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pflege - Friedrichshagener Schirm

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Veranstaltungen<br />

auf den<br />

Seiten 11 - 14<br />

September/ Oktober 2010<br />

Herbst-Blatt<br />

Treptow & Köpenick<br />

Die Zeitung nicht nur für Senioren<br />

15. Jahrgang, Nr. 87<br />

(siehe Seite 16)


2<br />

Ein Wort zuvor<br />

Der Mensch liebt es, schöpferisch tätig zu sein und<br />

Wege anzulegen, das ist nicht zu bestreiten.<br />

Aber wie kommt es, dass er auch Zerstörung und<br />

Chaos leidenschaftlich liebt<br />

Fjodor Dostojewski (1821 –1881)<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

wochenlang brannte die Sonne auf die Felder. Die<br />

Erde dürstete, und die Blätter reckten sich gen<br />

Himmel, um auch die kleinsten Tropfen Feuchtigkeit<br />

aufzufangen. Nun scheint die Zeit vorbei zu sein.<br />

Öffnen wir morgens die Augen, zwingt uns das Grau<br />

des Tages, sie schnell wieder zu schließen. Es regnet<br />

Katzen und Hunde, um bei der englischen Redensart<br />

(„it rains cats and dogs“) zu bleiben. Das Wasser<br />

fließt in Strömen am Straßenrand und von den Dächern<br />

herab. Und doch geht es uns gut. Geht die von<br />

uns so gequälte Natur mit uns doch recht glimpflich<br />

um. In anderen Bereichen unseres Landes oder bei<br />

unseren Nachbarn, bzw. auf anderen Erdteilen toben<br />

Unwetter, Überschwemmungen, Erdrutsche!<br />

Unendliches Leid ist über die dort lebenden Menschen<br />

gekommen. Sie haben Haus und Hof, ihre<br />

Habe, ja zum großenTeil auch ihr Leben verloren.<br />

Wenn wir davon hören oder lesen, denken wir<br />

spontan darüber nach, wie man helfen kann und sind<br />

dankbar, dass uns Derartiges nicht ereilte, dass wir<br />

unser Dach überm Kopf behalten haben, dass unsere<br />

Kinder und Kindeskinder leben und auch ausreichend<br />

zu essen haben!<br />

Als ich gestern meinen Rechner hochfuhr und den<br />

Posteingang kontrollierte, las ich folgende Nachricht<br />

des Pressebüros, die mich zornig machte:<br />

„Baumvandalismus im Johannisthaler Park<br />

Am vergangenen Wochenende wurden im Johannisthaler<br />

Park (Barockgarten) vier Eiben (Taxus)<br />

durch Baumfrevler so stark beschädigt, dass eine<br />

ausgewachsene Eibe (Umfang ca. 65 cm, Höhe ca.<br />

10 m) entfernt werden muss. Eine zweite Eibe wird<br />

ums Überleben kämpfen. Hauptsächlich wurde die<br />

Rinde entfernt, so dass den Bäumen die Versorgung<br />

mit Wasser und Nährstoffen entzogen wurde.<br />

Es wurde Anzeige bei der Polizei erstattet.<br />

Wie hoch der Schaden für die öffentliche Verwaltung<br />

-und damit für alle Steuerzahler- ist, kann noch nicht<br />

beziffert werden, der immaterielle Schaden für die<br />

Benutzer der Grünanlage ist in jedem Fall zu hoch.<br />

Der Barockgarten ist in den letzten Jahren wiederholt<br />

Zielort von Vandalismus gewesen. Bereits beim<br />

Bau der Schmuckmauern wurden die fertiggestellten<br />

Mauerteile immer wieder beschädigt oder zerstört.<br />

Alle neu gepflanzten Bäume mussten inzwischen<br />

infolge Vandalismus entfernt werden. Die Jungpflanzen<br />

der neuen Gehölze wurden mehrfach<br />

herausgerissen und als Geschosse missbraucht. Die<br />

Mitarbeiter/innen des Revieres haben mit hohem<br />

Aufwand versucht, die Folgen des Vandalismus<br />

weitestgehend zu beseitigen, um den Bürgerinnen<br />

und Bürgern einen ansprechenden Barockgarten<br />

anbieten zu können.<br />

Grünflächenamt, 10.8.2010“<br />

In einer Zeit wo Mensch und Tier vielerorts im<br />

Ringen mit den unbezähmbaren Naturgewalten<br />

ums Überleben kämpfen müssen, macht sich bei<br />

einigen verhaltensgestörten Menschen unbändige<br />

Zerstörungswut breit, törichter, sinnloser Geist der<br />

Vernichtung!<br />

Gerade hier in Johannisthal hatten sich vor Monaten<br />

Menschen zusammengefunden, um als „Aktiv-im-<br />

Alter“-Team für einen schönen, sauberen, gepflegten<br />

Ortsteil zu sorgen, in dem man sich wohlfühlen<br />

kann. Auch in diesem kleinen Park schaute sich die<br />

Truppe um und sorgte um Verschönerung.<br />

Es haben sich in den zurückliegenden Monaten<br />

viele ehrenamtliche Helfer über das Aktiv hinaus<br />

um unser Umfeld bemüht. Es wurden Bänke ausgebessert<br />

oder besorgt, natürliche Erholungsplätze<br />

gepflegt, Bäume auch während der Trockenphasen<br />

mit Wasser versorgt.<br />

Um so betrüblicher, dass es Menschen gibt, die<br />

diese Bemühungen zunichte machen. Was nützt<br />

Aus dem Inhalt<br />

Seite<br />

Auch der Herbst wird heiß 3<br />

Unterstützung 4<br />

Meinungen/ Infos 5<br />

Die Herbstzeitlose 6<br />

Der Efeu 7<br />

Willi Münzenberg 8<br />

Feuilleton 9<br />

Emil Angel 10<br />

Veranstaltungen 11 - 13<br />

Erkundungen 14<br />

Unionhilfswerk 15<br />

Ein Tag mit dem Club im Kietz 16<br />

Literatur/ Kunst 17<br />

Traditionsfest bei Späth 18<br />

Kultur 19<br />

175 Jahre suetsche Eisenbahn 20<br />

Pflege 21<br />

Feuilleton 22<br />

HB-Verteilungsstellen 23<br />

Zwei Sozialmärkte 24<br />

das Wasser, wenn die Bäume es nicht mehr trinken<br />

können.<br />

Schließen wir uns zusammen, um gegen Vandalismus<br />

jeglicher Art Front zu machen. Es gilt, das<br />

Leben zu schützen, alles Leben, in Feld, Wald und<br />

Flur, das Leben von Mensch, Flora und Fauna.<br />

Ohne Bäume, Sträucher, die uns umgebende Natur,<br />

gibt es bald auch den Menschen nicht mehr. Gebieten<br />

wir den Unholden Einhalt. Ohne Not sollte kein<br />

Baum, kein Strauch verletzt werden.<br />

Wenden Sie sich an Ihren nächstgelegenen Kiezklub<br />

oder das Ordnungsamt, wenn Sie Vandalismus<br />

beobachten.<br />

Die gezeichneten Beiträge in diesem Blatt geben<br />

nicht in jedem Fall die Meinung der Redaktion<br />

wieder.<br />

Die veröffentlichen Beiträge können nach Rücksprache<br />

mit der Redaktion und mit Quellenangabe<br />

unentgeltlich nachgedruckt werden.<br />

Leserzuschriften sind gern gesehen. Werden<br />

Antworten erwartet, bitten wir darum, einen<br />

frankierten Rückumschlag beizulegen.<br />

Herbst-Blatt<br />

Treptow & Köpenick<br />

Völlig ehrenamtlich erarbeitete Zeitung<br />

Gegründet von Ursula Eichelberger.<br />

Hrsg.: Verein zur Förderung sozialer und<br />

kultureller Kontakte e.V. , unterstützt von der<br />

Sozialstiftung Köpenick, von SCS Concept<br />

und dem Club im Kietz.<br />

Postadresse der Redaktion:<br />

Herbst-Blatt, Treptow & Köpenick<br />

c/o Ursula Eichelberger<br />

Köpenicker Landstraße 195<br />

12437 Berlin<br />

Tel.: 030 - 53 69 97 80<br />

Fax: 030 - 53 69 97 81<br />

Herbst-Blatt, Treptow & Köpenick<br />

Redaktionskollegium:<br />

Ursula Eichelberger (CR, V.i.S.d.P.),<br />

Wolfhard Besser, Tristan Micke, Monika<br />

Niendorf, Hans Wünsche sowie Annemarie<br />

und Kurt Beier (für Distribution).<br />

Kontaktperson zum VFK e.V.:<br />

Joachim Born<br />

Satz/ Layout: Eichelberger<br />

Redaktionsschluss der vorliegenden<br />

Ausgabe war der 14.8.2010<br />

Erscheinungsweise:<br />

alle zwei Monate<br />

Impressum<br />

Nr. 88 erscheint am 1.11..2010<br />

Anzeigenschluß: 14.10..2010<br />

Veranstaltungsmeldungen bis 10.10.2010<br />

Anzeigen:<br />

c/o Eichelberger,<br />

Köpenicker Landstr. 195,<br />

12437 Berlin<br />

Tel.: 030-53 69 97 80<br />

Fax: 030-53 69 97 81<br />

e-mail: ueichelberger@gmx.de<br />

ue@mario-eichelberger.de<br />

Druckerei:<br />

BVZ Berliner Zeitungsdruck GmbH<br />

www.berliner-zeitungsdruck.de<br />

Wir danken allen Spendern, die uns<br />

helfen, unser Blatt drucken zu lassen,<br />

und bitten, bei Einzahlungen auf das<br />

Konto unseres Vereins den Vermerk<br />

„Für Herbst-Blatt“ nicht zu vergessen.<br />

Herzlichen Dank im Voraus.<br />

Bankverbindung<br />

Verein zur Förderung sozialer und kultureller<br />

Kontakte e.V.<br />

Berliner Volksbank<br />

BLZ: 100 900 00,<br />

Kto.-Nr: 726 92 36 013.<br />

September/ Oktober 2010


Politik/ Soziales<br />

3<br />

Auch der Herbst wird heiß!<br />

Vom 24.10. bis 13.11. 2010: Aktionswochen gegen die unsoziale Politik<br />

Behindertenparkausweise verlieren Gültigkeit<br />

Die EU hat zum 1.1.2001 europaweit einen EU-einheitlichen Parkausweis für Schwerbehinderte mit außergewöhnlicher<br />

Gehbehinderung sowie für Blinde eingeführt. Daher verlieren die bisherigen dunkelblauen Parkausweise<br />

(ohne Lichtbild und Unterschrift) nach dem 31.12.2010 ihre Gültigkeit. Dies gilt auch für unbefristet<br />

erteilte Parkausweise.<br />

Wer noch im Besitz dieses „alten“ Parkausweises ist, sollte rechtzeitig den alten Schwerbehinderten-Parkausweis<br />

gegen einen neuen EU-Parkausweis umtauschen.<br />

Für Auskünfte und Fragen zum Antrag steht Ihnen der Fachbereich Straßenverkehrsbehörde des Ordnungsamtes<br />

auch telefonisch unter 030 90297 4626/ 4627 zur Verfügung.<br />

Bitte beachten Sie, dass bei der Antragstellung folgende Unterlagen erforderlich sind:<br />

aktuelles Passfoto, Kopie des Personalausweises (Vorder- und Rückseite), Kopie des Schwerbehindertenausweises<br />

mit dem Merkzeichen „a G“ oder „BI“ (Vorder- und Rückseite),<br />

- Kopie der ersten Seite des letzten Bescheides des Versorgungsamtes, woraus die Merkzeichen „ a G“<br />

oder „Bl“ hervorgehen.<br />

Initiativgruppe Traditionelles Handwerk nahm Arbeit auf<br />

Rechtzeitig vor dem Beginn des neuen Ausbildungsjahres hat die Initiativgruppe Traditionelles Handwerk die<br />

Arbeit wieder aufgenommen. Neben der Aktualisierung ihres Internet-Portals www.zukunft-im-handwerk.de<br />

mit mehr als 600 Angeboten an Lehrstellen, Praktika und Schülerpraktika gehört die Mitarbeit an der Vorbereitung<br />

und Durchführung des diesjährigen Unternehmer- und Ausbildungstages Süd-Ost am 3. September zu den<br />

ersten Arbeitsaufgaben. Auf dieser Messe im FEZ Wuhlheide wird sich das Projekt mit einem Stand vorstellen.<br />

Initiativgruppe, Strukow-Hamel, 90297-3273<br />

Der sehr warme Sommer 2010 liegt nun bald hinter<br />

uns. Aber auch der Herbst könnte heiß werden. In<br />

diesen Tagen erwacht wieder das politische Leben<br />

und einige Turbulenzen zeichnen sich ab.<br />

Kurz bevor für die Politik die Sommerpause begann,<br />

schreckte die schwarz-gelbe Bundesregierung mit einem<br />

Beschluss auf, der uns „Normalbürger“ betrifft:<br />

Drastische Erhöhung der Krankenbeiträge von 2011<br />

an und die Krankenkassen zu ermächtigen, bis zu<br />

2 % des Bruttoeinkommens mit einem Zusatzbeitrag<br />

zu belegen. Damit ist die scheinbar auf Eis gelegte<br />

so genannte „Kopfpauschale“ wieder zum Leben<br />

erweckt worden.<br />

Die Bundesregierung will den Beitragsatz um 0,6<br />

auf 15,5 % erhöhen, um das drohende Defizit 2011<br />

zu verringern; je 0,3 % für Versicherte und Arbeitgeber<br />

bzw. Gesetzlicher Rentenversicherung. Die seit<br />

Jahren verfügte Mehrbelastung aller Mitglieder der<br />

Gesetzlichen Krankenkassen durch den einseitigen<br />

Sonderbeitrag von 0,9% bleibt erhalten. Der Anteil<br />

des Arbeitsgeber- bzw. Rentenkassenbeitrages steigt<br />

zwar auf 7,3 %, wird aber auf diese Prozentpunkte<br />

eingefroren. Der Krankenkassenbeitrag stand schon<br />

einmal bei 15,5 %. Der wurde dann auf Drängen der<br />

FDP, aus wahltaktischen Gründen vor der Bundestagswahl<br />

2009 auf 14,9% verringert. Dieser Trick<br />

hat ja auch funktioniert und die schwarz-gelbe<br />

Regierung kam an die Macht.<br />

Die angekündigte Erhöhung des Beitrages und die<br />

schon von einigen Krankenkassen praktizierten<br />

Zusatzbeiträge ab 8 Euro pro Monat und mehr, hat<br />

erwartungsgemäß zu großer Ablehnung geführt. Vor<br />

allem die Sozialverbände und die Gewerkschaften<br />

erheben starken Protest und machen darauf aufmerksam,<br />

dass sich mit den angekündigten Zusatzbeiträgen<br />

vor allem die Belastungen für untere und mittlere<br />

Einkommen erhöht, insbesondere Rentnerinnen und<br />

Rentner betroffen sein werden, Arbeitslose, Geringverdiener<br />

und junge Familien. Dies führt eindeutig zu<br />

einer realen Kürzung der Netto-Einkommen und man<br />

fragt sich, sieht so das Wahlversprechen von 2009<br />

aus: Mehr Netto vom Brutto! Wer sich jetzt wundere,<br />

dass die schwarz-gelbe Bundesregierung diese Politik<br />

betreibt, sollte sich erinnern, wen er bei der Bundestagswahl<br />

2009 gewählt habe – meinte der Regierende<br />

Bürgermeister, Klaus Wowereit, Mitte August auf<br />

einer von der SPD-Ortsgruppe Treptow-Köpenick organisierten<br />

Schiffstour rund um die Müggelberge mit<br />

aktiven SPD-Genossen und Vertretern von Bürgerinitiativen.<br />

Die groß angekündigte „Gesundheitsreform“<br />

sei überhaupt keine, wenn sie zu Lasten der Bürger<br />

geht. „Die Menschen, die eine medizinische Betreuung<br />

brauchen, müssen sie auch bekommen – unabhängig<br />

von ihrem sozialen Stand“, unterstrich Klaus Wowereit.<br />

Das Wissenschaftliche Institut der Allgemeinen Ortskrankenkassen<br />

macht in einer Analyse darauf aufmerksam,<br />

dass mit dieser „Reform“ die Versicherten<br />

allein die Kostensteigerungen im Gesundheitswesen<br />

über Zusatzbeiträge zu finanzieren haben. Sie könnten<br />

bis 2014 auf monatlich 16 Euro steigen, prognostiziert<br />

das Institut. Das bedeutet für eine Rente in Höhe von<br />

800 Euro insgesamt 81,60 Euro pro Monat Krankenkassenbeitrag.<br />

Einseitig stiege dann der Beitrag<br />

auf 10,2% der Bruttorente. Dazu kommen weitere<br />

persönliche Belastungen durch die 10 Euro Arztgebühr<br />

pro Quartal, Zuzahlungen bei verschriebenen Medikamenten<br />

und medizinischen Leistungen. Je höher das<br />

Einkommen ist, desto niedriger fallen die Zusatzbelastungen<br />

aus, stellt das Institut fest. Bei einem Einkommen<br />

von 2.500 Euro beträgt sie „nur“ 8,8 %. Bei<br />

noch höherem Verdienst sogar unter 7 %. Und<br />

schon wird von der FDP eine neue Hiobsbotschaft<br />

in Umlauf gebracht: Die 2009 beschlossene und<br />

vor der Bundestagswahl bekräftigte Rentengarantie<br />

wieder zu kippen.<br />

Deshalb fordern Sozialverbände, wie die Volkssolidarität,<br />

und der DGB, dass die oberen Einkommensgruppen<br />

einen größeren Beitrag zur<br />

Finanzierung des Gesundheitswesens leisten durch<br />

Anhebung der Beitragsbemessungsgrenze und die<br />

Einbeziehung der Privaten Krankenversicherung<br />

in den Risikostrukturausgleich. Der DGB stellt<br />

fest, dass mit diesem System der Einstieg in die<br />

Kopfpauschale und der Ausstieg aus der solidarischen<br />

Finanzierung der Gesetzlichen Krankenversicherung<br />

vorangetrieben wird. Noch sei Zeit, die<br />

Umsetzung dieses Vorhabens zu verhindern. Im<br />

Herbst soll dann endgültig über das Vorhaben vom<br />

Bundestag entschieden werden. Diese Zeit müsse<br />

genutzt werden.<br />

Auf Initiative des DGB ist ein „ Bündnis für ein<br />

gerechtes Gesundheitswesen“ gegründet worden,<br />

das das Projekt der Bundesregierung mit<br />

Aktionen stoppen will. Nur durch einen massiven<br />

Protest wäre die von Schwarz-Gelb beschlossene<br />

neue Variante der Gesundheitsreform zu stoppen.<br />

Deshalb hat der DGB-Bundesvorstand beschlossen,<br />

gemeinsam mit allen im DGB vereinten<br />

Gewerkschaften, zwischen dem 24. Oktober<br />

und 13. November Aktionswochen gegen die<br />

unsoziale Politik der schwarz-gelben Bundesregierung<br />

durchzuführen. Demonstrationen und<br />

Kundgebungen sollen eine Variante des Protestes<br />

sein. Der DGB ruft dazu auf, wenn die ungerechte<br />

Kürzungsorgie verhindert und ein Politikwechsel<br />

erreicht werden soll, müssen die schon begonnenen<br />

Proteste weiter gehen. Sorgen wir dafür, dass<br />

es ein heißer Herbst wird.<br />

Wolfhard Besser<br />

Wir sind nicht nur<br />

verantwortlich für das,<br />

was wir tun,<br />

sondern auch für das,<br />

was wir nicht tun<br />

Jean Baptiste Molière 1622 - 1673)<br />

Herbst-Blatt, Treptow & Köpenick<br />

September/ Oktober 2010


4 Unterstützung<br />

Die Menschheit als Aufgabe kann nicht werden, so lange von den Prinzipien des<br />

Lebens nur das des Wettkampfes, nicht auch das der gegenseitigen Ergänzung<br />

und Hilfe unserer Gesellschaft zugrunde gelegt wird.<br />

Arnold Zweig (1887 – 1968)<br />

Hilfe! Ich brauche Hilfe!<br />

.<br />

Diesen Satz auszusprechen fällt den meisten Menschen schwer. Vor allem denjenigen, die Wert auf ihre Selbständigkeit legen. Da<br />

geht es mir auch nicht anders. Aber jeder Mensch kommt in seinem Leben früher oder später in die Situation, Hilfe zu benötigen. Ob<br />

jung, ob alt, ob schwach, ob stark. Für Kinder sind dann als Erstes die Eltern da, als Erwachsener habe ich Partner, im Alter eventuell<br />

Kinder, Angehörige die mir helfen können. Aber auch für die ist guter Rat oft teuer. Was ist zu tun, wenn „<strong>pflege</strong>rische Hilfe“<br />

oder „Betreuung“ notwendig wird<br />

Zuerst einmal wird Beratung benötigt. An wen wende ich mich<br />

Beispielhaft möchte ich drei Stellen anführen. Die Koordinierungsstelle Rund ums Alter, den Pflegestützpunkt Treptow-Köpenick<br />

und das Netzwerk LIK "Leben im Kiez" (Adressen s.u.). Dort bekommen Sie die notwendigen Antworten auf Ihre Fragen.<br />

Persönlich würde ich immer abwägen, welche Unterstützung benötigt wird. Um weiterhin möglichst in der gewohnten Umgebung (Wohnung) zu bleiben, kann man<br />

einen ambulanten Dienst einschalten. Außerdem kann man einen mobilen Notruf beauftragen. Hier tragen Sie z.B. am Handgelenk ein Armband mit integriertem<br />

Knopf, den Sie im Notfall drücken können. Melden Sie sich innerhalb von 24 Stunden nicht, wird automatisch eine Rückfrage der Notrufzentrale erfolgen.<br />

Möchten Sie eine größere Sicherheit, so gibt es auch die Möglichkeit in ein „Betreutes Wohnen“ zu ziehen. Dort ist im Mietpreis solch ein Service enthalten. Aber<br />

hier kommt innerhalb von wenigen Minuten bei Bedarf eine Pflegekraft sofort zu Ihnen. Außerdem können Sie sich noch andere Serviceleistungen anmieten wie z.B.<br />

Fußbodenreinigung oder Gardinenwäsche.<br />

Eine weitere Möglichkeit stellt der Besuch einer Tages<strong>pflege</strong> dar. Gerade für demenziell veränderte Menschen gibt es seit einem Jahr z.B. dafür eine stärkere Finanzierung.<br />

Auch haben <strong>pflege</strong>nde Angehörige die Möglichkeit, Ihre/n Anvertraute/n für mehrere Wochen in ein Pflegewohnen zu geben zur Verhinderungs<strong>pflege</strong>. So können<br />

auch Angehörige mal Urlaub machen in dem Bewusstsein, mein Angehöriger ist gut versorgt. Und wenn der Aufenthalt in der eigenen Wohnung nicht mehr möglich<br />

ist, gibt es auch die Einrichtung der „Hausgemeinschaften“. Hier wohnen zwischen 8 – 12<br />

Bewohner/innen in einer überschaubaren Gruppe zusammen. Sie werden von einer Betreuung den<br />

ganzen Tag über begleitet. Durch die überschaubare Personenzahl gelingt es ein fast familiäres<br />

Zusammenleben herzustellen.<br />

In einem modernen Dienstleistungszentrum sollten möglichst viele Angebote präsentiert werden<br />

können. Dazu gehören außer den oben angeführten Angeboten auch eine Cafeteria, Gärten, eine<br />

