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Gesunder Rücken - Die-Drogerie.ch

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<strong>Gesunder</strong> Rücken<br />

Zentrales Rückenfeinde Kniffe zur<br />

Stützelement erkennen Selbsthilfe


Inhalt<br />

Wunderwerk Wirbelsäule 4<br />

Kraftpakete für die aufre<strong>ch</strong>te Haltung 5<br />

Symptome, ni<strong>ch</strong>t Ursa<strong>ch</strong>en 6<br />

Erkrankungen der Wirbelsäule 7<br />

Entlarven Sie Ihre Rückenfeinde 8<br />

S<strong>ch</strong>merz, lass na<strong>ch</strong> 9<br />

Bewahren Sie Haltung 10<br />

Für Körper und Geist 11<br />

Kniffe für die Selbstmassage 12<br />

Das Erste-Hilfe-Programm 13<br />

<strong>Die</strong> kleine Rückens<strong>ch</strong>ule 14<br />

Übungen für den Notfall 15<br />

«<strong>Die</strong> Wirbelsäule ist die zentrale Stütze<br />

unseres Körpers – ni<strong>ch</strong>t nur im anatomis<strong>ch</strong>en,<br />

sondern au<strong>ch</strong> im übertragenen Sinn.»<br />

3


Wunderwerk Wirbelsäule<br />

Flexibel, bewegungsfreudig und<br />

ausserordentli<strong>ch</strong> stabil – unser Rücken<br />

ist sensationell gebaut. Vers<strong>ch</strong>iedene<br />

Bauelemente übernehmen<br />

die einzelnen Funktionen des<br />

Rückgrats: Für Stabilität sorgen 24<br />

einzelne, bewegli<strong>ch</strong>e Wirbel (sieben<br />

Hals-, zwölf Brust- und fünf Lendenwirbel)<br />

sowie Kreuzbein und<br />

Steissbein. <strong>Die</strong>se Kno<strong>ch</strong>enelemente<br />

sind in Lei<strong>ch</strong>tbauweise konstruiert:<br />

Nur ihr Äusseres besteht aus kompakter<br />

Kno<strong>ch</strong>enmasse; die innere<br />

Struktur dagegen ist s<strong>ch</strong>wammartig<br />

– das spart Material und<br />

Gewi<strong>ch</strong>t, garantiert aber hö<strong>ch</strong>ste<br />

Belastbarkeit.<br />

Darüber hinaus federt die Wirbelsäule<br />

Ers<strong>ch</strong>ütterungen ab. Einerseits<br />

wirken die einzelnen Bands<strong>ch</strong>eiben<br />

als Stossdämpfer, andererseits<br />

kann die Wirbelsäule als Ganzes<br />

Stösse abfangen. Im Profil erkennt<br />

man, dass sie zweimal S-förmig gekrümmt<br />

ist. <strong>Die</strong>se S-förmigen Verbiegungen<br />

sorgen dafür, dass Stösse<br />

in senkre<strong>ch</strong>ter Ri<strong>ch</strong>tung abgefedert<br />

werden.<br />

Für Flexibilität sorgen fünf Bänder<br />

und Bandsysteme sowie über 300<br />

Muskeln, die ein kräftigendes Korsett<br />

für den Rücken bilden. Sind sie<br />

zu s<strong>ch</strong>wa<strong>ch</strong> oder verspannt, führt<br />

dies zu Rückenbes<strong>ch</strong>werden, weil<br />

Kno<strong>ch</strong>en, Gelenke und Bands<strong>ch</strong>eiben<br />

zu stark belastet werden.<br />

4


Kraftpakete<br />

für die aufre<strong>ch</strong>te Haltung<br />

<strong>Die</strong> Wirbelsäule ist eingebettet in<br />

ein komplexes System von Bändern,<br />

Sehnen und Muskeln. Sie<br />

geben dem Rückgrat Halt und ermögli<strong>ch</strong>en<br />

Bewegungen und Drehungen.<br />

Jeder einzelne Wirbel steht<br />

über Bänder mit seinen Na<strong>ch</strong>barn<br />

in Verbindung. Viele gelb gefärbte<br />

elastis<strong>ch</strong>e Fasern verleihen dem<br />

sogenannten gelben Band seinen<br />

Namen. Es verbindet die einzelnen<br />

Wirbelbögen miteinander. Au<strong>ch</strong><br />

die Quer- und Dornfortsätze der<br />

