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Das Jahr 2004 - Rechenschaftsbericht - Amnesty International

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■ ERFOLGE<br />

Nichts fürchten Staaten mehr, als dass ihre<br />

Menschenrechtsverletzungen ans Licht<br />

der Öffentlichkeit gezerrt werden. Deshalb<br />

hat amnesty international 1973 das<br />

Frühwarnsystem der „Urgent Actions“<br />

entwickelt. Immer wenn die Organisation<br />

von willkürlichen Festnahmen, „Verschwindenlassen“,<br />

Morddrohungen oder<br />

Mannes angenommen hatten, der im Februar<br />

2003 auf dem Polizeirevier von Andaraí<br />

im Bundesstaat Bahia im Gewahrsam<br />

zu Tode gefoltert worden sein sollte.<br />

Daraufhin startete amnesty international<br />

eine Eilaktion, was die Regierung von Bahia<br />

dazu veranlasste, Ermittlungen bezüglich<br />

der Morddrohungen einzuleiten.<br />

Dies führte zur Entlassung des Polizeichefs<br />

und seines Stellvertreters in Andaraí,<br />

womit die Morddrohungen gegen<br />

Carmelia Pereira dos Santos und Luis Ferrari<br />

endeten. In einem Schreiben der Regierung<br />

von Bahia vom Mai <strong>2004</strong> hieß<br />

es, die Staatsanwaltschaft habe wegen<br />

des Todesfalls Anklage gegen die beiden<br />

Polizeibeamten und fünf weitere Perso-<br />

Region Darfur fliehen mussten. Er wurde<br />

im Dezember 2003 in seinem Haus in<br />

Khartoum festgenommen, nachdem er<br />

die Krisenregion im Zuge seiner Arbeit für<br />

SUDO besucht hatte. Am Tag nach seiner<br />

Freilassung sandte er folgende E-Mail<br />

an das <strong>International</strong>e Sekretariat von<br />

amnesty international: „Vielen Dank allen,<br />

die mich und andere Menschen in<br />

Not unterstützt haben. Ihre Unterstützung<br />

und Solidarität haben maßgeblich<br />

dazu beigetragen, dass ich meinen Optimismus<br />

und meine Entschlossenheit bewahren<br />

konnte, um den Kampf für die<br />

Freiheit und Rechte meiner Mitmenschen<br />

aufrechtzuerhalten.“<br />

ai-Generalsekretärin Irene Khan mit Urgent Action.<br />

Urgent Actions: Erfolge <strong>2004</strong><br />

drohenden Folterungen oder Hinrichtungen<br />

erfährt, wird eine Urgent Action ge-<br />

nen erhoben. Pater Luis Ferrari erklärte:<br />

„Die Unterstützung durch amnesty inter-<br />

Malaysia<br />

Anwar Ibrahim, der ehemalige stellver-<br />

startet. Dann greift binnen weniger Stun-<br />

national war sehr wichtig: Alle Appell-<br />

tretende Ministerpräsident Malaysias, der<br />

den das Eilaktionsnetz, in dem mittler-<br />

schreiber haben dazu beigetragen, den<br />

sechs <strong>Jahr</strong>e als gewaltloser politischer Ge-<br />

weile über 92.000 Menschen in 85 Län-<br />

Tod von Nivaldo aufzuklären und die<br />

fangener in Haft zugebracht hat, wies bei<br />

dern mitarbeiten, die umgehend per<br />

Entlassung der Verantwortlichen zu be-<br />

einem Besuch der Londoner Zentrale von<br />

Luftpostbrief, Fax oder E-Mail bei den<br />

wirken.“<br />

ai auf die Wirksamkeit der Eilaktionen<br />

verantwortlichen Stellen des menschenrechtsverletzenden<br />

Staates intervenieren.<br />

In Deutschland beteiligen sich Schätzun-<br />

Sudan<br />

Am 7. August <strong>2004</strong> wurden alle Ankla-<br />

hin. Er war 1998 festgenommen worden,<br />

weil er Demonstrationen für politische<br />

Reformen organisiert hatte. Unter poli-<br />

gen zufolge etwa 10.000 Menschen an<br />

gen gegen den Menschenrechtler Dr.<br />

tisch motivierten Anklagen wurde er dar-<br />

den Eilaktionen. Im <strong>Jahr</strong> <strong>2004</strong> startete<br />

Mudawi Ibrahim Adam fallengelassen.<br />

aufhin zu einer mehrjährigen Haftstrafe<br />

amnesty international 344 neue Urgent<br />

Im Februar war er wegen staatsfeindli-<br />

verurteilt und kam erst <strong>2004</strong> wieder frei.<br />

Actions. Erfreulicherweise enthielten wir<br />

cher Delikte angeklagt worden. Zu den<br />

<strong>Das</strong>s sich Appellschreiber aus aller Welt<br />

in 48 Prozent aller Fälle positive Meldun-<br />

„Beweisen“ gegen ihn zählte die Tatsa-<br />

im Rahmen einer Eilaktion für seine Frei-<br />

gen: Gewaltlose politische Gefangene<br />

che, dass sich in seinem Besitz ai-Publi-<br />

lassung einsetzten, erfuhr er 1998 durch<br />

wurden freigelassen, Folterungen unter-<br />

kationen befanden. Er war allein auf-<br />

seine Frau und seine Kinder. Zwar durfte<br />

bunden, Todesurteile umgewandelt, und<br />

grund seines Engagements für die Men-<br />

seine Familie keine Dokumente oder<br />

weitere Vergehen gegen die Menschen-<br />

schenrechte und damit in Zusammen-<br />

Schriftstücke mit ins Gefängnis bringen,<br />

rechte konnten verhindert werden. Hier<br />

hang stehenden Äußerungen in Haft<br />

aber jedes Familienmitglied prägte sich<br />

einige Beispiele unserer Arbeit:<br />

gehalten worden und war somit nach<br />

einen Absatz der Urgent Action ein und<br />

Brasilien<br />

Die Gewerkschafterin Carmelia Pereira<br />

Ansicht von amnesty international ein<br />

gewaltloser politischer Gefangener. Mudawi<br />

Ibrahim Adam ist Direktor der Hilfs-<br />

berichtete ihm darüber. Anwar Ibrahim<br />

ist überzeugt, dass die Appelle etwas bewirken<br />

können. „Sowohl aus meiner Er-<br />

dos Santos und Pater Luis Ferrari erhiel-<br />

organisation „Sudan Social Development<br />

fahrung in der Regierung als auch im Ge-<br />

ten im April 2003 telefonische Morddrohungen,<br />

weil sie sich des Falles eines<br />

Organization“ (SUDO), die Menschen<br />

unterstützt, die aus ihren Dörfern in der<br />

fängnis kann ich sagen, dass diese Briefe<br />

sinnvoll und effektiv sind.“<br />

■<br />

Foto: ai<br />

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