Lobby, Spielplätze für Kinder und Senioren (darüber berichte ich in der nächsten Ausgabe), Physiotherapie<br />

u.ä.<br />

Das Seniorenzentrum Müggelspree wird Ihnen in näherer Zukunft solch eine geschlossene Versorgungskette<br />

mit Betreutem Wohnen, Hausgemeinschaften, Cafeteria, Spielplätzen, ambulanter<br />

Pflege, Tages<strong>pflege</strong>, Beratungsstellen, Physiotherapie u. a. Dienstleistungen anbieten. Und dann<br />

Im Alter zuhause<br />

kann das Leben durchaus in seiner Qualität, wie hier zu sehen, erhalten bleiben.<br />

Stephanus-Seniorenzentrum<br />

Müggelspree<br />

• Pflegewohnen<br />

• Probewohnen<br />

• Pflege auf Zeit / Urlaubs<strong>pflege</strong><br />

• Ambulante Besuchs- und Hospizarbeit<br />

Salvador-Allende-Str. 91<br />

12559 Berlin<br />

030 / 343 541-0<br />

www.elisabeth-diakonie.de<br />

Adressen:<br />

Koordinierungsstelle<br />

Rund ums Alter<br />

Treptow-Köpenick<br />

Albatros e.V.<br />

Spreestr. 6,<br />

12439 Berlin<br />

Telefon: 39 06 38 25<br />

Fax: 39 06 38 26<br />

www.rundumsalter.org<br />

kst.treptow-koepenick@<br />

albatrosev.de<br />

Pflegestützpunkt<br />

Treptow-Köpenick<br />

Spreestr. 6,<br />

12439 Berlin<br />

Telefon: 39 06 38 25<br />

Fax: 39 06 38 26<br />

Psp.treptow-koepenick@<br />

albatrosev.de<br />

Netzwerk<br />

LIK „Leben im Kiez“<br />

Salvador-Allende-Straße 91<br />

12559 Berlin<br />

Tel: 030 - 31 98 90 24<br />

030 - 31 98 90 25<br />

lebenimkiez@web.de<br />

Herbst-Blatt, Treptow & Köpenick<br />

September/ Oktober 2010


meinungen/ Infos<br />

5<br />

Zentrale Veranstaltungen 2010 (Eine Auswahl, Änderungen vorbehalten)<br />

28.8.: 8. Katzengrabenfest / Wäscherinnenfest<br />

3.-4.9.: Cöpenicker Whisky-Herbst<br />

11.9., 14 – 23 Uhr: 6. Schmöckwitzer Inselfest<br />

Tanz der Drachen VAK auf dem Gelände der<br />

Schmöckwitzer Inselschule - Eintritt frei<br />

12.9.: Altglienicker Spätsommerfest<br />

18.9.: Adlershofer Herbstfest<br />

18.9.: 10. Berliner Freiwilligentag unter dem<br />

Motto „Zeit spenden, mitgestalten, Engel sein<br />

für einen Tag!“ mit anschließendem Danke-Grill.<br />

(Rückfragen bei den STERNENFISCHERN<br />

Tel.:24358576)<br />

18.-19.9.: Traditionsfest mit Grünem Markt in der<br />

Baumschule Späth<br />

25.-26.9.: Müggelheimer Erntefest mit Schleppjagd<br />

9.10.: 12. Kneipenmusikfest Friedrichshagen<br />

16.10.: Hauptmannstreich - Stadtfestspiel in der Köpenicker<br />

Altstadt<br />

6.11.: 14. Alt-Köpenicker Kneipenmusikfest<br />

3.-12.12.: Köpenicker Weihnachtsmarkt auf dem<br />

Schlossplatz<br />

12.12.: Weihnachten bei Späth´s in der Baumschule<br />

Späth<br />

„Herbst-Blatt“ online<br />

Um allen jenen zu helfen, die das „Herbst-<br />

Blatt“, Treptow & Köpenick, die Zeitung<br />

nicht nur für Senioren, nicht erhalten haben,<br />

hat es der „<strong>Friedrichshagener</strong> <strong>Schirm</strong>“ im<br />

PDF-Format ins Internet gestellt.<br />

Unter www.friedrichshagen.net/soziales/<br />

fuer-senioren.html findet man mehrere Ausgaben,<br />

auch die neueste des „Herbst-Blattes“.<br />

„HB“ ist auch zu finden unter: http://nfm.<br />

scs-concept.de/ (auf der rechten Seite)<br />

d.R.<br />

Dritte Kunstmeile in<br />

Baumschulenweg<br />

Zum dritten Mal gibt es in Baumschulenweg die<br />

Kunstmeile. 25 Tage, vom 11.9. bis zum 6.10.,<br />

kann man in Schaufenstern oder anderen Ausstellungsflächen<br />

Bilder sowohl von professionellen<br />

als auch von Laienkünstlern sehen. 35 Geschäfte<br />

und andere Einrichtungen bieten den Künstlerinnen<br />

und Künstlern Raum für ihre Präsentationen.<br />

Die Baumschulenstraße gleicht einem modernen<br />

Museum.<br />

<strong>Schirm</strong>herrin ist die Bezirksbürgermeisterin<br />

Gabriele Schöttler, die am 11.9. die Kunstmeile<br />

eröffnet. Die Veranstaltung beginnt um 16.30 Uhr<br />

in der DOMICIL-Seniorenresidenz, Mörikestr.7.<br />

Näheres erfährt man aus einem Faltblatt, das in<br />

den Geschäften vor Ort oder beim Bürgervein<br />

Baumschulenweg, dem Initiator und Organisator<br />

der Kunstmeile, zu erhalten ist.<br />

Die Finissage, die festliche Abschlussveranstaltung,<br />

findet am 6.10., 18.00 Uhr, im Café Behring<br />

(Behringstraße 6) statt.<br />

Herzlichen Glückwunsch<br />

nachträglich zum<br />

Hundertundfünften!<br />

Herr Erich Walde lebt seit 28 Jahren in unserem Seniorenheim<br />

Müggelschlösschenweg auf der Mieteretage.<br />

Wir als Seniorenheim haben also nicht direkt mit seinem<br />

hohen Alter und seiner guten Gesundheit zu tun, denn<br />

eine Pflegestufe würde er nicht bekommen, dazu geht<br />

es ihm zu gut. Aber er fühlt sich hier wohl und wir sind<br />

froh, dass er bei uns ist. Er war lange Jahre Vorsitzender<br />

des Heimbeirates, leitete den Heim-Chor, veranstaltete<br />

Lichtbildervorträge und ist überhaupt der berühmteste<br />

Bewohner, den wir haben. Wenn er ohne Brille und ohne<br />

Stock angelaufen kommt, können 80-Jährige neben ihm<br />

uralt aussehen.<br />

105 Jahre wollen ausgefüllt werden, Herr Walde schafft<br />

auch das. Er hat seine Bücher und CD`s, hat Urlaub in<br />

der ganzen Welt gemacht (deshalb die vielen Lichtbildervorträge),<br />

fährt jetzt nur noch nach Holland zu seinen<br />

Kindern und – ach, ja, ins Krankenhaus musste er auch<br />

hin und wieder. Ein neues Hüftgelenk, ein Herzschrittmacher,<br />

aber das ist wohl nicht der Rede wert. Mit<br />

seinem Einkaufsrolli zog er los zum DRK-Krankenhaus<br />

und kam auch genauso wieder, nur etwas<br />

gesünder.<br />

Am 1. Juli wurde nun der erste und älteste Bewohner<br />

unseres Hauses 105 Jahre alt und vor der<br />

Heimleitung stand die alljährliche Frage: Wie<br />

können wir Herrn Walde dieses Jahr besonders<br />

ehren Die Redakteure der Lokalzeitungen kennen<br />

ihn schon gut und sind jedes Mal dabei, auch die<br />

Vertreter des Bezirkes Köpenick. Dieses Jahr wollten<br />

wir gerne Herrn Wowereit dabei haben, aber es<br />

hat aus Zeitgründen „nur“ für persönliche Kartengrüße<br />

gereicht. Die Köpenicker Bürgermeisterin<br />

Frau Schöttler kam zum Empfang und Schüler<br />

des Evangelischen Gymnasiums musizierten und<br />

tanzten zur Freude aller. Auch für sie ist das etwas<br />

Besonderes. Ob sie das freundliche und irgendwie<br />

auch weise Gesicht Herrn Waldes beeindruckt<br />

hat Da stellt sich nicht nur den Jungen die Frage:<br />

wie wird man so wunderbar alt Fragen Sie Herrn<br />

Walde, nach seinem Mittagsschläfchen hat er<br />

bestimmt Zeit für Sie.<br />

Gabriele Grahl<br />

Mitarbeiterin im Seniorenheim<br />

Müggelschlösschenweg<br />

Bellmann<br />

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90 Jahre Groß-Berlin<br />

Am 1. Oktober 1920 trat das am 27. April des gleichen Jahres vom Preußischen Landtag beschlossene<br />

„Gesetz über die Bildung der neuen Stadtgemeinde Berlin (Groß-Berlin-Gesetz)“ in Kraft.<br />

Durch dieses Gesetz wurden insgesamt 94 Gemeinwesen bzw. Gebiete zur neuen Einheitsgemeinde<br />

Groß-Berlin zusammengeschlossen. Auch die damalige Landgemeinde Treptow und die Stadt<br />

Köpenick (frühere Schreibweise „Cöpenick“), die unseren heutigen Stadtbezirk bilden, gehörten<br />

dazu.<br />

Diese umfassendste Stadterweiterung in der Geschichte Berlins vergrößerte die Stadtfläche schlagartig<br />

von 66 km² auf 878 km², was mehr als das 13fache ausmachte. Für mehrere Jahre war Berlin<br />

die flächenmäßig zweitgrößte und von der Einwohnerzahl (1920: 3,86 Mio) her hinter London und<br />

New York die drittgrößte Stadt der Welt.<br />

Berlin wurde damals in 20 Verwaltungsbezirke aufgeteilt..<br />

T.M.<br />

In eigener Sache • In eigener Sache<br />

An der Finanzierung der vorliegenden Ausgabe waren nachfolgend aufgeführte Unternehmen beteiligt,<br />

wofür wir herzlich danken: Ambulantes Reha-Zentrum, Adlershof, Apotheke in der Marktpassage<br />

Adlershof, Bellmann Bestattungen, Hörakustik Kornelia Lehmann, Kleine Schublade, Mobiler<br />

PflegeDienst, Pflege-Vital Beate Langer GmbH, Rechtsanwalt Volkmar Gruve, Seniorenheim am<br />

Lietzensee GmbH, Späth Baumschulen, die Stern-Apotheke Baumschulenweg, Unionhilfswerk und<br />

die WBG Treptow Nord.<br />

Ganz besonders danken wir den privaten Spendern (auch jenen,. die nicht genannt werden wollen), und<br />

jenen Freizeitstätten, die die HB-Leser animierten, eine Kleinigkeit in das Spendentöpfchen des<br />

„Herbst-Blattes“ zu tun.<br />

Herbst-Blatt, Treptow & Köpenick September/ Oktober 2010


6 Natur<br />

Giftpflanze 2010:<br />

Die Herbstzeitlose<br />

Die Herbstzeitlose (lat. Colchicum autumnale) – eine hoch giftige<br />

Pflanze. Wie kam sie zu ihrem Namen Erst einmal weist der Namen<br />

darauf hin, dass es sich um eine im Spätsommer bis in den Oktober<br />

hinein blühende Blume handelt. Ihr wissenschaftlicher Gattungsname<br />

leitet sich von der Landschaft Kolchis ab, die am Schwarzen Meer liegt<br />

und heute zu Georgien gehört. In diesem Gebiet soll – so wird behauptet<br />

– die sagenhafte Medea gelebt haben, eine Giftmischerin und Zauberin, Tochter<br />

des Königs Aietes von Kolchis. Sie gilt in der griechischen Mythologie als die<br />

mächtigste Giftmischerin. Ihr soll es gelungen sein, mittels eines Zaubertranks,<br />

einen alten Mann zu verjüngen. Dabei fielen ihr einige Tropfen auf die Erde, aus<br />

denen die Herbstzeitlose erwuchs. So wird vermutet, dass es eine Verbindung<br />

gäbe zwischen der Sage um die Giftmischerin und der dort üppig vorkommenden<br />

Zeitlosenart „Colchicum variegatum“. Die hier in Mitteleuropa blühende Art<br />

der Herbstzeitlose „C. autumnale“ leitet sich aus dem lateinischen ab: autumnus<br />

= Herbst. Also ist diese Bezeichnung ein Hinweis auf die Blütezeit.<br />

Sie trägt im Volksmund noch weitere Bezeichnungen, u.a.: Giftkrokus, Hennegift,<br />

Herbstblume, Hundsknofel, Kuckucksweck, Läuseblume, Michelwurz,<br />

Nacktarsch, Nackte Hur und weitere 17 Namen.<br />

Nackte Hur ist vielleicht ein Hinweis, dass die Herbstzeitlose nur als Blüte aus<br />

dem Boden kommt ohne Blätter. Diese treiben nämlich im Frühjahr aus und<br />

sind dem Bärlauch zum Verwechseln ähnlich. Deshalb sollte man im Frühjahr<br />

beim Bärlauchblätter sammeln äußerst vorsichtig zu Werke gehen, denn auch<br />

die Herbstzeitlose-Blätter sind äußerst giftig. Zwischen beiden gibt es deutliche<br />

Unterschiede: Bärlauch riecht stark nach Knoblauch, Herbstzeitloseblätter sind<br />

geruchsneutral.<br />

Die Herbstzeitlose bildet ihr Gift vor allem in den braunen Fruchtkapseln, die<br />

dann im Frühjahr reif sind und eine Gefahr für das auf der Weide befindliche<br />

Vieh sein kann, ausgenommen Schafe und Ziegen. In den Fruchtkapseln hat sich<br />

das Alkaloid Colchinin gebildet.<br />

Die Giftpflanze des Jahres 2010 (in einer<br />

Wuchshöhe von 8 bis 30 cm) blüht vor<br />

allem auf feuchten Standorten, also auf<br />

Wiesen einzeln oder in Gruppen; sie ist<br />

aber auch häufig in Vorgärten und Laubenkolonien<br />

zu sehen. Die Herbstzeitlose<br />

erinnert an den Krokus, ist aber mit ihm nicht verwandt. Sie stößt im ausklingenden<br />

Sommer aus einer Knolle eine lange Röhre ans Tageslicht, an deren oberen<br />

Teil sich die Blüte befindet. Meist blüht sie nur wenige Tage; dann zieht sie sich<br />

mindestens zehn Zentimeter tief ins Erdreich zurück. Dort tief im Boden ist sie<br />

vor der Winterkälte geschützt und bildet zu dieser Zeit die Samenanlagen aus.<br />

Im Frühjahr steckt sie ihre bis 30 Zentimeter langen schmalen Blätter, meist zu<br />

dritt, zusammen mit den Fruchtkapseln aus der Erde. Zu dieser Zeit bildet die<br />

Herbstzeitlose auch eine neue Knolle, die dann im Herbst eine neue Blütenpracht<br />

entfaltet. Aber auch die Samen der Fruchtkapseln tragen zur Verbreitung bei. Die<br />

braunen Körner bleiben bei der Berührung durch Tiere an den Hufen haften und<br />

werden so in gewisser Zeit weiter getragen. Allerdings treibt aus dem Keim erst<br />

in etwa vier Jahren die erste Blüte.<br />

Wie schon eingangs erwähnt, stammt die Pflanze vermutlich aus dem Westasiatischen<br />

Raum, einer Region am Schwarzen Meer. Heute ist sie in West-, Südund<br />

Mitteleuropa heimisch geworden; weniger im Norden Europas. Sie blüht<br />

sowohl auf der Iberischen Halbinsel als auch in Russland.<br />

Alle ihre Pflanzenteile sind stark giftig, schon geringste Mengen (12 – 20<br />

mg) können zum Tode führen. Die<br />

höchste Gefahr droht aus den Blättern<br />

und Samen. Auch bei fast allen<br />

Pflanzenfressern kann ein geringer<br />

Anteil im Heu schon zu Krankheiten<br />

und Tod führen. Allerdings<br />

wird das Gift Colchicin in richtigen<br />

Dosierungen in der Medizin<br />

eingesetzt. Es findet Verwendung<br />

in der Homöopathie und bei der<br />

Bekämpfung von Gichtanfällen,<br />

Muskel- und Gelenkrheumatismus,<br />

Herz- und Kreislaufstörungen.<br />

Bei Vergiftungsvermutungen muss<br />

sofort der Arzt aufgesucht werden.<br />

Es beginnt mit einem Brennen im<br />

Mund, dann folgen Schluckbeschwerden,<br />

Übelkeit und Erbrechen<br />

mit blutigen Durchfällen. Es kann<br />

zu Atemlähmungen und zum Kreislaufversagen<br />

kommen.<br />

Die jährliche Auswahl der Giftpflanze<br />

des Jahres wird vom Botanischen<br />

Sondergarten Wandsbek<br />

veranstaltet. Er will auf das giftige<br />

Wirken einiger Gewächse aufmerksam<br />

machen.<br />

Die Blüte der Herbstzeitlose soll<br />

auch anzeigen wie der Winter wird,<br />

sagt der Volksmund: Erscheinen die<br />

blassrosa bis pinkfarbenen Blüten<br />

schon Anfang August, dann gibt es<br />

einen strengen Winter.<br />

Wolfhard Besser<br />

Herbst-Blatt, Treptow & Köpenick<br />

September/ Oktober 2010


Natur<br />

7<br />

Efeu - eine anspruchslose Kletterpflanze -<br />

er wurde zur Heilpflanze 2010 :<br />

Die Rede ist vom Efeu. Er tritt uns in vielfacher Gestalt entgegen, in etwa 400 Sorten mit einer großen Bandbreite an Blattformen und -farben. Manche Formen sind<br />

in weiten Teilen Europas winterhart, andere nur in den wärmeren Lagen; einige werden sogar als Zimmerpflanzen gezogen.<br />

Wenden wir uns dem gemeinen Efeu zu, einer immergrünen, mehrjährigen Pflanze.<br />

Mit ihren Haftwurzeln ist sie in der Lage, an Bäumen und Mauern emporzuklettern. Dabei erklimmt sie Höhen von bis zu 20 Metern. Durch Lichtkonkurrenz und<br />

Gewicht kann der Efeu den Trägerbaum schädigen.<br />

Der gemeine Efeu ist der einzige einheimische Wurzelkletterer in Mitteleuropa. Fehlen Mauern oder ähnliche Klimmstützen, so überwuchert der Efeu gelegentlich<br />

flächendeckend den Boden. Efeu kann ein Höchstalter von 450 Jahren erreichen. Der gemeine Efeu entstammt den Tropenwäldern des Tertiärs. Daran erinnern die<br />

Träufelspitzen seiner Blätter, die das Wasser rasch ableiten.<br />

.<br />

Die unscheinbaren, kleinen, gelbgrünen Blüten stehen in halbkugeligen Dolden und erscheinen in den Monaten September bis Oktober. Mit dieser späten Blütezeit<br />

ist der Efeu eine Besonderheit innerhalb der mitteleuropäischen Flora mit ihren hauptsächlich in den Frühjahrs- und Sommermonaten blühenden Pflanzen. Aufgrund<br />

dieser späten Blüte ist der Efeu eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen, Wespen und Schwebfliegen. Von den Schmetterlingen besucht der Admiral die Blüten. Die<br />

Efeu-Seidenbiene hat sich sogar ausschließlich auf Efeu-Pollen für die Aufzucht ihrer Brut spezialisiert (Monolektie).<br />

Die Früchte werden zwischen Januar und April reif. Sie werden u.a. von Gartenrotschwänzen, Mönchsgrasmücken, Staren, Amseln und Rotkehlchen gefressen, die<br />

auf diese Weise die Samen ausbreiten (Endochorie)..<br />

Alle Teile der Pflanze sind giftig. Trotzdem kennen die Naturheilkundler die heilende Wirkung der Pflanze. Zubereitungen aus Efeublättern (in sehr geringen Mengen)<br />

finden wegen ihrer schleim- und krampflösenden Eigenschaften Verwendung in Mitteln gegen Bronchitis; sie werden gerne in der Kinderheilkunde eingesetzt.<br />

