PDF 1 - Brigitte KA 2010
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K A<br />
0 6<br />
Sonderauswertung<br />
Teil 1/3<br />
Erfolg aus der Mitte<br />
Wie gesellschaftlicher Status und Lebensphasen die Markensympathie beeinfl ussen.<br />
Die Marke für Marken.
Erfolg aus der Mitte<br />
Wie gesellschaftlicher Status und Lebensphasen<br />
die Markensympathie beeinflussen.<br />
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Inhalt<br />
Weiter denken! 6<br />
Ein neuer Blickwinkel 7<br />
Biografi e zählt mehr als Jahre – Die Lebensphasen 8<br />
Entdecke die Möglichkeiten – Der gesellschaftlich-wirtschaftliche Status 10<br />
Was Frauen wollen (und können) – Zielgruppen neu defi niert 12<br />
Wenn Marken senden, sind nicht alle Frauen empfangsbereit 14<br />
Ich lese, also bin ich interessiert und interessant 16<br />
Messinstrument für Marken 18<br />
Ein Markt mit vielen Gesichtern 19<br />
Gleiche Bekanntheit, gleicher Erfolg? – Sympathie macht den Unterschied 20<br />
Ob Luxus oder Discount, entscheidend ist die Mitte 22<br />
Zwischen Edel und Stark – Im Profi l zeigt sich der Charakter 24<br />
Jede Phase hat ihre Marken – Lebenslauf der Sympathie 26<br />
Woher kommt die Sympathie? 28<br />
Die richtigen Frauen fi nden? – Die richtigen Zeitschriften erreichen mehr! 30<br />
Nur in der Mitte werden Marken groß –<br />
Die Sympathielandkarte: Gesichtspfl egemittel 32<br />
Sympathie ist auch eine Frage des Marktes 34<br />
Zum Schluss: sechs Antworten und eine Frage 41<br />
5
6<br />
Weiter denken!<br />
Seit fast 25 Jahren geht die BRIGITTE KommunikationsAnalyse der Frage nach, wie<br />
Markenerfolg entsteht. Das Besondere an dem Untersuchungsansatz, der wegen seiner<br />
Relevanz und Praxistauglichkeit vielfach kopiert und zu einem Standardinstrument der<br />
Marketing- und Kommunikationsplanung wurde: Marken und Verbraucher werden als<br />
Persönlichkeiten begriffen, deren Beziehung sich über die Schlüsselgröße „Sympathie“<br />
messen, vergleichen und sogar steuern lässt.<br />
Wie jede Beziehung ist auch die von Marken und Menschen von vielfältigen inneren<br />
und äußeren Einfl üssen abhängig. Individuelle Einstellungen und Interessen, Alter,<br />
Bildung und Einkommen sowie Mediennutzung beeinfl ussen dieses Beziehungsgefl echt<br />
und damit die Voraussetzungen für erfolgreiche Markenkommunikation genauso wie<br />
gesellschaftliche Veränderungen, Produktinnovationen, Preiskämpfe und Handelsaktionen<br />
sowie sonstige vom Markt induzierte Änderungen der Spielregeln.<br />
Im Vorfeld der BRIGITTE KommunikationsAnalyse 2008 wird die BRIGITTE in einer<br />
drei teiligen Reihe relevante Einfl ussfaktoren für die zukünftige Markenführung herausarbeiten<br />
und spezielle Markt- und Markenentwicklungen untersuchen und zur Diskussion<br />
stellen.<br />
Dieser erste Band beschäftigt sich mit der Bedeutung von soziodynamischen Einfl ussfaktoren<br />
auf Markenpersönlichkeiten, dann folgt eine Untersuchung der neuesten Generation<br />
der Handelsmarken und ihrer Bedeutung für die klassischen Markenartikel.<br />
Im dritten Teil der Reihe soll die wachsende Bedeutung der Markensympathie als Zielgröße<br />
der Markenführung untersucht werden.<br />
Wir möchten mit diesen Analysen den Verantwortlichen im Produkt- und Markenmanagement<br />
sowie im Mediabereich praxisrelevante Erkenntnisse liefern und Denkanstöße<br />
sowie Anregungen für weitere markenspezifi sche Analysen geben. Deshalb fi nden Sie<br />
zu jeder Broschüre weiterführendes Datenmaterial unter www.media.brigitte.de. Und<br />
selbstverständlich steht Ihnen die BRIGITTE-Anzeigenabteilung für individuelle Auswertungen<br />
zu Verfügung.<br />
Wir wünschen anregende Lektüre.
Ein neuer Blickwinkel<br />
Alter und Einkommen, Bildung und Beruf sind immer noch gängige Kriterien bei der<br />
Defi nition grundlegender Zielgruppen für die Marketing- und die daraus abgeleitete<br />
Kommunikationsplanung. Das Problem: Der komplexe Prozess der individuellen Markenbeziehungen<br />
löst sich mehr und mehr von eindimensionalen soziodemografi schen<br />
Faktoren und ist daher mit diesen Kriterien kaum zufriedenstellend nachzuvollziehen<br />
und noch viel weniger im Sinne einer strategischen Markenführung zu prognostizieren.<br />
Nicht jede Frau mit hohem Einkommen greift automatisch und vor allem immer zu<br />
teuren Marken, nicht jede 25-jährige Frau interessiert sich auch für die neuesten Beauty-<br />
Trends, und eine Akademikerin im Babyjahr kümmert sich zumindest vorübergehend<br />
mehr um Pampers und Hipp als um ihre Business-Mode.<br />
Die in dieser Broschüre vorgestellte Idee des Lebensphasen-Status-Modells nutzt<br />
sozio demografi sche Kriterien auf eine neue Art und Weise. Die Verbindung typischer<br />
Lebensphasen mit gesellschaftlich-wirtschaftlichen Statussituationen bildet die aktuellen<br />
soziokulturellen Verhältnisse perfekt ab und macht die dahinter liegenden konsum- und<br />
kommunikationssteuernden Einstellungen sichtbar. Die entstehenden Segmente haben<br />
eine hohe Relevanz für Konsumverhalten und Markenbeziehungen, sie sind dabei<br />
ähnlich einfach zu handhaben wie soziodemografi sche Zielgruppen. Gleichzeitig<br />
ermöglicht dieser Ansatz dem Markenverantwortlichen einen neuen Blick auf die Wettbewerbsverhältnisse<br />
in dem für ihn relevanten Markt und gibt wichtige Hinweise für die<br />
Ausrichtung der künftigen kommunikativen Strategie.<br />
7
8<br />
Biografie zählt mehr als Jahre<br />
Um das Konzept der Lebensphasen zu verstehen, genügt es, an die eigenen<br />
Sandkastenfreunde und ihren weiteren Lebensweg zu denken. Da wird es solche geben,<br />
die nach einer Ausbildung früh geheiratet und Kinder bekommen haben, andere haben<br />
vielleicht zunächst studiert und als späte Mütter Beruf und Familie unter einen Hut<br />
gebracht. Wieder andere haben sich für ein Leben ohne Kinder und für die Karriere<br />
entschieden.<br />
Man stellt fest: Die Pubertät ist die letzte Lebensphase, in der primär das biologische<br />
Lebensalter über Interessen, Einstellungen und Markenaffi nitäten entscheidet. Danach<br />
prägt die individuelle Lebenssituation viel mehr als das Alter allein die jeweiligen<br />
Verhaltensweisen, Konsumgewohnheiten und -möglichkeiten sowie die Bereitschaft, sich<br />
mit bestimmten Marken zu verbinden.<br />
Alle Frauen durchlaufen je nach persönlicher Lebensplanung einige oder auch alle der<br />
in der BRIGITTE KommunikationsAnalyse defi nierten Lebensphasen, aber auf jeden Fall<br />
die drei übergeordneten Meta-Phasen „Planen“, „Gestalten“ und „Entfalten“, die ihren<br />
Lebenslauf als Konsumentin wesentlich stärker bestimmen als das Lebensalter.<br />
Frauen in den Lebenssituationen „Wilde Töchter“, „Singles“ und „Junge Paare“ bilden<br />
die Meta-Phase „Planen“, in der Ausbildung und Beruf noch nicht abgeschlossen sind<br />
oder in der die eventuell gelebte Partnerschaft noch kinderlos ist. Die Altersspanne<br />
dieser Phase reicht von 14 bis 39 Jahren.<br />
In den Lebenssituationen „Junge Familien“ und „Etablierte Familien“ fordern<br />
Kindererziehung, berufl iches Fortkommen und Vermögensaufbau die ganze<br />
Aufmerksamkeit und Energie. In dieser Phase „Gestalten“ fi nden sich Frauen zwischen<br />
20 und 64 Jahren.<br />
Die vielfältig interessierten „Etablierten Genießer“ und die zurückgezogen lebenden<br />
„Konservativen“ wiederum haben in dieser Beziehung das „Gröbste“ hinter sich. Sie<br />
sind über 40, berufl ich entweder etabliert oder nicht mehr ambitioniert, haben keine<br />
oder erwachsene Kinder und können sich „Entfalten“. Das tun sie allerdings auf ganz<br />
unterschiedliche und damit für die Markenkommunikation sehr bedeutsame Art und<br />
Weise, wie die folgenden Seiten zeigen werden.
