Insight Studie 2012 - Mercuri Urval
Insight Studie 2012 - Mercuri Urval
Insight Studie 2012 - Mercuri Urval
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Change & Productivity in Europa<br />
Die Ergebnisse der <strong>Mercuri</strong> <strong>Urval</strong> <strong>Insight</strong> <strong>Studie</strong> <strong>2012</strong>
Teilnehmende Länder:<br />
Belgien, Dänemark, Deutschland,<br />
Finnland, Frankreich, Grossbritannien,<br />
Italien, Niederlande, Norwegen,<br />
Österreich, Portugal, Spanien,<br />
Schweden, Schweiz<br />
Teilnehmer:<br />
Manager kleiner und mittelständischer Privatunternehmen (50-500 Beschäftigte)<br />
Europa: n=1.400 Personen<br />
Schweiz: n=100 Personen<br />
Davon<br />
20 % erste Führungsebene: Inhaber, Geschäftsführer<br />
40 % zweite Führungsebene: Abteilungsleiter, Bereichsleiter<br />
40 % dritte Führungsebene: Gruppenleiter, Schichtführer<br />
Befragungsmethode:<br />
persönliche Telefoninterviews (CATI),<br />
anonymisiert und repräsentativ,<br />
Durchschnittsdauer pro Gespräch ca. 18 Minuten<br />
Zeitraum der Datenerhebung:<br />
Januar/Februar <strong>2012</strong><br />
Durchgeführt von:
Veränderung muss gelingen<br />
Stephan Beyeler<br />
Veränderung in Unternehmen steht immer im Spannungsfeld von<br />
eigenem Gestaltungsanspruch auf der einen und Wettbewerbsdruck<br />
auf der anderen Seite. Einfacher gesagt: Manches wollen<br />
wir ändern, manches müssen wir ändern. In beiden Fällen sind wir<br />
darauf angewiesen, dass Veränderungen gelingen, denn sonst<br />
geraten wir bald in Wettbewerbsrückstand.<br />
Im Rahmen dieser <strong>Studie</strong> haben uns 1.400 Manager mittelständischer<br />
Unternehmen aus 14 europäischen Ländern beantwortet,<br />
wie ihnen Veränderungen gelingen.<br />
Die vorliegenden Ergebnisse sollten Anlass für die Frage sein, wie<br />
Unternehmen ihre Veränderungsprozesse selbst verändern müssen,<br />
damit diese besser gelingen.<br />
Erste Antworten können wir Ihnen bereits geben. Es wird Sie nicht<br />
überraschen – es hat mit Menschen zu tun.<br />
Ihr<br />
Stephan Beyeler<br />
COO<br />
<strong>Mercuri</strong> <strong>Urval</strong> Schweiz
Häufi gkeit von Veränderungsprozessen in Europa – Überblick 2011<br />
37%<br />
49%<br />
56%<br />
Österreich<br />
Belgien<br />
Dänemark<br />
51%<br />
70%<br />
52%<br />
60%<br />
57%<br />
48%<br />
21%<br />
Finnland<br />
Frankreich<br />
Deutschland<br />
Italien<br />
Niederlande<br />
Norwegen<br />
Portugal<br />
41%<br />
65%<br />
49%<br />
Spanien<br />
Schweden<br />
Schweiz<br />
Erwartete Veränderungsprozesse – der Ausblick auf <strong>2012</strong><br />
49 %<br />
25 %<br />
26 %<br />
53 %<br />
24 %<br />
23 %<br />
Österreich<br />
Belgien<br />
28 %<br />
17 %<br />
55 %<br />
38 %<br />
29 %<br />
33 %<br />
Dänemark<br />
Finnland<br />
60 %<br />
22 %<br />
18 %<br />
42 %<br />
17 %<br />
41 %<br />
26 %<br />
32 %<br />
42 %<br />
Frankreich<br />
Deutschland<br />
Italien<br />
Ja Voraussichtlich Nein<br />
50 %<br />
11 %<br />
39 %<br />
41 %<br />
43 %<br />
16 %<br />
60 %<br />
22 %<br />
18 %<br />
