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REGIOTAKTET H Ü R I N G E RDAS MAGAZIN DER <strong>NVS</strong> THÜRINGENVolldampf in ThüringenOberweißbacher Berg- und Schwarzatalbahn„Scharfer Start“ <strong>der</strong> STB • Sonneberger Netz in Pacht


NahverkehrsservicegesellschaftThüringen mbHWir verbinden Landund LeuteNahverkehrsservicegesellschaftThüringen mbH (<strong>NVS</strong>)Tschaikowskistraße 1199096 ErfurtTelefon: 0361/34981-0Telefax: 0361/34981-60e-mail: <strong>NVS</strong>GmbH.Thueringen@T-online.deREGIOTAKTENr. 03 · September 2001InhaltSeitenRufBus Dingelstädt –Bahnhof Silberhausen 2Oberweißbacher BergundSchwarzatalbahn 3–7Hoch hinauf –Sonneberger Netz 8/9Frischer Wind auf den Schienenzwischen Werra undThüringer Wald 10/11Gera – Hof in 70 Minuten?! 14–16Dampfzugfahrtensind beliebt 17–20Neu: Ohratalbahn undFriedrichrodaer Eisenbahn 21Stadt übernimmt Bahnstrecke 22Impressum 23Bequem, zuverlässig, schnell –eine ideale Verknüpfung von Bahn und Bus:RufBus Dingelstädt –Bahnhof SilberhausenAuf Initiative <strong>der</strong> <strong>NVS</strong> halten seit dem 10. Juni am Bahnhof Silberhausen (KBS 604 Erfurt –Leinefelde) wie<strong>der</strong> alle RegionalExpress-Züge <strong>der</strong> DB zusätzlich zu den bestehenden Regional-Bahnen <strong>der</strong> EIB. Damit sind attraktive Verbindungen für die Region um Dingelstädt geschaffen.Mehr noch: Das Umsteigen auf Bahn und Bus erleichtert nun <strong>der</strong> RufBus, ein neues Nahverkehrsproduktdes Kooperationspartners Verkehrsgesellschaft Landkreis Eichsfeld mbH (VLE).Der RufBus verkehrt täglich zwischen Dingelstädt und dem Bahnhof Silberhausen von und zujedem Zug und stellt somit eine ideale Bus-Bahn-Verknüpfung zum Linientarif her. Entsprechendbequem und zeitgünstig gelangt z.B. <strong>der</strong> Fahrgast von Dingelstädt nach- Göttingen in 62 Minuten,- Kassel-Wilhelmshöhe in 77 Minuten und- Erfurt Hauptbahnhof in 68 Minuten.Der RufBus kann von jedem Fahrgast per Telefon unter <strong>der</strong> Nummer 0 18 01 / 51 52 53 angefor<strong>der</strong>twerden und verkehrt auf seinem im Fahrplan ausgewiesenen Linienweg vom ZentralenOmnibusbahnhof in Dingelstädt mit Zusteigemöglichkeiten in <strong>der</strong> Geschwister-Scholl-Straße und in <strong>der</strong> Birkunger Straße zum Bahnhof Silberhausen.Möchte jemand regelmäßig eine bestimmte o<strong>der</strong> mehrere Fahrten nutzen, so kann er dies füreinen längeren Zeitraum vorbestellen, wozu ihm natürlich auch die VLE mit ihrer Mobilitätszentralezur Verfügung steht o<strong>der</strong> - ganz einfach – <strong>der</strong> RufBus-Fahrer <strong>als</strong> direkter Ansprechpartner.Beim Anmelden des Fahrtwunsches nennt man den Namen, die gewünschte Ein- bzw.Ausstiegshaltestelle mit Abfahrts-/Ankunftszeit, die Anzahl <strong>der</strong> MitfahrerInnen und sagt gegebenenfalls,ob großes Gepäck, ein Kin<strong>der</strong>wagen o<strong>der</strong> Rollstuhl mitgenommen werden sollo<strong>der</strong> ob eine Dauerbestellung gewünscht wird.Fahrgäste <strong>der</strong> EIB, die in Silberhausen mit dem RufBus weiterfahren möchten, sagen dies demZugbegleiter o<strong>der</strong> Triebwagenführer, die alles weitere veranlassen.Das RufBus-System Dingelstädt – Bahnhof Silberhausen ist für den Fahrgast bequem, zuverlässigund konkurrenzlos schnell – ein wesentlicher Schritt in Richtung Mobilität ohne Auto,zur Nachahmung empfohlen.Die betriebsausführende VLE ist ein Tochterunternehmen <strong>der</strong> Eichsfeldwerke GmbH und bedientim Landkreis Eichsfeld mit 49 Omnibussen ein Netz von 36 Regionallinien mit 1020 kmLänge und 598 Haltestellen sowie StadtBus-Systeme in Heilbad Heiligenstadt, Leinefelde undBad Sooden-Allendorf.Im Blickpunkt <strong>der</strong> Öffentlichkeit stand <strong>der</strong> am 30. August 2001 vor dem Sonneberger Hauptbahnhof vollzogene offizielleAuftakt zum neuen Sonneberger Netz.Mehr darüber im Beitrag »Hoch hinauf« unter <strong>der</strong> Rubrik »RegioTakte aktuell« auf den Seiten 8 und 9.2


Die neue Oberweißbacher Berg- und Schwarzatalbahn:Mo<strong>der</strong>nisiert und regional gelenktEin Modellprojekt <strong>der</strong> DB-"Mittelstandsoffensive" – Verkehrsvertrag mit dem Freistaat ThüringenVertragsunterzeichnung in Lichtenhain an <strong>der</strong> Bergbahn.Thüringens Minister für Wirtschaft, Arbeit und Infrastruktur, FranzSchuster, und Bahnchef Hartmut Mehdorn haben am 25. Juni in Lichtenhain(Landkreis Saalfeld-Rudolstadt) mit <strong>der</strong> „OberweißbacherBerg- und Schwarzatalbahn“ das erste Projekt <strong>der</strong> sogenannten Mittelstandsoffensive<strong>der</strong> Deutschen Bahn AG in Thüringen vorgestellt.Sie besiegelten das Vorhaben durch einen Verkehrsvertrag, <strong>der</strong> dieNahverkehrsleistungen auf den dann sanierten Strecken Rottenbach –Einzigartige Touristen-Attraktion: die Oberweißbacher Bergbahn.Zum Thüringen-Besuch gehört auch die Rostbratwurst. – Minister Franz Schuster,Bahnchef Hartmut Mehdorn und Landrätin Marion Philipp.Katzhütte und Obstfel<strong>der</strong>schmiede – Lichtenhain – Cursdorfsicherstellt. Die dazu notwendige Infrastruktur-Mo<strong>der</strong>nisierung för<strong>der</strong>t<strong>der</strong> Freistaat Thüringen mit rund 13 Millionen Mark.„Gemeinsames Ziel von Land und Bahn ist es, den Schienenpersonennahverkehrin <strong>der</strong> Region attraktiver zu machen“, sagte WirtschaftsministerSchuster. Die Oberweißbacher Bergbahn <strong>als</strong> technischesDenkmal und die Schwarzatalbahn sind touristische Attraktionen vonüberregionaler Bedeutung, die langfristig gesichert werden sollen.„In ihrer starken touristischen Prägung unterscheiden sich beide zusammengehörigeBahnen von unseren bisherigen Modellen im Rahmen<strong>der</strong> Mittelstandsoffensive, die vor allem auf den Pendlerverkehrorientiert sind“, betonte <strong>der</strong> Bahnchef. „Diese unterschiedlichen Ansätzemachen deutlich, dass wir bei <strong>der</strong> Entwicklung unserer Nebennetzedie jeweils spezifischen Bedingungen und die konkreten Bedürfnisse<strong>der</strong> Region berücksichtigen.“3


