Download - NVS Nahverkehrsservicegesellschaft Thüringen mbH
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T H Ü R I N G E R<br />
REGIO<br />
Mai 2008<br />
TAKTE<br />
DAS MAGAZIN DER <strong>NVS</strong> THÜRINGEN<br />
<strong>Nahverkehrsservicegesellschaft</strong><br />
<strong>Thüringen</strong> <strong>mbH</strong><br />
Thema des Monats<br />
Gern einsteigen,<br />
bequem aussteigen<br />
P+R gehört zum A und O für modernen Nahverkehr<br />
Neues<br />
Gewinnspiel<br />
Nostalgiefahrt mit dem<br />
Reiseziele<br />
Herzlich willkommen am<br />
Thüringer Tor zum Harz<br />
Partner im SPNV<br />
Die Harzer<br />
Schmalspurbahnen<br />
Netz und Technik<br />
Ein komplexes System<br />
mit vielen Einflussfaktoren<br />
„Sormitztal-Express“ oder<br />
dem „Elstertal-Express“
Anzeige
Editorial<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
laut statistischer Erhebungen gibt es 30 Millionen Berufspendler<br />
in Deutschland. 67 Prozent von ihnen nutzen<br />
den PKW, um zur Arbeit zu gelangen – und stehen<br />
dabei oft mehrere Kilometer im Stau.<br />
Sicherlich geht es auch vielen Thüringern so. Ein guter<br />
Grund für die <strong>NVS</strong> – <strong>Nahverkehrsservicegesellschaft</strong><br />
<strong>Thüringen</strong> <strong>mbH</strong>, den Pendlern den Einstieg in die<br />
Nahverkehrszüge im wahrsten Sinne des Wortes zu<br />
erleichtern: mit neuen Park-and-Ride-Plätzen (P+R),<br />
wo das Fahrzeug direkt am Bahnhof abgestellt werden<br />
kann. Für die Fahrt in die Zentren steigt man dann<br />
einfach in den Zug um – das spart Zeit und Nerven.<br />
Damit solch eine große Investition auch Erfolge zeigt,<br />
hat die <strong>NVS</strong> eine Studie in Auftrag gegeben, die den<br />
Bedarf an Park-and-Ride-Plätzen in <strong>Thüringen</strong> untersucht<br />
hat. Mehr dazu lesen Sie im Titelthema.<br />
Sicherlich freuen Sie sich gerade auf den erwachenden<br />
Frühling und denken noch nicht wieder an<br />
den nächsten Winter. Wir schon. Denn bereits jetzt<br />
läuft die Erstellung des neuen Fahrplans, der ab Dezember<br />
gelten wird, auf vollen Touren. Vor allem viel<br />
Abstimmungsarbeit ist zu leisten, bevor Sie den gedruckten<br />
Fahrplan in den Händen halten können. Auf<br />
Seite 10 geben die RegioTakte hierzu einen Einblick.<br />
Doch Arbeit ist ja bekanntlich nicht das ganze Leben.<br />
Viele neue Freizeittipps erwarten Sie ebenfalls in dieser<br />
Ausgabe. Ob zum Rolandsfest in Nordhausen, zum<br />
Bahnwandertag in Oberweißbach oder individuell mit<br />
den neuen Ausflugsflyern „<strong>Thüringen</strong> wanderbar“ und<br />
„Mit Bahn und Rad durch <strong>Thüringen</strong> – reizvolle Radtouren<br />
2008“ – mit den Nahverkehrszügen <strong>Thüringen</strong>s<br />
sind Sie in der Freizeit immer gut unterwegs.<br />
Ob zu Fahrplan, Service im Zug oder Ausflugstipps,<br />
wir freuen uns immer über Ihre Meinungen und Anregungen.<br />
Ab sofort erreichen Sie uns unter einer neuen<br />
Postadresse: <strong>NVS</strong> – <strong>Nahverkehrsservicegesellschaft</strong><br />
<strong>Thüringen</strong> <strong>mbH</strong>, Schmidtstedter Straße 34, 99084<br />
Erfurt.<br />
Ihr<br />
Volker M. Heepen<br />
Geschäftsführer<br />
In dieser Ausgabe<br />
04 Thema des Monats<br />
Gern einsteigen, bequem aussteigen<br />
06 Reiseziele<br />
Herzlich willkommen am Thüringer Tor zum Harz<br />
08 Poster<br />
Elektrischer Niederflurtriebzug FLIRT<br />
10 Netz und Technik<br />
Ein komplexes System mit vielen Einflussfaktoren<br />
11 Partner im SPNV<br />
Die Harzer Schmalspurbahnen<br />
12 Bahnstationen<br />
Jedes Jahr ein bisschen schöner<br />
13 Serie<br />
Werrabahn –<br />
Bahn-Schlagader im Süden <strong>Thüringen</strong>s<br />
14 Aktuelles<br />
Gewinnspiel<br />
<strong>Thüringen</strong> wanderbar<br />
Neue Touren für Radfans<br />
Erst Fahrschein kaufen – dann Zug fahren<br />
Jubiläum bei der Erfurter Bahn<br />
Baustellen<br />
05.2008<br />
REGIOTAKTE
Thema des Monats<br />
Gern einsteigen, bequem aussteigen<br />
P+R gehört zum A und O für modernen Nahverkehr<br />
· Das in der Straßenverkehrsordnung<br />
aufgeführte Verkehrszeichen (Richtzeichen)<br />
für Park-and-Ride Plätze in<br />
Deutschland<br />
Seitdem die Spritpreise auf Gipfeltour sind,<br />
macht der öffentliche Personennahverkehr<br />
(ÖPNV) Boden gut. Was den Geldbeutel<br />
schont, nützt obendrein der Umwelt. Diese<br />
Rechnung hat viele Gewinner und kann sich<br />
sehen lassen.<br />
Früh mit dem Auto zur Bahnstation und von<br />
dort schnell und bequem auf der Schiene<br />
weiter zum Arbeits- oder Ausbildungsort –<br />
das ist heute normaler Pendleralltag. Doch<br />
dafür muss das Umfeld stimmen. Was nützt<br />
die attraktivste Reise mit der Bahn, wenn<br />
die wenigen Meter vom Parkplatz bis zum<br />
Bahnsteig kaum zum Umsteigen einladen<br />
Gefragt sind ansprechende Park-and-Ride-<br />
Plätze (P+R-Plätze). Befestigte Abstellflächen<br />
für die Autos ohne ein Meer von Pfützen,<br />
wenn es mal regnet, kurze, beleuchtete<br />
Wege zum Bahnsteig und eine klare Ausschilderung.<br />
Klingt einfach, kostet aber eine<br />
Menge Geld.<br />
Aufgewertete Verknüpfungspunkte zwischen<br />
individuellem und öffentlichem Verkehr<br />
stehen wegen des deutlichen Nutzens<br />
weit oben auf der Agenda der Landesverkehrspolitik.<br />
In die Investitionen gehen<br />
umfangreiche Fördermittel ein. Sie benötigen<br />
eine stichhaltige Begründung, denn<br />
letztendlich speisen sie sich aus dem Geld<br />
der Steuerzahler. Wo der größte Vorteil zu<br />
erwarten ist, wird zuerst investiert. So kann<br />
das Programm schrittweise umgesetzt<br />
werden.<br />
Thomas Grewing, Abteilungsleiter bei der<br />
<strong>NVS</strong> – <strong>Nahverkehrsservicegesellschaft</strong> <strong>Thüringen</strong><br />
<strong>mbH</strong>, beschreibt die Ausgangslage:<br />
„323 Bahnstationen gibt es in <strong>Thüringen</strong>.<br />
Alle mit einem P+R-Platz aufzuwerten, geht<br />
nicht.“ Baupläne „von der Stange“ wären<br />
keine Lösung. Die funktionale Grundausstattung<br />
eines P+R-Platzes steht fest, doch<br />
über den Erfolg entscheiden Kapazität und<br />
Ausgestaltung vor Ort. Neue Projekte beginnen<br />
mit einer Bestandsaufnahme. Wo investiert<br />
werden soll, müssen verlässliche Daten<br />
zur erwarteten Nachfrage her. Potenzial und<br />
Bedarf von Pendlern sind unverzichtbare<br />
Größen, ehe sich ein wenig ansprechender<br />
Bahnhofsvorplatz zum schmucken P+R-<br />