Wirbelkörper stehen miteinander<br />

über Bänder in Kontakt.<br />

Drei Bänder ziehen über die gesamte<br />

Wirbelsäule hinweg: Ein vorderes<br />

und ein hinteres Längsband<br />

liegen je auf der Vorder- und Hinterseite<br />

der Wirbelkörper. Ein weiteres<br />

Band s<strong>ch</strong>liesst die Wirbelsäule<br />

na<strong>ch</strong> hinten ab.<br />

<strong>Die</strong> Rückenmuskulatur:<br />

Gegengewi<strong>ch</strong>t zur S<strong>ch</strong>werkraft<br />

Ohne Muskulatur würde der Mens<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong><br />

das Gewi<strong>ch</strong>t von Brustkorb und Organen<br />

na<strong>ch</strong> vorn kippen. Im Rücken und über den<br />

Rippenbögen liegen mehrere Muskels<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten<br />

übereinander: Unmittelbar über den<br />

Kno<strong>ch</strong>en verlaufen tief unten kurze, darüber<br />

längere Muskelstränge. So bilden sie ein<br />

kräftigendes Korsett für das Rückgrat, das<br />

die Bands<strong>ch</strong>eiben entlastet. Zu s<strong>ch</strong>wa<strong>ch</strong>e<br />

oder verspannte Muskeln führen dagegen<br />

zu S<strong>ch</strong>onhaltungen, die die Bands<strong>ch</strong>eiben<br />

häufig stark belasten.<br />

5


Symptome, ni<strong>ch</strong>t Ursa<strong>ch</strong>en<br />

Rückens<strong>ch</strong>merzen sind Symptome<br />

und sagen ni<strong>ch</strong>ts über deren Ursprung<br />

aus. Mögli<strong>ch</strong>e Gründe für<br />

die S<strong>ch</strong>merzen sind degenerative<br />

(abnutzungsbedingte) Veränderungen,<br />

Fehlhaltungen oder Bands<strong>ch</strong>eibenveränderungen.<br />

Au<strong>ch</strong> entzündungsbedingte<br />

Erkrankungen<br />

der Wirbelsäule sowie in seltenen<br />

Fällen der inneren Organe können<br />

Ursa<strong>ch</strong>e der S<strong>ch</strong>merzen sein. Bei<br />

<strong>ch</strong>ronis<strong>ch</strong>en Bes<strong>ch</strong>werden kann die<br />

soziale und berufli<strong>ch</strong>e Situation eine<br />

Rolle spielen: Stress, Unzufriedenheit<br />

am Arbeitsplatz beispielsweise<br />

sind Faktoren, die zur Entstehung<br />

und Chronifizierung von Rückens<strong>ch</strong>merzen<br />

beitragen können.<br />

Ers<strong>ch</strong>einungsformen<br />

Anfangs treten bei Rückens<strong>ch</strong>merzen<br />

Symptome auf, die Betroffene<br />

häufig zu wenig ernst nehmen oder<br />

verdrängen, zum Beispiel:<br />

Anspannung<br />

_ Abges<strong>ch</strong>lagenheit<br />

Morgensteifigkeit der Gelenke<br />

und des Rückens<br />

_ Plötzli<strong>ch</strong> auftretender Rücken-<br />

6<br />

s<strong>ch</strong>merz (Lumbago oder umgangsspra<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong><br />

«Hexens<strong>ch</strong>uss»)<br />

Akut oder <strong>ch</strong>ronis<strong>ch</strong><br />

Als akute Rückens<strong>ch</strong>merzen bezei<strong>ch</strong>net man<br />

Bes<strong>ch</strong>werden, die wenige Tage bis wenige<br />

Wo<strong>ch</strong>en dauern und tendenziell abklingen.<br />

In den meisten Fällen gehen Rückens<strong>ch</strong>merzen<br />

spontan oder unter Therapie na<strong>ch</strong> maximal<br />

se<strong>ch</strong>s Wo<strong>ch</strong>en wieder zurück. S<strong>ch</strong>merzen,<br />

die länger als se<strong>ch</strong>s Wo<strong>ch</strong>en anhalten,<br />

gelten als <strong>ch</strong>ronis<strong>ch</strong> und sollten auf jeden<br />