Die Oberweißbacher Berg- und Schwarzatalbahn umfasst ein rund30 km langes Streckennetz im Thüringer Schiefergebirge: die im Jahr1900 in Betrieb genommene Schwarzatalbahn Rottenbach – Katzhütte(Kursbuchstrecke 562) und die 1923 eröffnete OberweißbacherBergbahn (KBS 563) mit <strong>der</strong> denkmalgeschützten StandseilbahnObstfel<strong>der</strong>schmiede – Lichtenhain und <strong>der</strong> elektrifizierten FlachstreckeLichtenhain – Cursdorf. Dieses Regionalnetz wird die DeutscheBahn schrittweise bis zum Ende des kommenden Jahres sanierenund mo<strong>der</strong>nisieren.Oberweißbacher Bergbahn und Schwarzatalbahn werden künftig <strong>als</strong>ogemeinsam in regionaler Verantwortung unter dem Dach <strong>der</strong> DeutschenBahn AG (DB) betrieben. Dem entsprechenden Verkehrsvertragmit dem Land Thüringen vorausgegangen waren langwierige Verhandlungen,die schliesslich für beide Seiten vorteilhaft abschlossen: Zu denBau- und Reparaturkosten in Höhe von rund 14,4 Millionen Mark –rund ein Drittel davon für die 78 Jahre alte Standseilbahn mit weitgehendoriginaler Technik – trägt <strong>der</strong> Freistaat, wie gesagt, rund 13 MillionenMark bei. Damit wird die DB das nun mittelständisch geführteRegionalnetz mo<strong>der</strong>nisieren und vor allem die seit dem Vorjahr mängelbedingtgesperrte KBS 562 Rottenbach – Katzhütte instandsetzen.Der Bahnhof Sitzendorf – Unterweißbach bleibt Kreuzungsstation.Nach <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>inbetriebnahme sollen auf <strong>der</strong> SchwarzatalbahnTriebwagen vom Typ VT 641 im Stundentakt pendeln. Die nur 2,5 kmdaraufhin 43 sogenannte Rand- und Nebennetze mit insgesamt9000 km Streckenlänge untersucht.Was wird gebaut?Schwarzat<strong>als</strong>trecke– Beseitigung von oberbaubedingten Langsamfahrstellen– Felssicherungsmaßnahmen– Streckenausbau für Geschwindigkeiten bis zu 60 km/h in StreckenklasseA (Radsatzlast 16 t, Metergewicht 4,5 t)– Sanierung von Eisenbahnüberführungsbauwerken (Brücken undDurchlässe)– Ausrüstung von fünf höhengleichen Bahnübergängen mit neuentechnischen Sicherungsanlagen– Umbau des Bahnhofs Sitzendorf zum Kreuzungsbahnhof, Ausstattungmit Rückfallweichen– Neubau von Haltepunkten u.a. in Neu-Leibis– Alle Bahnsteige erhalten eine Kantenhöhe von 55 cmBergbahn/Steilstrecke– Vollständige Erneuerung <strong>der</strong> Antriebstechnik und –steuerung u.a.mit Funkfernsteuerung durch Fahrtenbegleiter, energieeinsparendemWegfall <strong>der</strong> Gleichstromumwandlung und wartungsfreie Lagerung<strong>der</strong> Treibscheiben– Brückensanierung– Instandsetzen <strong>der</strong> Drehscheiben von Berg- und T<strong>als</strong>tation– Erneuerung <strong>der</strong> Wagenkästen von Bergbahn- und Aufsetzwagen– Revision <strong>der</strong> Fahrgestelle von Bergbahnwagen und Güterbühne– Durcharbeitung des Streckenoberbaus– Erneuern bzw. Anpassen <strong>der</strong> Zugangsbereiche von Tal- und Bergstationin denkmalgerechter GestaltungBergbahn/Flachstrecke– Erneuerung <strong>der</strong> Bahnsteigkanten in Oberweißbach-Deesbach undCursdorf– Überholung <strong>der</strong> elektrischen Energieversorgung im Zusammenhangmit <strong>der</strong> Erneuerung <strong>der</strong> Antriebstechnik Steilstrecke– Durcharbeiten des StreckenoberbausFür den Einsatz im Schwarzatal vorgesehen: Neubautriebwagen VT 641.lange elektrifizierte Flachstrecke am Kamm des Thüringer Waldes vonLichtenhain an <strong>der</strong> Bergbahn nach Cursdorf bedienen nach Erneuerung<strong>der</strong> elektrotechnischen Anlage weiterhin die Triebwagen ET 479,von denen zwei Fahrzeuge, Nr. 201 und 203, bereits teilweise neuaufgebaut wurden und 479 205 <strong>der</strong>zeit in <strong>der</strong> Geraer Werkstätte <strong>der</strong>DB Regio AG eine solche Revision erhält.Erneuert werden neben den Drehscheiben und Seilscheiben auch dieAntriebstechnik und -steuerung <strong>der</strong> denkmalgeschützten 1,4 km langeneingleisigen Standseilbahn mit Ausweiche, die zwischen Obstfel<strong>der</strong>schmiedeund Lichtenhain einen Höhenunterschied von 323 müberwindet. Dabei bleibt die in Europa einmalige Anordnung <strong>der</strong>Treibscheiben erhalten. Die zu mo<strong>der</strong>nisierenden Personenwagen, diekünftig im Halbstundentakt fahren, werden mit Türüberwachungseinrichtungenausgestattet und ihre Fahrgestelle (samt Güterbühne)instandgesetzt.Mit <strong>der</strong> im Vorjahr gestarteten „Mittelstandsoffensive“ will die DB aufschwach frequentierten Nebenstrecken durch effizientere Betriebsführungund entsprechende Infrastrukturmassnahmen, „nebenbahnadäquateStandards“, bis zu 30 Prozent Kosten sparen. Noch werdenIm DB Regio-Werk Gera fachmännisch erneuert: Triebwagen <strong>der</strong> Bergbahn-Flachstrecke.4


Elektrischer Triebwagen nach Ausfahrt aus dem Bahnhof Lichtenhain an <strong>der</strong> Bergbahn.BetriebsprogrammZur Zeit:zweistündlicher Schienenersatzverkehr (SEV) auf <strong>der</strong>KBS 562; Halbstundentakt auf <strong>der</strong> Bergbahn einschl.Flachstreckeab 1. 10. 2001: Sperrung <strong>der</strong> Bergbahn samt Flachstrecke ohne SEV;SEV bei Schwarzatalbahn (2-Stunden-Takt)ab 15. 12. 2002: 1-Stunden-Takt auf <strong>der</strong> T<strong>als</strong>trecke; Halbstundentaktauf <strong>der</strong> Bergbahn einschl. FlachstreckeBergbahn-DatenBauartStandseilbahn, eingleisigmit AusweicheBetriebsartPendelbetriebErbauerDr.-Ing. Wolfgang Bäseler, ErfurtHerstellerErnst Heckel, SaarbrückenEröffnung15. Januar 1922 (Güterverkehr),1. März 1923 (Personenverkehr)Spurweite1800 mmLänge1387,8 mT<strong>als</strong>tation Höhe ü. NN 340,8 mBergstation Höhe ü. NN 663,8 mNeigung im Durchschnitt 23,92 %Neigung maximal 25,00 %Fahrgeschwindigkeit 1,5 m/sFahrzeit18 minLeistung340 Personen je Stunde u. RichtungTriebwagenzug auf dem Weg nach Cursdorf. Bei saisonalem Bedarf wird hier in Doppeltraktion gefahren.5


„Oberweißbacher“ in <strong>der</strong> PresseHoffnung für Bergbahn und Strecke imSchwarzatalMinister Franz Schuster und Abteilungsleiter im Wirtschaftsministerium, MinisterialdirigentDr. Hans-Dieter Wolkwitz, im Gespräch mit dem Vorstandsvorsitzenden<strong>der</strong> Deutschen Bahn AG, Hartmut Mehdorn, sowie <strong>der</strong> Geschäftsführerin <strong>der</strong> ErfurterIndustriebahn GmbH, Heidemarie Mähler.Wie geht es mit <strong>der</strong> Bahnstrecke zwischen Rottenbachund Katzhütte weiter? Wie sieht die Zukunft <strong>der</strong> OberweißbacherBergbahn aus? Über Vorstellungen dazuinformierte Peter Möller, künftiger Leiter des Profit-Centers Schwarzatal-/Oberweißbacher Bergbahn,Kommunalpolitiker <strong>der</strong> Bahn-Anliegerorte bei einerZusammenkunft in Lichtenhain.Das Center … wolle Ansprechpartner in <strong>der</strong> Region seinund die lokalen Bedürfnisse im Zusammenhang mit <strong>der</strong>Entwicklung <strong>der</strong> Strecken berücksichtigen. Als konkreteZiele nannte <strong>der</strong> Rottenbacher: Die Schwarzatalbahnsoll in <strong>der</strong> Perspektive im Stundentakt verkehren– mit Verknüpfung an alle Regional-Bahnen und Regional-Expresse,so dass Anschluss an die Fernzüge inRichtung München und Frankfurt gesichert ist. FürSteil- und Flachstrecke <strong>der</strong> Bergbahn ist ein Halbstundentaktangedacht – in Abstimmung mit OVS und PVG,damit die Fahrgäste die Busanschlüsse nutzen können.Noch kein Jubel-SektDie Sektkorken knallen zu lassen, dafür ist es jedochnoch zu früh. Denn die Verwirklichung des Konzeptesist abhängig vom Abschluss eines Verkehrsvertrageszwischen dem Thüringer Wirtschaftsministerium und<strong>der</strong> Deutschen Bahn AG. Und da geht es vor allem umeins: ums Geld …Ostthüringer Zeitung vom 12. Januar 2001Son<strong>der</strong>zug im Endbahnhof Katzhütte <strong>der</strong> Schwarzatalbahn. Hiersoll durch die Mittelstandsoffensive im Nahverkehr auch <strong>der</strong>Bahntourismus neu belebt werden.Zu je<strong>der</strong> Jahreszeit ein Erlebnis ist die Fahrt mit dem Zug durchdas anmutige Schwarzatal. Bild rechts: Regionalbahn passiertZirkel.6


