S T A N D O R T S T U D IE F R E IB Ä D E R D E R S T Ä - Schönau
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STANDORTSTUD<strong>IE</strong> FRE<strong>IB</strong>ÄDER<br />
DER STÄDTE SCHÖNAU UND TODTNAU<br />
STANDORTSTUD<strong>IE</strong> FRE<strong>IB</strong>ÄDER STADT<br />
SCHÖNAU IM SCHWARZWALD UND STADT<br />
TODTNAU<br />
KURZFASSUNG<br />
Endfassung Februar 2006<br />
HHP HAGE +HOPPENSTEDT PARTNER
IMPRESSUM<br />
IMPRESSUM<br />
IMPRESSUM<br />
Bearbeiter: Dipl. Ing. Gottfried Hage<br />
Dipl. Ing. Sabine Mall<br />
Rottenburg am Neckar, Februar 2006<br />
HHP HAGE+HOPPENSTEDT PARTNER<br />
Raum- und Umweltentwicklung<br />
Gartenstraße 88, 72108 Rottenburg<br />
Fon: 07472 - 962220<br />
e-mail: hage@hhp-raumentwicklung.de
INHALT INHALT INHALT INHALT<br />
1 Veranlassung und Zielsetzung 1<br />
2 Übersicht zum Raum 1<br />
3 Bädersituation in der Region 3<br />
4 Vergleich der Badstandorte 4<br />
4.1 Größe der Anlage ............................................................... 4<br />
4.2 Auslastung der Freibäder.................................................... 4<br />
4.3 Zustand der Anlagen........................................................... 5<br />
4.4 Verkehrsanbindung............................................................. 6<br />
4.5 Bevölkerung und Tourismus................................................ 7<br />
4.6 Natürliche Voraussetzungen ............................................... 8<br />
4.7 Schutzstatus....................................................................... 9<br />
4.8 Kumulative Effekte.............................................................. 9<br />
4.9 Erweiterungsmöglichkeiten ................................................10<br />
4.10 Besucherbefragung Sommer 2005 .....................................10<br />
4.10.1 Herkunft der Besucher ............................................10<br />
4.10.2 Benutzte Verkehrsmittel..........................................12<br />
5 Aufzeigen und Diskussion der Konsequenzen<br />
der Analyse 13<br />
6 Rahmenbedingungen und Kriterien der Badentwicklung<br />
15<br />
7 Diskussion der potentiellen Erweiterungsflächen<br />
und Standortalternativen 16<br />
7.1 Erweiterungsflächen ..........................................................17<br />
7.2 Standortalternativen .........................................................18<br />
7.3 Ausblick.............................................................................19
STANDORTSTUD<strong>IE</strong> FRE<strong>IB</strong>ÄDER DER STÄDTE SCHÖNAU UND TODTNAU<br />
1 VERANLASSUNG UND Z<strong>IE</strong>LSETZUNG<br />
Die Städte Schönau im Schwarzwald und Todtnau betreiben insgesamt drei Freibäder. Der<br />
schlechte Zustand der Bäder und der notwendige Handlungsbedarf haben die Städte bewogen,<br />
gemeinsam über die weitere Entwicklung der Bäder nachzudenken.<br />
Zur Situation und den Möglichkeiten der einzelnen Standorte:<br />
Das Freibad Schönau wurde 1969 in Betrieb genommen. Im Jahr 1980 wurde zur Beheizung<br />
des Schwimmbadwassers eine Wärmepumpe eingebaut. Die Beckendurchströmung ist nach<br />
den Anforderungen der DIN 19643 als mangelhaft zu beurteilen, die Filteranlage ist in den<br />
nächsten Jahren auszutauschen und das Planschbecken ist an die Aufbereitungsanlage anzuschließen.<br />
Um den Weiterbetrieb des Bades zu gewährleisten, sind seit vielen Jahren laufende<br />
Instandhaltungsmaßnahmen erforderlich.<br />
Der bauliche Zustand des städtischen Freibades erfordert mittelfristig eine Sanierung bzw.<br />
einen Umbau des Freibades.<br />
Das Schwimmbad Todtnau wurde 1930 in Betrieb genommen. Umbauten erfolgten 1964 und<br />
1976. Die Anlage entspricht aufgrund fehlender Überlaufrinnen und den Anforderungen an<br />
erhöhte Wasserumwälzung und Reinigung nicht mehr den heutigen Standards. Die veraltete<br />
Wasseraufbereitungstechnik wäre bei größeren Schäden nicht mehr sinnvoll reparabel oder<br />
ergänzbar. Das Becken ist ebenfalls sanierungsbedürftig. Mittelfristig, spätestens beim Versagen<br />
der technischen Anlagen, ist eine Sanierung oder ein Umbau des Bades erforderlich.<br />
Das Schwimmbad in Todtnauberg ist veraltet und entspricht nicht modernen Anforderungen.<br />
Das in Holzbauweise erstellte Hauptgebäude ist sanierungsbedürftig. Die Anlage lässt sich<br />
derzeit insgesamt mit relativ wenig Aufwand betreiben. Mittelfristig wären für eine Sanierung<br />
hohe Finanzmittel bereit zu stellen.<br />
Beschluss der Gemeinderäte von Schönau und Todtnau<br />
Um auch künftig ein Bad als wichtige Freizeit- und Erholungseinrichtung im Oberen Wiesental<br />
vorweisen zu können ist die Gemeinsamkeit der Stadt Todtnau, der Stadt Schönau im<br />
Schwarzwald und der anderen Verbandsgemeinden des GVV Schönau notwendig.<br />
Der Gemeinderat der Stadt Schönau im Schwarzwald und der Gemeinderat der Stadt Todtnau<br />
hat seine grundsätzliche Absicht bekundet, eine gemeinsame Lösung zu prüfen.<br />
Im Rahmen dieser Studie sollen nun die bestehenden sowie neue gemeinsame Standorte<br />
untersucht und die jeweiligen Vor- und Nachteile abgewogen werden.<br />
Nach Vorliegen der Standortstudie werden die Gemeinden über die weitere Vorgehensweise<br />
entscheiden.<br />
2 ÜBERSICHT ZUM RAUM<br />
NATUR UND KULTUR<br />
LANDSCHAFTS-<br />
STRUKTUR UND<br />
CHARAKTERISTIK<br />
RUHE UND UNZER-<br />
SCHNITTENE RÄUME<br />
• Tief und steil eingeschnittenes Wiesental, Sohle zwischen 450 - 700 (800) m ü NN; umgeben von<br />
kuppigem Bergland<br />
• ;Steile, meist steinige Oberhänge; Kuppen z.B. Feldberg und Belchen bis über 1.400 m ü NN, mit<br />
Hochweiden und subalpinen, hochstaudenreichen Mischwäldern;<br />
• glazial überformte Wannen und Kessel (z. B. Todtnau oder Präg);<br />
Hochlagen bewaldet, Hänge meist Wiese und Weide, kaum Ackerbau.<br />
• Das Wiesental ist bis in Höhe Utzenfeld stärker verlärmt; vor allem die Hänge westlich der Wiese<br />
werden vergleichsweise häufig durch Landesstraßen zerschnitten. Zeitweise starke Fluglärmbelastung<br />
im Bereich um Todtnau (Tieffluggebiet).<br />
HAGE+HOPPENSTEDT PARTNER Raum- und Umweltentwicklung<br />
1
STANDORTSTUD<strong>IE</strong> FRE<strong>IB</strong>ÄDER DER STÄDTE SCHÖNAU UND TODTNAU<br />
NATUR UND KULTUR<br />
LANDSCHAFTS-<br />
STRUKTUR UND<br />
CHARAKTERISTIK<br />
RUHE UND UNZER-<br />
SCHNITTENE RÄUME<br />
• Tief und steil eingeschnittenes Wiesental, Sohle zwischen 450 - 700 (800) m ü NN; umgeben von<br />
kuppigem Bergland<br />
• ;Steile, meist steinige Oberhänge; Kuppen z.B. Feldberg und Belchen bis über 1.400 m ü NN, mit<br />
Hochweiden und subalpinen, hochstaudenreichen Mischwäldern;<br />
• glazial überformte Wannen und Kessel (z. B. Todtnau oder Präg);<br />
Hochlagen bewaldet, Hänge meist Wiese und Weide, kaum Ackerbau.<br />
• Das Wiesental ist bis in Höhe Utzenfeld stärker verlärmt; vor allem die Hänge westlich der Wiese<br />