Die Lebensphasen<br />
Wilde<br />
Töchter<br />
3,48<br />
Mio.<br />
Planen<br />
6,61 Mio.<br />
Singles<br />
1,37<br />
Mio.<br />
Junge<br />
Paare<br />
1,76<br />
Mio.<br />
Wilde Töchter: alle 14- bis 19-jährigen und 20- bis 29-jährige Frauen, die noch bei ihren Eltern oder in einer WG leben.<br />
Singles: 20- bis 29-jährige Frauen, die allein wohnen. Junge Paare: 20- bis 39-jährige Frauen, die mit mehreren Personen,<br />
aber ohne eigene Kinder leben. Junge Familien: 20- bis 39-jährige Frauen, die mit eigenen Kindern unter 18 und mit<br />
oder ohne Partner einen Haushalt bilden. Etablierte Familien: 40- bis 64-jährige Frauen mit eigenen Kindern unter 18 im<br />
Haushalt. Etablierte Genießer: 40- bis 64-jährige Frauen, die ohne eigene Kinder im Haushalt leben und deren Interes-<br />
senspektrum besonders groß ist. Konservative: 40- bis 64-jährige Frauen, die ohne eigene Kinder im Haushalt leben und<br />
deren Interessenspektrum eher gering ist.<br />
Junge<br />
Familien<br />
5,13<br />
Mio.<br />
Gestalten<br />
8,56 Mio.<br />
Etablierte<br />
Familien<br />
3,43<br />
Mio.<br />
Etablierte<br />
Genießer<br />
5,05<br />
Mio.<br />
Entfalten<br />
10,04 Mio.<br />
Konservative<br />
4,99<br />
Mio.<br />
9
10<br />
Entdecke die Möglichkeiten<br />
Das dynamische Lebensphasen-Konzept liefert erste wichtige Anhaltspunkte zur Bereitschaft<br />
von Frauen, sich in unterschiedlichen Lebensabschnitten mit Marken und den von<br />
ihnen ausgesendeten Botschaften zu beschäftigen. Wie und in welcher Form Konsumwünsche<br />
und Markenbeziehungen tatsächlich in die Tat umgesetzt werden, hängt<br />
vom sozialen Umfeld, dem Bildungsstand, aber natürlich auch von den fi nanziellen<br />
Möglichkeiten der Frauen ab. Das bedeutet: Erst das Zusammenspiel von Lebensphasen<br />
und gesellschaftlich-wirtschaftlichem Status bildet den Rahmen für eine verlässliche<br />
„Vorhersage“ von Markenaffi nitäten und Konsumverhalten und damit die Grundlage für<br />
die Markenführung.<br />
Das von der AWA etablierte System des gesellschaftlich-wirtschaftlichen Status defi niert<br />
sieben gesellschaftlich-wirtschaftliche Stufen.<br />
Wie bei den Lebensphasen fassen wir die sieben Einzelstufen (siehe nachfolgende<br />
Grafi k) wiederum zu drei Meta-Gruppen zusammen. Dies erhöht die Übersichtlichkeit<br />
und erleichtert die weitere Analyse, ohne die relevanten Erkenntnisse zu verfälschen.<br />
Selbstverständlich ist die folgende Analyse auf Basis der Meta-Gruppen ohne Weiteres<br />
auch auf die ursprünglichen Elemente übertragbar.<br />
Die drei Meta-Gruppen spiegeln hinsichtlich Größe und Struktur sehr gut die gesellschaftliche<br />
Realität wider – den zahlenmäßig kleineren Gruppen im oberen und<br />
unteren Bereich steht eine breite gesellschaftliche Mitte gegenüber.
Der gesellschaftlich-wirtschaftliche Status<br />
Stufe 1<br />
2,66 Mio.<br />
„Oben“<br />
5,90 Mio.<br />
Stufe 2<br />
3,24 Mio.<br />
Stufe 3<br />
4,20 Mio.<br />
„Mitte“<br />
13,46 Mio.<br />
Stufe 4<br />
5,50 Mio.<br />
Stufe 5<br />
3,76 Mio.<br />
Stufe 6<br />
3,07 Mio.<br />
„Unten“<br />
5,85 Mio.<br />
Stufe 7<br />
2,78 Mio.<br />
Die Zuordnung der Frauen in eine der gesellschaftlich-wirtschaftlichen Stufen erfolgt nach einem Punktesystem auf Basis<br />
der Kriterien Haushaltsnettoeinkommen, Bildung des Befragten, Beruf des Haushaltsvorstandes und dessen momentane<br />
berufl iche Stellung. So beträgt in der Stufe 1 das durchschnittliche Haushaltsnettoeinkommen ca. 4.200 Euro, der<br />
Anteil der Abiturienten oder Studienabsolventen liegt bei ca. 60 %, unter den Haushaltsvorständen sind 57 % Inhaber,<br />
Freiberufl er oder leitende Angestellte. In Stufe 7 liegt das durchschnittliche Haushaltsnettoeinkommen bei ca. 990 Euro,<br />
der Anteil der Abiturienten oder Studienabsolventen liegt bei nur 2,7 %, unter den Haushaltsvorständen sind 47,5 %<br />
Arbeiter ohne Fachausbildung.<br />
11
12<br />
Was Frauen wollen (und können)<br />
Lebensphasen und sozialer Status als entscheidende Determinanten des Konsums defi -<br />
nieren die Grenzen und Möglichkeiten des individuellen Veraltensmusters. Die Lebensphasen<br />
bedingen Interessen und Notwendigkeiten im Informations- und Konsumverhalten,<br />
der gesellschaftlich-wirtschaftliche Status gibt Aufschluss über die Möglichkeiten<br />
der Frauen, Wünsche in die Tat umzusetzen. Die Zusammenschau beider Dimensionen<br />
ergibt neun Zielgruppen mit einer jeweils ganz eigenen Prädisposition für Markenkommunikation<br />
und Konsumverhalten.<br />
So versammeln sich beispielsweise im linken oberen Feld der Matrix „Töchter aus<br />
gutem Hause“ und junge alleinstehende, gut verdienende Akademikerinnen mit ganz<br />
ähnlichen Konsuminteressen und -möglichkeiten zu einer aus Sicht junger exklusiver<br />
Marken attraktiven Zielgruppe, die so präzise auf anderem Weg nur schwer zu identifi -<br />
zieren wäre.<br />
Eine Besonderheit zeigt sich in der Meta-Phase „Entfalten“. Aufgrund der Größe,<br />
Heterogenität und spezifi schen Situation dieser Gruppe haben wir zur Präzisierung<br />
das individuelle Interessenprofi l zur Defi nition der Lebenssituation herangezogen und<br />
zwischen über- und unterdurchschnittlich interessierten Frauen unterschieden, zwischen<br />
„Etablierten Genießern“ und „Konservativen“.<br />
Diese Konservativen sind – trotz ihrer teilweise sehr guten wirtschaftlichen Situation<br />
– nahezu resistent gegenüber Markenbotschaften und interessieren sich nur wenig für<br />
Trends und Neuigkeiten. Aus Sicht der Markenkommunikation sind sie deshalb ähnlich<br />
zu beurteilen wie die Frauen in den unteren Schichten, die aufgrund ihrer angespannten<br />
wirtschaftlichen Situation nur wenig Konsumpotenzial mitbringen.
