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Optimierung der Bleiche von Deinkingstoffen mit Peroxid im Disperger

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1. Hintergrund:<br />

Die Konsequenz einer stärkeren Schliessung <strong>von</strong> Wasserkreisläufen ist die zunehmende<br />

Aufkonzentration <strong>von</strong> organischen und anorganischen Substanzen. Dadurch werden<br />

Ablagerungen und an<strong>der</strong>e Störungen verursacht, die auch in <strong>der</strong> Papierindustrie ein<br />

generelles Problem darstellen. Ein bisher noch nicht beschriebenes Problem können<br />

Carbonationen verursachen. Diese geraten in Deinkinganlagen z. B. durch das Lösen <strong>von</strong><br />

Kohlendioxid aus <strong>der</strong> Luft während <strong>der</strong> Flotation in den alkalischen Wasserkreislauf.<br />

Diese potentielle Störung wurde bei <strong>der</strong> Zellstoffbleiche entdeckt. Dort scheint <strong>der</strong> Austausch<br />

<strong>von</strong> Natronlauge durch Natriumcarbonat, Soda; in den Extraktionsstufen grundsätzlich<br />

denkbar. Immer, wenn <strong>der</strong> Natronlaugepreis stark steigt, wird diese Alternative in Erwägung<br />

gezogen. Überraschen<strong>der</strong>weise sind die Resultate einer solchen Substitution<br />

unbefriedigend, wenn die E-Stufen <strong>mit</strong> <strong>der</strong> heute üblichen Aktivierung durch Sauerstoff und<br />

Wasserstoffperoxid durchgeführt werden [1, 2]. Die Weissgehaltsentwicklung bleibt deutlich<br />

zurück. Die Autoren stellen zwar Spekulationen über eine mögliche Verunreinigung <strong>der</strong> Soda<br />

<strong>mit</strong> Schwermetallen an, die Analyse ergibt jedoch keinen Hinweis in diese Richtung. Erst<br />

kürzlich wurde als tatsächliche Ursache <strong>der</strong> Weissgehaltsverluste die Zersetzung <strong>von</strong> H 2 O 2<br />

durch Carbonationen identifiziert [3]. Vor allem bei höherer Temperatur führen<br />

Carbonationen zu signifikanten Verlusten an Wasserstoffperoxid.<br />

5000<br />

H2O2 (ppm)<br />

4000<br />

3000<br />

2000<br />

1000<br />

Na4P2O7<br />

CH3COONa<br />

NaOH<br />

NaHCO3<br />

Na2CO3<br />

0<br />

0 10 20 30 40 50 60<br />

Zeit (Min.)<br />

Abb. 1: Stabilität <strong>von</strong> Wasserstoffperoxid in Bicarbonat-haltiger Lösung bei steigen<strong>der</strong><br />

Temperatur. H 2 O 2 in de-ionisiertem Wasser <strong>mit</strong> konstanter Zugabe <strong>von</strong> 20 g/l NaHCO 3<br />

________________________________________________________________________<br />

Dies wird deutlich in Abb.1. Die Stabilität <strong>von</strong> H 2 O 2 in carbonathaltiger Lösung ist bis zu einer<br />

Temperatur <strong>von</strong> etwa 50°C relativ gut. Oberhalb dieses Niveaus kommt es jedoch dann zu<br />

einer dramatischen Beschleunigung des Zerfalls. Unglücklicherweise liegt die typische<br />

Temperatur einer Extraktionsstufe bei <strong>der</strong> Zellstoffbleiche über 70°C. Offensichtlich zerfällt<br />

intermediär gebildetes Perbicarbonat bei erhöhter Temperatur leicht unter Sauerstoffbildung.<br />

Den vermutlichen Ablauf <strong>der</strong> Reaktion beschreibt Reaktionsgleichung (1):<br />

(1) HOCOO - + H 2 O 2 ➨ HOOCOO - + H 2 O und HOOCOO - + H 2 O 2 ➨ HOCOO - + O 2 +H 2 O<br />

Ein Beispiel aus <strong>der</strong> Zellstoffbleiche soll die negativen Effekte des Carbonats verdeutlichen.<br />

Abb. 2 und 3 zeigen die Auswirkungen einer stöchiometrischen Substitution <strong>von</strong> NaOH durch<br />

Na 2 CO 3 bei <strong>der</strong> <strong>Bleiche</strong> eines Nadelholz-Kraftzellstoffs. Bei Anwendung <strong>von</strong> Natronlauge<br />

führt eine Erhöhung <strong>der</strong> Temperatur nur zu einer geringen Verbesserung <strong>der</strong><br />

Extraktionswirkung durch die leicht verbesserte Löslichkeit des oxidierten Lignins. Die<br />

Kappazahl n<strong>im</strong>mt geringfügig ab. Die kleinen Differenzen werden <strong>mit</strong> zunehmendem<br />

2

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