Niederlande<br />
Norwegen<br />
Portugal<br />
60 %<br />
8 %<br />
32 %<br />
23 %<br />
8 %<br />
69 %<br />
50 %<br />
12 %<br />
38 %<br />
Spanien<br />
Schweden<br />
Schweiz<br />
53%<br />
UK<br />
34 %<br />
30 %<br />
36 %<br />
UK<br />
51%<br />
Total<br />
44 %<br />
21 %<br />
35 %<br />
Total
Veränderungsdynamik ist ungebrochen<br />
Mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen<br />
in der Schweiz wie in Europa hat im letzten Jahr<br />
einen Veränderungsprozess erlebt. Und auch<br />
wenn die Prognose in den einzelnen Ländern<br />
unterschiedlich ausfällt: Veränderungen bleiben<br />
auf der Tagesordnung.<br />
Während für das Jahr 2011 europaweit 51% der<br />
befragten 1.400 KMU Manager einen Veränderungsprozess<br />
im Unternehmen erlebten, könnte<br />
sich diese Zahl für das laufende Jahr sogar noch<br />
erhöhen, denn nur 44% der Befragten schliessen<br />
einen solchen Prozess für <strong>2012</strong> defi nitiv aus.<br />
Über einen Zeitraum von zwei Jahren hinweg be-<br />
trachtet erleben sogar 72% der Unternehmen einen<br />
Veränderungsprozess.<br />
In der Schweiz geben 50% der Manager an, dass<br />
im Jahre <strong>2012</strong> in ihrer Firma Veränderungsprozesse<br />
stattfi nden werden.<br />
Bemerkenswert ist in der Betrachtung über die<br />
letzten Jahre hinweg, dass sich das hohe Mass an<br />
Veränderung über alle Branchen und Länder hinweg<br />
gleichermassen auf den europäischen Mittelstand<br />
erstreckt.<br />
Auch für Zeiten der Krise lassen sich dabei keine<br />
gravierende Ausschläge verzeichnen. Für die KMUs<br />
scheint zu gelten: Krisen selbst sind nicht der aus-<br />
Ob Krise oder nicht -<br />
Veränderung ist immer”<br />
schlaggebende Faktor, einen Veränderungsprozess<br />
einzuleiten. Vielmehr scheint ein hohes Niveau an<br />
konstanter Veränderung kennzeichnend für den<br />
europäischen Mittelstand zu sein.<br />
Wann auch immer also die nächste Krise kommen<br />
mag: Die KMUs sind vorbereitet, die Veränderung<br />
ist bereits da.
Die Schweiz hat umgesteuert<br />
Worauf zielten die durchgeführten Veränderungsprozesse<br />
In den KMUs ab? Der Vergleich<br />
zeigt: Die Schweiz hat bereits im vergangenen<br />
Jahr den Schwerpunkt verändert.<br />
Im Gegensatz zum europäischen Mainstream ist<br />
die reine Prozessoptimierung als Ziel hinter die Kostensenkung<br />
zurückgefallen. Doch die beiden klassischen<br />
Schwerpunkte bei Veränderungsprozessen<br />
rangierten zusammen<br />
mit der verbesserten<br />
Rangliste der Ziele<br />
Kundenorientierung immer<br />
noch auf den Positionen<br />
eins bis drei der<br />
Zielrangliste.<br />
Effi zientere Business- / Produktionsprozesse 69,8% 59,2%<br />
“Weg von den Kosten,<br />
hin zum Kunden”, so<br />
Bessere Kunden- und Marktorientierung 61,7% 69,4%<br />
könnte die Devise lauten. Mehr Umsatz / Turnover 47,0% 57,1%<br />
Diese Zielverschiebung<br />
macht nicht nur deut-<br />
Anpassung an technische Veränderungen / Innovationen 42,6% 49,0%<br />
lich, dass die Unterneh- Veränderung der Unternehmenskultur 41,4% 40,8%<br />
