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REGIOTAKTET H Ü R I N G E RDAS MAGAZIN DER <strong>NVS</strong> THÜRINGENVorgeschmack:Süd·Thüringen·Bahn kommtHochgenuss:Harzer Schm<strong>als</strong>purbahnen-Nahverkehr


Neues im Fahrplan 2001/02 (ab 10. Juni):Einige VerbesserungenMit dem neuen Fahrplan, gültig ab 10. Juni 2001, gibt es wie<strong>der</strong> einige Neuerungen bzw.Verbesserungen, so auf folgenden Kursbuchstrecken (KBS):KBS 575/569 Eisenach – Meiningen – Eisfeld• Zu je<strong>der</strong> Stunde ein Zug durch nun stündliches StadtExpress-System mit Halt an allenZugangsstellen.• Anschlüsse in Eisenach an das stündliche Fernverkehrskreuz in und aus den RichtungenFrankfurt/Ruhrgebiet sowie Leipzig/Berlin/Dresden.• In Hildburghausen stündliche Zugkreuzungen - damit Voraussetzung für optimale Bus-Bahn-Verknüpfung geschaffen.• Zwischen Meiningen und Grimmenthal 2-stündlicher-Shuttle-Verkehr, <strong>der</strong> in Grimmenthaljeweils Übergang auf die RE-Linie Erfurt – Schweinfurt (in beiden Richtungen) gewährt.KBS 570 Erfurt – Meiningen/Schweinfurt• RegionalExpress-Halt Rentwertshausen wie<strong>der</strong> eingerichtet, somit direkte Fahrmöglichkeitenzur Landeshauptstadt und dort Anschluß an den Fernverkehr in und aus RichtungBerlin.• Zusätzliche Spätleistung von Meiningen (ab 21.25 Uhr) nach Erfurt; bisherige FrühverbindungArnstadt – Meiningen nun bereits ab Erfurt.• Linienbeschleunigung durch leicht geän<strong>der</strong>te Taktlagen <strong>der</strong> RB Erfurt – Meiningen sowieEinsatz spurtstarker Regio-Shuttle-Triebwagen mit bis zu 19 Minuten kürzeren Fahrzeiten.• Süd·Thüringen·Bahn erbringt RB-Leistungen zwischen Erfurt und Meiningen.KBS 566 Erfurt – Ilmenau• Zusätzliches Zugpaar Ilmenau – Erfurt – Ilmenau <strong>als</strong> Spätverbindung;Semesterticket für Technische Universität Ilmenau in Vorbereitung.KBS 559 Pößneck unt Bf – Orlamünde• 2-Stunden-Taktverkehr direkt nach Jena mit Anschluß an die ICE-Züge nach Berlin inJena-Paradies bei Übergangszeiten von 8 bzw. 10 Minuten.KBS 604 Erfurt – Leinefelde• Wie<strong>der</strong> Regional-Express-Halt Silberhausen, damit 40 täglich benutzbare Züge (RB/RE)– Voraussetzung: Busanschluß aus/in Richtung Dingelstädt zu jedem Zug.Bahnhof Saalfeld wird attraktives Verkehrszentrum:Mo<strong>der</strong>nes Ensemble für Bus und Bahn„Der Bahnhof Saalfeld soll ein Schmuckstück werden“ titelte die OSTTHÜRINGER ZEITUNGzum gemeinsamen Vorhaben von Deutscher Bahn AG und Stadt Saalfeld, bei dem <strong>der</strong> Personenbahnhofum- und ein Zentraler Omnibusbahnhof (ZOB) neugebaut werden. Dabeiwird <strong>der</strong> Westtrakt des jetzigen Bahnhofsgebäudes bis zum Eingang Empfangshalle abgerissen.An seiner Stelle entsteht <strong>der</strong> überdachte Mittelsteig des ZOB. Künftig können dieFahrgäste trockenen Fußes vom Bus zur Bahn o<strong>der</strong> umgekehrt wechseln.Als Hauptzugang zum Bahnhof wird <strong>der</strong> jetzige Eingang mit einem repräsentativen Glasbogenumbaut. In den Flachbauten rechts und links <strong>der</strong> gläsernen Halle kommen DB-Reisezentrumund Läden unter, in <strong>der</strong> alten Halle ein Minimarkt, Bistro und Toiletten, alles behin<strong>der</strong>tengerecht.Autovermietung und weitere Serviceeinrichtungen komplettieren dasAngebot. Mo<strong>der</strong>ne Leit- und Informationssysteme erleichtern die Orientierung.Dafür investiere die DB AG 4,1 Millionen Mark, erklärte <strong>der</strong>en Konzernbeauftragter fürThüringen, Gerold Brehm, und setze damit das i-Tüpfelchen auf die bisherige Mo<strong>der</strong>nisierung.Bahnsteige und Personentunnel wurden bereits erneuert. Etwa 7 Millionen Mark kostet<strong>der</strong> ZOB, zu 90 Prozent geför<strong>der</strong>t durch Bund und Freistaat Thüringen.Damit erhält Saalfeld ein Verkehrszentrum, das seiner Bedeutung <strong>als</strong> wichtiger Knoten imThüringer Eisenbahnnetz und <strong>als</strong> regionaler ICE-Halt entspricht. Bahn und Stadt legengroßen Wert auch auf ein attraktives Umfeld, um so mittelfristig den Bahnhofsbereich entwickelnund städtebaulich aufwerten zu können.Bahnsteig und Zugang in freundlichem UmfeldBahnhof Rentwertshausen:GepflegtesUmfeld –Mehr Zughalte –Direkt zum BusRentwertshausen und die Bahn kamensich (wie<strong>der</strong>) näher. Zum einen,weil im vorigen Jahr die bis dahin vernachlässigtenAußenanlagen in Ordnunggebracht wurden. Doch wasnützt ein schönes Bahnhofsgelände,wenn hier nur wenige Züge – zuletztallein die Regionalbahnen (RB) - halten,fragten sich die Rentwertshäuser.Bürgermeister Hans-Dieter Bracherkonnte <strong>als</strong>bald auch ein weiteres Lobaussprechen: Durch Vermittlung <strong>der</strong><strong>NVS</strong> nahm die Deutsche Bahn AGweitere Zughalte – <strong>der</strong> RegionalExpresse(RE) - in den Fahrplan auf.Fortan wird die Station Rentwertshausenwie<strong>der</strong> zu je<strong>der</strong> Stunde vonZügen <strong>der</strong> Linien Erfurt – Schweinfurtund Meiningen – Schweinfurt bedient.Mehr noch: Nach erfolgter Abstimmungmit dem Landkreis <strong>als</strong> Trägerdes ÖPNV klappt es auch mit demdirekten Übergang vom Bus zur Bahnund umgekehrt. Die Fahrgäste sinddankbar, die Eisenbahn zählt spürbarerzum öffentlichen Leben in Rentwertshausenund Umgebung.Kurzer Weg vom Bus zur Bahn3