Platz mausern kann. In eine thüringenweite<br />
Konzeptstudie, die im Auftrag der <strong>NVS</strong> vom<br />
Planungsbüro von Mörner + Jünger durchgeführt<br />
wurde, flossen auch Daten der Bundesagentur<br />
für Arbeit ein. Sie verfügt über<br />
die Angaben, wie viele sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigte, die außerhalb ihres<br />
Wohnortes arbeiten, auf werktägliches Pendeln<br />
angewiesen sind. Alle werden wohl nie<br />
auf die Bahn umsteigen, viele aber schon.<br />
Dafür gibt es bewährte Prognose- und<br />
Berechnungsmethoden.<br />
„Herausgefunden wurde in der Studie, dass<br />
es in <strong>Thüringen</strong> 55 Stationen gibt, wo sich<br />
mit baulichen Maßnahmen die Einrichtung<br />
einer P+R-Anlage lohnt“, resümiert Thomas<br />
Grewing. An vielen weiteren Bahnhöfen<br />
reicht schon eine eindeutige Beschilderung.<br />
„Klare Signale sind ja kein Geheimnis – das<br />
fl So könnte eine neue Verknüpfungsstelle<br />
mit 60 P+R-Stellplätzen am Bahnhof<br />
Heldrungen aussehen. Das nicht mehr<br />
benötigte Empfangsgebäude wurde dafür<br />
bereits abgerissen<br />
REGIOTAKTE 05.2008
Thema des Monats<br />
offizielle P+R-Zeichen steht sogar in der<br />
Straßenverkehrsordnung. Es sollte nur überall<br />
aufgestellt werden, um sowohl den täglichen<br />
Pendlern als auch gelegentlichen<br />
Bahnbenutzern den Weg zum öffentlichen<br />
Personennahverkehr und damit zur bequemen<br />
Weiterfahrt zu weisen.“ Urlaubern zum<br />
Beispiel, die für einen entspannten Tagesausflug<br />
gern auf die Bahn umsteigen würden,<br />
aber einen klaren Hinweis benötigen,<br />
wo das bequem geht und wo ihr Auto tagsüber<br />
sicher abgestellt werden kann.<br />
Die Planer hatten in der Studie auch die<br />
fehlende Ausschilderung sowohl von P+R-<br />
Plätzen als auch von Bahnhöfen angemerkt.<br />
„Innerhalb der Städte und Gemeinden sollte<br />
das P+R-Zeichen als nützlicher Hinweis an<br />
geeigneten Stellen mit derselben Selbstverständlichkeit<br />
aufgestellt werden wie andere<br />
Wegweiser“, ergänzt Udo Münch, Projekt-<br />
Ingenieur bei von Mörner + Jünger. Wie erfolgreich<br />
klare öffentliche Hinweise auf den<br />
bequemen Weg zum Zug sind, hängt sehr<br />
von der Aufgeschlossenheit der örtlichen<br />
Verwaltung ab. Die besten Lösungen gedeihen<br />
stets im Dialog zwischen der <strong>Nahverkehrsservicegesellschaft</strong><br />
und den Entscheidern<br />
vor Ort. Das gebündelte Wissen von<br />
Spezialisten unterschiedlicher Fachgebiete<br />
bietet die Gewähr, dass die gefundene Variante<br />
ankommt und aus anfänglichen Skeptikern<br />
zufriedene Kunden werden.<br />
· Eindeutige Beschilderungen sind unerlässlich um auf P+R-Plätze aufmerksam zu<br />
machen – und ihre Nutzung anzuregen<br />
Beispiel Heldrungen an der Strecke Erfurt –<br />
Sangerhausen: Die Daten stimmen, es gibt<br />
eine ausreichende Zahl von Einsteigern.<br />
Dort soll in nächster Zeit eine P+R-Anlage<br />
entstehen und außerdem eine Schnittstelle<br />
zwischen Bus und Bahn. Verkehrsexperten<br />
sprechen von der „Reisekette“ – hier wird sie<br />
erlebbar.<br />
Wie es funktioniert, ist am Bahnhof Wernshausen<br />
der Werrabahn zu besichtigen. Eine<br />
ansprechende P+R-Anlage hat die Station<br />
aufgewertet. So zieht der ÖPNV neue Nutzer<br />
an. Ebenso gewonnen hat Bad Langensalza<br />
im Unstrut-Hainich-Kreis. Was an modernen<br />
Bahnhöfen in unserer schnelllebigen Zeit<br />
gefragt ist, wurde hier umgesetzt: Umsteigemöglichkeiten<br />
vom Bus, eine Abstellgelegenheit<br />
für das Auto, überdachte Fahrradabstellmöglichkeiten,<br />
eine eindeutige<br />
Wegeführung – auch für mobilitätseingeschränkte<br />
Personen – und ein Wetterschutz<br />
am Bahnsteig.<br />
Überall wo in <strong>Thüringen</strong> in P+R-Anlagen<br />
investiert wird, verbessert sich das gesamte<br />
Ortsbild. Durch mehr Ordnung und Sicherheit<br />
steigt die Attraktivität des ÖPNV. Vor<br />
100 Jahren galt der Bahnhof als Visitenkarte<br />
des Ortes. Daran hat sich prinzipiell nichts<br />
geändert. Nur erheblich funktionaler geht<br />
es heute auf den Stationen zu. Nicht zuletzt<br />
durch P+R. <br />
· Am Bahnhof Wernshausen herrschen bereits optimale Bedingungen für Pendler. Das<br />
Analyseblatt aus der Machbarkeitsstudie für P+R-Anlagen im Freistaat <strong>Thüringen</strong> belegt<br />
dies ebenfalls<br />
05.2008<br />
REGIOTAKTE
Reiseziele<br />
fl Die Hauptfiguren des Rolandsfestes: der<br />
„Alte Ebersberg“, die „Brockenhexe“, der<br />
Roland und „Professor Zwanziger“ (v.l.n.r.)<br />
Herzlich willkommen am<br />
Thüringer Tor zum Harz<br />
Alle Jahre wieder steigt in der ehemaligen freien und Hansestadt<br />
Nordhausen das Nordhäuser Rolandsfest – das größte Volksfest<br />
Nordthüringens<br />
Kuntz-Sportpark, dem Jugendclubhaus und<br />
insbesondere im Gehege“, so Nordhausens<br />
Oberbürgermeisterin Barbara Rinke. Das<br />
Gehege, der älteste Naturpark Nordhausens,<br />
erstreckt sich auf rund 16 Hektar inmitten<br />
der Stadt und ist seit Jahrzehnten ein beliebtes<br />
Ausflugsziel. Was übrigens für die<br />
gesamte Stadt gilt, die malerisch eingebettet<br />
zwischen Harz und Kyffhäuser liegt. Von<br />
Schönheit und Pracht der einstigen Hansestadt<br />
zeugen heute noch der Dom „Zum<br />
Heiligen Kreuz“ und die St.-Blasii-Kirche,<br />
einige erhaltene Bürgerhäuser sowie das<br />
wiederaufgebaute Rathaus. Ein Rundwanderweg<br />
führt entlang der alten Stadtmauer<br />
zum rekonstruierten Zwinger, den Heckengärten<br />
der neu gestalteten Promenade und<br />
zum Petriturm. Auch die liebevoll restaurierten<br />
Fachwerkhäuser der Altstadt mit ihren<br />
vielen Cafés und Kneipen laden zum Bummeln<br />
und Verweilen ein.<br />
Übrigens: Seit 1507 hat die Kunst des<br />
Kornbrennens in Nordhausen Tradition.<br />
Die Echter Nordhäuser Traditionsbrennerei<br />
bietet einen Einblick in die<br />
industrielle Gründerzeit. Die Brennerei<br />
öffnet ihre Tore Montag bis Freitag von<br />
10 bis 16 Uhr. Führungen finden jeweils<br />
um 14 Uhr statt und dauern rund zwei<br />
Stunden.<br />
www.traditionsbrennerei.de<br />
Zu Ehren des Wahrzeichens der Stadt wird<br />
mit Unterbrechungen seit 1955 das Rolandsfest<br />
gefeiert. Die Rolandstatue, ein<br />
Ritterstandbild mit einem Richtschwert in<br />
der Hand, gilt als Sinnbild der Eigenständigkeit<br />
der Stadt mit Marktrecht und eigener<br />
Gerichtsbarkeit. Extra zum Fest steigt<br />
der Roland von seinem Sockel am Rathaus<br />