Wenn heute Grabstätten häufig<br />

mit Efeu bepflanzt werden, so<br />

ist das eine meist unbewusste<br />

Nutzung des Symbols vom ewigen<br />

Leben. „Wie im Leben so<br />

Hörakustik<br />

im Tod“ steht als Inschrift auf<br />

manchem alten efeuumschlungenen<br />

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September/ Oktober 2010


8 Feuilleton<br />

Juni 1940 : Was geschah damals<br />

im Wald La Caugnet<br />

Die nachfolgende Leseprobe aus einem noch nicht veröffentlichen Buch<br />

von Dr. Harald Wessel gestattet einen Blick auf das Jahr 1940:<br />

„Gewiss: In vielen deutschen Wohnzimmern hingen<br />

damals Europakarten, auf denen mit farbigen<br />

Stecknadelköpfen das eroberte Territorium markiert<br />

wurde. Mein Vater hätte so etwas bei uns zuhause<br />

nie geduldet. Auch auf dem Lechfeld-Hof gab<br />

es das nicht. Und die Todesbotschaft, die mir der<br />

Knecht des in Frankreich umgekommenen Bauernsohnes<br />

auf dem Kornfuder wortkarg vermittelte, hat<br />

gewiss dazu beigetragen, mich im Sommer 1940<br />

gegen die inszenierte nationalistische Euphorie zu<br />

immunisieren.<br />

Überhaupt war man auf dem Lechfeld vom Weltgeschehen<br />

weitestgehend abgeschnitten. Die Bauersfrau<br />

hielt keine Zeitung. Glaskästen, in denen - wie<br />

in Wuppertal - eine Tageszeitung zur Gratislektüre<br />

aushing, habe ich im Dorf nicht gesehen. Auch<br />

Filmvorführungen fanden dort nicht statt. Während<br />

der Wochen meiner „Kinderlandverschickung" kam<br />

ich weder in die nahe liegende Stadt Donauwörth<br />

noch nach Augsburg. So sind mir die Filmberichte<br />

der DEUTSCHEN WOCHENSCHAU über den<br />

„Blitzsieg im Westen", die Kapitulation Frankreichs<br />

und „Hitlers Triumphzug" damals entgangen. Auf<br />

dem Bauernhof gab es noch nicht einmal einen<br />

„Volksempfänger" - geschweige denn ein Rundfunkgerät,<br />

mit dem man Beromünster oder BBC hätte<br />

empfangen können.<br />

Während ich also in dörflicher Abgeschiedenheit<br />

nichts sah, nichts hörte und nichts ahnte, spielte sich<br />

im Wald Le Caugnet nördlich des Bergdorfes Montagne<br />

nahe der französischen Stadt St. Marcellin,<br />

Arrondissement de Grenoble, Departement de l'Isere,<br />

also kurz vor der französisch-schweizerischen Grenze<br />

eine persönliche und politische Tragödie ab, die<br />

mich vier Jahrzehnte später intensiv beschäftigen<br />

und in einem Buch ihren Niederschlag finden sollte:<br />

„Münzenbergs Ende/Ein deutscher Kommunist im<br />

Widerstand gegen Hitler und Stalin/Die Jahre 1933<br />

bis 1940"(Berlin 1991, 420 Seiten).<br />

Der Mann, der in Deutschland als ungemein erfolgreicher<br />

„Roter Medienzar" oder „Roter Hugenberg"<br />

populär war und in den mein Vater noch Weihnachten<br />

1939 große politische Hoffnungen gesetzt hatte,<br />

war bei Beginn des Westfeldzuges Anfang Mai 1940<br />

in Paris als „feindlicher Ausländer" (!) interniert<br />

und dann in das Lager Chambaran südöstlich von<br />

Lyon verbracht worden. Als Marschall Petain am<br />

17. Juni 1940 Frankreichs Regierungsgeschäfte<br />

übernahm und die deutschen Eroberer sogleich um<br />

einen Waffenstillstand bat, fasste Willi Münzenberg<br />

den Plan, vor der anrückenden GESTAPO in<br />

die neutrale Schweiz zu fliehen. Am 21. Juni 1940<br />

- man hörte schon den Gefechtslärm der im Rhone-<br />

Tal vorrückenden deutschen Panzer - setzte er sich<br />

mit einigen andern Internierten in die Voralpen ab.<br />

Was dann geschah, ist auch 70 Jahre später<br />

nicht hinreichend geklärt. Die Berichte von<br />

Augenzeugen und Zeitzeugen widersprechen<br />

einander. Ziemlich klar ist, dass der gesundheitlich<br />

angeschlagene, fünfzigjährige Münzenberg<br />

vom Fußmarsch im ansteigenden Gelände total<br />

erschöpft war und am Waldrand bei Montagne zurück<br />

blieb.Auch soll er einigen Männern der Fluchtgruppe<br />

Geld gegeben haben, mit dem sie im Dorf ein Gefährt<br />

organisieren sollten - vergeblich! Definitiv klar ist<br />

dann erst wieder, dass ein Feldwächter der Gemeinde<br />

Montagne am 17. Oktober 1940 gegen 17 Uhr der<br />

Gendarmerie von St. Marcellin telefonisch das Auffinden<br />

einer Leiche im Wald bei Montagne meldete.<br />

Zwei Gendarmen begaben sich am 18. Oktober 1940<br />

um sechs Uhr dorthin und identifizierten (an hand von<br />

Papieren bei der verwesten Leiche) den Toten: Es war<br />

Willi Münzenberg.<br />

Das Protokoll der Gendarmerie mit der Datumsangabe<br />

„19. Oktober 1940, 20 Uhr" tauchte erst 1990 (!) vor<br />

Ort wieder auf. Die Gendarmen hielten fest, am Hals<br />

des Toten hätten sich wie am Ast einer Eiche über ihm<br />

Reste einer Schnur befunden. Ein Arzt habe die Leiche<br />

untersucht. Sein Urteil: „Todesursache ist Erhängen<br />

durch Selbstmord; infolgedessen gebe ich die Erlaubnis<br />

zur Beisetzung."<br />

Titelseite der<br />

Zeitschrift «Freie<br />

Jugend» der<br />

jungsozialistischen<br />

Bewegung<br />

der Schweiz im<br />

September 1914.<br />

Der Redakteur<br />

Willi Münzenberg<br />

wandte<br />

sich darin klar<br />

gegen Militarismus<br />

und Krieg<br />

und erklärte<br />

«dem Krieg den<br />

Krieg».<br />

Eine der markantesten<br />

Persönlichkeiten<br />

deutscher Geschichte<br />

war Willi Münzenberg<br />

Aus einigen Nachschlagewerken<br />

erfährt man,<br />

dass er am 14. 8 1889<br />

in Erfurt geboren wurde.<br />

Über das genaue Todesdatum<br />

wie auch über<br />

die Art des Todes gibt es<br />

mancherlei Angaben. Im<br />

Juni 1940, so heißt es,<br />

sei er in Saint-Marcellin,<br />

Dépt. Isère, Frankreich gestorben. Er war ein deutscher<br />

Kommunist, Verleger und Filmproduzent Mit dem Neuen<br />

Deutschen Verlag, seinen Zeitungen Welt am Abend, Berlin<br />

am Morgen und vor allem der Arbeiter Illustrierte Zeitung<br />

(AIZ) gehörte er zu den einflussreichsten Vertretern der<br />

KPD der Weimarer Republik<br />

Die sterblichen Reste des deutschen Kommunisten<br />

wurden (vermutlich am 20. Oktober 1940) auf dem<br />

Friedhof von Montagne beerdigt. Einen Gedenkstein<br />

erhielt das Grab erst nach dem Krieg. Das Grab wurde<br />

im Herbst 1989 - anlässlich des 100. Geburtstages von<br />

Münzenberg (* am 14. August 1889 in Erfurt) - auf<br />

die Liste der zu schützenden französischen Gedenkorte<br />

gesetzt. Den letzten offiziellen Grabschmuck<br />

bildeten Blumengebinde, die von Vertretern der<br />

Pariser DDR-Botschaft am 14. August 1989 bei<br />

einer Schweigeminute niedergelegt wurden.<br />

Zuletzt hatte Willi Münzenberg politisch „zwischen<br />

allen Stühlen gesessen". Die Nazis verfolgten<br />

ihn mit tödlichem Haß. Doch auch Kremlchef<br />

Stalin, der Münzenberg ab 1935 als „verkappten<br />

Trotzkisten" denunzieren ließ, trachtete ihm nach<br />

dem Leben - spätestens ab Herbst 1939, nachdem<br />

Münzenberg den „Deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt"<br />

(vom 24. August 1939) öffentlich<br />

scharf kritisiert hatte: „Der Verräter, Stalin, bist Du"<br />

(Münzenbergs Aufsatz „Der russische Dolchstoß"<br />

in der Emigranten-Zeitschrift DIE ZUKUNFT vom<br />

22. September 1939).<br />

Das tragische Ende Willi Münzenbergs sprach sich<br />

1940/41 nur langsam unter den deutschen antifaschistischen<br />

Emigranten in den USA, Großbritannien<br />

und Mexiko herum, nachdem in der französischen<br />

Provinzpresse am 22. Oktober 1940 eine<br />

kleine Meldung erschienen war. Die GESTAPO<br />

in Berlin erfuhr erst Ende 1941 (!) beim Verhör<br />

Rudolf Breitscheids vom Tod Münzenbergs und<br />

vermerkte auf dessen Fahndungskarteiblatt: „angebl.<br />

im Herbst 1940 in der Nähe von St. Marcellin<br />

im Walde erhängt aufgefunden". Der Todesort lag<br />

im unbesetzten Teil Frankreichs.<br />

In Deutschland nahmen die gleich geschalteten<br />

Medien von Münzenbergs Ende keine Notiz. Erst<br />

1987 erfuhr mein Vater in Wuppertal, wann und<br />

vermutlich wie sein Idol Münzenberg umgekommen<br />

war. Ich erzählte es ihm beim Kurzbesuch<br />

während einer journalistischen Dienstreise. Auch<br />

Erich Wessel wollte nicht an einen Freitod aus<br />

Erschöpfung glauben. Das passe nicht zu diesem<br />

dynamischen Typen. Eher glaube er, irgendein<br />

mieser Geheimagent „mit Lizenz zum Töten" habe<br />

Münzenberg erdrosselt und es wie Selbstmord<br />

aussehen lassen. Ich aber blieb bei meinem Befund:<br />

Der Freitod sei die wahrscheinlichste Erklärung für<br />

das mysteriöse Ende eines der wirkungsmächtigsten<br />

Linken des 20. Jahrhunderts.“<br />

Auszug aus. „Doppelt befreit. Erinnerungen an<br />

1945 und an ein tönendes Jahrhundert.“ von<br />

Harald Wessel. Autorisierter Vorabdruck..<br />

Herbst-Blatt, Treptow & Köpenick<br />

September/ Oktobert 2010


Feuilleton<br />

9<br />

Um die Ecke Gedachtes<br />

von Lotar Cibis<br />

All den VON und Zu gewidmet, die sich noch im 21.Jahrhundert allzu viel<br />

auf ihren Uraltadel zugute halten<br />

Raubritterballade<br />

1.<br />

In des Mittelalters Dunkel<br />

lebte einer, der hieß Kunkel,<br />

das war zwar ein strammer Ritter,<br />

aber an der Armut litt er.<br />

2.<br />

Denn sein König – wie gewohnt –<br />

hatte ihn recht mies entlohnt.<br />

Kunkel hört des Hofstaats Spott:<br />

Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott.<br />

3.<br />

In dem Mann wuchs ein Gedanke.<br />

wie es wär mit einer Schranke,<br />

die man auf die Straße baut,<br />

dann kassiert man Straßenmaut.<br />

4.<br />

Kam nun jemand der Barriere<br />

dieses Ritters in die Quere,<br />

zeigte Kunkel kein Erbarmen,<br />

auch nicht mit den ärmsten Armen.<br />

5.<br />

So genialisch war sein Streich,<br />

Ritter Kunkel wurde reich,<br />

ließ für seine Nebenfrauen<br />

gleich im Dutzend Burgen bauen.<br />

6.<br />

Dieser Reichtum weckte leider<br />

überall im Lande Neider,<br />

so in seinem stillen Winkel<br />

auch den Ritter namens Kinkel.<br />

7.<br />

Das war einer, der als Dieb<br />

munter Straßenraub betrieb.<br />

Mit dem Blick aufs Portmonee<br />

hatte Kinkel DIE Idee.<br />

8.<br />

Felder, Wiesen und der Wald<br />

standen deshalb alsobald<br />

nicht zu allgemeinem Nutz,<br />

sondern unter Kinkels Schutz.<br />

9.<br />

Solcher Schutz – natürlich teuer,<br />

hieß erst einmal „Zehnt“, dann „Steuer“,<br />

beides wurde nach Belieben<br />

ohne Skrupel eingetrieben.<br />

10.<br />

Als der dritte Mann im Bunde<br />

kam noch Kankel in die Runde.<br />

In die fremden Länder ritt er,<br />

für den rechten Glauben stritt er.<br />

11.<br />

Und – was man ihm gerne glaubt,<br />

er hat fleißig abgestaubt.<br />

Ganz allein vom frommen Streben<br />

konnten Ritter ja nicht leben.<br />

12.<br />

Damit nun der Ritter Chor<br />

nicht die Übersicht verlor,<br />

hatten sie fürs liebe Geld<br />

bald auch Wächter sich bestellt.<br />

13.<br />

Man gewann den Ritter Konkel –<br />

so was wie ein guter Onkel,<br />

der erspartes Geld der Leute<br />

fortan als Bankier betreute.<br />

14.<br />

Anfangs noch so ziemlich ehrlich,<br />

machte ihn das Geld begehrlich,<br />

wobei ihn nur wenig störte,<br />

dass es ja nicht ihm gehörte.<br />

15.<br />

Wenn es kam zum Bankenkrache,<br />

war das nicht mehr Konkels Sache.<br />

Wer ihm rückhaltlos vertraut,<br />

hatte schlicht auf Sand gebaut.<br />

16.<br />

Der Ritterstand vom alten Schrot<br />

ist inzwischen lange tot.<br />

Wie man Geld macht - als Vermächtnis<br />

blieb von damals im Gedächtnis.<br />

17.<br />

Geldbeschaffung wird im Land<br />

noch genau so angewandt.<br />

Heute gilt die Ritterschaft<br />

schon als beinah tugendhaft.<br />

18<br />

.Wieder einmal sieht man hier:<br />

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier,<br />

doch wird Unrecht auch nicht gut,<br />

wenn mans aus Gewohnheit tut.<br />

19.<br />

Komme niemand mit Moral,<br />

denn die war doch allemal -<br />

ob nun gestern oder heute –<br />

nur bestimmt für kleine Leute.<br />

Alfred Schiffers<br />

Abendstimmung<br />

Der Tag verglüht wie eine Zigarette,<br />

die liebe Sonne macht die Schotten dicht,<br />

und in der Ferne raucht ein Schornstein Kette<br />

und wird es immer wieder tun – ich wette,<br />

der kennt das Los der Dauerraucher nicht.<br />

Durch uns’re Straße holpert noch ein Karren.<br />

Das Pferd heißt Rosi und ist reichlich alt.<br />

Es kann sehr schön mit seinen Hufen scharren<br />

und hält die Leute oft damit zum Narren,<br />

weil dieses Scharren so melodisch hallt.<br />

Im Hause gegenüber wird es helle..<br />

Da ist Tatjana, die noch duscht und singt<br />

und hinterher aus ihrer Brausezelle<br />

ins molligwarme Himmelbettchen springt.<br />

Ein Käuzchen schreit. Vielleicht sucht’s seine Mutter.<br />

Ob Rosi sich bereits in Träumen wiegt<br />

Und wenn sie träumt, träumt sie bestimmt vom Futter.<br />

Tatjanas Welt ist ebenfalls in Butter,<br />

weil Stefan mit ihr in den Federn liegt.<br />

Mariniertes<br />

Ein Hering lächelte in Trauer:<br />

„Wie ich mich meines Lebens freue<br />

und keinen Augenblick bereue..<br />

Ich werde erst als Rollmops sauer!“<br />

Herbst-Blatt, Treptow & Köpenick<br />

Oder so<br />

Ein Hühnchen hat ganz unbeschwert<br />

Den Wald in tiefer Nacht durchquert<br />

Und fing sich einen Fuchs.<br />

Und das nicht nur aus Jux:<br />

Es hat den Kerl sofort verzehrt.<br />

Vielleicht war es auch umgekehrt.<br />

Bewährtes Rezept<br />

Ein Unikum geht durch die Stadt<br />

und sucht dort Spaß und Flimmer..<br />

Das macht das Unikum fast immer<br />

Sobald es Unikummer hat!<br />

Liane Tittel<br />

Liebe Natur<br />

Es dreht die Welt sich stets im Kreise.<br />

Mal dunkel und mal Sonnentag.<br />

Der Herbst kommt langsam und noch leise,<br />

mal grau, dann bunt am lichten Tag.<br />

Ich gehe durch den Park spazieren,<br />

die Bäume biegen sich im Wind.<br />

Er zupft die bunten Blätter runter,<br />

sie tanzen lustig wie ein Kind.<br />

Und auf den laubbedeckten Wegen:<br />

Ein Teppich – wie im Märchenland.<br />

Der Wetterhahn<br />

Ich dreh als stolzer Wetterhahn<br />

mich oben auf dem Dach,<br />

und zeige, wie die Winde weh’n,<br />

denn hier bin ich vom Fach!<br />

Den Gockel unten zaust der Wind,<br />

sein Federkleid steht offen.<br />

Der rennt keifgackernd um ein Huhn,<br />

mir scheint, der ist besoffen!<br />

Und tauschen möchte’ ich nicht mit ihm.<br />

Seh’ hier zwar nur Antennen!<br />

Doch quietschen tu’ ich sehnsuchtsvoll,<br />

hätt’ gern ’n paar Wetterhennen<br />

September/ Oktober 2010


10 Literatur<br />

...ohne May nie kennengelernt“<br />

Emil Angel schreibt auf Lëtzebuergesch<br />

und auf Deutsch<br />

Von Christian Heermann<br />

Auf dem holländischen Ferieneiland Texel, westlichste<br />

der westfriesischen Inseln, einst Teil des "Atlantikwalls",<br />

war es bis in den April 1945 ruhig geblieben,<br />

auch für die hier stationierten 800 Georgier, die man in<br />

deutsche Uniformen gepresst hatte. Als nun doch der<br />

Einsatzbefehl kommt, wird die in den Gefangenenlagern<br />

erlittene Schmach wieder lebendig. Hinzu kommt<br />

die Furcht vor späterer Strafe in der Heimat, wenn man<br />

auf deutscher Seite gekämpft habe.<br />

Am 6. April bricht der Aufstand der Georgier aus. Er<br />

wird rasch niedergeschlagen. 565 Georgier sterben,<br />

rund 2000 Deutsche und fast 100 Texelaner. Das<br />

Schießen aber geht weiter - bis zum 20. Mai 1945!<br />

Erst dann besetzen kanadische Truppen die Insel und<br />

die deutschen Soldaten werden entwaffnet.<br />

Der luxemburgische Schriftsteller Emil Angel hatte ein<br />

paarmal Urlaub auf Texel gemacht, mit "Texelaars" gesprochen,<br />

nachgefragt und jene Reportage geschrieben,<br />

die schwieriger war als manches andere.<br />

Das Autorendebüt gab Emil Angel, vor kurzem 70 Jahre<br />

alt geworden, erst mit 40. Damals war er Geografielehrer<br />

am Lycee Technique (Technisches Gymnasium)<br />

seiner Heimatstadt Esch-sur-Alzette. 1982 druckt die<br />

Wochenzeitung "Die Zeit" zwei Reisereportagen - ein<br />

geglückter Einstieg in ein Literaturgenre mit langer<br />

Tradition. Heines "Harzreise" oder Mark Twains "Reise<br />

um die Welt" zählen zu den berühmten Vorbildern.<br />

Nicht minder populär sind die Berichte über imaginäre<br />

Reisen von Karl May oder Jules Verne.<br />

Gedanken an "Urians Reise um die Welt" von Matthias<br />

Claudius stellt Emil Angel an den Anfang, um seine realen<br />

Touren im Titel "Von Queen Victoria zu Karl May"<br />

(2007) als vergleichsweise bescheiden zu ermessen.<br />

Immerhin aber führt dieser Band in die schottischen<br />

Highlands, seit Victorias Zeiten vor 150 Jahren ein<br />

Ferienziel der Royals, nach Frankreich, Island und ins<br />

böhmische Marienbad. Und eben nach Texel. Vier der<br />

elf Touren münden in Sachsen.<br />

Drei Luxemburger in Radebeul<br />

Im Radebeuler Karl-May-Museum wird eine alte<br />

Jugendbegeisterung neu entdeckt. Seither bin ich,<br />

scherzt Emil Angel, "der einzige May-Experte im<br />

Großherzogtum." In den May-Stätten in Radebeul<br />

und Hohenstein-Ernstthal gibt es viel zu entdecken,<br />

auch aus jenen DDR-Zeiten, da May ausgerechnet in<br />

seiner Heimat als Unperson galt. Und das ist aus der<br />

Sicht eines Ausländers besonders aufschlussreich. In<br />

Hohenstein-Ernstthal war Emil Angel in zurückliegenden<br />

Jahren etliche Male dabei, wenn sich um den<br />

May-Geburtstag am<br />

25. Februar immer so<br />

100 bis 150 May-<br />

Fans aus allen Ecken<br />

Deutschlands und<br />

aus Nachbarländern<br />

treffen, die aktuelle<br />

Sonderausstellung<br />

des Karl-May-Hauses<br />

besichtigen und zwei<br />

Tage zwanglos zusammenhocken<br />

und<br />

klönen. "Weißt Du eigentlich", sagte er mir mal bei<br />

solcher Gelegenheit, "dass wir uns ohne Karl May<br />

wohl nie kennengelernt hätten"<br />