Zielgruppen neu definiert<br />
„Oben“<br />
5,90 Mio.<br />
„Mitte“<br />
13,46 Mio.<br />
„Unten“<br />
5,85 Mio.<br />
Planen<br />
6,61 Mio.<br />
1,69 Mio.<br />
3,33 Mio.<br />
Gestalten<br />
8,56 Mio.<br />
Etabl. Genießer<br />
5,05 Mio.<br />
2,28 Mio. 1,39 Mio.<br />
4,88 Mio. 2,77 Mio. 2,47 Mio.<br />
1,59 Mio. 1,40 Mio. 0,89 Mio. 1,97 Mio.<br />
Die auf den folgenden Seiten dargestellten Analysen basieren auf dem hier dargestellten<br />
Zielgruppenmodell. Aus Gründen der Übersichtlichkeit wählen wir diese vereinfachte<br />
Darstellung, in der die Konservativen und die Frauen der unteren Stufe zu einer Gruppe zusammengefasst<br />
werden. Aufgrund von Rundungsdifferenzen ergibt die Addition der Werte<br />
in den einzelnen Feldern nicht immer genau die angegebene Spalten- und Zeilensumme.<br />
Entfalten<br />
10,04 Mio.<br />
Konservative<br />
4,99 Mio.<br />
0,55<br />
Mio.<br />
13
14<br />
Wenn Marken senden …<br />
Nicht alle Frauen sind für die klassische Markenkommunikation gleichermaßen empfänglich.<br />
Ihre generelle Affi nität zum Markenartikel, ihre Neigung zu luxuriösen Produkten<br />
und exklusiven Einkaufserlebnissen und ihre Aufgeschlossenheit auch gegenüber<br />
modernen Formen des Einkaufs sind wichtige Indikatoren für die Erreichbarkeit der<br />
Frauen mit den Mitteln der klassischen Markenkommunikation.<br />
Sechs Statements aus der BRIGITTE KommunikationsAnalyse zeigen stellvertretend für<br />
viele weitere, wie unterschiedlich sich die Frauen der verschiedenen Zielgruppen vor<br />
diesem Hintergrund verhalten. Dabei wird auch deutlich, dass gerade in der Phase<br />
„Gestalten“ viele Aufgaben und Zwänge parallel gemeistert werden wollen und die Beschäftigung<br />
mit Marken in dieser Situation deshalb nicht im Vordergrund stehen kann.<br />
Hierin liegt eine besondere Herausforderung an die Kommunikation, denn gerade die<br />
Frauen in dieser Phase und aus der gesellschaftlichen „Mitte“ sind für die meisten Marken<br />
unverzichtbar, wie sich später noch zeigen wird.<br />
Vor allem aber wird die geringe Erreichbarkeit der Konservativen und der Frauen<br />
in den unteren Stufen erkennbar, die aus völlig unterschiedlichen Gründen, aber mit<br />
gleichem Ergebnis für Markenkommunikation wenig empfänglich sind.<br />
Lesehinweis<br />
Der Index 203 besagt, dass der Anteil der<br />
Frauen, die diesem Statement zustimmen, in den<br />
oberen Schichten und der Lebensphase „Planen“<br />
etwa doppelt so hoch ist wie bei allen Frauen.<br />
Der Index 82 besagt, dass der Anteil der Frauen,<br />
die diesem Statement zustimmen, in den mittleren<br />
Schichten und der Lebensphase „Gestalten“ um<br />
18 % geringer ist als bei allen Frauen.<br />
Der Index 65 besagt, dass der Anteil der Frauen,<br />
die diesem Statement zustimmen, bei den<br />
Konservativen und den Frauen aus den unteren<br />
Schichten im Durchschnitt um 35 % geringer ist<br />
als bei allen Frauen. < 80 80–99 100–149 150–199 >_ 200
„Oben“<br />
„Mitte“<br />
„Oben“<br />
„Mitte“<br />
„Oben“<br />
„Mitte“<br />
… sind nicht alle Frauen empfangsbereit<br />
Markenorientierung<br />
Zu Markenartikeln habe ich größeres<br />
Vertrauen als zu markenloser Ware<br />
203 120 215<br />
102 82 104<br />
Planen Gestalten Genießer<br />
Exklusivität<br />
Ich mag Produkte mit einem<br />
Hauch von Luxus<br />
147 159 202<br />
135 87 105<br />
Planen Gestalten Genießer<br />
Modernität<br />
Beim Einkauf zahle ich gern<br />
mit Kreditkarte<br />
128 196 186<br />
114 101 83<br />
Planen Gestalten Genießer<br />
ø 65<br />
ø 53<br />
ø 56<br />
trifft voll und ganz zu, Indexdarstellung: alle Frauen = 100<br />
Der Kauf hochwertiger Markenartikel macht<br />
sich letztlich immer bezahlt<br />
175 114 157<br />
102 94 133<br />
Planen Gestalten Genießer<br />
Mir macht es Spaß, in exklusiven<br />
Geschäften einzukaufen<br />
166 147 183<br />
127 92 91<br />
Planen Gestalten Genießer<br />
Ich bestelle gern etwas<br />
über das Internet<br />
177 123 138<br />
149 115 87<br />
Planen Gestalten Genießer<br />
ø 65<br />
ø 60<br />
ø 51<br />
15
16<br />
Ich lese, also bin ich …<br />
Aufgeschlossenheit gegenüber Marken und exklusiven Produkten sowie das generelle<br />
Interesse an Marktneuheiten ist bei den Konservativen und den Frauen in den unteren<br />
gesellschaftlich-wirtschaftlichen Stufen besonders gering ausgeprägt. Was hier Ursache<br />
und was Wirkung ist, sei dahingestellt.<br />
Ebenso auffällig ist aber bei diesen beiden Gruppen das signifi kant abweichende Medienverhalten:<br />
einem stark überdurchschnittlich ausgeprägten Fernsehkonsum steht ein<br />
deutlich reduziertes Nutzungsverhalten bei Zeitschriften gegenüber. In diesen Gruppen<br />
werden Zeitschriften insgesamt viel seltener gelesen, und wenn, dann werden ganz<br />
andere Zeitschriften gewählt.<br />
Besonders hervorzuheben ist der Zusammenhang zwischen Markenbekanntheit, Markensympathie<br />
und Medienverhalten. Frauen, die oft und gern Zeitschriften lesen und<br />
weniger fernsehen, kennen besonders viele Marken (sie haben ein großes Markenrepertoire),<br />
und sie fi nden relativ viele Marken sympathisch (sie haben ein großes Sympathierepertoire).<br />
Dabei sind auch unter den Frauen in der Meta-Phase „Gestalten“ überdurchschnittlich<br />
viele dieser „Markenexpertinnen“ zu fi nden. Ein deutliches Indiz dafür, dass Markenbeziehungen,<br />
die in Lebensphasen mit mehr Zeit und geringerer Anspannung aufgebaut<br />
wurden, auch in diese Phase hinein wirken. Hier zahlt sich die Dividende langfristig<br />
angelegter Markenkommunikation aus.
„Oben“<br />
„Mitte“<br />
„Oben“<br />
„Mitte“<br />
„Oben“<br />
„Mitte“<br />
… interessiert und interessant<br />
Trendorientierung *<br />
Mir ist es wichtig, über neue Produkte und<br />
Marktneuheiten stets auf dem Laufenden zu sein<br />
168 116 162<br />
131 93 109<br />
Planen Gestalten Genießer<br />
Intensität der Mediennutzung<br />
Zeitschriften hoch/Fernsehen niedrig<br />
156 121 113<br />
152 90 90<br />
Planen Gestalten Genießer<br />
Markenrepertoires<br />
hohe Markenbekanntheit<br />
(mindestens 542 Marken bekannt)<br />
123 173 157<br />
86 118 117<br />
Planen Gestalten Genießer<br />
Indexdarstellung: alle Frauen = 100<br />
*trifft voll und ganz zu<br />
ø 63<br />
ø 71<br />
ø 58<br />
Ich bin eine der Ersten, die neue Produkte<br />
und Marken ausprobieren<br />
126 179 119<br />
155 109 76<br />
Planen Gestalten Genießer<br />
Zeitschriften niedrig/Fernsehen hoch<br />
49 73 63<br />
65 97 97<br />
Planen Gestalten Genießer<br />
hohe Markensympathie<br />
(mindestens 175 Marken sympathisch)<br />
106 126 121<br />
105 112 123<br />
Planen Gestalten Genießer<br />
ø 53<br />
ø 138<br />
ø 73<br />
17
18<br />
Messinstrument für Marken<br />
Die vorangegangenen Seiten haben bewiesen, wie sehr die individuelle Lebenssituation<br />
und der gesellschaftlich-wirtschaftliche Status der Frauen ihre prinzipielle Einstellung<br />
und ihr Verhalten zu Konsum, Marken und Medien beeinfl ussen.<br />
Neben diesen globalen Erkenntnissen bietet diese Analyse aber auch ganz konkreten<br />
Nutzen für die operative Markenführung. So lassen sich vorhandene Zielgruppendefi nitionen<br />
anhand des vorgestellten soziodynamischen Konzeptes überprüfen und ggf. so<br />
justieren, dass Marketingressourcen besser und zielgenauer eingesetzt werden können.<br />
Ebenso kann die Mediaplanung überprüft und optimiert werden. Und natürlich lassen<br />
sich anhand weitergehender Analysen etwa zum Einkaufsverhalten der Frauen in<br />
unterschiedlichen Status-Lebensphasen-Kombinationen Schwachstellen und ungenutzte<br />
Potenziale im Vertrieb identifi zieren.<br />
Aber das Lebensphasen-Status-Modell hat auch eine strategische Dimension für die<br />
Markenführung und ist besonders für die Beurteilung der kommunikativen Position<br />
der eigenen Marke im Wettbewerbsumfeld ein wertvolles Analysetool, dessen Möglichkeiten<br />
wir Ihnen im zweiten Teil dieser Broschüre am Beispiel des Gesichtspfl egemarktes<br />
aufzeigen.
