Sozialversicherung Oesterreich.pdf
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AUCH DU BIST GUT<br />
VERSICHERT!<br />
SOZIALE SICHERHEIT<br />
IN ÖSTERREICH<br />
Eine Information des Österreichischen Gesellschaftsund<br />
Wirtschaftsmuseums im Auftrag des Hauptverbandes<br />
der österreichischen <strong>Sozialversicherung</strong>sträger
© Medieninhaber<br />
Medieninhaber und<br />
und Herausgeber:<br />
Herausgeber:<br />
Österreichisches<br />
Österreichisches Gesellschafts-<br />
Gesellschafts- und<br />
und Wirtschaftsmuseum,<br />
Wirtschaftsmuseum,<br />
Vogelsanggasse<br />
Vogelsanggasse 36,<br />
36, 1050<br />
1050 Wien,<br />
Wien, Tel.:<br />
Tel.: 01/545<br />
01/545 25<br />
25 51,<br />
51, Fax:<br />
Fax: 01/545<br />
01/545 25<br />
25 51-55,<br />
51-55,<br />
e-mail:<br />
e-mail: wirtschaftsmuseum@oegwm.ac.at,<br />
wirtschaftsmuseum@oegwm.ac.at, Internet:<br />
Internet: http://www.wirtschaftsmuseum.at<br />
http://www.wirtschaftsmuseum.at<br />
Hergestellt<br />
Hergestellt im<br />
im Auftrag<br />
Auftrag des<br />
des Hauptverbandes<br />
Hauptverbandes der<br />
der österreichischen<br />
österreichischen <strong>Sozialversicherung</strong>sträger,<br />
<strong>Sozialversicherung</strong>sträger,<br />
Kundmanngasse<br />
Kundmanngasse 21,<br />
21, 1030<br />
1030 Wien,<br />
Wien, Tel.:<br />
Tel.: 01/711<br />
01/711 32-1120,<br />
32-1120, Fax:<br />
Fax: 01/711<br />
01/711 32-3785,<br />
32-3785,<br />
e-mail:<br />
e-mail: presse@hvb.sozvers.at,<br />
presse@hvb.sozvers.at, Internet:<br />
Internet: http://www.sozialversicherung.at<br />
http://www.sozialversicherung.at<br />
ISBN:<br />
Fotos: 3-902353-04-X,<br />
BilderBox.com<br />
Aktualisierte Auflage 2003<br />
ISBN: 3-902353-04-X, Aktualisierte Auflage 2003<br />
Hersteller: Paul Gerin Druckerei, A-2120 Wolkersdorf<br />
Gedruckt<br />
Hersteller: auf<br />
Paul chlorfrei<br />
Gerin Druckerei, gebleichtem<br />
A-2120 Papier<br />
Wolkersdorf<br />
Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier<br />
© Österreichisches Gesellschafts- und Wirtschaftsmuseum
WAS IST WOHLSTAND ODER<br />
WAS BRAUCHT DER MENSCH<br />
FÜR EIN ZUFRIEDENES LEBEN<br />
Geld, Geld und noch einmal Geld. Mit Geld kann man sich alles<br />
kaufen, oder Aber wie viele Menschen haben die Möglichkeiten<br />
eines Dagobert Duck Zu Geld kommt man meist durch Arbeit.<br />
Und was macht man, wenn man nicht arbeiten kann, weil man<br />
krank oder alt ist oder keinen Arbeitsplatz findet<br />
© Österreichisches Gesellschafts- und Wirtschaftsmuseum
FRÜHER UND HEUTE<br />
„Wir gehören zusammen und helfen einander!“<br />
Wer sorgt für wen<br />
In früheren Zeiten haben die meisten Menschen in Großfamilien<br />
gelebt, wo sich jede/r um jede/n gekümmert hat.<br />
Heute kümmern sich vor allem die <strong>Sozialversicherung</strong> und<br />
der Staat um jene Menschen, die Hilfe benötigen.<br />
© Österreichisches Gesellschafts- und Wirtschaftsmuseum
WIE SIEHT DAS SOZIALE NETZ<br />
DES STAATES AUS<br />
Die <strong>Sozialversicherung</strong> bietet Hilfe<br />
im Falle von Krankheit, Unfall und Alter<br />
sowie im weiteren Sinne<br />
bei Arbeitslosigkeit<br />
Die Sozialversorgung umfasst<br />
vor allem Familienleistungen wie<br />
Familienbeihilfe, Pflegegeld und<br />
Kinderbetreuungsgeld.<br />
Die Sozialhilfe sorgt als „letztes Netz“<br />
für Menschen, die aus unterschiedlichen<br />
Gründen in eine Notlage geraten sind.<br />