werden vergleichsweise häufig durch Landesstraßen zerschnitten. Zeitweise starke Fluglärmbelastung<br />
im Bereich um Todtnau (Tieffluggebiet).<br />
KLIMA • Das Belchen-Feldberg-Gebiet gilt als das schneesicherste Gebiet der deutschen Mittelgebirge;<br />
Höhenlagen der Gemeinden Wieden und Todtnau.<br />
ORTSBILD, BAU-,<br />
KULTUR- UND<br />
BODENDENKMALE<br />
LANDSCHAFTSBILD-<br />
QUALITÄT<br />
• Bis auf Höhe Fröhnd ist das Wiesental lufthygienisch und bioklimatisch belastet, die Hänge zum<br />
Wiesental sind vergleichsweise gering belastet und weisen Schonklima auf. Die Höhenlagen liegen<br />
in einer Zone mit Reizklima und sind weitgehend lufthygienisch unbelastet.<br />
• Gletscherfindling in Tunau<br />
• Todtnauer Wasserfälle<br />
• NSG Gletscherkessel Präg (Blockhalden, Weidfelder, -Weidbuchen)<br />
• “Schneiderhof“ in Endenburg-Kirchhausen (Museum)<br />
• sehr hohe Landschaftsbildqualität<br />
FREIZEIT, ERHOLUNG UND TOURISMUS<br />
GROSSRAUM UND<br />
ANBINDUNG<br />
ERHOLUNGS-<br />
INFRASTRUKTUR<br />
TOURISTISCHE<br />
ATTRAKTIONEN<br />
geprägt durch außergew. natürliche Ausstattung (Hochschwarzwald: Gipfel, felsig, steil, Bergbäche,<br />
…) und außergew. naturbelassene Elemente (Moorflächen, Gletschersenken, …);<br />
• außergewöhnliche Erlebnisqualität<br />
• Ländlicher Raum an der Verkehrsachse B 317.<br />
• Bahnanschluss: Wiesentalbahn Basel BadBf - Zell i.W. mit Haltepunkt in Zell (RB)<br />
• Loipen, Rodelhänge, Lifte, Skischule, Beschneiungsanlagen in Brandenburg-Fahl<br />
• Schlittschuhlaufen (Utzenfeld),<br />
• Freibad in Todtnau, Todtnauberg, Schönau, Zell i. W.<br />
• Reiterhof, Kutschfahrten<br />
• Gleitschirmfliegen (Kurse) Wieden, Brandenburg-Fahl<br />
• Kletterfelsen bei Todtnau und Muggenbrunn<br />
• Konzerte, Bauerntheater, Klopfsäge in Fröhnd, Glasbläserei in Aftersteg<br />
• Campingplätze in Zell i.W. - Mambach, Schönau, und Todtnau - Muggenbrunn<br />
• Besucherbergwerk “Finstergrund“ in Wieden-Utzenfeld<br />
• Mountain-Bike Fun-Park Todtnau (mit Kletterfelsen)<br />
• Todtnauer Wettkämpfe im Skiabfahrtslauf<br />
GESUNDHEIT, KUR • staatlich anerkannte Luftkurorte Todtnau, Todtnauberg, Muggenbrunn und Schönau<br />
• staatlich anerkannte Erholungsorte Wieden, Aftersteg, Aitern, Utzenfeld, Pfaffenberg, Zell i.W.<br />
und Gersbach<br />
GÄSTESTRUKTUR • Selbsteinschätzung der Gemeinden Wieden, “Belchenland“, Todtnau und Zell i. W.:<br />
Saisonaler Schwerpunkt ist der Sommer und der Herbst, in Todtnau auch der Winter. Es dominiert in den meisten<br />
Gemeinden der Langzeiturlaub.<br />
ORGANISATION,<br />
ZUSAMMENARBEIT,<br />
WERBUNG,<br />
MARKETING<br />
• Fremdenverkehrsintensität (Übernachtungen / Einwohner):<br />
Todtnau, Wieden, Aitern: sehr hoch<br />
Böllen, Fröhnd, Schönenberg, Tunau und Utzenfeld: hoch<br />
Zell i. W., Schönau, Wembach und Häg-Ehrsberg: mittel<br />
• Selbsteinschätzung der Gemeinden Wieden, “Belchenland“, Todtnau und Zell i. W.:<br />
Neben anderen Wirtschaftszweigen spielt der Tourismus eine wichtige Rolle; in Wieden ist er der wichtigste<br />
Wirtschaftssektor.<br />
• Belchenland: Zusammenschluss der GVV Schönau als Tourismusverband<br />
HAGE+HOPPENSTEDT PARTNER Raum- und Umweltentwicklung<br />
2
STANDORTSTUD<strong>IE</strong> FRE<strong>IB</strong>ÄDER DER STÄDTE SCHÖNAU UND TODTNAU<br />
FREIZEIT, ERHOLUNG UND TOURISMUS<br />
Die Entwicklung der Freibadsituation im Oberen Wiesental betrifft sowohl die einheimische<br />
Bevölkerung wie auch natürlich die Urlauber. Eine Betrachtung der touristischen Aspekte kann<br />
bei der Ausrichtung einer zukünftigen Entwicklung helfen.<br />
Schwarzwald<br />
Mit dem Gesamtimage des Schwarzwaldes 1 werden folgende positive Eigenschaften in Verbindung<br />
gebracht:<br />
- schöne Landschaft, Naturerlebnis<br />
- Vielseitigkeit, ganzjährige Attraktivität<br />
- Gesundheit, Kurorte und Heilbäder<br />
- Verbindung zwischen Natur und Gesundheit als wichtigste Assoziation<br />
- Sport: Wandern und moderater Wintersport<br />
- Ruhe, Erholung, Ausspannen<br />
- Genießen, gutes Essen und Trinken<br />
- Mittelalterliche Kleinstädte, Sehenswürdigkeiten, Traditionen.<br />
Nutzungsansprüche, die sich primär auf landschaftsstrukturelle Qualitäten gründen, lassen<br />
sich generalisiert zusammenfassen:<br />
• aktive Freizeitform bzw. Erholung mit starkem Landschaftsbezug (z. B. skifahren)<br />
• ruhige, rekreative Freizeitnutzung/Erholung mit starkem Landschaftsbezug (z. B. wandern).<br />
Ziel muss es sein, ausgehend von den landschaftlichen Charakteristika, auch die infrastrukturellen<br />
Angebote eines Erlebnisurlaubes zu stärken. Hierzu gehört auch ein attraktives Angebot<br />
im Bäderbereich.<br />
NATURPARK SÜDSCHWARZWALD<br />
In einem Naturpark sollen Natur- und Landschaftsschutz mit menschlichen Nutzungsansprüchen<br />
in Einklang gebracht werden; der wirtschaftende Mensch wird gezielt in das Konzept einbezogen.<br />
Ziel ist das harmonische Mit- und Nebeneinander von Natur und Mensch, die<br />
nachhaltige und landschafts- und naturverträgliche Entwicklung einer Region, mit der der<br />
besondere Charakter von Region und Landschaft langfristig bewahrt bleibt.<br />
Besonders wichtig ist die Abstimmung von Zielen und Interessen des Natur- und Landschaftsschutzes<br />
mit einer vitalen Land- und Forstwirtschaft und einer attraktiven Urlaubs- und Freizeitnutzung.<br />
Gleichzeitig soll genug Raum für eine nachhaltige Siedlungsentwicklung bleiben,<br />
damit die Region für Ihre Bewohner lebenswert bleibt.<br />
3 BÄDERSITUATION IN DER REGION<br />
Die Ausstattung mit normalen Freibädern ist für den zentralen Südschwarzwald besonders<br />
unter dem Aspekt der touristischen Infrastruktur für die Sommersaison als grenzwertig zu<br />
betrachten. Im engeren Umkreis um Schönau und Todtnau bietet nur Zell im Wiesental ein<br />
Freibad, ein Hallenbad findet sich in Bernau. Beide Orte liegen ca. 20 km entfernt. Zumindest<br />
die Bäder in Schönau und Todtnau übernehmen hier Versorgungsfunktion.<br />
Dagegen ist die Gesamtregion besonders in den Randbereichen des Schwarzwaldes bzw. im<br />
Ober-/Rheintal sehr gut mit Bädern, und vor allem auch mit Spass-/Erlebnisbädern für die eine<br />
mittlere Anfahrtszeit einkalkuliert werden darf, ausgestattet.<br />
1 vgl. : Broschüre des Umweltministeriums Baden-Württemberg (Hrsg.) zum Modellprojekt ‘Umweltverträglicher<br />
Tourismus im Belchenland’ (Gemeindeverwaltungsverband Schönau Südschwarzwald), 1996<br />
HAGE+HOPPENSTEDT PARTNER Raum- und Umweltentwicklung<br />
3
STANDORTSTUD<strong>IE</strong> FRE<strong>IB</strong>ÄDER DER STÄDTE SCHÖNAU UND TODTNAU<br />
4 VERGLEICH DER BADSTANDORTE<br />
4.1 GRÖSSE DER ANLAGEN<br />
Die Größe der Anlage gibt Aufschluss über die Kapazität der Bäder und deren Potential. Integrierte<br />
oder angrenzende Infrastruktureinrichtungen stellen weitere wichtige Kriterien bei der<br />
Evaluierung der Bäder dar.<br />