Im Förderverein "Silberbüchse e.V." wie auch im<br />

"Freundeskreis Karl May Leipzig e.V." ist er aktiv;<br />

sein öffentlicher Vortrag in der Messestadt über Luxemburg<br />

und Karl May brachte ihm viel Beifall ein.<br />

In Dresden findet er zahlreiche Reminiszenzen an<br />

Erich Kästners Kindheit und im Museum in der<br />

Villa Augustin besticht die Gestaltung, "auf minimaler<br />

Fläche soviel zu zeigen wie andere Museen in<br />

mehreren großen Sälen." Berlin stand noch nicht auf<br />

dem Reiseprogramm; das soll demnächst folgen.<br />

Für sein erzählerisches Werk in luxemburgischer<br />

Sprache (10 Bücher) wurde Emil Angel 2007 mit der<br />

"Dicks-Rodange-Lentz-Plakette" geehrt; sie ist nach<br />

den drei Klassikern der luxemburgischen Literatur<br />

benannt. Im "Luxemburger Wort", der bedeutends-<br />

Emil Angel (2.v.r.) zur Eröffnung der Karl-May-<br />

Sonderausstellung im Hohenstein-Ernstthaler<br />

Karl-May-Haus 2009<br />

ten Tageszeitung im Großherzogtum, publizierte<br />

er seit 2001 rund 20 Beiträge zu Karl May - in<br />

deutscher Sprache. Auf RTL liefen zwei Filme<br />

nach seinen Drehbüchern; für "Ein Leben lang"<br />

bekam er den luxemburgischen Nationalpreis. Luxemburg<br />

hat drei offizielle Sprachen; Lëtzebuergesch<br />

(Luxemburgisch) - seit 1984 Nationalsprache<br />

und mündliche Amtssprache -, Deutsch - in<br />

den Printmedien mit einem Anteil von 65 Prozent<br />

- und Französisch. Vor Gericht etwa wird Lëtzebuergesch<br />

gesprochen, auf Deutsch protokolliert,<br />

Gesetzestext auf Französisch zitiert.<br />

Jüngste Werke von Emil Angel sind sein Roman<br />

"Dem Honore M. sain trauregt Lous" und "Een<br />

zweesprochegt Buch" (links jeweils lëtzebuergescher,<br />

rechts deutscher Text): "Vun Hippches op<br />

Haapches" - "Vom Hundertsten ins Tausendste"<br />

(beide 2010). Unter anderem mit dem Miniatur-<br />

Text "Sam Hawkens hat Angst": Als der an Sam<br />

erinnernde, aber schüchtern wirkende Kunde an<br />

der Kasse eine psychologische Broschüre und<br />

dann zwei Karl-May-Bücher vorlegt, sagt die Verkäuferin:<br />

"Die sind auch gut bei Depressionen!"<br />

Fotos, Repros: Angel, Heermann<br />

Herbst-Blatt, Treptow & Köpenick September/ Oktober 2010


Veranstaltungen<br />

11<br />

Konzerte<br />

8-9-.19.30 Uhr:Klassik im Bürgerhaus.Chopinabend<br />

mit Konstanze<br />

John (Klavier) und Helga Teßmann<br />

(Wort). Eintritt: 10/ 8 E<br />

Bürgerhaus Grünau<br />

12.9.,16.00 Uhr: Mozart Violinsonaten<br />

6. Theresia May (Violine),Naoko<br />

Fukumoto (Klavier).<br />

Schloss Köpenick Aurorasaal<br />

14.9., 19 Uhr: „Brel, Piaf et des<br />

autres“. Ein Programm mit Liedern<br />

von Piaf, Brel, Aznavour, Katelijne<br />

Philips-Lebon, Gesang und Matthias<br />

Baumhof am Klavier. Eintritt: 5,00 /<br />

4,00 E<br />

Kulturbund Treptow<br />

18.9., 19.00 Uhr: Live- Konzert :<br />

SOULEYMANE TOURÈ.<br />

Kulturküche Bohnsdorf<br />

24.9., 20 Uhr: Dixiland mit der Old<br />

Castle Jazzband-Köpenick. Eintritt:<br />

8/ 6 E<br />

Bürgerhaus Grünau<br />

1.10., 20.00 Uhr: Konzert. Akustik-<br />

Pop - Kim Nixon.<br />

Ratz-Fatz<br />

10.10., 16.00Uhr: Mozart - Kraus<br />

Quartette. Mit dem, Mozartquartett<br />

Berlin.<br />

Schloss Köpenick Aurorasaal<br />

15.10., 20.00 Uhr: Gitarrenkonzert<br />

„twelve strings“. Klangstarke Instru-<br />

mentalmusik, die verzaubert, die lebt<br />

und Gefühl zeigt…“ Thomas Glatzer<br />

(git) und Matthias Wiesenhütter (git)<br />

Ratz-Fatz<br />

6.11., 15.00 Uhr: Jubiläumsveranstaltung<br />

25 Jahre Otto-Dunkel-Chor.<br />

Rathaus Köpenick<br />

Theater/ Film<br />

5.9., 10.00 Uhr: Die kleine Meerjungfrau.<br />

Mobile Märchenbühne, ab<br />

3 Jahre<br />

Ratz-Fatz<br />

7.9., 14.30 Uhr: Filmstudio Sirius<br />

zeigt: „Teneriffa“ und Tierkinder<br />

Eintritt: 2,00 Euro<br />

Ratz-Fatz<br />

7.9., 19 Uhr: Bären – Berge – Begegnungen.<br />

Ein authentischer Filmvortrag<br />

von und mit Hans Neumann.<br />

Eintritt: 3,00 / 2,00<br />

Kulturbund Treptow<br />

8.9., 10.00 Uhr: Kaspertheater Wunderhorn:<br />

Kaspers Ausflug mit den<br />

grünen Männchen. Handpuppenspiel<br />

mit Dietmar Roberg - Für Leute ab 4<br />

Jahren. Eintritt: 3 E mit JKS-Schein<br />

(Wir bitten um Voranmeldung)<br />

Kulturküche Bohnsdorf<br />

10.9., 19.00 Uhr: Das virtuelle Indiz ,<br />

frei nach Anton Tschechows Erzählung<br />

„Das schwedische Zündholz“.<br />

Text und Regie: B. Buley, es spielen:<br />

„théâtre le cinq“ und „théâtre bonjour“<br />

Ratz-Fatz<br />

12.9., 10.00 Uhr: Das Lied der<br />

Vandalen. Kindertheatergruppe „Die<br />

Eleven“, ab 4 Jahre<br />

Ratz-Fatz<br />

17.9., 19.00 Uhr: „Spreejurke mit<br />

Biss“ – musikalisch eingelegt.<br />

In seinem neuen Programm nimmt<br />

Donato Plögert sein Publikum mit<br />

auf eine zweistündige, musikalische<br />

Reise quer durch den Berliner Kiez.<br />

Hierbei präsentiert er stets selbst<br />

getextete (und von Rainer Bielefeldt<br />

vertonte) Gassenhauer mit erfrischendem<br />

Biss, Seite an Seite mit oft<br />

herzergreifenden Liedern, ohne dabei<br />

peinlich zu sein oder in Kitsch zu<br />

verfallen.<br />

Ratz-Fatz<br />

18.9., 19.00 Uhr: „Der Regisseur<br />

Volker Schlöndorff“. Volker Schlöndorff<br />

gehört zu den einflussreichsten<br />

Regisseuren des deutschen Films<br />

überhaupt. Er ist einer der wenigen<br />

gesellschaftskritischen Filmemacher,<br />

die Deutschland derzeitig hat. Mit<br />

Filmsequenzen! Gestaltung: Dr. Katrin<br />

Sell<br />

Ratz-Fatz<br />

19.9., 10.00 Uhr:Kasper und das<br />

Krokodil. Puppentheater GONG, ab<br />

3 Jahre<br />

Ratz-Fatz<br />

26.9., 10.00 Uhr: Der Wolf und die<br />

sieben jungen Geißlein. Theater im<br />

Globus, ab 3 Jahre<br />

Ratz-Fatz<br />

28.9.: Simone Signoret - Filmportrait.<br />

Eine Retrospektive zum 25. Todestag<br />

von Simone Signoret vorgestellt von<br />

Dr. Beate Reisch.<br />

Eintritt:: 3,00 / 2,00 E<br />

Kulturbund Treptow<br />

30.9.19.00 Uhr: Et jet doch nüscht<br />

über Berlin - eine musikalische Liebeserklärung<br />

an Berlin - ein Hamburg-<br />

Berlin-Duell! (Rasenberger –Rohlmann)<br />

Eintritt: 6 E / 5 E (Wir bitten<br />

um Voranmeldung)<br />

Kulturküche Bohnsdorf<br />

14.10., 15.00 Uhr: Mein Dornenlächeln.<br />

Ein Else-Lasker-Schüler-<br />

(Änderungen vorbehalten)<br />

Programm. Mit Carola Krautz-Brasin<br />

(Gesang und Rezitation) und Peggy<br />

Voigt (Klavier). Moderation: Siegfried<br />

Schütze. Vertonung der Gedichte:<br />

Charly Kalman.<br />

KIEZKLUB Rathaus Joh‘thal<br />

(Fortsetzung Seite 12)<br />

KIEZKLUB Rathaus Johannisthal<br />

12487 Berlin, Tel.: 90297-5665<br />

Einlass: 13.30 Uhr, Kaffeetafel<br />

14.15 Uhr, Programmbeginn 15.00 Uhr,<br />

(falls nicht anders vermerkt!)<br />

2.9.: Tanz mit dem DUO Oranke,<br />

Eintritt 2,50 E<br />

6.9.: Demenztanz, Eintritt 5.00 E incl.<br />

Beköstigung 5.- E<br />

9.9.: Die schönsten Konzertmelodien<br />

von einst & heut aus aller Welt,<br />

präsentiert von Kai Klatt am Klavier<br />

und einer Sängerin der Musikschule in<br />

Adlershof. Eintritt 2,50 E<br />

16.9.: Tanz mit Herrn Schwertfeger,<br />

Eintritt 2,50 E<br />

23.9., 15 - 15.30 Uhr Line – Dance<br />

Tanzauftritt, danach präsentiert Frau<br />

Schulz ein Herbstprogramm. Eintritt<br />

2,50 E<br />

30.9.: Tanz mit der Little – Party –<br />

Band, org. vom SoKo - Tanz- Club,<br />

Eintritt 3.00 E<br />

4.10.: Demenztanz, Eintritt 5.00 E<br />

incl. Beköstigung 5.-E<br />

7.10.: Tanz mit Hartmut Haker, Eintritt<br />

2,50 E<br />

14.10.:Else-Lasker-Schüler-Programm,<br />

präsentiert von Carola Krautz<br />

Brasin, Eintritt 2,50 E (Geburtstagskinder<br />

im III. Quartal erhalten 1<br />

Kaffeegedeck gratis und haben freien<br />

Eintritt.<br />

21.10.: Tanz mit Manne Menzel, org.<br />

vom SoKo-Tanz-Club , Eintritt 3.00 E<br />

28.10. : Sturzprophylaxe. Ein Infovortrag<br />

mit praktischen Tips.<br />

KIEZKLUB Gerard Philipe<br />

12435 Berlin, Tel.:<br />

Kaffeetafel ab 14.00 Uhr<br />

Beginn der Veranstaltung: 14.30 (falls nichts<br />

anderes angegeben)<br />

2. 9.: Gemütliche Kaffeetafel<br />

6. 9. : Geburtstagsfeier für die Geburtstagskinder<br />

Juli/August<br />

Anmeldung erwünscht<br />

9.9. : Tanz mit Herrn Polley. Eintritt:<br />

2,50 E<br />

16. 9. : „Welche Impfung ist wichtig“<br />

Gesprächsrunde mit Frau<br />

Schimming<br />

23. 9. : Märchenstunde für Erwachsene<br />

30. 9. : „Herbstfest“ mit Gabis-Mini-<br />

Band und Überraschung<br />

Kostenbeitrag: 6,00 E<br />

Anmeldung erwünscht<br />

14.10: Tanz mit Jürgen Schwarz.<br />

Eintritt: 2,50 E<br />

28. 10. : Tanz mit Bernd Geue. Eintritt:<br />

2,50 E<br />

KIEZKLUB Treptow Kolleg<br />

Kiefholzstr.274<br />

12437 Berlin, Tel.: 532 00 95<br />

Eintritt: 1,50 ; Beginn: 15 Uhr (falls<br />

nichts anderes angegeben)<br />

(ab 14.30 Uhr Kaffee)<br />

8. 9.: „Was passt zu mir“ Kleine<br />

Modenschau mit Buf<br />

15. 9.: „Herbst..“ Singen mit den<br />

„Fröhlichen Herbstlerchen“ in der<br />

Villa Harmonie<br />

NEU ab Mittwoch, den 15. 09. ab<br />

10.00 Uhr: AQUARELLMALEREI.<br />

Wer Lust hat, einfach mal rein-schauen<br />

!<br />

22. 9. : Tanz mit Jürgen Greuel. Eintritt:<br />

2,50 E<br />

27. 9. : Geburstagsfeier für die Geburtstagskinder<br />

August/September<br />

Anmeldung erwünscht<br />

29. 9.: Tanz mit Bernd Schwerdtfeger<br />

Eintritt: 2,50 E<br />

06. 10.: Tanz mit Gabis-Mini-Band.<br />

Eintritt: 2,50 E<br />

20.10.: „Zwei wie wir“ musikalisches<br />

Programm mit Gerti Möller und Horst<br />

Krüger. Eintritt: 2,50 E<br />

27.10.: „die 13 Monate“ musikalischliterarischer<br />

Streifzug durch die Jahreszeiten<br />

mit Herrn Behrsing. Eintritt:<br />

2,50 E<br />

KIEZKLUB Bohnsdorf<br />

Dahmestraße 33<br />

12526 Berlin; Tel.: 90297 55 09<br />

Beginn: 14.00 Uhr (falls nichts anderes angegeben)<br />

Eintritt: 1,50 <br />

7.9., 11:00 Uhr Seniorenbrunch<br />

Kosten: 4,00 E<br />

14.9.:14 –16.30 Uhr „Berlin janz pö<br />

á pö: von jwd bis an de Spree“ mit<br />

Peter Thomsen, Veranstaltung der VS<br />

094, Eintritt: Mitglieder: 1,00 E, Gäste:<br />

2,00 E<br />

18. 9., 10 -17.00 Uhr Tag der offenen<br />

Tür. Alle Kurse stellen sich vor.<br />

28. 9., 14:00 Uhr Hut-Party mit<br />

Showeinlage, Musik mit Herrn Kaiser,<br />

Eintritt: frei<br />

5.10., 11:00 Uhr Senioren – Brunch<br />

Kosten: 4,00 Euro<br />

12.10., 14:00 Uhr: Konzert der Klezmer<br />

Gruppe „Klezmer chidesch“,<br />

Veranstaltung der VS 094. Eintritt:<br />

Mitglieder: 1,00 Euro, Gäste: 2 E<br />

19.10., 14:00 Uhr Herbstfest - Musik<br />

mit „The Voices“ Eintritt: 2,50 Euro<br />

25.10.10 14:00 Uhr Feierliche Veranstaltung<br />

anläßlich des 65.Jahrestages<br />

der Volkssolidarität. Musik mit<br />

Bernd Heinrich<br />

26.10., 14:00 Uhr Weinverkostung<br />

mit Herrn Schraps. Eintritt: 1,50 Euro<br />

(Fortsetzung Seite 13)<br />

Herbst-Blatt, Treptow & Köpenick September/ Oktober 2010


12<br />

(Fortsetzung von Seite 11)<br />

20.10., 18.00 Uhr: „Der Untertan“ –<br />

Vortrag von Dr. Katrin Sell zum Film<br />

von Wolfgang Staudte.<br />

Begegnungsstätte PRO<br />

8. + 29.10., 18 Uhr: Märchenabend<br />

in der Jurte<br />

Figurentheater Grashüpfer<br />

24.+ 31.10., 12 – 15:30 Uhr: Familientag<br />

zu Halloween<br />

Grashüpfer<br />

22.10., 20.00 Uhr: „Der alltägliche<br />

Wahnsinn“ nach W. Hildesheimer<br />

Mit Martin Lenz<br />

Ratz-Fatz<br />

8. + 29.10., 18 Uhr: Märchenabend<br />

in der Jurte<br />

Figurentheater Grashüpfer<br />

24.+ 31.10., 12 – 15:30 Uhr: Famili-<br />

entag zu Halloween<br />

Grashüpfer<br />

29.10., 20.00 Uhr: „Das virtuelle<br />

Indiz“, frei nach Anton Tschechows<br />

Erzählung „Das schwedische Zündholz“.Text<br />

und Regie: B. Buley,<br />

es spielen: „théâtre le cinq“ und<br />

„théâtre bonjour“<br />

Ratz-Fatz<br />

30.+ 31.10.,12 – 15:30 Uhr: Familientag<br />

zu Halloween<br />

Grashüpfer<br />

30.+ 31.10.,16 Uhr: Prinzessin Allerleirauh<br />

Grashüpfer<br />

31.10., 10.00 Uhr Truna und die Sonne,<br />

Theater Märi Mau, ab 4 Jahre<br />

Ratz-Fatz<br />

Vorträge/Lesung<br />

1.9., 10.30 Uhr: Nordseeinseln.<br />

Deutschlands Nordseeinseln gehören<br />

zu den beliebtesten Urlaubszielen. Das<br />

Filmstudio Sirius nimmt Sie mit auf<br />

die Reise.<br />

Frauentreff An der Wuhlheide<br />

4.9., 10.30 Uhr: ErLesenes am Samstag:<br />

„Nelson Mandela. Meine afrikanischen<br />

Lieblingsmärchen“. Mit<br />

Lusako Karonga und dem Koraspieler<br />

Fili Sako aus Mali . Mit Frühstücksangebot.<br />

Ratz-Fatz<br />

7.9., 15-18 Uhr: „Lernen durch Engagement!<br />

Kompetenzerwerb jenseits<br />

von Schule und Beruf“ kostenlose<br />

Informationsveranstaltung.<br />

Eigeninitiative Selbsthilfezentrum,<br />

Genossenschaftsstr.<br />

70, Adlershof<br />

8.9., 16-17.30 Uhr: Engagement im<br />

Ruhestand Gruppenberatung<br />

STERNENFISCHER Freiwilligenzentrum<br />

Treptow-<br />

Köpenick<br />

(Müggelheimer Str. 13, 12555 Berlin,<br />

Bitte anmelden: 030-24358576,<br />

kostenlos)<br />

11.9., 10.30 Uhr: ErLesenes am Samstag.<br />

Der Garten, das Paradies (mit<br />

Musik). Vom biblischen Lustgarten<br />

bis zur irdischen Gartenkunst. Lyrik,<br />

Balladen, Prosa. Ein höchst vergnüglicher<br />

Streifzug durch die Geschichte<br />

Ende der mitteleuropäischen<br />

Sommerzeit (MESZ)<br />

Veransta<br />

In der Nacht vom 30. (Sonnabend) zum 31. (Sonntag) Oktober 2010 endet die<br />

Sommerzeit.<br />

Die Uhren werden dann um 3 Uhr auf 2 Uhr zurückgestellt.<br />

der Gartenkunst mit den „Dichterpflänzchen“.<br />

Mit Frühstücksangebot.<br />

Ratz-Fatz<br />

12. 9., / 11-18 Uhr: <strong>Friedrichshagener</strong><br />

Kunstmarkt. Dichter.dran: Friedrichshagen<br />

spinnt ... 14 Uhr Lesung:<br />

Thomas Luthardt am Stand APHAIA<br />

VERLAGs<br />

Marktplatz Friedrichshagen<br />

/ Bölschestraße, 12587<br />

13.9., 14.30 Uhr: Was wäre das<br />

Leben ohne Staatssymbole Eine<br />

heitere Betrachtungsweise mit Vera<br />

Brocke. Kostenbeitrag: 1.50 E<br />

Frauentreff an der Wuhlheide<br />

14.9., 19.30 Uhr: Politisch-Philosophisches<br />

Frauencafé - Frauen laden<br />

zum Gespräch. Mit kleinem Imbissangebot.<br />

Eintritt: 3,30 Euro<br />

Ratz-Fatz<br />

14. 9., 18 Uhr: „‚Ich bin mit jedem<br />

Lob einverstanden’. Hanns Eisler im<br />

Gespräch“. Prof. Dr. Dieter B. Hermann<br />

liest aus seinem Buch:– mit<br />

Musikbeispielen (Bitte um Voranmeldung<br />

Tel. 6774725)<br />

Anna-Seghers-Gedenkstätte,<br />

15.9.,18.00 Uhr: „Im Fluss der Zeit“.<br />

Walter Kaufmann liest aus seiner<br />

Autobiografie.<br />

Begegnungsstätte PRO<br />

18.9., 10.30 Uhr: ErLesenes am Samstag.<br />

… das Scheusal ist begabt!<br />

Anekdoten über Brecht. Moderatorin<br />

Janine Strahl-Oesterreich stellt in ihrer<br />

Lesung Brecht als schlagfertigen Plauderer,<br />

schöpferischen Theatermann<br />

und Dichter vor. Mit Frühstücksangebot!<br />

Ratz-Fatz<br />

18.9., 10 - 14.00 Uhr: Hausfest in der<br />

Villa Klex.<br />

Kiefholzstr. 269 (Gartenhaus)<br />

20.9., 14.30 Uhr: „Ein Winter auf<br />

Mallorca“ von George Sand. Anläßlich<br />

des 200. Geburtstages von<br />

Frederic Chopin. Im Winter 1838/39<br />

lebten Frederic Chopin und George<br />

Sand im Kloster Valldemossa. Chopin,<br />

von Mallorca inspiriert, schuf hier einige<br />

seiner schönsten Kompositionen.<br />

Musik und Literatur vorgestellt von<br />

Renate Brietsche. Eintritt: 1.50 E<br />

Frauentreff An der Wuhlheide<br />

21.9., 19 Uhr: Glenn Gould - Die<br />

Gunst der Fuge. Eine Lesung mit Dr.<br />

Olaf Thomsen über den kanadischen<br />

Komponisten und Musiker Glenn<br />

Gould. Unkostenbeitrag: 5,00 / 4,00 €<br />

Kulturbund Treptow<br />

22.9., 14.00 Uhr: Informationsveranstaltung<br />

über Pflege (Antrag und Begutachtung,<br />

Widerspruch, Leistungen)<br />

Pflegestützpunkt, Spreestr. 6<br />

22.9., 18.00 Uhr: Tucholsky-Abend mit<br />

Prof. Dr. Kurt Pätzold<br />

Begegnungsstätte PRO<br />

22.9., 10.30 Uhr: Reihe: Spaß am Lesen.<br />

„Mit Humor geht alles besser“. Pauker,<br />

Penne, Schülerstreiche, vorgelesen vom<br />

Team des Treffs.<br />

Frauentreff An der Wuhlheide<br />

25.9., 10.30 Uhr: ErLesenes am<br />

Samstag: „Herbstkind – eine Reise zu<br />

Camille Claudel“. Szenische Lesung<br />

mit Lore Seichter-Muráth<br />

Mit Frühstücksangebot!<br />

Ratz-Fatz<br />

28.9., 18.30-20 Uhr: „Ehrenamt im<br />

Ruhestand“ kostenlose VHS-Informationsveranstaltung<br />

Volkshochschule TK, Baumschulenstraße<br />

79-81, 12437<br />

Berlin, Raum 110. Bitte anmelden:<br />

030-90297-5422 (Kursnummer:<br />

TK-1309-H)<br />

4.10., 14.30 Uhr: Reihe : Bekannte<br />

Malerinnen und Maler Neo Rauch<br />

(* 18. April 1960 in Leipzig) ist ein<br />

deutscher Maler, der international als<br />

bedeutender Künstler seiner Generation<br />

und als Wegbereiter der „Neuen Leipziger<br />

Schule“ gilt. Mit Barbara Cantow.<br />

Frauentreff An der Wuhlheide<br />

6.10., 10.30 Uhr: „Ein kleines Wunder<br />

der Natur ist jedes Gramm Honig“.<br />

Süß, köstlich und dabei mit einer<br />

Seniorenzentrum Bethel<br />

Alfred-Randt-Str. 23 ,12559<br />

2.9., 15.45 Uhr "Wiener Charme,<br />

Berliner Schnauze", Unterhaltsames<br />

mit Frau Pfaffenender<br />

9. 9., 15.45 Uhr Singen mit Frau<br />

Hirsing<br />

15. 9., 15.30 Uhr Tanztee<br />

29.9., 15.45 Uhr: Erinnerungen in<br />

Noten - Bunt sind schon die Wälder.<br />

Mit Herrn Gohlke<br />

7.10., 15.00 Uhr Herbst- und Erntedankfest<br />

14.10., 15.30 Uhr: Singen mit Frau<br />

Hirsing<br />

20.10., 15.30 Uhr Tanztee<br />

21.10., 16.00 Uhr Informationsveranstaltung<br />

zum Thema "Demenz"<br />

mit Frau Matter von der Deutschen<br />

Alzheimergesellschaft<br />

29.10., 15.45 Uhr Erinnerungen in<br />

Noten - Ganz Paris träumt von der<br />

Liebe - mit Herrn Gohlke.