10 Jahre Neue Erfurter Bahn:Gefragter Dienstleister im NahverkehrNeuer Betriebshof – Tochter S·T·B gestartetMinisterialdirigent Dr. Hans-Dieter Wolkwitz mit demsymbolischen Schlüssel für den ersten S·T·B-Regio-Shuttle (oben). - Glückwünsche an EIB-GeschäftsführerinHeidemarie Mähler und AufsichtsratsvorsitzendenDietrich HagemannMo<strong>der</strong>nesDomizilfür dieRegio-ShuttleDie Erfurter Industriebahn(EIB), das – wie<strong>der</strong> Name schon sagt– ehemalige branchenreineGüterverkehrsunternehmen,hat sich zu einemrundum mo<strong>der</strong>nen,zukunftsorientiertenDienstleister gewandelt.Mit Erfolg. 1995<strong>als</strong> öffentliche, nichtbundeseigene Eisenbahnanerkannt,stand <strong>der</strong> „großenFahrt“ nichts mehr imWege und drei Jahrespäter startete <strong>der</strong> ersteRegio-Shuttle zuseiner Jungfernfahrtvon Erfurt ins Eichsfeld– Einstieg in denSchienenpersonennahverkehr (SPNV). Schon im ersten Nahverkehrsjahrwaren 630.000 Fahrgäste zufriedene Kunden <strong>der</strong> EIB. 1999 stiegdie Zahl, u.a. durch die Linienverlängerung bis Kassel, auf über eineMillion.Zusammen mit <strong>der</strong> Hessischen Landesbahn (HLB) gründete die EIBdas Tochterunternehmen Süd·Thüringen·Bahn (STB). Deren erster Regio-Shuttlewurde zur Einweihung des neuen EIB-Betriebshofes am28. November 2000 übergeben, passend zum „10jährigen“ <strong>der</strong> NeuenErfurter Bahn. Das ebenso würdig wie bunt ausgestaltete Jubiläumwar gezeichnet vom Stolz auf „ein Unternehmen, das durch seine visionäreKraft, seinen Zusammenhalt und seinen steten Willen, neueHorizonte zu erobern, ein beredtes Beispiel für den Mut, das KönnenHistorischer Moment: Einfahrt in den neuen Betriebshof4


und die greifbare Erfolgsfähigkeit <strong>der</strong> Menschen in den neuen Län<strong>der</strong>ndarstellt“. Fazit des Tages: Mit guten Konzepten gehört dem Verkehrauf <strong>der</strong> Schiene ganz sicher die Zukunft.Bis Juni fährt die Süd·Thüringen·Bahn imAuftrag von DB Regio, dann eigenständig –auch zwischen Erfurt und MeiningenDie im Aufbau begriffene Süd·Thüringen·Bahn übernahm, vorerstnoch im Auftrag von DB Regio, mit Jahresbeginn die Bedienung <strong>der</strong>Linie Wernshausen – Schmalkalden – Zella-Mehlis (KBS 573) und ab1. März alle SPNV-Leistungen auf den KBS 569/575 zwischen Eisfeldund Eisenach. Offiziell und eigenständig nimmt die STB den Betriebzum Fahrplanwechsel im Juni auf. Gemäß Verkehrsvertrag mit demGern erwartet: die Süd·Thüringen·BahnParade: „alte“ Industriebahn, neue Erfurter Bahn und Tochter S·T·BAuffor<strong>der</strong>ung durch das Eisenbahn-Bundesamtvom Mai 2000durch die DB Netz AG nicht instandgesetztsind, greift die mitBedacht aufgenommene Klauseldes vom Land Thüringen mit <strong>der</strong>STB abgeschlossenen Vertrages,wonach die Bahngesellschaft„ersatzweise Leistungen auf <strong>der</strong>Regionalbahn-Linie Erfurt – Meiningenerbringt, wenn ohne Verschuldendie Betriebsaufnahmeim ‚Sonneberger Netz‘ zum FahrplanwechselJuni 2001 nichtmöglich ist“.Freistaat Thüringen wird das noch junge Unternehmenbis 2016 jährlich ca. 2 Millionen ZugkilometerSPNV-Leistungen im Südthüringer Netz erbringen.Die Vereinbarung vom Februar 2000 sah Regionalbahnverkehrim 2-Stunden-Takt zwischen Sonnebergund Eisfeld sowie nach Probstzella (KBS564) mit einer stündlichen Verdichtung im (bishereinzigen sanierten) Abschnitt Sonneberg –Lauscha mit Weiterführungnach dem über dreiJahrzehnte nicht bedientenNeuhaus amRennweg vor. Dadiese <strong>der</strong>zeit (außerdem Teil Sonneberg– Lauscha) gesperrtenStrecken trotz


SPNV-Angebot auf schmaler Spur zwischen Nordhausen Nord und Ilfeld alles an<strong>der</strong>e denn schm<strong>als</strong>purig:Kleine Bahn ganz großFortsetzung <strong>der</strong> erfolgreichen Partnerschaft mit den HSB –Zweiter Verkehrsvertrag bringt weitere VerbesserungenRobuste Dampfloks und mo<strong>der</strong>ne Leichttriebwagen,Eisenbahnromantik und angenehmen Personennahverkehrauf <strong>der</strong> Schiene – beides bietet die HarzerSchm<strong>als</strong>purbahnen GmbH (HSB) ihren Fahrgästen aufdem insgesamt 131 km langen Streckennetz zwischenWernigerode, Brocken und Nordhausen. Nicht nur zumGefallen <strong>der</strong> Touristen. Ein attraktives „Alltags“-Angebotwurde mit Unterstützung des Freistaates Thüringenauf dem Abschnitt Nordhausen Nord – Ilfeld geschaffen.Grundlage dafür ist <strong>der</strong> Vertrag zur Erbringungeines bedarfsgerechten, leistungsfähigen Schienenpersonennahverkehrs(SPNV). Er trat am 1. Januar2001in Kraft, hat eine Laufzeit von fünf Jahren und ersetztden bereits erfolgreich verwirklichten Verkehrsvertragvom Dezember 1996. Darin hatte <strong>der</strong> FreistaatThüringen die HSB beauftragt, den SPNV im RaumNordhausen Nord – Ilfeld durchzuführen.Ministerpräsident Dr. Bernhard Vogel übergibt zwei Neubautriebwagen an die HSB –im Modell und echtWirtschaftsminister Franz Schuster (links) und HSB-Geschäftsführer Matthias Wagenerunterzeichnen den VerkehrsvertragBequem und komfortabel:Neue Haltepunkte, mo<strong>der</strong>ne TriebwagenIm Rahmen des Vertrages wurden hier die neuen Haltepunkte– Nie<strong>der</strong>sachswerfen Hercules Markt– Nie<strong>der</strong>sachswerfen Ilfel<strong>der</strong> Straße und– Ilfeld Schreiberwieseeingrichtet, um den Reisenden den Zugang zur Bahn zu erleichtern.Mit finanzieller Unterstützung des Landes Thüringen beschaffte dieHSB 1999 Neubautriebwagen für den Einsatz im täglichen SchülerundRegionalverkehr zwischen Nordhausen Nord und Ilfeld. Mit den„Einsteigen bitte!“ in die mo<strong>der</strong>nen HSB-Nahverkehrszüge zwischen Nordhausen Nord und Ilfeld6