Die beiden in <strong>der</strong> Geraer Bahnwerkstatt bereits mustergültig aufgearbeiteten und mo<strong>der</strong>nisiertenelektrischen Triebwagen für die Flachstrecke <strong>der</strong> Oberweißbacher Bergbahn, <strong>der</strong> dritte folgt noch imHerbst 2001.Bahnteam in StartlöchernWenn das keine gute Nachricht ist: Bahn und Freistaat wollen denVerkehr auf <strong>der</strong> Schwarzat<strong>als</strong>chiene wie<strong>der</strong>beleben und so Touristenin eine <strong>der</strong> schönsten Gegenden Thüringens locken. ... Eines Besserenbelehrt werden nun alle Zweifler, die die <strong>der</strong>zeit gesperrte Bahnstreckezwischen Rottenbach und Katzhütte, auf <strong>der</strong> bis vor zwei Jahrennoch die Nostalgiezüge dampften, abgeschrieben hatten. Bis dieneue Truppe um den designierten Betriebsleiter Peter Möller richtigdurchstartet, wird allerdings noch einiges zu tun sein.Ostthüringer Zeitung vom 6. Juni 2001Bahnfest mit HeliokopterDer Anblick rund um die Lichtenhainer Bergstationentbehrte nicht einer gewissen Ironie. Dutzende vonAutos <strong>der</strong> mehr o<strong>der</strong> weniger wichtigen Gäste zur Namensgebungfür die "Oberweißbacher Berg- undSchwarzatalbahn" hatten das Areal zugeparkt. SelbstUmweltbewusste hätten keine an<strong>der</strong>e Chance gehabt,denn die Oberweißbacher Bergbahn ist momentannicht per Bahn zu erreichen. Umso wichtiger ist <strong>der</strong> gesternunterschriebene Verkehrsvertrag zwischen Landund Bahn AG. Er sichert für 20 Jahre den Betrieb bei<strong>der</strong>Strecken. (…) Danach sind die Leute um Peter Möllerselbst u.a. für Fahrpläne und –preise verantwortlich.Sollen die Züge beispielsweise zum Rasselbockfesthäufiger, früher o<strong>der</strong> billiger fahren, so reicht es,wenn Möller das anweist.Ostthüringer Zeitung vom 26. Juni 2001Die „letzte Fahrt“ vom 27. Mai 2000 bedeutete nicht das Ende <strong>der</strong> Schwarzatalbahn. Der Schienenweg wird wie<strong>der</strong> flottgemacht und nach neuem Bedienkonzept befahren.7


Pachtvertrag zum Sonneberger Netz abgeschlossen– Strecken werden reaktiviertHoch hinauf… bald mit dem Zug (wie<strong>der</strong>) nach Neuhaus am RennwegAuf dem Sonneberger Netz wird <strong>der</strong> Eisenbahnbetrieb zwischen Eisfeldund Ernstthal am Rennsteig (KBS 569/564) wie<strong>der</strong> aufgenommen sowiedie Verbindungsstrecke von Ernstthal nach Neuhaus am Rennwegnach Jahrzehnten ohne Personenverkehr nun reaktiviert.Nach erfolgter Sanierung und Streckenausbau rollen dann auch hier,wie mit <strong>der</strong> Leistungsvergabe durch den Freistaat vorgesehen, die mo<strong>der</strong>nenTriebwagen <strong>der</strong> Süd·Thüringen·Bahn (STB). Besiegelt wurde <strong>der</strong>Beginn einer neuen Ära auf dem traditionsreichen südthüringischenBahnnetz am 30. August in Sonneberg mit <strong>der</strong> Übergabe <strong>der</strong> Genehmigungzum Betreiben <strong>der</strong> Infrastruktur sowie des Bewilligungsbescheidesan die Thüringer Eisenbahn GmbH (ThE) durch Thüringens Ministerfür Wirtschaft, Arbeit und Infrastruktur Franz Schuster, <strong>der</strong> gleichzeitigden offiziellen Baustart vollzog.Der jetzt auf 20 Jahre abgeschlossene Pachtvertrag ermöglicht es <strong>der</strong>STB, ihre vertragliche Verpflichtung gegenüber dem Freistaat im Interesse<strong>der</strong> regionalen Gebietskörperschaften und ihrer Bewohner zu erfüllenund die angebotenen SPNV-Leistungen im Sonneberger Netz innun schon bekannter und geschätzter Qualität zu erfüllen. (Dieser Vertraghat eine Laufzeit von 15 Jahren; die Linienbedienung durch dieSTB ist <strong>als</strong>o bis 2016 festgeschrieben.) Beiden Verträgen liegt eine Vereinbarungvom Dezember 1997, getroffen zwischen dem FreistaatThüringen und dem Landkreis Sonneberg, zugrunde: über die Gestaltungdes Schienenpersonennahverkehrs nach Wie<strong>der</strong>inbetriebnahme<strong>der</strong> Eisenbahnstrecken Eisfeld – Sonneberg und Sonneberg – Neuhausam Rennweg sowie daraus resultierende Maßnahmen für den Straßenpersonennahverkehrim Landkreis Sonneberg.Nachdem <strong>der</strong> Ausbau des Sonneberger Hauptbahnhofes und ÖPNV-Verknüpfungspunktes <strong>als</strong> „Umweltbahnhof“ mit einem Kostenaufwandvon rund 15 Millionen Mark unter finanzieller Beteiligung des FreistaatesThüringen erfolgte sowie <strong>der</strong> Streckenabschnitt Sonneberg –Lauscha bereits mit 5 Millionen Mark an Landesmitteln saniert wurde,stellt das Land weiterhin über 20 Millionen Mark <strong>als</strong> Baukostenzuschussfür die Sanierung <strong>der</strong> Infrastruktur bereit. Darüber hinaus för<strong>der</strong>t<strong>der</strong> Freistaat durch 90%ige Zuschüsse den Bau <strong>der</strong> neuen Eisenbahn-Haltepunkte– Steinach Süd– Neuhaus-Igelshieb– Neuhaus am RennwegLetzterer ist <strong>als</strong> künftiger Verknüpfungspunkt Bahn – Bus bereits imAusbau begriffen: Direkt am alten Bahnhof Neuhaus am Rennweg entstehtneben den neuen Bahnsteigen ein mo<strong>der</strong>ner Busbahnhof, womitideale Umsteigebedingungen geschaffen werden.Auftakt zum neuen Sonneberger Netz am 30. August 2001 in <strong>der</strong> Spielzeugstadt:Wirtschaftsminister Schuster übergibt im Beisein von STB-Geschäftsführerin Frau Mähler(Bildmitte) dem ThE-Geschäftsführer Herrn San<strong>der</strong> (links) Genehmigungsurkunde undBewilligungsbescheid.8


RegioTakte aktuellDer Bahmeisterei-Arbeitswagen im Bahnhof Ernstthal kündet vom Beginn <strong>der</strong> Streckensanierung.Zusätzlich zum Berufs- und Schülerverkehr ist dieBahnstrecke von Sonneberg durchs Steinachtal zurGlasbläserstadt Lauscha und weiter hinauf nach Neuhausam Rennweg, einem <strong>der</strong> höchstgelegenen Bahnhöfein Deutschland, vor allem von beson<strong>der</strong>er Bedeutungfür den Fremdenverkehr.Es ist immer wie<strong>der</strong> ein nachhaltiges Erlebnis, hier mitdem Zug zu fahren. Das soll auch entsprechend popularisiertund geför<strong>der</strong>t werden – begonnen mit <strong>der</strong> Herausgabe<strong>der</strong> Faltblatt-Serie „Wege zum Rennsteig“ überdas Modellprojekt „Umweltfreundliches Ski-ModellThüringer Wald“ bis zu Son<strong>der</strong>angeboten. Zu regionalenkulturellen und sportlichen Höhepunkten werden zusätzlicheSPNV-Leistungen offeriert und Dampfzugfahrtenunterstützt.Aber auch die „normale“ Fahrplanabstimmung erfolgtunter Fe<strong>der</strong>führung <strong>der</strong> <strong>NVS</strong> in enger Zusammenarbeitmit den Aufgabenträgern für den Straßenpersonennahverkehrsowie den hieran beteiligten Verkehrsunternehmen.Im Mittelpunkt <strong>der</strong> gemeinsamen Bemühungensteht dabei stets eine sinnvolle Verknüpfung von Busund Bahn – wie eben in Neuhaus am Rennweg. Entsprechendefachliche Unterstützung erhalten dieStPNV-Aufgaben- und Konzessionsträger beim Erschließenneuer o<strong>der</strong> verän<strong>der</strong>ter Linienverkehrsleistungennach § 42 Personenbeför<strong>der</strong>ungsgesetz auchim Rahmen <strong>der</strong> gemeinsamen Arbeitsgruppe von Landesverwaltungsamtund <strong>NVS</strong> zur effizienteren Gestaltungdes ÖPNV auf Schiene und Straße.Erwacht bald aus jahrzehntelangem Dornröschenschlaf: Bahnhof Neuhaus am Rennweg.9


