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Computational Intelligence: die Natur als Vorbild für technische ...

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1.2 Suche nach neuen Problemlösungen: <strong>die</strong> <strong>Natur</strong> <strong>als</strong> <strong>Vorbild</strong><br />

Die logische Konsequenz der oben dargestellten Erkenntnisse scheint deshalb zu sein,<br />

<strong>die</strong> Strategie zu kopieren, welche <strong>die</strong> <strong>Natur</strong> offensichtlich erfolgreich benutzt, um solche<br />

schwierigen Aufgaben zu lösen. Da <strong>die</strong> <strong>Natur</strong> im Vergleich zur Technik gigantische Leistungen<br />

vollbringt, steht hier ein unerschöpfliches Ideenpotential zur Verfügung. Im Erfolgsfall<br />

könnte der Einsatz naturbasierter, d.h. am <strong>Vorbild</strong> der <strong>Natur</strong> orientierter Verfahren<br />

zu einer erheblichen Leistungssteigerung der Automatisierungstechnik beitragen.<br />

Daher <strong>die</strong> Motivation zur Beschäftigung mit dem Thema: High Tech lernt von High<br />

<strong>Natur</strong>e.<br />

Obwohl <strong>die</strong> Funktionsweise der betreffenden Prinzipien der <strong>Natur</strong> bisher nur bruchstückhaft<br />

bekannt ist, werden bereits seit einigen Jahren Versuche unternommen, <strong>die</strong>se<br />

in Automatisierungskonzepte umzusetzen. Über entsprechende Anwendungen wird in<br />

fachlich orientierten sowie populärwissenschaftlichen Veröffentlichungen unter folgenden<br />

Schlagzeilen - meist euphorisch - berichtet:<br />

/ Die Biologie hilft der Informatik auf <strong>die</strong> Sprünge / Den Fähigkeiten des menschlichen<br />

Gehirns auf der Spur / Chips mit Grips - autonome Roboter helfen das Gehirn zu verstehen<br />

/ Fuzzy Logik - näher zur <strong>Natur</strong> ? / Software züchten, statt sie zu schreiben / Fuzzy<br />

Logic - Computing with words ? / Neuronale Netze - Zukunftsmusik oder Realität ? /<br />

Gehirn und Gespinste: Mensch, Maschine - Kopfgeburten / Gehirnzellen auf einem<br />

Chip / Computer lernen denken /.<br />

Im folgenden sollen <strong>die</strong> Ursprünge der naturbasierten Verfahren kurz dargestellt und erste<br />

Erfolge, aber auch deren enorme bisher noch ungenutzte Potentiale aufgezeigt werden.<br />

Dadurch sollen Forscher, aber auch Entwickler und Anwender der industriellen<br />

Automatisierungstechnik <strong>für</strong> <strong>die</strong>ses <strong>für</strong> <strong>die</strong> zukünftige Wettbewerbsfähigkeit der Industrie<br />

bedeutende Thema sensibilisiert und zur innovativen Umsetzung ermuntert werden.<br />

Auch wenn <strong>die</strong> vorliegende Darstellung teilweise <strong>die</strong> gewohnte rein <strong>technische</strong> Ebene<br />

verläßt und <strong>für</strong> den Anwender einen teilweise noch futuristischen Aspekt aufweist, gilt<br />

es zu bedenken, daß „<strong>für</strong> <strong>die</strong> Praxisnähe von übermorgen <strong>die</strong> sogenannte Praxisferne<br />

von heute ein notwendiger Preis ist“ (Erich Staudt, Professor am Institut <strong>für</strong> Arbeitswissenschaft<br />

der Ruhr-Universität Bochum).<br />

Voraussetzung <strong>für</strong> eine erfolgreiche Arbeit auf dem Gebiet der naturbasierten Automatisierungsverfahren<br />

ist <strong>die</strong> fachübergreifende Betrachtung. Andererseits leisten das theoretische<br />

Gebäude sowie <strong>die</strong> Methoden der inzwischen zur Systemwissenschaft ausgebauten<br />

Regelungstechnik einen wesentlichen Beitrag auf dem Gebiet der Erforschung<br />

der natürlichen Intelligenz (Kognitionswissenschaft) sowie der Evolution. Hier arbeiten<br />

mittlerweile Biologie, Medizin, Mathematik, Informatik, aber auch Philosophie, Psychologie,<br />

Linguistik und verschiedene Ingenieurwissenschaften interdisziplinär zusammen.<br />

Zu einer Verstärkung der interdisziplinären Arbeit sowie zum Abbau von Hemmschwellen<br />

soll folgendes Zitat von Antoine de Saint-Exupery ermuntern:<br />

„Die Maschine trennt den Menschen nicht von den großen Dingen der <strong>Natur</strong>, sondern<br />

wirft ihn noch tiefer in sie hinein.“<br />

Das angefügte Literaturverzeichnis soll den Leser zum weiteren vertiefenden Studium<br />

anregen.

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