men trotz aller Krisenerscheinungen<br />
der letzten<br />
Jahre in die Offensive<br />
gehen, sondern darf zu-<br />
Erweiterung der Geschäftsfelder 30,9% 42,9%<br />
dem auch als Indiz für eine weitere Internationalisierung<br />
der Markt- und Kundenstrukturen angesehen<br />
werden.<br />
Allerdings verlangt diese Umorientierung von den<br />
beteiligten Mitarbeitern auch veränderte Fähigkeiten.<br />
Der Kontakt zu Menschen wird wichtiger,<br />
Dienstleistungsbereitschaft und Beratungskompetenz<br />
dürften sich in der Praxis als äusserst nützlich<br />
erweisen. Entsprechende Mitarbeiter sind heute<br />
schon gefragt und nicht einfach zu bekommen.<br />
Ein weiterer Wert für die Schweiz lässt aufhorchen.<br />
42,9 % aller befragten Unternehmen nannten die<br />
Geschäftsfelderweiterung als Zielsetzung. Auch<br />
hier gilt jedoch: Das entsprechende Personal, auf<br />
das man für weiteres Wachstum angewiesen ist,<br />
dürfte für die meisten Unternehmen ein Engpass<br />
sein.<br />
Europa 2011 CH 2011<br />
Kostensenkung / Mehr Kosteneffi zienz 75,1% 69,4%
Neue Ziele, altes Problem<br />
Für das laufende Jahr dominiert in den Zielsetzungen<br />
von Veränderungsprozessen die Prozessoptimierung,<br />
gefolgt von Kostensenkung<br />
und besserer Markt- und Kundenorientierung.<br />
Insgesamt hat die Bandbreite an Zielsetzungen in<br />
der Schweiz abgenommen.<br />
Veränderungen<br />
sind mit einer höheren<br />
Fokussierung geplant.<br />
Rangliste der Ziele<br />
Europa <strong>2012</strong> CH <strong>2012</strong><br />
Möglicherweise sollen Kostensenkung / Mehr Kosteneffi zienz 72,2% 68,0%<br />
durch die Eingrenzung<br />
der Aufgaben die Er-<br />
Effi zientere Business- / Produktionsprozesse 71,4% 72,0%<br />
folgsaussichteninsge- Bessere Kunden- und Marktorientierung 60,3% 76,0%<br />
samt gesteigert werden.<br />
Auch der Trend zur Kun-<br />
Mehr Umsatz / Turnover 56,1% 48,0%<br />
denorientierung hält an,<br />
und die Schweiz liegt<br />
Anpassung an technische Innovationen 45,6% 54,0%<br />
hier nach wie vor über<br />
Veränderung der Unternehmenskultur 39,8% 48,0%<br />
dem europäischen Vergleichswert.<br />
Erweiterung der Geschäftsfelder 33,7% 38,0%<br />
Trotz aller Klarheit in den<br />
Vorhaben hat sich allerdings<br />
ein bedeutsamer<br />
Andere Ziele 17,9% 5,9%<br />
Wert im Vergleich zum<br />
Vorjahr nicht verändert:<br />
Zielerreichung bei Veränderungsprozessen in Europa<br />
Der Grad der Zielerreichung<br />
bei Veränderungssprozessen<br />
kommt<br />
im europäischen Durchschnitt<br />
auf 66%. In der<br />
Schweiz liegt der Wert<br />
mit 71% nur unwesentlich<br />
höher. Hier ruht offensichtlich<br />
noch enormes<br />
Potenzial für Verbesserungen.<br />
66%<br />
64%<br />
63%<br />
66%<br />
56%<br />
Mancher Teilnehmer der <strong>Studie</strong> in der Schweiz mag<br />
sich bei der Beantwortung dieser Frage sofort selbst<br />
gesagt haben: „Wir sind nicht so gut, wie wir sein<br />
könnten!“ Dass es besser geht, beweist Norwegen,<br />
wo die befragten Manager 81% Zielerreichung feststellen<br />
können.<br />
70%<br />
50%<br />
