12 RACECARVER IM TEST
12 RACECARVER IM TEST
12 RACECARVER IM TEST
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>TEST</strong><br />
Entwickelt mit dem Ziel, eine reine Fahrmaschine zu schaffen.<br />
Authentisch und emotional. Gebaut, um Maßstäbe zu<br />
setzen. Extrem sportlich. Für einen unmittelbaren Kontakt<br />
zum Untergrund. Was sich wie die Zielvorgabe für einen reinrassigen<br />
Racecarver des Winters 2011/<strong>12</strong> liest, stammt aus der Modellbeschreibung<br />
des aktuellen Audi TT RS. Das TT-RS-Sportfahrwerk<br />
des mit einem 5-Zylinder-Turbomotor ausgestatteten<br />
Boliden kennt nur eine Herausforderung: die Straße. Die Tieferlegung<br />
in Kombination mit einer speziellen Feder- und Dämpferabstimmung<br />
vermittelt überragende Fahrdynamik. Lenkbefehle<br />
werden präzise ausgeführt. Der permanente Allradantrieb<br />
„quattro“ sorgt für hohe Spurtreue und hervorragende Traktion,<br />
wodurch die Antriebskräfte nahezu verlustfrei auf den Asphalt<br />
übertragen werden.<br />
„Genau hier liegt auch die Zielvorgabe im alpinen Skirennsport“,<br />
beschreibt DSV-Abfahrer Stephan Keppler die Gemeinsamkeiten<br />
zwischen Straße und Abfahrtsstrecke. „Wir wollen so<br />
schnell wie möglich vom Starthaus ins Ziel kommen. Um das zu<br />
erreichen – und einen Platz auf dem Stockerl zu ergattern –, ist<br />
neben dem Fahrer dabei natürlich auch das Material von entscheidender<br />
Bedeutung!“<br />
Sind es im Automobilsport die Tourenwagen, die Formel-1-Boliden<br />
oder die Rennautos der 24 Stunden von Le Mans, die für<br />
entscheidende Innovationen auch im Bereich der Serienwagen<br />
sorgen, so ist im Skisport häufig der Skirennlauf die Ideenschmiede<br />
für neue Entwicklungen.<br />
Der Audi TT RS lechzt nach der Autobahn, der sportliche<br />
Racecarver nach der platt gebügelten, eisgriffigen Piste. Denn<br />
40 DSV aktiv<br />
Große Radien bei hohem Tempo<br />
auf weiten Pisten sind die wahren<br />
Stärken eines Racecarvers.<br />
genau hier kann er seine Trümpfe ausspielen – stoische Laufruhe,<br />
gewaltige Kurvenperformance und superbissigen Kantengriff.<br />
Verantwortlich für dieses enorme Sportpotenzial ist wie beim Auto<br />
vor allem das Innenleben: Der Aufbau der Racecarver orientiert<br />
sich an den Riesenslalom-Modellen der Weltcup-Stars. Der<br />
im Gegensatz zu den Weltcup-Rennski weichere, im Vergleich zu<br />
anderen Skikategorien aber immer noch harte und torsionssteife<br />
Aufbau der Ski macht sie unheimlich direkt, aggressiv und, vor<br />
allem, extrem stabil.<br />
„Damit Sie den nahezu unbändigen Fahrspaß mit einem Racecarver<br />
vollends genießen können, sind eine versierte Skitechnik,<br />
ein gutes Körpergefühl sowie ausreichend Kraft und Kondition<br />
die Grundvoraussetzung dafür, dass Sie mit dem Ski fahren und<br />
nicht der Racecarver mit Ihnen“, grenzt Andreas König, einer der<br />
beiden DSV ski<strong>TEST</strong>-Leiter, die Zielgruppe für die sportlichen<br />
Racecarver ein.<br />
Für Pistencracks, die auf der Suche nach dem ganz besonderen<br />
Kick sind, geht daher auch heute noch der erste Blick und<br />
meist auch der erste Griff an der Skiwand des Sportgeschäfts zu<br />
