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OFFSEA – OFFICE FOR SOCIALLY ENGAGED ARCHITECTURE
Küchenschrein & Hundekomfort Welche Art
von Architektur kann entstehen, wenn Raum
direkt aus erlebten Situationen abgeleitet wird? Aus dieser grundlegenden Fragestellung haben Andrea Benze und Anuschka Kutz von
offsea ein interaktives Forschungs- und Ausstellungslabor entwickelt. Im Mittelpunkt ihrer „benutzbaren Ausstellung“ Küchenschrein
& Hundekomfort steht die Untersuchung von Wohnritualen. Dort, wo gewöhnlich konventionelles Planen aufhört, setzt ihr Projekt ein:
bei der Benutzung von Wohnraum und bei der Schaffung von Raum durch Handlungen. Es soll dabei erforscht werden, wie Architektur
auf soziale und kulturelle Veränderungen reagieren kann, inwieweit Wohnräume den heutigen Lebenssituationen entsprechen und
welches Potenzial unkonventionelle alltägliche Nutzungen haben, um neue Raumqualitäten zu generieren.
offsea plädiert für eine „aktive Architektur“, die sich den immer noch vorherrschenden starren Wohnungstypologien widersetzt, bei
denen der Grundriss auf dem traditionellen Sozialmuster der Kleinfamilie und der Wohnraum auf der Idee des neutralen Behälters
basiert, der scheinbar beliebig eingerichtet werden kann. Dabei belegen Einteilungen wie Esszimmer, Kinderzimmer, Wohnzimmer,
Schlafzimmer unverkennbar die vorgegebene Nutzung und die kulturelle Hierarchisierung. Nach den Ausstellungsstationen Graz und
Brighton widmet sich Küchenschrein & Hundekomfort in Köln besonders dem wachsenden internationalen „Archiv der Wohnrituale“
und der Forschungsarbeit. Während der plan-Woche werden in Workshops Alltagsrituale durchgespielt und zum Ausgangspunkt für
die Entwicklung von Architektur gemacht: Was passiert mit dem Wohnraum, wenn ein Hund die wichtigste zweite „Person“ im Haushalt
ist? Führt der Laptop dazu, im Bett zu arbeiten, und wird dabei Kaffee getrunken? Das Labor lädt Besucher und spezifisch ausgewählte
Gruppen dazu ein, interaktive Modelle und Spiele zu nutzen, um über die eigenen Wohnrituale nachzudenken. Eigene Ideen,
heimliche Leidenschaften, ungewöhnliche Nutzungen, Wünsche und Träume sollen in der Ausstellung hinterlassen werden. Sie werden
zu Bestandteilen des ständig aktualisierten „Archivs der Wohnrituale“, das in der Ausstellung einsehbar ist.
Das Projekt wird unterstützt von der University of Brighton.
Offener Workshop: Häusliche Rituale und Gewohnheiten
„Ist Ihr Bad eigentlich ein Garten? Sitzen Sie gerne an einer bestimmten Stelle? Dominiert Ihr Hund Ihr Wohnzimmer? Die offsea-
Workshops beschäftigen sich mit den Details Ihres Alltagslebens. Wie nutzen Sie Ihren Wohnraum und welche Aktivitäten finden wo
und wie statt? Wie gut eignet sich der Ihnen zur Verfügung stehende Raum für Ihre persönlichen Bedürfnisse? Gibt es in Ihren Wunschträumen
ein Kino in der Küche und eine Werkstatt im Wohnzimmer? Wir haben leicht verständliches Material vorbereitet, um mit Ihnen
Wohnrituale und alltägliche Raumnutzungen zu erkunden. Jeder ist herzlich eingeladen, an unseren Workshops teilzunehmen. Alle
Altersgruppen, vom Kind bis zum Senior, sind willkommen. Wir sind für 1 1/2 Stunden für Sie da. Sie können lange bleiben oder auch
nur kurz hereinschauen.“
Gefördert als plan06-Projekt vom Ministerium für Bauen und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen / Veranstalter: Stadt Köln
Containerturm > Brüsseler Platz, Belgisches Viertel
22.09., 18–22 Uhr, Eröffnung I 23.–29.09., 13–21 Uhr
Workshop: Häusliche Rituale und Gewohnheiten I Sa/So 23./24.09., 16–17.30 Uhr; Di–Do 26.–28.09., 18–19.30Uhr
Mo 25.09., 19 Uhr, Ausschnitte aus dem Film „8 Wochen“ von Buster Keaton, anschl. Diskussion Kann Raum aus Situationen entstehen? mit Andreas Ruby
Fr 29.09., 19 Uhr, Präsentation der Workshop-Ergebnisse
INFO > offsea, Andrea Benze, T 030–6944990 I Anuschka Kutz, T +44–2077385993, www.offseaworks.com