65%<br />
Österreich<br />
Belgien<br />
Dänemark<br />
Finnland<br />
Frankreich<br />
Deutschland<br />
Italien<br />
Niederlande<br />
Norwegen<br />
Portugal<br />
Spanien<br />
Schweden<br />
Schweiz<br />
81%<br />
78%<br />
77%<br />
67%<br />
71%<br />
61%<br />
UK<br />
66%<br />
Total
Was muss sich ändern?<br />
Wie nicht anders zu erwarten war, sehen die<br />
KMU-Manager erheblichen Verbesserungs-<br />
bedarf in ihren Unternehmen. Im Vergleich zum<br />
Vorjahr zeigten sich dabei bemerkenswert wenig<br />
Veränderungen.<br />
Einen sprunghaften Anstieg erlebte jedoch die Innovationsbereitschaft.<br />
Offensichtlich haben die Manager<br />
erkannt, dass man sich<br />
stetig weiterentwickeln oder<br />
Verbesserungsbedarf in Unternehmen:<br />
sogar neu erfi nden muss, um<br />
Europa <strong>2012</strong> CH 2011 CH <strong>2012</strong><br />
nicht auf der Strecke zu bleiben.<br />
Kommunikationsfähigkeit 78,2% 71,0% 69,0%<br />
Es passt insofern ins Bild,<br />
dass auch die Flexibilität an<br />
Bedeutung gewinnt. Vielen<br />
Managern scheint im Rahmen<br />
ihrer Veränderungsprozesse<br />
zudem deutlich geworden zu<br />
sein, dass die entscheidenden<br />
Massnahmen der Problemlösung<br />
in der Interaktion<br />
zwischen Menschen liegen.<br />
Manager wünschen sich –<br />
vereinfacht gesagt – dass ihre<br />
Mitarbeiter mehr miteinander<br />
sprechen, weniger starr auf ihren jeweiligen Positionen<br />
beharren und gemeinsam nach dem besten<br />
Weg zur Bewältigung von Herausforderungen<br />
suchen. Und noch ein Thema steht für die Schweizer<br />
KMUs ganz weit oben in der Rangliste: Die Offenheit<br />
für Veränderungen selbst schätzen in der Schweiz<br />
78% der Manager als verbesserungsbedürftig ein.<br />
Veränderungsbereitschaft 77,8% 74,0% 78,0%<br />
Konfl iktfähigkeit 74,1% 65,0% 65,0%<br />
Motivation 71,2% 65,0% 65,0%<br />
Erfahrungen im Change Management 70,1% 68,0% 65,0%<br />
Innovationsbereitschaft 69,2% 52,0% 73,0%<br />
Teamplay 67,6% 62,0% 64,0%<br />
Kompromissfähigheit 65,7% 64,0% 60,0%<br />
Flexibilität 65,2% 59,0% 63,0%
Die Rolle der Manager<br />
Gerade bei der Selbsteinschätzung der Manager<br />
bezüglich der notwendigen Fähigkeiten im<br />
Veränderungsprozess zeigen sich europaweit<br />
die unterschiedlichsten Management-Kulturen.<br />
Bei den Schweizer KMUs wird eine starke Vorwärts-Orientierung<br />
deutlich.<br />
Auf den ersten Blick scheint es so, als lägen die<br />
Schweizer Manager im europäischen Trend. Betrachtet<br />
man jedoch das Muster der Abweichungen,<br />
so wird deutlich: Es gibt eine schweizerische<br />
Management-Kultur im Mittelstand. Der Wert für<br />
Kooperationsvermögen liegt signifi kant unter dem<br />
Notwendige Eigenschaften bei Managern:<br />
europäischen Schnitt. Demgegenüber stehen jedoch<br />
viele überdurchschnittliche Werte. So zum<br />
Beispiel die Werte für Einfühlungsvermögen, Ausdauer<br />
und der Wille, Verantwortung zu übernehmen.<br />
Den KMU-Managern in der Schweiz fehlt es<br />
nicht an Selbstbewusstsein.<br />
Inwieweit diesem Selbstbewusstsein die Fähigkeit<br />