und mischt sich mit seinem Gefolge aus<br />
drei historischen Nordhäuser Originalen<br />
· Volksfeststimmung in der Innenstadt<br />
rund um die Kirche St. Blasii<br />
unter die Menschen. Jede der vier Figuren<br />
hat ihre eigene Bedeutung. Während der<br />
Roland als markantestes der Wahrzeichen<br />
reichsstädtische Souveränität verkörpert,<br />
sollen die drei anderen Gestalten Humor<br />
und Freude verbreiten. Das Gefolge<br />
besteht aus der „Brockenhexe“, dem „Professor<br />
Zwanziger“ und dem „Alten Ebersberg“.<br />
Letzterer war ein ebenso lebenslustiger<br />
wie geistreicher Gastwirt, der im 19. Jahrhundert<br />
ein Gasthaus am Markt von Nordhausen<br />
führte und über dessen Späße und<br />
Streiche in der ganzen Stadt gesprochen<br />
wurde. Einen Professor Zwanziger hat es im<br />
19. Jahrhundert ebenfalls in Nordhausen<br />
gegeben. Er war eigentlich ein einfacher<br />
Handschuhmacher, trug aber trotzdem<br />
meistens Zylinder, Handschuhe und Spazierstock.<br />
Zwanziger liebte es, das Wetter<br />
zu deuten, was die Bürger der Stadt oft zu<br />
Scherzen veranlasste – und ihm außerdem<br />
den „Titel“ Professor einbrachte.<br />
In diesem Jahr hat das Fest Jubiläum: Vom<br />
13. bis zum 15. Juni 2008 wird bereits zum<br />
40. Mal gefeiert. „Wir knüpfen bei den Veranstaltungsorten<br />
an die Ursprünge des Festes<br />
an und feiern in diesem Jahr im Albert-<br />
· Durch Wiesen und Wälder<br />
Und dann wird auch noch tüchtig Dampf<br />
gemacht in Nordhausen, wenn die Harzer<br />
Schmalspurbahnen (HSB) zur kurvenreichen<br />
Fahrt mit der Harzquerbahn zu einem unvergesslichen<br />
Tagesausflug in den Nationalpark<br />
Harz einladen. Zwischen Fingerhut und<br />
Heidelbeeren, inmitten von Tannen- und<br />
Laubwäldern geht es ab Drei Annen Hohne<br />
weiter mit der Brockenbahn, aufwärts zum<br />
1.142 Meter hohen Brocken.<br />
„Reisen wie zu Opas Zeiten – das ist immer<br />
wieder ein Erlebnis“, erzählt Volker Baake<br />
von der Interessengemeinschaft der Harzer<br />
Schmalspurbahnen e. V. „Hier erlebt man<br />
auch noch Technik zum Anfassen“. Und<br />
REGIOTAKTE 05.2008
Reiseziele<br />
· Mit Volldampf durch den Harz<br />
das auf rund 140 Kilometern Streckenlänge,<br />
dem größten zusammenhängenden<br />
Schmalspurbahnnetz Deutschlands. Bereits<br />
1899 fuhr die Brockenbahn mit 1.000<br />
mm Spurweite von Drei Annen Hohne<br />
über Schierke auf den Brocken. Nach dem<br />
Mauerbau gehörten der Brocken und sein<br />
Bahnhof zur Sperrzone und waren nicht für<br />
jedermann zugänglich. Nur vereinzelt fuhren<br />
noch Güterzüge, zuletzt im Jahre 1986.<br />
Seit 1992 rollt wieder der öffentliche Verkehr<br />
auf der Brockenbahn. Ein großer Teil<br />
der Personenzüge wird dabei von starken<br />
Dampflokomotiven gezogen und verkehrt<br />
täglich nach einem festen Fahrplan. Ein<br />
schönes Stück Arbeit müssen dabei die rund<br />
700 PS starken Dampfrösser zum höchstgelegenen<br />
Bahnhof Norddeutschlands bewältigen.<br />
„Das ist einfach toll“, schwärmen<br />
auch Nina (7) und Julia (4) von der Fahrt mit<br />
den Harzer Schmalspurbahnen. Schließlich<br />
kennen sie bisher die Bahn nur vom ICE her,<br />
wenn es zu Oma und Opa geht. „Das ist viel<br />
zu schnell. Da siehst du nichts, und es geht<br />
ja nur von einem Tunnel in den anderen“,<br />
winkt Nina ab. Ein Stück Nostalgie mit der<br />
Dampflok, das ist dagegen schon ein unvergessliches<br />
Erlebnis. Zum Beispiel von Nordhausen<br />
zum Brocken. Auch wenn Blumen<br />
pflücken während der Fahrt verboten ist.<br />
· Julia (4) und Nina (7) wünschen eine<br />
gute Fahrt<br />
Reiseempfehlung nach Nordhausen<br />
und zum Brocken<br />
Hinfahrt<br />
Erfurt Hbf ab 08.06<br />
Nordhausen an 09.19<br />
umsteigen Fußweg 7 Min.<br />
Nordhausen Nord ab 10.14<br />
Brocken an 13.29<br />
Rückfahrt<br />
Brocken ab 14.36<br />
Nordhausen Nord an 17.40<br />
umsteigen Fußweg 7 Min.<br />
Nordhausen ab 18.34<br />
Erfurt Hbf an 19.52<br />
Tipp<br />
Für die Anreise nach Nordhausen empfehlen<br />
wir das <strong>Thüringen</strong>-Ticket. Für die Harzer<br />
Schmalspurbahnen gilt ein eigener Tarif.<br />
Preise für Harzer Schmalspurbahnen<br />
ab Nordhausen<br />
• Hin- und Rückfahrt:<br />
zum Brocken:<br />
24,00 EUR pro Erwachsenem<br />
nach Wernigerode:<br />
16,00 EUR pro Erwachsenem<br />
nach Quedlinburg:<br />
20,00 EUR pro Erwachsenem<br />
Kinder (6 –11 Jahre) erhalten auf<br />
allen Strecken 50 % Ermäßigung.<br />
• oder mit der HSB-FamilienCard<br />
max. 2 Erwachsene mit bis zu 3 Kindern<br />
von 6 –11 Jahren einen Tag gültig<br />
auf dem gesamten Streckennetz<br />
(ausgenommen sind Sonderzüge und<br />
Sonderleistungen), 60,00 EUR<br />
Aktuelle Termine<br />
7. Juni, 14. Regenbogentour<br />
Zum vierzehnten Mal wird die Benefiz-Fahrradtour<br />
Städte und Menschen verbinden.<br />
Die Route führt in zwei Etappen von Gotha<br />
über Erfurt nach Weimar. Speziell für Familien,<br />
die sich die lange Fahrradstrecke nicht<br />
zutrauen, und für Dampflok-Fans wird die<br />
Möglichkeit geboten, im Zug zu fahren. Alle<br />
Einnahmen gehen an die Elterninitiative für<br />
tumor- und leukämiekranke Kinder Suhl/<br />
Erfurt e. V. Über zwei Tage erstreckt sich ein<br />
buntes Kultur- und Sportprogramm in Weimar<br />
unter der Schirmherrschaft des Thüringer<br />
Ministerpräsidenten Dieter Althaus.<br />
Fahrplan<br />
Hinfahrt<br />
an / ab<br />
Weitere Infos unter:<br />
www.bahnnostalgie-thueringen.de<br />
14. Juni, Tag der offenen Tür<br />
im Thüringer Landtag<br />
Unter dem Motto „Parlament transparent“<br />
stellen sich Abgeordnete aller Fraktionen<br />
den Fragen der Bürger, die Ausschüsse und<br />
die Landesbeauftragten stellen ihre Arbeit<br />
vor und die Landtagsverwaltung erklärt die<br />
Abläufe im Parlament. Außerdem präsentieren<br />
sich auch die Thüringer Städte und<br />
Landkreise. Verbände und Institutionen<br />
zeigen ihre Arbeit. Insgesamt bieten über<br />
hundert Aussteller ein interessantes und<br />
unterhaltsames Programm.<br />
Für die An- und Abreise mit den Thüringer<br />
Nahverkehrszügen wird ein Sonderticket<br />
angeboten. Es kostet 7 Euro pro Person,<br />
Kinder unter 15 Jahren reisen in Begleitung<br />
eines Erwachsenen kostenfrei.<br />
15. Juni, Bahnwandertag<br />
Rückfahrt<br />
ab / an<br />
Gotha 10.40 18.24<br />
Wandersleben 10.54 / 10.56 18.09 / 18.10<br />
Neudietendorf 11.02 / 11.04 18.02 / 18.03<br />
Erfurt Hbf 11.22 / 12.16 17.37 / 17.46<br />
Weimar 12.42 17.10<br />
