01.01.2015 Aufrufe

Optimierung der Bleiche von Deinkingstoffen mit Peroxid im Disperger

Optimierung der Bleiche von Deinkingstoffen mit Peroxid im Disperger

Optimierung der Bleiche von Deinkingstoffen mit Peroxid im Disperger

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Dies führt zu einer messbaren Neutralisation des pH-Wertes und sorgt für einen Anstieg <strong>der</strong><br />

Konzentration <strong>von</strong> Carbonat- und Bicarbonationen. In einigen Deinkinganlagen wird zudem<br />

Kohlensäure gezielt zur Kontrolle des pH-Wertes vor <strong>der</strong> Papiermaschine eingesetzt. Dies<br />

hat auch einen Einfluss auf das Gleichgewicht zwischen CaHCO 3 und CaCO 3 [4]. Durch eine<br />

Zunahme des gelösten CO 2 verschiebt sich das Gleichgewicht nach rechts: CaHCO 3 + CO 2<br />

➨ CaCO 3 . Diese Fällung wird durch eine Temperaturerhöhung intensiviert. Daher besteht<br />

eine enge Beziehung zwischen <strong>der</strong> Menge an Calciumionen <strong>im</strong> Wasser und <strong>der</strong><br />

Carbonatkonzentration.<br />

Eine korrekte Analyse des Carbonatgehaltes <strong>im</strong> Kreislaufwasser ist nicht einfach. Im<br />

Wasserkreislauf <strong>von</strong> Deinking-Anlagen befinden sich grosse Mengen gelöster, dispergierter<br />

o<strong>der</strong> kolloi<strong>der</strong> Verbindungen. Dazu schweben viel Feinstoffe <strong>im</strong> System. Eine Filtration<br />

erfor<strong>der</strong>t sehr feine Filter und Zeit. Die nachfolgend beschriebene Analyse begann <strong>mit</strong> einer<br />

Sed<strong>im</strong>entation zur Abtrennung <strong>von</strong> Feinstoff. Nach einer doppelten Filtration durch<br />

Schwarzbandfilterpapier wurde die nun klare Lösung <strong>mit</strong> einem Überschuss an<br />

Bariumhydroxid versetzt. Dies führt zur Fällung <strong>der</strong> Anionen Carbonat und Sulfat. Nach<br />

Filtration, Trocknung und Wägung wurde die Mischung <strong>von</strong> Bariumsulfat und -carbonat <strong>mit</strong><br />

Eisessig versetzt, um BaCO 3 aufzulösen. Der verbleibende Rückstand, BaSO 4 wurde erneut<br />

getrocknet und gewogen. Aus <strong>der</strong> Differenz ergibt sich <strong>der</strong> Gehalt an BaCO 3 . Die Ergebnisse<br />

<strong>von</strong> mehreren Messungen in verschiedenen <strong>mit</strong>teleuropäischen Deinking-Anlagen sind in<br />

Abb. 4 zusammengefasst. Die Konzentration an Carbonat lag zwischen 250 and 700 mg<br />

CO 3<br />

2- /l.<br />

700 carbonate (mg/l) low high<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

A B C D E<br />

Abb. 4: Analyse des Carbonatgehalts in verschiedenen Deinking-Anlagen. Die Balken<br />

zeigen die Höchst- und Mindestwerte unterschiedlicher Messungen. Die Proben wurden<br />

nach <strong>der</strong> Flotation aus dem Eindicker bzw. <strong>der</strong> Doppelsiebpresse entnommen.<br />

________________________________________________________________________<br />

Bei dieser Analyse ergaben sich s<strong>im</strong>ultan auch Daten zum Sulfatgehalt <strong>im</strong> Kreislaufwasser.<br />

Die grosse Variationsbreite <strong>der</strong> Werte für Sulfat, SO 4 2- , zwischen 235 mg/l und 866 mg/l<br />

weisst auf die Verwendung unterschiedlicher Ansäuerungsverfahren hin. Auch die Messung<br />

des nach <strong>der</strong> Fällung <strong>mit</strong> Barium in <strong>der</strong> Lösung verbleiben Calciums ergab überraschende<br />

Resultate. Die Werte lagen nur zwischen 85 mg/l Ca und 185 mg/l Ca. Dies entspricht einer<br />

deutschen Härte <strong>von</strong> nur 12°dH bzw. 26°dH o<strong>der</strong> nach ISO 2.1 bis 4.6 mmol Ca/l. Diese<br />

geringen Werte lassen frühere Aussagen zur Wasserhärte in Deinking-Anlagen in einem<br />

an<strong>der</strong>en Licht erscheinen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit resultieren diese extremen Angaben<br />

aus <strong>der</strong> Messung unzureichend filtrierter Proben. Wenn <strong>der</strong> in grossen Mengen vorliegende<br />

Füllstoff Calciumcarbonat nicht sorgfältig angetrennt wird, kommt es zu fehlerhaften Werten.<br />

Diese falschen Daten sind beson<strong>der</strong>s irreführend, da die Kreidepartikel unter den alkalischen<br />

Bedingungen des Deinking-Kreislaufs nicht löslich sind. Da die Druckfarbenabtrennung über<br />

den Austrag <strong>der</strong> unlöslichen Calciumfettsäuren zu Calciumverlusten führt, ist <strong>der</strong>en<br />

mill<br />

4

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!