WINAPO - RZH Rechenzentrum für Heilberufe GmbH
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freizeit und kultur<br />
tionalmuseum, daneben gibt es Theater<br />
und Oper. Und Auckland, die selbsternannte<br />
SegelHauptstadt zwischen Südsee<br />
und TasmanSee, ist der vibrierende<br />
Schmelztiegel der Nation – mit amerikanisch<br />
anmutender Skyline. Trotzdem<br />
bleibt auch hier die Natur immer spürbar.<br />
Die „Kiwis“ lassen sich das Baden, Surfen,<br />
Segeln oder Angeln nicht nehmen.<br />
Und das Wandern erst recht nicht: Neuseeland<br />
ist ein Paradies <strong>für</strong> Wanderer<br />
und Trekker. Manche Wege gelten als<br />
Klassiker <strong>für</strong> Bergfreunde aus aller Welt.<br />
Den besten Klang hat die neunstündige<br />
TagesTour mitten durchs vulkanische<br />
Herz der Nordinsel: „Tongariro Crossing“<br />
– dieser Name lässt auch in den Alpen<br />
die Augen leuchten. Es geht über vulkanisches<br />
Geröll an aktiven Vulkanen wie<br />
den Ruapehu vorbei zu den Tama Lakes.<br />
Das Panorama umfasst 360GradNeuseeland<br />
im Breitwandformat. Die Tour<br />
2<br />
ist anstrengend, man sollte trittsicher<br />
sein und genug Proviant mitnehmen.<br />
Übrigens: In dieser grandiosen Einöde<br />
hat HerrderRingeRegisseur Peter Jackson<br />
die mythischunheimlichen Filmszenen<br />
von „Mordor“ gedreht, mit tief<br />
hängenden dunklen Wolken, archaischer<br />
Landschaft und gewaltiger Naturkulisse<br />
– typisch Neuseeland eben.<br />
Ähnlich unverfälscht ist das Land in den<br />
„Fjordlands“ der Südinsel. Auf einer<br />
Bootsfahrt durch den Doubtful Sound<br />
erleben wir wolkenkratzerhohe Wasserfälle,<br />
die aus dichten Regenwäldern ins<br />
Meer stürzen, sehen Seehunde und Seelöwen<br />
auf grauen, sturmgepeitschten<br />
Felsen mitten im Wasser und werden<br />
uns bewusst, was im gezähmten Mitteleuropa<br />
fehlt: der direkte Zugang zur<br />
Natur, den man in Neuseeland immer<br />
wieder erleben kann.<br />
Pohutu-Geysir bei Rotorua, etwa drei Autostunden südlich von Auckland Foto: DirkR<br />
Besonders natürlich rund um Rotorua<br />
mitten auf der Nordinsel: Da brodelt<br />
und blubbert die Erde, die Luft riecht<br />
nach Schwefel, Geysire schleudern kochendes<br />
Wasser in die Höhe, Schlammlöcher<br />
und Giftseen müssen umgangen<br />
werden. Der Thermalgürtel Neuseelands<br />
lockt Hunderttausende von LabsalSuchenden<br />
aus aller Welt an. Es gibt<br />
herrliche Thermen und faszinierende<br />
Pools. Im Hidden Valley geht’s per Boot<br />
zu Sinterterrassen und Schwefelquellen,<br />
in Wairotapu lassen „Teufelsbad“<br />
und giftgrüne Teiche wohliges Schauern<br />
entstehen, Wakarewarea bietet dampfende<br />
Heißwasserfontänen direkt am<br />
Stadtrand von Rotorua, dem meistbesuchten<br />
Touristenort des Landes, mit<br />
unzähligen Geschäften, wo man den typischen<br />
Schmuck aus grüner Jade oder<br />
weißen Knochen kaufen kann.<br />
Doch schnell hat man wieder genug<br />
vom Stadtleben. Wir müssen noch einmal<br />
hinaus in die Natur Neuseelands.<br />
Wir gehen Wandern und Bootfahren im<br />
Abdel Tasman Nationalpark – vielleicht<br />
einem der schönsten Flecken der Erde.<br />
Ockerfarbene Sandstrände leuchten<br />
aus grün bewachsenen Hügeln, Kajakfahrer<br />
paddeln in sanft geschwungene<br />
Buchten, man übernachtet in einfachen<br />
Hütten weitab der Zivilisation und läuft<br />
tagelang auf bestens markierten und<br />
gepflegten Pfaden durch den Park.<br />
Wir werden immer ruhiger und gelassener<br />
– und haben nur ein Problem:<br />
die „Sandflies“. Es gibt in Neuseeland<br />
keine Gifttiere, keine Raubtiere, keine<br />
Malaria, nur diese Sandfliegen: winzig<br />
klein und gemein. Hauptsächlich an<br />
der Westküste fallen sie gnadenlos<br />
über jeden Menschen her, der nur ein<br />
bisschen nackte Haut zeigt und beißen<br />
ihn unbarmherzig. Ohne Mückenschutz<br />
geht da gar nichts!<br />
Thomas Lauterbach hat solche Probleme<br />
nicht: An der Bay of Islands<br />
fühlen sich die Sandfliegen offenbar<br />
nicht wohl. Er kann sein Weißbier ungestört<br />
im Freien trinken und uns in der<br />
hereinbrechenden Dämmerung noch<br />
mal fragen: „Versteht Ihr, dass ich hier<br />
nicht mehr weg will?“ Klar, uns geht’s<br />
schließlich genauso.<br />
Lutz Bäucker