Mit Musik und Unterhaltung im Zug geht<br />
die erste Etappe von Erfurt über Rottenbach<br />
nach Obstfelderschmiede. Von dort<br />
werden geführte Wanderungen angeboten.<br />
Verschiedene Schwierigkeitsgrade der<br />
Touren garantieren Wanderspaß für Groß<br />
und Klein.<br />
TIPP: Wenn Sie mit dem <strong>Thüringen</strong>-Ticket<br />
anreisen, erhalten Sie 25 Prozent Ermäßigung<br />
auf die Tageskarte der Oberweißbacher<br />
Berg- und Schwarzatalbahn.<br />
05.2008<br />
REGIOTAKTE
Elektrischer Niederflurtriebzug FLIRT,<br />
4-teilig Baureihe 428<br />
Hersteller:<br />
Stadler Pankow<br />
G<strong>mbH</strong><br />
Spurweite:<br />
1.435 mm<br />
Länge über Kupplung: 74.266 mm<br />
Fahrzeugbreite:<br />
2.880 mm<br />
Dienstmasse, tara:<br />
120.000 kg<br />
Dauerleistung am Rad: 2.000 kW<br />
Max. Leistung am Rad: 2.600 kW<br />
Sitzplätze: 219<br />
Klappsitze: 41<br />
Stehplätze: 238<br />
Die Abkürzung FLIRT steht für: Flinker Leichter<br />
Innovativer Regional Triebzug.<br />
<strong>Nahverkehrsservicegesellschaft</strong><br />
<strong>Thüringen</strong> <strong>mbH</strong>
Netz und Technik<br />
fl<br />
Moderne Fahrplanerstellung im Weg-Zeit-<br />
Diagramm. Jede farbige Diagonale stellt<br />
einen Zug dar – so sind Konflikte um die<br />
gleiche Bahntrasse schnell zu erkennen<br />
die Planer der EVU und der <strong>NVS</strong> auch gemeinsam<br />
nach Lösungen. Etwa, wenn eine<br />
kurzfristig anberaumte Großbaustelle den<br />
ursprünglich vorbereiteten Fahrplan wieder<br />
auf den Kopf stellt. In dieser Phase entstehen<br />
auch die ersten „richtigen“ Fahrplantabellen,<br />
freilich noch mit einem dicken Entwurfsstempel<br />
versehen.<br />
Ein komplexes System mit<br />
vielen Einflussfaktoren<br />
Bei der Arbeit am Fahrplan fließen viele Interessen zusammen<br />
„Damit hört das Planen noch nicht auf“,<br />
erklärt Fachbereichsleiter Wauer. In Runde<br />
drei sind vornehmlich die Eisenbahninfrastrukturunternehmen<br />
„am Zug“, auf deren<br />
Schienennetz sich der Eisenbahnverkehr abspielt.<br />
In <strong>Thüringen</strong> sind das die DB Netz AG<br />
und die Thüringer Eisenbahn G<strong>mbH</strong>. Diese<br />
Konstruktionsphase füllt das Frühjahr und<br />
zieht sich bis in den Sommer – immerhin<br />
müssen der Nah-, Fern- und Güterverkehr<br />
abgestimmt werden. Auf den Computern<br />
erscheinen umfangreiche Grafiken jeder<br />
Strecke im Tagesablauf: Die eigentliche<br />
Feinarbeit beginnt, wenn zwei Verkehrsunternehmen<br />
ihre Züge zur selben Zeit über<br />
einen Streckenabschnitt fahren lassen wollen.<br />
Solche so genannten Trassenkonflikte<br />
müssen natürlich behoben werden. Nicht<br />
nur in dieser Phase ist eine enge Abstimmung<br />
mit den Eisenbahnverkehrsunternehmen<br />
und der <strong>NVS</strong> gefragt.<br />
Kaum tritt Mitte Dezember ein neuer Jahresfahrplan<br />
in Kraft, beginnt schon die Arbeit<br />
am nächsten. Das liegt an den vielfältigen<br />
Interessen der Fahrgäste, des Freistaates<br />
<strong>Thüringen</strong> und der Verkehrsunternehmen,<br />
die abgestimmt werden müssen. Der Kunde<br />
sieht vom fertigen Fahrplan die Tabellen im<br />
Kursbuch oder im Internet. Davor haben die<br />
Architekten des Fahrplans die Zahlenkolonnen<br />
und die Grafiken in den Dienstunterlagen<br />
als ein komplexes System mit vielen<br />
Einflussfaktoren zusammengefügt.<br />
Für das Zugangebot im Thüringer Nahverkehr<br />
gibt die <strong>NVS</strong> – <strong>Nahverkehrsservicegesellschaft</strong><br />
<strong>Thüringen</strong> <strong>mbH</strong> im Auftrag des<br />
Freistaates <strong>Thüringen</strong> den Rahmen vor.<br />
Die Basis-Zielstellungen, also zum Beispiel<br />
welche Strecke wie häufig mit welchen<br />
Linien bedient werden soll, finden sich im<br />
Nahverkehrsplan.<br />
Der komplette Jahresfahrplan entsteht<br />
dann aus diesen allgemeinen Vorgaben<br />
in verschiedenen Etappen und<br />
Abstimmungsrunden.<br />
Runde eins: Am Anfang jedes Jahres entwickelt<br />
die <strong>NVS</strong> ein Grundgerüst. Bereits hier<br />
wird das Zugangebot im Thüringer Nahverkehr<br />
für das nächste Jahr im Groben festgelegt.<br />
„Das ist im Grunde immer ein Spagat<br />
zwischen dem, was für ein attraktives<br />
Angebot wünschenswert ist und dem, was<br />
letztlich finanzierbar ist“, meint Sebastian<br />
Wauer, Fachbereichsleiter für Nordthüringen<br />
bei der <strong>NVS</strong>. Auch der Zustand der Strecken<br />
und größere Baumaßnahmen müssen<br />
beachtet werden. Außerdem richtet sich der<br />
Blick über <strong>Thüringen</strong> hinaus, denn manche<br />
Züge verkehren bis Leipzig, Würzburg oder<br />
Göttingen und müssen mit den Nachbarn<br />
koordiniert werden. „Nicht zuletzt haben<br />
sich viele Kunden im Laufe des Jahres gemeldet<br />
und ihre Verbesserungsvorschläge<br />
an die <strong>NVS</strong> geschickt“, sagt der Fahrplaner<br />
Sebastian Wauer. „Jedes Bürgeranliegen<br />
ist wichtig und wird von uns geprüft. Aber<br />
letztlich müssen wir zwischen den Interessen<br />
aller Fahrgäste abwägen.“<br />
Bis Mitte Februar erhalten alle Eisenbahnverkehrsunternehmen<br />
(EVU) von der <strong>NVS</strong><br />
die Bestellungen von Nahverkehrsleistungen<br />
für den kommenden Fahrplan, die in<br />
Runde eins entstanden sind.<br />
Runde zwei: Ab Mitte Februar gehen die<br />
EVU in die Detailplanung. Für jeden Zug,<br />
den die <strong>NVS</strong> bestellt, braucht es schließlich<br />
die passenden Fahrzeuge und das richtige<br />
Personal. Bei speziellen Problemen suchen<br />
Erst wenn der gesamte Fahrplan steht und<br />
dieser den Verantwortlichen von Bussen<br />
und Straßenbahnen zur weiteren Abstimmung<br />
übersandt wurde, gehen das Kursbuch<br />
und die entsprechenden Aushänge<br />
in Druck. In den vier Monaten bis zum Fahrplanwechsel<br />
werden zum Beispiel auch die<br />
Daten für die Fahrplanauskunft im Internet<br />
aufbereitet. Außerdem ergeben sich bis<br />
zum Fahrplanwechsel und darüber hinaus<br />
weitere Änderungen im Detail. Immerhin<br />
handelt es sich beim Fahrplan um ein komplexes<br />
System. Und dieses entwickelt sich<br />
nun mal ununterbrochen weiter.<br />
Glossar<br />
Eisenbahnverkehrsunternehmen<br />
(EVU) sind öffentliche Einrichtungen<br />
oder private Unternehmen, die Eisenbahnverkehrsleistungen<br />
erbringen.<br />
Das heißt, sie befördern Personen oder<br />
transportieren Güter per Zug. In <strong>Thüringen</strong><br />
sind das die cantus Verkehrsgesellschaft<br />