Fall vom Spezialisten untersu<strong>ch</strong>t werden.<br />

_ Kreuzs<strong>ch</strong>merzen, die au<strong>ch</strong> in die<br />

Beine ziehen<br />

_ Starke Rückens<strong>ch</strong>merzen auf-<br />

grund eines Bands<strong>ch</strong>eibenvorfalls<br />

Unspezifis<strong>ch</strong>er S<strong>ch</strong>merz<br />

Oft lösen verspannte und s<strong>ch</strong>merzhafte<br />

Muskeln ebenfalls Rückens<strong>ch</strong>merzen<br />

aus. Betroffene spüren<br />

den S<strong>ch</strong>merz häufig ni<strong>ch</strong>t an der<br />

Körperstelle, an der die Muskeln<br />

verspannt sind. Beispielsweise können<br />

Muskelverspannungen an der<br />

Halswirbelsäule S<strong>ch</strong>merzen in der<br />

S<strong>ch</strong>ulter, im Arm und in den Fingern<br />

verursa<strong>ch</strong>en.


Erkrankungen der Wirbelsäule<br />

Bands<strong>ch</strong>eibenvorfall <strong>Die</strong> Bands<strong>ch</strong>eibe<br />

entspri<strong>ch</strong>t in ihrer Funktion<br />

einem Stossdämpfer. <strong>Die</strong> hohen<br />

Belastungen führen zu Einrissen<br />

des äusseren Bands<strong>ch</strong>eibenmantels.<br />

Entlang dieser Risse kann das Kernmaterial<br />

na<strong>ch</strong> aussen treten und<br />

auf den Nerv im Wirbelkanal drücken.<br />

<strong>Die</strong>s führt zu S<strong>ch</strong>merzen in<br />

den Extremitäten (beispielsweise zu<br />

S<strong>ch</strong>merzen im Arm aufgrund einer<br />

Diskushernie in der Halswirbelsäule).<br />

Zusätzli<strong>ch</strong> können neurologis<strong>ch</strong>e<br />

Symptome wie Kribbeln, Gefühlsstörungen<br />

oder motoris<strong>ch</strong>er<br />

Kontrollverlust auftreten.<br />

Degeneration Der Degenerationsprozess<br />

der Wirbelsäule ist ein natürli<strong>ch</strong>er<br />

Prozess. Ursä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> beginnt<br />

