strong>Regionale</strong>n <strong><strong>Planung</strong>sgemeinschaft</strong> <strong>Harz</strong><br />
Dr. Ermrich<br />
Vorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r <strong><strong>Planung</strong>sgemeinschaft</strong><br />
Quedlinburg, <strong>de</strong>n 06.05.2009<br />
Ausfertigung für <strong>de</strong>n Zuständigkeitsbereich<br />
<strong>de</strong>r <strong>Regionale</strong>n <strong><strong>Planung</strong>sgemeinschaft</strong> Mag<strong>de</strong>burg<br />
Dr. Trümper<br />
Vorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r <strong><strong>Planung</strong>sgemeinschaft</strong><br />
Mag<strong>de</strong>burg, <strong>de</strong>n 06.05.2009<br />
Weitere Verfahrensvermerke siehe Karte 1<br />
(Hauptkarte <strong>de</strong>s REP <strong>Harz</strong>)<br />
Impressum Herausgeber: Landkreis <strong>Harz</strong> – Der Landrat – Friedrich-Ebert-Straße 42, 38820 Halberstadt<br />
Redaktion: Geschäftsstelle <strong>de</strong>r <strong>Regionale</strong>n <strong><strong>Planung</strong>sgemeinschaft</strong> <strong>Harz</strong>, Am Schiffbleek 3, 06484 Quedlinburg,<br />
Tel.: (03946) 76-6367, Fax: (03946) 76-6368, www.regionale-planung.<strong>de</strong>\harz<br />
Gesamtherstellung: <strong>Harz</strong>druckerei GmbH, Max-Planck-Str. 12/14, 38855 Wernigero<strong>de</strong>,<br />
Tel.: (03943) 5424-0, Fax: (03943) 5424-99, www.harzdruck.<strong>de</strong>, info@harzdruck.<strong>de</strong><br />
Verteilung: UNISON – Agentur für marktorientiertes Werben GmbH, Kyselhäuser Straße 77, 06526 Sangerhausen,<br />
Telefon (0 34 64) 24 11-0, Fax (0 34 64) 24 11-50