Ein Markt mit vielen Gesichtern<br />
Der Markt für Gesichtspfl ege ist in vielerlei Hinsicht beispielhaft für Fragestellungen<br />
rund um das Marketing in Frauenzielgruppen und aufgrund seiner Komplexität sehr<br />
gut geeignet, spezielle Funktionsweisen unseres Modells, aber auch generell gültige<br />
Erkenntnisse zum Thema Markensympathie herauszuarbeiten.<br />
Gesichtspfl egeprodukte sind High-Involvement-Produkte, sie werden praktisch von allen<br />
Frauen genutzt, die Innovationsrate ist hoch, der Markt stark segmentiert, die Distributionssituation<br />
sehr differenziert. Hier fi nden sich klassische Massenmarken ebenso wie<br />
hochpreisige Marken für gehobene Ansprüche, innovationsorientierte Marken neben<br />
eher traditionellen Vertretern und Discountprodukte neben Spezialisten, die ausschließlich<br />
über die Apotheken vertrieben werden. Aufgrund dieser besonderen Struktur<br />
eignet sich der Markt der Gesichtspfl egeprodukte besonders gut dazu, verschiedene<br />
Marktkonstellationen und die Bedeutung des gesellschaftlich-wirtschaftlichen Status und<br />
der Lebensphasen für die einzelnen Marken herauszustellen.<br />
Tipp: Die Grafi ken und Analysen auf den folgenden Seiten, die den Gesichtspfl egemarkt<br />
abbilden, stehen in gleicher Weise auch für alle anderen in der BRIGITTE KommunikationsAnalyse<br />
erhobenen Produktbereiche unter media.brigitte.de als Download zur<br />
Verfügung.<br />
19
20<br />
Gleiche Bekanntheit, gleicher Erfolg?<br />
Ein wichtiges Kriterium für den mittel- und langfristigen Markenerfolg ist eine stabile,<br />
tragfähige Beziehung zu den potenziellen Verwenderinnen. Diese Beziehung haben<br />
wir in der BRIGITTE KommunikationsAnalyse für ca. 1.200 Marken als Sympathie<br />
abgefragt. Und die Erfahrung aus 25 Jahren Marken- und speziell Sympathieforschung<br />
beweist eindeutig: Ohne Markensympathie gibt es keinen nachhaltigen Markenerfolg,<br />
denn Sympathie ist das notwendige Bindeglied zwischen Markenbekanntheit und<br />
-verwendung. Markensympathisantinnen aus dem eigenen Bekanntheitspotenzial zu<br />
entwickeln, sie bei der Marke zu halten und natürlich im zweiten Schritt möglichst viele<br />
von ihnen zu treuen Verwenderinnen zu machen – das ist die Kunst der strategischen<br />
Markenführung.<br />
Die erste Frage der Markenanalyse lautet deshalb: Wie gut gelingt es einer Marke, das<br />
teuer erkaufte Bekanntheitspotenzial in Sympathie zu verwandeln? Ein geeigneter Maßstab<br />
zur Beurteilung der eigenen Leistung ist der Vergleich mit Marken von ähnlicher<br />
Bekanntheit im selben oder in einem ähnlichen Marktsegment. Natürlich ist es auf der<br />
anderen Seite nicht unbedingt zielführend, die Sympathieausschöpfung einer selektiven<br />
Luxusmarke z. B. mit der einer eher breit distribuierten Marke zu vergleichen. Für ein<br />
visionäres Benchmarking könnte man sie aber trotzdem heranziehen.<br />
Der Blick auf die nebenstehende Grafi k zeigt für alle Marken des Bereiches Gesichtspfl<br />
ege die Bekanntheits- und Sympathiepotenziale und sehr unterschiedliche Fähigkeiten<br />
von Marken desselben Segmentes, ihre Markenbekanntheit in Sympathie zu<br />
überführen. So benötigt etwa die Marke Florena deutlich weniger Bekanntheit als die<br />
direkt über ihr positionierte Marke Penaten, um ein vergleichbares Sympathiepotenzial<br />
aufzubauen. Entsprechendes zeigt sich z. B. zwischen Guerlain und Givenchy im<br />
unteren Drittel und an vielen anderen Stellen der Grafi k.<br />
Die Ursachen für diese Unterschiede sind vielfältig, nicht selten singulär und nur aus<br />
der jeweiligen Markenhistorie zu erklären. Unabhängig davon gibt das Lebensphasen-<br />
Status-Modell aber viele grundlegende Anregungen und wichtige Hinweise, wie die<br />
Sympathieausschöpfung verbessert werden kann.<br />
Lesebeispiel: Die Marken Vichy und Avon haben vergleichbare Bekanntheitswerte. Weil Vichy jedoch wesentlich mehr<br />
Frauen sympathisch ist, steht sie in dieser Grafi k weiter oben.
Sympathie macht den Unterschied<br />
Nivea Visage<br />
bebe<br />
Oil of Olaz<br />
Dove<br />
Labello<br />
Nivea Vital<br />
Vichy<br />
Yves Rocher<br />
bebe Young Care<br />
Aok<br />
L‘Oréal Paris<br />
Penaten<br />
Florena<br />
Neutrogena<br />
Avon<br />
Aldi<br />
Manhattan<br />
frei<br />
Biotherm<br />
Kamill<br />
AS<br />
Weleda<br />
Lancôme<br />
Eucerin<br />
Clearasil<br />
Balea<br />
Garnier Jade<br />
Claire Fisher<br />
Sebamed<br />
Chanel<br />
Jade Hautklar<br />
Diadermine<br />
Lancaster<br />
Elizabeth Arden<br />
Dior<br />
Bepanthol Roche<br />
Estée Lauder<br />
Marbert<br />
Helena Rubinstein<br />
Aok First Beauty<br />
Clinique<br />
Kneipp<br />
Shiseido<br />
RoC<br />
Mouson<br />
Juvena<br />
Yves Saint Laurent<br />
Eubos<br />
Revlon<br />
Quenty<br />
Clarins<br />
Apotheker Scheller<br />
Today<br />
Merz Spezial Kapseln<br />
Clean & Clear<br />
Sans Soucis<br />
Normaderm<br />
Dr. Hauschka<br />
Isana<br />
Rilanja<br />
Alcina<br />
Thermal S (Vichy)<br />
Annemarie Börlind<br />
Babor<br />
Louis Widmer<br />
Alverde<br />
Mary Kay<br />
Kanebo<br />
Agnès B.<br />
Givenchy<br />
Bettina Barty<br />
Femia<br />
Guerlain<br />
Payot<br />
La Roche-Posay<br />
Eldena<br />
Sisley<br />
Lacura<br />
Biodroga<br />
Lavera<br />
Clear Face<br />
Biocura<br />
Avène<br />
Maria Galland<br />
La Mer<br />
Origins<br />
La Prairie<br />
Dr. Theiss<br />
Bekanntheit, davon Sympathie<br />
21
22<br />
Ob Luxus oder Discount …<br />
Wo machen erfolgreiche Marken im Ringen um Sympathie die entscheidenden Punkte?<br />
Und wo liegen Entwicklungsmöglichkeiten für Marken, die neue Sympathisantinnen<br />
hinzugewinnen möchten? Die Grafi k rechts stellt einige der gängigsten und vermeintlich<br />
naheliegenden Antworten infrage. Etwa jene, dass Marken leichter zum Erfolg<br />
kommen, wenn sie dem aufreibenden Wettbewerb durch Expansion ins Luxussegment<br />
entfl iehen. Oder dass etablierte Marken durch eine konsequente Billigpreispolitik dauerhaft<br />
Absatz und Umsatz steigern.<br />
Diese Rezepte mögen in besonderen Einzelfällen zum Erfolg führen. Als generelle<br />
Strategie sind sie aus einem einfachen Grund ungeeignet: Alle Marken, egal ob Luxus-<br />
oder Discountmarke, rekrutieren die Mehrzahl ihrer Sympathisantinnen aus der gesellschaftlich-wirtschaftlichen<br />
Mitte. Deshalb ist die Sympathiestruktur einer Marke wie<br />
Aldi nur auf den zweiten Blick von der einer Marke wie Biotherm zu unterscheiden.<br />
Bei beiden Marken dominiert eindeutig die Mitte. Nur die jeweils signifi kant anderen<br />
Verteilung der Sympathisantinnen am „oberen“ oder „unteren“ Rand weist auf den<br />
völlig unterschiedlichen Charakter dieser beiden Marken hin.<br />
Hier wird deutlich: In der Mitte fi ndet für jede Marke in jedem Marktsegment der<br />
entscheidende Wettbewerb um die Gunst der Verbraucherinnen statt. Diese Tatsache<br />
resultiert zum einen aus der absoluten Größe der „Mitte“, die mit über 13 Mio. jeweils<br />
fast dreimal so viele Frauen umfasst wie die oberen und die unteren Stufen. Gerade<br />
eine Discountstrategie etablierter Marken, die sich auf die unteren Schichten konzentriert<br />
und auf Mengenverkäufe angelegt ist, erscheint vor diesem Hintergrund zumindest<br />
überdenkenswert.<br />
Aber auch für einen Übergang zum Luxussegment gilt: Wer aufhört, die Frauen in der<br />
gesellschaftlichen Mitte in seine Überlegungen und sein Werben einzubeziehen, läuft<br />
Gefahr, sehr schnell mehr zu verlieren, als er je gewinnen kann.<br />
Lesebeispiel: Die Grafi k zeigt die Aufteilung der Sympathiepotenziale auf die gesellschaftlich-wirtschaftlichen Schichten,<br />
sortiert nach der Größe des Sympathiepotenzials. Es wird deutlich, dass alle Marken den Großteil ihrer Sympathisantinnen<br />
in der mittleren Schicht fi nden. Nur im direkten Vergleich z. B. der Marken Biotherm und AS lassen sich die<br />
Sympathieschwerpunkte in der oberen bzw. unteren Schicht deutlich ausmachen.