<strong>mbH</strong>, DB Regio AG, die Erfurter<br />
Bahn G<strong>mbH</strong>, die Harzer Schmalspurbahnen<br />
G<strong>mbH</strong>, die Oberweißbacher<br />
Berg- und Schwarzatalbahn, die Süd-<br />
<strong>Thüringen</strong>-Bahn G<strong>mbH</strong> und die Vogtlandbahn<br />
G<strong>mbH</strong>.<br />
10 REGIOTAKTE 05.2008
Partner im SPNV<br />
· Die Harzquerbahn auf dem Viadukt bei Ilfeld<br />
Die Harzer Schmalspurbahnen<br />
Das besondere Erlebnis im Harz<br />
Der Harz, Deutschlands nördlichstes Mittelgebirge,<br />
wird in seinem östlichen Teil<br />
seit den Jahren 1887 bis 1899 von einem<br />
einzigartigen Schmalspurbahn-Streckennetz<br />
durchquert. Gelegen in den Bundesländern<br />
Sachsen-Anhalt und <strong>Thüringen</strong> erschließt<br />
das fahrplanmäßig und vorrangig<br />
mit Dampflokomotiven betriebene Netz<br />
auf einer Spurweite von 1.000 mm die zerklüftete<br />
Gebirgswelt zwischen Nordhausen,<br />
Wernigerode und Quedlinburg für den Reiseverkehr.<br />
Romantische Streckenführungen<br />
durch tiefe Harzwälder und Schluchten,<br />
über steile Berge und vorbei an ausgedehnten<br />
Wiesen bis hin zu wunderschönen Ortschaften<br />
kennzeichnen das Schienennetz.<br />
Fernab von der Geschäftigkeit des modernen<br />
Zugverkehrs kann hier eine Reise in die<br />
Vergangenheit mit dem seltenen Flair eines<br />
authentischen Dampflokbetriebes erlebt<br />
werden.<br />
Das seit 1991 von der Harzer Schmalspurbahnen<br />
G<strong>mbH</strong> (HSB) betriebene und im<br />
Eigentum der Gesellschaft stehende Streckennetz<br />
umfasst die Flächen des am<br />
1. Juli 2007 neu gegründeten Landkreises<br />
Harz sowie des Landkreises Nordhausen auf<br />
der Harzquer-, Brocken- und Selketalbahn.<br />
Insgesamt 258 Mitarbeiter, darunter 12 Auszubildende,<br />
haben ihren Anteil daran, dass<br />
die jährlich ca. 1,1 Mio. Reisenden im klassischen<br />
aber auch im touristischen Schienenverkehr<br />
bei der HSB ein ansprechendes<br />
Ambiente vorfinden können.<br />
Für den Reisezugverkehr stehen der HSB<br />
vorrangig 25 Dampflokomotiven zur Verfügung,<br />
wobei in der Regel 17 Dampfloks aus<br />
den 1950er Jahren den fahrplanmäßigen<br />
Zugbetrieb zwischen allen 44 Bahnhöfen<br />
und Haltepunkten durchführen. Von besonderer<br />
Kostbarkeit sind die historischen<br />
Dampflokomotiven. So sind noch heute<br />
zwei Mallet-Lokomotiven aus dem Jahre<br />
1897 vor Plan- und Sonderzügen im Einsatz.<br />
Im Schüler-, Berufs- und Regionalverkehr im<br />
Bereich Nordhausen Nord – Ilfeld wurde ein<br />
speziell auf diese Zielgruppen zugeschnittenes<br />
Angebot realisiert: Beim „Nordhäuser<br />
Modell“ fahren moderne Zweisystemfahrzeuge,<br />
die Combino Duos, vom Netz der<br />
Straßenbahn auf den Gleisen der HSB bis<br />
Ilfeld Neanderklinik.<br />
Die Harzer Schmalspurbahnen zeichnen<br />
sich im Vergleich zu anderen „kleinen“ Bahnen<br />
durch einige Superlative aus: So haben<br />
die seit 1972 unter Denkmalschutz stehenden<br />
Schmalspurbahnen im Harz mit 140 km<br />
das längste zusammenhängende, schmalspurige<br />
Streckennetz Deutschlands vorzuweisen.<br />
Der Brockenbahnhof liegt in einer<br />
Höhe von 1.125 Metern auf dem höchsten<br />
Gipfel Norddeutschlands und ist damit die<br />
höchste Station einer nur im Adhäsionsbetrieb<br />
arbeitenden Schmalspurbahn in<br />
Deutschland überhaupt. Im Verlauf der drei<br />
Strecken werden nahezu 400 Brücken, Wasserdurchlässe<br />
und Überführungen sowie<br />
ein Tunnel passiert.<br />
Neben dem regulären Reisezugverkehr bietet<br />
die HSB als eine der wichtigsten Attraktionen<br />
des Harzes auch eine breite Palette<br />
an touristischen Highlights. Zahlreiche thematische<br />
Sonderfahrten, Events wie „Faust –<br />
die Rockoper auf dem Brocken“ (Termine<br />
2008: 24./25./26.10., 28./29./30.11.), „Die<br />
Harzschützen – ein Grusikal-Rockspektakel“<br />
in Harzgerode (Termine 2008: 22./23./24.08.,<br />
5./6./7.09., 12./13./14.09.), Souvernirverkäufe,<br />
Pauschalurlaubsangebote oder Erlebnisse<br />
rund um die Dampflok, wie z. B. Ausbildungen<br />
zum „Ehrenlokführer“, runden das<br />
breitgefächerte touristische Angebot der<br />
HSB ab. In verschiedenen Bahnhöfen verfügt<br />
die HSB für ihre Kunden über moderne<br />
Informations- und Verkaufsbüros und hat in<br />
den Städten Wernigerode sowie Quedlinburg<br />
jeweils „Dampfläden“ in der Nähe der<br />
Marktplätze.<br />
· Der Mephisto aus „Faust – die Rockoper<br />
auf dem Brocken“<br />
Nähere Informationen zu den Harzer<br />
Schmalspurbahnen erhalten Sie unter:<br />
Telefon 03943 558-0<br />
Fax 03943 558 148<br />
und auch im Internet unter:<br />
www.hsb-wr.de<br />
05.2008<br />
REGIOTAKTE<br />
11
Bahnstationen<br />
Jedes Jahr ein bisschen schöner<br />
Das Verschönerungsprogramm für Thüringer Bahnhöfe wird „Zug um Zug“ umgesetzt.<br />
Ein Schwerpunkt sind Infotafeln für Touristen<br />
Mit viel Engagement lassen sich auch mit<br />
geringen Mitteln tolle Erfolge erzielen.<br />
Dieses Fazit kann man mit Fug und Recht<br />
über die vielfältigen Aktivitäten zur Aufwertung<br />
von Bahnhöfen und Haltestellen in<br />
<strong>Thüringen</strong> ziehen. In den letzten Monaten<br />
wurden wieder einige Projekte abgeschlossen<br />
und künftige Aufgaben in die Wege<br />
geleitet – zum Wohle der Fahrgäste, die mit<br />
den Zügen im Nahverkehr <strong>Thüringen</strong>s unterwegs<br />
sind.<br />
Erst kürzlich konnten die Arbeiten am<br />
Hauptbahnhof Eisenach beendet werden:<br />
Auf der Westseite des Gebäudes wurde die<br />
Straße saniert und die Überdachung der<br />
ehemaligen Postrampe entfernt. Seit Ende<br />
April verschönern Blumenpflanzungen das<br />
Umfeld des Bahnhofs. An nicht mehr genutzten<br />
Gebäuden vieler Bahnhöfe nagt<br />
häufig nicht nur der Zahn der Zeit. Auch<br />
Vandalismus trägt dazu bei, dass sie verfallen<br />
und zu wahren Schandflecken werden.<br />
Dann hilft meist nur noch ein Abriss um das<br />
Umfeld spürbar aufzuwerten. Insgesamt<br />
sind circa 20 derartige Projekte für das Jahr<br />
2008 in <strong>Thüringen</strong> geplant. Aktuell finden<br />
Sondershausen<br />
Nordhausen<br />
Abbrucharbeiten in Breitungen statt, wo<br />
ein alter Güterschuppen verschwinden<br />
soll, an den Bahnhöfen Sondershausen und<br />
Wutha wird bis Juni ebenfalls damit begonnen,<br />
nicht mehr genutzte Nebengebäude<br />
abzureißen.<br />
Das Verschönerungsprogramm für Bahnhöfe<br />
des Schienenpersonennahverkehrs<br />