Die Anlage Schönau ist derzeit die größte Anlage mit der besten Ausstattung und Infrastruktur.<br />
Die Wasserflächen sind kleiner als in Todtnau, dafür aber attraktiver gestaltet.<br />
Freibad Schönau Todtnau Todtnauberg<br />
Flächengröße 14.043 m² 11.000 m² 14.000 m²<br />
Liegewiese 7.000 m² 5.000 m² 3.000 m²<br />
Beckengröße 780 m² 1.250 m² 300 m²<br />
sonstige Einrichtungen<br />
Kumulative Effekte Campingplatz<br />
Gaststätte, Minigolf, Volleyball,<br />
Spielbereich für Kleinkinder<br />
4.2 AUSLASTUNG DER FRE<strong>IB</strong>ÄDER<br />
Die Besucherzahlen pro Saison sind nicht nur abhängig von Größe, Lage und Angebot der<br />
Bäder sondern natürlich auch von der Öffnungsdauer eines Bades.<br />
* alle Angaben stammen von den Gemeinden Schönau (GVV) und Todtnau, den Freibadverwaltungen Schönau, Todtnau<br />
und Todtnauberg und den Touristinformationen Schönau (Belchenland) und Todtnau.<br />
HAGE+HOPPENSTEDT PARTNER Raum- und Umweltentwicklung<br />
Kiosk, Volleyballfeld,<br />
Spielbereich, Boulefeld<br />
Tennisplätze und Kletterfels<br />
Todtnau<br />
Auslastung Schönau Todtnau Todtnauberg<br />
Öffnungsdauer 108 Tage 107 Tage 96 Tage<br />
Besucherzahlen 37.108 24.067 9.015<br />
Prozentanteil der<br />
Badegäste<br />
53% 34% 13%<br />
Besucher pro Tag 343 226 94<br />
Anzahl Saisonkarten 302 243 78<br />
Einzel- + sonstige<br />
Karten<br />
Verhältnis Saison-<br />
/Einzelkarten<br />
Alle Angaben sind Mittelwerte aus den letzten fünf Jahren<br />
16.884 6.420 3.374<br />
1/56 1/26 1/43<br />
Gesamt (Karten) 17.186 6.663 3452<br />
Defizit / Jahr -77.391 -114.848 -43.484<br />
Defizit / Besucher -2,09 € -4,77 € -4,82 €<br />
Volleyballfeld, Bouleplatz,<br />
Kleinkinderbereich<br />
Kiosk<br />
4
STANDORTSTUD<strong>IE</strong> FRE<strong>IB</strong>ÄDER DER STÄDTE SCHÖNAU UND TODTNAU<br />
Das Freibad in Schönau ist pro Jahr am Längsten geöffnet und bündelt über 53% der Badegäste<br />
der drei Bäder. Die effektivere Auslastung des Bades in Schönau lässt sich auch durch das<br />
finanzielle Defizit pro Badegast veranschaulichen: Während in Schönau pro Besucher im fünfjährigen<br />
Mittel ein Defizit von 2,10 € entsteht, sind es, trotz enormer Kostensenkungen seit<br />
2003, in Todtnau 4,77 € und 4,82 € in Todtnauberg. Seit 2003 konnte das Defizit in Todtnau<br />
sogar auf 3,70 €, in Todtnauberg dank der Gründung eines Fördervereins auf 3,50 € gesenkt<br />
werden.<br />
4.3 ZUSTAND DER ANLAGEN<br />
Der gegenwärtige Zustand der Anlagen gab Anlass zu dieser Studie: Alle drei Anlagen sind in<br />
relativ schlechtem Zustand und müssen mittelfristig bis langfristig grundlegend saniert werden.<br />
Dies beläuft sich sowohl bei dem Freibad Todtnau als auch bei dem Freibad Schönau auf ca.<br />
2,5 Mio €. Der Neubau eines Freibads würde jedoch ca. 5 Mio. € kosten.<br />
Zustand Schönau Todtnau Todtnauberg<br />
Sanierung mittelfristig, 2,5 Mio<br />
Sanierung<br />
ausführlich<br />
momentane<br />
Situation<br />
erbaut 1966/67, Zustand der Becken,<br />
der Funktionsgebäude und der<br />
Schwimmbadtechnik ist nur noch<br />
mittelfristig tragbar.<br />
Ausblick mittelfristig, 2,5 Mio<br />
Um diese Kosten besser vergleichen zu können werden hier die Bilanzen der Bäder im<br />
Schnitt der letzten 5 Jahre aufgezeigt und mit Sanierung und Neubau verglichen. In diesen<br />
Bilanzen ist die Abschreibung der Bäder mit enthalten.<br />
Die Bäder ’erwirtschaften’ derzeit zusammen auch aufgrund der hohen Instandhaltungskosten<br />
ein Defizit von 240.500 €/Jahr.<br />
In Todtnau und Todtnauberg gab es in den letzten 5 Jahren strukturelle Veränderungen. Todtnau<br />
hat sich 2003 von seinem zweiten Bademeister getrennt und dadurch die Personalkosten<br />
gesenkt. Da nicht damit gerechnet wird, dass diese Stelle neu besetzt wird, kann davon<br />
ausgegangen werden, dass sich die Ausgaben auf einem niedrigeren Niveau einpendeln werden.<br />
HAGE+HOPPENSTEDT PARTNER Raum- und Umweltentwicklung<br />
mittelfristig erhaltbar, Sanierung 2,5 Mio,<br />
Neubau 5 Mio netto<br />
1930 erbaut, 1964 Einbau der Umwälzung<br />
und einer Heizung. 1976 Ersetzen der alten<br />
Funktionsgebäude, Austausch der alten<br />
Gasheizung durch Wärmetauscher. Heute<br />
wartungsanfällig und veraltet.<br />
Wasseraufbereitungsanlage entspricht<br />
nicht heutigen Standards<br />
Derzeit kann die Anlage noch mit relativ<br />
geringem Aufwand weiter betrieben<br />
werden.<br />
Mittelfristig ist eine Sanierung der<br />
kompletten Anlage mit hohen Kosten zu<br />
erwarten<br />
veraltet, mit einfachen Mitteln<br />
mittelfristig erhaltbar<br />
1935 erbaut, in mehreren<br />
Schritten ausgebaut, gesamte<br />
technische Anlage und Heizung<br />
sind veraltet,<br />
Funktionsgebäude ist<br />
sanierungsbedürftig<br />
die gesamte Anlage kann<br />
derzeit mit einfachen Mitteln in<br />
Stand gehalten werden<br />
Defizit / Jahr -83.563 -121.248 -43.795<br />
Schnitt 2001 - 2005<br />
Einnahmen<br />
gesamt<br />
Ausgaben<br />
gesamt<br />
Bilanz<br />
Schönau 49.615 -131.536 -81.921<br />
Todtnau 24.742 -139.797 -115.055<br />
Todtnauberg 12.925 -56.409 -43.484<br />
Gesamt 87.282 -327.742 -240.460<br />
5
STANDORTSTUD<strong>IE</strong> FRE<strong>IB</strong>ÄDER DER STÄDTE SCHÖNAU UND TODTNAU<br />
In Todtnauberg hat sich 2003 ein Förderverein gegründet, der zeitweise die Betreuung des<br />
Bads übernommen hat. Dadurch konnten auch hier die Personalkosten reduziert werden. Es<br />
kann heute jedoch nicht grundsätzlich davon ausgegangen werden, dass der Förderverein<br />
auch langfristig in der Lage ist, dieses hohe Engagement zu leisten und die Kosten dadurch<br />
dauerhaft niedrig zu halten. Die Vergleichsbetrachtung der Kosten erfolgt ohne die seit 2003<br />
realisierte Kostenreduzierung durch den Förderverein.<br />
Um Aussagen zu dem Einsparpotential eines gemeinsamen Bades treffen zu können, müssen<br />
Annahmen zu den zukünftigen Einkünften und Ausgaben eines neuen Bades festgelegt werden.<br />
Hier wurde für ein neues Bad bei den Einnahmen aus Benutzungsgebühren von einem<br />
Mittelwert der Bäder Schönau und Todtnau ausgegangen plus eines 60 %-igen Zuschlags, da<br />
aufgrund des gemeinsamen Bades mit einer Zunahme der Besucher um ca. 60 % ausgegangen<br />
wird. Bei den anderen Angaben wurde ebenfalls vom Mittelwert der Bäder Schönau und<br />
Todtnau ausgegangen. Hier wurde mit einem Zuschlag von 20 % gerechnet, da in Zukunft<br />
voraussichtlich nur ein Bad zu unterhalten sein wird, das zudem technisch besser ausgestattet<br />
und daher im Unterhalt günstiger sein wird. Aufgrund der erforderlichen größeren Dimensionierung<br />
wird das neue Bad aber in den Unterhaltungskosten höher liegen als die<br />
bestehenden Bäder im Mittel.<br />
Bei den Sanierungskosten wurde bei Schönau und Todtnau von je 2,5 Mio Euro ausgegangen<br />
(s.S. 26), für das Freibad in Todtnauberg von ungefähren Kosten von 0,9 Mio Euro. Bei den<br />