ltungen September/ Oktober 2010 13<br />

solchen Vielfalt an wertvollen Inhaltsstoffen<br />

ausgestattet wie nur wenige<br />

andere Lebensmittel – Honig ein reines<br />

Naturprodukt.Mit dem Team des Treffs<br />

Frauentreff An der Wuhlheide<br />

6.10.,18.00 Uhr: „Du musst leben!“<br />

– Kinder des Krieges, Kinder des Holocaust.<br />

Karlen Vesper stellt ihr Buch vor<br />

Begegnungsstätte PRO<br />

6.10., 16-18 Uhr: STERNEN-Treff:<br />

Erfahrungsaustausch für aktive Freiwillige<br />

im STERNENFISCHER Freiwilligenzentrum<br />

Treptow-Köpenick<br />

(Müggelheimer Str. 13, 12555 Berlin,<br />

Bitte anmelden: 030-24358576,<br />

kostenlos)<br />

8.10., 19.00 Uhr: Der Schriftsteller<br />

Erich Maria Remarque. Remarque<br />

wurde mit seinem Roman „Im Westen<br />

nichts Neues“ weltberühmt. Mit Filmsequenzen!<br />

Gestaltung: Dr. Katrin Sell.<br />

Ratz-Fatz<br />

9.10., 10.30 Uhr: ErLesenes am Samstag:<br />

East Side Stories – Fritz Leverenz<br />

Thema seiner Erzählungen, die häufig<br />

im Berliner Raum spielen, ist die Sehnsucht<br />

der Menschen, nach Harmonie<br />

und Verständigung. Mit Frühstücksangebot!<br />

Ratz-Fatz<br />

12. 10., 18 Uhr: „Der Beruf der<br />

Schauspielerin“: Tilla Durieux (1880-<br />

1971)Vortrag und Lesung mit Heidrun<br />

Loeper und Antje Thiele<br />

Anna-Seghers-Gedenkstätte<br />

19.10.: „siehst du mich“. Liebesgedichte<br />

von Rose Ausländer, Mascha<br />

Kaleko, Gertrud Kolmar, Else Lasker-<br />

Schüler, Selma Meerbaum-Eisinger,<br />

Francisca Stoecklin werden von der<br />

Schauspielerin Anne Baum und der<br />

Logopädin Viola von Wantoch interpretiert.<br />

Eintritt: 5,00 / 4,00 E<br />

Kulturküche Bohnsdorf<br />

25.10., 14.30 Uhr: Kurt Tucholsky –<br />

anlässlich seines 75. Todestages. Es<br />

ist ein großer Irrtum zu glauben, dass<br />

Menschheitsprobleme „gelöst“ werden.<br />

Sie werden von einer gelangweilten<br />

Menschheit liegen gelassen. Mit Hildegard<br />

Bartsch. Kostenbeitrag: 1.50 E<br />

Frauentreff An der Wuhlheide<br />

26.10.: Erlesene Zeitgenossenschaft<br />

Begegnungen mit Schriftstellern<br />

und Büchern mit Dr. Ursula Reinhold,<br />

Literaturwissenschaftlerin.<br />

Eintritt: : 5,00 / 4,00 E<br />

Kulturküche Bohnsdorf<br />

30.10., 10.30 Uhr: ErLesenes am<br />

Samstag: „Es war wie Glas zwischen<br />

uns. Die Geschichte von Mary und<br />

Kurt Tucholsky“. In diesem Buch von<br />

Klaus Bellin wird die Geschichte von<br />

Kurt Tucholsky und seiner komplizierten<br />

Ehe mit Mary erzählt (sie konnten<br />

nicht mit einander und nicht ohne<br />

einander …). Mit Frühstücksangebot!<br />

Ratz-Fatz<br />

KIEZKLUB Alte Schule<br />

Adlershof<br />

Dörpfeldstr. 54,12489 Berlin<br />

Tel.: 67 89 28 86<br />

8.9., 14.30 Uhr: Grillfest im Garten<br />

mit Bernd Schwerdtfeger<br />

18.9., 11-17.00 Uhr: Adlershofer<br />

Herbstfest, Tag der offenen Tür, Tag<br />

der Freiwilligen<br />

22.9., 14.30 Uhr: Tanz mit Gabis Minibänd.<br />

Eintritt: 2,50 E<br />

30.9., 14.00 Uhr: Informationsveranstaltung<br />

mit der Polizei<br />

6.10.: Tanz mit Erhard Juza. Eintritt:<br />

2,50 E<br />

20.10.: Tanz mit The Voices.<br />

Eintritt: 2,50 E<br />

KIEZKLUB KES<br />

Plönzeile 7<br />

Tel.: 902 97 54 15<br />

23.9., 14.00 Uhr: Deutsch-russischer<br />

Nachmittag anlässlich der interkulturellen<br />

Wochen in Treptow-Köpenick.<br />

29.9., 16.00 Uhr: Osteoporose.Voitrag<br />

und Gesprächsruunde.<br />

30.9., 14.00 Uhr: Die große Freiheit<br />

ist‘s nicht geworden. Erich-Kästner-<br />

Programm mit Dr. Wolfgang Heelfritsch.<br />

Eintritt: 2,50 E<br />

Mario Eichelberger<br />

M.Eichelberger@SCS-Concept.de<br />

Mobil: +49 171 - 52 19711<br />

Tel.: +49 30 - 96205495<br />

info@scs-concept.de<br />

www.scs-concept.de<br />

bis 30.9.: Malerei, Keramik,<br />

Grafik von Brigitte Lux<br />

Kulturbundgalerie<br />

Treptow<br />

bis 7.10.: Wedding in Bohnsdorf.<br />

Stadtfotografien aus<br />

Berlin-Wedding zwischen<br />

1973 bis 1989 von Karl<br />

Ludwig Lange. 26.8., 19.00 Uhr:<br />

Ausstellungseröffnung<br />

Kulturküche Bohnsdorf<br />

8.9. – 30.11.: Ama – Deus. Eine<br />

Fotoausstellung von Corinna Fuckas,<br />

Berlin, im Rahmen der 3. Kunstmeile<br />

Baumschulenweg<br />

Galerie im Club<br />

9. 9. – 5. 11.: Menschen in Mali -<br />

Fotografische Zeitreise 1967-2006<br />

mit Werner Laube. Ausstellung zum<br />

50. Jahrestag der Republik Mali.<br />

Dies und das<br />

Ausstellungen<br />

30.8., 18.00 Uhr: Eröffnung der Baracke<br />

13 im Dokumentationszentrum<br />

NS Zwangsarbeit.. Britzer Straße 5.<br />

1.9., 16-18 Uhr: STERNEN-Treff:<br />

Erfahrungsaustausch für aktive Freiwillige<br />

im STERNENFISCHER Freiwilligenzentrum<br />

Treptow-Köpenick<br />

Müggelheimer Str. 13, 12555 Berlin,<br />

4. September, 9 – 13 Uhr: Tag der<br />

offenen Tür im Pflegewohnheim „Am<br />

Plänterwald“, Neue Krugallee 142<br />

(Informationen, Rundgänge durchs<br />

Haus, Großer Trödelmarkt, Musik und<br />

Leckeres vom Grill)<br />

4.9., ab 14.00 Uhr: Tag der offenen<br />

Tür. 125 Jahre Alte Schule Johannisthal,<br />

Winckelmannstraße 56.<br />

8.9., 18.00 – 22.00 Uhr: Herbstfest<br />

SCS Concept<br />

Mario Eichelberger<br />

Rotkamp 39<br />

13053 Berlin<br />

Eröffnung: 8. 9., 17.00 Uhr,<br />

entgeltfrei.<br />

VHS Treptow- Köpenick<br />

Baumschulenstr. 79-81<br />

27. 9 bis 24. 10. 2010:<br />

„Stand der Dinge“ Malerei<br />

und Grafik von<br />

Manfred Haase – Ausstellung<br />

des Kunstvereins Treptow e.V. Vernissage:<br />

Samstag, 25. 9, 15.00 Uhr<br />

Galerie im Ratz-Fatz<br />

6.10. - 4.1.2011: Horizont und<br />

Nähe. Malerei, Siebdruck, Collage,<br />

Zeichnung von Siegfried Schütze.<br />

Vernissage am 6.10., 17.00 Uhr in<br />

der 3.Etage.<br />

Helmholtz-Zentrum<br />

„Bessy“, Albert-Einstein-<br />

Straße 15, 12489<br />

Adlershof<br />

– Open Air. Im Rhythmus Afrikas.<br />

Bilder, Geschichten, Musik, Gesang,<br />

Speisen, Basar, Informationen – 50<br />

Jahre Unabhängigkeit des afrikanischen<br />

Kontinents! 17:30 Uhr Einlass.<br />

18:00 Uhr Dia-Vortrag: Erinnerungen<br />

an Mali - Werner Laubes<br />

Kulturküche Bohnsdorf<br />

4. 9., 15:00 Uhr: Arabien im Sommergarten.<br />

Wenn dein Haus aus Glas<br />

ist, so wirf deinen Nachbarn nicht mit<br />

Steinen. ( Sprichwort aus Arabien).<br />

Musikalisch-kulinarische Begegnungen<br />

mit Tanz, Musik, Basar und Spezialitäten<br />

aus den arabischen Ländern.<br />

Einlass: ab 14:30 Uhr, Eintritt: 5,00<br />

/ 4,00 E (Voranmeldungen dringend<br />

erforderlich!)<br />

Kulturbund Treptow<br />

9.9., 10-13 Uhr: „Lernen durch<br />

Engagement! Kompetenzerwerb<br />

jenseits von Schule und Beruf“ kostenlose<br />

Informationsveranstaltung:<br />

Kiezklub Altglienicke,<br />

Ortolfstr. 182<br />

24.9., 18.00 Uhr: Kartoffelfest Mit<br />

dem Seniorenchor „Otto Dunkel“<br />

Alles rund um die Kartoffel!. Ob<br />

gebraten, gebacken, gegrillt … ,dazu<br />

Wissenswertes über die Kartoffel. Der<br />

Seniorenchor „Otto Dunkel“ rundet<br />

diesen Abend ab.<br />

Ratz-Fatz<br />

2. Oktober, 10 – 16 Uhr: Tag der<br />

offenen Tür im Pflegewohnheim<br />

„Alt-Treptow“, Hoffmannstraße 10<br />

(Informationen, Rundgänge durchs<br />

Haus, Musik und Leckeres vom Grill)


14 Erkundungen<br />

2.9.: Ausflüge und Wanderungen mit<br />

dem Frauentreff.. Wanderung rund<br />

um den Grimnitzsee von Althüttendorf<br />

aus zur Burg Grimnitz. Wegstrecke:.<br />

12 km<br />

Treff und Abfahrt:: 8.44 Uhr<br />

Bahnhof Lichtenberg,<br />

Bahnsteig OE 60 Richtung<br />

Eberswalde<br />

(Brandenburgticket, bitte im Treff<br />

anmelden)<br />

9.9.: Ausflüge und Wanderungen mit<br />

dem Frauentreff. Wanderung entlang<br />

der Müritz von Waren aus.Wegstrecke:.<br />

13 km<br />

Treff und Abfahrt: 8.44 Uhr<br />

Hauptbahnhof/tief,<br />

Bahnsteig Richtung Rostock<br />

Wanderungen, Exkursionen,<br />

Führungen<br />

*) Wanderungen mit dem „Wanderfreund“. Tel.: 6 56 07 34;<br />

Chronologisch geordnet<br />

(Brandenburgticket, bitte im Treff anmelden).<br />

12.9.: Rund um den Müggelsee Nr.5.<br />

*) Mole - Strandbad - Wasserwerk - S-<br />

Bhf. Friedrichshagen ca. 10 km<br />

Treff: 9.45 S-Bhf. Rahnsdorf<br />

11.9.: „Seenwanderung von Bindow<br />

nach Prieros“ mit der Wandergruppe<br />

des Ratz-Fatz. (8,5 km Fußweg)<br />

Treff: 9.00 Uhr,S-Bhf. Schöneweide<br />

(Schalterhalle)<br />

16.9.: Ausflüge und Wanderungen mit<br />

dem Frauentreff:. Wanderung von<br />

Wandlitzsee rund um den Stolzenhagener<br />

See. / ca. 13 km<br />

Treff und Abfahrt: 9.29 Uhr<br />

Bahnhof Karow,<br />

Bahnsteig, mit NE 27 Richtung Klosterfelde<br />

(Brandenburgticket, bitte im Treff<br />

anmelden)<br />

18.9.: Der Teltowkanal.*) Auf zum<br />

Kilometer 0,0 des Teltowkanals -Glienicker<br />

Brücke - Bus 316. ca. 12 km<br />

Treff: 10.00 S-Bhf.Wannsee<br />

(Schalterhalle)<br />

23.9.: Ausflüge und Wanderungen mit<br />

dem Frauentreff. Wanderung von Niederfinow<br />

nach Chorin, über Schiffshebewerk<br />

durch die Choriner Mönchsheide.<br />

/ca. 12 km<br />

Treff und Abfahrt: 9.44 Uhr<br />

Bahnhof Lichtenberg,<br />

Bahnsteig mit OE 60. (Bran<br />

denburgticket, bitte im Treff<br />

anmelden).<br />

25.9.: Tagesfahrt nach Leipzig.*)<br />

Völkerschlachtdenkmal - Altstadt (10<br />

km ) Teilnahme: ca. 10 E ; Information:<br />

Tel.: 6560734<br />

26.9. : Entlang der Uferbahn *) Teil:<br />

2. Sportlerdenkmal - Bammelecke -<br />

Zum Seeblick - Tram 68. ca. 9 km<br />

Treff: 10.00 S-Bhf. Grünau<br />

30.9.: mit dem Frauentreff. Wanderung<br />

von Elstal durch das ehemalige<br />

Olympische Dorf in das Naturschutzgebiet<br />

Döberitzer Heide nach<br />

Dallgow-Döberitz. /ca. 13 km<br />

Treff und Abfahrt: 9.45<br />

Uhr Ostbahnhof<br />

Bahnsteig, mit RE 2 Richtung<br />

Stendal, Tarif C<br />

3. 10.: Ein kleiner Volkswandertag<br />

*) Landwehrkanal - Köllnische<br />

Heide - S-Bhf. Baumschulenweg<br />

ca. 10 km<br />

Treff: 10.15 Uhr, U-Bhf.<br />

Schlesisches Tor<br />

10.10.: Zur Heidemühle.*) Heide<br />

- Mittelheide - S-Bhf. Köpenick ca.<br />

10 km<br />

Treff: 10.10 Uhr, S-Bhf.<br />

Friedrichshagen Krummendammer<br />

16.10.: Zur Stadtrandsiedlung*)<br />

“Kleinmachnow


Pflege<br />

15<br />

Kernkompetenz<br />

Herzensbildung<br />

Betreuungsassistenten in<br />

der stationären Pflege<br />

Nach anfänglicher Skepsis will heute keiner mehr<br />

auf die Betreuungsassistenten in der stationären<br />

Pflege verzichten. Helma Ritter ist eine von<br />

ihnen. Wenn sie morgens ihren Dienst aufnimmt,<br />

geht sie zunächst auf die Wohnbereiche 2 und<br />

3 und begrüßt die Bewohner. Bei manchen<br />

spürt die 48-Jährige nur durch Zeichen, Gesten,<br />

Blicke, dass sie erkannt und freudig erwartet<br />

wird. Helma Ritter arbeitet seit anderthalb Jahren<br />

als Betreuungsassistentin im Pflegewohnheim<br />

„Alt-Treptow“. Sechs Stunden täglich begleitet sie<br />

insgesamt zwanzig Bewohner mit demenzieller<br />

Erkrankung. Das heißt vorlesen, singen, zuhören,<br />

im Garten oder in der Umgebung flanieren,<br />

spielerisch alltägliche Handgriffe in Erinnerung<br />

rufen und üben, die Bewohner für Handarbeiten<br />

motivieren, und ganz oft heißt das einfach da<br />

sein oder mit einem Lächeln, einer Umarmung<br />

den Einen oder die Andere aus einer Welt trüber<br />

Gedanken holen.<br />

Bedarfe wurden zu spät erkannt<br />

„Langzeitarbeitslose sollen Demenzkranke <strong>pflege</strong>n”<br />

– diese Schlagzeile sorgte im Sommer 2008<br />

für Wirbel. Der Gesetzgeber hatte beschlossen,<br />

man müsse mehr für Demenzkranke tun. Was<br />

das neue Pflegeweiterentwicklungsgesetz vorsah,<br />

erschien einigen aber als fragwürdig. Auch im<br />

UNIONHILFSWERK gab es Bedenken. Denn es<br />

war klar, dass die Betreuungsassistenten in den<br />

Pflegewohnheimen entsprechend des Bedarfes lediglich<br />

in Teilzeit eingestellt werden konnten. War<br />

diesen Menschen geholfen, wenn sie trotz Arbeit<br />

möglicherweise dennoch auf Transferleistungen<br />

angewiesen sein würden Angehörige sahen mit Sorgen,<br />

dass ihre Lieben nun von „Laien“ versorgt werden<br />

sollten. Pflegekräfte fürchteten, dass billigere Betreuer<br />

sie Schritt für Schritt verdrängen könnten. Die Arbeitsagentur<br />

versicherte, dass es darum keineswegs gehe: Es<br />

handelt sich um zusätzliche Betreuungskräfte, die keine<br />

Pflegetätigkeiten verrichten, sondern die Erkrankten im<br />

Alltag unterstützen und aktivieren.<br />

„Was den Einsatz von Betreuungsassistenten betrifft, gibt<br />

es in unserem Haus, aber auch generell, kein Zurück<br />

mehr“, schätzt Heimleiter Klaus-Jürgen Schüler rückblickend<br />

ein. „Der Gesetzgeber hat die Entwicklung demenzieller<br />

Erkrankungen eigentlich viel zu spät erkannt<br />

und darauf reagiert“, urteilt er und berichtet: „In unserem<br />

Haus leiden rund 80 Prozent der Bewohner an Demenz<br />

mit unterschiedlichem Schweregrad. Das hängt nicht<br />

zuletzt damit zusammen, dass das Durchschnittsalter bei<br />

90 Jahren liegt.“<br />

Zeit, die das Pflegepersonal oft nicht hat<br />

Helma Ritter hat den klassischen Weg in das neu entstandene<br />

Berufsbild genommen. Die gelernte Verkäuferin<br />

und Mutter von drei Kindern war lange zu Hause. Viele<br />

Jahre umsorgte sie als Tagesmutter auch fremde Kinder.<br />

Das konnte sie irgendwann aus gesundheitlichen Gründen<br />

nicht mehr. Als sie im JobCenter von der Möglichkeit<br />

erfuhr, sich zur Betreuungsassistentin umschulen zu<br />

lassen, griff sie zu. Die Aufgaben von Betreuungsassistenten<br />

liegen nicht im medizinischen oder <strong>pflege</strong>rischen<br />

Bereich. Sie begleiten altersverwirrte Menschen im<br />

Mit Reimen, Worträtseln und bekannten Redewendungen fördert Helma Ritter<br />

immer wieder Erinnerung und Sprachgewandtheit der Bewohner.<br />

Alltag und widmen ihnen die Zeit, die das Pflegepersonal<br />

oft nicht hat.<br />

Nach einem Praktikum, in dem sich Helma Ritter<br />

u. a. die Biografien der Bewohner erarbeitete, sie<br />

kennenlernte und deren Vertrauen gewann, stand<br />

für alle Seiten fest, dass sie im Pflegewohnheim<br />

„Alt-Treptow“ ihren beruflichen Platz finden würde.<br />

Heimleiter Schüler lobt das Engagement von<br />

Helma Ritter und den beiden anderen Betreuungsassistenten.<br />

Das Verhältnis zu ihren Kolleginnen<br />

aus der Pflege sei gut. Das Pflegepersonal merkt,<br />

dass die betreuten Bewohner ausgeglichener,<br />

weniger aggressiv oder depressiv, einfach aktiver<br />

und zugewandter seien. Angehörige äußern sich<br />

immer wieder positiv überrascht, wie ihre Lieben<br />

mit der Betreuung als Mensch aktiviert werden.<br />

Pflege für die Seele<br />

Helma Ritter hat ihre Entscheidung, in der<br />

Alten<strong>pflege</strong> tätig zu werden, nicht bereut. Der<br />

Verdienst sei nicht so hoch, erzählt sie, zumal sie<br />

in Teilzeit tätig sei. „Aber“, fügt sie lachend hinzu,<br />

„reich werde ich hier auf andere Weise.“ Und<br />

dann berichtet Helma Ritter davon, wie wichtig<br />

ihr ihre Arbeit ist, gerade weil sie auf besondere<br />

Weise dafür belohnt wird. Mit einem Lächeln der<br />

Bewohner, mit dem Gefühl, ganz direkt zu deren<br />

Lebensqualität beizutragen. Schließlich brauche<br />

auch die Seele so eine Art Pflege. Die leiste sie als<br />

Betreuungsassistentin.<br />

Iris Lusch<br />

Für jeweils 25 Bewohner mit eingeschränkter Alltagskompetenz,<br />

so besagt es das Gesetz, kann eine zusätzliche sozialversicherungspflichtige<br />

Vollzeitstelle finanziert werden.<br />

Extrageld von der Pflegekasse, 100 Euro pro Person und<br />

Monat, gibt es nur für stationär untergebrachte Bewohner<br />

mit außergewöhnlichem Betreuungsaufwand wie Demenz<br />

oder eine schwere psychiatrische Störung. Dem einzelnen<br />

Bewohner erwachsen keine zusätzlichen Kosten. Laut dem<br />

seit Juli 2008 in Kraft getretenen Pflegeweiterentwicklungsgesetz<br />

§ 87b SGB XI erhalten vollstationäre Einrichtungen<br />

die Möglichkeit für zusätzliche Betreuungs- und<br />

Aktivierungsangebote für Menschen mit eingeschränkten<br />

Alltagskompetenzen. Das gilt auch für die ambulante<br />

Pflege zu Hause. Die Pflegekassen überprüfen genau, wer<br />

Anspruch hat.<br />

Um Reaktionsvermögen und Geschicklichkeit zu trainieren,<br />

lädt Helma Ritter ihre Schützlinge zum gemeinsamen<br />

Ballspielen ein.<br />

Fotos: Iris Lusch<br />

Herbst-Blatt, Treptow & Köpenick<br />

September/ Oktober 2010


16 Freizeit<br />

Ein Tag im Leben eines kleines Vereins<br />

Der Verein „Club im Kietz e.V.“ hat seinen Sitz im Rodelbergweg/ Ecke Scheiblerstraße<br />

in Baumschulenweg. Der Eingang zum Treff ist nicht zu übersehen. Ein<br />

großes Schild lädt zum Verweilen ein. Die angeschlossene Gaststätte verfügt über<br />

zwei Räume, der Verein selbst über einen Veranstaltungsraum. Alles ist renoviert<br />

(und kann auch gemietet werden!).<br />

Der Verein versteht sich als überparteilicher Nachbarschaftstreff, wie es im Programm<br />

heißt, der sich mit seinen Angeboten kiezbezogen einbringen will. Es geht<br />

ihm um gegenseitige Unterstützung und Hilfe für die Mitbewohner im Kiez, umkulturelle<br />

u. sportliche Selbstbetätigung, um Bildungs- u. Beratungsveranstaltungen,<br />

um Kunst, Kultur und Geschichte. Zu den zahlreichen Veranstaltungen<br />

zählen auch Lesungen.<br />

Der „Club im Kietz e.V.“ wird ausschließlich ehrenamtlich betrieben. Er bemüht<br />

sich auch um enge Zusammenarbeit mit anderen Vereinen, beispielsweise mit<br />

dem Bürgerverein Baumschulenweg, dem einige Mitglieder seit seiner Gründung<br />

zur Seite stehen. Wie schon mehrfach erwähnt, hat auch das „Herbst-Blatt“ hier<br />

seine Heimstatt gefunden, wofür wir herzlich danken. (Jeden Montag 16.00 bis<br />

18.00 Uhr Sprechstunde der Redaktion „Herbst-Blatt“) Vorsitzender des Vereins<br />

ist Detlef Lemmler. .<br />

Zu den Höhepunkten des Gemeinschaftslebens zählen gemeinsame Tagesfahrten,<br />

so in den Wörlitzer Park, nach Niederfinow oder an den Helenensee (HB berichtete<br />

darüber). Nun ging die Reise in den Spreewald und in die unweit gelegene<br />

Straußenfarm.<br />

Als der Club im Kietz e.V in den Jahresplan diese Reise in den Spreewald aufnahm,<br />

war noch nichts von den Witterungsunbilden dieses Jahres zu ahnen. Je<br />

näher aber der Tag unserer Reise kam, vergrößerte<br />

sich die Furcht, dass auf Grund der hohen Temperaturen<br />

und der Trockenheit der Wasserstand dort so<br />

abgesunken sein könnte, dass an Kahnfahrten nicht<br />

mehr zu denken wäre. Aber wir sind ja Optimisten.:<br />

Wenn Engel reisen, lacht der Himmel (manchmal<br />

eben auch Tränen): Es gewitterte, regnete, die<br />

Kanäle füllten sich auf. Nichts stand dagegen, diese<br />

geschützte Auen- und Moorlandschaft per Kahn zu<br />

erkunden. So machten sich rund 25 Vereinsmitglieder<br />

am 24.7.2010 in sechs Autos auf den Weg. Wer<br />

keinen fahrbaren Untersatz hatte, wurde vom Nachbarn<br />

mitgenommen (Das ist hier so üblich. Niemand<br />

wird ausgegrenzt! Und das macht den besonderen<br />

Charme der Truppe aus)<br />

Eine Stunde Fahrt im Regen über die A 13 bis Abfahrt Lübbenau. Erwartungsvoller<br />

Halt am Hafen . Alle Kähne waren „Am Holzgraben“ mit Planen<br />

versehen. Und so geschützt, ging es um 11.00 Uhr los. Märchenhafte Schönheit<br />

umfing uns, Gärten in üppiger Pracht, vorherrschend die dicken Köpfe<br />

der Hortensien und zwar in überwiegend blauer Farbe. Vergeblich suchte man<br />

nach Kühen, wie man sie vor Jahren noch finden konnte. Sie dürfen wegen der<br />

Sauberhaltung der Gewässer hier nicht mehr gehalten werden.<br />

Vorbei an Wiesen und Feldern konnte man an einigen Orten Halt machen und<br />

originale Spreewaldprodukte einkaufen, oder ganz einfach nur einen kleinen<br />

Imbiss, z.B Schmalzstulle mit Gurkenmix (Senf- und andere Gurken) zu sich<br />

nehmen (auch Kaffee gab es!). Die Konserven und Gewürze konnte man auch<br />

am Hafenausgang erwerben. Getränke mit und ohne Alkohol gab es auch<br />

auf dem Kahn. Schwierig allerdings war es, anschließend die entsprechende<br />

Örtlichkeit zu finden, die aufgenommenen Flüssigkeit auch wieder ableiten zu<br />

können. Nun gut, nach etwa 20 Minuten fanden wir eine zwar verschlossene<br />

Toilette und den Schlüsselgewaltigen. Dann ging die Fahrt weiter in Richtung<br />

