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WIST-aktuell -5_rz

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<strong>WIST</strong><br />

vermittelt<br />

Wissen<br />

Die Wissenschaft, richtig verstanden, heilt den Menschen vor dem Stolz,<br />

denn sie zeigt ihm seine Grenzen.<br />

(A. Schweitzer)<br />

Im Sommersemester 2005 wurde auf Anregung von Studierenden unser<br />

<strong>WIST</strong> FORUM, eine Vortragsreihe in unserem Kultursaal in der Moserhofgasse,<br />

ins Leben gerufen.<br />

In der letzten Ausgabe von <strong>WIST</strong> <strong>aktuell</strong> wurde eine Zusammenfassung<br />

der beiden Vorträge von Prof. Seel und Herbert Nichols-Schweiger präsentiert.<br />

ökonomischen Struktur der jeweiligen Gemeinde und den Erhalt der kommunalen<br />

Finanzkraft, die seines Erachtens primär durch die Förderung von Existenzgründungen,<br />

die Pflege bestehender und die Ansiedlung neuer Unternehmen sowie die<br />

Verbesserung der Standortfaktoren erreicht werden. Er kam aber auch auf die<br />

Frage zu sprechen, ob wir vor einer Trendwende stehen, insoferne als es in letzter<br />

Zeit immer wieder zu Rückverstaatlichungen von überhastet durchgeführten Privatisierungen<br />

gekommen ist. Den Impuls dazu gab ihm das Buch „Limits to Privatization.<br />

How to Avoid Too Much of a Good Thing: A Report to the Club of<br />

Rome“, herausgegeben vom Club-of-Rome-Mitglied Ernst Ulrich von Weizsäcker,<br />

in dem über 50 Beispiele von Privatisierungen in unterschiedlichen Bereichen wie<br />

Telekom, Stromversorgung und Gesundheitswesen untersucht werden und das<br />

unter anderem das Märchen enttarnt, Privatisierungen würden die technische Entwicklung<br />

vorantreiben und generell einen besseren Service leisten. Messner<br />

behandelte in seinem Vortrag neben den Themenbereichen „Daseinsvorsorge“,<br />

„Liberalisierung“ und „Privatisierung“ aber auch das auf der Ebene der Europäischen<br />

Union verstärkt angedachte System des „Public Procurement“, mit dem<br />

alle öffentlichen Gebietskörperschaften gezwungen werden sollen, lokale und<br />

regionale Infrastrukturdienstleistungen ohne Rücksicht auf das Vorhandensein<br />

eigener kommunaler Unternehmen auszuschreiben.<br />

Am 2.6.2005 referierte Dr. Wolfgang Messner, Vorstandsdirektor der<br />

Grazer Stadtwerke, über „ Global denken-lokal handeln. Aufgaben kommunaler<br />

Wirtschaftspolitik“. Eine Ku<strong>rz</strong>fassung dieses interessanten Vortrages können Sie<br />

im Folgenden lesen:<br />

WOLFGANG MESSNER, „GLOBAL DENKEN – LOKAL HANDELN.<br />

AUFGABEN KOMMUNALER WIRTSCHAFTSPOLITIK“<br />

„Global denken – lokal handeln“ war der Ansatz der berühmten UNO-<br />

Konferenz des Jahrs 1992 in Rio de Janeiro zu Fragen des Umweltschutzes<br />

sowie der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung. Unter dieses Motto stellte<br />

der Vorstandsdirektor der Grazer Stadtwerke AG, Dr. Wolfgang Messner, seinen<br />

Vortrag über die Aufgaben kommunaler Wirtschaftspolitik im Rahmen der Reihe<br />

<strong>WIST</strong> FORUM.<br />

Messner beleuchtete dabei die wichtigsten Ziele kommunaler Wirtschaftspolitik,<br />

nämlich die Schaffung von Arbeitsplätzen, die Verbesserung der<br />

Ausgehend von diesen Überlegungen leitet Messner als Ergebnis ab,<br />

dass kommunale Infrastruktur-Dienstleistungsbetriebe aus kommunalpolitischer<br />

Sicht deswegen von größter Wichtigkeit sind, weil durch sie ein wesentlicher Beitrag<br />

zur örtlichen Standortqualität geleistet wird, sie ein ganzes Bündel von<br />

Zusatznutzen erbringen und das Rückgrat der wirtschaftlichen Gemeindeautonomie<br />

darstellen. Als Schlussfolgerung ergibt sich für Messner, dass bei einer Privatisierung<br />

von kommunalen Infrastruktur-Dienstleistungsunternehmen die örtliche<br />

Gebietskörperschaften ihre Kernkompetenzen abgeben und damit letzten Endes<br />

ihre Identität verlieren würden.<br />

Auch für das Wintersemester 2005/2006 ist eine weitere Vortragsreihe<br />

in unserem Kultursaal in der Moserhofgasse 34 geplant. Wir laden schon jetzt alle<br />

unsere HeimbewohnerInnen he<strong>rz</strong>lich zu einer regen Teilnahme ein!<br />

Das genaue Programm wird gesondert bekanntgegeben.

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