wurde im Jahr 1997 erstmals aufgelegt.<br />
Seitdem ist viel passiert: Etwa 20 Bahnhöfe<br />
und Haltepunkte werden jährlich einer<br />
Verschönerung unterzogen. Dabei geht es<br />
vor allem um eine optische Aufwertung der<br />
Bahnhofsanlagen. Wände und Unterführungen<br />
werden beispielsweise von Graffiti<br />
befreit und erhalten einen neuen Anstrich,<br />
schadhafte Wege und Zufahrten werden<br />
wieder hergerichtet.<br />
Das Anbringen von touristischen Informationen<br />
ist ein weiterer Baustein des<br />
Programms. Kürzlich hat die <strong>NVS</strong> – <strong>Nahverkehrsservicegesellschaft</strong><br />
<strong>Thüringen</strong> <strong>mbH</strong><br />
an den Bahnhöfen und Haltepunkten zwischen<br />
Wernshausen – Zella-Mehlis zwölf<br />
Infotafeln angebracht. Die Strecke zieht<br />
mit ihrem Gebirgscharakter viele Besucher<br />
und Touristen an, die sich nun bestens informieren<br />
können. Die Aufsteller geben<br />
einen Überblick über Kultur und Sehenswürdigkeiten,<br />
Wandergelegenheiten und<br />
über die Geschichte der Region.<br />
Außerdem weisen sie den Weg zu<br />
den nächstgelegenen Touristeninformationsbüros.<br />
Kein<br />
Wunder, dass die Tafeln bei<br />
den Besuchern sehr gut<br />
ankommen!<br />
· Touristische Hinweistafel am Bahnhof<br />
Wernshausen<br />
Auch am Bahnhof Hörschel werden Tafeln<br />
aufgestellt, die über den Beginn des<br />
Rennsteigs in der Gemeinde Hörschel<br />
informieren.<br />
Jeder Aufsteller besteht aus drei Info-Tafeln,<br />
die jeweils aus einer Landkarte, der Streckenübersicht<br />
und den Informationen zum<br />
jeweiligen Standort bestehen. Das Grundgerüst<br />
der Aufsteller besteht aus einer langlebigen,<br />
verzinkten Stahlkonstruktion in<br />
Dreiecksform, die Tafeln selbst sind aus wetterbeständigen<br />
Aluminium-Verbundplatten<br />
gefertigt. Das kann sich sehen lassen!<br />
Eisenach<br />
Wutha<br />
Gotha<br />
Erfurt Hbf<br />
Weimar<br />
Jena West<br />
Gera Hbf<br />
Gößnitz<br />
Arnstadt Hbf<br />
Breitungen<br />
Wernshausen<br />
Gräfenroda<br />
Zella-Mehlis<br />
Saalfeld (Saale)<br />
fl An den grün markierten Strecken,<br />
Haltepunkten und Bahnhöfen wurden<br />
in diesem Jahr bereits Verschönerungsmaßnahmen<br />
in Angriff genommen,<br />
weitere folgen<br />
12 REGIOTAKTE 05.2008
Aktuell Serie<br />
Bahn-Schlagader im Süden <strong>Thüringen</strong>s<br />
Zunehmende Gütertransporte und bedeutende Schnellzugverbindungen spielten bis 1945<br />
eine wichtige Rolle für die Werrabahn, aber auch die aufkommende Konkurrenz durch das Auto<br />
Personenzüge in dichter Folge und Güterzüge,<br />
vor allem für die steigenden Kalitransporte,<br />
prägten den Alltag auf der Werrabahn<br />
vor 100 Jahren. Den Ersten Weltkrieg überstand<br />
der wichtige Schienenweg mit hohen<br />
Transportleistungen aber schadlos – in der<br />
Mitte des damaligen Reichsgebiets fanden<br />
keine militärischen Schlachten statt.<br />
Dafür gerieten nach<br />
dem Ende des Krieges<br />
und des Kaiserreichs<br />
die Verhältnisse<br />
in Bewegung.<br />
A d e l s d y n a s t i e n ,<br />
nicht zuletzt ablesbar<br />
an den Thüringer<br />
Nachbarn.<br />
Kleinstaaten, wurden<br />
überwunden.<br />
1920 entstand der Freistaat <strong>Thüringen</strong>,<br />
und am 15. Februar jenes Jahres stimmten<br />
die Einwohner im Coburger Teil des<br />
Herzogtums Sachsen-Coburg-Gotha über<br />
ihre gewünschte staatliche Zugehörigkeit<br />
ab. Sie entschieden sich für den Freistaat<br />
Bayern.<br />
Nach der neuen Ländergliederung begann<br />
die Werrabahn demnach im Freistaat <strong>Thüringen</strong><br />
und endete bei den bayerischen<br />
Nachbarn. Doch weil die am 1. April 1920<br />
aus sieben ehemaligen Länderbahnen geschaffene<br />
Deutsche Reichsbahn den Vorteil<br />
der einheitlichen Betriebsführung zu<br />
schätzen wusste, verblieb die Werrabahn<br />
in ihrer kompletten Länge bei der neu geschaffenen<br />
Reichsbahndirektion Erfurt. Von<br />
Eisenach über Meiningen und Coburg bis<br />
nach Lichtenfels erschien sie folglich in einer<br />
einheitlichen Kursbuchtabelle.<br />
Nach der neuen Ländergliederung<br />
begann die Werrabahn<br />
demnach im Freistaat <strong>Thüringen</strong><br />
und endete bei den bayerischen<br />
für die damalige Zeit, klassische Züge wie<br />
Berlin – Leipzig – Erfurt – Stuttgart oder<br />
Berlin – Schaffhausen.<br />
Die Zeit des Nationalsozialismus brachte<br />
im Verkehrswesen erhebliche Anstrengungen<br />
auf dem Gebiet der Motorisierung. Ein<br />
Netz von Reichsautobahnen wuchs – dafür<br />
musste die Reichsbahn<br />
im Zuge der<br />
straff zentralisierten<br />
Verkehrspolitik die<br />
Investitionen aufbringen<br />
und faktisch<br />
die eigene Konkurrenz<br />
fördern. Die damaligen<br />
Pläne sahen<br />
vor, eine Autobahn<br />
von Eisenach über<br />
den Thüringer Wald in Richtung Schweinfurt<br />
zu bauen. Dafür begannen im Werratal<br />
die Arbeiten an Dämmen und Brücken, doch<br />
fertig wurde dieser Abschnitt nie.<br />
In den Jahren des Zweiten Weltkrieges<br />
zwischen 1939 und 1945 galt auch auf der<br />
Werrabahn der Höchstleistungsfahrplan.<br />
Bereits unmittelbar vor Kriegsbeginn wurden<br />
die Personenzugleistungen stark eingeschränkt,<br />
der Transport kriegswichtiger<br />
Güter und die Truppenbewegungen auf<br />
der Schiene erhielten absoluten Vorrang.<br />
Insofern blieb auch das Schnellzugpaar D<br />
Folge 5<br />
297/298 Eger – Bayreuth – Lichtenfels – Eisenach<br />
eine Episode. Es war 1939 nach der<br />
Besetzung des Sudetenlandes eingerichtet<br />
worden.<br />
1945 setzten die Alliierten dem Nazireich,<br />
wo Räder nur noch für den Sieg rollen sollten,<br />
ein Ende. Zurückweichende deutsche<br />
Verbände sprengten am 11. April 1945 die<br />
Einfahrten in den Bahnhof Eisfeld. Die sinnlose<br />
Zerstörung konnte den schon lange<br />
absehbaren Kriegsausgang nicht aufhalten.<br />
Die Werrabahn war seither nicht mehr in<br />
voller Länge nutzbar.<br />
Ein Blick in den Fahrplan von 1929/30 zeigt,<br />
dass der schnellste D-Zug zwischen Eisenach<br />
und Lichtenfels 2 h 40 min benötigte. Die<br />
kürzeste Fahrzeit für einen Personenzug, der<br />
auf dieser Strecke an jeder Station hielt, lag<br />
bei 4 h 1 min. Bespannt waren die Schnellzüge<br />
mit den für Mittelgebirgsstrecken<br />
beschafften Dampflokomotiven der Baureihe<br />
39 vom Bahnbetriebswerk Eisenach.<br />
Vor vielen Zügen des Nahverkehrs machten<br />
