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Foto: Dachs - RIEDER Druckservice

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Priener Marktblatt · Mai 2012 Seite 6<br />

Marktgemeinderat befasste sich mit<br />

Fortschreibung des<br />

Regionalplans Südostoberbayern<br />

»Teilabschnitt Windenergie«<br />

Ist es sinnvoll auf dem Priener<br />

Gemeindegebiet Windkrafträder<br />

aufzustellen und welche Voraussetzungen<br />

muss es geben, dass<br />

sich die Kosten für solche Anlagen<br />

auch amortisieren: In seiner<br />

jüngsten Sitzung befassten sich<br />

die Mitglieder des Marktgemeinderates<br />

genau mit solchen Fragen.<br />

Ausschlagend war, dass der<br />

Regionale Planungsverband Südostoberbayern<br />

auf seiner Sitzung<br />

im November 2011 beschlossen<br />

hatte, den Regionalplan zur<br />

Windkraft fortzuschreiben. In der<br />

Beschlussvorlage heißt es dazu,<br />

dass der rechtskräftige Regionalplan<br />

Südostoberbayern (RP 18)<br />

dem Landschaftsbild des Alpenraums<br />

zusammen mit seinem<br />

Vorfeld, insbesondere dem<br />

Chiemsee und seinen Mooren,<br />

besondere Priorität beim Erhalt<br />

zumisst. »Der hohe Wert dieser<br />

Landschaft als natürliches Kapital<br />

für den Fremdenverkehr muss<br />

deshalb auf Dauer erhalten bleiben«,<br />

heißt es wörtlich.<br />

»Da vor allem hoch aufragende<br />

und weithin sichtbare Bauwerke<br />

das Landschaftsbild und den Naturgenuss<br />

erheblich beeinträchtigen<br />

können, sind solche Bauwerke<br />

grundsätzlich auszuschließen«.<br />

Nur Bauwerke, die eine Höhe<br />

von 30 Metern nicht überschreiten,<br />

seien nicht vom Ausschluss<br />

betroffen. »Im Ausschlussgebiet<br />

für hohe Windkraftanlagen<br />

(Anlagen über 30 Meter)<br />

befindet sich nach der Übersichtskarte<br />

zum rechtskräftigen<br />

Regionalplan, welche als Ausschnitt<br />

vorgestellt wurde, auch<br />

das Gemeindegebiet des Marktes«.<br />

Bürgermeister Jürgen Seifert<br />

erläuterte, dass die derzeitigen<br />

Ergebnisse der Voruntersuchung<br />

zur Fortschreibung des Regionalplans<br />

mit möglichen Restriktionsräumen<br />

nur als Information an die<br />

Gemeinde gedacht seien.<br />

Hans Bauer von der Bauverwaltung<br />

stieg dann ins Thema<br />

»Windenergie« ein, welches derzeit<br />

wegen des beschlossenen<br />

Ausstiegs aus der Kernenergie in<br />

»aller Munde« sei. Nach dem<br />

bayerischen Windatlas dominieren<br />

im südbayerischen Raum<br />

AUS DER MARKTGEMEINDERATSSITZUNG<br />

Windgeschwindigkeiten in Höhen<br />

von 10 m von 2 bis 3 m/s. Die<br />

Übersichtskarten stellen für den<br />

Priener Bereich mittlere Jahreswerte<br />

in 10 m Höhe von ca. 1,5<br />

m/s, in 80 m von ca. 4,5 m/s und<br />

in 140 m Höhe von ca. 6 m/s dar.<br />

»Interessant wird es daher erst<br />

bei einer Nabenhöhe von rund<br />

140 Metern«. Ergänzende Messungen<br />

des TÜV Süd im Auftrag<br />

des Planungsverbandes ergaben<br />

im Priener Gemeindebereich ein<br />

Windpotenzial in 140 m über<br />

Grund zwischen 5,25 und 5,50<br />

m/s und deckten sich somit weitgehend<br />

mit den Darstellungen im<br />

Bay. Windatlas. Bei einer Bürgermeisterdienstbesprechung<br />

seien<br />

die Ergebnisse der Voruntersuchung<br />

vorgestellt worden, ebenso<br />

die Vorentwürfe der Arbeitskarte.<br />

Nach dieser Arbeitskarte sei der<br />

Markt ausschließlich vom Restriktionsraum<br />

RO20 im Westen des<br />

Gemeindegebiets betroffen. Wie<br />

der Arbeitskarte zu entnehmen<br />

sei, befinde sich dieser Raum in<br />

einem relativ dichten Waldgebiet<br />

mit abfallendem Gelände Richtung<br />

Westen zur Thalkirchner<br />

Ache. Die Präsentation der Arbeitskarte<br />

des Vorentwurfs solle<br />

den Gemeinden die Möglichkeit<br />

geben, »vor« dem formellen Beteiligungsverfahren<br />

ihre ortsplanerischen<br />

Belange und sonstigen<br />

wichtigen Hinweisen in den Fortschreibungsentwurf<br />

miteinfließen<br />

zu lassen. Eine Aussage, welche<br />

der Vorrang- oder Vorbehaltsgebiete<br />