Der Sozialstaat gewährleistet die Sicherheit des Einzelnen.<br />
Das soziale Netz sichert die medizinische Versorgung,<br />
die Rehabilitation und die Absicherung im Alter<br />
und in Notlagen.<br />
© Österreichisches Gesellschafts- und Wirtschaftsmuseum
WIE WIRD MAN<br />
SOZIALVERSICHERT<br />
Der/Die Arbeitgeber/in ist gesetzlich dazu verpflichtet,<br />
eine/n neue/n Arbeitnehmer/in zur <strong>Sozialversicherung</strong><br />
anzumelden. Bestimmte nahe Angehörige sind kostenlos<br />
mitversichert. Der Versicherungsschutz<br />
entsteht sofort.<br />
© Österreichisches Gesellschafts- und Wirtschaftsmuseum
WAS KOSTET<br />
DIE SOZIALVERSICHERUNG<br />
UND WER ZAHLT DAFÜR<br />
Bund:<br />
diverse<br />
Zuschüsse<br />
Arbeitnehmer/in:<br />
Arbeitgeber/in:<br />
Die Leistungen der <strong>Sozialversicherung</strong> werden durch Beiträge<br />
finanziert. Diese werden einerseits von den Arbeitnehmer/innen<br />
selbst bezahlt, andererseits sind auch die Arbeitgeber/innen<br />
dazu verpflichtet, für ihre Beschäftigten Beiträge zu leisten.<br />
Außerdem überweist der Bund einen Teil seiner Steuereinnahmen<br />
an die <strong>Sozialversicherung</strong>.<br />
© Österreichisches Gesellschafts- und Wirtschaftsmuseum
KANN MAN VON<br />
DER SOZIALVERSICHERUNG<br />
ABGELEHNT WERDEN<br />
SOZIAL-<br />
VERSICHERUNG<br />
darf niemanden wegen besonderer<br />
Risiken abweisen (z. B. AIDS-Kranke,<br />
Alte, Behinderte, ...). Leistungen stehen<br />
allen Versicherten zur Verfügung.<br />
PRIVAT-<br />
VERSICHERUNGEN<br />
können Personen bei höherem<br />
Risiko ablehnen (Unfallrisiko,<br />
Alter, Vorerkrankung, ...) bzw.<br />
höhere Prämien verlangen.<br />
Die <strong>Sozialversicherung</strong> unterscheidet weder beim Beitragsprozentsatz<br />
noch bei den Leistungen, ob die Versicherten<br />
viel oder wenig verdienen, jung oder alt, männlich oder<br />
weiblich, chronisch krank oder kerngesund sind.<br />
© Österreichisches Gesellschafts- und Wirtschaftsmuseum
DER GENERATIONENVERTRAG<br />
Die Kinder arbeiten<br />
noch nicht. Sie stehen<br />
in Ausbildung und müssen<br />
erhalten werden.<br />
Die Erwerbstätigen<br />
erwirtschaften das<br />
gesamte Einkommen<br />
in Österreich.<br />
Die Pensionisten/innen<br />
arbeiten nicht mehr. Sie<br />
haben den Anspruch auf<br />
eine Pension erworben.<br />
Der Generationenvertrag ist kein Vertrag auf Papier,<br />
sondern bedeutet einen gegenseitigen Ausgleich zwischen den<br />
Generationen. Die Eltern finanzieren die Ausbildung ihrer Kinder.<br />
Die ins Berufsleben eingestiegenen Kinder finanzieren<br />
die Pensionen ihrer Eltern.<br />
© Österreichisches Gesellschafts- und Wirtschaftsmuseum
DIE KRANKENVERSICHERUNG<br />
Die Krankenversicherung<br />
trifft Vorsorgemaßnahmen,<br />
damit die Menschen erst<br />
gar nicht krank werden.<br />
Im Krankheitsfall stehen Ärzte<br />
und Ärztinnen, Spitäler und<br />
Medikamente zur Verfügung.<br />
Beispiele für Operationskosten<br />
(ohne Pflegeaufwand,<br />
Rehabilitation, Krankengeld, ...):<br />
Blindarm: € 510,–<br />
Hüfte: € 4.000,–<br />
Herzklappen: € 7.270,–<br />
Mütter benötigen für die Geburt<br />
und die Betreuung ihrer Kinder<br />
auch die Hilfe von Ärzten,<br />
Ärztinnen und Hebammen.<br />
Gehalt<br />
Krankengeld<br />
Um die Zeit der krankheitsbedingten<br />
Arbeitsunfähigkeit finanziell<br />
überbrücken zu können, wird<br />
Krankengeld ausbezahlt.<br />