Süd·Thüringen·Bahn in Meiningen offiziell gestartetFrischer Wind auf denSchienen zwischen Werraund Thüringer WaldAm 10. Juni 2001, pünktlich um 5.18 Uhr mit Abfahrt <strong>der</strong> Regional-Bahn 82305 nach Eisenach im Bahnhof Meiningen, übernahm dieSüd·Thüringen·Bahn (STB) nun auch offiziell die Verantwortung fürden Zugverkehr auf den Südthüringer Strecken• Eisenach – Meiningen – Eisfeld• Wernshausen – Schmalkalden – Zella-Mehlissowie gemeinsam mit <strong>der</strong> DB Regio AG auf <strong>der</strong> Strecke• Erfurt – Arnstadt- Zella-Mehlis – Suhl – MeiningenDieser Tag war nach <strong>der</strong> Gründung <strong>der</strong> STB <strong>als</strong> gemeinsamer Tochtervon Erfurter Industriebahn GmbH (EIB) und Hessischer LandesbahnGmbH (HLB) sowie dem Abschluss des Verkehrsvertrages mit demFreistaat Thüringen im Februar 2000 ein weiterer Meilenstein aufdem hoffnungsvollen Weg des noch jungen Eisenbahnverkehrsunternehmens.Mit ihren 26 mo<strong>der</strong>nen Nahverkehrstriebwagen vom Typ Regio-Shuttle verbindet die Süd·Thüringen·Bahn auf 230 Streckenkilometerndie Regionen um Erfurt, Eisenach, des Werratales und ThüringerWaldes. Viele Fahrgäste lernten die attraktiven Züge schon seit einigenMonaten kennen und schätzen, war doch die STB bereits ab1. Januar im Auftrag <strong>der</strong> DB Regio AG zur Zufriedenheit <strong>der</strong> Bahnkundenunterwegs. Und daraus erwuchs „…die Bahn, die uns verbindet“,wie <strong>der</strong> STB-Slogan treffend lautet. Die überwiegendstündlichen Taktverbindungen zwischen 5 und 22 Uhr sowie zusätzlicheZüge in den Hauptverkehrszeiten sorgen für optimale Reisemöglichkeitenund sichern gute Anschlüsse.Weitere Angebote im ServiceDie 80 engagierten EisenbahnerInnen – Lokführer, Zugbegleiter undWerkstattmitarbeiter – sind angetreten, auch im Service-Bereichneue Maßstäbe zu setzen: „Wir werden Ihnen dazu noch verschiedeneAngebote unterbreiten, lassen Sie sich überraschen“, wird imFahrplan-Faltblatt angekündigt und für alle Fälle darauf hingewiesen:„Sollte es Fragen o<strong>der</strong> Probleme geben, wenden Sie sich bitte anIm „Doppelpack“ fährt die Süd·Thüringen·Bahn aus <strong>der</strong> Landeshauptstadt west- und südwärts.Zusammen mit den Zügen von DB Regio ist ein attraktives Angebot geschaffen.Regio-Shuttle-Begegnung in Schmalkalden. Bis zum Fahrplanwechsel fuhr die STBhier noch im Auftrag von DB Regio.Der historische „Adler“ kam zum offiziellen Start <strong>der</strong> Süd·Thüringen·Bahn und wurdevon den Festbesuchern gebührend bestaunt.10


STB-Regionalbahn Eisenach – Erfurt am Haltepunkt Ettenhausen.die Mitarbeiter unseres Service-Teams o<strong>der</strong> an unsere Leitstelle inMeiningen, die auch Ihnen rund um die Uhr zur Verfügung steht.“Zur offiziellen Betriebsaufnahme am 10. Juni gab es in Meiningeneinen „großen Bahnhof“; zahlreiche Fahrgäste und Freunde feiertenmit. Selbst <strong>der</strong> „Adler“ aus Nürnberg, originalgetreuer Nachbau <strong>der</strong>legendären Lok von Deutschlands erster Eisenbahn, beehrte dieSüdthüringer. Seine Premiere erlebte auch <strong>der</strong> von Jörg Hindemithpräsentierte Song, <strong>der</strong> zum Umsteigen in die Süd·Thüringen·Bahn animierensoll.Der Sonneberger Landrat Reiner Sesselmann und Eisenachs OberbürgermeisterGerhard Schnei<strong>der</strong> unterstrichen beim offiziellen Auftaktdas dringliche Interesse <strong>der</strong> Gebietskörperschaften an einer gut funktionierenden,mo<strong>der</strong>nen Bahninfrastruktur. <strong>NVS</strong>-GeschäftsführerOtto Mayer hob hervor, dass sich mit den Regio-Shuttles die Fahrzeitzwischen Erfurt und Meiningen um 19 Minuten verkürzt habe. Dochnach wie vor gebe es zu viele, von DB Netz nicht behobene Langsamfahrstellen.So können die neuen Fahrzeuge ihre Leistungsfähigkeitgar nicht ausreizen. „Hier ist gerade auch <strong>der</strong> Bund gefor<strong>der</strong>t, denn erist zuständig für die Infrastruktur, nicht <strong>der</strong> Freistaat.“4000 Fahrgäste täglichauf <strong>der</strong> Linie Erfurt – MeiningenEIB-Geschäftsführerin Heidemarie Mähler zeigtesich von <strong>der</strong> großen Resonanz zum „scharfen Start“des Tochterunternehmens beeindruckt. Angesichtshun<strong>der</strong>ter Leute, die den Festzug in Meiningenempfingen, war ihr um die Zukunft <strong>der</strong> Bahn nichtbange. Neue Aufgaben stehen auf dem „SonnebergerNetz“ bevor. Auf die entsprechende Frage <strong>der</strong>Regionalzeitung „Freies Wort“ sagte Otto Mayer:„Die Süd·Thüringen·Bahn bekam den Zuschlag, weilsie das interessanteste, schlüssigste und wirtschaftlichsteAngebot vorgelegt hatte.“Den Erwartungen ist die STB bislang in vollem Umfangegerecht geworden. Die Kunden äußerten sichanerkennend, berichtet Betriebsleiter Hans-ChristianHagans. Allein zwischen Erfurt und Meiningenhabe man täglich 3500 bis 4000 Fahrgäste. Dieweitere Resonanz werde eine Reisendenzählungzeigen. Neben <strong>der</strong> Auslage von Tageszeitungen sollab Herbst auch versuchsweise Imbiss im Zug angebotenwerden.„Großer Bahnhof“ in Meiningen am 10. Juni 2001 zur feierlichenBetriebsaufnahme <strong>der</strong> Süd·Thüringen·Bahn mit zahlreichenGästen aus Politik, Wirtschaft und Verkehr.11