der Vers<strong>ch</strong>leiss mit dem<br />

S<strong>ch</strong>rumpfungsprozess der Bands<strong>ch</strong>eibe.<br />

Symptome: S<strong>ch</strong>merzen direkt<br />

an der Wirbelsäule, am häufigsten<br />

im Kreuz, seltener im<br />

Nacken.<br />

Rückenmarkseinengung ist eine<br />

Folge des Alterungsprozesses und<br />

kommt deshalb typis<strong>ch</strong>erweise ab<br />

60 Jahren vor. Dur<strong>ch</strong> den Prozess<br />

der Selbststabilisierung der Wirbelsäule<br />

werden Bänder und knö<strong>ch</strong>er-<br />

ne Strukturen verdickt, und damit<br />

werden die Nervenkanäle eingeengt.<br />

Symptome: S<strong>ch</strong>merzen in<br />

den Extremitäten mit S<strong>ch</strong>wä<strong>ch</strong>egefühl,<br />

einges<strong>ch</strong>ränkte Gehstrecke<br />

und eventuell neurologis<strong>ch</strong>e Symptome<br />

wie beispielsweise Gefühlsstörungen<br />

in den Händen.<br />

Quelle: www.swiss-spineclinic.<strong>ch</strong><br />

7


Entlarven Sie Ihre Rückenfeinde<br />

Gerade ganz alltägli<strong>ch</strong>e Bewegungsabläufe<br />

können negative Auswirkungen<br />

auf den Rücken haben.<br />

A<strong>ch</strong>ten Sie deshalb do<strong>ch</strong> einmal da-<br />

rauf, ob Sie<br />

_ s<strong>ch</strong>were Tas<strong>ch</strong>en immer auf der<br />

glei<strong>ch</strong>en Seite tragen,<br />

_<br />

_<br />

_<br />

_<br />

den Telefonhörer zwis<strong>ch</strong>en Ohr<br />

und S<strong>ch</strong>ulter klemmen,<br />

dauernd Ihre S<strong>ch</strong>ultern hängen<br />

lassen oder ho<strong>ch</strong>ziehen,<br />

die Angewohnheit haben, mit ge-<br />

krümmtem Rücken dazusitzen,<br />

S<strong>ch</strong>ubladen mit zur Seite geneigtem<br />

Oberkörper aufziehen.<br />

Sobald Sie Ihre persönli<strong>ch</strong>en Rückenfeinde<br />

entlarvt haben, wird<br />

es Ihnen lei<strong>ch</strong>ter fallen, sie zu bekämpfen.<br />

Entlastung im Alltag<br />

Wenn es darum geht, Stress abzubauen<br />

und damit au<strong>ch</strong> Nackenverspannungen<br />

und Rückens<strong>ch</strong>merzen<br />

vorzubeugen, ist das Naheliegende<br />

meist au<strong>ch</strong> das Wirkungsvollste.<br />

_ Bewegen Sie si<strong>ch</strong> jeden Tag ge-<br />

nug. Lassen Sie den Lift links<br />

liegen und steigen Sie die Treppen<br />

ho<strong>ch</strong>, oder gehen Sie zu Fuss<br />

na<strong>ch</strong> Hause statt mit dem Bus.<br />

_ Ernähren Sie si<strong>ch</strong> gesund und<br />

beugen Sie Übergewi<strong>ch</strong>t vor.<br />

_ We<strong>ch</strong>seln Sie häufig die Position,<br />

ob beim Stehen oder Sitzen.<br />

_ Gönnen Sie si<strong>ch</strong> über den Tag<br />

verteilt immer wieder kurze Ruhepausen.<br />

Weitere Informationen zum Thema Rücken,<br />

Therapieformen sowie den interaktiven<br />

Bürotrainer finden Sie unter<br />

www.vitagate.<strong>ch</strong>/bewegung.aspx<br />

8


S<strong>ch</strong>merz, lass na<strong>ch</strong><br />

Man<strong>ch</strong>mal sind entzündungshemmende<br />

S<strong>ch</strong>merzmittel ni<strong>ch</strong>t zu vermeiden.<br />

Wer immer wieder unter<br />

Rückens<strong>ch</strong>merzen leidet, sollte aber<br />

die Gründe ärztli<strong>ch</strong> abklären lassen<br />

und ni<strong>ch</strong>t über längere Zeit unkontrolliert<br />

S<strong>ch</strong>merzmittel konsumieren.<br />

Oft wird Betroffenen zu einer<br />

Physiotherapie geraten. Physiotherapeutis<strong>ch</strong>e<br />

Massnahmen werden<br />

ni<strong>ch</strong>t nur eingesetzt, um eine<br />

Operation zu verhindern, sondern<br />

au<strong>ch</strong>, um na<strong>ch</strong> der Operation ras<strong>ch</strong>er<br />