– weitere Gleissanierung zur Erhöhung des Fahrkomforts und <strong>der</strong>Streckengeschwindigkeit (567.250 DM) verbunden mit– technischer Sicherung <strong>der</strong> Bahnübergänge (BÜ Ilfeld, km 9,485:150.000 DM)– Einführung des signalisierten Zugleitbetriebes (1,125 Mio DM)Damit einhergehend werden wie<strong>der</strong>um Haltepunkte neu eingerichtet,und zwar– Hesserö<strong>der</strong> Straße sowie– Richarda-Huch-Straße im Stadtgebiet NordhausenAm neuen Haltepunkt Nie<strong>der</strong>sachswerfen Hercules Marktmo<strong>der</strong>nen Fahrzeugen konnte die Reisequalität wesentlich verbessertwerden, die Fahrgäste quittierten dies dankbar. Bereits 1997, im erstenJahr des erweiterten SPNV, konnte im Bereich Nordhausen gegenüberdem Vorjahr eine Steigerung<strong>der</strong> Fahrgastzahlen um 53Prozent verzeichnet werden.Neben dem Ausbau des Kreuzungsbahnhofs Nordhausen-Krim<strong>der</strong>ode,vom Freistaat geför<strong>der</strong>t mit ca. 0,5 Mio DM, ist die herausragendsteMaßnahme die Verlängerung <strong>der</strong> Schm<strong>als</strong>purgleise bis auf den NordhäuserBahnhofsvorplatz. Hier können die Fahrgäste bald direkt in dieStraßenbahn, die Züge <strong>der</strong> Deutschen Bahn AG o<strong>der</strong> in die Regionalbusseumsteigen (siehe auch S. 12).För<strong>der</strong>mittel desFreistaates fürInfrastrukturausbauMit erheblichen Investitionenwurden Gleisanlagen saniert undBahnübergänge technisch gesichert.Zur weiteren Verbesserung<strong>der</strong> Infrastruktur sieht <strong>der</strong> Vertragbis zum Ende des Jahres 2005 vor(jeweils mit För<strong>der</strong>mittelanteil desFreistaates Thüringen):Die HSB-Neubautriebwagen im Bahnhof Nordhausen NordWie<strong>der</strong> gute Geschäftsbilanz:HSB <strong>als</strong> Millionär bei FahrgästenMehr <strong>als</strong> 1,1 Millionen Fahrgäste fuhren im Jahr 2000 mit den Zügen<strong>der</strong> Harzer Schm<strong>als</strong>purbahnen GmbH (HSB), was eine abermaligeleichte Steigerung bedeutet. Damit konnte die renommierte Privatbahngesellschaft,an <strong>der</strong> neben den Landkreisen Wernigerode,Quedlinburg und Nordhausen 20 Kommunen in Sachsen-Anhalt undThüringen beteiligt sind, das vergangene Geschäftsjahr wie<strong>der</strong> erfolgreichabschließen; auch die Umsatzerlöse erreichten das hoheNiveau des Vorjahres.Im Bereich Wernigerode nutzten 776.000 Fahrgäste die Bahnen, imGebiet um Gernrode mehr <strong>als</strong> 86.000. Im Bereich Nordhausen, wozwischen Nordhausen Nord und Ilfeld <strong>der</strong> Schüler- und Berufsverkehrhauptsächlich mit den im Jahr 1999 angeschafften mo<strong>der</strong>nenTriebwagen bedient wird, erreichte die Zahl <strong>der</strong> Fahrgäste 223.000- nach 208.000 im Jahr 1997 mit Aufnahme des erweiterten SPNVsowie jeweils 220.000 in den beiden Folgejahren.Mit den Zügen des Son<strong>der</strong>reise- und Ausflugsverkehrs waren mehr<strong>als</strong> 29.000 Gäste aus dem In- und Ausland unterwegs. Im Güterverkehr,wo die HSB hauptsächlich Schotter für große Bauvorhaben <strong>der</strong>DB Netz AG transportiert, gab es im letzten Jahr einen starken Rückgang,<strong>der</strong> auf die eingeschränkte Bautätigkeit im Lande zurückzuführenist.Auf gutem Kurs: HSB-Nahverkehr in Thüringen7


Über hun<strong>der</strong>t JahreHarzer Schm<strong>als</strong>purbahnen:Aus Erfahrung gut:-Mit dem Zug auf den Brocken – die Attraktion <strong>der</strong> HSBAm 27. März 2001 jährte sich zum102. Male die Eröffnung <strong>der</strong> Harzquer-und Brockenbahn. Das 100erJubiläum feierte die HarzerSchm<strong>als</strong>purbahnen GmbH ganztraditionsbewußt gemeinsam mitihren Stammfahrgästen, Geschäftspartnern,Landes- und Kommunalpolitikernsowie vielen begeistertenBesuchern aus nah und fern. Überwältigend war bereits die Auftaktveranstaltungu.a. mit <strong>der</strong> nachgestellten historischen ersten Fahrt zumBrocken. Zahlreiche weitere Veranstaltungen im Jubiläumsjahr sahenmehrere Zehntausend zufriedene Gäste. Ein Höhepunkt war die zweitägigeGeburtstagsparty am Bahnhof Nordhausen Nord, feierte dochgleichzeitig die Nordhäuser Straßenbahn ihr 99jähriges Bestehen. Hierbeiübergab unter dem Beifall <strong>der</strong> Festteilnehmer Thüringens MinisterpräsidentDr. Bernhard Vogel die beiden vom Freistaat geför<strong>der</strong>tenneuen Triebwagen vom Fahrzeugbau Halberstadt an die HSB.Die Harzer Schm<strong>als</strong>purbahnen GmbH übernahm am 1. Februar 1993 <strong>als</strong>erste nichtbundeseigene Eisenbahngesellschaft mit regelmäßigem Reisezug-und Güterverkehr in den neuen Bundeslän<strong>der</strong>n den Betrieb von<strong>der</strong> Deutschen Reichsbahn. Die HSB agiert seither <strong>als</strong> regionaler Träger<strong>der</strong> Harzer Schm<strong>als</strong>purbahnen: <strong>der</strong> früheren Nordhausen-Wernigero<strong>der</strong>Eisenbahngesellschaft (NWE/heutige Harzquer- und Brockenbahn) undGernrode-Harzgero<strong>der</strong> Eisenbahngesellschaft (GHE/heutige Selketalbahn).Aus ihrer Geschichte hier einige Stationen:1897 Freigabe des ersten Streckenabschnitts Nordhausen – Ilfeld <strong>der</strong>NWE1898 Eröffnung Ilfeld - Netzkater sowie Wernigerode – Drei AnnenHohne – Schierke1899 Einweihung Drei Annen Hohne – Benneckenstein (-Netzkater)und Schierke – Brocken1905 Eröffnung Eisfel<strong>der</strong> Talmühle – Stiege <strong>als</strong> Verbindung von NWEund GHW – ein Meilenstein <strong>der</strong> Verkehrsentwicklung im Harz1926 Neue Werkstatt am Bahnhof Wernigerode