sich in den 1930er Jahren die damals<br />
modernen Lokomotiven der Baureihe 62<br />
nützlich, die in Meiningen stationiert waren.<br />
In Grimmenthal kreuzt die Hauptstrecke<br />
Erfurt – Schweinfurt. Von einer ganzen<br />
Reihe von Zügen der Werrabahn bestanden<br />
dort Umsteigemöglichkeiten in solch,<br />
· Die komplette Werrabahn gehörte bis 1945 zur Reichsbahndirektion Erfurt<br />
05.2008<br />
REGIOTAKTE<br />
13
Aktuelles<br />
Gewinnspiel<br />
Nach dem „Regenbogen-Express“ am<br />
07. Juni macht das Bahn-Nostalgieprogramm<br />
erst einmal „Sommerpause“.<br />
Warum werden während der Sommermonate<br />
keine Nostalgiefahrten mit<br />
dampfbetriebenen Loks geplant<br />
a) Im Sommer sind die Bahnstrecken<br />
durch den Urlaubsverkehr<br />
sehr stark belastet, somit werden<br />
keine zusätzlichen Sonderfahrten<br />
genehmigt.<br />
b) Wenn Waldbrandgefahr besteht,<br />
dürfen aus Sicherheitsgründen<br />
keine Dampfloks fahren. Um die<br />
Fahrten nicht aus diesem Grund<br />
absagen zu müssen, werden gerade<br />
im Sommer keine Fahrten<br />
angeboten.<br />
c) Im Sommer sind die meisten<br />
Dampfloks nicht einsatzbereit, da<br />
viele der freiwilligen Helfer in den<br />
Vereinen dann Urlaub haben.<br />
Die richtige Antwort senden Sie bitte<br />
bis zum 02.06.2008 (Datum des Poststempels)<br />
an:<br />
<strong>NVS</strong> – <strong>Nahverkehrsservicegesellschaft</strong><br />
<strong>Thüringen</strong> <strong>mbH</strong><br />
Kennwort: RegioTakte / Mai<br />
Schmidtstedter Straße 34<br />
99084 Erfurt<br />
· Streckenwanderweg Gera – Ronneburg, von Stadt zu Stadt durchs Gessental<br />
<strong>Thüringen</strong> wanderbar<br />
Sie möchten rausgehen Wandern Gut,<br />
was weckt Ihre Neugier: „Von Märchen und<br />
Sagen zu märchenhaften Einsichten“, „Auf<br />
Premiumspuren von Bad Salzungen nach<br />
Dermbach“ oder eher „Spitzensport hautnah<br />
erleben“<br />
So lauten einige der vielsagenden Untertitel<br />
zu insgesamt elf Wandertouren, welche<br />
die DB Regio AG gemeinsam mit der Thüringer<br />
Tourismus G<strong>mbH</strong> unter dem Titel<br />
„<strong>Thüringen</strong> wanderbar“ zusammengestellt<br />
hat. Alle Touren sind auf Übersichtskarten<br />
dargestellt, anschaulich beschrieben und<br />
mit viel Wissenswertem und Interessantem<br />
über die Region gespickt.<br />
© Wandermagazin 08, www.wandermagazin.de<br />
seltene Tier-, Pflanzen- und Pilzarten sind<br />
hier beheimatet. Nach zwölf Kilometern<br />
Wanderung in Ronneburg angekommen,<br />
gelangt man am Ronneburger Schloss vorbei,<br />
über den Markt zum Bahnhof – und freut<br />
sich, die müden Füße auf der Heimfahrt im<br />
Zug wieder ein bisschen auszuruhen.<br />
Linktipp<br />
www.bahn.de/thueringen<br />
Rubrik „<strong>Thüringen</strong> Wanderland:<br />
Tipps und Angebote“<br />
Oder per E-Mail an:<br />
gewinnspiel@nvsthueringen.de<br />
Zu gewinnen gibt es zwei Karten für<br />
eine Nostalgiefahrt mit dem „Sormitztal-Express“<br />
(am 12. Oktober 2008) oder<br />
dem „Elstertal-Express“ (am 13., 14., 20.,<br />
21., 27. und 28. September 2008). Bitte<br />
geben Sie bei der Gewinnspielteilnahme<br />
Ihren bevorzugten Termin an.<br />
Die Richtige Antwort des April-Rätsels war<br />
a) „Flügelung“. Über den Besuch im Nationalpark<br />
Hainich und ein <strong>Thüringen</strong>-Ticket<br />
freut sich U. Felsch aus Römhild.<br />
Je ein Buch „So funktioniert der Eisenbahnbetrieb“<br />
erhalten:<br />
Werner Theurich, M. Brunnhöfer (Plaue)<br />
Fam. Friedemann (Bad Kissingen)<br />
Herzlichen Glückwunsch!<br />
Teilnahmebedingungen: Mitarbeitende der <strong>NVS</strong> – <strong>Nahverkehrsservicegesellschaft</strong><br />
<strong>Thüringen</strong> <strong>mbH</strong> sind nicht teilnahmeberechtigt. Der<br />
Rechtsweg ist ausgeschlossen. Der Gewinner wird aus den eingegangenen<br />
richtigen Antworten ausgelost und persönlich benachrichtigt.<br />
Teilnahmeschluss ist der 02.06.2008.<br />
Ausgangspunkt und Ziel jeder Tour ist ein<br />
Bahnhof oder eine Bushaltestelle, so dass<br />
die bequeme und entspannte Anreise mit<br />
dem Nahverkehr besonders einfach ist. Beispielsweise<br />
zum Bahnhof Gera, wo die Wanderroute<br />
durch das Gessental nach Ronneburg<br />
beginnt. Das Gessental wurde mit der<br />
Bundesgartenschau 2007 als verbindendes<br />
grünes Band zwischen den Städten Gera<br />
und Ronneburg wiederentdeckt. Über 700<br />
Neue Touren für Radfans<br />
Im Mai erscheint ein gemeinsam vom Allgemeinen<br />
Deutschen Fahrrad-Club e. V.<br />
Landesverband <strong>Thüringen</strong> (ADFC) und der<br />
<strong>NVS</strong> – <strong>Nahverkehrsservicegesellschaft</strong> <strong>Thüringen</strong><br />
<strong>mbH</strong> herausgegebener Radwanderführer.<br />
„Mit Bahn und Rad durch <strong>Thüringen</strong><br />
– reizvolle Radtouren 2008“, so lautet<br />
das Motto dieser neuen Broschüre. Zwölf<br />
Tourenvorschläge wurden ausgewählt, die<br />
sich als ideale Kombitouren von Bahn und<br />
Rad auszeichnen.<br />
Alle vorgestellten Strecken werden vom<br />
nächstgelegenen Bahnhof aus beschrieben,<br />
Kartenausschnitte mit eingetragenem<br />
· Hofwiesenpark Gera: Das Spieloval – im<br />
Hintergrund der Stadtteil Untermhaus<br />
Routenverlauf erleichtern Planung und<br />
Durchführung der gewählten Tour, und die<br />
Schwierigkeitsgrade von leicht bis sportlich<br />
geben Auskunft über die nötige Kondition.<br />
Die Hinweise zu Wissens- und Sehenswertem<br />
entlang der beschriebenen Route<br />
und die zahlreichen Fotos machen Lust, sich<br />
gleich auf den Sattel zu schwingen. <br />
Die Broschüre ist ab Ende Mai beim<br />
ADFC erhältlich und liegt in den Zügen<br />
und auf ausgewählten Bahnhöfen in<br />
<strong>Thüringen</strong> aus.<br />
14 REGIOTAKTE 05.2008
Aktuelles<br />
Erst Fahrschein kaufen – dann Zug fahren<br />
Ab 1. Juni gelten bei allen Verkehrsbetrieben<br />
der DB Regio AG in Sachsen, Sachsen-Anhalt<br />
und <strong>Thüringen</strong> einheitliche Beförderungsbedingungen:<br />
Fahrscheine müssen im Vorverkauf<br />
bzw. bei Fahrtantritt am Automaten im<br />
Zug gekauft werden. Ein Nachlösen im Nahverkehrszug<br />
beim Kundenbetreuer ist nur<br />
noch in Ausnahmefällen möglich. Schon<br />
heute gilt diese Regelung bereits in der<br />
Mehrzahl der Verkehrsverbünde und wird<br />
nunmehr auf das gesamte Nahverkehrsnetz<br />
in Sachsen, Sachsen-Anhalt und <strong>Thüringen</strong><br />
ausgeweitet.<br />
Künftig ist der Kauf eines Fahrscheins beim<br />