Betriebskosten für die sanierten Bäder wurden Einsparungen im Unterhalt der Bäder berücksichtigt.<br />
Die Berechnungen wurden unter den Annahmen von 5 % Tilgung, 3,5 Zinsen und<br />
einer Laufzeit von 20 Jahren durchgeführt.<br />
Der Vergleich zeigt also, dass die mit Abstand teuerste Variante wäre, alle drei Bäder zu<br />
sanieren, die billigste - und zwar nur halb so teure Variante - eines der drei Bäder zu sanieren<br />
und für den Bedarf eines gemeinsamen Bades zu erweitern.<br />
4.4 VERKEHRSANBINDUNG<br />
Gesamt Annuität<br />
Die Verkehrsanbindung gibt Aufschluss über die Erreichbarkeit der Freibäder und damit die<br />
Attraktivität für häufigere oder auch spontane Besuche sowie über das Einzugsgebiet.<br />
Schönau ist von den drei Standorten am Besten erschlossen: Das Freibad liegt an der B 317 in<br />
fußläufiger Entfernung zur Siedlung. Ein Anschluss an den öffentlichen Personennahverkehr<br />
ist unmittelbar gegeben.<br />
HAGE+HOPPENSTEDT PARTNER Raum- und Umweltentwicklung<br />
Einnahmen<br />
p.a.<br />
Ausgaben<br />
p.a.<br />
Jahreskosten<br />
Neubau: 5.000.000 351.805 62.544 109.748 399.009<br />
Neubau: 4.000.000 281.444 62.544 109.748 328.648<br />
Erweiterung eines<br />
Bads:<br />
3.500.000 246.264 62.544 109.748 293.468<br />
Sanierung 3 Bäder: 5.900.000 415.130 89.783 243.404 568.751<br />
Sanierung Schönau und<br />
Todtnau:<br />
Sanierung Schönau und<br />
Todtnauberg:<br />
Sanierung Todtnau und<br />
Todtnauberg:<br />
5.000.000 351.805 78.180 182.913 456.538<br />
3.400.000 239.228 61.218 146.723 324.733<br />
3.400.000 239.228 40.168 157.172 356.232<br />
6
STANDORTSTUD<strong>IE</strong> FRE<strong>IB</strong>ÄDER DER STÄDTE SCHÖNAU UND TODTNAU<br />
Verkehrsanbindung Schönau Todtnau Todtnauberg<br />
Verkehrsanbindung an B 317 100 m bis B 317<br />
ÖPNV<br />
Parkplätze<br />
Bus, 30 min Takt werkt.,<br />
60 min Wochenende<br />
3600 m², ca. 250<br />
Stellplätze +<br />
Fahrradstellplätze<br />
Das Freibad in Todtnau liegt außerhalb, so dass die fußläufige Anbindung und die Erreichbarkeit<br />
mit dem Fahrrad etwas schlechter zu bewerten ist. Die Busverbindungen sind dagegen<br />
recht gut.<br />
Das Freibad von Todtnauberg ist insgesamt am schlechtesten zu erreichen, Parkierungsflächen<br />
stehen nur in geringem Umfang zur Verfügung.<br />
4.5 BEVÖLKERUNG UND TOURISMUS<br />
Bus, stündlich<br />
100 Stellplätze +<br />
Fahrradstellpl.<br />
Die Bevölkerung vor Ort (bzw. das Einzugsgebiet) ergibt zusammen mit den Touristen das<br />
Besucherpotential der Freibäder. Die Situation wird im Folgenden unter verschiedenen<br />
Betrachtungswinkeln beleuchtet:<br />
Die Bevölkerungszahlen 2005 der Orte Schönau und Todtnau liegen eng beieinander. Bei den<br />
Übernachtungszahlen dominiert dagegen Todtnau mit 19 % der Übernachtungen deutlich<br />
gegenüber Schönau (9 %).<br />
Todtnauberg ist nur knapp halb so groß und wird von 30 % der Bewohner als Nebenwohnsitz<br />
genutzt. Dies, sowie der deutlich höchste Anteil an Übernachtungsgästen hebt die Bedeutung<br />
Todtnaubergs als Ferienort mit entsprechendem Bedarf an Erholungs- und Freizeitangeboten<br />
hervor.<br />
Vergleicht man die GVV Schönau mit der Gesamtgemeinde Todtnau (Einzugsgebiet) fällt auf,<br />
dass Todtnau trotz geringerer Einwohnerzahlen insgesamt einen höheren Anteil an Einwohnern<br />
mit Nebenwohnsitz in Todtnau hat, was auch auf eine höhere touristische Bedeutung der<br />
Gemeinde hinweist. Die Übernachtungszahlen machen dies besonders deutlich: über 70 % der<br />
HAGE+HOPPENSTEDT PARTNER Raum- und Umweltentwicklung<br />
Schwimmbadweg<br />
Todtnauberg<br />
Bus, 200 m bis<br />
Haltestelle, stündlich bis<br />
zweistündlich<br />
30 Stellplätze +<br />
Fahrradstellpl.<br />
Anbindung Wanderweg Wiesentalweg Todtnau-Feldberg Bückle-Wanderweg<br />
Gegenüberstellung der Orte Schönau, Todtnau und Todtnauberg 2005<br />
Kriterien Gesamt Stadt Schönau Stadt Todtnau Todtnauberg<br />
Einwohner<br />
Einwohner 5.882 2.601 2.261 1.020<br />
Prozentual 100% 44,2 % 38,5 % 17,3%<br />
Hauptwohnsitz 5.394 2485 (95,5 %) 2.191 (96,9 %) 718 (70,4 %)<br />
Prozentual 100% 46,1 % 40,6 % 13,3%<br />
Nebenwohnsitz 488 116 (4,5 %) 70 (3,1 %) 302 (29,6 %)<br />
Prozentual 100% 23,8 % 14,3 % 61,9%<br />
Übernachtungen<br />
Übernachtungen<br />
Mai - September<br />
128.877 11.751 24.322 92.804<br />
Camper<br />
Sommercamper<br />
Wintercamper<br />
Dauercamper 6.985<br />
100% 9,1 % 18,9 % 72,0%<br />
7
STANDORTSTUD<strong>IE</strong> FRE<strong>IB</strong>ÄDER DER STÄDTE SCHÖNAU UND TODTNAU<br />
Übernachtungsgäste übernachten in der Gesamtgemeinde Todtnau, weniger als ein Drittel der<br />
Gäste in der GVV Schönau.<br />
Gegenüberstellung der GVV Schönau mit der Gesamtgemeinde Todtnau<br />
(alle Ortsteile) 2005<br />
Kriterien Gesamt GVV Schönau Gesamtgemeinde Todtnau<br />
Einwohner<br />
Einwohner 11.554 6.093 5.461<br />
Prozentual 100 % 52,7 % 47,3 %<br />
Hauptwohnsitz 10.777 5772 (94,7 %) 5005 (91,6 %)<br />
Prozentual 100 % 53,6 % 46,4 %<br />
Nebenwohnsitz 777 321 (5,3 %) 456 (8,3 %)<br />
Prozentual 100 % 41,3 % 58,7 %<br />
Übernachtungen<br />
Übernachtungen<br />
Mai - September<br />
Der Campingplatz in Schönau ist hervorzuheben, da er direkt neben dem Freibad liegt und<br />
folglich das Freibad für die Camper eine besondere Attraktion darstellt. Todtnau und Todtnauberg<br />
werden über den Campingplatz in Muggenbrunn versorgt, der deutlich höhere Camperzahlen<br />
aufweist als der in Schönau.<br />
Zusammenfassend kann nochmals auf eine in etwa gleiche Bevölkerungsverteilung bei deutlich<br />
mehr Übernachtungen und damit einer deutlich höheren touristischen Bedeutung Todtnaus<br />
gegenüber Schönau hingewiesen werden.<br />
4.6 NATÜRLICHE VORAUSSETZUNGEN<br />
Die Natürlichen Voraussetzungen dienen als Rahmenbedingungen für das jeweilige Freibad.<br />
Je nach Lage können sich diese Voraussetzungen saisonverlängernd oder -verkürzend auswirken.<br />
Das Freibad in Schönau ist auf ca. 550 m ü. NN, in einem breiten, sonnigen, sich nach Süden<br />
öffnenden Talabschnitt gelegen und weist damit die besten natürlichen Voraussetzungen für<br />
ein Freibad auf.<br />
Das Bad in Todtnau liegt in einem engen Talabschnitt der Wiese auf ca. 700 m ü. NN. Das Tal<br />
öffnet sich in nordwestlicher Richtung so dass das Bad abends relativ früh durch die Talhänge<br />
verschattet wird.<br />
Das Freibad in Todtnauberg ist schon durch die Höhenlage auf ca. 1.000 m Höhe benachteiligt<br />
und weist eine entsprechend geringere Öffnungsdauer auf. Die Lage in einem relativ engen<br />
Tal wirkt sich zudem negativ aus.<br />
HAGE+HOPPENSTEDT PARTNER Raum- und Umweltentwicklung<br />
255.540 69.710 185.830<br />
100% 27,3 % 72,7 %<br />
Camper<br />
Sommercamper 12.797*<br />
Wintercamper 8.647*<br />
Dauercamper 6.985<br />
* inklusive der Dauercamper, Campingplatz Muggenbrunn<br />
