Geldmenge und Preise - Arbeitsauftrag - Iconomix
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GELDMENGE UND PREISE<br />
«M × V = P x Y»<br />
Diese modernen Formen des Geldes sind besonders praktisch.<br />
Sie funktionieren aber nur, wenn das Vertrauen in den<br />
Herausgeber des Geldes vorhanden ist, denn Papiergeld hat,<br />
wie bereits erwähnt, per se kaum einen Wert. Zudem lässt<br />
es sich leicht vermehren. In modernen Volkswirtschaften<br />
ist es deshalb die Aufgabe der Zentralbanken, für das notwendige<br />
Vertrauen in die Werthaltigkeit, also in die Kaufkraft<br />
des Geldes, zu sorgen. Das heisst, das Geldmonopol liegt<br />
beim Staat bzw. bei den staatlichen Zentralbanken. In der<br />
Schweiz darf nur die Schweizerische Nationalbank (SNB)<br />
Banknoten herausgeben. 2<br />
1.3 <strong>Geldmenge</strong> <strong>und</strong> Kaufkraft<br />
Die Nützlichkeit von Geld hängt von dessen Kaufkraft ab.<br />
Mit einer H<strong>und</strong>erternote konnte man sich im Jahr 1950 noch<br />
weit mehr Güter kaufen als heute. Die H<strong>und</strong>erternote war<br />
damals also offensichtlich wertvoller, das heisst, ihre Kaufkraft<br />
war 1950 grösser als heute. Sinkt die Kaufkraft des<br />
Geldes, bekommt man bei einer Transaktion weniger Güter<br />
<strong>und</strong> Dienstleistungen dafür. Verantwortlich für den Verlust<br />
an Kaufkraft ist das gestiegene Preisniveau.<br />
Es gilt: Je höher das Preisniveau, desto tiefer der Wert <strong>und</strong><br />
somit die Kaufkraft des Geldes.<br />
Kaufkraft messen<br />
Wie misst man die Kaufkraft einer Geldeinheit Sie wird<br />
gemessen, indem ein sogenannter Warenkorb gebildet wird.<br />
Dieser Warenkorb enthält die wichtigsten Güter <strong>und</strong> Dienstleistungen,<br />
welche ein durchschnittlicher Haushalt konsumiert.<br />
Das sind unter anderem Lebensmittel, Mieten, die<br />
Kosten eines Autos <strong>und</strong> des öffentlichen Verkehrs. Aus dem<br />
Preis dieses Warenkorbs wird ein Index berechnet, indem<br />
der Preis des Warenkorbs in einem bestimmten Basisjahr<br />
auf 100 normiert wird. Dieser Index wird in der Schweiz<br />
Landesindex der Konsumentenpreise (LIK) oder Konsumentenpreisindex<br />
genannt. Die Höhe des Index entspricht dem<br />
Preisniveau. Die Kaufkraft besagt nun, welchen Bruchteil<br />
des Warenkorbs wir mit einer Geldeinheit kaufen können:<br />
1 Geldeinheit<br />
Kaufkraft 1 Geldeinheit =<br />
Preis des Warenkorbs<br />
Der Fokus liegt hier auf den Konsumentenpreisen.<br />
Genau genommen müsste aber die Kaufkraft des Geldes<br />
sämtliche Güter <strong>und</strong> Dienstleistungen umfassen, die in<br />
einer Volkswirtschaft gegen Geld getauscht werden,<br />
so beispielsweise auch die <strong>Preise</strong> für Vermögenswerte<br />
wie Immobilien oder Wertpapiere. Diese sind aber im<br />
oben genannten Warenkorb nicht enthalten.<br />
Änderungen bei der Kaufkraft<br />
Wie kommt es zu Veränderungen bei der Kaufkraft Die<br />
Kaufkraft des Geldes – auch «der Preis des Geldes» ge -<br />
-nannt – bildet sich auf dem sogenannten Publikumsgeldmarkt<br />
(zu diesem Begriff siehe Kapitel 3, Seite 5). Eine<br />
Änderung der Kaufkraft ist stets auf Verschiebungen bei<br />
der Nachfrage bzw. beim Angebot auf diesem Publikumsgeldmarkt<br />
zurückzuführen. Solche Verschiebungen verändern<br />
das Gleichgewicht <strong>und</strong> damit die Kaufkraft.<br />
Wie Abbildung 1 zeigt, gilt Folgendes:<br />
Steigt die Geldnachfrage (Verschiebung nach rechts),<br />
steigt die Kaufkraft.<br />
Sinkt die Geldnachfrage (Verschiebung nach links),<br />
sinkt die Kaufkraft.<br />
Steigt das Geldangebot (Verschiebung nach rechts),<br />
sinkt die Kaufkraft.<br />
Sinkt das Geldangebot (Verschiebung nach links),<br />
steigt die Kaufkraft.<br />
Insbesondere führt ein viel zu grosses Angebot an Geld<br />
zu einem vollständigen Wertzerfall des Geldes.<br />
Geldangebot<br />
Kaufkraft des Geldes<br />
Geldnachfrage<br />
Mit anderen Worten: Kaufkraft <strong>und</strong> Preisniveau verhalten<br />
sich invers zueinander. Je höher das Preisniveau, desto<br />
geringer ist die Kaufkraft des Geldes.<br />
Abbildung 1: Gleichgewicht am Publikumsgeldmarkt<br />
<strong>Geldmenge</strong><br />
2<br />
Die Münzen werden von Swissmint, einer selbstständigen Einheit der eidgenössischen B<strong>und</strong>esverwaltung, herausgegeben.<br />
Version September 2013<br />
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