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ROTES ANTIQUARIAT Katalog Frühjahr 2010 Kunst und Literatur

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Seite 54 I <strong>Katalog</strong> <strong>Frühjahr</strong> <strong>2010</strong><br />

Stück eingesetzt. Er veröffentlichte die Schrift „Hinter den Kulissen des Mannheimer<br />

Nationaltheaters“, „... in der er unter dem Pseudonym Friedrich von Dalberg-Vogel die<br />

freiheitliche Tradition der Mannheimer Bühne gegen den Versuch beschwor, die für Mai<br />

1920 vorgesehene Aufführung von Sternheims ‘Tabula Rasa’ zu verschieben.“ (Manfred<br />

Bosch: Vom Bürgerschreck zum Theatervisionär. Moritz Lederer, europäischer Grenzgänger<br />

aus Mannheim. Kleine Schriften des Stadtarchivs Mannheim. 1999). – Das zu<br />

dem Zyklus „Aus dem bürgerlichen Heldenleben“ zählende Stück wurde am 25. Januar<br />

1919 in Berlin uraufgeführt. Das Werk Sternheims zeigt seine „...dichterischen Absichten<br />

am reinsten (...), nämlich die Darstellung der bürgerlichen Welt ohne moralische oder<br />

ideologische Vorgaben...“ (KNLL). Das Schauspiel stellt das Leben eines kleinbürgerlichprivilegierten<br />

Arbeiters dar, der klassenkämpferisch auftritt <strong>und</strong> gleichzeitig die Reaktion<br />

unterstützt, um skrupellos seine Privilegien zu erhalten. Es siegt sein Egoismus, der<br />

alle persönlichen Beziehungen opfert.„Nicht ‘schüchtern’, sondern rabiat, wie es selten<br />

in der deutschen <strong>Literatur</strong> geschah, plädiert Sternheim für das Recht des Einzelnen auf<br />

den Genuß seiner sinnlich unverkürzten <strong>und</strong> möglicherweise chaotischen Existenz.“<br />

(F.N. Mennemeier, zitiert nach KLL). – Kanten bestoßen, Einband wasserfleckig. – Raabe/<br />

Hannich-B. 291.20. – Göbel 269. – KNLL XV, 982<br />

152. Toller, Ernst: Hoppla, wir leben! Ein Vorspiel <strong>und</strong> fünf Akte. Gustav<br />

Kiepenheuer Verlag, Potsdam. 1927. 141 S., 1 Bl. 8°, Orig.-Pappbd. (Bestell-Nr.<br />

KNE 6820) 180,00 €<br />

Erste Ausgabe. – Titelblatt mit eigenhändiger Signatur des Verfassers in Tinte. – Teil des<br />

Rückens originalgetreu ergänzt. – W/G 19 – Melzwig 685.1.<br />

153. Urzidil, Johannes: Goethe in Böhmen. Verlag Dr. Hans Epstein, Wien u.<br />

Leipzig. 1932. 273 S. Mit 40 Abbildungen auf Tafeln. 8°, Orig.-Leinenbd. mit<br />

-Schutzumschlag nach einem Entwurf von Exax-Spitzer (Wiener Werbeatelier<br />

von Alexander Exax <strong>und</strong> Oskar Spitzer). (Bestell-Nr. KNE7139) 150,00 €<br />

Erste Ausgabe. – Mit einer mehrzeiligen handschriftlichen Widmung des Verfassers auf<br />

Titelblatt, datiert „Prag, im Dezember 1934“. – Der 1896 in Prag geborene deutsch-tschechische<br />

Schriftsteller Urzidil gehörte dem Prager Kreis um Max Brod <strong>und</strong> Franz Kafka an.<br />

Er emigrierte 1939 aus der Tschechoslowakei in die USA, wo er auch nach 1945 blieb.<br />

– Schutzumschlag mit hinterlegten Randausrissen, Vorsätze im Gelenk rissig. – W/G 5.<br />

154. Wassermann, Jakob: Der Mann von vierzig Jahren. Ein kleiner Roman. S.<br />

Fischer Verlag, Berlin. 1913. 227 S., 2 Bll. 8°, Orig.Leinenbd. (Bestell-Nr. KNE6812)<br />

250,00 €<br />

Erste Ausgabe. – Vakat-Vorsatz mit handschriftlicher Widmung von Wassermann an<br />

seine Schwägerin Dora Michaelis (geb. Speyer) <strong>und</strong> ihren Mann Karl „in treuer Fre<strong>und</strong>schaft,<br />

Wien 1. März 1913“. Wassermann war von 1901 bis 1919 in erster Ehe mit Julie<br />

Speyer verheiratet. – Einband angestaubt, Vorsätze <strong>und</strong> Schnitt etwas stockfleckig.<br />

– W/G 22.<br />

155. Wolfenstein, Alfred: Mörder <strong>und</strong> Träumer. Drei szenische Dichtungen.<br />

Verlag Die Schmiede, Berlin. 1923. 57 S., 1 Bl. 8°, Orig.-Pappbd.. (Bestell-Nr. KNE<br />

7140) 180,00 €<br />

Erste Ausgabe. – Mit kurzer handschriftlicher Zueignung des Autors an seine damalige<br />

Ehefrau Henriette Hardenberg, bestehend aus dem einen Wort „Grete“, worin sich auch<br />

deren zunehmende Entfremdung ausdrückt; die 1916 geschlossene Ehe wurde 1930

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