herunterladen - Stadtwerke Norderstedt

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

Anhang zur Pressemitteilung vom 10. Dezember 2009 Untersuchungen der Stadtwerke Norderstedt haben Spuren von Dimethylsulfamid im Grundwasser nachgewiesen. Im Folgenden finden Sie Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um das Thema Trinkwasserqualität, Pflanzenschutzmittel und Grenzwertüberschreitung: 1. Wie heißt das Pflanzenschutzmittel, dessen Rückstände nachgewiesen wurden Der Wirkstoff heißt Tolylfluanid und ist in folgenden Pflanzenschutzmitteln enthalten: Euparen MWG, Folicur EM, Monceren Plus, Melody Multi. 2. Seit wann wurde dieses Mittel verwendet Seit über 20 Jahren. 3. Darf es noch verwendet werden Nein, die Produkte dürfen seit dem 21. Februar 2007 deutschlandweit nicht mehr verwendet werden. 4. Was ist ein Metabolit Ein Metabolit ist ein Abbauprodukt eines ursprünglichen Wirkstoffs. Im konkreten Fall ist der Metabolit das Dimethylsulfamid (DMS), das aus dem Wirkstoff Tolylfluanid entsteht. 5. Wer hat diesen Stoff festgestellt Aufgrund von Grenzwertüberschreitungen in den umliegenden Gemeinden haben die Stadtwerke Norderstedt außerhalb der Regelkontrollen eine Untersuchung der Norderstedter Brunnen in Auftrag gegeben. 6. Worin liegt die Gefahr dieses Metaboliten In vereinzelten Fällen, jedoch nicht durch die Stadtwerke Norderstedt, erfolgt eine Trinkwasserentkeimung mittels Ozonierung. Dabei können sich aus DMS so genannte Nitrosamine bilden. Die finden sich beispielsweise auch im Tabakrauch und stehen im Verdacht, Krebs zu erregen. Durch die bei der Ozonierung üblicherweise nachgeschalteten Filterstufen werden diese Nitrosamine wieder entfernt. Verbraucher, die Ozonanlagen in ihrer Hauswasserverteilung betreiben sollten diese vorsorglich außer Betrieb nehmen und sich zur Abstimmung der weiteren Vorgehensweise bei den Stadtwerken melden. 7. Kann dieser Stoff auch entstehen, wenn andere Desinfektionsverfahren (UV-Licht, Chlor) verwendet werden Nein Stadtwerke Norderstedt Oliver Weiß Marketing / Unternehmenskommunikation Tel: 040 / 521 04 - 371 Fax: 040 / 521 04 - 125 Mobil: 0151 / 171 08 371 E-Mail: oweiss@stadtwerke-norderstedt.de
8. Warum darf Trinkwasser ausgegeben werden, das Grenzwerte überschreitet Bei den Grenzwerten der Trinkwasserverordnung handelt es sich um Vorsorgegrenzwerte, nicht um toxikologische Grenzwerte. Der Vorsorgegrenzwert von 0,1μg /Liter für Pflanzenschutzmittel jeglicher Art soll sicherstellen, dass unabhängig davon, welcher Wirkstoff beziehungsweise welches Reaktionsprodukt aus dem großen Pool an Pflanzenschutzmittel in den Wasserkreislauf gerät, eine Gefährdung des Menschen beim Genuss von Trinkwasser ausgeschlossen werden kann. Wurde ein spezieller Stoff identifiziert, kann der Grenzwert für genau diesen Stoff anhand einer Einzelbetrachtung festgelegt werden. Darauf hin wird eine Ausnahmegenehmigung erteilt. 9. Warum besteht keine Gefahr, auch wenn ein Grenzwert der Trinkwasserverordnung überschritten ist Dazu ein Beispiel: Tolylfluanid darf in importierten Lebensmitteln wie Gurken, Paprika oder Tomaten in Mengen von bis zu 5000 μg /kg vorkommen. Das entspricht etwa dem 50.000-fachen des Grenzwerts von Pflanzenschutzmittel im Wasser (Quelle: Regierungspräsidium Freiburg). Um die gleiche Menge von Rückständen aufzunehmen, die in einem Kilogramm Tomaten maximal enthalten sein darf, muss ein Mensch zum Vergleich ungefähr 20.000 Liter Wasser trinken. Das entspricht beim Genuss von zwei Litern Wasser pro Tag dem Trinkwasserbedarf von etwa 27 Jahren. 10. Welchen speziellen Grenzwert empfehlen die Toxikologen des Umweltbundesamtes für Tolylfluanid Wegen der geringen Gefahr dieses Wirkstoffs für den Menschen sind die zulässigen Werte bei Lebensmitteln recht hoch. Bis zu Werten von 10 μg /l im Trinkwasser gibt es keine Bedenken. 11. Wie hoch sind die Messwerte für Dimethylsulfamid (DMS) im Norderstedter Wasser Norderstedt bezieht sein Trinkwasser aus den Wasserwerken Garstedt, Harksheide und Friedrichsgabe. In den Werken Garstedt und Harksheide wurden keine DMS - Rückstände gefunden. Im Wasserwerk Friedrichsgabe wurde in zwei von fünf Brunnen eine Konzentration von 0,2 bzw. 0,5 µg/l im Rohwasser gemessen. 12. Welche Grundlagen dienen zur Festlegung der Grenzwerte Der Ausnahmegrenzwert ist laut Technologiezentrum Wasser definiert als die Menge eines Stoffes, die ein Mensch mit 75 kg Körpergewicht bei einem Verbrauch von 2 Litern Wasser pro Tag über einen Zeitraum von 75 Jahren gefahrlos zu sich nehmen kann. 13. Muss bei der Zubereitung von Babynahrung etwas beachtet werden Nein, denn für Babynahrung gelten in diesem Fall die gleichen Grenzwerte für die gesundheitliche Unbedenklichkeit wie für Erwachsene. 14. Warum gibt es für Grenzwerte keine bundeseinheitliche Richtlinie Die Trinkwasserverordnung gilt bundesweit, die Umsetzung ist Ländersache. 15. Kann auf eine Versorgung aus anderen Quellen umgestellt werden Das Wasserwerk Friedrichsgabe wird über fünf Brunnen versorgt, von denen in drei keinerlei Rückstände nachgewiesen werden konnten. Die Förderung der beiden übrigen Brunnen wird zurückgefahren. Stadtwerke Norderstedt Oliver Weiß Marketing / Unternehmenskommunikation Tel: 040 / 521 04 - 371 Fax: 040 / 521 04 - 125 Mobil: 0151 / 171 08 371 E-Mail: oweiss@stadtwerke-norderstedt.de
Seite 1: P R E S S E M I T T E I L U N G Nor

herunterladen - Stadtwerke Norderstedt

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

Template löschen?

Als Template speichern?