Streckensanierung Gera – Mehltheuermit Unterstützung des Landes:Gera – Hof in 70 Minuten?!Bedienung künftig auch im StundentaktMit umfangreichen Baumaßnahmen wurde am 20. Juli 2001 auf <strong>der</strong>Strecke Gera – Mehltheuer (KBS 546) zwischen Pöllwitz und Pausabegonnen. Bis zum Herbst sollen hier vorhandene Oberbaumängel beseitigtund solche Verbesserungen <strong>der</strong> Schieneninfrastruktur erreichtwerden, dass die Geschwindigkeit <strong>der</strong> Züge deutlich erhöht werdenkann, um damit schließlich eine attraktive Bahnverbindung zwischenden Oberzentren Gera/Ostthüringen und Hof/Nordbayern (Oberfranken)anzubieten.Das bisherige Angebot im SPNV auf dieser Linie konnte kaum <strong>als</strong> solchesbezeichnet werden: mit einem Notfahrplan infolge vernachlässigterInstandhaltung <strong>der</strong> Strecke sowie fehlen<strong>der</strong> finanzieller Mittelseitens <strong>der</strong> Deutschen Bahn AG. Aus Sicherheitsgründen war es somitnicht mehr möglich den regulären Fahrplan einzuhalten. – Wenig einladendeBedingungen für’s Bahnfahren …Damit sich das im Interesse <strong>der</strong> Reisenden – Berufs- und Einkaufspendlersowie Touristen gleichermaßen – än<strong>der</strong>t, beteiligte sich <strong>der</strong>Freistaat Thüringen mit einem Baukostenzuschuss von 3,6 MillionenDie Fahrgäste in Loitsch-Hohenleuben können inzwischen in mo<strong>der</strong>ne Triebwageneinsteigen. – Bild oben: RegioSprinter in Zeulenroda unterer Bahnhof.Mark an den 5,6 Millionen Mark teuren Erneuerungsarbeiten auf diesertraditionsreichen Strecke, <strong>der</strong> kürzesten Nord-Süd-Verbindungzwischen Mitteldeutschland und Nordbayern.Auch hier gilt das von Wirtschaftsminister Franz Schuster gegebeneWort: „Der weitere Verfall <strong>der</strong> Schiene in Thüringen muss endlich gestopptwerden. Die Schiene kann uns nicht egal sein.“ – Um <strong>der</strong> drohendenStreckensperrung o<strong>der</strong> weiteren Kapazitätseinschränkungenauf den vorhandenen Trassen entgegenzuwirken, setzt <strong>der</strong> Freistaateinen „Maßnahmeplan zur Stabilisierung von Betriebsführung undPünktlichkeit <strong>der</strong> Züge“ zielgerichtet um, wobei <strong>der</strong> zuständige RE-GENT-Chef Herr Pedak ein beispielhaftes Engagement zeigt.Eigentlich sind für <strong>der</strong>artige Maßnahmen <strong>der</strong> Bund <strong>als</strong> Eigentümerund die DB Netz AG <strong>als</strong> Betreiber <strong>der</strong> Eisenbahninfrastruktur verantwortlich.Da beide aber ihren entsprechenden Verpflichtungen zumErhalt <strong>der</strong> Schiene bislang nur unzureichend nachgekommen sind,steuert das Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Infrastrukturmit geeigneten Aktivitäten dem wirksam gegen.So ist in diesem Falle und auch noch für das Jahr 2001 geplant, dassim Streckenabschnitt Weida – Zeulenroda 200 verschlissene Holzund50 Betonschwellen sowie 600 m Schienen erneuert werden. DieKosten hierfür, 295 000 Mark, übernimmt <strong>der</strong> Freistaat Thüringen imRahmen eines Son<strong>der</strong>programms.Unmittelbar nach Abschluss <strong>der</strong> Sanierungsarbeiten auf <strong>der</strong> vom<strong>NVS</strong>-Partner Vogtlandbahn bedienten Linie wird auch <strong>der</strong> durchgehendeZugverkehr zwischen Gera und Mehltheuer im 2-Stunden-Taktwie<strong>der</strong> aufgenommen. Und nicht zuletzt mit <strong>der</strong> Eröffnung des neuenBahnhaltepunktes Weida-Mitte, dessen Anlage zu 85% vom Land geför<strong>der</strong>twurde, gewinnt die „Waldbahn“-Strecke die ihr gebührendeAttraktivität.Erklärtes Ziel ist es, dass diese Trasse für eine Streckengeschwindigkeit vonmindestens 80 km/h ausgebaut und mittelfristig <strong>der</strong> durchgehende Zugverkehrin <strong>der</strong> Relation Gera – Mehltheuer – Hof aufgenommen wird. Sinddiese infrastrukturellen Voraussetzungen geschaffen, sollen dannRegionalBahn- und RegionalExpress-Züge jeweils im 2-Stunden-Takt ver-14


kehren, so dass insgesamt <strong>der</strong> Stundentakt – durch RB und RE im Wechsel– zwischen Gera und Hof angeboten wird. Eine Bahnreise zwischenGera und Hof soll nach vollständigem Ausbau <strong>der</strong> Strecke Gera –Mehltheuer weniger <strong>als</strong> 70 Minuten (<strong>der</strong>zeit 120 Minuten) dauern.Pünktlichkeitsprogramm wird fortgesetzt – weitere Maßnahmen:(mit För<strong>der</strong>mittelanteil in Mio DM)- KBS 606 Fröttstädt – Friedrichroda 0,405(Sicherung <strong>der</strong> Verfügbarkeit)- KBS 573 Zella-Mehlis – Wernshausen 0,762(Geschwindigkeitserhöhung)- KBS 569 Meiningen – Sonneberg 0,360(Langsamfahrstellen-Beseitigung)- KBS 569 Meiningen – Sonneberg 1,259(Brückensanierung bei Themar)- KBS 541 Gera – Greiz – Weischlitz 4,023(Brückensanierung, Stützbauwerke)- KBS 543 Schleiz West – Schönberg 0,432(Schwellen- und Schienenwechsel)Diese mit <strong>der</strong> DB Netz AG vereinbarten Baumaßnahmen erfahren eine90%ige För<strong>der</strong>ung – ein außergewöhnliches Engagement des FreistaatesThüringen.Zusätzlich wurden für die Sanierung des Streckenabschnitts Kühnhausen– Bad Langensalza (KBS 604), wo ein Ausbau auf 80 km/h vorgesehenist, 8 Millionen DM bereitgestellt. Für die Instandsetzung des<strong>der</strong>zeit gesperrten Streckenabschnitts Crawinkel – Gräfenroda stehen1 Million DM bereit.Eine 100%ige För<strong>der</strong>ung im Pünktlichkeitsprogramm erfahren dieörtlichen Baumaßnahmen- Bahnhof Wünschendorf (Beseitigung 1,3 km Langsamfahrstelle)- Haltepunkt Breitungen (Beseitigung Langsamfahrstelle)- Weimar – Kranichfeld (Erhöhung Streckengeschwindigkeit auf 60km/h)- Zella-Mehlis – Wernshausen (Vermeidung von La-Stellen)- Weida – Mehltheuer (Verfügbarkeit)im Gesamtumfang von ca. 2,6 Millionen Mark.Den heutigen Bahnbetriebsanfor<strong>der</strong>ungen entsprechend umgebaut wird <strong>der</strong> BahnhofWeida. Damit hat auch das Stellwerksprovisorium (links) die längste Zeit bestanden.Zügige VerbindungKommentar <strong>der</strong> Ostthüringer Zeitung„Die Reisezeit zwischen Gera und Hof soll nach vollständigem Ausbau<strong>der</strong> Strecke Gera – Mehltheuer weniger <strong>als</strong> 70 Minuten betragen.Das Ziel ist ehrgeizig. Und es ist zwingend nötig, damit nicht nochmehr enttäuschte Bahn-Kunden abspringen. Es geht um den Erhalt<strong>der</strong> Bahn-Querverbindung von Gera Richtung Hof. Auf <strong>der</strong> Trasse istseit vorigem Jahr <strong>der</strong> Zugverkehr empfindlich gestört. Marode Gleisanlagenzwischen Pöllwitz und Pausa gestatten dort nur noch Zuckel-Tempo. Damit gerät auf Dauer natürlich ein Zuganschluss-Gefüge anden jeweiligen Endbahnhöfen aus dem Rahmen.Das hat durchaus europäische Dimensionen. Schließlich geht’s hierlän<strong>der</strong>übergreifend mit <strong>der</strong> Vogtlandbahn von Thüringen durchssächsische Vogtland nach Bayern und Tschechien.Erklärtes Ziel <strong>der</strong> in <strong>der</strong> vorigen Woche begonnenen Gleisbauabeitenist es ja, dass diese Strecke mit einer Geschwindigkeit von mindestensHier noch lokbespannt: Regionalbahn Mehltheuer – Gera im Bahnhof Pöllwitz. Zwischen Pöllwitz und Pausa wurde das Gleis komplett erneuert.15


