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Nahrungsvielfalt.<br />

Wissenschaftler vermuten, dass mindestens<br />

30.000 tropische Pflanzenarten essbare Teile<br />

besitzen, von nur 7.000 ist das bislang erwiesen.<br />

Nur 150 sind als Nahrungsmittel auf dem Weltmarkt<br />

zu finden. Die heutige Landwirtschaft stützt<br />

sich sogar auf lediglich 20 Pflanzenarten, um 90<br />

Prozent der Welternährung zu gewährleisten<br />

(Folie 14). Die verborgenen Schätze der Tropenregionen<br />

könnten also noch einmal wichtig werden,<br />

um kommende Generationen – und eine<br />

wachsende Weltbevölkerung – zu ernähren.<br />

Welche Lebensmittel eine Chance auf dem Weltmarkt<br />

haben, hängt von mehreren Faktoren ab.<br />

Akzeptanz des Geschmacks oder des Aussehens,<br />

Haltbarkeit und Verwendungsmöglichkeit für<br />

Säfte, Marmeladen, Konserven, Frischobst oder<br />

Frischgemüse spielen dabei ebenso eine Rolle wie<br />

Transportfähigkeit und Anbaumöglichkeiten. Zum<br />

Beispiel gilt die zirka neun Zentimeter große<br />

Mangostane mit ihrem weißen Fruchtfleisch als<br />

eine der wohlschmeckendsten Früchte, doch sie<br />

ist aufgrund ihrer leichten Verderblichkeit bisher<br />

nur in Südostasien ein beliebtes Handelsprodukt.<br />

Kartoffel.<br />

Gewürze.<br />

Kartoffel: erst kalt verachtet,<br />

dann heiß geliebt.<br />

Die Heimat unserer Kartoffel sind die tropischen<br />

Anden in Bolivien und Peru, wo sie schon seit<br />

Jahrtausenden genutzt wird. Doch erst ab dem<br />

13. Jahrhundert begannen die Inkas sie systematisch<br />

zu züchten. Bis zur Entdeckung der „Neuen<br />

Welt“ war sie in Europa gänzlich unbekannt.<br />

Die Spanier führten sie im 16. Jahrhundert auf<br />

unserem Kontinent ein. In Deutschland wird die<br />

Knolle, damals „Grübling“ genannt, 1588 erstmals<br />

erwähnt. Doch so recht mochte man das Gewächs<br />

hierzulande zuerst nicht leiden. Die Menschen<br />

fanden den Geschmack zu kratzig und die Form<br />

zu unregelmäßig, außerdem war der Anbau anfangs<br />

nicht leicht. Den Durchbruch schafften die<br />

„Erdäpfel“ erst durch die Hungersnöte der drei<br />

Schlesischen Kriege im 18. Jahrhundert. Damals<br />

ließ der preußische König die Kartoffel in ganz<br />

Preußen kostenlos verteilen und ordnete ihren<br />

Anbau an. Mit ihrer Verbreitung veränderten sich<br />

auch die Essgewohnheiten des Volkes. Hatte man<br />

sich bis dahin hauptsächlich von Getreidegrütze<br />

ernährt, wurde 1890 durchschnittlich ein Kilo<br />

Kartoffeln am Tag verzehrt. Heute sind es nur<br />

noch 200 Gramm, gut 40 Prozent davon in Form<br />

von Pommes frites oder Chips.<br />

Maniok – wichtiges<br />

Grundnahrungsmittel<br />

vieler indigener Völker.<br />

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