wieder mobil zu werden.<br />

Mögli<strong>ch</strong>e Therapieformen sind:<br />

_ <strong>Die</strong> manuelle Therapie bzw.<br />

Chirotherapie versu<strong>ch</strong>t dur<strong>ch</strong><br />

Mobilisation oder Manipulation<br />

an Muskeln, Gelenken und Bindegewebe<br />

Funktionsstörungen<br />

mithilfe von Druck, Zug und<br />

Gegenzug, Dehnung und Entspannung<br />

zu besei-<br />

_ tigen.<br />

Massagen können<br />

dazu beitragen, die<br />

Dur<strong>ch</strong>blutung zu<br />

verbessern, Stoffwe<strong>ch</strong>selvorgänge<br />

zu aktivieren, Verhärtungen zu<br />

lösen und dadur<strong>ch</strong> den Heilungsprozess<br />

zu fördern.<br />

_ Elektrotherapie sendet Energie<br />

in das Binde- und Muskelgewebe.<br />

Au<strong>ch</strong> hier geht es darum, Dur<strong>ch</strong>blutung<br />

und Stoffwe<strong>ch</strong>selvorgänge<br />

anzuregen und S<strong>ch</strong>merzen zu<br />

lindern.<br />

_ Thermotherapie arbeitet entwe-<br />

der mit Wärme oder Kälte. Während<br />

die Kälte vor allem entzündli<strong>ch</strong>e<br />

oder verletzungsbedingte<br />

S<strong>ch</strong>merzen lindert, wird Wärme<br />

bei Hexens<strong>ch</strong>uss, Arthrosen<br />

oder Muskelverspannungen oft<br />

_<br />

als wohltuend empfunden.<br />

Bewegungstherapie setzt auf die<br />

Stärkung der Muskulatur. S<strong>ch</strong>ulter-,<br />

Brust-, Hals-, Rumpf-, Becken-<br />

und Obers<strong>ch</strong>enkelmuskulatur<br />

beeinflussen si<strong>ch</strong> gegenseitig.<br />

Eine Störung in einem Berei<strong>ch</strong><br />

hat Folgen für die anderen Muskelgruppen.<br />

9


Bewahren Sie Haltung<br />

Viele Mens<strong>ch</strong>en sitzen viel – und<br />

meist fals<strong>ch</strong>. Rückens<strong>ch</strong>merzen<br />

sind oft die Folge. Qualitativ ho<strong>ch</strong>wertige<br />

Büromöbel sind keine Garanten<br />

für bes<strong>ch</strong>werdefreies Sitzen.<br />

Um unnötige Belastungen zu vermeiden,<br />

kommt es hauptsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong><br />

auf die ri<strong>ch</strong>tige Einstellung an.<br />

Ri<strong>ch</strong>tig sitzen<br />

_ Oberarme hängen locker herab,<br />

bilden.<br />

_ Ober- und Unters<strong>ch</strong>enkel sol-<br />

len einen Winkel von 90 Grad<br />

oder mehr bilden. Dabei muss es<br />

mögli<strong>ch</strong> sein, die Füsse ganzflä<strong>ch</strong>ig<br />

aufzustellen.<br />

_<br />

_<br />

Unterarme bilden eine waagere<strong>ch</strong>te<br />

Linie zur Tastatur. Oberund<br />

Unterarme sollen einen<br />

Winkel von 90 Grad oder mehr<br />

Dynamis<strong>ch</strong> Sitzen, also häufig die<br />

Sitzhaltung ändern.<br />

Ganze Sitzflä<strong>ch</strong>e und Rückenlehne<br />

nutzen – und der Rücken wird<br />

_ abgestützt.<br />

S<strong>ch</strong>wingbare Rückenlehnen nutzen<br />

und die Lehne auf das Körpergewi<strong>ch</strong>t<br />

einstellen: Je höher<br />

das Körpergewi<strong>ch</strong>t, desto härter<br />

sollte die Lehne federn.<br />

S<strong>ch</strong>reibtis<strong>ch</strong><br />

_ Arbeitstis<strong>ch</strong><br />

_ <strong>Die</strong> Abstände zwis<strong>ch</strong>en Augen<br />

Der perfekte<br />

auf die individuelle<br />

Arbeitshöhe einstellen.<br />

und Bilds<strong>ch</strong>irm, Tastatur und<br />

Vorlage sollten zwis<strong>ch</strong>en 45 und<br />

60 Zentimeter liegen. Bei Bilds<strong>ch</strong>irmen<br />

ab 17 Zoll und bei<br />

grossen S<strong>ch</strong>riften sind 60 bis 80<br />

Zentimeter zu empfehlen.<br />

_ Vor der Tastatur muss genügend<br />

Platz zur Auflage der Hände sein,<br />

etwa 5 bis 10 Zentimeter von der<br />

Tis<strong>ch</strong>kante.<br />

_ Arbeitsmittel, die oft benutzt<br />

werden, sollten direkt vor Ihnen<br />

liegen, damit der Körper ni<strong>ch</strong>t<br />

verdreht werden muss.<br />

Tipps zum Einri<strong>ch</strong>ten Ihres Büroarbeitsplatzes<br />

finden Sie unter www.vitagate.<strong>ch</strong>/<br />

betriebsgesundheit_bilds<strong>ch</strong>irmarbeit.aspx<br />

10


Für Körper und Geist<br />

Körperli<strong>ch</strong>e S<strong>ch</strong>merzen und psy<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>e<br />