zum Hinterfragen der eigenen Rolle mitgegeben ist,<br />
kann am Ende der kritische Erfolgsfaktor sein.<br />
Europa CH <strong>2012</strong><br />
Kommunikationsfähigkeit 58,5% 65,0%<br />
Motivationsfähigkeit 52,2% 60,0%<br />
Zielorientierung 50,6% 58,0%<br />
Kooperationsvermögen 49,6% 39,0%<br />
Wille, Verantwortung zu übernehmen 49,5% 61,0%<br />
Lösungsorientierung 46,3% 54,0%<br />
Konfl iktfähigkeit 46,1% 50,0%<br />
Kontaktvermögen 45,2% 52,0%<br />
Flexibilität 44,6% 53,0%<br />
Objektivität 39,2% 41,0%<br />
Urteilsfähigkeit 37,7% 49,0%<br />
Durchsetzungsfähigkeit 35,9% 42,0%<br />
Ausdauer 33,2% 47,0%<br />
Analytische Fähigkeiten 30,6% 31,0%<br />
Einfühlungsvermögen 30,5% 47,0%<br />
Unabhängigkeit 19,9% 20,0%
Produktivität leidet unter Veränderungen<br />
Kostenoptimierung und Effi zienzsteigerung gehören<br />
stets zu den wichtigsten Zielen von Veränderungsprozessen.<br />
Und gerade in der Schweiz<br />
sind wir nicht zu Unrecht stolz auf eine hohe<br />
Produktivität.<br />
Einen Schwerpunkt haben wir bei der <strong>Mercuri</strong><br />
<strong>Urval</strong> <strong>Insight</strong> <strong>Studie</strong> <strong>2012</strong> deshalb auf die Frage<br />
gelegt, wie sehr die Produktivität im Unternehmen<br />
unter laufenden Veränderungsprozessen leidet. Ein<br />
Thema, dem sich bislang kaum jemand gewidmet<br />
hat und das viele der befragten Manager ins Grübeln<br />
brachte. Rund 18 Minuten sprachen die Interviewer<br />
im Durchschnitt mit den Managern über Veränderung<br />
und Produktivität. Das bemerkenswerte Ergebnis:<br />
86 % der Manager erleben in ihren Unternehmen<br />
einen Produktivitätsverlust während der Umsetzung<br />
von Veränderungsprozessen, in der Schweiz sogar<br />
90 %.<br />
Produktivitätseinbussen bei Veränderungsprozessen in Europa<br />
42%<br />
43%<br />
29%<br />
31%<br />
41%<br />
40%<br />
49%<br />
50%<br />
Österreich<br />
Belgien<br />
Dänemark<br />
Finnland<br />
Frankreich<br />
Deutschland<br />
Italien<br />
Niederlande<br />
Norwegen<br />
Portugal<br />
Spanien<br />
Schweden<br />
Schweiz<br />
34%<br />
54%<br />
Das Ausmass ist nicht weniger erstaunlich: Im<br />
europäischen Durchschnitt wird der Produktivitätsverlust<br />
mit 43 % angegeben. In eine praktische<br />
Dimension überführt bedeutet dies: An zwei von<br />
fünf Tagen können Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
aufgrund der Einbindung in Veränderungsprozesse<br />
nicht zur Wertschöpfung beitragen!<br />
Zu unserer Überraschung liegen auch die Schweizer<br />
KMUs mit einer geschätzten Produktivitätseinbusse<br />
von 45% gerade einmal im Durchschnitt. Umso<br />
bedeutsamer wird die Frage, wie ein Unternehmen<br />
diesem Produktivitätsverlust begegnen sollte.<br />
53%<br />
26%<br />
45%<br />
51%<br />
43%<br />
UK<br />
Total
Der Faktor Mensch<br />
Produktivität von Menschen bedeutet bares<br />
Geld für Unternehmen. Produktivitätsverlust<br />
im Veränderungsprozess bedeutet umgekehrt:<br />
Veränderungen sind teuer.<br />
Ganz im Sinne der Ziele von Veränderungsprozessen<br />