… entscheidend ist die Mitte<br />
Nivea Visage<br />
bebe<br />
Oil of Olaz<br />
Dove<br />
Labello<br />
Nivea Vital<br />
Vichy<br />
Yves Rocher<br />
Aok<br />
bebe Young Care<br />
L‘Oréal Paris<br />
Penaten<br />
Neutrogena<br />
Avon<br />
Florena<br />
Manhattan<br />
Aldi<br />
frei<br />
Weleda<br />
Kamill<br />
AS<br />
Biotherm<br />
Clearasil<br />
Eucerin<br />
Lancôme<br />
Balea<br />
Garnier Jade<br />
Sebamed<br />
Jade Hautklar<br />
Claire Fisher<br />
Diadermine<br />
Chanel<br />
Bepanthol Roche<br />
Elizabeth Arden<br />
Dior<br />
Lancaster<br />
Marbert<br />
Helena Rubinstein<br />
Estée Lauder<br />
Aok First Beauty<br />
Mouson<br />
Clinique<br />
Kneipp<br />
RoC<br />
Eubos<br />
Juvena<br />
Shiseido<br />
Yves Saint Laurent<br />
Quenty<br />
Revlon<br />
Clarins<br />
Merz Spezial Kapseln<br />
Today<br />
Apotheker Scheller<br />
Sans Soucis<br />
Normaderm<br />
Dr. Hauschka<br />
Clean & Clear<br />
Alcina<br />
Isana<br />
Thermal S (Vichy)<br />
Rilanja<br />
Babor<br />
Agnès B.<br />
Kanebo<br />
Annemarie Börlind<br />
Bettina Barty<br />
Louis Widmer<br />
Alverde<br />
Mary Kay<br />
Givenchy<br />
Eldena<br />
La Roche-Posay<br />
Guerlain<br />
Lacura<br />
Femia<br />
Payot<br />
Biodroga<br />
Clear Face<br />
Lavera<br />
La Mer<br />
Sisley<br />
Biocura<br />
Maria Galland<br />
Avène<br />
Origins<br />
Dr. Theiss<br />
La Prairie<br />
„Oben“ „Mitte“<br />
„Unten“<br />
23
24<br />
Zwischen Edel und Stark<br />
Das Sympathiepotenzial in der gesellschaftlich-wirtschaftlichen „Mitte“ gibt Marken<br />
ihre Substanz. Ihr Erfolg in den oberen und unteren Schichten spiegelt ihren Charakter<br />
und den mehr oder weniger großen Erfolg ihrer kommunikativen Profi lierung wider.<br />
Um das Charakterprofi l der einzelnen Gesichtspfl egemarken stärker hervorzuheben,<br />
sind in der nebenstehenden Grafi k nur die Sympathiepotenziale in den oberen und<br />
unteren Stufen als Anteil an allen Sympathisantinnen dargestellt. Erst bei dieser Betrachtungsweise<br />
– quasi „unter dem Vergrößerungsglas“ – werden die Unterschiede zwischen<br />
ausgesprochenen Discountmarken und Edelmarken unübersehbar.<br />
Neben perfekt zwischen allen Stufen ausbalancierten Marken wie z. B. Nivea Visage<br />
treten die durch ihre Verschiebung nach links erkennbaren Luxusmarken und die nach<br />
rechts verschobenen Discountmarken deutlich hervor.<br />
Aber auch bei dieser Betrachtungsweise wird wiederum die Bedeutung der „Mitte“ klar.<br />
Etwa darin, dass selbst die in dieser Grafi k auffälligste Luxusmarke Origins nicht einmal<br />
die Hälfte ihrer Sympathisantinnen im oberen Segment fi ndet.<br />
Weniger überraschend, dafür noch viel deutlicher, ist dies auf der anderen Seite spiegelverkehrt<br />
für die Discountmarken festzustellen.<br />
Lesebeispiel: Die Sympathisantinnen der Marke Origins entstammen zu 42 % der oberen und zu 9 % der unteren Schicht.<br />
Die Frauen der mittleren Schicht machen 49 % der Sympathisantinnen aus. Die Grafi k wurde absteigend nach dem<br />
Sympathisantinnenanteil der oberen Schicht sortiert.
Im Profil zeigt sich der Charakter<br />
Alle Frauen<br />
Origins<br />
Shiseido<br />
Givenchy<br />
Clarins<br />
Clinique<br />
Annemarie Börlind<br />
Alverde<br />
Payot<br />
Sisley<br />
Biotherm<br />
Louis Widmer<br />
Lancôme<br />
Lancaster<br />
Biodroga<br />
Estée Lauder<br />
Thermal S (Vichy)<br />
Dr. Hauschka<br />
Apotheker Scheller<br />
RoC<br />
Claire Fisher<br />
Lavera<br />
Revlon<br />
Juvena<br />
Helena Rubinstein<br />
Kanebo<br />
Marbert<br />
Yves Saint Laurent<br />
Weleda<br />
Sans Soucis<br />
Guerlain<br />
Eucerin<br />
La Roche-Posay<br />
Vichy<br />
La Mer<br />
Elizabeth Arden<br />
Sebamed<br />
Avène<br />
Babor<br />
Chanel<br />
L‘Oréal Paris<br />
Alcina<br />
Rilanja<br />
Bettina Barty<br />
Quenty<br />
Diadermine<br />
Mary Kay<br />
Clean & Clear<br />
Dior<br />
Merz Spezial Kapseln<br />
Neutrogena<br />
Biocura<br />
Aok<br />
La Prairie<br />
Eubos<br />
Agnès B.<br />
Nivea Visage<br />
Aok First Beauty<br />
Bepanthol Roche<br />
Maria Galland<br />
Kamill<br />
Jade Hautklar<br />
Clearasil<br />
Labello<br />
Oil of Olaz<br />
bebe Young Care<br />
Balea<br />
Garnier Jade<br />
Manhattan<br />
bebe<br />
Nivea Vital<br />
Dove<br />
Penaten<br />
Normaderm<br />
frei<br />
Kneipp<br />
Florena<br />
Yves Rocher<br />
Eldena<br />
Dr. Theiss<br />
Avon<br />
Lacura<br />
AS<br />
Femia<br />
Today<br />
Mouson<br />
Isana<br />
Aldi<br />
Clear Face<br />
Alle Angaben in %<br />
„Oben“ „Mitte“<br />
„Unten“<br />
23<br />
42<br />
39<br />
39<br />
38<br />
38<br />
38<br />
38<br />
35<br />
35<br />
35<br />
35<br />
34<br />
34<br />
34<br />
33<br />
33<br />
32<br />
32<br />
32<br />
32<br />
32<br />
31<br />
31<br />
31<br />
31<br />
31<br />
30<br />
30<br />
29<br />
29<br />
29<br />
29<br />
28<br />
28<br />
28<br />
28<br />
28<br />
27<br />
27<br />
26<br />
25<br />
25<br />
25<br />
25<br />
25<br />
25<br />
25<br />
25<br />
24<br />
24<br />
24<br />
23<br />
23<br />
23<br />
23<br />
23<br />
23<br />
23<br />
23<br />
23<br />
22<br />
22<br />
22<br />
22<br />
22<br />
22<br />
22<br />
21<br />
21<br />
21<br />
21<br />
21<br />
21<br />
20<br />
20<br />
18<br />
18<br />
18<br />
17<br />
17<br />
17<br />
17<br />
16<br />
16<br />
16<br />
15<br />
14<br />
11<br />
23<br />
9<br />
13<br />
118<br />
11<br />
15<br />
15<br />
10<br />
22<br />
14<br />
20<br />
12<br />
14<br />
10<br />
16<br />
138<br />
19<br />
14<br />
15<br />
16<br />
17<br />
12<br />
14<br />
11<br />
15<br />
16<br />
15<br />
11<br />
15<br />
17<br />
10<br />
169<br />
15<br />
13<br />
24<br />
20<br />
20<br />
19<br />
15<br />
23<br />
17<br />
18<br />
15<br />
25<br />
21<br />
20<br />
21<br />
17<br />
24<br />
21<br />
23<br />
16<br />
17<br />
21<br />
23<br />
17<br />
20<br />
25<br />
20<br />
22<br />
22<br />
21<br />
23<br />
21<br />
21<br />
21<br />
22<br />
22<br />
21<br />
21<br />
20<br />
22<br />
29<br />
29<br />
26<br />
20 7<br />
24<br />
18<br />
31<br />
32<br />
33<br />
20<br />
31<br />
35<br />
30<br />
25
26<br />
Jede Phase hat ihre Marken<br />
Nicht weniger interessant als die Sympathiestruktur in den gesellschaftlich-wirtschaftlichen<br />
Stufen ist die Frage, welche Marken in welchen Lebensphasen bei den Frauen<br />
besonders gefragt sind. Einerseits lässt sich hier überprüfen, ob eine angestrebte<br />
Markenpositionierung sich im gewünschten Maße auch in der Struktur der Sympathisantinnen<br />
wiederfi ndet. Andererseits offenbart diese Betrachtungsweise eine „Schiefl age“<br />
des Marktes. Auffällig viele Marken rekrutieren besonders viele Sympathisantinnen<br />
bei den Frauen, die sich in der Phase der Lebensplanung befi nden. Darunter sind zwar<br />
viele, aber nicht ausschließlich Marken, die sich mit einem spezifi schen Produktangebot<br />
besonders an junge Frauen wenden.<br />
Eine solche Sympathiestruktur kann im Sinne des frühzeitigen Aufbaus langfristiger<br />
Markenbeziehungen und auch für Marken ohne eine ausgesprochen jugendliche Positionierung<br />
erwünscht sein, wenn diese Investition in den Sympathieaufbau sich später<br />
auszahlt. Sie birgt andererseits die Gefahr, dass diese Ernte ausbleibt, weil Frauen ihre<br />
Sympathie nach dem Eintritt in die Phasen „Gestalten“ oder „Entfalten“ anderen Marken<br />
zuwenden, die sie in ihrer neuen Lebenssituation für angemessener halten.<br />
Die etablierten Marken mit dem größten Verwenderpotenzial befi nden sich in dieser<br />
Darstellung nicht zufällig im Mittelfeld und zeigen eine ausgewogene Sympathiestruktur<br />
quer durch alle Lebensphasen.<br />
Lesebeispiel: Die Sympathisantinnen der Marke Clear Face entstammen zu 59 % der Meta-Phase „Planen“ und zu 7 %<br />
der Lebensphase „Etablierte Genießer“. Die Frauen der Phase „Gestalten“ machen 29 % der Sympathisantinnen aus.<br />
Die Grafi k wurde absteigend nach dem Sympathisantinnenanteil der Phase „Planen“ sortiert. Die in der Addition der<br />
Strukturwerte an 100 % fehlenden Prozentpunkte entfallen auf die Konservativen, die hier unberücksichtigt bleiben.