Belastungen stehen in einer<br />

We<strong>ch</strong>selwirkung zueinander; es<br />

kann ein veritabler Teufelskreis entstehen.<br />

S<strong>ch</strong>merzen beeinflussen Gedanken<br />

und Gefühle negativ, die<br />

Stimmung kann in den Keller sinken,<br />

worauf S<strong>ch</strong>merzgeplagte si<strong>ch</strong><br />

no<strong>ch</strong> stärker auf ihren Körper konzentrieren.<br />

Folgende Therapien können<br />

speziell bei psy<strong>ch</strong>osomatis<strong>ch</strong><br />

bedingten Rückens<strong>ch</strong>merzen helfen,<br />

da sie Körper und Geist mit<br />

einbeziehen:<br />

Rolfing<br />

Benannt na<strong>ch</strong> seiner Erfinderin Ida<br />

Rolf, wirkt Haltungss<strong>ch</strong>äden oder<br />

Verspannungen entgegen. Der Therapeut<br />

behandelt mit Fingern, Knö<strong>ch</strong>eln<br />

oder Ellbogen verhärtete Gewebestrukturen<br />

und lockert so<br />

Bindegewebe, Sehnen, Bänder und<br />

Gelenke. Ziel der Behandlung ist<br />

eine aufre<strong>ch</strong>tere Körperhaltung,<br />

weil eine bessere Haltung au<strong>ch</strong> das<br />

psy<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>e Befinden positiv beeinflusst.<br />

Shiatsu<br />

Der japanis<strong>ch</strong>e Begriff Shiatsu<br />

heisst wörtli<strong>ch</strong> übersetzt «Finger-<br />

Druck». In der Behandlung wird<br />

mit Daumen, Händen, Ellbogen<br />

und Knien in fliessenden Bewegungen<br />

feiner Druck auf die Energiebahnen<br />

ausgeübt. Je na<strong>ch</strong> Bedarf<br />

werden weitere Te<strong>ch</strong>niken wie<br />

Rotationen der Gelenke oder Dehnungen<br />

eingesetzt. Dur<strong>ch</strong> Shiatsu<br />

werden energetis<strong>ch</strong>e Blockaden gelöst<br />

und die natürli<strong>ch</strong>en Selbstregulierungskräfte<br />

stimuliert. Der Energiehaushalt<br />

wird harmonisiert und<br />

die körperli<strong>ch</strong>-seelis<strong>ch</strong>e Ausgegli<strong>ch</strong>enheit<br />

gefördert.<br />

11


Kniffe für die Selbstmassage<br />

Wer stundenlang in glei<strong>ch</strong>er Haltung<br />

sitzt oder immer wieder dieselben<br />

Handbewegungen ausführen<br />

muss, reibt oder knetet si<strong>ch</strong><br />

verspannte Muskeln automatis<strong>ch</strong>.<br />

Werden Sie von Muskelverspannungen<br />

geplagt, können Sie selber<br />

Hand anlegen – Selbstmassagen<br />

lindern S<strong>ch</strong>merzen:<br />

_ Kreisförmige Bewegungen mit<br />

Handballen, Handrücken oder<br />

Fingern. <strong>Die</strong>se Te<strong>ch</strong>nik eignet<br />

si<strong>ch</strong> bei s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>ter Dur<strong>ch</strong>blutung<br />

_<br />

und Muskelverspannungen.<br />

<strong>Die</strong> Muskeln werden mit gut geölten<br />

Händen wie ein Teig wei<strong>ch</strong><br />

_ dur<strong>ch</strong>geknetet.<br />

Rhythmis<strong>ch</strong>es Klopfen oder<br />

lei<strong>ch</strong>tes Klats<strong>ch</strong>en mit der fla<strong>ch</strong>en<br />

Hand. Zur Verbesserung<br />

der Blutzirkulation, Muskellockerung<br />

und zur muskulären<br />

Entspannung.<br />

Duftende Massageöle<br />

In Ihrer <strong>Drogerie</strong> finden Sie zahlrei<strong>ch</strong>e<br />

Massageöle. Gut geeignet sind beispielsweise:<br />

Arnika: kräftigt und wärmt<br />

Citrus: belebt und stimuliert<br />

Lavendel: beruhigt und harmonisiert<br />

Eine Anleitung zur Selbstmassage bei vers<strong>ch</strong>iedenen<br />

Bes<strong>ch</strong>werden finden Sie unter<br />

www.vitagate.<strong>ch</strong>/selbstmassage.aspx<br />

12


Das Erste-Hilfe-Programm<br />

Wer von akuten Rückens<strong>ch</strong>merzen<br />

geplagt wird, hat meist anderes<br />

im Kopf als ein umfassendes<br />

Bewegungsprogramm: <strong>Die</strong> meisten<br />

Betroffenen wollen vor allem<br />

ihre S<strong>ch</strong>merzen loswerden. Empfehlenswert<br />

sind Wärme- oder Kälteanwendungen<br />

– je na<strong>ch</strong>dem, was<br />

man besser verträgt. Kälte wirkt<br />

entzündungshemmend, Wärme<br />

dagegen erweitert die Blutgefässe,<br />

verbessert die Blutzirkulation und<br />

lockert Muskelverspannungen. Damit<br />

lässt au<strong>ch</strong> der S<strong>ch</strong>merz na<strong>ch</strong>.<br />