haben wir deshalb gefragt, welche Einfl ussfaktoren<br />
auf der Ebene der Mitarbeiter eine Rolle<br />
spielen, um im Unternehmen auch während der<br />
Veränderung ein möglichst hohes Mass an Produktivität<br />
zu erhalten.<br />
Europaweit steht dabei die Zielorientierung an erster<br />
Stelle. Sie droht offensichtlich bei Veränderungsprozessen<br />
auf der Strecke zu bleiben. In der Schweiz<br />
messen die Manager diesem Aspekt mit 86% Zustimmung<br />
sogar nochmals höhere Bedeutung bei<br />
– weit vor allen anderen Einfl ussfaktoren.<br />
Einfl ussfaktoren gegen Produktivitätsverlust:<br />
Deutlich über dem europäischen Schnitt bewerten<br />
Schweizer Manager die Belastbarkeit und Ausdauer<br />
der Mitarbeiter, sowie die Wichtigkeit der informellen<br />
Integration der Mitarbeiter als Einfl ussfaktoren<br />
gegen den Produktivitätsverlust. Zudem sehen sie<br />
auch einen höheren Bedarf an Selbstsicherheit des<br />
Mitarbeiters und eine bessere Fähigkeit, andere zu<br />
überzeugen.<br />
So wichtig die genannten Faktoren sind, so wenig<br />
kommt man mit pauschalen Lösungsansätzen<br />
wei-ter. Im Zentrum der Betrachtung muss eher<br />
der einzelne Mitarbeiter stehen. Denn schliesslich<br />
lässt sich ein höheres Mass an Zielorientierung im<br />
Unternehmen kaum im Wege eines universellen<br />
Programms herstellen. Vielmehr wird der Blick auf<br />
die Frage der Führung gelenkt. Hierin steckt das<br />
Potenzial, mit dem sich Veränderungen nicht nur<br />
zielgerichteter und damit produktiver, sondern auch<br />
erfolgreicher umsetzen lassen.<br />
Europa <strong>2012</strong> CH <strong>2012</strong><br />
Zielorientierung des Mitarbeiters 76,2% 86,0%<br />
Fachliche Expertise des Mitarbeiters 71,5% 72,0%<br />
Belastbarkeit des Mitarbeiters 67,3% 81,0%<br />
Ausdauer des Mitarbeiters 63,3% 78,0%<br />
Fähigkeit, andere zu überzeugen 62,6% 74,0%<br />
Selbstsicherheit des Mitarbeiters 62,4% 66,0%<br />
Einfl uss des Mitarbeiters auf andere 62,1% 61,0%<br />
Informelle Integration des Mitarbeiters 56,8% 69,0%
Handlungsansätze<br />
Veränderung ist eine Führungsaufgabe. Umso<br />
mehr interessierte uns die Selbsteinschätzung<br />
verantwortlicher Manager, mit welchen Handlungsoptionen<br />
sie einem Produktivitätsverlust<br />
bei Veränderungsprozessen begegnen.<br />
Angesichts der geforderten Zielorientierung sieht<br />
das Management selbst vor allem die Notwendigkeit,<br />
Ziele und Strategien von Veränderungsprozessen<br />
transparenter zu machen. In der Schweiz weit<br />
mehr als in den meisten anderen Ländern. Doch<br />
wie lässt sich diese Transparenz herstellen? Zwar<br />
sieht fast die Hälfte der Manager eine Notwendigkeit,<br />
das mittlere und untere Management stärker<br />
einzubinden. Doch spiegelt sich in den weiteren<br />
Antworten auch eine eher technische Sichtweise<br />
auf Veränderungsprozesse wider. So erhofft man<br />
sich beispielsweise vom Einsatz neuer Technik, IT<br />
und Software positive Impulse und übersieht dabei<br />
Was das Management unternehmen kann:<br />
Europa CH 2011<br />
Ziele und Strategien von Change-Prozessen transparenter machen 53,3% 66,0%<br />
