wohnen3, plan-akademie, cross architecture, specials ... - plan project
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PLAN PROJECT<br />
Fenster zum Hof Ein langer Kameraschwenk<br />
durch einen kleinen pittoresken Hinterhof am<br />
Morgen eines heißen Sommertages. Fast sämtliche Bewohner – jeder auf seine Art vermutlich sympathisch – werden von der Kamera<br />
beim Beginn ihres Tagwerks der Reihe nach vorgestellt. Doch bevor sich bei uns Zuschauern klaustrophobische Gefühle einstellen<br />
können, landen wir in der Wohnung von Fotoreporter Jeff (James Stewart), der wegen seines eingegipsten Beins an den Rollstuhl<br />
gefesselt ist. Von nun an werden wir zusammen mit ihm als voyeuristische Komplizen das gar nicht so idyllische Treiben vor allem eines<br />
seiner Nachbarn beobachten ...<br />
Als Alfred Hitchcock 1954 „Das Fenster zum Hof“ drehte, aber auch noch viele Jahre danach, galten Hinterhofbebauungen als<br />
zweitrangige, mitunter auch dubiose Wohnlagen. Heute dagegen erfreuen sie sich in den Städten als ruhige, zentrale Wohnsituationen<br />
zunehmender Beliebtheit, denn das Interesse an der Innenstadt als Lebens- und Wohnort steigt wieder – zumindest in den Ballungszentren.<br />
Immer mehr Menschen führen ein berufszentriertes Leben und sind auf eine gut funktionierende Infrastruktur angewiesen, die<br />
sie nur in den Städten finden: kurze Wege und somit ein leichterer Aufbau eines sozialen und professionellen Netzwerks und ein<br />
umfangreiches Dienstleistungsangebot. Die Trennung von Wohnen und Arbeiten wird weiter aufgelöst, Ort und Zeit der Arbeit werden<br />
immer individueller. Aber auch geänderte Lebensstil-Ideale wirken sich aus. Das verändert nicht nur die Wahl der Standorte, sondern<br />
auch die Erwartungen bezüglich der Flexibilität von Wohnungsgrundrissen, wie aktuelle Hofbebauungsprojekte zeigen.<br />
Durch die Wiederbelebung industrieller Brachen, Sanierung bestehender Wohn- und Gewerbebauten oder Abriss und Neubau<br />
werden innerstädtische Quartiere aufgewertet und bieten neue Möglichkeiten für exklusives Wohnen mitten in der Stadt. In den Hinterhöfen<br />
entstehen Wohnstrukturen mit hoher Dichte, die hier als Qualität empfunden wird. An Stelle von Anonymität gibt es überschaubare<br />
Nachbarschaften, die als Hofgemeinschaft, durch eine Zugangs-„Schwelle“ vom öffentlichen Straßenraum getrennt, auch<br />
ein erhöhtes Sicherheitsgefühl bieten.<br />
Die von Barbara Schaeffer kuratierte Ausstellung stellt sieben beispielhafte Kölner Projekte aus den letzten Jahren vor: Krieler Straße<br />
109 von Gruppe MDK, Brüsseler Straße 21 von Ute Piroeth Architektur und Planungsbüro Michael Heck, Huhnsgasse 34 von Raderschall<br />
Architekten, Beethovenstraße 12–18 von luczak architekten, Moltkestraße 77 vom Architekturbüro Wirtz, Spichern Höfe von<br />
LKArchitekten, Vondelstraße 29–31 von Frank Hausmann und Michael Viktor Müller. Zu allen Hofbebauungen werden Führungen mit den<br />
verantwortlichen Architekten angeboten.<br />
Gefördert als <strong>plan</strong>06-Projekt vom Ministerium für Bauen und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen / Veranstalter: Stadt Köln<br />
Quartier 21 > Brüsseler Straße 21, Belgisches Viertel<br />
22.09., 18 Uhr, Eröffnung I 23.–29.09., 15–21 Uhr<br />
Mo 25.09., 18 Uhr, Gespräch Schöner Wohnen mitten in der Stadt – aber nur für Reiche? mit Andreas Denk<br />
Führungen: Sa 23.09., 16 Uhr, Krieler Str. 109, Juan Pablo Molestina I So 24.09., 15 Uhr, Brüsseler Str. 21, Ute Piroeth<br />
Mo 25.09., 16 Uhr, Huhnsgasse 34, Wolfgang Raderschall I Di 26.09., 17 Uhr, Beethovenstr. 12–18, Thomas Luczak<br />
Mi 27.09., 17 Uhr, Moltkestr. 77a, Sibille Wirtz I Do 28.09., 17 Uhr, Spichern Höfe, Regina Leipertz u. Martin Kostulski<br />
Fr 29.09., 16 Uhr, Vondelstr. 29–31, Michael Viktor Müller<br />
INFO > Barbara Schaeffer, T 0221–2587800, barbara.schaeffer@t-online.de