Westerntor – Einrichtungeines eigenen Kraftfahrbetriebes für den Linien- und Ausflugsverkehr;Symbol <strong>der</strong> Busse ist <strong>der</strong> „Harzer Roller“1936 Erster Triebwagen auf Strecke1945 Einschränkungen bzw. Einstellungen des NWE-Zugverkehrs aufgrunddes Drucks <strong>der</strong> sowjetischen Besatzer bis 19491946 Auf SMAD-Befehl endet GHE-Verkehr; Abbau <strong>der</strong> Gleisanlagenvon Stiege her in Richtung Gernrode. Übergabe <strong>der</strong> GHE in„Volkseigentum“1949 Enteignung <strong>der</strong> NWE durch SMAD, Übergabe von NWE und GHEan Deutsche Reichsbahn zur treuhän<strong>der</strong>ischen Verwaltung undNutznießung. Wie<strong>der</strong>eröffnung Gernrode – Straßberg1950 Wie<strong>der</strong>eröffnung Alexisbad – Harzgerode; Wie<strong>der</strong>aufbau Straßberg– Stiege scheitert1954 Anschaffung von 13 Babelsberger Neubaulokomotiven (bis1956) , die bis heute das maschinentechnische Rückgrat im HSB-Regelzugbetrieb bilden1961 Unterbrechung des Reisezugverkehrs auf <strong>der</strong> Strecke Schierke –Brocken bis 19911962 Einführung des Rollwagenverkehrs auf <strong>der</strong> Harzquerbahn1972 Harzquerbahn wird zum technischen Denkmal erklärt1981 Wie<strong>der</strong>aufbau Straßberg – Stiege (bis 1983)1984 Wie<strong>der</strong> regelmäßiger Reisezugverkehr zwischen Straßberg undStiege1991 Wie<strong>der</strong>aufnahme des Zugverkehrs zum Brocken; Gründung <strong>der</strong>HSBMit Volldampf von Nordhausen nach WernigerodeGepflegt und einladend: Bahnhöfe und Züge <strong>der</strong> HSB8


1992 Wie<strong>der</strong> fahrplanmäßiger Reisezugverkehr Schierke –Brocken1993 Übernahme <strong>der</strong> Selketalbahn, Harzquer- und Brockenbahnvon <strong>der</strong> DR durch HSB in regionale Trägerschaft; 8neue Reisezugwagen in Dienst gestellt1994 Unterzeichnung <strong>der</strong> „Län<strong>der</strong>verträge“ zwischen LandSachsen-Anhalt, Freistaat Thüringen und HSB, die denErhalt <strong>der</strong> Harzer Schm<strong>als</strong>purbahnen <strong>als</strong> technischesDenkmal, Touristenattraktion und Nahverkehrsmittelsowie für den Güterverkehr sichern1996 Eröffnung des Tourismus- und Informationszentrums imhistorischen Gebäude des Bahnhofs Nordhausen Nord;erster Neubautriebwagen 187 015 aus dem Werk Wittenbergezu Probefahrten;Unterzeichnung des Vertrages zwischen FreistaatThüringen und HSB zum Ausbau des Schienenpersonennahverkehrsim Bahnhof Ilfeld1997 Beginn des elektronischen Fahrkartenverkaufs bei <strong>der</strong>HSB1998 5.555.555 Fahrgast seit Bestehen <strong>der</strong> HSB; neues Rollbocksystemim Güterverkehr1999 100 Jahre Harzquer- und Brockenbahn2000 Neuer Verkehrsvertrag zwischen Freistaat Thüringenund HSBKommentiertEin Vorbild223.000 Fahrgäste im Jahr 2000 – die Zahl spricht fürsich: Mit ihrem attraktiven Nahverkehrsangebot zwischenIlfeld und Nordhausen befindet sich die Harzer Schm<strong>als</strong>purbahnenGmbH auf dem richtigen Weg. Während an<strong>der</strong>nortsschm<strong>als</strong>purige Bahnen kaum über den Charaktereiner besseren Touristikbahn hinauskommen o<strong>der</strong> allenfallsim Schülerverkehr Bedeutung haben, ist es hier gelungen,durch eine geschickte Kombination von neuen,dem tatsächlichen Fahrgastaufkommen angepasstenTriebwagen, einem attraktiven Fahrplan und neuen Haltepunktenan Stellen, an denen die Fahrgäste sie brauchen,Menschen dazu zu bewegen, vom Auto o<strong>der</strong> vom Bus aufdie Bahn umzusteigen.Und noch etwas ist <strong>der</strong> HSB gelungen: Mo<strong>der</strong>ner Nahverkehrund die Wünsche <strong>der</strong> Touristen müssen sich nichtausschließen. Die zahlreichen Urlauber <strong>der</strong> Region amRande des Harzes wird es freuen, dass sie auch weiterhinmit dampfbespannten Reisezügen von Nordhausen o<strong>der</strong>Ilfeld bis zum Brocken und zurück fahren können.Doch nichts ist so gut, <strong>als</strong> das man es nicht noch bessermachen könnte. Das Thüringer Wirtschaftsministeriumund die HSB haben die Zeichen <strong>der</strong> Zeit erkannt und neueehrgeizige Pläne entwickelt, die richtungsweisend sind:Die weitere Sanierung <strong>der</strong> Infrastruktur zur Erhöhung <strong>der</strong>Streckengeschwindigkeit, die Einführung des signalisiertenZugleitbetriebes, <strong>der</strong> Bau weiterer Haltepunkte imStadtgebiet Nordhausen und nicht zuletzt die Verlängerung<strong>der</strong> Gleise <strong>der</strong> HSB bis auf den Bahnhofsvorplatz vonNordhausen sind wertvolle Mosaiksteine auf dem Weg zueinem großen Ziel: Der Schaffung eines Nahverkehrsangebotesmit Vorbildcharakter. Im Raum Nordhausen/Ilfeldkann es gelingen!Michael Schumann, MünsterArbeitsgemeinschaft Schienenverkehr e.V.Landkreis Nordhausen:Neue, attraktiveAngebote und dabeiKosten gespartVon Landrat Joachim Claus,Vorsitzen<strong>der</strong> des ZweckverbandesNahverkehr NordthüringenAls Aufgabenträger für den StPNV im Lankreis Nordhausen haben wir angesichts<strong>der</strong> in den letzten Jahren eingetretenen Kostensteigerung beim SPNV undStPNV Überlegungen angestellt, wie die Belastungen für den Landkreis reduziertwerden können. In diesem Umdenkprozess wurden wir von <strong>der</strong> NahverkehrsservicegesellschaftThüringen mbH sehr gut unterstützt. Der 1995 zwischen demFreistaat Thüringen und <strong>der</strong> Harzer Schm<strong>als</strong>purbahnen GmbH (HSB) abgeschlosseneVerkehrsversorgungsvertrag mit einer Laufzeit von vier Jahren wurdebis 2005 verlängert. Die im