02.01.2015 Aufrufe

Wie sieht es im Pflegealltag wirklich aus? - Fakten zum ... - DBfK

Wie sieht es im Pflegealltag wirklich aus? - Fakten zum ... - DBfK

Wie sieht es im Pflegealltag wirklich aus? - Fakten zum ... - DBfK

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Arbeitsanweisungen unklar<br />

Prozent<br />

36,6<br />

63,4<br />

32,1<br />

67,9<br />

44,2<br />

55,8<br />

54,1<br />

45,9<br />

G<strong>es</strong>amte Stichprobe<br />

(N=3048)<br />

Krankenhäuser (N=2125) Pflegehe<strong>im</strong>e (N=595) Ambulante Pflegedienste<br />

(N=283)<br />

selten-nie<br />

häufig-oft<br />

Abbildung 10: Unklare Arbeitsanweisungen<br />

In den letzten 12 Monaten sind die Teilnehmenden ohne Rücksicht auf die eigene<br />

… „Ist <strong>es</strong> für Sie vorstellbar, bis <strong>zum</strong> 67, Lebensjahr den<br />

Pflegeberuf <strong>aus</strong>zuüben“, fragten wir 20 ältere – meist Mitte<br />

50-jährige – Pflegekräfte. „So, wie <strong>es</strong> jetzt <strong>aus</strong><strong>sieht</strong>: Nein!“<br />

war die mild<strong>es</strong>te Antwort. „Vollkommen unvorstellbar!“ war<br />

die überwiegende Antwort. Nur ganz wenige antworteten<br />

zwar sprachlich vorsichtiger, doch inhaltlich ganz ähnlich.<br />

Kaum jemand kann sich vorstellen, dass di<strong>es</strong>e Arbeit bis <strong>zum</strong><br />

65., g<strong>es</strong>chweige denn bis <strong>zum</strong> 67. Lebensjahr durchgehalten<br />

werden kann. Die Überlegungen schwanken zwischen<br />

g<strong>es</strong>undheitsbegründeter Frührente, vorgezogener Altersrente,<br />

Altersteilzeit oder Kündigung. Das heißt nicht, dass an den<br />

völligen Ruh<strong>es</strong>tand gedacht wird; <strong>es</strong> ist allen klar, dass <strong>es</strong><br />

ohne zusätzlichen Verdienst nicht gehen wird, doch die<br />

Pflegearbeit <strong>im</strong> engeren Sinne scheidet bei den meisten<br />

Befragten als Option <strong>aus</strong>.<br />

„Viele denken: Vielleicht schaff`ich das bis 60. Bis 67 kann<br />

sich keiner vorstellen. Alle beginnen von 57, 58 an, an ein<br />

privat<strong>es</strong>, persönlich<strong>es</strong> Ausstiegsszenario zu denken. Bis 67<br />

jedenfalls, das kann sich kein Krankenpfleger, keine<br />

Krankenschw<strong>es</strong>ter vorstellen. Ehrlich nicht!“<br />

„Mit einem Rollator und einem Zivi an der Seite. Ja, <strong>es</strong> ist<br />

einfach so, und wenn ich mir das vorstelle, bis 65 oder<br />

eventuell noch länger zu arbeiten, dann kommt mir das<br />

Gr<strong>aus</strong>en. Ich weiß nicht, wie man sich das denkt.“<br />

„Bis 67 – ja das ginge genau dann, wenn die<br />

Arbeitsbedingungen sich ändern würden: Mehr Personal,<br />

mehr Wertschätzung, mehr Reflexion, ja, und Zuwendung.<br />

Jemand, die <strong>im</strong>mer nur Zuwendung vergibt, braucht auch<br />

selbst Zuwendung.“…<br />

(alle Zitate di<strong>es</strong><strong>es</strong> Kastens <strong>aus</strong> Hien, W.: Pflegen bis 67 Die<br />

g<strong>es</strong>undheitliche Situation älterer Pflegekräfte; S. 9f; Mabuse-Verlag<br />

2009)<br />

G<strong>es</strong>undheit 5-mal krank<br />

<strong>zum</strong> Dienst gegangen, <strong>im</strong><br />

Pflegehe<strong>im</strong> 6-mal. Erschwerend<br />

zu di<strong>es</strong>er Art<br />

der Betriebsbindung, sei<br />

<strong>es</strong> die Sorge um Arbeitsplatzverlust,<br />

Im Stich<br />

Lassen der Kollegnnen<br />

oder der PatientInnen/BewohnerInnen<br />

oder auch<br />

persönlich<strong>es</strong> Pflicht- und<br />

Verantwortungsgefühl sich<br />

selber gegenüber, ist auch<br />

eine geregelte P<strong>aus</strong>enzeit<br />

allgemein unter den<br />

Teilnehmenden kein organisationskulturell<strong>es</strong><br />

Highlight<br />

<strong>im</strong> Alltag. So berichten<br />

48,2%, nie oder<br />

seltener als einmal <strong>im</strong><br />

Monat eine vollständige<br />

und ung<strong>es</strong>törte P<strong>aus</strong>e zur<br />

Verfügung zu haben (ambulante Pflege 61,5%, Pflegehe<strong>im</strong> 51,4%, Krankenh<strong>aus</strong><br />

<strong>Wie</strong> <strong>sieht</strong> <strong>es</strong> <strong>im</strong> <strong>Pflegealltag</strong> <strong>wirklich</strong> <strong>aus</strong> <strong>Fakten</strong> <strong>zum</strong> Pflegekollaps - 14 -

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!