Lebenslauf der Sympathie<br />
Alle Frauen<br />
Clear Face<br />
Clean & Clear<br />
Aok First Beauty<br />
bebe Young Care<br />
Jade Hautklar<br />
Agnès B.<br />
Manhattan<br />
Femia<br />
Balea<br />
Garnier Jade<br />
Mary Kay<br />
La Mer<br />
Sisley<br />
Clearasil<br />
Isana<br />
bebe<br />
Alverde<br />
Lacura<br />
Rilanja<br />
L‘Oréal Paris<br />
La Roche-Posay<br />
Neutrogena<br />
Labello<br />
Dove<br />
Today<br />
Avène<br />
La Prairie<br />
Yves Rocher<br />
AS<br />
Givenchy<br />
Biocura<br />
Normaderm<br />
Aok<br />
Shiseido<br />
Clinique<br />
Florena<br />
Dior<br />
Maria Galland<br />
Nivea Visage<br />
Vichy<br />
Louis Widmer<br />
Chanel<br />
Penaten<br />
Yves Saint Laurent<br />
Kanebo<br />
Nivea Vital<br />
Diadermine<br />
Avon<br />
Bettina Barty<br />
RoC<br />
Lavera<br />
Bepanthol Roche<br />
Eucerin<br />
Estée Lauder<br />
Origins<br />
Aldi<br />
Biotherm<br />
Weleda<br />
Lancaster<br />
Sebamed<br />
Eldena<br />
Eubos<br />
Babor<br />
Alcina<br />
Revlon<br />
Annemarie Börlind<br />
Kamill<br />
Clarins<br />
Guerlain<br />
frei<br />
Lancôme<br />
Juvena<br />
Dr. Theiss<br />
Sans Soucis<br />
Dr. Hauschka<br />
Claire Fisher<br />
Oil of Olaz<br />
Payot<br />
Apotheker Scheller<br />
Thermal S (Vichy)<br />
Kneipp<br />
Biodroga<br />
Marbert<br />
Helena Rubinstein<br />
Elizabeth Arden<br />
Quenty<br />
Mouson<br />
Merz Spezial Kapseln<br />
Alle Angaben in %<br />
„Planen“ „Gestalten“<br />
„Etablierte Genießer“<br />
26<br />
59<br />
51<br />
46<br />
46<br />
43<br />
42<br />
41<br />
40<br />
40<br />
39<br />
39<br />
39<br />
38<br />
38<br />
36<br />
36<br />
34<br />
33<br />
33<br />
33<br />
33<br />
33<br />
32<br />
32<br />
31<br />
31<br />
31<br />
30<br />
30<br />
30<br />
29<br />
29<br />
29<br />
29<br />
27<br />
27<br />
27<br />
26<br />
26<br />
26<br />
26<br />
25<br />
25<br />
25<br />
25<br />
25<br />
25<br />
24<br />
24<br />
24<br />
24<br />
24<br />
23<br />
23<br />
23<br />
22<br />
22<br />
22<br />
22<br />
22<br />
21<br />
21<br />
21<br />
21<br />
21<br />
21<br />
21<br />
21<br />
21<br />
21<br />
21<br />
20<br />
20<br />
20<br />
20<br />
20<br />
20<br />
19<br />
19<br />
19<br />
19<br />
19<br />
18<br />
17<br />
15<br />
14<br />
12<br />
10<br />
20<br />
7<br />
12<br />
12<br />
11<br />
13<br />
15<br />
15<br />
18<br />
12<br />
16<br />
17<br />
25<br />
14<br />
15<br />
16<br />
16<br />
18<br />
19<br />
19<br />
17<br />
17<br />
18<br />
16<br />
19<br />
15<br />
21<br />
21<br />
19<br />
15<br />
23<br />
24<br />
21<br />
19<br />
20<br />
25<br />
22<br />
25<br />
37<br />
21<br />
22<br />
31<br />
24<br />
20<br />
22<br />
30<br />
23<br />
21<br />
22<br />
20<br />
28<br />
24<br />
23<br />
23<br />
26<br />
18<br />
16<br />
26<br />
23<br />
23<br />
24<br />
23<br />
23<br />
28<br />
27<br />
30<br />
35<br />
21<br />
26<br />
25<br />
23<br />
25<br />
23<br />
41<br />
30<br />
26<br />
28<br />
24<br />
25<br />
25<br />
25<br />
27<br />
34<br />
27<br />
32<br />
30<br />
24<br />
30<br />
32<br />
27
28<br />
„Oben“<br />
„Mitte“<br />
Woher kommt die Sympathie?<br />
Ist eine bestimmte Marken-Sympathiestruktur nun wünschenswert oder nicht? Diese<br />
Frage kann nur von jeder Marke selbst und vor dem Hintergrund der individuellen<br />
Wettbewerbssituation, der eigenen langfristigen Strategie und der aktuellen Kommunikationsziele<br />
beantwortet werden. Wichtige Anhaltspunkte liefert aber auch hier die<br />
Zusammenschau der Sympathiestruktur im Lebensphasen-Status-Modell. Bei der Gegenüberstellung<br />
einzelner Marken aus verschiedenen Marktsegmenten werden die unterschiedlichen<br />
Strategien sehr schnell deutlich.<br />
Finden z. B. Apothekenmarken wie Weleda oder Annemarie Börlind unter den Frauen<br />
der oberen Schichten und in der Lebensphase der „Etablierten Genießer“ überdurchschnittlich<br />
viele Sympathisantinnen, sind es bei der Handelsmarke AS Frauen aus allen<br />
Lebensphasen, aber vor allem aus den unteren Schichten. Interessanterweise zeigt die<br />
ebenfalls über eine Drogeriekette vertriebene Handelsmarke Balea ein völlig anderes<br />
Sympathieprofi l. Sie präsentiert sich weniger als Discount- denn als jugendliche Marke,<br />
die besonders viele Sympathisantinnen in der Phase der Lebensplanung quer durch alle<br />
gesellschaftlich-wirtschaftlichen Stufen gewinnt.<br />
Ausgesprochene Luxusmarken wie Clinique und Dior sprechen besonders viele Frauen in<br />
den oberen Schichten an, wobei es Clinique besser gelingt, diese Frauen schon in der<br />
Phase der Lebensplanung zu Sympathisantinnen zu machen. Marken wie Sebamed und<br />
Eubos fi nden dagegen trotz ihres vergleichsweise hohen Preises auch bei den Frauen<br />
der mittleren Stufe in der Lebensphase mit Kindern und einem ausgeprägten Gesundheitsbewusstsein<br />
großen Anklang. Die Marken Nivea und Oil of Olaz schließlich haben<br />
ihre Sympathisantinnen schon aufgrund ihrer Größe in allen Schichten und Lebensphasen.<br />
Während Nivea Visage Frauen durch alle Lebensphasen gleichmäßig begleitet,<br />
fi ndet Oil of Olaz besonders viele Sympathisantinnen in den späteren Lebensphasen.<br />
Nivea Visage<br />
100 98 100<br />
101 112 107<br />
Planen Gestalten Genießer<br />
ø 91<br />
Oil of Olaz<br />
79 91 109<br />
81 102 124<br />
Planen Gestalten Genießer<br />
ø 104
„Oben“<br />
„Mitte“<br />
„Oben“<br />
„Mitte“<br />
„Oben“<br />
„Mitte“<br />
„Oben“<br />
„Mitte“<br />
Weleda<br />
AS<br />
99 151 123<br />
87 126 118<br />
Planen Gestalten Genießer<br />
103 62 48<br />
106 104 77<br />
Planen Gestalten Genießer<br />
Sebamed<br />
