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Konsensuspapier (pdf)

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H.HALTMAYER, G.RECHBERGER, P.SKRIBOTH, A.SPRINGER, W.WERNER<br />

Substitutionsgestützte Behandlung Opioidabhängiger<br />

wird deshalb als Behandlung der Wahl für opiatabhängige Schwangere betrachtet. Eine<br />

Entzugsbehandlung während der Schwangerschaft und unmittelbar danach ist dagegen<br />

kontraindiziert. Morphin ist, wie auch Methadon und Buprenorphin, Mittel der Wahl. Bei<br />

Neugeborenen, deren Mütter während der Schwangerschaft mit Opioiden wie Morphin<br />

substituiert wurden, ist mit Entzugserscheinungen zu rechnen. Das Ausmaß des neonatalen<br />

Entzugssyndroms und die Höhe der Opioid-Erhaltungsdosis der Mutter korrelieren nicht<br />

linear.<br />

Opioide werden in der Muttermilch ausgeschieden. Die Entscheidung, ob bei einer<br />

Substitutionsbehandlung gestillt werden darf/soll, ist im Einzelfall von Ärzten der<br />

behandelnden Einrichtung zu treffen.<br />

III.4.2. Substanzen<br />

Methadon<br />

Methadonum hydrochloricum (6-Dimethylamino-4,4-diphenyl-3-heptanon) ist ein Razemat<br />

aus 50% L-Methadon (Levomethadon) und 50% D-Methadon (Dextromethadon).<br />

In Österreich steht D,L-Methadon als Pulver zur Verfügung und wird in Form einer<br />

Magistraliter-Rezeptur als wässrige Lösung (mit Sirup versetzt) zur oralen Anwendung<br />

verschrieben. Darüber hinaus gibt es in Deutschland D,L-Methadon in Tablettenform<br />

(Methaddict ® ) sowie reines L-Methadon als Lösung (L-Polamidon ® ). Das<br />

Dosierungsverhältnis von dem in Deutschland in Verwendung stehenden L-Methadon (L-<br />

Polamidon ® ) zu D,L-Methadon beträgt 1:2.<br />

Buprenorphin<br />

Buprenorphin wird aus dem Opiumalkaloid Thebain gewonnen und halbsynthetisch<br />

hergestellt. Thebain selbst ist – neben Morphium und Codein – eines der zahlreichen im<br />

Schlafmohn (Papaver somniferum) vorkommenden Alkaloide.<br />

Handelsnamen:<br />

• Temgesic ® Sublingualtabletten zu 0,2 und 0,4mg, sowie Transtec ® (transdermales<br />

Pflaster): zur Schmerztherapie zugelassen<br />

• Subutex ® Sublingualtabletten zu 2 und 8mg, sowie Suboxone ® Sublingualtabletten (in<br />

Kombination mit Naloxon) zu 2/0,5 und 8/2mg: zugelassen für die<br />

Substitutionsbehandlung von Opioidabhängigen<br />

ÖGABS 2009 22

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