Bei einem monatlichen Betrag von durchschnittlich € 60,–<br />
genießt der/die Versicherte und seine/ihre Angehörigen<br />
umfassenden Schutz: ärztliche Behandlung, Spitalsaufenthalt, ...<br />
Heute sind rund 8,0 Millionen Personen, das entspricht 99 %<br />
der österreichischen Bevölkerung, durch die Krankenversicherung<br />
geschützt.<br />
© Österreichisches Gesellschafts- und Wirtschaftsmuseum
DIE KOSTEN DER GESUNDHEIT<br />
Der Fortschritt bei<br />
medizinischen Leistungen<br />
ist gewaltig.<br />
Zukünftig wird es mehr ältere<br />
Menschen in Österreich geben.<br />
Die medizinische Hilfe muss<br />
für alle gewährleistet sein.<br />
Durch jahrzehntelange<br />
Forschungsarbeiten werden<br />
immer besser wirkende<br />
Medikamente entwickelt.<br />
Die immer besser werdende Medizin kostet natürlich auch mehr<br />
Geld. Um den wachsenden Herausforderungen gerecht werden zu<br />
können, bedarf es eines entsprechenden Finanzierungskonzeptes.<br />
Verstärktes Augenmerk muss in diesem Sinn auf die Gesundheitsvorsorge<br />
und -förderung gelegt werden.<br />
© Österreichisches Gesellschafts- und Wirtschaftsmuseum
DIE e-card ERSETZT<br />
DEN KRANKENSCHEIN<br />
Arbeitgeber/in<br />
Der Krankenschein<br />
muss beim Arbeitgeber<br />
oder bei der Arbeitgeberin<br />
angefordert werden.<br />
Der Krankenschein<br />
wird dem Arzt oder der<br />
Ärztin übergeben.<br />
Arzt/Ärztin<br />
Der Krankenschein<br />
muss vom Arzt oder<br />
der Ärztin zwecks<br />
Abrechnung einer<br />
Behandlung an die<br />
Krankenkassen<br />
geschickt werden.<br />
Versicherte/r<br />
Die e-card enthält:<br />
– Name<br />
– Geschlecht<br />
– Geburtsdatum<br />
– Versicherungsnummer<br />
nur auf Wunsch:<br />
– Notfallsdaten<br />
Arzt/Ärztin<br />
Die Daten werden vom Arzt<br />
oder der Ärztin geprüft.<br />
Die e-card wird<br />
an alle Versicherten<br />
verschickt.<br />
Die Daten<br />
werden zwecks<br />
Abrechnung an die<br />
Krankenkassen<br />
weitergeleitet.<br />
Pro Jahr werden in Österreich rund 44 Millionen Krankenscheine,<br />
ausgestellt. Im Jahr 2004 werden diese durch die e-card abgelöst,<br />
die alle Versicherten und mitversicherten Angehörigen erhalten.<br />
Somit erreicht man eine einfache und kostengünstige<br />
Verwaltung des Gesundheitssystems.<br />
© Österreichisches Gesellschafts- und Wirtschaftsmuseum
DIE UNFALLVERSICHERUNG<br />
Die Verhütung von Arbeitsunfällen<br />
und Berufskrankheiten ist ein<br />
besonderes Anliegen.<br />
Jedes Jahr werden in Österreich<br />
etwa 650.000 Unfallopfer<br />
medizinisch betreut.<br />
Nach schweren Verletzungen ist oft weitere Betreuung notwendig.<br />
Diese reicht von Heilbehelfen über Rehabilitationsmaßnahmen<br />
bis hin zu finanziellen Unterstützungsleistungen.<br />
Ein Beispiel: Ein Schüler zieht sich beim Schulschikurs einen<br />
komplizierten Beinbruch zu und muss mit einem Hubschrauber geborgen werden.<br />
Es folgt eine 14-tägige, stationäre Heilbehandlung in einem Unfallkrankenhaus.<br />
Daran schließt ein 21-tägiger Aufenthalt in einem Rehabilitationszentrum an.<br />
Dies führt zu Gesamtkosten in der Höhe von ca. € 11.000,–<br />
Die Unfallversicherung dient zur Absicherung bei Arbeitsunfällen.<br />
Seit 1977 sind jedoch auch Schüler/innen und Studierende in<br />
diese Sparte der <strong>Sozialversicherung</strong> einbezogen. Das heißt,<br />
der Versicherungsschutz gilt in der Schule bzw. der Universität,<br />
