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ROTES ANTIQUARIAT Katalog Frühjahr 2010 Kunst und Literatur

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Seite 36 I <strong>Katalog</strong> <strong>Frühjahr</strong> <strong>2010</strong><br />

KUNST – HANDZEICHNUNGEN UND<br />

DRUCKGRAPHISCHE EINZELBLÄTTER<br />

101. Baumeister, Willi. Figur. Lithographie. 1920. 29,5 x 19,4 cm. (Bestell-Nr.<br />

KNE1167) 1.600,00 €<br />

Unten rechts signiert. – Einer der Probeabzüge vor der Auflage von 20 Exemplaren.<br />

– Gerahmt. – Die Komposition Baumeisters (1889 - 1955) entstand während seiner gemeinsamen<br />

Zeit mit Oskar Schlemmer in der Stuttgarter Künstlergruppe Üecht. – Blatt<br />

unten mit kleinem Randeinriß, sonst guter Zustand. – Spielmann, Baumeister 6 a (von b).<br />

102. Beckmann, Max: Fastnacht. Kaltnadelradierung. 1922. 32, 2 X 24, 2. auf 53,<br />

7 x 37, 6 cm. Signiert. (Bestell-Nr. KNE7146) 5.000,00 €<br />

Eines von 100 Exemplaren auf Velin, darüber hinaus wurden 50 Exemplare des Druckzustandes<br />

auf Japan abgezogen. – Vorliegendes Exemplar mit vollem breiten Rand. –<br />

Blatt verso mit Schenkungsvermerk in Blei von Günther Franke an Hans Eckstein (1898 -<br />

1985, Publizist u. Designtheoretiker), datiert „Frankfurt, 7. Febr. 31“. Das Blatt<br />

erhielt Hans Eckstein von dem <strong>Kunst</strong>händler Max Beckmanns in einer Zeit, als er vor<br />

allem für Karl Schefflers Zeitschrift „<strong>Kunst</strong> <strong>und</strong> Künstler“ schrieb. – Das Motiv des<br />

Karnevals sowie das des Narren ist im malerischen Werk Beckmanns nicht selten vertreten;<br />

im zeitlichen Zusammenhang sind hierbei die Gemälde „Fastnacht“, welches sich<br />

heute in der Londoner Tate Gallery befindet, sowie „Selbstbildnis als Clown“, im Besitz<br />

des Wuppertaler Von der Heydt-Museums, aufzuführen.„Ikonographisch gesehen, gibt<br />

es (...) Beispiele solcher Darstellungen. Auf einem anonymen Holzschnitt von circa 1505,<br />

dem ein Hans Sachs-Gedicht zugr<strong>und</strong>e liegt, sehen wir auf dem Boden liegend einen<br />

Narren, der eine nackte Frau mit einer Blume, die Fruchtbarkeit symbolisiert, in sexuelle<br />

Erregung versetzt.“ (Kat. Köln 1984. S. 167ff.) „Im Verhältnis von Mann <strong>und</strong> Frau ist eines<br />

der wichtigsten Themen, wenn nicht sogar das eigentliche Zentrum im (bildnerischen)<br />

Denken Beckmanns präzise formuliert: der unüberwindliche<br />

<strong>und</strong> ebenso zerstörerische wie<br />

lebensnotwendige Gegensatz zwischen Mann<br />

<strong>und</strong> Frau als Metapher existentieller Unfreiheit.<br />

Als anschauliches Sinnbild vorbestimmter Bindung<br />

an die Materie (...) Es mag genügen (...) eine<br />

oft zitierte Tagebucheintragung vom 4. Juli 1946<br />

herauszugreifen: ‘... Grenzenlose Verachtung<br />

gegen die geilen Lockmittel, mit denen wir<br />

immer wieder an die Kandare des Lebens zurückgelockt<br />

werden. Wenn wir dann halb verdurstet<br />

unseren Durst löschen wollen, erscheint das<br />

Hohngelächter der Götter. – Salz leckst Du, armer<br />

größenwahnsinniger Sklave <strong>und</strong> tanzt lieblich<br />

<strong>und</strong> unendlich komisch in der Arena der Unendlichkeit<br />

unter dem tosenden Beifall des göttlichen<br />

Publikums. Je besser Du’s machst, um so<br />

komischer bist Du ...‘” (Carla Schulz-Hoffmann. In<br />

Kat. München 1984. S. 47). – Blatt mit wenigen<br />

kleinen bzw. schwachen Braunflecken, am Blattrand<br />

schwach angestaubt. – Hofmaier 231 II B c<br />

Titel-Nr. 101<br />

(von II B d.). – Gallwitz 201.

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