Vertrag enthaltenen Verprflichtungen haben dazubeigetragen, dass es <strong>der</strong> HSB möglich war, die ÖPNV-Leistungen zwischen Nordhausenund Ilfeld sowie den Schülerverkehr zwischen Ilfeld und Nie<strong>der</strong>sachswerfenzu übernehmen.So wurden För<strong>der</strong>mittel vom Freistaat Thüringen bereitgestellt zur Errichtungvon drei neuen Haltepunkten zwischen Nordhausen und Ilfeld sowie für zusätzlicheTriebwagen. An den Bahnhöfen Ilfeld und Nie<strong>der</strong>sachswerfen Ost besteht<strong>der</strong> Übergang zur StPNV-Linie nach Neustadt – dies war durch die Einführungeines Taktfahrplanes möglich. Mit <strong>der</strong> Anschaffung zusätzlicher Triebwagenist es uns in Zusammenarbeit mit HSB und NahverkehrsservicegesellschaftThüringen gelungen, für den Tourismusverkehr zwischen Nordhausen unddem Brocken bzw. Wernigerode weitere Angebote bereitzustellen.Um die Kostensteigerungen im StPNV zu begrenzen, wurden die Ziele des Nahverkehrsplanes1997–2001 – insbeson<strong>der</strong>e Linienbündelung, Einsatz kleinererFahrzeuge und Reduzierung des freigestellten Schülerverkehrs – durchgesetzt.Die Kostenaufteilung zwischen dem freigestellten Schülerverkehr und dem im Linienverkehrintegrierten Schülerverkehr beträgt für beide Verkehrsarten jeweils50 Prozent. Die Anzahl <strong>der</strong> beför<strong>der</strong>ten Schüler erwies sich im Linienverkehr dabeiwesentlich höher; <strong>der</strong> Anteil beträgt zur Zeit 78,3 Prozent. Diese Zahlen zeigen,dass die Integration des Schülerverkehrs in den Linienverkehr preisgünstigerfür den Landkreis ist und daher in <strong>der</strong> nächsten Zeit weiter forciert werdenmuß. Auch <strong>der</strong> Einsatz von Mietwagen (Pkw) in verkehrsschwachen Zeiten(Abendstunden und an den Wochenenden) hat sich positiv auf die Kostenentwicklungausgewirkt.Zum SPNV sei noch vermerkt, dass das neue Angebot und die Attraktivität in denletzten Jahren mit <strong>der</strong> Einführung des Taktsystems und dem Einsatz neuer, mo<strong>der</strong>nerTriebwagen auf allen Strecken <strong>der</strong> DB AG in unserem Landkreis wesentlichverbessert wurde. Nachteilig für die Nordthüringer Region und den Südharz ist,dass keine InterRegio-Verbindung besteht. Die Eisenbahnstrecke 357 Nordhausen– Northeim bereitet uns große Sorgen, da die in den letzten Jahren geplantenund vorgesehenen Sanierungsmaßnahmen sowohl in Thüringen <strong>als</strong> auch inNie<strong>der</strong>sachsen von <strong>der</strong> DB Netz AG nicht alle realisiert wurden. In den letzten dreiJahren wurde <strong>der</strong> Streckenabschnitt Nordhausen – Woffleben sowie das zweiteGleis (Kreuzungsgleis) im Bahnhof Ellrich grundhaft saniert.Unser aller Ziel muß es sein, die dringend notwendigen Sanierungen zwischenWoffleben und Elrich im Jahr 2001 durch die DB Netz AG zu erreichen, damit esin diesem Abschnitt nicht zu einer technischen Stillegung auf Grund <strong>der</strong> Oberbauschädenkommt. Mit Abschluss <strong>der</strong> Sanierungsmaßnahmen können dieFahrzeiten zwischen Nordhausen und Northeim gesenkt werden, was den SPNVattraktiver macht und auch positive Auswirkungen auf die Strecke Nordhausen– Erfurt hat.Wir wünschen uns, dass die in den letzten Jahren erreichte gute Zusammenarbeitmit <strong>der</strong> Nahverkehrsservicegesellschaft Thüringen mbH weiter fortgesetzt wird.9


HarzerSchm<strong>als</strong>pur-BahnenDie Größte unter den Kleinen11


Mo<strong>der</strong>ne Drehscheibe des Nahverkehrsam Nordhäuser Bahnhof:Alles am richtigen Platz!…ist <strong>der</strong> Leitgedanke bei <strong>der</strong> Umgestaltung des Nordhäuser Bahnhofsvorplatzes.Mit <strong>der</strong> neuen Nahverkehrs-Drehscheibe wird einwichtiger Schritt hin zur nordthüringischen Tarif- und Verkehrsgemeinschaftgetan, nach dem Motto „Eine Region – ein Fahrplan – einFahrschein“.Dieser Anspruch eines einheitlichen Nahverkehrsangebots wird amBahnhof Nordhausen für je<strong>der</strong>mann sicht- und, vor allem, nutzbarverwirklicht. Von <strong>der</strong> Deutschen Bahn AG wurde in den letzten Jahrendas Bahnhofsgebäude mo<strong>der</strong>nisiert – samt den Bahnsteigen, aufdenen nun Fahrgastinformations- und Leitsysteme für Sehbehin<strong>der</strong>teinstalliert sind. An einer speziellen Anlage können Fahrradfahrer, obPendler o<strong>der</strong> Tourist, ihren Drahtesel guten Gewissens sicher und geschütztabstellen. Und wer Reisende mit dem PKW zum Bahnhofbringt, nutzt die Kurzzeit-Parkplätze an <strong>der</strong> Ostseite. Ebenso günstiggelegen ist die Taxizufahrt.Umsteigen direkt, bequem...Nun wird gar noch ein Traum wahr: <strong>der</strong> direkte Übergang zwischenallen Verkehrsmitteln – Straßenbahn, Bus, Eisenbahn. Haben doch dieGleise von Harzer Schm<strong>als</strong>purbahnen und Nordhäuser Straßenbahndie gleiche Spurweite. Damit bietet sich die Verbindung bei<strong>der</strong> Netzegeradezu an. Die dazu notwendige Systemverknüpfung wird mit <strong>der</strong>Umgestaltung des Bahnhofsplatzes vorbereitet, so daß die HSB-Triebwagen künftig bis hierher fahren können. Ganz bequem kanndann auf Bus o<strong>der</strong> Straßenbahn umgestiegen werden. Im Gegenzugkönnte die Tram mit einem neuartigen Antrieb bis nach Ilfeld fahren…… und immer mit passendem AnschlußNichts ist in Zukunft unmöglich, meinen die Raum- und Verkehrsplaner.Die Mobilität mit allen Verkehrsarten sicherzustellen, ist eineHerausfor<strong>der</strong>ung des neuen Jahrtausends. Dem entsprechen gemeinsamdie Stadt Nordhausen und die Verkehrsunternehmen nicht nurmit <strong>der</strong> Umgestaltung des Bahnhofsplatzes zu einer mo<strong>der</strong>nenSchnittstelle des ÖPNV, son<strong>der</strong>n auch mit neuen Lösungen für Fahrbetriebund Fahrgastinformation. Das rechnergestützte Betriebsleitsystem(RBL) ermöglicht eine optimale Abstimmung zwischen Bussenund Bahnen: innovativer, intelligenter Nahverkehr, pünktlich und zuverlässig!Bauarbeiten zwischen HSB-Bahnhof (links) …… und DB-Bahnhof in Nordhausen12