8
STANDORTSTUD<strong>IE</strong> FRE<strong>IB</strong>ÄDER DER STÄDTE SCHÖNAU UND TODTNAU<br />
natürliche<br />
Voraussetzungen<br />
4.7 SCHUTZSTATUS<br />
Das Freibad Schönau liegt innerhalb eines Wasserschutzgebietes Zone III, die Schutzzone<br />
zwei schließt sich südlich der Wiese an.<br />
Der Niederungsbereich um die Wiese soll über weite Strecken als Überschwemmungsbebiet<br />
ausgewiesen werden, die Flächen sind fachtechnisch abgegrenzt. Sie grenzen an das Freibad<br />
Schönau nach Osten an. Die Wiese selbst ist bei Schönau als FFH-Gebiet geschützt ('Wiese<br />
von Todtnau bis Atzenbach').<br />
Das Bad in Todtnau grenzt ebenfalls direkt an ein fachtechnisch abgegrenztes Überschwemmungsgebiet<br />
an der Wiese an, ist aber aufgrund des Höhenunterschieds zur Wiese nicht direkt<br />
gefährdet.<br />
Das Bad in Todtnauberg liegt am Stübenbach, der als FFH-Gebiet ausgewiesen ist.<br />
4.8 KUMULATIVE EFFEKTE<br />
Neben dem Bad in Schönau schließt sich ein Campingplatz an, so dass die Campinggäste von<br />
der direkten Benachbarung profitieren können. Eher negativ stellt sich dagegen die Benachbarung<br />
zum Friedhof dar. Durch den Freibadlärm können sich Friedhofsbesucher gestört fühlen.<br />
In Todtnau-Poche liegen auch zwei Hotels/Gasthöfe, so dass die Urlaubsgäste von der Nähe<br />
zum Freibad profitieren können. Zudem sind bei den Hotels/Gasthöfen Restaurants integriert,<br />
was für die Freibadbesucher ein weiteres Angebot darstellt. Als zusätzliche Attraktionen befinden<br />
sich Tennisplätze sowie der Kletterfels Todtnau mit Mountainbike-Fun-Park in unmittelbarer<br />
Nähe.<br />
HAGE+HOPPENSTEDT PARTNER Raum- und Umweltentwicklung<br />
Schönau Todtnau Todtnauberg<br />
Höhenlage 550 m ü. NN ca. 700 m ü. NN<br />
Exposition<br />
eben, nach Südwesten<br />
öffnender Talraum<br />
südexponierter Hang, nach<br />
Nordwest öffnendes Tal<br />
ca. 1.000 m ü. NN, relativ<br />
enges Tal, wird durch<br />
Stubenbach durchflossen<br />
Talsohle eines engen, sich<br />
nach südwesten öffnenden<br />
Tales, Liegewiese südost-<br />
bzw. nordwestorientiert<br />
Wärmestufe*<br />
VII - VI, mäßig kühl bis<br />
mittelmäßig<br />
VIII, kühl IX, mäßig kalt<br />
Jahresmittel der<br />
Lufttemperatur*<br />
Mittlere Zahl der Tage<br />
7 - 8 °C 6,5 - 7 °C 6 - 6,5 °C<br />
mit Lufttemperaturmittel<br />
über 5 ° C*<br />
Mittelwert der Luft-<br />
213 - 220 Tage 203 - 210 Tage 196 - 203 Tage<br />
temperatur für die<br />
Vegetationsperiode***<br />
Höhe des Nieder-<br />
12 - 14°C 10 - 11 °C 9 - 10 °C<br />
schlags während der<br />
Vegetationsperiode***<br />
780 - 810 mm 780 - 210 mm 810 - 900 mm<br />
Jahresniederschlag<br />
gesamt**<br />
1.620 - 1.800 mm 1.620 - 1.800 mm 1.620 - 1.800 mm<br />
Niederschlagshöhe im<br />
120 - 135 mm<br />
Juli**<br />
120 - 135 mm 135 - 150 mm<br />
Wärmebelastung in<br />
Tage / Jahr**<br />
12 - 16 Tage 4 - 8 Tage 0 - 4 Tage<br />
Kältestress in Tage /<br />
Jahr**<br />
30 - 40 Tage 35 - 45 Tage 80 - 90 Tage<br />
Schutzgebiete<br />
Wiese ist FFH-Gebiet (<br />
Fläche liegt innerhalb WSG III,<br />
kein Schutzstatus<br />
WSG II grenzt südöstlich der<br />
Wiese an<br />
Lage an/in FFH-Gebiet<br />
Hochschwarzwald um<br />
Feldberg, Stübenbach ist<br />
ausgewiesen<br />
talabwärts: WSG III<br />
* Ökologische Klimakarte Baden-Württemberg<br />
** REKLIP Klimaatlas Oberrhein Mitte-Süd 1995<br />
*** April - September<br />
9
STANDORTSTUD<strong>IE</strong> FRE<strong>IB</strong>ÄDER DER STÄDTE SCHÖNAU UND TODTNAU<br />
4.9 ERWEITERUNGSMÖGLICHKEITEN<br />
Da verschiedene Varianten von der Sanierung der Bäder bis zum Aus-/Bau eines gemeinsamen<br />
Bades zur Diskussion stehen, sind auch die Erweiterungsmöglichkeiten der Bäder zu<br />
betrachten. Bei der Erweiterung eines Standorts ist neben eines zusätzlichen Flächenbedarfs<br />
für das Freibad an sich inklusive aller interner Infrastruktur (Umkleidekabinen, Toiletten etc.)<br />
auch ein steigender Bedarf an Parkierungsflächen und der Wunsch nach einer guten Anbindung<br />
an den ÖPNV, vor allem aus den Ortschaften ohne Freibad, zu berücksichtigen. Nach<br />
NEUFERT (1998) ist bei einem Einzugsbereich mit 10.000 bis 20.000 Einwohner mit einem<br />
Flächenbedarf von ca. 20.000 m² Grundstücksfläche zu rechnen. Zudem sind ca. 100 PKWund<br />
200 Fahrradstellplätze erforderlich.<br />
Das Bad in Schönau verfügt südöstlich angrenzend über mögliche Erweiterungsflächen.<br />
Grundsätzlich besteht zudem die Möglichkeit, die Wiese zu überqueren und die Flächen auf<br />
der anderen Uferseite als Erweiterungsmöglichkeiten in Betracht zu ziehen. Parkierungsflächen<br />
sind derzeit bereits in ausreichendem Umfang vorhanden. Über den ÖPNV kann zum jetzigen<br />
Zeitpunkt noch keine Aussage getroffen werden.<br />
Weder das Freibad Todtnau noch das Freibad Todtnauberg können Erweiterungsmöglichkeiten<br />
aufweisen, da andere Nutzungen direkt anschließen bzw. Flächen in relativ ebener Lage<br />
nicht zur Verfügung stehen.<br />
4.10 BESUCHERBEFRAGUNG SOMMER 2005<br />
Die vorangegangenen Analysen machten deutlich, dass über das Besucherprofil noch unzureichend<br />
Informationen vorlagen. Aus diesem Grund wurde während der Freibadsaison 2005 in<br />
allen drei Bädern eine Besucherbefragung durchgeführt. Hierbei wurde nach der Herkunft der<br />
Besucher des jeweiligen Bades und den verwendeten Transportmitteln differenziert.<br />
Die prozentuale Verteilung der Nennungen aus der Befragung wurde auf die durchschnittlichen<br />
Besucherzahlen der letzten 5 Jahre (s. Kap. 5.5) umgerechnet, so dass nachfolgend die Prozentangaben<br />
direkte Ergebnisse aus der Besucherbefragung darstellen, die absoluten Zahlen<br />
aber eine Kombination aus der Besucherbefragung und den statistischen Werten sind.<br />
Todtnau<br />
44%<br />
Todtnauberg<br />
11%<br />
Abbildung 1: Besucherverteilung im Jahr 2005 (Umfrage)<br />
4.10.1 Herkunft der Besucher<br />
Schönau<br />
HAGE+HOPPENSTEDT PARTNER Raum- und Umweltentwicklung<br />
45%<br />
Im Nachfolgenden werden nun die Ergebnisse<br />
der Umfrage vorgestellt und interpretiert. Da<br />
meist die prozentualen Verteilungen aufgezeigt<br />
werden ist zu berücksichtigen, dass die Freibäder<br />
von Schönau und Todtnau jeweils zirka<br />
viermal so viele Besucher haben wie das Freibad<br />
in Todtnauberg.<br />
Auch wenn Todtnauberg also in einer Kategorie<br />
prozentual am meisten Nennungen hat, liegen<br />
die absoluten Zahlen deutlich unter den Werten<br />
der beiden anderen Bäder.<br />
Bei der Frage nach der Herkunft der Besucher wurde nach den Kategorien jeweiliger Ort,<br />
GVV-Gemeinden (Schönau) bzw. Teilorte (Todtnau, Todtnauberg), Nachbarorte (z.B. Zell) und<br />
Touristen differenziert:<br />
Das Freibad in Schönau hat im Gesamten am meisten Besucher. In erste Linie hat das Freibad<br />
Versorgungsfunktion für Schönau und die umliegenden GVV-Gemeinden und wird auch<br />
