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totale Remisstellungen» im Endspiel doch nicht einfach remis sind

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6<br />

Interview mit Kurt Gretener<br />

«Der SSB steht heute finanziell gesund da»<br />

«SSZ»: Gemäss Statuten hätten<br />

Sie noch eine dritte Amtsperiode<br />

als SSB-Zentralpräsident<br />

anhängen können. Was hat Sie<br />

dazu bewogen, darauf zu verzichten?<br />

Kurt Gretener: Für die verantwortungsvolle<br />

Führung eines<br />

Verbandes braucht der Präsident<br />

die volle Unterstützung des gesamten<br />

Zentralvorstandes. Diese<br />

Zusammenarbeit war aber in den<br />

letzten Monaten infolge unterschiedlicher<br />

Auffassungen über<br />

die Leitung des Verbandes <strong>nicht</strong><br />

mehr opt<strong>im</strong>al. Die Mehrheit der<br />

ZV-Mitglieder wollte eine neue<br />

Führung. Weil ich einer Kampfwahl<br />

ausweichen wollte, hatte<br />

ich mich frühzeitig entschieden,<br />

<strong>nicht</strong> mehr für eine weitere Periode<br />

zu kandidieren. Ich denke,<br />

zehn Jahre <strong>im</strong> Vorstand ist eine<br />

lange Zeit, und eine neue Führung<br />

bringt <strong>im</strong>mer frischen Wind<br />

und neue Anregungen.<br />

Vor Ihrer Wahl zum Zentralpräsidenten<br />

2007 haben Sie in<br />

einem «SSZ»-Interview drei konkrete<br />

Zielsetzungen genannt: Erarbeitung<br />

eines Ausbildungskalenders,<br />

Einführung einer Spielerlizenz,<br />

Ausbau der Zusammenarbeit<br />

mit den Sektionen. Welche<br />

der gesteckten Ziele haben Sie<br />

erreicht, welche <strong>nicht</strong>?<br />

Die Latte der Zielsetzungen war<br />

sehr hoch gesteckt. Vor allem in<br />

die Einführung einer Spielerlizenz<br />

hatte ich viele Hoffnungen<br />

gesetzt. Ich war und bin <strong>im</strong>mer<br />

noch überzeugt, dass dieser wichtige<br />

Schritt für die Erhaltung der<br />

Mitgliederzahlen nötig wäre. Wir<br />

könnten damit viele <strong>nicht</strong> aktive<br />

Spieler(innen) <strong>im</strong> Verband halten.<br />

Doch der Zentralvorstand hat<br />

die Gefahr von finanziellen Einbussen<br />

höher eingestuft, und das<br />

Projekt wurde wieder verworfen.<br />

Das Angebot <strong>im</strong> Bereich Ausbildung<br />

wird laufend ausgebaut.<br />

Wird wieder vermehrt am Brett anzutreffen<br />

sein: der abtretende SSB-Zentralpräsident<br />

Kurt Gretener. (Foto: Markus Angst)<br />

Für die mittlere Altersstufe fand<br />

<strong>im</strong> letzten Jahr erstmals eine dreistufige<br />

Ausbildung von Jugendleitern<br />

und Trainern statt. Stark<br />

hab ich mich für das Schulschach<br />

eingesetzt und bin stolz, dass dieses<br />

Projekt nun zustande kam.<br />

Die erstrebte Zusammenarbeit<br />

mit den Sektionen erzielte leider<br />

<strong>nicht</strong> die gewünschte Wirkung.<br />

Ein entsprechender Brief an die<br />

Regionalverbände stiess nur in<br />

der Westschweiz auf fruchtbaren<br />

Boden.<br />

Ziehen Sie dennoch eine positive<br />

Bilanz Ihrer vierjährigen<br />

Amtszeit?<br />

Ja, sicher. Emotionen spielen <strong>im</strong><br />

Schach eine grosse Rolle. Was<br />

wäre unser Schachspiel ohne<br />

Freude, Begeisterung und Leidenschaft?<br />

Es war für mich eine<br />

ehrenvolle Aufgabe, dem SSB<br />

als Zentralpräsident vorzustehen.<br />

Nebst vielen Anlässen, bei denen<br />

ich den SSB vertreten durfte, waren<br />

für mich die vielen Begegnungen<br />

mit anderen Funktionären<br />

<strong>im</strong> In- und Ausland wiederkehrende<br />

Höhepunkte.<br />

Gab es für Sie persönlich<br />

einen best<strong>im</strong>mten Highlight?<br />

Das ist zweifelsfrei die Einführung<br />

von Schach als integraler<br />

Bestandteil des Schulunterrichts<br />

in der solothurnischen Gemeinde<br />

Däniken. Die Vorarbeiten dazu<br />

starteten bereits vor drei Jahren.<br />

Danken möchte ich Bruno Fankhauser,<br />

der dieses Projekt mit<br />

grossem persönlichem Einsatz<br />

ermöglichte. Ich bin überzeugt,<br />

dass der Pilotversuch in Däniken<br />

bald auf weiteres Interesse stossen<br />

wird.<br />

Und was war die grösste Enttäuschung?<br />

Der grosse Verlust in der Jahresrechnung<br />

2008. Erst gegen Ende<br />

des Jahres musste der Zentralvorstand<br />

vom negativen Abschluss<br />

Kenntnis nehmen. Pr<strong>im</strong>är verantwortlich<br />

für den Verlust war<br />

die Budgetüberschreitung <strong>im</strong><br />

Jugendschach. Insbesondere bei<br />

den internationalen Turnieren<br />

wurde das Budget massiv überschritten.<br />

Zusätzlich zeigte die<br />

Finanzkrise auch Auswirkungen<br />

auf den Börsenwert der Wertschriften.<br />

Sie sprechen die Finanzen an:<br />

Wie steht der SSB heute diesbezüglich<br />

da?<br />

Die finanzielle Lage des Verbands<br />

wurde dank der Opt<strong>im</strong>ierung<br />

der Kontrollmechanismen<br />

verbessert. So schliesst die Betriebsrechnung<br />

2010 mit einem<br />

Gewinn von über 5000 Franken<br />

ab – bei einem budgetierten<br />

Minus von 9550 Franken.<br />

Der ZV wird den eingeschlagenen<br />

Weg zur nachhaltigen Finanzierung<br />

unseres Verbandes<br />

weiter verfolgen. Mit 187 700<br />

Franken Eigenkapital steht der<br />

SSB auf einer gesunden finanziellen<br />

Basis. Die Finanzierung<br />

und die Liquidität <strong>sind</strong><br />

kurz- und mittelfristig gesichert.

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