bei Schulveranstaltungen und ebenso auf dem Schulweg.<br />
© Österreichisches Gesellschafts- und Wirtschaftsmuseum
DIE PENSIONSVERSICHERUNG<br />
Die Alterspension ermöglicht es,<br />
im Ruhestand gut weiterzuleben.<br />
Der Lebensstandard soll weitgehend<br />
gesichert werden.<br />
Menschen, die auf Grund einer schweren Krankheit<br />
oder nach einem Unfall nicht mehr arbeiten können,<br />
haben Anspruch auf eine Invaliditäts- oder<br />
Berufsunfähigkeitspension.<br />
Damit man lange gesund und erwerbsfähig<br />
bleibt, werden Maßnahmen der Gesundheitsvorsorge<br />
gewährt (z. B. Kuraufenthalte).<br />
Die soziale Pensionsversicherung ist die weitaus bedeutendste<br />
Alterssicherung in Österreich. Sie bewirkt eine weitgehende<br />
Absicherung des Lebensstandards im Alter. Zusätzlich gibt<br />
es noch die Vorsorge durch den/die Arbeitgeber/in<br />
und die Eigenvorsorge.<br />
© Österreichisches Gesellschafts- und Wirtschaftsmuseum
DIE FINANZIERUNG<br />
DER PENSIONEN<br />
UMLAGEVERFAHREN<br />
Die Finanzierung der gesetzlichen Pensionen erfolgt im Umlageverfahren.<br />
Das heißt, die ausgezahlten Pensionen werden größtenteils durch die Beitragszahlungen<br />
der Erwerbstätigen finanziert. Hinzu kommt der aus allgemeinen<br />
Steuermitteln aufgebrachte Bundesbeitrag.<br />
Umlageverfahren bedeutet:<br />
– kein Veranlagungs- und Inflationsrisiko<br />
– rasche und wirtschaftliche Beitragseinhebung<br />
– Stärkung des Solidaritätsbewusstseins<br />
– geringer Verwaltungsaufwand<br />
KAPITALDECKUNGSVERFAHREN<br />
Kapitaldeckungsverfahren bedeutet, dass die Pensionen von jedem/r selbst<br />
angespart werden. Diese Möglichkeit ist vor allem als Ergänzung des staatlichen<br />
Pensionssystems zu sehen, um Einkommensverluste im Alter auszugleichen.<br />
Kapitaldeckungsverfahren bedeutet:<br />
– Jede/r spart für ihre/seine Pension.<br />
– Prämien- bzw. Leistungshöhe unterschiedlich<br />
– Veranlagungs- und Inflationsrisiko<br />
– höherer Verwaltungsaufwand<br />
Veränderung des Verhältnisses Ausbildung – Arbeit – Pension<br />
2001<br />
22 57 81<br />
22 Jahre 35 Jahre 24 Jahre<br />
Pensionisten/innen in %<br />
der Gesamtbevölkerung<br />
24 %<br />
Ausbildung Arbeitsleben Ruhestand<br />
1970<br />
19 Jahre 44 Jahre 14 Jahre<br />
19 63 77<br />
17 %<br />
Die steigende Lebenserwartung und niedrige Geburtenraten<br />
verändern die altersmäßige Zusammensetzung der Bevölkerung.<br />
Die damit verbundenen Herausforderungen an das Pensionssystem<br />
sind bewältigbar, wenn durch rechtzeitige Reformen Anpassungen<br />
an die geänderten Strukturen erfolgen.<br />
© Österreichisches Gesellschafts- und Wirtschaftsmuseum
DIE ARBEITSLOSENVERSICHERUNG<br />
Fast die Hälfte aller Arbeitslosen<br />
haben nur die Pflichtschule abgeschlossen.<br />
Schulungs- bzw. Umschulungsprogramme<br />
erhöhen die Chancen auf Beschäftigung.<br />
Arbeitssuchende werden über<br />
freie Arbeitsplätze informiert,<br />
Vorstellungsgespräche bei<br />
Unternehmen organisiert.<br />
ESSEN KLEIDUNG MIETE MOBILITÄT<br />
Das Arbeitslosengeld dient zur Existenzsicherung für die Zeit der Arbeitssuche.<br />
Die Arbeitslosenversicherung ist eine eigenständige Einrichtung,<br />
die vom Arbeitsmarktservice (AMS) verwaltet wird.<br />
Das AMS vermittelt und schult Arbeitssuchende und zahlt die<br />
Arbeitslosenunterstützung aus.<br />
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