122 113 142<br />
Planen Gestalten Genießer<br />
Clinique<br />
82 123 124<br />
156 185 177<br />
94 118 102<br />
Planen Gestalten Genießer<br />
ø 68<br />
ø 120<br />
ø 72<br />
ø 48<br />
Markensympathie, Indexdarstellung: alle Frauen = 100<br />
Annemarie Börlind<br />
Balea<br />
Eubos<br />
Dior<br />
144 131 281<br />
67 78 139<br />
Planen Gestalten Genießer<br />
131 83 48<br />
151 121 67<br />
Planen Gestalten Genießer<br />
80 119 107<br />
66 156 130<br />
Planen Gestalten Genießer<br />
91 108 135<br />
91 102 143<br />
Planen Gestalten Genießer<br />
ø 68<br />
ø 86<br />
ø 71<br />
ø 84<br />
29
30<br />
Die richtigen Frauen finden?<br />
Eine lebensphasen- und statusbezogene Kommunikationsplanung führt früher oder<br />
später zu der Frage, mit welchen Mitteln und welchen Medien Kommunikationsziele am<br />
besten erreicht werden. Dabei kann es die Aufgabe sein, die vorhandene Positionierung<br />
zu festigen oder auch Sympathiedefi zite in einzelnen Schichten und Lebensphasen<br />
gezielt zu korrigieren.<br />
Die „passenden“ Medien lassen sich leicht identifi zieren, wenn man ihre Leserschaft<br />
derselben Analyse unterzieht wie zuvor die Marken. Im Koordinatenfeld zwischen<br />
gesellschaftlich-wirtschaftlichem Status und dem Alter * der Frauen zeigt sich auf einen<br />
Blick, welche Medien in welcher Zielgruppe die größte Wirkung entfalten. Dabei symbolisiert<br />
die Größe des Kreisdurchmessers die jeweilige Reichweite.<br />
Auf den ersten Blick wird deutlich: Die erhobenen TV-Sender erzielen zwar beachtliche<br />
Reichweiten, aber ganz überwiegend bei älteren Frauen mit geringem gesellschaftlichwirtschaftlichem<br />
Status. Für eine gezielte Ansprache von jüngeren Frauen sowie solchen<br />
mit höherem Status sind sie dagegen weitgehend ungeeignet. Eine Eigenschaft, die das<br />
Fernsehen sich mit den meisten wöchentlichen Zeitschriften teilt.<br />
Innerhalb und oberhalb der für die Markenführung so zentralen gesellschaftlich-wirtschaftlichen<br />
„Mitte“ bieten sich vor allem die monatlichen und vierzehntäglichen<br />
Zeitschriften an – sei es als Basismedium mit hohen qualitativ hochwertigen Reichweiten<br />
oder als Ergänzungsmedium zur gezielten Ansprache einzelner Segmente der avisierten<br />
Zielgruppe.<br />
*Das Alter wurde hier als Hilfsgröße herangezogen, da sich aus Lebensphasen kein durchschnittlicher Wert ermitteln lässt.
3<br />
4<br />
Die richtigen Zeitschriften erreichen mehr!<br />
GWS (gesellschaftlich-wirtschaftlicher Status) hoch<br />
Joy<br />
Young<br />
Jolie<br />
Bravo<br />
Amica<br />
InStyle<br />
Glamour<br />
Fit for Fun P.M.Magazin<br />
Cosmopolitan Elle<br />
Schöner Wohnen<br />
stern<br />
Öko-Test-Magazin <strong>Brigitte</strong> Woman<br />
Wohnidee <strong>Brigitte</strong><br />
Freundin<br />
Mein schöner Garten<br />
TV Spielfilm<br />
Eltern for Family<br />
TV Today<br />
TV Movie<br />
Eltern<br />
Laura<br />
Essen&Trinken Flora Garten<br />
Burda Modemagazin<br />
Gala Für Sie Vital<br />
LisaBlumen&Pflanzen<br />
Meine Familie u. ich<br />
N24 Gong<br />
Petra Hörzu<br />
Bunte Read.Dig.DasBeste<br />
n-tv<br />
5<br />
20 30 40 50<br />
Alter<br />
Lesebeispiel: Die Zuschauerinnen des ZDF haben mit ca. 50 Jahren das höchste Durchschnittsalter. Der gesellschaftlich-<br />
wirtschaftliche Status der ZDF-Zuschauerinnen liegt im Durchschnitt zwischen den Stufen vier und fünf. Der Kreisdurchmesser<br />
ergibt sich aus der Zahl der Zuschauerinnen pro durchschnittlich halbe Stunde bei sechsfacher Belegung<br />
(Zeitschriften: LpA bei sechsfacher Belegung).<br />
GEO<br />
Living at Home<br />
National Geographic GEO Saison<br />
Der Spiegel<br />
Vogue Focus<br />
Maxi<br />
PRO 7<br />
VOX Bild am Sonntag<br />
Tina ARD<br />
Bild der Frau<br />
RTL<br />
Super Illu<br />
Auf einen Blick Neue Post<br />
Frau aktuell<br />
Das Neue Blatt<br />
Super tv<br />
Echo der Frau<br />
Das Goldene Blatt<br />
ZDF<br />
Frau im Spiegel<br />
31
32<br />
Nur in der Mitte werden Marken groß<br />
Der für Zeitschriften und Fernsehsender gezeigte Positionierungsansatz lässt sich<br />
selbstverständlich auch auf unser Beispiel der Gesichtspfl ege, aber auch auf alle in der<br />
BRIGITTE KommunikationsAnalyse erhobenen Märkte übertragen. Die Positionen der<br />
Markensympathisantinnen ergeben sich aus ihrem durchschnittlichen Statusniveau und<br />
dem Durchschnittsalter, der Kreisdurchmesser zeigt die Größe des Sympatiepotenzials.<br />
Hier wird die Stellung jeder einzelnen Kosmetikmarke hinsichtlich Größe und Position<br />
und in Relation zum Wettbewerb auf einen Blick deutlich. So vermittelt diese Sympathielandkarte<br />
ein übersichtliches Bild des Marktes aus Sicht der Frauen und gibt Hinweise<br />
zu seiner Funktionsweise.<br />
Marken mit großem Sympathiepotenzial wie Nivea Visage oder Penaten liegen natürlich<br />
näher am Durchschnitt aller Frauen. Deutlich wird auch die ausgeprägte Lebensphasen-Differenzierung<br />
des Marktes, die den in der „Mitte“ positionierten Marken<br />
eine Konzentration auf einzelne, relativ enge Altersabschnitte bei gleichzeitig großen<br />
Sympathiepotenzialen ermöglicht. Luxusmarken positionieren sich dagegen über dem<br />
Mittelpunkt, wo sie unter den relativ wenigen Frauen der oberen Schichten vergleichsweise<br />
kleine Sympathiepotenziale fi nden.<br />
Besonders auffällig: Dort, wo in der vorherigen Grafi k Fernsehsender und Yellow Press<br />
ihren Platz fanden, herrscht bei den Marken relative Leere. Überspitzt formuliert: Je<br />
häufi ger der Fernseher läuft, desto weniger kann Markensympathie gedeihen. Eine<br />
Faustregel, die sich in nahezu allen Märkten belegen lässt.