BLICK ZUM NACHBARNSchnell, preiswert, komfortabel:Flotte Züge im Freiberger MuldentalSprunghafter Fahrgastzuwachs beim neuen Anbieter –Beispiel auch für vergleichbare Thüringer StreckenDie neue Freiberger Eisenbahn ist gut in Fahrt gekommen: tagtäglichnutzen im Durchschnitt 600 Leute das erst seit Ende November vorigenJahres bestehende attraktive SPNV-Angebot zwischen <strong>der</strong> sächsischenBerg(akademie)stadt Freiberg und Holzhau am Kamm des Erzgebirges.Für den sprunghaften Anstieg von zuletzt – vor <strong>der</strong> Sanierung<strong>der</strong> 31 km langen Nebenbahnstrecke – nur noch einem Dutzend Reisendenim altgewohnten Zug auf <strong>der</strong>zeitige Spitzenwerte von 900Fahrgästen täglich sorgten nicht allein die mo<strong>der</strong>nen Triebwagen vomTyp Regio-Shuttle RS 1 auf wie<strong>der</strong> flottgemachter Schiene. Vielmehrpaßt <strong>der</strong> gesamte Rahmen:Bahn und Bus aus einem GußDie Anliegerkommunen begrüßen die neue Bahn. An <strong>der</strong> Freiberger EisenbahngesellschaftmbH, die hier DB Regio <strong>als</strong> Betreiber ablöste, sinddie regionalen Omnibusunternehmen beteiligt – wohl beste Gewährfür eine optimale Verknüpfung von Bus und Bahn. Bei<strong>der</strong> „Schnittstellen“wurden in Freiberg, Berthelsdorf, Lichtenberg, Mulda und Bienenmühlegeschaffen. Parallelverkehre sind nun passé, dafür gibt es denZubringer-Bus nach abgestimmtem Fahrplan. Ein vernünftiges Nebeneinan<strong>der</strong>(Motto: Bahn und Bus aus einem Guß), bei dem die „Übergangsreisenden“mit nur einem Fahrschein, gültig auch auf den FreibergerStadtbuslinien, auskommen. Dieser kombinierte Tarif, <strong>der</strong> überdiesca. 30 Prozent unter dem DB-Preisniveau liegt, ist die erste Stufeeines vom leistungsbestellenden Verkehrsverbund Mittelsachsen angestrebteneinheitlichen Tarifsystems für die Region des mittleren Erzgebirgesund seines Vorlandes. Dabei sind allein im BedienungsgebietMuldental <strong>der</strong> Freiberger Eisenbahn fünf Busgesellschaften einbezogen.Neue Stationen, neue AngeboteAn <strong>der</strong> über ein Jahrzehnt arg vernachlässigten Bahnlinie nach Holzhauwurden jetzt auch zwei neue Haltepunkte eingerichtet: BerthelsdorfOrt – wie schon die Bezeichnung besagt, ein ortsnäherer Bahnzugang– und Holzhau Skilift. Hier ist <strong>der</strong> Name Programm. „Wir wollendie Tagestouristen, Wochenenendausflügler <strong>als</strong> Schnupper- undschließlich Stammfahrer gewinnen“, verrät Heike Moritz, Leiterin Vertrieb<strong>der</strong> Freiberger Eisenbahngesellschaft. Vor allemdie Wintersportler hätten es bequemer,müßten sieÜberaus gut angenommen: die Regio-Shuttle <strong>der</strong> Neuen Freiberger Eisenbahndoch bei <strong>der</strong> Anreise per Bahn (ab Freiberg) nicht mehr um einen <strong>der</strong>in und um Holzhau so knappen Parkplätze fürs Auto bangen. Ohne Aufpreiskann man seine Skier o<strong>der</strong> den Schlitten ebenso mit in den Zugnehmen wie sonst auch Fahrrä<strong>der</strong> o<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>wagen.„Um zu zeigen, wie man ein Wochenende auch ohne Auto genießenkann, haben wie zusammen mit den Fremdenverkehrsämtern einenspeziellen Wegweiser herausgebracht“, erklärt Heike Moritz das kleineHeft mit Offerten zu Ski-Pisten und –Loipen, Touren, Sehenswürdigkeitensowie natürlich dem Fahrplan samt Anschlußverbindungen.Gruppen ab fünf Personen erhalten auf den Fahrpreis 15 Prozent Rabatt,ab zehn zusammen Reisenden verdoppelt sich dieser Satz. Mitdiesen verlockenden Angeboten wurde die Wintersaison zu einer erstenBewährungsprobe für die insgesamt elf Mitarbeiter <strong>der</strong> noch jungenBahngesellschaft, darunter eine Lokführerin.Im Zug gut betreutAber auch im Alltagsgeschäft, dem werktäglichen Verkehr im Stundentakt,ist das durch den großen Fahrgastzuspruch zusätzlich motivierteTeam gefor<strong>der</strong>t. Mit Hilfe <strong>der</strong> stundenweise tätigen und laut Verkehrsvertragbei 20 Prozent <strong>der</strong> Fahrten einzusetzenden Zugbegleiter,<strong>der</strong>zeit vor allem Studenten, werden die Kunden im Zug betreut undz.B. mit dem Automaten vertraut gemacht. Dafür sind vor allem die Senioreno<strong>der</strong> auch Touristen dankbar. Und wenn sie bald darauf wie<strong>der</strong>bahnreisefreudig in den weiß-gelben „Shuttle“ einsteigen, ist das aucheine Bestätigung des Konzepts <strong>der</strong> neuen Freiberger Eisenbahn.Die Neue Freiberger EisenbahnMit drei neuen Regio-Shuttle-Triebwagen nahm am 25./26. November2000 die Freiberger Eisenbahngesellschaft mbH <strong>als</strong> Tochterunternehmen<strong>der</strong> Eurobahn Verkehrsgesellschaft mbH & Co. KG, an <strong>der</strong> wie<strong>der</strong>umFrankreichs zweitgrößtes ÖPNV-Unternehmen VIA G.T.I. S.A. sowiedie Rhenus AG & Co. KG beteiligt sind, den Betrieb auf <strong>der</strong> „FreibergerMuldentalbahn“ (KBS 514) auf. Dem war die Sanierung <strong>der</strong> zuvorteilweise nur noch mit 20 