Besonders bewährt haben si<strong>ch</strong> Wärmepflaster,<br />

gebrau<strong>ch</strong>sfertige Cold/<br />

Hotpacks sowie Salben und Gels<br />

mit Weihrau<strong>ch</strong>, Arnika, Wallwurz,<br />

Cayennepfeffer und ätheris<strong>ch</strong>en<br />

Ölen (Rosmarin, Thymian).<br />

<strong>Die</strong> Wirkung der Wärmetherapie<br />

lässt si<strong>ch</strong> mit einem Bad no<strong>ch</strong> steigern.<br />

Ein warmes Bad mit Heublumenextrakt<br />

und ein paar Handvoll<br />

Meersalz oder au<strong>ch</strong> Fertigbäder mit<br />

dur<strong>ch</strong>blutungssteigernden ätheris<strong>ch</strong>en<br />

Ölen zeigen meist gute Erfolge.<br />

Verträgt jemand Wärme<br />

s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>t, sollte er mehrmals tägli<strong>ch</strong><br />

ein gebrau<strong>ch</strong>sfertiges, gekühltes<br />

Coldpack aus der <strong>Drogerie</strong> auf<br />

S<strong>ch</strong>merzfrei dank Pflanzen<br />

<strong>Die</strong> S<strong>ch</strong>merzen lassen si<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> mit Tabletten<br />

auf der Basis von Weidenrinde, einer<br />

spagyris<strong>ch</strong>en Mis<strong>ch</strong>ung oder mit homöopathis<strong>ch</strong>en<br />

Globuli lindern. Bei <strong>ch</strong>ronis<strong>ch</strong>en<br />

Rückens<strong>ch</strong>merzen können Kapseln mit Teufelskralle<br />

helfen, einer afrikanis<strong>ch</strong>en Pflanze,<br />

die na<strong>ch</strong>weisli<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>merzstillend und entzündungshemmend<br />