… an dem Verantworliche von DB und <strong>NVS</strong> gemeinsam mit dem Weidaer BürgermeisterModalitäten besprechen.Bahn-Blick zur Weidaer Osterburg, <strong>der</strong> „Wiege des Vogtlands“. Nur wenige Meter (inFahrtrichtung) entfernt entsteht <strong>der</strong> neue Haltepunkt, …80 Kilometern pro Stunde befahren werden kann. Immerhin das Achtfachedessen, was hier auf <strong>der</strong> Blümchen-Pflück-Strecke im Oberlandbislang erlaubt war. Und es wird dann durchgehende Züge Gera –Mehltheuer - Hof geben. Regionalbahn und Regionalexpress-Zügesollen jeweils im Zwei-Stunden-Takt verkehren, so dass insgesamt einEin-Stunden-Takt zwischen Gera und Hof angeboten werden kann.Das kündigt die Nahverkehrsservicegesellschaft Thüringen an.Gut <strong>als</strong>o, dass nun mit Unterstützung des Freistaates Thüringen <strong>der</strong>grundhafte Streckenausbau erfolgt. Damit wie<strong>der</strong> län<strong>der</strong>übergreifendeine zügige Zug-Verbindung herrscht. “Neue Wege zur BahnHaltepunkt Weida-Mitte: in nur 17 Minuten bis Gera HauptbahnhofDas ostthüringische Städtchen Weida, einst bedeuten<strong>der</strong> Schnittpunktpreußischer und sächsischer Eisenbahnstrecken, entdeckt die Bahnneu: Zwischen dem ein wenig abgelegenen „Hauptbahnhof“ und <strong>der</strong>Station Weida-Altstadt entsteht nun an <strong>der</strong> Strecke nach Mehltheuernoch <strong>der</strong> Haltepunkt Weida-Mitte. Er ist für viele Einwohner weitausbesser erreichbar <strong>als</strong> die bisherigen Zugangsstellen zur Bahn.Dem Baubeginn im August war die entsprechende Finanzierungsvereinbarungzwischen <strong>der</strong> Kommune und <strong>der</strong> DB Station & Service AGvorausgegangen. Mit rund 400 000 Mark trägt das Land Thüringenden Hauptanteil <strong>der</strong> Kosten. Letztlich aber ermöglichte ein Stadtratsbeschlussden Neubau. Da <strong>der</strong> Landkreis eine finanzielle Beteiligungablehnte, steuerte die Stadt Weida neben ihrem Eigenanteil auch diesenPart bei. Eine im Land nicht allzu häufige Bereitschaft, die alleAnerkennung verdient.Die Stadtväter und Abgeordneten setzen einige Erwartungen in denneuen Haltepunkt im Bereich eines bisherigen Fußgängerüberweges<strong>der</strong> Hofer Linie. Zwischen 300 und 500 Bahnreisende zählte man inWeida bisher täglich auf dieser Strecke sowie in die Richtung Leipzigund Saalfeld. Wie viele Fahrgäste es mit dem neuen Haltepunkt werden,wird sich zeigen.Immerhin braucht man nun von Weida-Mitte bis Gera Hauptbahnhofnur 17 Minuten mit dem Zug – konkurrenzlos gegenüber dem Auto.Bürgermeister Werner Beyer verspricht sich mit Blick auf die Bundesgartenschau2007 in und um Gera/Ronneburg auch einen Besuchereffektfür Weida und seine Osterburg, sei doch die „Wiege desVogtlands“ mit dem gleichnamigen Nahverkehrsanbieter auf <strong>der</strong>Schiene sehr bequem zu erreichen.Mit dem entsprechenden Engagement <strong>der</strong> Kommunen und bei tatkräftigerUnterstützung durch die <strong>NVS</strong> entstanden im Geraer Raumin kurzer Zeit gleich drei neue Bahn-Haltepunkte: Crossen an <strong>der</strong> Elster(KBS 550 Gera-Leipzig), Wolfsgefärth (KBS 555 Gera – Saalfeld)und nun Weida-Mitte (KBS 546 Gera – Mehltheuer). Weitere Zugangsstellenwurden mo<strong>der</strong>nisiert, so Gera-Langenberg, Gera-Zwötzenund Wünschendorf Nord.Die Presse merkte an:Noch nicht alles perfektMehr Kunden erhofft sich die Bahn AG vom neuen HaltepunktWeida-Mitte, <strong>der</strong> im Oktober fertiggestelltwerden soll. Und so abwegig ist das nicht. Immerhinliegt er für viele weit günstiger <strong>als</strong> die beiden Bahnhöfeam Rande <strong>der</strong> Stadt, und wer täglich beispielsweisezwischen Weida und Gera pendeln muss und das Autotagsüber nicht braucht, kann den Weg stressfrei in 17Minuten zurücklegen. Geplant ist auch, die StreckeGera – Mehltheuer – Hof im Zwei-Stunden-Takt zu bedienen;das wären acht Zugpaare <strong>der</strong> Vogtlandbahnpro Tag und könnte zusätzlich Leute von <strong>der</strong> Straße aufdie Schiene locken.Weit weniger attraktiv ist die Verbindung allerdings fürjene, die von Weida kommend auf dem Geraer Hauptbahnhofdie Anschlusszüge nach Erfurt o<strong>der</strong> Leipzigknapp verpassen. Dass hier eine Fahrplanän<strong>der</strong>ung erfolgenmöge, gab Weidas Bürgermeister den Herrenvon <strong>der</strong> Bahn ... <strong>als</strong> Wunsch auf den Weg. Wann dasaber möglich sei, hieß es, könne man definitiv nochnicht sagen. Die Nahverkehrsservicegesellschaft seiaber dran …16


Engagement <strong>der</strong> Vereine, unterstützt von DB Regio und <strong>NVS</strong>:Dampfzugfahrten sind beliebtNostalgie und Spaß werben auch für die mo<strong>der</strong>ne Bahn15 Jahre ist es bereits her, dass die letzten Dampflokomotiven planmäßigeReise- und Güterzüge durch das Thüringer Land zogen. Doches gibt sie noch, die Dampfrösser – wenn auch nur wenige, <strong>der</strong>en aufwendigeUnterhaltung sich <strong>als</strong> zunehmend kompliziert erweist und<strong>der</strong>en Betriebseinsatz außerordentlich engagierten Vereinsmitglie<strong>der</strong>nzu danken ist. Sie kümmern sich in unzähligen Freizeit-Arbeitsstundenum die immer seltener werdenden Loks, die, wenn sie aufStrecke sind, aber von immer mehr Interessenten bestaunt werden:Erlebnis Dampfnostalgie. Die Nachfrage wächst. Entsprechende Zugfahrten-Angebotevon DB Regio gemeinsam mit den Dampflokbetreibern,wie z. B. „Sommerspaß im Elstertal“ o<strong>der</strong> den „Rodelblitz“ imThüringer Wald, unterstützt die <strong>NVS</strong>.Erste Adresse:Historisches Bahnbetriebswerk ArnstadtVor Jahren, noch unter Regie <strong>der</strong> Deutschen Reichsbahn, wurden allebetriebsfähigen Traditionslokomotiven aus dem Thüringer Raum imBahnbetriebswerk (Bw) Arnstadt stationiert. Gerade für den Dampflokeinsatzvor historischen Reisezügen war dieser Standort am Fuße desThüringer Waldes prädestiniert. Von hier aus starteten die weit über dieLandesgrenzen hinaus bekannten Stars auf <strong>der</strong> Schiene, die unter denNummern 01 1531 (ehem<strong>als</strong> Saalfeld), 38 1182 (Gera), 44 1093 (Sangerhausen),50 3688, 94 1292 (Meiningen), 95 027 (Probstzella) und91 6580 zu den noch lange in Erinnerung bleibenden Fahrten.Heute betreut <strong>der</strong> För<strong>der</strong>vereinBw Arnstadt hist. e.V. das Museumund veranstaltet einmalim Jahr ein bei jung und alt beliebtesBw-Fest mit großer Lokparadeund Führerstandsmitfahrten.Lei<strong>der</strong> gibt es im Bwmomentan nicht eine einzigebetriebsbereite Dampflok, dafällige Fristarbeiten durch denheutigen Eigentümer DB-MuseumNürnberg aus Kostengründennicht ausgeführt werden.Um so erfreulicher ist es,dass die ehemalige ArnstädterLokomotive 65 1049 dank einerprivaten Initiative bald wie<strong>der</strong>unter Dampf stehen wird.Da lacht das Herz des Liebhabers: großeDampflokparade im Museums-BahnbetriebswerkArnstadt.Bild oben: Andrang am 3. Augustsonntag2001 im Bahnhof Rennsteig.17


Auf steiler Streckehinauf zum RennsteigDer klassischen Berglokomotive 94 1292 haben sich die DampfbahnfreundeMittlerer Rennsteig e.V. angenommen. Die betagte Preußindampfte u.a. zwischen Ilmenau und Schleusingen. Der nun reaktivierteSteilstreckenabschnitt Stützerbach – Bahnhof Rennsteig ist alleinihr vorbehalten, denn die Lok verfügt über eine hier zwingendvorgeschriebene Gegendruck-Zusatzbremse.Dafür halfen Vereinsmitglie<strong>der</strong> und weitere Eisenbahnfreunde denSchienenweg hinauf zum Rennsteig wie<strong>der</strong> in einen sicher befahrbarenZustand zu bringen. Nach getaner, beim Ausholzen recht mühevollerArbeit wurden die Pendelfahrten mit zwei Reisezugwagen imOriginal-DR-Lack von DB Regio ein voller Erfolg.Ein Fragezeichen steht hinter dem Einsatz <strong>der</strong> Berglok 94 1292, diedemnächst einer planmäßigen Untersuchung bedarf, ohne dass diefinanziellen Mittel bisher dafür bereitstehen. Das Dampfross ist imIlmenauer Lokschuppen untergebracht, wo auch <strong>der</strong> vereinseigenehistorische Personenwagen Typ Di-21 aufgearbeitet wird.Fleißiges Paradepferd vor „Rodelblitz“und im ElstertalEine dritte gute Adresse für Dampfnostalgie in Thüringen ist die InteressengemeinschaftEisenbahn (IGE) Werrabahn Eisenach e.V. Mit<strong>der</strong> Lok 91 6580 hatte es Anfang <strong>der</strong> 90er Jahre in Eisenach begonnen;hiesige Bahnbetriebswerker nahmen sich ihr an und organisiertenSon<strong>der</strong>fahrten mit <strong>der</strong> Lokomotive, die heute, wie schon zu lesen,Nostalgisch: Dampflok-Männer und Kräuter-Frauen vom Thüringer Wald.Hübscher Dampfzug vor ebensolcher thüringischer Kulisse in Paulinzella.18