km/h befahrbaren Strecke vorausgegangen,die nunmehr eine Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h erlaubt,wodurch sich die Reisezeit um ein Drittel auf 44 Minuten verkürzte. Diegesamte Infrastruktur einschließlich des noch von DB Cargo bedientenStreckenastes Berthelsdorf – Brand-Erbisdorf hatdie mit <strong>der</strong> Eurobahn verbundene RP-Eisenbahn von <strong>der</strong>DB Netz AG übernommen. Die Pachtdauer entspricht <strong>der</strong>Laufzeit des mit dem Verkehrsverbund Mittelsachsen(ZVMS) abgeschlossenen Vertrages, wonach die FreibergerEisenbahngesellschaft die Personenverkehrsleistungenbis 2019 erbringt. Gegenwärtig verkehrenmontags bis freitags 15 Zugpaare im Stundentakt,am Wochenende in <strong>der</strong> Regel jeweils sieben Zugpaare.Die Freiberger Eisenbahngesellschaft wirdsich dem Vernehmen nach an Ausschreibungenvon SPNV-Leistungen ab 2002 auf weiterensächsischen Nebenbahnen beteiligen.13


Ständige Begleiterin für Fahrplan- und Tarifauskunft:Mit EVAplus bestens informiertGemeinsam mit DB Regio und den regionalen Verkehrsunternehmen– bislang nur mit Ausnahme des Landkreises Greiz – baut die <strong>NVS</strong> einebundesweite elektronische Fahrplanauskunft für den gesamten öffentlichenVerkehr auf. Basis dafür ist das Fahrplan- und TarifauskunftssystemEVAplus <strong>der</strong> Deutschen Bahn AG.Was soll erreicht werden?Zielsetzungen für die thüringenweite Anwendung sind insbeson<strong>der</strong>e:– Beseitigen von Zugangshemmnissen vor allem an den Schnittstellenzwischen überregionalen, regionalen und lokalen öffentlichenVerkehren über die Grenzen von Aufgabenträgern, Verkehrsunternehmenund Kooperationsräumen hinweg– bundesweite tagesaktuelle Information über das gesamte Angebotim öffentlichen Verkehr mittels kundenrelevanter elektronischerOnline- und Offline-Medien– mögliche Verknüpfung von Fahrplanauskünften mit weitergehendenInformationen, z.B. über touristische und kulturelle Angebote,zu Veranstaltungen, Behörden, Institutionen, Dienstleistungen usw.– Informieren <strong>der</strong> Nutzer über Tarife und Tarifbestimmungen– Synergieeffekte für Verkehrsplanung, Printmedienherstellung undVertriebWichtig dabei: Das Auskunftssystem muß öffentlich und zu je<strong>der</strong> Zeitzugänglich sein. Gleichfalls wird eine mittel- bis langfristige Entwicklungsperspektiveangestrebt.Dafür waren zuerst einmal die Grenzen von Aufgabenträgern, Verkehrsunternehmenund Kooperationsräumen zu überwinden. Die regionalenbzw. städtischen Betriebe haben erkannt, dass eine übergreifendeInformation zum eigenen Angebot gewinnbringend ist:durch neue Fahrgäste für Bus und Bahn. Nützliche Zusatzangeboteund –informationen werden von den Reisenden gern angenommen;das trifft auch auf bisherige Nur-Autofahrer zu.Die Möglichkeiten des Systems:– bundesweite flächendeckende Information über eine Fahrt von Anach B, unabhängig vom Verkehrsmittel über die Grenzen von Aufgabenträgern,Verkehrsunternehmen und Kooperationsräumenhinweg, hier beson<strong>der</strong>s berücksichtigt die Anfor<strong>der</strong>ungen Thüringensmit seinen starken Verflechtungen zu den benachbarten Bundeslän<strong>der</strong>n(z.B. Nordhausen: 10% <strong>der</strong> Kundennachfrage nach Verbindungenin Richtung Mittelthüringen, jedoch 90% in RichtungNordhessen, Nie<strong>der</strong>sachsen und Sachsen-Anhalt)– örtliche Verkehrsauskunft innerhalb des jeweiligen Verkehrssystemsund –gebietes– übergreifendes Informationssystem für Tourismusregionen, diemehrere Bundeslän<strong>der</strong> umfassen (z.B. Harz und Rhön)– Verfügbarkeit des Angebots in verschiedenen Medien – Print: GesamtkursbuchDeutschland, Regionalkursbuch, Fahrplan Landkreis/Stadt,Streckenfahrplan, Heft Städteverbindungen, „Zugbegleiter“in ICE/EC/IC/IR, Zielortzettel und Fahrplanscheckkarte; Online:T-Online, Compuserve, Internet; Offline: Diskette und CD;Rund-um-die-Uhr-Auskunft Telefon (0 18 05) 99 66 33; stationäreund mobile Auskunftstermin<strong>als</strong>; Reisezentren, Fahrkartenverkaufsstellen,Reisebüros mit DB-Lizenz, Fahrkartenagenturen, Mobilitätszentralenund Einsatzleitungen <strong>der</strong> VerkehrsunternehmenDie bereits in <strong>der</strong> Bundesrepublik bestehenden regionalen Auskunftssystemesind unter einem Dach vereint im Deutschlandweiten Fahrplaninformationssystem(DELFI). Da EVAplus Bestandteil von DELFIwird, ist schrittweise eine gesamtdeutsche Auskunft unter Einbeziehungaller Verkehrsunternehmen möglich, im Internet kann sie weltweitabgefragt werden. Über http://www.Bahn.de gelangt man direktzu dieser Auskunft.Für spezielle Fragen zum System steht bei <strong>der</strong> <strong>NVS</strong> Herr Michel, Telefon(03 61) 3 49 81-14, zur Verfügung. Ansprechpartner bei <strong>der</strong> DB AGist Herr Küstner, Telefon (03 61) 3 00 33 17.Prägnant und zuverlässig: „Ihr Reiseplan“ <strong>der</strong> DB-Komfortauskunft im Internet (www.bahn.de)14