wirkt.<br />

die s<strong>ch</strong>merzende Stelle<br />

legen oder ein kühlendes<br />

Gel auftragen.<br />

Im Notfall kann man kurzfristig<br />

au<strong>ch</strong> einmal zu einem S<strong>ch</strong>merzmittel<br />

greifen, um Fehlhaltungen bzw.<br />

S<strong>ch</strong>onhaltungen dur<strong>ch</strong> den akuten<br />

S<strong>ch</strong>merz vorzubeugen. Medikamente<br />

sind aber keine geeignete<br />

Dauertherapie.<br />

13


<strong>Die</strong> kleine Rückens<strong>ch</strong>ule<br />

1 Übergewi<strong>ch</strong>t abbauen und regelmässig<br />

Sport treiben: Dabei wird<br />

der Rücken entlastet, die Muskulatur<br />

sowie die Bands<strong>ch</strong>eiben werden<br />

trainiert.<br />

2 Ri<strong>ch</strong>tiges Aufstehen und Hinlegen:<br />

<strong>Die</strong> Bewegung beim Ausdem-Bett-Steigen<br />

bzw. Si<strong>ch</strong>-ins-<br />

Bett-Legen sollte immer über die<br />

Seite und bei angespannter Bau<strong>ch</strong>und<br />

Beckenbodenmuskulatur geführt<br />

werden.<br />

3 Entlastetes Bücken: Beim Aufheben<br />

von s<strong>ch</strong>weren Gegenständen<br />

ist ein «innerer Halt» sehr wi<strong>ch</strong>tig,<br />

den man errei<strong>ch</strong>t, wenn man den<br />

Bau<strong>ch</strong> einzieht. Alternativ kann ein<br />

Bein in Hüfte und Knie gebeugt,<br />

das andere na<strong>ch</strong> rückwärts gestreckt<br />

werden.<br />

4 Positionswe<strong>ch</strong>sel und Lockerungspausen:<br />

Nie länger als 30<br />

Minuten in derselben Stellung<br />

bleiben.<br />

5 Kontrolliertes Heben: Lasten<br />

sollten immer mit geradem Rücken<br />

und bei angespannter Becken-,<br />

Bau<strong>ch</strong>- und Rückenmuskulatur<br />

aus der Hocke heraus<br />

gestemmt werden, nie über den gebeugten<br />

Rücken. Der Gegenstand<br />

sollte mögli<strong>ch</strong>st nah am Körper geführt<br />

werden, einseitiges Heben gilt<br />

es zu vermeiden.<br />

14


Übungen für den Notfall<br />

Egal, ob die Nacken- und Rückens<strong>ch</strong>merzen<br />

psy<strong>ch</strong>osomatis<strong>ch</strong> bedingt<br />

sind oder die Ursa<strong>ch</strong>en anderswo<br />

liegen – es tut einfa<strong>ch</strong> weh,<br />

und man will den S<strong>ch</strong>merz loswerden.<br />

Drei einfa<strong>ch</strong>e Übungen helfen<br />

dabei:<br />

1. Rückenbeugen der Wirbelsäule<br />

Ausgangsstellung: Nehmen Sie<br />

eine lei<strong>ch</strong>te Gräts<strong>ch</strong>position ein<br />

(Füsse hüftbreit hinstellen).<br />

Bewegungsablauf: Legen Sie die<br />

Handflä<strong>ch</strong>en auf die Pobacken und<br />

beugen Sie den Oberkörper mit<br />

dur<strong>ch</strong>gedrückten Knien so weit<br />

na<strong>ch</strong> hinten, bis Sie keine S<strong>ch</strong>merzen<br />

mehr haben. Verweilen Sie in<br />

dieser Endposition 3 Sekunden<br />

und nehmen Sie die Ausgangsstellung<br />

wieder ein. Wiederholen Sie<br />

die Übung einige Male und wiederholen<br />

Sie diese alle zwei Stunden.<br />

Ziel: Das Zurückgleiten der Bands<strong>ch</strong>eiben<br />

in ihre ursprüngli<strong>ch</strong>e Lage<br />

wird unterstützt.<br />

Sie die Unters<strong>ch</strong>enkel auf einer erhöhten<br />

und festen Unterlage so auf,<br />

dass die Knie- und Hüftgelenke im<br />

re<strong>ch</strong>ten Winkel gebeugt sind.<br />

Bewegungsablauf: Bleiben Sie circa<br />

10 Minuten in dieser Liegeposition.<br />

Ziel: Entlastung der Wirbelsäule.<br />

3. Kinnübung<br />

Ausgangsstellung: Nehmen Sie<br />

eine bequeme Sitzhaltung ein und<br />

stellen Sie die Füsse hüftbreit auf.<br />

<strong>Die</strong> Hände liegen auf den Obers<strong>ch</strong>enkeln.<br />

Bewegungsablauf: Ziehen Sie bei<br />

aufre<strong>ch</strong>ter Kopfhaltung das Kinn<br />

ein und ma<strong>ch</strong>en Sie dabei ein Doppelkinn.<br />

Position ca. 10 Sekunden<br />

halten, dana<strong>ch</strong> wieder die Ausgangsposition<br />

einnehmen. Wiederholen<br />

Sie die Übung 5- bis 10-<br />

mal.<br />

Ziel: Entlastung der Halswirbelsäule.<br />

2. Stufenlagerung<br />

Ausgangsstellung: Legen Sie si<strong>ch</strong><br />

auf den Boden oder ins Bett. Legen<br />

15


Impressum<br />

Oktober 2011<br />

Herausgeber: S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>er Drogistenverband, Nidaugasse 15, Postfa<strong>ch</strong> 3516, 2500 Biel 3<br />

Telefon 032 328 50 30, Fax 032 328 50 41, info@drogistenverband.<strong>ch</strong>, www.drogerie.<strong>ch</strong><br />

Redaktion: Heinri<strong>ch</strong> Gasser, Chefredaktor, h.gasser@drogistenverband.<strong>ch</strong><br />

Katharina Rederer, Redaktion; Christa Friedli Müller, Texte<br />

Verkauf und Sponsoring: Nadia Bally, Leitung, n.bally@drogistenverband.<strong>ch</strong><br />

Layout: Stephan Oes<strong>ch</strong>ger, Fotos: Corinne Futterlieb, Druck: swissprinters, Zofingen

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