durch Schulklassen stark frequentiert. Tourismus und Besucher aus den Nachbargemeinden<br />
spielen nur eine untergeordnete Rolle.<br />
10
STANDORTSTUD<strong>IE</strong> FRE<strong>IB</strong>ÄDER DER STÄDTE SCHÖNAU UND TODTNAU<br />
54%<br />
Abbildung 2: Herkunft der Besucher in Prozent<br />
Das Freibad in Todtnau wird großteils von Einwohnern und Teilortbewohnern besucht. Es hat<br />
aber durchaus Bedeutung für den Tourismus und die Nachbargemeinden, da es zum einen<br />
Gäste aus der weiteren Umgebung anzieht und zum anderen Besucher aus Todtnauberg übernimmt,<br />
wenn dort geschlossen ist. Insgesamt sind die Besucherzahlen hier am gleichmäßigsten<br />
verteilt.<br />
Das Todtnauberger Freibad hat hauptsächlich für die ortsansässige Bevölkerung und die<br />
Urlaubsgäste Bedeutung (zusammen 92 %). Besucher aus den Teilorten oder Nachbargemeinden<br />
sind kaum vertreten. Dies zeigt, dass das Bad für die umliegenden Gemeinden aufgrund<br />
der räumlichen Rand- und Höhenlage, (schlechteren) Erreichbarkeit und Ausstattung<br />
sowie der schwierigen Erschließung eine untergeordnete Rolle spielt und spielen wird, gleichzeitig<br />
aber für den hohen Anteil an Touristen am Ort durchaus bedeutsam ist.<br />
19.832<br />
45%<br />
54%<br />
Abbildung 3: Herkunft der Gäste in Zahlen (fünfjähriges Mittel der Besucherzahlen)<br />
HAGE+HOPPENSTEDT PARTNER Raum- und Umweltentwicklung<br />
26%<br />
21%<br />
4%<br />
Ort GVV-Gemeinde, Teilort Nachbarn Touristen<br />
10.854<br />
4.854<br />
Schönau Todtnau Todtnauberg<br />
9.727<br />
5.088<br />
367<br />
Ort GVV-Gemeinde, Teilort Nachbarn Touristen<br />
Schönau Todtnau Todtnauberg<br />
11%<br />
4.183<br />
14%<br />
3.242<br />
4%<br />
396<br />
9%<br />
3.366<br />
20%<br />
4.883<br />
38%<br />
3.398<br />
11
STANDORTSTUD<strong>IE</strong> FRE<strong>IB</strong>ÄDER DER STÄDTE SCHÖNAU UND TODTNAU<br />
Das Freibad in Schönau hat im Vergleich zu den anderen Freibädern am meisten Besucher<br />
aus den GVV-Gemeinden und liegt fast gleichauf mit Todtnau bei den Besuchern aus den<br />
Nachbargemeinden. Dagegen dominiert das Freibad in Todtnauberg deutlich bei den Touristen,<br />
gefolgt von Todtnau. Diese Information deckt sich mit den Übernachtungen, also der touristischen<br />
Prägung der drei Ortschaften (s. Kap. 5.5). Am ausgeglichensten ist die Verteilung<br />
der Herkünfte am Freibad in Todtnau, das deutlich touristischer geprägt ist als Schönau,<br />
jedoch nicht so dominiert wird durch den Tourismus wie Todtnauberg.<br />
Diese Angaben relativieren sich, wenn die absoluten Zahlen betrachtet werden: Das Freibad in<br />
Todtnau wird von den meisten Touristen besucht, die Freibäder in Todtnauberg und Schönau<br />
liegen gleichauf aber deutlich unter dem Wert von Todtnau.<br />
Hier zeigt sich auch, dass bei den Kategorien Besucher aus GVV-Gemeinden/Teilorten und<br />
Besucher aus dem Ort das Bad in Schönau deutlich vorne liegt. Dies erstaunt in sofern, als<br />
Schönau und Todtnau in etwa gleiche Bevölkerungszahlen sowohl in Bezug auf die GVV-<br />
Gemeinden/Teilorte als auch in Bezug auf die Orte selbst haben. Eine Erklärung hierfür könnte<br />
die klimatisch günstigere Lage des Schönauer Freibades sein, so dass auch an unfreundlicheren<br />
Tagen die Nutzung des Freibads in Schönau möglich ist.<br />
4.10.2 Benutzte Verkehrsmittel<br />
Bei den Verkehrsmitteln wurde nach Auto- bzw. Motorradfahrern, Fahrradfahrern, ÖPNV-Nutzern<br />
und Fußgänger bzw. Inliner-Fahrer unterschieden<br />
Zum Schönauer Freibad reisten 46 % mit dem Auto an, nur 4 % benutzten den ÖPNV. Dies<br />
ist durch den hohen Anteil von Besuchern aus den GVV- und Umlandgemeinden zu erklären,<br />
die offensichtlich trotz des (räumlich) günstigen ÖPNV-Anschlusses tendenziell mit dem Auto<br />
fahren. In Schönau macht sich zudem die ebene Lage durch den höchsten Anteil an Fahrradfahrern<br />
bemerkbar.<br />
Das Todtnauer Freibad weist mit 8 % den höchsten Anteil an ÖPNV-benutzenden Besuchern<br />
auf. Radler machen 23 % der Besucher aus, zu Fuß kommen 33 %, zusammen fast 70 %! Dies<br />
würde bedeuten, dass fast nur die Besucher der Teilorte und der Nachbarorte auf das Auto<br />
zurückgreifen, sowohl die Todtnauer als auch die Touristen fast ausschließlich alternative<br />
Transportmittel verwenden.<br />
.<br />
46%<br />
36%<br />
53%<br />
Abbildung 4: benutztes Verkehrsmittel<br />
HAGE+HOPPENSTEDT PARTNER Raum- und Umweltentwicklung<br />
4%<br />
8%<br />
0,4%<br />
Auto ÖPNV Fahrrad zu Fuß<br />
Schönau Todtnau Todtnauberg<br />
24%<br />
23%<br />
5%<br />
26%<br />
33%<br />
41%<br />
12
STANDORTSTUD<strong>IE</strong> FRE<strong>IB</strong>ÄDER DER STÄDTE SCHÖNAU UND TODTNAU<br />
Im Freibad in Todtnauberg wirkt sich die Topographie und Entfernung zu den anderen<br />
Gemeinden sowie die verstreute Lage der Ortsteile von Todtnauberg sehr stark auf die Wahl<br />
des Verkehrsmittels aus: Fußgänger und Autofahrer stellen ca. 95 % der Besucher. Damit<br />
spiegelt sich die Herkunft der Besucher - überwiegend Todtnauberger sowie Feriengäste in<br />
Todtnauberg - in der Nutzung der Transportmittel wieder.<br />
17.259<br />
8.647<br />
4.774<br />
Abbildung 5: benutztes Verkehrsmittel pro Standort (fünfjähriges Mittel der Besucherzahlen)<br />
In allen drei Freibädern war der Anteil der Besucher die per Auto oder Motorrad anreisen am<br />
höchsten, die Zahl der ÖPNV-Nutzer am niedrigsten. Die Zahl der Fußgänger überwiegt die<br />
Fahrradfahrer nochmals deutlich.<br />
Die absoluten Zahlen machen die Dominanz des Autos am Standort Schönau deutlich sowie<br />
die recht ausgeglichene Verteilung am Todtnauer Freibad.<br />
5 AUFZEIGEN UND DISKUSSION DER KONSEQUENZEN DER<br />
ANALYSE<br />
Die Analyse hat aufgezeigt, dass zahlreiche Kriterien für den Standort Schönau sprechen.<br />
Auch wenn die anderen Orte stärker touristisch geprägt sind bietet Schönau unter den Aspekten<br />
Größe der Anlage, Auslastung, Verkehrsanbindung, Ausstattung, Erweiterungsmöglichkeiten<br />
sowie natürliche Rahmenbedingungen die besten Voraussetzungen für ein Freibad.<br />
Die Besucherbefragung hat derzeitige Defizite in der Nutzung des ÖPNVs aufgezeigt, die<br />
jedoch durch bessere Abstimmung der Fahrpläne und Erhöhung der Taktfrequenz sowie eine<br />
stärkere Bewerbung behoben werden könnten.<br />
Nachteilig für den Standort Todtnau stellen sich vor allem die Lage außerhalb von Todtnau in<br />
Zusammenhang mit einer nur mäßigen Verkehrsinfrastruktur, einer geringeren Auslastung<br />
sowie einem Mangel an Erweiterungsmöglichkeiten dar. Auch die klimatische Ungunst gegenüber<br />
des Standorts in Schönau wird durch die geringere Gesamtauslastung bei ähnlichen<br />
Bevölkerungszahlen deutlich.<br />
Die Besucherbefragung weist den Standort Todtnau sowohl in Bezug auf die Herkunft als auch<br />
