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Computational Intelligence: die Natur als Vorbild für technische ...

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liguistischen Wert betreffende Aussage (z.B. „es ist warm“) voll zu, ist sie dagegen<br />

Null, so ist keinerlei Übereinstimmung vorhanden.<br />

Mit Hilfe der Theorie der unscharfen Mengen gelingt <strong>die</strong> Zuordnung linguistischer Aussagen<br />

zu unscharfen Mengen. Entscheidungen, <strong>die</strong> bisher vom Menschen getroffen wurden,<br />

können mit Hilfe von Fuzzy-Methoden wirkungsvoll Rechnern übertragen werden.<br />

Mit Hilfe der Fuzzy-Technologie ist es möglich, das oft nur linguistisch verfügbare Expertenwissen<br />

<strong>für</strong> Automatisierungslösungen zu verwenden. Dies gilt <strong>für</strong> Anwendungen<br />

auf dem Gebiet der intelligenten Meßwertverarbeitung, Steuerung und Regelung sowie<br />

der Diagnose <strong>technische</strong>r Prozesse. Besondere Vorteile der Fuzzy Technologie werden<br />

sich bei der Entwicklung leistungsfähiger Expertensysteme ergeben. Diese Anwendung<br />

der künstlichen Intelligenz (KI) ist an der Modellierung durch <strong>die</strong> zweiwertige Logik gescheitert<br />

und gehört zu der „einzigen großen Enttäuschung auf dem Gebiet des Einsatzes<br />

der Digitalrechner“ [13].<br />

Da <strong>die</strong> Koppelung von Automatisierungssystemen mit den Sensoren und Aktoren eines<br />

industriellen Prozesses im allgemeinen über Analogwerte, d.h. reelle Zahlen erfolgt, hat<br />

E.H. Mamdani Transformationen zwischen den Ein- und Ausgangsgrößen des Prozesses<br />

und der Fuzzy-Welt vorgeschlagen [17]:<br />

• Die in der Fuzzifizierungsphase erfolgende „Vergröberung“ von Prozeßinformation<br />

(zum Beispiel ϑ = 22,5 °C → ϑ ist gleich warm) führt zu einer Informationsreduzierung<br />

und damit zu Entscheidungsräumen mit niedriger Dimension, so daß <strong>die</strong> effektive<br />

Ausführung komplexer Entscheidungsprozesse möglich wird.<br />

• In der Entscheidungs- oder Inferenzphase erfolgt der eigentliche Problemlösungsvorgang<br />

unter Nutzung der in der Regelbasis niedergelegten linguistisch formulierten<br />

Expertenerfahrung.<br />

• In der anschließenden Defuzzifierungsphase werden <strong>die</strong> unscharfen Ergebnisse des<br />

Entscheidungsprozesses zusammengefaßt und in <strong>die</strong> Welt der reellen Zahlen transformiert,<br />

so daß an den Prozeß wieder „scharfe“ (d.h. nichtlinguistische) Stellbefehle<br />

ausgegeben werden können.<br />

Die Auswahl, welche Informationen wie zu „vergröbern“ sind, ohne daß wesentliche<br />

Aspekte verloren gehen, setzt allerdings viel Prozeßwissen und Erfahrung voraus.<br />

Zur Beseitigung weit verbreiteter Mißverständnisse sei abschließend auf Gemeinsamkeiten<br />

und Unterschiede der Begriffe (sprachlicher) Unschärfe und Wahrscheinlichkeit<br />

hingewiesen: beide beruhen auf Abstufungen; der erste auf der Abstufung von Wahrheit,<br />

der zweite auf der Abstufung von Erwartung.

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