Harmonisch in Thüringer Landschaft: Eisenbahnviadukt mit dampflokbespanntem Reisezug.zum nicht betriebsfähigen Museumsparkin Arnstadt gehört. Nacheinem Zwischenspiel mit <strong>der</strong>Lok 52 8039 ist es heute die52 8075, welche die EisenacherBahnenthusiastenmit Hingabe pflegen.Das Paradepferd hat es mithoher Zuverlässigkeit schonbei zahlreichen Son<strong>der</strong>zugfahrtenzur Freude vieler Eisenbahnfreundeund Beobachteran den Strecken, so zwischenEisenach, Meiningen undKaltennordheim, dankenkönnen. Die Sommerfahrtenim Elstertal von Gera nachGreiz und weiter bis Weischlitzund Adorf sindebenso wie die „Rodelblitz“-Zügein den ThüringerWald zwischen Eisenach,Oberhof undArnstadt zu einem Begriffgeworden für aktive Dampfnostalgiein Thüringen. Nichtzuletzt durch eine beispielhafteWerbung vor Ort könnenDB Regio und <strong>NVS</strong> eine sehrgute Fahrgast-Resonanz verzeichnen.Nostalgie-Express –Dampflokwerksbesuch –Bahntag –Dampf-RegionalBahnWeitere Aktivitäten gehen vom DB-Museum Nürnberg aus, <strong>der</strong>enSchnellzugdampflok 01 1100 in Zusammenarbeitmit den Rendsburger Eisenbahnfreundenim DampflokwerkMeiningen frisch hauptuntersuchtwurde und damit wie<strong>der</strong> für Son<strong>der</strong>fahrtenzur Verfügung steht. Ihre Premierehatte die Lok am 20. Mai 2001auf <strong>der</strong> Thüringer Magistrale Eisenach– Erfurt – Weimar mit dem nostalgischenResidenzstadt-Express „MariaPawlowna“.Schon zur Tradition geworden sinddie alljährlichen Dampfloktage inMeiningen, nun schon zum siebentenMale, am 1./2. September:mit Lokausstellung und Besichtigungdes Dampflokwerkes, Fachvortrag sowie<strong>der</strong> Möglichkeit, die Urkunde eines „Ehrenlokführers“zu erwerben. Wie immertrafen zu diesem Termin auch Son<strong>der</strong>zügeein. Eine Woche später folgte <strong>der</strong>Bahntag in Eisenach mit großerFahrzeugausstellung, dieu.a. die Eisenbahn-19


Nur wer gut schmiert, <strong>der</strong> auch gut fährt: Werrabahn-Lokheizer beim Abölen des Triebwerks <strong>der</strong> 52er Dampflok.freunde Weimar mit ihren gepflegten Lokomotiven bestückten. Undnahtlos, beginnend am 15./16. September, fügt sich die traditionelleDampf-Regionalbahn Gera Hbf – Adorf/V. durchs Tal <strong>der</strong> Weißen Elsteran. Der Dampfzug mit Imbiss und Souvenirverkauf an Bord verkehrtan den weiteren vier Herbstwochenenden und ist mit Fahrkartennach DB-Tarif (einschließlich Schönes-Wochenende-Ticket,Thüringenticket und BahnCard) nutzbar. Für das beson<strong>der</strong>e Erlebniszahlen Erwachsene für Hin-und Rückfahrt nur 7 Mark mehr (Dampfzuschlag),Kin<strong>der</strong> 3 Mark.Am 9. Dezember startet die IGE Werrabahn mit ihrer Dampflok abEisenach zur Saisonabschlussfahrt.Kontakte:För<strong>der</strong>verein Bw Arnstadt hist. e.V.,Postfach 10 11 22, 99011 ErfurtTelefon: 0 36 28/79942,Fax: 0 36 28 / 56 03 70Dampfbahnfreunde Mittlerer Rennsteig e.V.,Oberstraße 51A, 98714 StützerbachTelefon: 03 67 84/50844www.rennsteigpark.deBSW-Freizeitgruppe undIGE Werrabahn Eisenach e.V.,Postfach 1337, 99803 EisenachTelefon: 01 71/9028354(Mo-Fr 18 - 20 Uhr),Fax: 03 69 20/80227e-mail: Infoaige-werrabahn-eisenach.deBSW-Freizeitgruppe Thüringer Eisenbahnvereine.V.,Postfach 05, 99001 ErfurtDampflokwerk Meiningen,Am Flutgraben 2, 98617 Meiningenwww.dampflokwerk.de(Info www.ige-werrabahn-eisenach.de) JocGroße Aufmerksamkeit erregte am 20. Mai <strong>der</strong> kulturvolle Residenzstadt-Express"Maria Pawlowna" mit Schnellzugdampflok und Wagen des "Blauen Enzian", hier bei<strong>der</strong> Ausfahrt im Erfurter Hauptbahnhof nach Weimar.20


Jubiläum 2001Namensgebung zum 125. Geburtstag <strong>der</strong> StreckenGotha – Ohrdruf und Fröttstädt – FriedrichrodaNeu: Ohratalbahnund Friedrichrodaer BahnMehr Reisekomfort kommt mit neuen SchienenfahrzeugenDas Jahr 2001 bescherte wie<strong>der</strong>um Thüringer Eisenbahnjubiläen: das125. <strong>der</strong> Strecke Gotha – Ohrdruf (heutige KBS 572 Gotha – Georgenthal– Gräfenroda) sowie die 125. Wie<strong>der</strong>kehr <strong>der</strong> Eröffnung <strong>der</strong> BahnlinieFröttstädt – Friedrichroda (KBS 606).Am 7. Mai 1876 wurde die 17,31 km lange Bahnstrecke von Gotha nachOhrdruf eröffnet. An diesem Tag empfing eine begeisterte Menschenmengeam schön geschmückten Ohrdrufer Bahnhof den ebensofestlich dekorierten Eröffnungszug mit vielstimmigen „Hurra!“. Ein hoffnungsvolles„Glück auf!“ entbot Bürgermeister Strenge und fügte hinzu:„Heute bringt die ersehnte Lokomotive auf neuer Bahn frisches Lebenin das stille Tal <strong>der</strong> Ohra, eine <strong>der</strong> ältesten Kulturstätten des ThüringerLandes, heute ruft die Lokomotive zu regerem Geschäftsverkehr, zuneuem Mut für Handel und Wandel, für Gewerbe und Industrie …“An<strong>der</strong>entags erfolgte die offizielle Aufnahme des Betriebs. Die anfänglichwerktäglich drei (aus Personen- und Güterwagen) gemischten Zugpaareführten die 2. bis 4. Wagenklasse. Nur wenn <strong>der</strong> Herzog von Gothabzw. sein Hofstaat die Bahn benutzte, wurde die 1. Wagenklasse bereitgestellt.An Sonn- und Feiertagen verkehrten noch zwei weitereZugpaare mit 30 km/h Höchstgeschwindigkeit zwischen Gotha undOhrdruf.Zur Bahneröffnung sollen noch nicht alle Stationsgebäude (BahnhöfeOhrdruf und Georgenthal, Haltestelle Emleben) fertiggestellt gewesenund die Billette u.a. im „Gasthaus zum Thüringer Wald“ verkauft wordensein. Die Betriebsführung auf <strong>der</strong> Strecke hatte die ThüringischeEisenbahn-Gesellschaft (ThEG) mit eigenen Fahrzeugen auf Rechnung<strong>der</strong> Gotha-Ohrdrufer-Eisenbahn-Gesellschaft (GOEG) übernommen.Eine Beson<strong>der</strong>heit war hier <strong>der</strong> Einsatz von Doppelstock-Personenwagen<strong>der</strong> 2. und 3. Klasse, die allerdings schon 1880 durch neue, kleinereWagen ersetzt wurden.Mit <strong>der</strong> Gotha-Ohrdrufer Eisenbahn gelangten nun die im ThüringerWald Erholung suchenden Touristen bequemer und schneller ans Ziel.Ohrdruf <strong>als</strong> (vorläufiger) Endpunkt <strong>der</strong> Bahn hatte Anschluß an die Personenpost,mit <strong>der</strong> die Reisenden weiter in Richtung Oberhof-Suhl o<strong>der</strong>Arnstadt fuhren. Obwohl sich <strong>der</strong> Verkehr recht gut entwickelte, nötigtendie hohen Betriebskosten ständig staatliche Zuschüsse ab. Bereitsab 1882 führte die ThEG auf <strong>der</strong> Linie Gotha – Ohrdruf den Secundärbahnbetriebin, mit dem u.a. die Bewachung weniger frequentierterWegeübergänge eingespart wurde.Per Staatsvertrag von 1887 übernahm die preußische Staatsbahn diebeiden Secundärbahnen Gotha – Ohrdruf und Fröttstädt – Friedrichrodaschulden- und lastenfrei und verpflichtete sich gleichzeitig, dieseStrecken zu verlängern bzw. zu weiteren Bahnbauten im Herzogtum.Dabei wurde auch das ursprüngliche Projekt wie<strong>der</strong> aufgegriffen, dieBahn von Ohrdruf über Gräfenroda nach Elgersburg zu verlängern. Problemebereitete noch die Steigung zwischen Frankenhain und Gräfenroda… Später wurde Gräfenroda <strong>als</strong> Endpunkt <strong>der</strong> sogenannten Waldsaumbahnbestimmt, welche von Friedrichroda bzw. Fröttstädt kommend,bei Georgenthal in die Ohrdrufer Strecke einmünden sollte.Die dann bis Gräfenroda um 18,39 weitere Streckenkilomter verlängerteBahnlinie wurde am 1. November 1892 mit den Haltestellen Luisenthal,Crawinkel, Frankenhain und Gräfenroda-Herrenmühle (später Gräfenroda-Süd,ab 1929 Gräfenroda-Ort) <strong>als</strong> norm<strong>als</strong>purige Bahn untergeordneterBedeutung dem öffentlichen Verkehr übergeben.Durch die weiteren wechselvollen Jahrzehnte führt das ebenso informativewie unterhaltsame Büchlein „Aus <strong>der</strong> Geschichte <strong>der</strong> NebenbahnGotha – Gräfenroda“ von Mario und Horst Möller, passend zum Jubiläumin diesem Jahr erschienen im Verlag Rockstuhl Bad Langensalza.Die Historie <strong>der</strong> Fröttstädt-Friedrichrodaer Strecke ist nachzulesen imBuch mit dem Titel „Von <strong>der</strong> Waltershäuser Pferdebahn zur Waldsaumbahn“,das gleichfalls <strong>der</strong> Verlag Rockstuhl herausbrachte.Beide Streckenjubiläen wurden in den Anliegerkommunen mit Unterstützung<strong>der</strong> <strong>NVS</strong> würdig begangen und dabei auch Namenswettbewerbeausgelobt. Die Jury entschied sich für die neue identifikationsstiftendeBezeichnung „Ohratalbahn“ für die Strecke Gotha – Ohrdruf –Gräfenroda, die bald auch wie<strong>der</strong> auf voller Länge befahren wird undfür die Bezeichnung <strong>der</strong> Strecke Fröttstädt – Friedrichroda <strong>als</strong> „FriedrichrodaerBahn“. Auf beiden Strecken kommen bald die mo<strong>der</strong>nenTriebwagen VT 641 zum Einsatz und werden zu einer deutlichen Attraktivtätssteigerungbeitragen.In Reinhardsbrunn-Friedrichroda.Bild oben: die Ohratalbahn zwischen Crawinkel und Gotha.21