in Bezug auf das verwendete Transportmittel der Besucher als den ausgeglichensten Standort<br />
aus. Dies erstaunt besonders bei den Transportmitteln, da aufgrund der etwas zentrums- bzw.<br />
ortsfernen Lage mit einem höheren Anteil an motorisiertem Individualverkehr zu rechnen war.<br />
Um so positiver stellt sich hier die häufige Nutzung des ÖPNVs dar.<br />
HAGE+HOPPENSTEDT PARTNER Raum- und Umweltentwicklung<br />
1.466<br />
1.986<br />
35<br />
Auto ÖPNV Fahrrad zu Fuß<br />
Schönau Todtnau Todtnauberg<br />
8.798<br />
5.439<br />
488<br />
9.585<br />
7.995<br />
3.718<br />
13
STANDORTSTUD<strong>IE</strong> FRE<strong>IB</strong>ÄDER DER STÄDTE SCHÖNAU UND TODTNAU<br />
Todtnauberg ist in vielerlei Hinsicht als Hauptstandort ungeeignet. Hauptargumente stellen<br />
hierbei wohl die schwierige Verkehrserschließung - sowohl lokal aus auch gesamträumlich -<br />
die niedrige Auslastung und die für ein Freibad ungünstigen (klimatisch bedingten) natürlichen<br />
Voraussetzungen sowie der Mangel an Erweiterungsmöglichkeiten dar.<br />
Das Bad mit langer Tradition stellt jedoch für den touristischsten der drei Standorte eine wichtige<br />
Attraktion dar. Dies wird auch durch die Besucherbefragung belegt, die gezeigt hat, dass<br />
38% der Besucher Feriengäste waren. Mit Hilfe des Fördervereins konnten auch die Kosten<br />
des Bads deutlich gesenkt werden. Wenn der Ausbau des Bades als alleiniges Bad nicht möglich<br />
ist, kann über unterschiedlichste Ansätze einer Weiterführung nachgedacht werden, von<br />
einfachen Wassertretbecken über eine Art Wasserpark mit Wasserspielen oder auch einen<br />
Schwimmteich, die durch den Erhalt der öffentlichen Flächen als Liege- und Spielwiesen<br />
durchaus attraktiv sein können. Über alternative Finanzierungsmodelle - Investoren, Sponsoring,<br />
der Förderverein etc. - sollte nachgedacht werden.<br />
Die nachfolgende Tabelle fasst vorab genannte Kriterien nochmals zusammen, um eine<br />
Gesamtübersicht über die Vor- und Nachteile der drei Standorte zu schaffen und so zu einer<br />
Diskussionsgrundlage zu gelangen. Hierbei wurde nach drei Kategorien differenziert.<br />
+ = gut/hoch bzw. geeignet<br />
0 = durchschnittlich, indifferent<br />
- = schlecht/niedrig, ungeeignet<br />
Kriterium Unterkriterium Schönau Todtnau<br />
Größe der Anlage<br />
Auslastung<br />
HAGE+HOPPENSTEDT PARTNER Raum- und Umweltentwicklung<br />
Todtnauberg<br />
Gesamtfläche + 0 +<br />
Beckengröße 0 + -<br />
Liegewiese + 0 -<br />
Ausstattung + + 0<br />
+ 0 -<br />
Öffnungsdauer + + 0<br />
Besucherzahlen + 0 -<br />
Defizit/Besucher + 0 0<br />
Gesamt: + 0 -<br />
Gesamtzustand<br />
Mittelfristig 0 0 0<br />
Langfristig - - -<br />
Gesamt: - - -<br />
Verkehrsanbindung<br />
ÖPNV + + 0<br />
Fußgänger/<br />
Fahrradfahrer<br />
+ - -<br />
Straße + + -<br />
Parkplätze + 0 -<br />
Gesamt: + 0 -<br />
Bevölkerung und<br />
Tourismus<br />
Bewohner + + 0<br />
Nebenwohnsitz 0 0 +<br />
Übernachtungen - 0 +<br />
Dauercamper + 0 0<br />
14
STANDORTSTUD<strong>IE</strong> FRE<strong>IB</strong>ÄDER DER STÄDTE SCHÖNAU UND TODTNAU<br />
Kriterium Unterkriterium Schönau Todtnau<br />
Gesamt: 0 0 +<br />
natürliche<br />
Voraussetzungen<br />
6 RAHMENBEDINGUNGEN UND KRITER<strong>IE</strong>N DER<br />
BADENTWICKLUNG<br />
Für die Suche von Standortalternativen muss der Gesamtraum inklusive dessen wirtschaftlicher,<br />
sozialer, touristischer und verkehrlicher Situation betrachtet werden.<br />
Wirtschaftliche Aspekte<br />
Neben anderen Wirtschaftszweigen spielt der Tourismus eine wichtige Rolle (Selbsteinschätzung<br />
der Gemeinden).<br />
Dabei ist die Fremdenverkehrsintensität (Übernachtungen/Einwohner) in Todtnau, Wieden und<br />
Aitern sehr hoch, in Böllen, Fröhnd, Schönenberg, Tunau und Utzenfeld hoch und in Zell i. W.,<br />
Schönau, Wembach und Häg-Ehrsberg mittel zu bewerten.<br />
Als problematisch kann sich die Tatsache entwickeln, dass es innerhalb des Großen Wiesentals<br />
zwei verschiedene Tourismus-Kooperationen gibt. Entsprechende Bedeutung hat ein Freibad<br />
als Standort- und Werbefaktor für beide Tourismus-Kooperationen. Folglich sollte für<br />
beide Kooperationen die Überlegung interessant sein, gemeinsam die Gäste zu bewerben.<br />
Potentielle Freibadbesucher<br />
Die Freibadbesucher untergliedern sich hauptsächlich in die lokale Bevölkerung und die Touristen.<br />
Beide Gruppen haben zum Teil ähnliche Ansprüche: Spass- und Erlebnisbäder werden<br />
tendenziell als ’Event’, also eher als außerordentliche Aktion betrachtet, wohingegen ein Freibad<br />
für den ‘täglichen Bedarf’ angesehen wird. Wie unter Kapitel 4 beschrieben ist die Versorgung<br />
der Region mit Spass- und Erlebnisbädern sehr gut.<br />
Einzugsgebiete werden in der Region hauptsächlich über die Topographie definiert, da eine<br />
Querung der Höhenrücken gleichzeitig mit einem deutlichen Zeitaufwand verbunden ist. Ein<br />
‘normales‘ Freibad sollte jedoch nicht weiter als 10, maximal 15 km entfernt liegen. Daraus<br />
lässt sich das Einzugsgebiet der Bäder ermitteln.<br />
In den angrenzenden Tälern sind Freibäder geboten so dass sich das Einzugsgebiet auf das<br />
Große Wiesental und dabei auf nördlich von Zell beschränkt.<br />
HAGE+HOPPENSTEDT PARTNER Raum- und Umweltentwicklung<br />
Höhenlage + 0 -<br />
Exposition + 0 -<br />
Klima + 0 -<br />
Gesamt: + 0 -<br />
Nutzungsstruktur<br />
Ortsansässige + 0 -<br />
GVV-Gem./Teilorte + 0 -<br />
Umgebung + 0 -<br />
Gäste 0 + 0<br />
Gesamt: + 0 -<br />
Transport<br />
Todtnauberg<br />
Auto + 0 -<br />
Fahrrad + 0 -<br />
ÖPNV 0 + -<br />
zu Fuß + 0 -<br />
Gesamt: + 0 -<br />
15
STANDORTSTUD<strong>IE</strong> FRE<strong>IB</strong>ÄDER DER STÄDTE SCHÖNAU UND TODTNAU<br />
Tourismus<br />
Die Touristen in der Region sind überwiegend (Langzeit-) Urlauber die aktive Freizeitformen<br />
bzw. Erholung mit starkem Landschaftsbezug oder ruhige rekreative Freizeitnutzung suchen.<br />
Zu berücksichtigen ist aber, dass einige Hotels über eigene Swimmingpools oder ein mehr<br />
oder weniger spezialisiertes Wellness-programm verfügen.<br />
Die Ansprüche an ein Freibad im Großen Wiesental liegen also vorwiegend in der Erfüllung der<br />
Grundbedürfnisse, in diesem Fall einem Freibad mit Liegewiese und Schwimmbecken in möglichst<br />
idyllischer Lage, für die einheimische Bevölkerung einerseits und die Natur- und Erholungstouristen<br />
andererseits.<br />
Infrastruktur/Verkehr<br />
Neue Infrastrukturen für Freizeit, Erholung und Tourismus sollen zielgruppen-, orts- und raumspezifisch<br />
(weiter-)entwickelt und touristische Schwerpunktbereiche zur Beruhigung des<br />
Gesamt-raumes gebildet werden. Die Schwerpunktbereiche sind ent-sprechend gut durch den<br />
öffentlichen Nahverkehr, Rad- und Fußgängerverkehr anzuschließen, um den Individualverkehr<br />
einzuschränken.<br />
Die Anforderungen an einen Standort sind folglich zum Teil sehr wiedersprüchlich:<br />