Kundenbetreuer im Zug nur noch möglich,<br />
wenn keine Möglichkeit besteht, Tickets<br />
im Vorverkauf im DB Reisezentrum, bei einer<br />
DB Agentur oder am DB Automaten<br />
zu erwerben. Mit der Umsetzung der einheitlichen<br />
Regelungen sollen die Kundenbetreuer<br />
mehr Zeit erhalten, sich um den<br />
Kundenservice zu kümmern.<br />
Der Freistaat <strong>Thüringen</strong> sieht diese unternehmerische<br />
Entscheidung und die damit<br />
verbundenen Einschränkungen für die<br />
Fahrgäste skeptisch. Auf vielen Thüringer<br />
Bahnhöfen gibt es kein Bahnpersonal mehr<br />
und die vorhandenen Automaten sind oft<br />
von Rollstuhlfahrern, blinden Menschen,<br />
Lernbehinderten und Senioren nicht ohne<br />
Hilfe bedienbar.<br />
Dass Reisende, denen es aufgrund einer Behinderung<br />
nicht möglich ist, eine Fahrkarte<br />
vor Fahrtantritt zu kaufen, auch künftig Fahrkarten<br />
ohne Preisaufschlag bei den Bahnmitarbeitern<br />
im Zug lösen können, dafür haben<br />
sich der Beauftragte für Menschen mit<br />
Behinderungen beim Thüringer Ministerium<br />
für Soziales, Familie und Gesundheit, Dr. Paul<br />
Brockhausen, und die <strong>NVS</strong> – <strong>Nahverkehrsservicegesellschaft</strong><br />
<strong>Thüringen</strong> <strong>mbH</strong> eingesetzt.<br />
Durch diese Bemühungen wurde<br />
erreicht, dass bei blinden, sehbehinderten<br />
oder mobilitätseingeschränkten Fahrgästen<br />
großzügig verfahren wird, Reisende sollten<br />
aber ihren Schwerbehindertenausweis auf<br />
Nachfrage des Kundenbetreuers im Zug<br />
vorlegen können.<br />
Bei den weiteren in <strong>Thüringen</strong> tätigen Eisenbahngesellschaften<br />
bleiben die Regelungen<br />
zum Fahrkartenkauf unverändert. Die Triebwagen<br />
der cantus Verkehrsgesellschaft<br />
<strong>mbH</strong>, der Erfurter Bahn G<strong>mbH</strong>, der Harzer<br />
Schmalspurbahnen G<strong>mbH</strong> (HSB), der Süd-<br />
<strong>Thüringen</strong>-Bahn G<strong>mbH</strong> und der Vogtlandbahn<br />
G<strong>mbH</strong> sind mit Fahrkartenautomaten<br />
ausgestattet, an denen Tickets erworben<br />
werden können. In den Dampfzügen der<br />
HSB erhalten Reisende beim Zugpersonal<br />
weiterhin Fahrausweise und Sondertickets<br />
ohne Preisaufschläge. <br />
Baustellen<br />
Erfurt – Weimar<br />
(RE 1, RE 3, RB 20, Fernverkehr)<br />
von Sa, 24. Mai, 18.15 Uhr bis So, 25. Mai,<br />
8.45 Uhr sowie von Sa, 7. Juni, 17.30 Uhr<br />
bis So, 8. Juni, 8.30 Uhr<br />
• Schienenersatzverkehr im Abschnitt<br />
Erfurt Hbf – Weimar<br />
• Für die RE- und RB-Züge fahren in<br />
beiden Richtungen im Regelfall jeweils<br />
zwei Ersatzbusse. Für durchgehende<br />
Fahrten über Weimar und<br />
Erfurt hinaus bestehen längere<br />
Übergangszeiten. Beide Busse erreichen<br />
leider erst den folgenden Takt,<br />
so dass für durchgehende Fahrten<br />
über Erfurt und Weimar hinaus im<br />
Regelfall eine Stunde mehr Reisezeit<br />
anzusetzen ist.<br />
• Die Züge des Fernverkehrs (ICE, IC,<br />
Nachtzüge) werden zum größten<br />
Teil über Sangerhausen umgeleitet.<br />
Dabei entfallen die Halte in Weimar<br />
und Naumburg (Saale).<br />
Meiningen/Grimmenthal –<br />
Rentwertshausen<br />
(RE 7, EB 4)<br />
noch bis Mo, 30. Juni<br />
Jubiläum bei der Erfurter Bahn<br />
Am 24. Mai feiert die Erfurter Bahn G<strong>mbH</strong><br />
(EB) ihr Jubiläum „10 Jahre Schienenpersonennahverkehr<br />
(SPNV)“ mit einem Tag<br />
der offenen Tür. Von 10 – 16 Uhr können<br />
Interessierte auf dem Firmengelände Am<br />
Impressum<br />
Herausgeber<br />
<strong>NVS</strong> – <strong>Nahverkehrsservicegesellschaft</strong><br />
<strong>Thüringen</strong> <strong>mbH</strong><br />
Telefon: 0361 34981-0<br />
Schmidtstedter Straße 34, 99084 Erfurt<br />
Geschäftsführer: Volker M. Heepen (v. i. S. d. P.)<br />
© <strong>NVS</strong> <strong>Thüringen</strong> Erfurt 2008<br />
Ausgabe 25<br />
Redaktion, Layout, Anzeigenschaltung<br />
Heimrich & Hannot G<strong>mbH</strong><br />
Telefon: 0341 98278-80<br />
Druck Messedruck Leipzig G<strong>mbH</strong><br />
Bildnachweis<br />
BUGA 2007 G<strong>mbH</strong> (S. 14, unten), cantus Verkehrsgesellschaft<br />
<strong>mbH</strong> (S .8), Harzer Schmalspurbahnen<br />
G<strong>mbH</strong>/Archiv (S. 11), F. Jacksch<br />
(S. 6, rechts, S. 7), Pressestelle Stadtverwaltung<br />
Rasenrain 16 in Erfurt einen Blick hinter die<br />
Kulissen des Eisenbahnbetriebs werfen. Wie<br />
komfortabel moderner SPNV ist, zeigt zum<br />
Beispiel eine Fahrzeugausstellung mit modernen<br />
Triebwagen. <br />
Nordhausen / Ilona Bergmann, Patrick Grabe (S. 6,<br />
links oben und unten), T. Trutschel (Titel, S. 5, S. 12,<br />
Rückseite), www.wandermagazin.de (S. 14, oben)<br />
Nachdruck bzw. Nutzung in elektronischen Medien,<br />
auch auszugsweise, nur mit Genehmigung<br />
des Herausgebers. Weiterverkauf untersagt.<br />
Leserservice<br />
Die RegioTakte ab Ausgabe 1 sind unter<br />
www.nvsthueringen.de als PDF-Datei abrufbar.<br />
Das Jahresabonnement der RegioTakte kostet<br />
19,99 Euro (Unkostenbeitrag Verpackung und<br />
Versand) und ist unter Angabe Ihrer Postanschrift<br />
bei der <strong>NVS</strong> <strong>Thüringen</strong> zu beziehen:<br />
info@nvsthueringen.de<br />
• Bei den Zügen RB 34699 und RE 3367<br />
entfallen die Halte in Wölfershausen<br />
(4.42 Uhr und 21.20 Uhr) und in Bibra<br />
(4.45 Uhr und 21.23 Uhr). Alle anderen<br />
dort haltenden Züge sind hiervon<br />
nicht betroffen.<br />
Nachtbaustellen<br />
In den Abend- und Nachtstunden sowie<br />
frühmorgens kann es zu weiteren<br />
Einschränkungen kommen. Betroffen<br />
sind voraussichtlich folgende Strecken<br />
und Streckenabschnitte:<br />
• Arnstadt – Plaue(Thür)<br />
• Eisenach – Bad Salzungen<br />
• Erfurt – Weimar (– Gera)<br />
• Greußen – Wasserthaleben<br />
• Lobenstein(Thür) – Unterlemnitz<br />
• Knoten Saalfeld(Saale)<br />
• Themar – Eisfeld<br />
• Weimar – Großheringen<br />
• Zella-Mehlis – Suhl<br />
Informationen zu kurzfristigen<br />
Fahrplanänderungen erhalten Sie<br />
unter:<br />
http://bauarbeiten.bahn.de<br />
Oder unter: 01805 194195<br />
(Regionaler Kundendialog, 14 ct/min<br />
aus dem deutschen Festnetz)<br />
05.2008<br />
REGIOTAKTE<br />
15
<strong>Nahverkehrsservicegesellschaft</strong><br />
<strong>Thüringen</strong> <strong>mbH</strong><br />
Der Geraer Hauptbahnhof wurde in den Jahren 2005 bis 2007<br />
aufwendig saniert und im April 2007, kurz vor der Eröffnung<br />
der Bundesgartenschau, übergeben.