Blick zum NachbarnStadt übernimmt BahnstreckeDessau-Wörlitzer Eisenbahn reaktiviert –Beispiel auch für Thüringen?Auf <strong>der</strong> 1894 erbauten Strecke Dessau – Wörlitz wurde <strong>der</strong> Personenverkehrin den 60er Jahren eingestellt und 1982 durch die DeutscheReichsbahn wie<strong>der</strong> aufgenommen. Zum abermaligen Jahrhun<strong>der</strong>twechselwar aufgrund des technischen Zustands und infolge <strong>der</strong> eingeschränktenBrückentragfähigkeit von nur 12-13 t sowie auf 30bzw. auf den Brücken 10 km/h reduzierten Streckengeschwindigkeiteine Sanierung unumgänglich. Die Kosten dafür wurden auf 18,5 MillionenMark geschätzt, ein Drittel <strong>der</strong> Summe allein für die Brückenerneuerung.Dazu gewährte das Land Sachsen-Anhalt im Rahmeneines Son<strong>der</strong>för<strong>der</strong>programms einen 100%igen Baukostenzuschuss.Nachdem die DB Netz AG das Stillegungsverfahren nach § 11 AEGeingeleitet hatte, gab es drei Infrastruktur-Übernahme-Interessenten:Anhaltische Bahn (För<strong>der</strong>verein), Deutsche Regional-Eisenbahn,die Regionalbahn Bitterfeld. Die Stadt Dessau stellte beim Land denAntrag auf Anwendung des § 26 BENeuglG.Daraufhin nahmen die zuständigen Landesbehörden unter Einbeziehung<strong>der</strong> Stadt Dessau die entsprechenden Verhandlungen mit DBNetz auf.Nach den Vorplanungen vom Sommer des Jahres konnte im Oktober1998 mit dem Ausbau <strong>der</strong> 19 km langen Strecke nach VDV-Standard(für 50-60 km/h, Brücken 30 km/h) begonnen werden. Die Sanierungfür Streckenklasse A (16 t) erfolgte in zwei Teilpaketen: Strecke undBrücken. Während <strong>der</strong> Oberbau nach Plan Ende September 1999 erneuertwar, verzögerte sich die Brückensanierung bis zum Oktober2000. Die Bauwerke mussten nämlich komplett erneuert werden. Dieentstehenden Mehrkosten übernahm das Land. Die Streckenerneuerungerfor<strong>der</strong>te finanzielle Aufwendungen in Höhe von 29,9 MillionenMark. Damit wurden außerdem saniert bzw. neugebaut: einGleisdreieck in Oranienbaum, drei Haltepunkte, vier Halbschrankenanlagen,ein neuer Bahnsteig in Dessau Hbf samt Gleisverbindungzum DWE-Netz.Bei <strong>der</strong> Sanierung <strong>der</strong> Dessau-Wörlitzer Eisenbahn durch ein Gleisbauunternehmenwaren insgesamt 153 ABM-Kräfte beschäftigt, 60davon über ein Jahr lang ständig. Als Träger dieser Maßnahmen fungiertedie Stadt Dessau (Tiefbauamt).Die kommunale Dessauer Verkehrs GmbH (DVG) übernahm die Infrastrukturund gründete zu diesem Zwecke eine Eisenbahninfrastrukturgesellschaft.Die Bahnhöfe (Empfangsgebäude) verblieben imEigentum <strong>der</strong> DB Station & Service AG, es erfolgte lediglich eineÜbertragung <strong>der</strong> Bahnsteigkanten. Verpflichtungen wurden für 15Jahre Schienenpersonenverkehr auf <strong>der</strong> Strecke sowie 30 Jahre Betrieb<strong>der</strong> Infrastruktur abgegebenDer Anhaltischen Bahngeselllschaft mbH (ABG) obliegt nach Vergabe<strong>der</strong> Verkehrsleistung nun die Betriebsdurchführung. Weitere Anbieterwaren die Deutsche Regionalbahn (DER), DB Regio sowie RegionalbahnBitterfeld.Der Bahnbetrieb wurde am 24. Mai 2001 mit angemieteten Triebwagenaufgenommen und seit dem 28. Juni wird die Bahn wie<strong>der</strong> regelmäßigim Saisonverkehr befahren: bis zum 12. August täglich sowiebis zum 11. November mittwochs, samstags/sonntags und an Feiertagen.Die Fahrzeit <strong>der</strong> Züge beträgt 35 Minuten, die Anschlüsse sind inDessau auf die RegionalExpresse aus Berlin und Magdeburg ausgerichtet,eine Bus-Bahn-Abstimmung wird ebenso angestrebt wie einmaßgeschnei<strong>der</strong>tes Tourismuskonzept.ABG-Schienenbus-Doppel auf <strong>der</strong> neuen Dessauer Muldebrücke. – Bild oben:Son<strong>der</strong>zug in Oranienbaum.22


Regiosprinter <strong>der</strong> Vogtlandbahn auf <strong>der</strong> Fahrt von Gera nach Zeulenroda bei Weida. Die Vogtlandbahn ist im Oktober 2001 schon fünf Jahre unterwegs, in Thüringen seit 1998.Herausgeber:Herstellung:Fotografien:<strong>NVS</strong> – Nahverkehrsservicegesellschaft Thüringen mbHTschaikowskistraße 11 · 99096 ErfurtHans-Jürgen Barteld, REDAKTION & VERLAG GeraFörster & Borries GmbH / COLOR-DRUCK ZWICKAU GmbH & Co. KGAlstom LHB, Frank und Hans-Jürgen Barteld, Sigrun Broschardt, Rudolf Heym, Volker Jacobi, <strong>NVS</strong>,Jochen Schmidt, Michael Schumann, Thomas Splittberger, STBNachdruck bzw. Nutzung in elektronischen Medien, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Herausgebers.

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