- landschaftlich attraktive Lage - soll das charakteristische Orts- und<br />
Landschaftsbild nicht stören<br />
- gute verkehrliche Erschließung in<br />
zentraler Lage<br />
- Nähe zur Siedlung, um eine fußläufige<br />
Erreichbarkeit zu gewährleisten<br />
Für die Diskussion des konkreten Standorts sind folgende Aspekte relevant:<br />
- Verfügbarkeit von Flächen in ausreichender Größe (mind. 20.000 m²) und deren Lage<br />
(Exposition, Topographie);<br />
- technische Erschließung der Fläche sollte vorhanden sein (Wasser-/Abwasser etc.);<br />
- Infrastrukturelle Grundausstattung sollte gewährleistet bzw. mit überschaubarem Aufwand<br />
herstellbar sein (Busanbindung, Parkplätze etc.);<br />
- es sollte möglichst wenig Konfliktpotential mit vorhandenen Nutzungen geben.<br />
7 DISKUSSION DER POTENT<strong>IE</strong>LLEN ERWEITERUNGSFLÄCHEN<br />
UND STANDORTALTERNATIVEN<br />
Im Raum gibt es sowohl die Option, Erweiterungsflächen in Anspruch zu nehmen als auch<br />
einen neuen Standort auszuwählen. Um die Standorte in der gesamträumlichen Lage betrachten<br />
zu können hier eine Übersicht:<br />
HAGE+HOPPENSTEDT PARTNER Raum- und Umweltentwicklung<br />
- großer Flächenanspruch in möglichst<br />
ebener Lage<br />
- Siedlungsferner Standort, da mit<br />
Lärmimmissionen zu rechnen ist<br />
16
STANDORTSTUD<strong>IE</strong> FRE<strong>IB</strong>ÄDER DER STÄDTE SCHÖNAU UND TODTNAU<br />
E1<br />
E2<br />
Abbildung 6: Potentielle Freibadstandorte<br />
7.1 ERWEITERUNGSFLÄCHEN<br />
Am Standort Schönau bestehen zwei Erweiterungsoptionen:<br />
• Erweiterung auf die Flächen südlich des Campingplatzes und östlich des Friedhofs:<br />
Hier besteht Konfliktpotential mit den umgebenden Nutzungen: Die Erweiterungsoption auf<br />
diese Fläche besteht auch für Campingplatz und Friedhof, die Friedhofsbesucher könnten<br />
sich durch die Freibadgäste gestört fühlen. Prinzipiell sind für diese Flächen die Ziele der<br />
Stadtplanung zu prüfen. Die Fläche liegt zudem in einem fachtechnisch abgegrenzten Überschwemmungsgbiet,<br />
das sich an den 100-jährigen Hochwassern orientiert.<br />
• Erweiterung auf die Flächen östlich der Wiese: Größerer Aufwand der technischen und<br />
infrastrukturellen Erschließung, da eine Brücke zur Querung der Wiese erforderlich wäre.<br />
Zudem ist die Wiese als FFH-Gebiet ausgewiesen.<br />
Hier sind allerdings Einschränkungen durch die Lage im Wasserschutzgebiet Stufe II sowie<br />
im Überschwemmungsgebiet zu klären.<br />
HAGE+HOPPENSTEDT PARTNER Raum- und Umweltentwicklung<br />
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7.2 STANDORTALTERNATIVEN<br />
Gebiet Vorteile Nachteile<br />
A1<br />
Utzenfeld in Richtung<br />
Wieden<br />
A2<br />
Utzenfeld in Richtung<br />
Geschwend, Flächen<br />
an der Wiese<br />
A3 und A4<br />
zwischen Utzenfeld und<br />
Geschwend, Flächen an<br />
der Wiese<br />
A5<br />
südöstlich von<br />
Geschwend, nach Flächennutzungsplangeplanter<br />
See<br />
A6<br />
Schlechtnau<br />
• sonnige, ebene, landschaftlich attraktive<br />
Lage<br />
• Lage zwischen Schönau und Todtnau<br />
• Nähe zu Siedlung, fußläufige Erreichbarkeit<br />
gegeben<br />
• verkehrliche Erschließung realisierbar<br />
• Lage zwischen Schönau und Todtnau<br />
• Verkehrliche Erschließung einfach zu<br />
lösen<br />
• ebene Lage<br />
• Nähe zu Siedlung, fußläufige Erreichbarkeit<br />
gegeben<br />
• Lage zwischen Schönau und Todtnau<br />
• Verkehrliche Erschließung einfach zu<br />
lösen<br />
• ebene Lage<br />
• Lage zwischen Schönau und Todtnau<br />
• Nähe zu Geschwend, zu Fuß erreichbar<br />
• rel. ebene Lage im Ort, fußläufig gut zu<br />
erreichen<br />
• Verkehrliche und technische Erschließung<br />
leicht zu realisieren<br />
HAGE+HOPPENSTEDT PARTNER Raum- und Umweltentwicklung<br />
• Entfernung zu Schönau und Todtnau<br />
• technische Erschließung?<br />
• Entfernung zu Schönau und Todtnau<br />
• Lage in Grünzäsur<br />
• Tal öffnet sich in westlicher Richtung<br />
• technische Erschließung?<br />
• Entfernung zu Schönau und Todtnau<br />
• Lage in Grünzäsur<br />
• Fußläufige Erreichbarkeit schwierig<br />
• Tal öffnet sich in westlicher Richtung<br />
• technische Erschließung?<br />
• A3 liegt im Überschwemmungsgebiet<br />
• A4 liegt je nach genauer Lage evtl.<br />
auch im Überschwemmungsgebiet<br />
• Entfernung zu Schönau und Todtnau<br />
• verkehrliche Anbindung und Erschließung<br />
schwierig<br />
• Tal öffnet sich in westlicher Richtung,<br />
Gelände ist stark reliefiert<br />
• Entfernung zu Schönau<br />
• je nach genauer Lage evtl. im Überschwemmungsgebiet<br />
• schwierig für (zukünftige) Siedlungsentwicklung,<br />
zerschneidet den Raum<br />
und wirkt auf Grund von Einzäunung<br />
als Barriere<br />
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7.3 AUSBLICK<br />
Nach der Betrachtung der drei bestehenden Freibadstandorte unter vielfältigen Aspekten<br />
sowie verschiedener Standortalternativen hat sich das Freibad in Schönau als für eine Erweiterung<br />
am besten geeignet herauskristallisiert. Neben den sehr guten natürlichen Voraussetzungen<br />
sprechen vor allem auch die gute Verkehrsanbindung und die derzeitige Auslastung<br />
für das Bad.<br />
Für ein gemeinsames Bad mit entsprechend größerem Einzugsgebiet besteht ein Flächenbedarf<br />
von ca. 20.000 m² Gesamtfläche. Diese Erweiterungsmöglichkeiten sind an den Standorten<br />
Todtnau und Todtnauberg nicht gegeben, auch wenn eine Erweiterung des Freibads in<br />
Todtnau unter rein touristischen Aspekten evtl. sinnvoller wäre.<br />
Für den Neubau eines Freibades hat sich der Standort A1 in Utzenfeld am Ortsausgang in<br />
Richtung Wieden herauskristallisiert.<br />
Gegen die Standorte A2 bis A4 zwischen Utzenfeld und Geschwend spricht in erster Linie die<br />
Lage innerhalb einer Grünzäsur, die Standorte A3 und A4 liegen zudem entweder in Wasserschutzgebieten<br />
oder in fachtechnisch abgegrenzten Überschwemmungsgebieten.<br />
Gegen den Standort A5 in Geschwend spricht die sehr schwierige verkehrliche Erschließung<br />
sowie die Lage in einem ökologisch sensiblen, bisher recht abgeschiedenen Bereich, der von<br />
Naturschutzgebiet, Flora-Fauna-Habitat und Vogelschutzgebiet umgeben ist.<br />
Standortalternative A6 in Schlechtnau liegt ebenfalls innerhalb eines fachtechnisch abgegrenzten<br />
Überschwemmungsgebietes an der Wiese und ist zudem für die Siedlungsentwicklung<br />
Schlechtnaus problematisch zu sehen.<br />
Die natürlichen Voraussetzungen (Topographie, Exposition, Klima) an der Standortalternative<br />
A1, Utzenfeld in Richtung Wieden sind positiv zu bewerten, ebenso die Lage zwischen Todtnau<br />
und Schönau. Die Erschließung des Standorts stellt sich dagegen schwieriger dar, da der<br />
Verkehr durch den Ort geschleust werden muss.<br />
HAGE+HOPPENSTEDT PARTNER Raum- und Umweltentwicklung<br />
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