Kasel-Golzig.<br />

Hier erwartete uns die Straußenfarm „Happy Ostrich“. Gespannt waren alle auf<br />

die Riesenvögel. Man hat sie ja schon im Fernsehen gesehen oder auch in dem<br />

einen oder anderen Zoo, doch auf einer Farm diesen flugunfähigen Riesenvögel<br />

mit den großen schönen Augen zu begegnen, das war doch etwas Besonderes.<br />

Auf großen Weiden werden die bis 2,75 m hohen und bis zu 150 kg schweren<br />

Tiere sommers wie winters draußen gehalten. Dabei wird darauf geachtet, dass<br />

in den Gehegen zu dem männlichen Tier nur jeweils zwei weibliche kommen.<br />

Interessant war auch zu erfahren, dass das Brüten und die Kinderbetreuung<br />

den Männern oblag.. Die Tiere, zu denen wir Kontakt haben konnten, waren<br />

an Menschen gewohnt und sehr zahm, so dass der Mutigste von uns sogar auf<br />

Tuchfühlung ging. Füttern war allen erlaubt.<br />

Alles am Strauß wird vor Ort verwertet. Das Straußenfleisch ist mit nur rund<br />

1 % Fettgehalt das magerste Fleisch und dient der gesunden Ernährung. Man<br />

soll alle bekanten Fleischgerichte auch von diesem Fleisch zubereiten können.<br />

Die auf der Farm befindliche Gaststätte liefert den Beweis. Doch da die Strauße<br />

bis zu 70 Jahre alt werden, kann auch das Fleisch bisweilen, so man nicht aufpasst,<br />

etwas zäh sein.<br />

Alles in allem war dieser Tag ein erlebnisreicher. Wir hatten Spaß mit- und<br />

aneinander, lernten viel Neues kennen und waren gegen 18.00 Uhr wieder in<br />

Berlin zurück.<br />

Dieser kleine Verein versteht es, gemeinsame schöne Erlebnisse zu schaffen.<br />

Schauen Sie doch einfach mal selbst in den „Club im Kietz“ rein. Im vorderen<br />

Raum darf sogar geraucht werden, im hinteren nicht. Das ist das Vereinszimmer..<br />

Einen Biergarten gibt es auch.<br />

U.E.<br />

Fotos: -eibe-, bartnik<br />

Herbst-Blatt, Treptow & Köpenick<br />

September/ Oktober 2010


Literatur<br />

17<br />

Erstes Gedicht der Lene Voigt gefunden,<br />

in Hochdeutsch verfasst<br />

In Leipzig gab es eine Reihe von Dichtern, die sich der<br />

sächsischen Mundart gewidmet haben. Die beste und berühmteste<br />

von ihnen war wohl Lene Voigt. Ihre „Säk´schen Balladen“<br />

und Vortragsbücher sind aus den Bücherregalen jedes<br />

„rischtschn“ Sachsen nicht wegzudenken. Die Sachsenprogramme<br />

in den Kabaretts sind stets ausverkauft und im MDR haben<br />

sie beste Einschaltquoten.<br />

Große Verdienste um Lene Voigt, die ein bewegtes und schweres<br />

Leben hatte, und 1962 im Krankenhaus Dösen 71-jährig<br />

verstarb, hat die Lene-Voigt-Gesellschaft mit ihrem rührigen<br />

Vorsitzenden Wolfgang U. Schütte. Ihm vor allem ist die Wiederentdeckung<br />

vieler ihrer in Zeitungen verstreuten Gedichte<br />

zu verdanken. Er hat auch Lenes erstes Gedicht gefunden. Es<br />

erschien 1908 in „Der Leipziger“ und war eine Leserinnen-<br />

Einsendung an die Redaktion der Zeitschrift. Gezeichnet ist<br />

das in Hochdeutsch verfasste Gedicht mit Lene Wagner, Leipzig.<br />

Die Redaktion schrieb der 17 Jahre alten Dichterin: „Gern<br />

drucken wir an dieser Stelle Ihr hübsches frisches Gedicht ab“.<br />

Unter dem Titel „Sie sind wieder da!“ schildert sie besser als<br />

jeder Reporter oder Berichterstatter den Einmarsch der Leipziger<br />

Garnison nach einem Manöver.<br />

Aus dem recht langen Gedicht hier ein paar Auszüge:<br />

„Ganz Leipzig ruft: „Hurra! Hurra!<br />

Das Militär ist wieder da.“<br />

In Scharen zog´s am Mittwoch ein,<br />

Entgegen rannte groß und klein.<br />

Und ging´s auch schon auf Mitternacht,<br />

Da wird sich gar nichts draus gemacht.<br />

Wo´s Vaterland Tribut verlangt,<br />

Kein Deutscher nach der Zeit noch bangt.<br />

Jung-Leipzig brüllte Kriegsgesang<br />

Schon vor der Ankunft stundenlang.<br />

...<br />

Die Kavallerie läßt man vorbei;<br />

Doch jetzt mit jubelndem Geschei<br />

Wir unsre Infant´rie begrüßt,<br />

Heidi, der erste Hoboist!<br />

Nun setzt auch die Musik gleich ein.<br />

Im Marschtakt schreitet groß und klein<br />

Begeistert durch die Straßen mit,<br />

Und selbst der jüngste Knirps hält Schritt.<br />

...<br />

Doch Köchin Rieke tiefbewegt<br />

Jetzt zum Gefreiten Holzkopf fegt:<br />

„Er ist´s! Er ist´s, ich habe ihn!<br />

O sei gegrüßt mein Fridolin!“<br />

Lene Voigt (1891-1962)<br />

Mit Paukenschlag und Trommelschall,<br />

Der aufschreckt Leipzigs Schläfer all´,<br />

Geht´s durch das Zentrum unsrer Stadt,<br />

Und jeder helle Freude hat,<br />

Daß heimwärts kehrt die Garnison<br />

Des Kriegsgott Mars´ montierter Sohn,<br />

In Gohlis-Möckern – „Halt! Rührt Euch!“ –<br />

Hoch, Militär, hoch! – Zapfenstreich!“<br />

Im Gegensatz zu den vielen schwülstigen Versen<br />

der Verehrer des Militärs gelang es dem jungen<br />

Mädchen Lene den Zeitgeist zu erfassen – eine erste<br />

Kostprobe dessen, was sie dann in Sächsisch oder<br />

auch Hochdeutsch noch schaffen sollte.<br />

Dr. Dieter Kürschner<br />

Moderne Zeiten – Bilder von Gisela Al Amily<br />

Es ist schon eine besondere Begabung, wenn man seine Gefühle, seine Einstellung<br />

zum Leben und zur Umgebung in Bildern ausdrücken kann. Gisela Al Amily<br />

kann das und sie ist keine professionelle Malerin, sondern sie malt aus Freude<br />

und aus Leidenschaft, eben um ihren Beobachtungen und Emotionen Ausdruck<br />

zu geben. In Baumschulenweg ist sie bereits vielen Leuten bekannt, durch<br />

den Kulturbund, wo sie schon vor mehr als einem Jahr ihre Freunde mit ihren<br />

ausdrucksstarken Bildern in einer Ausstellung überrascht hat. Ihre Bilder waren<br />

auch schon auf der Kunstmeile in der Baumschulenstrasse zu sehen. Und jetzt im<br />

Sommer hatten diese Bilder einen besonders schönen und wirkungsvollen Platz<br />

in einer Ausstellung in Schmetterlingshorst.<br />

Gisela Al Amily liebt Berlin und ihre Menschen in den verschiedensten Kiezen<br />

dieser Stadt, diese Typen, wie sie uns jeden Tag auf Schritt und Tritt begegnen.<br />

Ich denke, manchmal, ist Gisela nur deshalb von Hamburg nach Baumschulenweg<br />

gezogen, um all diese Typen von der Strasse in ihren Bildern mit bunten<br />

Farben festzuhalten Sie hat sich einfach in unsere Stadt verliebt, fühlt sich<br />

besonders wohl in unserem Kiez in Baumschulenweg. Deshalb engagiert sie<br />

sich neben ihrem Hobby Malerei auch gerne im Kulturbund in der Ernstrasse,<br />

und im Bürgerverein Baumschulenweg. Ihre Offenheit und Neugierde für den<br />

städtischen Alltag in Berlin in seiner ganzen Vielfältigkeit und ihr ausgeprägtes<br />

Interesse am Weltgeschehen befähigt sie immer wieder aufs Neue, die unterschiedlichsten<br />

Themen miteinander zu vernetzen. In der Ausstellung in Schmetterlingshorst<br />

ging es um Bilder, die sich vor allem für das Zusammenleben und<br />

die Toleranz von verschiedenen Menschen und Nachbarn mit anderer Herkunft<br />

einsetzen. Das hat der Vorsitzende des Bezirkssportbundes Treptow-Köpenick,<br />

Herr Wolfgang Dürr, gut erkannt und diese Ausstellung in Schmetterlingshorst<br />

gemeinsam mit dem Kulturamt und dem Bündnis für Demokratie und Toleranz<br />

in Treptow-Köpenick und natürlich der Künstlerin selbst organisiert. Dr. Hans<br />

Erxleben hatte auch als Sprecher des Bündnisses die <strong>Schirm</strong>herrschaft über diese<br />

Ausstellung im Grünen übernommen und am 18.Juli gemeinsam mit Wolfgang<br />

Dörr eröffnet. Mit der Musik von Sylvia Eulitz auf dem Cello und den einfühlsamen<br />

Worten von Kunsthistorikerin Friedericke Schmieder kamen die großen,<br />

eindrucksvollen Bilder wunderbar zur Geltung. Ich dachte im ersten Moment:<br />

Was soll eine solche Ausstellung jwd in Schmetterlingshorst, gegenüber dem<br />

Strandbad Grünau Kommt dort überhaupt jemand hin, denn die alte Fähre fährt<br />

ja schon lange nicht mehr hierher und die Gaststätte war auch lange Zeit verfallen<br />

Aber genau umgekehrt ist es: Gerade in den Sommermonaten kommen sehr<br />

viele Berliner Ausflügler und auch Touristen bei einem Spaziergang oder mit<br />

dem Fahrrad her, um sich zu erholen und zu erfrischen. Denn dank der Initiative<br />

des Bezirkssportbundes ist das alte Gebäude vor dem Verfall gerettet und renoviert<br />

worden - leider keine große Gaststätte mehr, aber dafür gibt es ein kleines,<br />

ausreichendes Imbissangebot. Auch die umfangreiche 100-jährige Schmetterlingssammlung<br />

lockt nach wie vor besonders Familien mit Kindern an. Und<br />

der renovierte Saal wird eben dankenswerter Weise vom Bezirkssportbund und<br />

auch vom Kulturamt für die verschiedensten Ausstellungen genutzt, so dass man<br />

Schmetterlingshorst nicht nur als Ausflugsziel planen kann, sondern auch noch<br />

ein lohnendes Ziel für den Geist, die Seele hat und etwas Neues aus dem vielfältigem<br />

kulturellen Geschehen unseres Bezirkes erfährt. Die nächste Ausstellung<br />

ab September ist schon geplant: Es sind Aquarelle und Pastelle der verschiedenen<br />

Landschaften unserer Umgebung von den <strong>Friedrichshagener</strong> Künstlern<br />

Benno und Mathias Lerch, am 5. September wird diese Ausstellung von Vater<br />

und Sohn eröffnet. Im September gibt es dann auch wieder die Kunstmeile in<br />

der Baumschulenstraße, an der sich Gisela Al Amily diesmal nicht beteiligt, aber<br />

ihren Berliner Typen kann man dann erst wieder in Baumschulenweg in dem<br />

Cafe Behring ab Januar 2011 begegnen.<br />

Noch ein Hinweis zum Weg nach Schmetterlingshorst als Ausflugstipp: Entweder<br />

mit der Fähre von Grünau nach Wendenschloss fahren und von dort etwa ½<br />

Stunde am schönen Ufer entlang in Richtung Schmetterlingshorst laufen oder<br />

mit dem Bus von Köpenick den Müggelheimer Damm bis zum Abzweig Kanonenberge<br />

und Müggelturm fahren und dann durch den Wald bis Schmetterlingshorst<br />

wandern oder hier mit dem Auto bis zum Parkplatz Müggelturm fahren.<br />

Von beiden Seiten wartet ein schöner Weg mit einem schönen Ziel auf Sie!<br />

Monika Niendorf<br />

Herbst-Blatt, Treptow & Köpenick<br />

September/ Oktober 2010


18 Freizeit/ Pflege<br />

Traditionsfest mit Grünem Markt<br />

zum 290-jährigen Bestehen der Späth`schen Baumschulen am 18. und 19. September 2010<br />

Die vor 290 Jahren gegründete Späth`sche Baumschule<br />

lädt als ältestes Unternehmen Berlins, auch in<br />

diesem Jahr wieder zum Traditionsfest nach Baumschulenweg<br />

auf ihr Gelände an der Späthstraße 80/81<br />

im Stadtteil Baumschulenweg ein.<br />

Das Herzstück des Festes wird von mehr als 200<br />

regionalen und überregionalen Ausstellern wie Baumschulen,<br />

Gärtnereien, traditionellen Handwerkern und<br />

Naturprodukteherstellern gestaltet.<br />

Daneben bietet auch das angrenzende Späth-Arboretum<br />

der Humboldt-Universität zu Berlin umfangreiche<br />

Informationen zu Gartenbau und Botanik an,<br />

Interessantes und Wissenswertes für Jedermann.<br />

So gibt es Ausstellungen zu „290 Jahre Späth`sche<br />

Baumschulen“, zu „Florale Unikate“ und zu „Dr.<br />

Hellmut Späth“.<br />

Zum Programm gehören auch Führungen durch das<br />

Späth-Arboretum.<br />

Der Besucher erfährt von der Pflanzenkartei des international<br />

anerkannten Dendrologen Gerd Krüssmann<br />

in der Bibliothek des Späth-Arboretums.<br />

Ein Schaugarten mit Späth`schen Züchtungen (Sortenschau)<br />

lädt ein.<br />

Mit Veredelungsdemonstrationen, Apfelsortenschau<br />

mit Sortenbestimmung, Clematis-Sortenschau, großer<br />

Tomatensortenschau.<br />

Zudem gibt es eine Kartoffelschau mit Verkostung<br />

und eine Käuterpflanzenschau.<br />

Faszinierend die großen alten Bonsais.<br />

Die „Brandenburg-Halle“ stellt als eigener kleiner<br />

Veranstaltungsort Angebote aus dem Land Brandenburg<br />

vor<br />

Daneben haben die Späth`schen Baumschulen das<br />

Traditionsfest auch immer als Volksfest für Jedermann<br />

angelegt.<br />

Auf dem historischen, liebevoll gestalteten Festgelände<br />

wird neben allerlei Kulinarischem eine musikalische<br />

Umrahmung zum gemütlichen Verweilen<br />

einladen.<br />

Für die Kinder gibt es neben einer grünen Bastelstraße,<br />

eine Rätselinsel im Späth’schen Baumhaus und<br />

„Kleine Theaterspielereien mit dem Hexenkessel-Hoftheater“.<br />

Auch Baumklettern sowie Handwerkeln<br />

mit den Zimmermännern ist möglich.<br />

Am Sonntagvormittag erwarten Sie wieder Frühkonzerte<br />

im Arboretum, die bereits seit mehr als<br />

40 Jahren stattfinden,<br />

Erstmalig bieten die Späth`schen Baumschulen<br />

einer weiteren Branche die Möglichkeit der Teilnahme<br />

an diesem von den Berlinern so beliebten<br />

Fest. Die Solartechnik-Branche bietet Vorträge in<br />

Verbindung mit einer Jobbörse.<br />

Wir laden Sie ein – feiern Sie mit uns!<br />

Informationen unter www.spaethsche-baumschulen.de<br />

oder Tel. 030-63900332<br />

Bundesgerichtshof wertet Patientenverfügungen auf<br />

Mit einer Patientenverfügung kann jeder entscheidungsfähige Volljährige im Voraus festlegen,<br />

wie Ärzte sich verhalten sollen, falls in einer Behandlungssituation der eigene Wille nicht mehr<br />

geäußert werden kann. Dieser Wille sollte möglichst genau in der Patientenverfügung beschrieben<br />

werden. Gegebenenfalls kann der Hausarzt beratend helfen. Beigefügt sein sollte eine Vorsorgevollmacht,<br />

in der festgelegt ist, wer stellvertretend für den Patienten handelt, wenn dieser sich<br />

nicht mehr äußern kann.<br />

Liegt eine eindeutig formulierte Patientenverfügung vor, in der lebensverlängernde Maßnahmen<br />

ausdrücklich abgelehnt werden, so macht sich ein Arzt der Körperverletzung schuldig, wenn er<br />

gegen den Willen des Patienten handelt.<br />

Ist die Patientenverfügung in diesem Punkt nicht eindeutig formuliert, müssen die mit einer Vorsorgevollmacht<br />

ausgestattete Vertrauensperson und der Arzt sich über den mutmaßlichen Willen<br />

des Patienten einigen. Dabei sind ethische und religiöse Überzeugungen sowie Wertvorstellungen<br />

und Lebensentscheidungen des Betroffenen heranzuziehen. Sind sich beide darüber einig, dass der<br />

Patient das Abschalten der lebenserhaltenen Maschinen und Apparate gewollt hätte, können entsprechende<br />

Schritte eingeleitet werden. Im Zweifelsfall muss das Betreuungsgericht entscheiden.<br />

Bisher wurde zwischen verbotener „aktiver“ und zulässiger „passiver“ Sterbehilfe unterschieden,<br />

doch in der Praxis ist dieser Unterschied oftmals gar nicht auszumachen. Aktives Tun und passives<br />

Unterlassen vermischen sich häufig, so der Bundesgerichtshof (BGH).<br />

Der Bundesgerichtshof hat nun am 25. Juni 2010 in einem Urteil entschieden, dass Sterbehilfe<br />

straflos bleibt, wenn sie dem zuvor geäußerten Willen des Patienten entspricht. Ein Behandlungsabbruch<br />

ist erlaubt, wenn der Patient ihn verfügt hat und unter bestimmten Bedingungen keine<br />

lebensverlängernde Maßnahmen will.<br />

Mit diesem Urteil haben die Richter die rechtliche Stellung von Patientenverfügungen und das<br />

Selbstbestimmungsrecht von Patienten gestärkt. Sie gehen davon aus, dass das Strafrecht nicht<br />

verbieten darf, was die Patientenverfügung erlaubt.<br />

Bundesjustizministerin Leutheusser-Schnarrenberger sagte in einer ersten Reaktion, dass dieses<br />

Urteil Rechtssicherheit für alle Beteiligten schaffe und dem Selbstbestimmungsrecht des Menschen<br />

in grundsätzlichen Fragen einen hohen Stellenwert einräume. Es schließe eine Zwangsbehandlung<br />

gegen den Willen eines Patienten aus.<br />

Professionelle Hilfe mit Herz<br />

Seit vielen Jahren sind wir Ihre Ansprechpartner, wenn es um qualifizierte<br />

und fachgerechte Pflege in der Häuslichkeit oder im Bereich der<br />

Kurzzeit<strong>pflege</strong> geht.<br />

Doch die Pflege-Vital Beate Langer GmbH und die Pflege-Vital Kurzzeit<strong>pflege</strong><br />

GmbH bieten <strong>pflege</strong>bedürftigen und kranken Menschen mehr<br />

als „nur Pflege“.<br />

Liebevoll und auf das körperliche, aber vor allem auch auf das seelische<br />

Wohl der vornehmlich älteren Menschen ausgerichtet, betreuen wir<br />

nach dem Modell der Bezugs<strong>pflege</strong> mit einem geringen Wechsel der<br />

Pflegekräfte<br />

Unsere Mitarbeiter wissen, wie wichtig ein vertrauensvolles Verhältnis<br />

im Umgang miteinander ist und leben diesen Grundsatz in ihrer täglichen<br />

Arbeit<br />

In den ambulant betreuten Wohngemeinschaften für Menschen mit<br />

Demenz in Adlerhof und Karlshorst wird den Mietern die Möglichkeit<br />

gegeben, ihren Lebensabend in Würde und Harmonie<br />

zu verbringen. Die Versorgung findet rund um die Uhr statt.<br />

Gern bieten wir Ihnen eine eingehende persönliche und<br />

kostenlose Beratung an. Wir freuen uns auf Ihren Anruf!<br />

678 06 06<br />

Pflege-Vital Beate Langer GmbH • Pflege-Vital Kurzzeit<strong>pflege</strong> GmbH<br />

Florian-Geyer-Str. 97 • 12489 Berlin.<br />

pdl@<strong>pflege</strong>-vital.com • www.<strong>pflege</strong>-vital.com<br />

678 06 06 • Fax: 63 97 90 17<br />

Keiner macht sich strafbar, wenn er den geäußerten Willen oder festgestellten mutmaßlichen Willen des Patienten, auf lebensverlängernde Maßnahmen zu verzichten,<br />

beachtet.<br />

Kritisch steht die Deutsche Hospizstiftung diesem Urteil gegenüber. Sie fordert den Bundestag auf, zügig Kriterien für die Ermittlung des mutmaßlichen Patientenwillens<br />

festzulegen, wenn es keine Patientenverfügung gibt. Denn nur dadurch könne ein Missbrauch verhindert werden, so der Vorstand Eugen Brysch.<br />

Tristan Micke<br />

Herbst-Blatt, Treptow & Köpenick<br />

September/ Oktober 2010


Kultur<br />

19<br />

Netzwerk Inclusion<br />

in Treptow-Köpenick gegründet<br />

Bobomädchen in moderner Stadtfrisur<br />

Menschen in Mali -<br />

Fotografische Zeitreise 1967-2006<br />

Ausstellung zum 50. Jahrestag der Republik Mali von Werner Laube<br />

9. 9. – 5. 11 2010 in der VHS Treptow-Köpenick, Baumschulenstr. 79-81<br />

Mali, ehemalige französische Kolonie, zählt mit 1,2 Mio. km² Fläche und 11<br />

Mio. Einwohnern zu den größten Ländern Westafrikas. Der Grafiker Werner<br />

Laube hat als Mitglied einer Brigade der Freundschaft der Freien Deutschen Jugend<br />

von 1967 - 1969 dort gelebt und gearbeitet. Bei der täglichen Arbeit, aber<br />

auch auf mehreren Reisen durch das Land lernte er Menschen der verschiedenen<br />

ethnischen Gruppen kennen und schätzen. Ihre fröhliche und aufgeschlossene<br />

Art, ihre klangvolle Sprache und eigenwillige Musik haben ihn ebenso<br />

fasziniert wie die Aufrichtigkeit und menschliche Würde, der er trotz bitterer<br />

Armut und Analphabetentum überall begegnet ist. 2006 reiste er zusammen mit<br />