3<br />
4<br />
Die Sympathielandkarte: Gesichtspflegemittel<br />
GWS hoch<br />
Nivea Visage<br />
5<br />
20 30 40 50<br />
Alter<br />
Lesebeispiel: Die Marke Nivea Visage hat die meisten Sympathisantinnen, deren Zahl durch den Kreisdurchmesser<br />
symbolisiert wird. Das Linienkreuz bildet das Durchschnittsalter und die mittlere gesellschaftlich-wirtschaftliche Stufe ab.<br />
Die Position der Marke nahe dem Kreuzungspunkt zeigt, dass ihre Sympathisantinnen hinsichtlich Durchschnittsalter<br />
und gesellschaftlich-wirtschaftlichen Status dem Durchschnitt aller Frauen sehr nahe sind.<br />
33
34<br />
Sympathie ist auch eine Frage des Marktes<br />
Nicht nur für die Einzelmarkenanalyse und den marktinternen Vergleich liefert die<br />
Sympathielandkarte interessante Perspektiven. Sie zeigt auch, wie unterschiedlich sich<br />
die Sympathien in verschiedenen Produktbereichen verteilen. So existiert im Bereich der<br />
Damenoberbekleidung, neben der in vielen Märkten zu beobachtenden Ballung größerer<br />
Marken in der „Mitte“, ein deutlich abgegrenzter, eigenständiger „Jugendmarkt“<br />
rund um die Marke Miss Sixty.<br />
Ganz anders präsentiert sich die Sympathielandkarte im Markt für Lingerie: Hier fi ndet<br />
praktisch jede einzelne Marke ihre ganz eigenständige Position.<br />
Ähnlich ausdifferenziert stellt sich nur der Markt für Düfte dar, in dem aufgrund der<br />
großen Markenanzahl jedoch eine wesentlich größere Enge herrscht und nur vergleichsweise<br />
kleine Sympathiepotenziale erreicht werden. Ein Grund für die kleinen<br />
Sympathiepotenziale liegt in der hohen Innovationsrate in diesem Markt, ein anderer<br />
– damit zusammenhängender – in den relativ kurzen Lebenszyklen vieler Marken. Ganz<br />
anders ist die Situation im Markt für Haushaltsgeräte, in dem viele Marken über große<br />
Sympathiepotenziale verfügen und kaum eine Differenzierung erkennbar ist, eine Folge<br />
der starken Technikorientierung in diesem Markt und eine besondere Herausforderung<br />
für die Markenführung.<br />
Tipp: Sie möchten wissen, hinter welchem Kreis sich Ihre Marke verbirgt?<br />
Unter www.media.brigitte.de sind alle Grafi ken mit interaktiver Legende einsehbar.<br />
Lesehinweis: Die Achseneinteilungen der folgenden Diagramme variieren, um den verfügbaren Platz im Diagramm<br />
für jeden Markt optimal auszunutzen. Die dadurch veränderliche Lage des Durchschnittskreuzes gibt zusätzlichen<br />
Aufschluss über den Charakter der jeweiligen Märkte. Liegt das Kreuz etwa besonders weit rechts, fi nden sich im<br />
Markt Marken mit sehr jungen, aber keine mit sehr alten Sympathisantinnen (z. B. dekorative Kosmetik). Liegt das Kreuz<br />
besonders weit unten, gibt es Marken, deren Sympathisantinnen einen besonders hohen gesellschaftlich-wirtschaftlichen<br />
Status haben, aber keine, deren Sympathisantinnen einen besonders niedrigen Status aufweisen (z. B. Lingerie).
2,8<br />
2,9<br />
3<br />
3,1<br />
3,2<br />
3,3<br />
3,4<br />
3,5<br />
3,6<br />
3,7<br />
3,8<br />
3,9<br />
4<br />
4,1<br />
4,2<br />
2,4<br />
2,5<br />
2,6<br />
2,7<br />
2,8<br />
2,9<br />
GWS hoch<br />
26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51<br />
Alter<br />
3<br />
3,1<br />
3,2<br />
3,3<br />
3,4<br />
3,5<br />
3,6<br />
3,7<br />
3,8<br />
3,9<br />
4<br />
4,1<br />
4,2<br />
Oberbekleidung<br />
Freesoul<br />
Lingerie<br />
GWS hoch<br />
Frontline<br />
Skiny<br />
InScene<br />
Miss Sixty QS<br />
Mavi<br />
BeeDees<br />
H & M<br />
Bruno Banani<br />
G-Star<br />
Unno<br />
Hugo Woman<br />
Calvin Klein<br />
Esprit<br />
Wonderbra<br />
Marc O'Polo<br />
Douglas<br />
Oilily Sisley<br />
Vero Moda<br />
Angels<br />
Zara<br />
Jackpot<br />
Kookaï Turnover<br />
Dolce & Gabbana<br />
Pepe Cinqu<br />
Mango Replay<br />
Celin<br />
Boss Woman<br />
Street One Lilly<br />
Joop!<br />
Tommy Hilfiger Dior<br />
Mexx<br />
Benetton<br />
Calvin Klein<br />
Noa Noa Esprit<br />
Tom Tailor Bianca<br />
Lucia<br />
Yessica<br />
Mustang TCM (Tchibo)<br />
Ulla Popken<br />
Your 6th Sense<br />
Wrangler<br />
Adidas<br />
s.Oliver<br />
Diesel<br />
Puma<br />
Aigner Van Laack<br />
Polo Ralph Lauren René LezardGil<br />
Bret<br />
Stefanel Strenesse<br />
St.Emile<br />
Windsor<br />
Daniel Hechter<br />
Gardeur<br />
Comma Max Mara<br />
Deyk<br />
Bogner<br />
MAC<br />
Tru<br />
Carlo Colucci<br />
Vera Mont<br />
Jil Sander Brax Gerry Weber<br />
Laurel Strellson<br />
Escada Orwell Einhorn<br />
Lecomte<br />
Otto KernRosner delmod<br />
Apriori Taifun<br />
Olsen<br />
e<br />
MarcCain Lacoste Toni Gard<br />
Toni Dress<br />
e<br />
Blacky Dress Eterna<br />
Sympa Tex<br />
Oui Betty Barclay<br />
Basler<br />
Joker<br />
Samoon Hauber<br />
Marc O'Polo<br />
Falke<br />
Green House<br />
Gore Tex<br />
Chanel<br />
Bon'A Parte Levi's<br />
Reebok<br />
Nike<br />
H.I.S. Lee<br />
H & M<br />
Marie Jo<br />
Clockhouse<br />
Sloggi<br />
Rosy<br />
La Perla<br />
Desirée<br />
Prima Donna<br />
Joop!<br />
C & A<br />
Passionata<br />
Simone Pérèle<br />
Cacharel<br />
Lejaby<br />
Malizia<br />
FS Fuchs + Schmitt<br />
Frankenwälder<br />
Götzburg<br />
Felina<br />
33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47<br />
Alter<br />
Barbara<br />
Palmers<br />
Wolford<br />
Chantelle<br />
Nina von C.<br />
Pompadour<br />
Calida<br />
Anita<br />
TCM (Tchibo)<br />
Mey<br />
Aubade<br />
Jockey<br />
Olsen<br />
Wolff<br />
Trigema<br />
Hanro<br />
Schiesser<br />
Playtex<br />
Odlo<br />
Triumph<br />
Huber<br />
35
36<br />
Dekorative Kosmetik<br />
Düfte
Cremes, Lotionen<br />
Haarpflege<br />
37
38<br />
Deodorants<br />
Sonnenschutzmittel
Lebensmittel<br />
Milchprodukte<br />
39
40<br />
Haushaltsgeräte<br />
Handelsunternehmen
Zum Schluss: sechs Antworten und eine Frage<br />
Als notwendiges Bindeglied zwischen Markenbekanntheit und Markenverwendung ist<br />
Sympathie die Schlüsselgröße für die Messung und Steuerung des Markenerfolgs.<br />
Lebensphasen und gesellschaftlich-wirtschaftlicher Status der Frauen determinieren ihre<br />
Beziehung zu und den Umgang mit Marken weitaus stärker als nur demografi sche<br />
Kriterien.<br />
Das Lebensphasen-Status-Modell in Verbindung mit der Markensympathie macht Marktverhältnisse<br />
und Markenpositionen transparent.<br />
Die gemeinsame Positionierung von Markensympathie und Mediennutzung im Lebensphasen-Status-Modell<br />
macht die Auswirkungen vergangener Kommunikation sichtbar<br />
und hilft, die richtigen Medien für künftige Kommunikationsziele zu identifi zieren.<br />
Marken, die auf Größe setzen, haben mit dem Bekenntnis zur gesellschaftlich-wirtschaftlichen<br />
„Mitte“ Erfolg, Marken, die auf Exklusivität setzen, müssen darauf achten,<br />
die Verbindung zur „Mitte“ nicht zu verlieren und trotzdem ihr Profi l zu pfl egen.<br />
Discountmarken des Handels erreichen beachtliche Sympathiepotenziale in den mittleren<br />
und oberen Schichten und sind zum Teil von „klassischen Marken“ nicht mehr zu<br />
unterscheiden.<br />
Wächst hier eine neue Generation von Handelsmarken heran? Oder machen die<br />
Frauen schon heute keinen Unterschied mehr zwischen klassischer Marke und Handelsmarke?<br />
Diese und viele weitere Fragen wollen wir im zweiten Band dieser Reihe<br />
beantworten.<br />
41
chlorfrei – umweltverträglich<br />
Gruner + Jahr AG & Co KG | Postanschrift: 20444 Hamburg, Besucher: Am Baumwall 11, 20459 Hamburg, Tel. +49 (0) 40 / 37 03 - 0, Fax +49 (0) 40 / 37 03 - 56 01<br />
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Kathy Rosseel<br />
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Dänemark, Norwegen<br />
Mark Hjortkilde<br />
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Dänemark<br />
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Frankreich<br />
Yves Swartenbroekx<br />
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Griechenland, Zypern<br />
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Griechenland<br />
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Großbritannien<br />
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Kanada<br />
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