sich letztlich für Windenergie<br />

eignen, sei aber noch nicht<br />

getroffen worden, so Bauer weiter.<br />

Er machte indes aber deutlich,<br />

dass er den Bereich für<br />

»nicht glücklich« halte. Auch Bürgermeister<br />

Seifert erklärte, dass<br />

er den »Standort auch nicht für<br />

sonderlich geeignet hält«. Michael<br />

Schlosser (ÜWG) vertrat die<br />

gleiche Ansicht und betonte, dass<br />

er zum einen überhaupt gegen<br />

Großanlagen sei. Stattdessen verwies<br />

er auf andere Energiequellen.<br />

»Wir werden weiterhin unser<br />

Energiekonzept verfolgen«, unterstrich<br />

Seifert und stellte fest, dass<br />

»Windenergie in kleinen Maßen<br />

nicht ausgeschlossen wird«.<br />

Über 510.000 Euro<br />

zusätzlich freigeschaufelt<br />

Bürgermeister Jürgen Seifert: »Heute ist ein schöner Tag«<br />

In der jüngsten Sitzung des<br />

Marktgemeinderates befassten<br />

sich die Mitglieder mit der Jahresrechnung<br />

für das Jahr 2011<br />

und Bürgermeister Jürgen Seifert<br />

machte nach der Präsentation der<br />

Zahlen durch Kämmerer Georg<br />

Schmid keinen Hehl daraus, wie<br />

sehr ihm die guten Ergebnisse gefielen.<br />

»Heute ist ein schöner<br />

Tag«, unterstrich er und betonte,<br />

angesichts der knappen Kassen<br />

zahlreicher Kommunen, wie gut<br />

sich dagegen die Haushaltslage<br />

des Marktes darstelle.<br />

Der Einnahmenüberschuss im<br />

Verwaltungshaushalt liege bei<br />

rund 2,3 Millionen Euro und damit<br />

4,5 Mal so hoch, wie der ursprüngliche<br />

Ansatz von 510.000<br />

Euro. Gegenüber dem geplanten<br />

Nachtragshaushalt fiele die Steigerung<br />

in einer Höhe von rund einer<br />

Million aus, informierte Seifert.<br />

Er erinnerte an das Jahr der<br />

Haushaltskonsolidierung 2003,<br />

das auch für die Priener Vereine<br />

schmerzlich war. Aufgrund des<br />

Überschusses 2011 sei es nun<br />

möglich gewesen, den Vereinen<br />

und anderen gemeinnützigen Institutionen<br />

rund 286.000 Euro<br />

an finanziellen Zuschüssen zu gewähren.<br />

Auch die Mindereinnahmen<br />

im Vermögenshaushalt – die<br />

Gemeinde konnte nicht alle geplanten<br />

Grundstücksverkäufe realisieren<br />

– von rund einer Million,<br />

habe der Markt so ausgleichen<br />

können. Rund 500.000 Euro<br />

mehr als im Ansatz seien in die<br />

Rücklagen geflossen und das alles<br />

»ohne eine Kreditaufnahme«,<br />

freute sich Seifert. »Durch geschickte<br />

Haushaltspolitik«, habe<br />

die Gemeinde »592.000 Euro<br />

netto verdient« und außerdem die<br />

Rücklagen um 500.000 Euro<br />

aufgestockt. Das Investitionsvolumen<br />

für 2011 habe bei 3,4 Millionen<br />

Euro gelegen, mit dem Investitionskostenanteil<br />

des Marktes<br />

an der Generalsanierung der<br />

Franziska-Hager Schule in Höhe<br />

von 500.000 Euro, belaufe es<br />

aber eigentlich in einer Höhe von<br />

3,9 Millionen. Seifert zählte zudem<br />

auf, in welche Maßnahmen<br />

die Gemeinde viel Geld investiert<br />

habe. »Wir haben ja Prioritäten<br />

beschlossen«, aber noch »Luft«<br />

durch »gutes Wirtschaften«.<br />

2011 fielen für den Brucker Kreisel<br />

Fertigstellungskosten in Höhe<br />

von 120.000 Euro an (die Gesamtmaßnahme<br />

lag bei rund 1,1<br />

Millionen Euro) und die Umgestaltung<br />

der Bahnhofstraße fiel<br />

mit 290.000 Euro zu buche. Seifert<br />

ging auch auf den großen<br />

Brocken Prienavera ein, dessen<br />

neues Dach rund 2,05 Millionen<br />

gekostet habe. 2011 lag der Anteil<br />

an dieser großen Baumaßnahme<br />

bei rund 550.000 Euro. Für<br />

die neue Beleuchtung im Bad investierte<br />

der Markt rund<br />

250.000 Euro und für den Neubau<br />

einer der Hallen im Sportboothafen<br />

»Stippelwerft« rund<br />

1,1 Millionen Euro (2011 lag der<br />

Anteil an den Gesamtkosten bei<br />

rund 200.000 Euro). Rund<br />

235.000 Euro investierte Prien in<br />

Baumaßnahmen im Bereich der<br />

Wasserversorgung, so Seifert.<br />

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