Mehr Partizipation des mittleren und unteren Managements bei<br />
der Konzeption und Planung von Change-Massnahmen<br />
Darauf achten, dass neue Technik, IT und Software leicht einsetzbar<br />
und anwendbar sind<br />
43,7% 39,0%<br />
41,2% 53,0%<br />
Mehr und besseres Change-Coaching der Mitarbeiter 24,8% 35,0%<br />
Zur Vermeidung von Produktivitätsverlusten Mitarbeiter mit speziellen<br />
Anreizen belohnen<br />
Stärkeres Controlling der Arbeitsergebnisse während der<br />
Veränderungsprozesse<br />
20,9% 21,0%<br />
17,3% 22,0%<br />
Begrenzung von Change-Aufgaben einzelner Mitarbeiter 14,2% 13,0%<br />
Externe Anbieter bei der Implementierung von Change-Massnahmen<br />
einbeziehen, um intern die Mitarbeiter zu entlasten<br />
möglicherweise, dass die Einführung neuer IT selbst<br />
wiederum ein Veränderungsprozess ist, der bewältigt<br />
werden muss.<br />
Veränderung scheint insgesamt eher als planmässige<br />
Abarbeitung im Takt der Technik und Umstellung<br />
im maschinellen Sinne gesehen zu werden<br />
und noch zu wenig als Interaktion von Menschen.<br />
Hier scheint unserer Ansicht nach ein Perspektivenwechsel<br />
angebracht, bei dem der einzelne Mitarbeiter<br />
wieder stärker in den Mittelpunkt rückt.<br />
Die Schweiz scheint dabei doch schon einen Schritt<br />
voraus zu sein gegenüber dem europäischen Umfeld.<br />
Mit 35% Zustimmung, dass die Mitarbeiter<br />
mehr und besser spezifi sch für Veränderungsthemen<br />
gecoacht werden sollen, liegt sie deutlich über<br />
dem europäischen Schnitt.<br />
12,0% 11,0%<br />
Im Zweifelsfall den Mitarbeiterstab verändern 11,0% 9,0%
Positive Einstellung<br />
Manager in Schweizer KMUs sind ungebrochen<br />
Befürworter von Veränderungen. Allerdings sind<br />
bislang gemachte Erfahrungen prägend, und<br />
mancher Manager sieht seine eigene Rolle<br />
verändert.<br />
An einem Grundkonsens lässt sich im Mittelstand<br />
nicht rütteln: 88% der Befragten sehen Veränderungen<br />
als unbedingte Voraussetzung an, um im<br />
Wettbewerb bestehen zu können. Dabei geht es<br />
ihnen nicht darum, einfach nur den Mitarbeitern<br />
mehr abzuverlangen, obwohl immer noch 27 % das<br />
so sehen.<br />
Vielmehr spiegelt diese Haltung einen umfassenden<br />
Gestaltungsanspruch wider. Gleichzeitig bemängeln<br />
allerdings 56% der Manager, dass die Fähigkeit<br />
zur Veränderung im Unternehmen nicht ausreichend<br />
eingeübt ist. Im Vergleich zum Vorjahr hat<br />
sich ein Wert signifi kant verändert. Mittlerweile sieht<br />
mehr als ein Drittel der Manager den einen oder<br />
anderen Veränderungsprozess als unnötig an. Lediglich<br />
10 % sahen dies 2011 so.<br />
Eine wesentliche Erkenntnis für die übergrosse<br />
Mehrzahl der Manager lautet: Veränderungsprozesse<br />
gelingen besser, wenn sie von nachgeordneten<br />
Management-Ebenen mitinitiiert werden.<br />
Veränderung ist<br />
unbedingte<br />
Voraussetzung<br />
im Wettbewerb”<br />
Sechs von zehn Managern unterstützen diesen<br />
Ansatz. Sie haben damit sicherlich den Finger am<br />
Puls der Zeit.