einem Racecarver. Satt liegen diese Ski auf der Piste und dämpfen<br />
kleine Unebenheiten weg, als wären sie nie da gewesen. „Bis ins<br />
kleinste Detail abgestimmte Dämpfungssysteme und -elemente<br />
sorgen in Kombination mit ausgeklügelten Ski-Bindungs-Systemen<br />
für ein Höchstmaß an Laufruhe“, fasst Peter Schmiedl vom<br />
DSV ski<strong>TEST</strong>-Team die während des Tests in Obergurgl gesammelten<br />
Fahreindrücke zusammen. Dadurch greift der Ski<br />
vom Kurvenansatz präzise über den kompletten Verlauf der Kurve<br />
– ohne Rattern und ohne Schlagen der Schaufel.<br />
Von vornherein klar sein sollte dem Käufer jedoch, dass die Racecarver<br />
in ihrem Fahrverhalten sehr sportlich abgestimmt sind.<br />
Aufgrund ihrer Dämpfung und ihres starken Kantengriffs sind sie<br />
somit vor allem für höhere Geschwindigkeiten auf der Piste prädestiniert.<br />
„Die Racecarver sind extrem laufruhig und bestechen<br />
durch ihr harmonisches und rundes Steuerverhalten“, erklärt Sarina<br />
Raab aus dem DSV ski<strong>TEST</strong>-Team. „Wer mit diesen Ski auch<br />
einmal kürzere Radien fahren möchte, steht nicht zwangsläufig<br />
vor einem unlösbaren Problem – es erfordert aber schon etwas<br />
Kraft und Fahrkönnen, um die schnellen Kantenwechsel gekonnt<br />
in den Schnee zu fräsen.“<br />
Zu den Parademodellen gehört in dieser Saison der mit einer<br />
Öldruckdämpfung ausgestattete Blizzard R-Power FS IQ, prämiert<br />
mit dem DSV aktiv SportTIPP. Einmal auf die Kante gestellt,<br />
beißt sich diese förmlich in den harten Untergrund, leichte Unebenheiten<br />
auf der Piste werden wie nichts weggedämpft. Ebenfalls<br />
einen DSV aktiv SportTIPP sicherte sich der i.Speed von<br />
Head. Der sehr sportliche Ski überzeugt durch seinen ebenso bissigen<br />
wie harmonischen Kantengriff und liegt auch bei hohen<br />
Geschwindigkeiten stets spurtreu und angenehm stabil.<br />
Genauso bissig, ohne dabei die gewisse Prise Agilität einzubüßen,<br />
und daher ebenso verdient mit dem DSV aktiv SportTIPP<br />
ausgezeichnet, präsentiert sich der Nordica Dobermann GS Pro.<br />
Das Viererpack der ausgezeichneten Ski komplettiert der Völkl<br />
Racetiger GS Speedwall. Ein Ski, der es schafft, durch hohe sportliche<br />
Fahrperformance genauso zu überzeugen wie durch sein<br />
hohes Maß an Breitbandigkeit.<br />
Fazit: Wenn Sie wenig Kompromisse eingehen möchten und<br />
sportlich ambitioniert unterwegs sind, greifen Sie zu den Ski<br />
der Kategorie Racecarver. Bei Höchstgeschwindigkeiten auf<br />
harter Piste – bei entsprechender Kantenpräparation sogar auf<br />
Eis – fühlen sich die am Rennsport orientierten Ski am wohlsten.<br />
Damit Sie das volle Potenzial dieser Ski auskosten können,<br />
sollten Sie ein guter bis sehr guter Skifahrer mit einer gehörigen<br />
Portion Kraft in den Oberschenkeln und ausgefeilter Skitechnik<br />
sein. Denn erst dann können Sie das euphorisierende<br />
Vollgasvergnügen auf perfekt präparierter Piste so richtig genießen<br />
– vergleichbar mit einer Fahrt in einem Audi TT RS auf<br />
freier Autobahn.<br />
Direkt vor Ort wurden die Ergebnisse in die Datenbank eingegeben.