Freunden und ehemaligen Arbeitskollegen wieder nach Mali. Das Wiedersehen<br />

mit dem Land seiner Jugenderinnerungen und mit den afrikanischen Freunden<br />

am Ort der gemeinsamen Arbeit, aber auch seine heutige Sicht als Künstler auf<br />

die Menschen, ihre einzigartige Architektur und die Schönheit und Gegensätzlichkeit<br />

der Landschaft, haben ihn sehr berührt und zu dieser Ausstellung mit<br />

historischen und aktuellen Fotografien inspiriert.<br />

Weitere Informationen erhalten Sie zu den Sprechzeiten nach den Ferien<br />

dienstags in der Zeit von 10:00 - 12:00 Uhr und donnerstags 17.00 - 19.00<br />

Uhr telefonisch unter 90297-5422 sowie per Mail: jutta.richter@vhstk.de oder<br />

dienstags 10.00-12.00 und 15.00-17.00 Uhr unter 90297-4063 sowie per Mail:<br />

jutta.wiese@vhstk.de.<br />

Heim- und Einrichtungsträger, Vereine und Selbsthilfegruppen, die selbst von<br />

Behinderungen betroffen sind oder für behinderte Menschen Dienstleistungen<br />

erbringen sowie die Bundestagsabgeordnete Sylvia Schmidt und Vertreter/innen<br />

des Bezirksamtes haben am vergangenen Mittwoch, dem 7.7.10 das Netzwerk<br />

Inclusion gegründet – das erste in Berlin!<br />

Was bedeutet Inclusion und was bringt Inclusion für behinderte Menschen<br />

und für die Gesellschaft<br />

Behinderte Kinder gehen immer noch überwiegend in Sonderschulen, sie lernen<br />

vielfach Berufe in besonderen Berufsbildungswerken oder sie gehen in geschützte<br />

Werkstätten für behinderte Menschen, sie leben vielfach in Heimen. Alle diese<br />

Einrichtungen leisten anerkannt gute Arbeit bei der Betreuung behinderter Personen.<br />

Aber diese Menschen sind auch Teil der Gesellschaft, sie leben mittendrin – und<br />

doch separat. Die Aufnahme schwerbehinderter Kinder in eine Regelklasse ist<br />

immer noch nicht Normalität, obwohl der Bezirk viel in den barrierefreien Umbau<br />

von Schulen investiert, bis auf wenige Ausnahmen beschäftigen Unternehmen<br />

nicht die notwendige Anzahl an schwerbehinderten Mitarbeiter/innen – und zahlen<br />

lieber die dann fälligen Abgabe .<br />

Die Gesellschaft – wir alle – müssen lernen, uns so zu akzeptieren, wie wir sind.<br />

Manche Menschen benötigen mehr Hilfe und Unterstützung als andere, manche<br />

sehen anders aus, bewegen sich anders, werden anders wahrgenommen. Aber sie<br />

und wir alle sind ein Teil dieses Gemeinwesens.<br />

Deutschland hat die UN-Konvention für die Rechte behinderter Menschen unterzeichnet,<br />

hat das damit begründet, dass alle Menschen darauf Anspruch haben<br />

gemeinsam zu leben, zu lernen, zu arbeiten und zu altern, am Leben der Gemeinschaft<br />

teilzuhaben, wenn sie dies möchten.<br />

Treptow-Köpenick geht einen mutigen Schritt und will beginnen, diese Aufgabe<br />

anzupacken.<br />

Was wir brauchen, ist Barrierefreiheit nicht nur auf den Straßen und in den Verkehrsmitteln<br />

und Gebäuden – sondern vor allem auch in den Köpfen.<br />

Nachbarschaftliches Engagement ist gefragt, sich Öffnen für neue Wege, Hilfen<br />

gewähren, wo Hilfe nötig ist. Leistung anerkennen, auch wenn die nicht der allgemeinen<br />

Norm entspricht.<br />

Eine Gemeinschaft, die Ausgrenzung ablehnt, die sich öffnet – für „all inclusive“.<br />

Es tut sich was – Treptow-Köpenick startet!<br />

Gabriele Rühling<br />

Beauftragte für Menschen mit Behinderung Treptow-Köpenick<br />

Tel. 90297-6119, E-Mail gabriele.ruehling@ba-tk.berlin.de<br />

Im Welt-weiten Gewebe:<br />

www.berlin.de/ba-treptow-koepenick/verwaltung/behindertenbeauftragte.html<br />

Einladung zum Patientenvortrag<br />

„Gesund durch Herbst und Winter - Schüßler-Salze für das Immunsystem“<br />

Ein Vortrag für alle, die mehr über Möglichkeiten und die Wirkungsweise<br />

von Schüssler-Salzen erfahren wollen.<br />

Am Freitag, dem 8. Oktober 2010 um 19.00 Uhr<br />

hier in der<br />

i n d e n M a r k t p a s s a g e n<br />

Florian-Geyer-Str. 109a 12489 Berlin Tel.: 030 67198330 Fax: 030 67198331<br />

e-mail: apotheke.adlershof@t-online.de<br />

Hrerbst-Blatt Trepotow & Köpenick<br />

September/ Oktober 2010


20 Technikgeschichte<br />

175 Jahre<br />

deutsche Eisenbahn (Teil 1)<br />

Von Tristan Micke<br />

Nach dem Verlust der reichsstädtischen Freiheit<br />

Nürnbergs im Jahre 1806 versuchte die Bürgerschaft<br />

die sich rasch verringernde Bedeutung<br />

ihrer Stadt zurück zu gewinnen. So entstand eine<br />

Initiative zum Bau der ersten mit Lokomotivkraft<br />

betriebenen Eisenbahn in Deutschland. Da auch<br />

die Nachbarstadt Fürth dieser Initiative gegenüber<br />

aufgeschlossen war, sollte zwischen den<br />

eng miteinander verknüpften Städten eine solche<br />

Bahn entstehen. Während die ersten Eisenbahnen<br />

in ihrem Mutterland England Kohle und Erz von<br />

den Bergwerken zu den Häfen transportierten<br />

und industrielle Produktionsstätten untereinander<br />

verbanden, war die Eisenbahn zwischen Nürnberg<br />

und Fürth vornehmlich für den Personenverkehr<br />

vorgesehen. In einer Denkschrift vom 14. Mai<br />

1833 hieß es: „Die Erfindung der Eisenbahnen mit<br />

Dampfkraft ist für den materiellen Verkehr der<br />

Staaten und die Verbindung der Völker von so unberechenbarer<br />

Wichtigkeit, als die Erfindung der<br />

Buchdruckerkunst für ihren geistigen Verkehr…“<br />

Obwohl noch 1828 die bayerische Regierung mitteilte,<br />

„…dass an eine Errichtung von Eisenbahnen<br />

hier so wenig zu denken sei als an eine Reise<br />

in den Mond“, erteilte am 19. Februar 1834 König<br />

Ludwig I. der „Königlich privelegirten Ludwigs-<br />

Eisenbahn-Gesellschaft“ die Konzession für den<br />

Bau der Bahn.<br />

Da es noch keine Enteignungsgesetze gab, zog<br />

sich der Grunderwerb über ein Jahr hin. Erst am<br />

7. März 1835 konnte mit dem Bahnbau begonnen<br />

werden. Die Streckenlänge betrug 20 730 Bayerische<br />

Fuß (6,05 km). Der Bahnbau erfolgte nach<br />

dem Vorbild der Liverpool-Manchester-Eisenbahn.<br />

Die verwendeten Pilzkopfschienen nach englischem<br />

Vorbild stammten aus der Eisenhütte<br />

Remy & Konsorten<br />

zu Rasselstein<br />

bei Neuwied,<br />

da der bayerische Staat für die Einfuhr englischer<br />

Schienen einen hohen Einfuhrzoll erhob. Die Schienen<br />

waren auf einem Großteil der Strecke über gusseiserne<br />

Lager (Stühle) auf im Boden eingelassene große Sandsteinquader<br />

mittels Dübel und Nägel befestigt. Schotterpackungen<br />

um die Steinblöcke sorgten für ihre Fixierung.<br />

Bei etwa einem Viertel der Streckenlänge lagen die Stühle<br />

dagegen auf Holzblöcken. Da zunächst auch Pferde<br />

zum Ziehen der Wagen zum Einsatz kamen, musste für<br />

sie in der Gleismitte eine Lauffläche vorgesehen werden.<br />

Es fehlten jegliche Querverbindungen zwischen den<br />

Schienen, weshalb ständige Unterhaltungsarbeiten am<br />

Gleis nötig waren, um die Spurhaltung zu sichern.<br />

Erfolglos hatte man auch in Deutschland versucht<br />

Dampflokomotiven zu bauen. Da es aber damals nur in<br />

England die produktionstechnischen Voraussetzungen<br />

dafür gab, blieb zunächst nur die Möglichkeit, die Lokomotiven<br />

dort zu beschaffen. Dadurch kam es auch in<br />

Deutschland zur Einführung der englischen, von Postkutschen<br />

übernommenen Spurweite von 4 Fuß 8 ½ Zoll<br />

(1 435 mm). Am 15. Mai 1835 bestellte das Direktorium<br />

der Bahn eine Dampflokomotive nebst Tender und zwei<br />

Untergestellen für je einen Güter- und einen Personenwagen<br />

bei der von George Stephenson gegründeten ersten<br />

Lokomotivfabrik der Welt in Newcastle. Man wünschte<br />

alles Anfang August des gleichen Jahres zu bekommen,<br />

denn die Eröffnung der Strecke war auf den 25. August,<br />

dem Geburts- und Namenstag des bayerischen Königs,<br />

festgelegt. Doch die Lokomotiven gab es auch bei Stephenson<br />

nicht „von der Stange“. Es traten Unstimmigkeiten<br />

auf, denn das an die Firma geschickte Holzmodell des<br />

Gleises stimmte nicht mit der Spurweite der Lokomotive<br />

überein. Deshalb musste noch während des<br />

Bahnbaus die Spurweite des Gleises korrigiert<br />

werden. Auch über das Brennmaterial für die<br />

Lok wurde gestritten. Weil es in der Nähe<br />

Nürnbergs keine Steinkohlevorkommen gab,<br />

sollte Holzkohle verwendet werden, die Stephenson<br />

ablehnte. Er schlug Holz als Brennmaterial<br />

vor. Um jedoch eine Verteuerung des<br />

für das Gewerbe sehr wichtigen Brennholzes<br />

zu vermeiden, entschied sich das Direktorium<br />

nun doch für Steinkohle und Koks. Zur<br />

Sicherung des Einsatzes der Lokomotive in<br />

der ersten Zeit wurden von Eschweiler und<br />

Ruhrort Kohlen und Koks per Fuhrwerke<br />

nach Nürnberg gebracht.<br />

Doch damit waren die Schwierigkeiten noch<br />

längst nicht beseitigt. Die Firma Stephenson<br />

konnte den Liefertermin nicht einhalten. Erst<br />

am 7. Oktober 1835 traf die zerlegte und in<br />

Kisten verpackte Lok per Schiff in Köln ein.<br />

Ihr Weitertransport auf dem noch verbliebenen<br />

400 km langen Landweg erfolgte mittels<br />

Fuhrwerke über schlechte Landstraßen. Mehrmals<br />

mussten dabei die Binnenzölle innerhalb<br />

des Deutschen Bundes passiert werden. Am<br />

26. Oktober 1835 waren die Kisten endlich in<br />

Nürnberg.<br />

(Fortsetzung folgt in der<br />

nächsten Ausgabe)<br />

Vom Maurermeister zum Großunternehmer<br />

Zum 100. Todestag Carl Bolles<br />

Geboren am 1. September 1832 in Milow an der Havel als sechstes Kind eines<br />

Holz- und Steinhändlers, besuchte Carl Andreas Julius Bolle nach der Dorfschule<br />

das Gymnasium in Brandenburg an der Havel. Er ging ohne Abschluss vom<br />

Gymnasium und begann in Rathenow eine Lehre als Maurer. 1848 zog Bolle als<br />

Maurergeselle ins aufstrebende Berlin, wo er sich auf dem Friedrich-Wilhelm-<br />

Gymnasium und einer Baugewerbeschule weiterbildete. In Eberswalde legte Carl<br />

Bolle die Prüfung zum Maurermeister ab. Nach der Heirat mit Sophie Maltner<br />

1860 gründete er ein Baugeschäft. Geerbtes, geliehenes und durch Bauspekulationen<br />

erworbenes Geld ermöglichten Bolle den Kauf von Grundstücken am<br />

Berliner Landwehrkanal. Hier baute er dringend benötigte Mietshäuser.<br />

1872, in der beginnenden Gründerzeit, war Bolles Vermögen groß genug, um<br />

die Norddeutschen Eiswerke zu gründen. Eine seiner Eisfabriken befand sich<br />

auch in der Berliner Luisenstadt (heute Stadtbezirk Mitte). Zunächst holte Bolle<br />

im Winter Natureis aus dem Landwehrkanal und aus der Rummelsburger Bucht,<br />

die dann stets zugefroren waren. In kalten Kellern eingelagert, war das Eis ein<br />

gefragtes Kühlmittel in Meiereien, Brauereien, Lebensmittellagern usw. Ab 1896<br />

ermöglichten Eismaschinen die Herstellung von Kunsteis.<br />

Herbst-Blatt, Treptow & Köpenick<br />

Carl Bolle gründete weitere Unternehmen, wie<br />

Bolles Seefisch-Handelsgesellschaft, Bolles<br />

Baumschulen, Bolles Obstplantagen und Bolles<br />

Konservenfabrik. Zur Düngererzeugung für seine<br />

Baumschulen hielt Bolle auf dem Grundstück<br />

Lützowufer 31 dreißig Kühe. Die praktisch als<br />

„Nebenprodukt“ anfallende Milch verkaufte er<br />

ab 1879 in Bolles Milchausschank. 1881 gründete er die Provincial-Meierei C.<br />

Bolle. Die zusätzlich benötigte Milch bezog Bolle von Bauern aus dem Berliner<br />

Umland. Durch Kreditvergabe an die Bauern konnte Bolle die Milchpreise<br />

selbst bestimmen. Die legendären „bimmelnden Bollewagen“ (anfangs drei<br />

Stück) fuhren durch Berlin und verkauften Milch und Milchprodukte auf der<br />

Straße. 1910 waren es über 250 derartige Fuhrwerke. Gefahren wurden sie von<br />

den „Bolle-Kutschern“, die sechs Tage pro Woche zehn Stunden lang arbeiten<br />

mussten.<br />

Bis zum Jahre 1887 wohnte die Familie Bolle am Lützowufer 31, dann erwarb<br />

sie das Grundstück mit Villa Alt-Moabit 98-103. Die Villa in seinem Geburtsort<br />

Milow an der Havel stellte Bolle seinen Mitarbeitern als Erholungsort zur<br />

(Fortsetzung Seite21)<br />

September/ Oktober 2010


Pflege<br />

21<br />

1. Wandertag für Menschen mit Demenz und<br />

deren Angehörige am 18.9.2010 im Arboretum Berlin-Baumschulenweg<br />

„Wer gemeinsam etwas tut, bleibt<br />

nicht allein!“ Unter diesem Motto<br />

veranstaltet das Netzwerk Leben im<br />

Kiez gemeinsam mit der Initiative<br />

„Demenzfreundlich! Treptow-Köpenick“<br />

unter der <strong>Schirm</strong>herrschaft der<br />

Bezirksstadträtin Ines Feierabend am<br />

18. September 2010 den 1. Wandertag<br />

für Menschen mit Demenz und<br />

ihren Angehörigen. Im Rahmen des<br />

10. Berliner Freiwilligentages sind die<br />

Bürgerinnen und Bürger aus Treptow-<br />

Köpenick herzlich eingeladen, im<br />

Späth-Arboretum der Humboldt-Universität<br />

zu Berlin auf Entdeckungstour<br />

zu gehen. An diesem Nachmittag kann<br />

ab 15 Uhr im landschaftlich reizvollen<br />

Arboretum gewandert, gesungen und<br />

gelacht werden. Die Strecke ist so<br />

ausgesucht, dass jederzeit die Möglichkeit<br />

zu einer Pause besteht. Durch<br />

die professionelle Unterstützung von<br />

Netzwerkpartnern aus ambulanten<br />

und stationären Einrichtungen wie z.B.<br />

dem Mobilen PflegeDienst Schaumann<br />

& Born, der diesen Tag mit einigen<br />

Mitarbeitern unterstützen wird, ist<br />

fachkundige Betreuung gewährleistet.<br />

Auf dem Weg durch das Arboretum<br />

lädt das Ensemble des Seniorenchors<br />

Intermezzo mit seinem bunten<br />

Potpourri aus Wanderliedern zum<br />

Mitsingen ein. Begleitet wird die Veranstaltung<br />

von zahlreichen ehrenamtlichen<br />

Helferinnen und Helfern des<br />

Netzwerks Leben im Kiez, der<br />

Initiative „Demenzfreundlich!<br />

Treptow-Köpenick“ und des Emmy-<br />

Noether-Gymnasiums.<br />

Ziel des 1. Demenzwandertages ist es,<br />

Betroffene aktiv am gesellschaftlichen<br />

Leben teilhaben zu lassen. Dabei sollen<br />

auch Menschen, die bisher keinen<br />

Kontakt zu demenziell Erkrankten haben,<br />

für das Thema sensibilisiert werden.<br />

„Es gibt noch viele Ängste und<br />

Vorurteile abzubauen bei dem Thema<br />

Demenz. Angehörige leiden oft unter<br />

der vermeintlichen Scham, Betroffene<br />

wiederum unter der Ausgrenzung aus<br />

dem gesellschaftlichen Miteinander.“,<br />

erklärt Andrea Greschner, Netzwerkmanagerin<br />

des Netzwerkes Leben im<br />

Kiez. „Mit unserem heutigen Wandertag<br />

wollen wir einen ersten Schritt<br />

in die Öffentlichkeit gehen, um dem<br />

Thema nicht nur Gehör zu verschaffen,<br />

sondern auch Gesichter und Namen<br />

zu geben“, so Greschner weiter. Das<br />

Netzwerk möchte mit der Veranstaltung<br />

eine Tradition begründen, denn<br />

der Demenzwandertag soll von nun an<br />

jährlich im Bezirk Treptow-Köpenick<br />

stattfinden.<br />

Premiere des bezirklichen Veranstaltungskalenders<br />

für Menschen<br />

mit Demenz<br />

Um nachhaltig einen offenen und<br />

sensiblen Umgang mit dem Thema<br />

Demenz zu fördern, erscheint zukünftig<br />

ein Veranstaltungskalender, in<br />

dem alle Angebote und Aktionen rund<br />

um dieses Thema im Bezirk veröffentlicht<br />

werden. Die erste Ausgabe<br />

des „Demenz-Kalenders“ erhalten die<br />

Besucher am Wandertag vor Ort im<br />

Arboretum. In der Publikation werden<br />

erstmalig alle Angebote für Menschen<br />

mit Demenz, deren Angehörigen und<br />

Betreuern aufgeführt. Aber auch interessierte<br />

Fachleute und Dienstleister,<br />

z.B. von der Polizei, der Feuerwehr,<br />

den kommunalen Verwaltungen oder<br />

aus dem Einzelhandel, die in ihrem<br />

Alltag immer wieder mit dementiell<br />

Erkrankten zu tun haben, finden in<br />

dem Kalender wertvolle Informationen.<br />

Vom Demenz-Café über Fortbildungsveranstaltungen<br />

bis hin zu Zahnärzten,<br />

die auf diesen Patientenkreis<br />

spezialisiert sind, reicht die vielfältige<br />

Palette der Angebote im Bezirk.<br />

Schaumann & Born<br />

GmbH<br />

Elsenstraße 6,<br />

12435 Berlin<br />

Tel.: 533 20 40<br />

Wenn wir Ihr Interesse geweckt haben<br />

und Sie mit uns wandern wollen, dann<br />

können Sie sich bis zum 8.9. hier<br />

anmelden:<br />

Netzwerk Leben im Kiez<br />

Salvador-Allende-Straße 91<br />

12559 Berlin<br />

Tel: 030/31 98 90 24<br />

Mail: lebenimkiez@web.de<br />

(Fortsetzung von Seite 20)<br />

Verfügung. Heute befindet sich hier eine Jugendherberge.<br />

1909 erhielt Bolle den Titel „Geheimer Kommerzienrat“, er lehnte es aber ab,<br />

sich adeln zu lassen.<br />

Am 28. September 1910 starb Carl Bolle im Alter von 78 Jahren. Er wurde im<br />

Familien-Mausoleum auf dem Alten Sankt Matthäus-Friedhof in Berlin-Schöneberg<br />

beigesetzt.<br />

Die Söhne Andreas und Johannes leiteten ab 1902 das Bestattungsunternehmen<br />

Grieneisen.<br />

Der gleichnamige Enkel Carl Bolle wurde im Ersten Weltkrieg ein erfolgreicher<br />

Jagdflieger.<br />

Bei dem Berliner Gassenhauer „Bolle reiste einst zu Pfingsten“, mit dem Kehrreim<br />

„Aber dennoch hat sich Bolle janz köstlich amüsiert“, dürfte es sich jedoch<br />

um einen anderen feierfreudigen Berliner mit Namen Bolle gehandelt haben,<br />

denn das Lied wurde schon vor 1881 gesungen, als Carl Bolle noch unbekannt<br />

war. Eher ist es so, dass die Redewendung „sich amüsieren wie Bolle auf dem<br />

Milchwagen“ auf dem erwähnten Lied basiert.<br />

Tristan Micke<br />

Herbst-Blatt, Treptow & Köpenick<br />

September/ Oktober


22 Feuilleton<br />

„MEDIASPREE<br />

versenken!“<br />

Dieses Leitmotiv der Bürgerinitiative einmal ganz friedlich<br />

sichtbar gemacht, kann man im Treptower Hafen<br />

hinter den Twintowers sehen. Seit Jahren bekämpfen die<br />

Aktivisten jener Bürgerinitiative mit radikalen, aber wenig<br />

erfolgreichen Aktionen den Ausbau eines hochmodernen<br />

Medienzentrums im Treptower Hafen. Das beklagenswerte<br />

Schiff, das gegenüber den wachsenden Gebäudekomplexen<br />

bereits auf den flachen Spreegrund gesunken ist, kann sich<br />

nicht wehren, auch nicht gegen das plakative Anbringen des Namens „MEDIASPREE“ am Bug.<br />

Gar traurig ist die Geschichte der MS „Dr. Ingrid Wengler“, bis sie hierher und in diesen Zustand geraten ist. Vor etwa 14 Jahren beschäftigte sie die Lokalseiten<br />

aller Berliner Zeitungen. Ein ideenreicher Mann hat mit dem Schiff, das er nach seiner bei einem Unfall ums Leben gekommenen Frau benannt hatte, Fluss-Kreuzfahrten<br />

ab Frankfurt/M. durchgeführt. Das Schiff war auf seine Kosten mit modernem technischem Standard umgebaut worden. Einer Idee folgend, verlagerte er<br />

das Geschäft nach Berlin, von wo aus er künftig über Mecklenburg nach Schwerin und zurück Kreuzfahrten anbieten wollte. Doch dazu kam es nicht mehr. Sein<br />

weiterer Erfolg scheiterte in Berlin an objektiven, bürokratischen und finanziellen Hürden. Fünf Jahre lag das Schiff an der Spitze der Halbinsel Stralau an der Kette.<br />

Nachdem es aus dem Schiffsregister gestrichen war, wurde es von diesem öffentlichen Liegeplatz entfernt, in den Hafen Treptow verbracht und ohne Landverbindung<br />

verankert.<br />

Bis zum geplanten Ausbau der jetzigen Liegefläche als moderne Marina wird es dort liegen und vielleicht noch manche überraschende Nutzung erfahren können.<br />

Hans Wünsche<br />

Hauptmannfest (16.10., 10 - 18,00Uhr) und Jahrhundertball 2010 (18 - 24 Uhr) in Alt-Köpenick<br />