Perspektiven<br />
Das Wirtschaftsleben kennt nur eine Richtung:<br />
vorwärts. Die vor uns liegenden Aufgaben lassen<br />
schnell vergessen, welche Hürden genommen<br />
und welche Wegstrecke bereits gemeistert<br />
wurde.<br />
Begeisterung für Veränderung<br />
auf andere übertragen”<br />
Mit der <strong>Mercuri</strong> <strong>Urval</strong> <strong>Insight</strong> <strong>Studie</strong> <strong>2012</strong> haben wir<br />
gleichermassen zurück und nach vorne geblickt.<br />
Wir erleben dabei einen tatkräftigen Mittelstand, der<br />
sich nach Jahren volkswirtschaftlicher Unwägbarkeiten<br />
von der Kostenoptimierung der Kundenorientierung<br />
zugewandt hat.<br />
Die Schweizerischen KMUs kennzeichnet dabei ein<br />
hohes Mass an Bereitschaft wie auch an Fähigkeit<br />
zur Veränderung. Dies sind gute Voraussetzungen,<br />
auch in neuen Märkten und mit neuen Produkten<br />
erfolgreich zu sein.<br />
Allerdings lässt es auch aufhorchen, dass die<br />
Schweizer KMUs im internationalen Vergleich bei<br />
der Zielerreichung in Veränderungsprozessen weniger<br />
deutlich als erwartet vor anderen liegen und sogar<br />
einen über dem europäischen Schnitt liegenden<br />
Produktivitätsverlust vorweisen müssen.<br />
Der Blick nach vorne muss deshalb möglicherweise<br />
etwas weitschweifender sein, als manchem lieb ist.<br />
Bei aller lobenswerten Zielorientierung – eine zu<br />
enge Festlegung auf den einzig möglichen Weg wird<br />
den rasanten Marktveränderungen nicht gerecht.<br />
Und der Pfad des Erfolges<br />
kann sich unerwartet<br />
als Sackgasse<br />
herausstellen.<br />
Auf dem Weg in eine<br />
erfolgreiche Zukunft<br />
werden die jenigen Mitarbeiter<br />
immer wichtiger,<br />
die diesen Weg<br />
mitgehen sollen. Die<br />
entscheidenden Mitarbeiter<br />
auf ihrer jeweiligen<br />
Stufe müssen möglichst frühzeitig im Veränderungsprozess<br />
gewonnen und eingebunden werden.<br />
Für den Manager bedeutet das: Er wird mehrere<br />
Rollen zugleich übernehmen müssen. Neben dem<br />
vorausschauenden Anführer und dem klarsichtigen<br />
Planer sind eben auch der inspirierende Motivator<br />
und der ausgleichende Moderator gefragt. Auf<br />
jeden Fall aber Menschen, die ihre eigene Begeisterung<br />
für Veränderungen auch auf andere übertragen<br />
können.
Unser Ansatz<br />
Strategien führen zum Erfolg, wenn Menschen dahinter<br />
stehen - so lautet unsere Überzeugung.<br />
Für unsere Kunden beschäftigen wir uns deshalb<br />
mit der Frage, welche Menschen mit welchen<br />
Eigenschaften an welchem Platz gebraucht werden.<br />
Über die notwendigen fachlichen Kompetenzen<br />
hinaus gilt unser Augenmerk dabei vor allem der<br />
Persönlichkeit.<br />
Neben der Rekrutierung von Fach- und Führungskräften,<br />
Board und Executive Services sowie dem<br />
Talent Management gehört auch die Business<br />
Transformation zu unseren Aufgaben. Und wie in<br />
den anderen Feldern geht es uns immer um Menschen.<br />
Denn diese entscheiden am Ende über das<br />
Gelingen von Veränderungsprozessen.<br />
<strong>Mercuri</strong> <strong>Urval</strong> bietet Ihnen mit mehr als 40 Jahren<br />
Erfahrung, dem Fachwissen und den Fähigkeiten<br />
von 800 Mitarbeitern sowie Büros in 24 Ländern<br />
weltweit das komplette Leistungsspektrum der Personalberatung.<br />
Vor allem aber bieten wir Ihnen im Veränderungsmanagement<br />
einen neuen Ansatz – indem wir gemeinsam<br />
mit Ihnen darüber nachdenken, wie Menschen<br />
ihre Strategie erfolgreich umsetzen können.
Zürich<br />
<strong>Mercuri</strong> <strong>Urval</strong> AG<br />
Rietstrasse 41<br />
CH-8702 Zollikon<br />
T +41 (0)44 396 11 11<br />
F +41 (0)44 396 11 10<br />
zollikon.ch@mercuriurval.com<br />
Basel<br />
<strong>Mercuri</strong> <strong>Urval</strong> AG<br />
Hochstrasse 48<br />
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CH-4002 Basel<br />
T +41 (0)61 367 67 67<br />
F +41 (0)61 367 67 68<br />
basel.ch@mercuriurval.com<br />
Nyon<br />
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Chemin du Joran 1<br />
Case Postale 2428<br />
CH-1260 Nyon<br />
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F +41 (0)22 365 44 45<br />
nyon.ch@mercuriurval.com<br />
Bern<br />
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Luzern<br />
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