Wir wollen die Altstadt ins Jahr 1906 verwandeln<br />

und am Abend richtig schwofen!<br />

Der Samstag, am 16.10.2010, bietet sich dafür<br />

wunderbar an, zumal der eigentliche Hauptmannstreich<br />

auf den Tag genau vor 104 Jahren hier vor<br />

unserer Türe stattfand.<br />

Kleiden Sie sich wie anno dunnemals. Schaffen Sie<br />

dadurch eine einzigartige zauberhafte Atmosphäre<br />

in der Köpenicker Altstadt, für sich selbst und für<br />

Ihre Gäste und Besucher.. Nutzen Sie die einmalige,<br />

historisch relevante, Lage Ihres Geschäftes<br />

noch besser aus, präsentieren Sie Ihre Angebote,<br />

eingepasst in das weltbekannte Hauptmannstreich-<br />

Ereignis von 1906. Stellen Sie Ihren eigenen Laden<br />

in den Mittelpunkt des Geschehens, indem Sie vor<br />

oder in Ihrem Geschäft bisher nicht Dagewesenes<br />

(an)bieten. Lassen Sie dort z.B. professionelle oder<br />

Freizeit-Künstler auftreten und agieren. Forschen<br />

Sie in Ihrem Umfeld nach Darstellern, Musikern,<br />

Rezitatoren, Zauberern, die am 16.10.2010 Ihr Unternehmen<br />

in eine kleine Bühne verwandeln können:<br />

Ihr Geschäft oder Restaurant ist die Kulisse mit<br />

Ihnen als Regisseur und Hauptdarsteller!<br />

Frau Bürgermeisterin Schöttler übernahm für unsere<br />

Veranstaltung wieder die <strong>Schirm</strong>herrschaft. Zur Koordinierung,<br />

Anmeldung und Vermeidung von Wirrnissen,<br />

übermitteln Sie mir bitte eine kleine Notiz über Ihre<br />

Vorhaben an diesem besonderen Tag. Wenn zusätzliche<br />

Flächen vor Ihrem Geschäft in Anspruch genommen<br />

werden sollen, müssen diese bis September bei den<br />

zuständigen Einrichtungen angemeldet werden. Gerne<br />

übernehme ich das für Sie. Und für weitere Informationen<br />

stehe ich Ihnen auch gern zur Verfügung:<br />

Sabine Lausch, Altstadtcafé Cöpenick, Alt-Köpenick 16,<br />

12555 Berlin, Tel. 65 47 40 69, Mobil 0172 38 420 38, E-Mail<br />

acc-berlin@gmx.de, Netz www.hauptmannstreich.de<br />

Bis an die Schamgrenze…<br />

Von Otto Sibic<br />

Will man dem Sprichwort glauben, ist Schadenfreude die reinste Freude.<br />

Das Schlüssellochfernsehen unserer Tage appelliert an niedere Instinkte. Angeblich<br />

wollen das die Zuschauer so. Auf der Jagd nach Zuschauerquoten, weil sich<br />

daran letztlich die Werbeeinnahmen der Sender bemessen, ist im Verlauf nur<br />

weniger Jahre die Schamgrenze immer weiter abgesenkt worden. Gossenjargon,<br />

unflätige Beschimpfungen, F-Wort-Kaskaden, die schon gar nicht mehr mit Pieptönen<br />

unkenntlich gemacht werden, so präsentiert sich Fernsehen, das dereinst<br />

mit Kulturanspruch angetreten war. Die Spannermentalität ist allgegenwärtig,<br />

und der Fernsehmüll wird auch noch genüsslich wiederholt. („talk-talk-talk“ )<br />

Da gibt sich eine Moderatorin dafür her, einer jungen Mutter mittels in<br />

Auftrag gegebener Vaterschaftstests in aller Öffentlichkeit die Gewissheit zu<br />

vermitteln, welcher von den drei oder vier inzwischen verabschiedeten Geschlechtspartnern<br />

der Kindsvater ist, wenn nicht sogar ein weiterer Beteiligter an<br />

einem One-Night-Stand dafür in Frage kommt.<br />

Das Studiopublikum amüsiert sich königlich auf Kosten der dort vorgeführten<br />

möglichen Väter. („Britt“)<br />

Ist es etwa lustig oder nicht vielleicht peinlich, wenn sich der - nun ja - singende<br />

Schafwirt Heinrich zum wiederholten Male darum bemüht, eine Frau heimzuführen,<br />

um der betagten Mutter Erleichterung zu verschaffen, und die Ehekandidatinnen<br />

nach kurzer Zeit das Weite suchen („Bauer sucht Frau“)<br />

Via Bildschirm wird die Schadenfreude bedient, die sich einstellt, wenn sich ein<br />

Mitmensch so richtig blamiert. Im Hinterkopf die Überlegung, dass einem selbst<br />

dergleichen nicht passieren würde, weil man ja ungleich schlauer als derjenige<br />

ist, der einen Betriebsunfall erleidet, amüsiert man sich bei den vielen Ablegern<br />

der klassischen Fernsehsendung „Vorsicht Kamera“. Chris Howland machte den<br />

Anfang, ihm eiferten seriöse Macher. wie Carell, Elstner und Kurt Felix nach,<br />

ehe sich die Privaten über Müllfernsehen immer weiter unter die Gürtellinie<br />

bewegten.<br />

Jüngste Masche ist die des allgegenwärtigen Bürgerschrecks, das ist ein Reporter<br />

oder einer, der sich dafür hält, der als vermeintlicher Behördenvertreter ahnungslose<br />

Leute mit irrwitzigen Anweisungen, angeblichen Gesetzen und Verordnungen<br />

konfrontiert, mit denen eben diese Menschen in Ausnahmesituationen<br />

gebracht werden. Zum Glück stellt sich da ja ein Anderer bloß. Anscheinend<br />

werden die Dummen nicht alle. In Wahrheit aber kann jedermann in eine der ausgelegten<br />

Fallen tappen. Der an das Normale Gewöhnte rechnet nicht mit überraschenden<br />

Situationen und wird so zum Opfer. Die Macher leben davon, dass<br />

sie Sachverhalte in ungebührlicher Weise aufbauschen, Belanglosigkeiten zu<br />

Staatsaffären hochstilisieren, nicht anders als das tagtäglich auf so ziemlich allen<br />

Feldern der Politik geschieht. Nicht erst seit Paparazzis mit ihren Teleobjektiven<br />

scheinbar auch das Privateste ans Licht zerren, ist die Bereitschaft groß, sich lächerlich<br />

zu machen, sich zu entblößen, nur um im Fernsehen zu erscheinen. Aber<br />

vielleicht locken auch die Honorare, die man diesen Selbstdarstellern zubilligt.<br />

Um Star für den Augenblick zu sein, sind weder Leistung noch Persönlichkeit<br />

nötig, es genügt präsent zu sein, besser noch – allgegenwärtig.<br />

Herbst-Blatt, Treptow & Köpenick<br />

September/ Oktober 2010


HB-Verteilerstellen<br />

23<br />

Zentrale Verteilungsstellen des „Herbst-Blattes, Treptow & Köpenick“<br />

Adlershof<br />

Ambulantes Reha-Zentrum Adlershof<br />

Albert-Einstein-Straße 4, 12489<br />

Berlin<br />

Tel.: 67 89 40 30<br />

Anna-Seghers-Gedenkstätte, Anna-<br />

Seghers-Str.81, 12489 Berlin<br />

Tel.: 677 47 25<br />

Apotheke in der Marktpassage, Dörpfeldstraße<br />

Tel.: 67 19 83 30<br />

Diakonie-Station, Radickestr.48,<br />

12489 Berlin<br />

Tel.: 65 47 20 10<br />

DRK Kreisverband Neukölln-Treptow<br />

e.V., Sozialstation Süd/Ost, Radickestr.<br />

48. 12489 Berlin.<br />

Tel.: 68 98 81-0<br />

KIEZKLUB Alte Schule, Dörpfeldstraße<br />

54, 12489 Berlin<br />

Tel.: 67 89 28 86<br />

Pflege-Vital Beate Langer GmbH,<br />

Florian-Geyer-Str. 97, 12489 Berlin.<br />

Tel.: 63 97 90 18<br />

Selbsthilfezentrum Eigeninitiative,<br />

Genossenschaftsstraße 70, 12489<br />

Berlin<br />

Tel.: 631 09 85<br />

Sozialamt Treptow-Köpenick,<br />

Hans-Schmidt-Str.18<br />

Tel.: 90297 23 08<br />

Altglienicke<br />

KIEZKLUB im Bürgerhaus Altglienicke,<br />

Ortolfstr. 182, 12524 Berlin<br />

Tel.: 90297 67 17<br />

Katholisches Pfarramt Maria Hilf,<br />

Lianenweg 20, Tel.: 673 12 30<br />

Evangelische Gemeinde, Köpenicker<br />

Straße 35, Tel.: 672 83 81<br />

Dr. Wolfgang Storost, Volkssolidarität,<br />

Semmelweisstraße 15 B, 12524<br />

Berlin. Tel.: 67 89 72 23<br />

Hephatha, Seniorenresidenz,<br />

Normannenstraße 7, 12524 Berlin.<br />

Tel.: 67 97 58 73<br />

Alt-Treptow<br />

Lotto-Laden, Presse Center im Park<br />

Center Treptow, Am Treptower Park<br />

14, 12435 Berlin<br />

Tel.: 5321 01 36/37<br />

Fitness am Park, im Park Center.<br />

Elsenstraße 111-113<br />

Tel.: 536 38 00<br />

Mobiler PflegeDienst, Elsenstraße 6,<br />

12435 Berlin<br />

Tel.: 5 33 20 40<br />

KIEZKLUB Gerard Philipe, Karl-<br />

Kunger-Str.30, i, 12435 Berlin,<br />

Tel.: 53 21 09 83<br />

Nachbarschaftsgalerie der Kunger-<br />

KiezInitiative, Karl-Kunger-Straße<br />

15, 12435 Berlin Alt-Treptow.<br />

Tel. 030-5336392<br />

Baumschulenweg<br />

Arztpraxis Dr. Heine, Ernststr. 1,<br />

12437 Berlin<br />

Tel.: 532 86 06<br />

Begegnungsstätte PRO,<br />

Kiefholzstraße 275, 12437 Berlin<br />

Tel.: 532 86 44<br />

Blumenhaus Süd, Kiefholzstr. 221 a<br />

12437 Berlin (Parkplatz Friedhof)<br />

Büchereck Baumschulenweg GbR,<br />

Baumschulenstr. 11/ Eingang Behringstraße,<br />

12437 Berlin,<br />

Tel.: 53 21 61 32<br />

Club im Kietz, Rodelbergweg 9,<br />

12437 Berlin,<br />

Tel.: 5 32 41 67<br />

Evangelische Kirchengemeinde Baumschulenweg,<br />

Baumschulenstraße 82,<br />

12437 Berlin,<br />

Tel.: 5 32 81 96<br />

Fleisch- und Wurstwaren M. E. Birkefeld,<br />

Eichbuschallee 9, (im Nettomarkt)<br />

12437 Berlin. Tel.: 0178/ 1572053<br />

Kleine Schublade – Basteln & Schenken.<br />

Ernststraße 6, 12437 Berlin.<br />

Tel.: 53219753.<br />

Kulturbund Treptow e.V.,<br />

Ernststr. 14 /16, 12437 Berlin,<br />

Tel.: 53 69 65 34<br />

KIEZKLUB Treptow Kolleg, 12437<br />

Berlin, Tel.: 5 32 00 95<br />

Stern-Apotheke, Baumschulenstraße 96,<br />

12437 Berlin. Tel.: 53 02 78 66<br />

VS- Geschäftsstelle Treptow, Glanzstr.<br />

2, 12437 Berlin Tel.: 5328444<br />

VHS Treptow, Baumschulenstr. 81,<br />

12437 Berlin<br />

WBG Treptow-Nord, Kiefholzstr. 289,<br />

Tel.: 536 35 60<br />

Bohnsdorf<br />

Evangelische Gemeinde Bohnsdorf,<br />

Reihersteg 36/38, 12526 Berlin,<br />

Tel.: 676 10 90<br />

Kulturküche, Dahmestraße 33,<br />

12526 Berlin<br />

KIEZKLUB Bohnsdorf, Dahmestr. 35,<br />

12526 Berlin<br />

Telefon 90297-5509<br />

Katholisches Pfarramt St. Laurentius,<br />

Grottewitzstraße 15<br />

Krankenhaus Hedwigshöhe, Höhensteig<br />

1, 12526 Berlin<br />

Tel.: 6741-0<br />

Sen.-Zentrum St. Michael, Höhensteig<br />

(neben Krankenhaus Hedwigshöhe)<br />

Friedrichshagen<br />

Begegnungsstätte Bärentreff. Stillerzeile<br />

123, 12587 Berlin,<br />

Tel.: 65482934<br />

Sozialstiftung Köpenick, Seniorenzentrum<br />

Werlseestraße 39a<br />

Tel.:644 22 27/28<br />

Seniorenfreizeitstätte Müggelseedamm<br />

244, 12587 Berlin<br />

KIEZKLUB Vital, Fürstenwalder Damm<br />

474, 12587 Berlin<br />

Tel.: 64 48 87 24<br />

Grünau<br />

Bürgerhaus Grünau. Regattastraße 141.<br />

12527 Berlin.<br />

Tel.: 674 43 48<br />

USE gGmbH, pier 36 eins, Wassersportallee<br />

2, 12527 Berlin<br />

Tel.: 677 88 01 00<br />

Hessenwinkel<br />

KIEZKLUB Rahnsdorf, Fürstenwalder<br />

Allee 366, 12589 Berlin;<br />

Tel.: 648 60 90<br />

Johannisthal<br />

Pflegeheim Treptow-Johannisthal,<br />

Südostallee 212, 12487 Berlin<br />

Evang. Kirchengemeinde Joh’thal,<br />

Sterndamm 90, 12487 Berlin<br />

Heimatmuseum Treptow, Sterndamm<br />

102, 12487 Berlin,<br />

Tel.: 90297 5629<br />

KIEZKLUB Rathaus Johannisthal,<br />

Sterndamm 102, 12487 Berlin<br />

Tel.: 6172-5665<br />

Seniorenbegegnungsstätte Sterndamm<br />

124, 12487 Berlin (Johannisthal<br />

pharma „plus“, Sterndamm 31,<br />

12487 Berlin Tel.: 46 99 88 99<br />

Zahnarztpraxis Dr. Kunze, Pilotenstraße<br />

14, 12487 Berlin.<br />

Tel.: 631 70 32<br />

Köpenick<br />

Frauentreff An der Wuhlheide.<br />

Rathenaustraße 38, 12459 Berlin.<br />

Tel.: 535 80 20<br />

Förderverein Lokale Agenda 21,<br />

Rudower Straße 51, 12557 Berlin<br />

Tel.: 686 44 24<br />

KIEZKLUB Haus der Begegnung,<br />

Wendenschloßstr.404, 12557 Berlin,<br />

Tel.: 65488114<br />

Lotto-Toto-Zeitungsvertrieb Thomas<br />

Klemke, Oberspreestraße 148, 12557<br />

Berlin Tel.: 65 47 24 21<br />

Nachbarschaftstreff Am Wiesengraben,<br />

12557 Berlin<br />

Seniorenzentrum Bethel Köpenick,<br />

Alfred-Randt-Str.23, 12559 Berlin,<br />

Tel.: 65 89 50<br />

Rathaus Köpenick, Pressestelle,<br />

Bürgerberatung, Alt-Köpenick, 12555<br />

Berlin<br />

VS-Geschäftsstelle Köpenick. Charlottenstraße<br />

17 c, Treff „Charlotte“,12555<br />

Berlin.<br />

Tel.: 030 65475522.<br />

Stephanus-Seniorenzentrum, Müggelspree<br />

(ehemals Daniel Vergara),<br />

Salvador-Allende-Straße 91<br />

12559 Berlin<br />

Tel.: 030 - 343 541 0<br />

Stadttheater Cöpenick, <strong>Friedrichshagener</strong><br />

Straße 9, 12555 Berlin<br />

Tel.: 65 01 62 34<br />

STERNENFISCHER, Müggelheimer<br />

Straße 13. 12555 Berlin.<br />

Tel.: 23 36 29 98<br />

Thalia-Buchhandlung im FORUM<br />

Köpenick, Bahnhofstraße<br />

Tourismusverein Berlin Treptow-<br />

Köpenick e.V.,Alt-Köpenick 31-33,<br />

12555 Berlin, Tel.:655 75 50/1<br />

Vitanas Senioren Centrum Bellevue,<br />

Parrisiusstraße 4 -14, 12555 Berlin<br />

Tel.: 641676-0<br />

Niederschöneweide<br />

Zentrum Schöneweide, Schnellerstra-<br />

ße, Lotto-Annahme.<br />

Bürgerberatung, Michael-Brückner-<br />

Str. 1, 12439 Berlin<br />

Geriatrische Tages<strong>pflege</strong>, Schnellerstraße<br />

94, 12439 Berlin,<br />

Tel.: 6 71 52 62<br />

Hörakustik Lehmann, Spreestraße 23,<br />

12439 Berlin,<br />

Tel.: 6 36 46 46<br />

offensiv ‘91, Hasselwerderstr. 38-40<br />

Tel.: 63 90 25 81<br />

Geschäftsstelle der Linken, Brückenstraße<br />

28, 12439 Berlin<br />

Tel.: 42 02 31 16<br />

Ratz-Fatz, Schnellerstr. 81<br />

Tel.: 67 77 50 25<br />

Oberschöneweide<br />

KIEZKLUB KES, Plönzeile 7, 12459<br />

Berlin<br />

Tel.: 902 97 54 15<br />

VHS Köpenick, Plönzeile 7, 12459<br />

Berlin. Tel.: 535 17 15<br />

Sonnenapotheke, Wilhelminenhofstr.<br />

30, 12459 Berlin.<br />

Tel.: 5376785<br />

Plänterwald<br />

Augenarztpraxis, Dr. Lemke, Galileistraße<br />

31, 12435 Berlin,<br />

Tel.: 5 33 70 26<br />

Dr. Andrea Lüder, Gynäkologin,<br />

Ärztehaus Galileistraße 31, 12435<br />

Berlin, Tel.: 5 33 77 03<br />

Luna-Apotheke, Am Treptower Park<br />

40, 12435 Berlin,<br />

Tel.: 53 69 81 00<br />

Rathaus Treptow, BVV-Büro, Sozialausschüsse,<br />

Pförtner, Neue Krugallee<br />

4, 12437 Berlin<br />

An d e r e Sta d t b e z i r k e<br />

Biesdorf<br />

Fleisch-und Wurstwaren M. E.<br />

Birkefeld, Köpenicker Straße 145,<br />

12683 Biesdorf<br />

Kreuzberg-<br />

Friedrichshain<br />

Seniorenamt, Yorkstraße<br />

Nachbarschaftsheim, Urbanstr. 21<br />

Pflegestation, Urbanstr. 131<br />

SFS Falckensteinstraße,<br />

Falckensteinstr. 6<br />

Tel.: 69534051<br />

Reichenberger Apotheke. Inh.: Ilona<br />

Durigo, (vielsprachige Beratung) Reichenberger<br />

Straße 110, 10999 Berlin.<br />

Tel.: 612 68 43<br />

Seniorenwohnhaus Gitschinerstr.38<br />

Neukölln<br />

Haus Rixdorf, Seniorenheim,<br />

Delbrückstr.25<br />

Mitte<br />

junge Welt-Ladengalerie, Torstraße 6,<br />

10119 Berlin.<br />

Tel.: 53 63 55-54/ 56<br />

Herbst-Blatt, Treptow & Köpenick September/ Oktober 2010


Gebühr<br />

frei<br />

Geb.-<br />

pfl.<br />

noctu<br />

Sonstige<br />

Unfa l<br />

Arbeitsunfa<br />

l*)<br />

aut<br />

aut<br />

aut<br />

1. Verordnung<br />

2. Verordnung<br />

3. Verordnung<br />

Zwei Märkte zu gleicher Zeit:<br />

Eröffnung der Seniorenwoche (links) und Sozialtag (rechts)<br />

Wieder einmal kam es zu keiner Einigung. Am 26.6. fanden sowohl<br />

die Eröffnung der Seniorenwoche als auch der Sozialtag Treptow-Köpenick<br />

statt. Sehr zum Ärger aller Beteiligten. Die Seniorenvertretung<br />

und die Abteilung Soziales hatten auf dem Breitscheidplatz einen<br />

Stand zu betreuen, aber auch in der Firlstraße.<br />

„Herbst-Blatt“ hatte, wie alljährlich seinen Stand auf dem Breitscheidplatz<br />

und konnte nur einen Vertreter nach Schöneweide schicken.<br />

Freundlicherweise wurde uns zugesichert, dass die neusten „Herbst-<br />

Blätter“ einen Platz am Stand der Gleichstellungsbeauftragen haben<br />

sollten. Diesen Stand hat es aber, unglücklicherweise, nicht gegeben,<br />

so dass Pflege-Vital allein die neusten Hefte anbieten konnte.<br />

An unserem Stand 81 auf dem Breitscheidplatz hatten wir viele<br />

schöne anregende Gespräche. Wir trafen alte Bekannte und freuten<br />

uns über den großen Andrang, der über den ganzen Tag verteilt,<br />

sowohl an einzelnen Ständen als auch im Großen und Ganzen war.<br />

Familienausflüge mit Kind und Kegel, mit Hund und Freundschaften,<br />

Alt und Jung kamen und informierten sich. Es war ein schöner<br />

erlebnisreicher Tag.<br />

Wir möchten allen, die uns halfen, herzlich danken.<br />

Fotos: -eibe-, Besser<br />

...seit 1901 im Dienste der Gesundheit!<br />

Unsere Leistungen für Sie:<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mo.-Fr. 8.00 - 20.00 Uhr<br />

Sa. 8.30 - 13.30 Uhr<br />

• Kostenloser Lieferservice im Umkreis von 5 Kilometern!<br />

Sie können nicht kommen Kein Problem, fragen Sie einfach nach<br />

unserem kostenlosen Lieferservice.<br />

• Qualifizierte Beratung!<br />

Unser freundliches Fachpersonal wird ständig geschult und informiert<br />

sich über Neuheiten, um Ihnen die bestmögliche Beratung zu bieten!<br />

• Jeden Monat sparen!<br />

Achten Sie auf unsere monatlich wechselnden Angebote.<br />

Ihr Team der Stern Apotheke<br />

idem<br />

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666<br />

Bei Arbeitsunfa l<br />

auszufü len!<br />

Krankenkasse bzw. Kostenträger<br />

Name, Vorname des Versicherten<br />

Kassen-Nr. Versicherten Nr. Status<br />

Betriebsstä ten-Nr. Arzt-Nr. Datum<br />

Rp. (Bi te Lee räume durchstreichen)<br />

Unfa ltag Unfa lbetrieb oder Arbeitgebernummer<br />

Abgabedatum<br />

in der Apotheke<br />

geb.am<br />

Muster<br />

Hilfs- Impf- Spr.-St. Begr.-<br />

BVG mi tel sto f Bedarf Pflicht Apotheken-Nummer / IK<br />

6 7 8 9<br />

Zuzahlung Gesamt Bru to<br />

Arzneimi tel-/Hilfsmi tel-/Heilmi tel-Nr. Faktor Taxe<br />

Ihr Rezept<br />

Vertragsarztstempel<br />

in guten Händen!<br />

Unterschrift des Arztes<br />

Muster 16 (7.2008)

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