PARTNER DER <strong>NVS</strong>Burgenlandbahn GmbH:Frischekur für Stationenin Stadt und LandFahrgastoffensive gestartetEin Schwerpunkt für die im Süden Sachsen-Anhalts und dem angrenzendenTeil Thüringens tätige Burgenlandbahn ist in diesem Jahrdie Mo<strong>der</strong>nisierung ihrer 52 Stationen. An den „bedürftigen“ Haltepunktenwerden in Regie von DB Station & Service insgesamt 24 Wetterschutzhäuschenerrichtet, Fahrtrichtungsanzeiger angebracht undgemeinsam mit den Kommunen die Zugangswege ausgeschil<strong>der</strong>t. DieFrischekur wurde, begleitet von <strong>der</strong> <strong>NVS</strong>, durch die Nahverkehrs-ServiceSachsen-Anhalt GmbH (NASA) initiiert. Das verbesserte Erscheinungsbildgehört zur diesjährigen Fahrgastoffensive des Gemeinschaftsunternehmensvon DB Regio und Karsdorfer Eisenbahngesellschaft(KEG).Ist das Hopper-Ticket überall bekannt?Die Ergebnisse einer entsprechenden Marktanalyse sollen vor allemdie Frage beantworten, warum die Anlieger (noch) nicht mit „ihrer“Burgenlandbahn fahren. Die Ursachen sind zum Teil schon bekannt:„Wo nicht im Stundentakt gefahren wird, kommen weniger Leutezum Zug. Im Allgemeinen wird <strong>der</strong> Fahrpreis <strong>als</strong> zu hoch empfunden,an<strong>der</strong>erseits sind solch günstige Angebote wie das Hopper-Ticket für50 Kilometer Reichweite zu 8 Mark am Tag nicht bekannt“, weiß DirkNahrstedt, <strong>der</strong> zusammen mit Uwe Rückriem, KEG, die Geschäfte <strong>der</strong>Burgenlandbahn führt.Bessere Abstimmung Bus - BahnDas spezielle Berufsschüler-Ticket des Burgenlandkreises gilt fürBahn und Bus gleichermaßen, wie auch noch eine Reihe solcherParallelverkehre bestehen, so in den Relationen Zeitz – Naumburg,Naumburg – Laucha - Bad Bibra/Nebra und Merseburg – Schafstädt.Mit den in diesem Jahr neu zu bestätigenden Nahverkehrsplänen vonBurgenlandkreis und Landkreis Weißenfels sollte auch nach denVorstellungen <strong>der</strong> NASA eine bessere Abstimmung mit den Busgesellschaftenerreicht und parallele Fahrten künftig vermieden werden.Reserven in <strong>der</strong> InfrastrukturNoch ist die Reisegeschwindigkeit auf weiten Teilen des 176 km langenStreckennetzes für manch potenziellen Bahnkunden nicht attraktivgenug, um auch die bequemen Leichttriebwagen (LVT/S) beständigzu nutzen.Ein erster Schritt zur dringend notwendigen Verbesserung <strong>der</strong> Infrastrukturwurde durch DB Netz mit <strong>der</strong> längst überfälligen Sanierung<strong>der</strong> Strecke Naumburg – Teuchern zum Jahreswechsel 2000/2001 getan.Hier musste auf Grund des schlechten Oberbauzustandes im Vorjahrnach einem Notfahrplan gefahren und damit das bewährte Flügeln<strong>der</strong> Zeitzer Züge von bzw. nach Weißenfels und Naumburg aufgegebenwerden.Nun bedarf vor allem die Bahnlinie von Naumburg über Freyburg/Unstrutund Nebra nach dem thüringischen Artern des durchgängigenAusbaus für 80 km/h. Denn ohne eine Verkürzung <strong>der</strong> Reisezeitendurch Ertüchtigung <strong>der</strong> Strecken ist eine weitere positive Entwicklung<strong>der</strong> weithin anerkannten und schon sprichwörtlich pünktlichen Burgenlandbahn(99 bzw. 98 % in den beiden vergangenen Jahren) nichtmöglich. Deshalb erwartet man in <strong>der</strong> Region auch eine zweckdienlicheEntscheidung <strong>der</strong> DB AG im Rahmen ihrer „MittelstandsoffensiveRegionalnetze“ zum künftigen Betreiber <strong>der</strong> Infrastruktur.Die Burgenlandbahn GmbHwurde im September 1998 von den Gesellschaftern DB Regio AG undKarsdorfer Eisenbahngesellschaft (KEG) gegründet und nahm am1. Januar 1999 den Betrieb auf. Gemäß Verkehrsvertrag mit dem LandSachsen-Anhalt bzw. Finanzierungsvereinbarung mit dem FreistaatThüringen erbringt die Burgenlandbahn GmbH SPNV-Leistungen aufden insgesamt 176 km langen StreckenZeitz – WeißenfelsTeuchern – NaumburgNaumburg – ArternMerseburg – QuerfurtMerseburg – SchafstädtQuerfurt – Röblingen am Seein <strong>der</strong> Regel im Stundentakt, auch am Wochenende.Bestellt sind hierfür bis 2006 1,76 Millionen Zugkilometer.Das Verkehrsgebiet umfasst 2.400 km 2 , im Einzugsbereich leben ca.500.000 Einwohner.Die Burgenlandbahn GmbH hat kein eigenes Personal, keine Sachanlagenfür den Betrieb und kein Anlagevermögen. Sie kauft ihre Leistungenzu, vornehmlich von den beiden Gesellschaftern. Die 18LVT/S sind bei <strong>der</strong> KEG eingestellt, 15 dieser Fahrzeuge befinden sichtagtäglich im Umlauf.Mo<strong>der</strong>ner Triebwagen (LVT/S) <strong>der</strong> Burgenlandbahn15


Pößneck – Jena direkt:In einer guten halben Stunde ins ParadiesWeithin bekannt: das stilvolle Empfangsgebäude von Langenorla OstMit <strong>der</strong> Orlabahn bequem ins Jenaer Zentrumund zum InterCityExpressIn 38 Minuten von Pößneck nach Jena - ganz bequem, ohne Streßund Stau. Möglich ist das nur mit <strong>der</strong> Bahn. Im behaglichen Triebwagen<strong>der</strong> Orlabahn läßt man in des Wortes doppeltem Sinne das Autostehen. Alle zwei Stunden bietet <strong>der</strong> Regionalbahnzug in Jena-Paradiesden unmittelbaren Anschluss zum InterCityExpress nach Leipzig– Berlin. Ein attraktives Angebot.Strecke vom Abstellgleis geholt und …Die Anlieger wissen es wohl zu schätzen, denn noch vor wenigen Jahrenwar es um die Orlabahn nicht gut bestellt. Im Gegenteil: Die anmutigeT<strong>als</strong>trecke stand vor <strong>der</strong> Regionalisierung des SPNV bereits vordem „Aus“, hatte eigentlich keine Zukunft. Die für das Jahr 2000 vorzubereitendeLandesgartenschau in Pößneck half jedoch die Weichengeradeaus zu stellen. Unter Mitwirkung <strong>der</strong> <strong>NVS</strong> konnte ein speziellesEntwicklungskonzept verwirklicht werden, mit• erneuerter Infrastruktur• mo<strong>der</strong>nisierten Zugangsstellen• mo<strong>der</strong>nen Fahrzeugen• Betrieb im Stundentakt sowie• Bus-Bahn-Verknüpfung in Pößneck unterer Bahnhof.Historisch: Dampflok mit Güterzug nach Pößneck unt. Bf.… mit Landesmitteln flottgemachtNeben dem Stundentakt (Mo-Fr/zur Gartenschau auch an den Wochenenden)waren ursprünglich „kurze Anschlüsse“ in Orlamündevorgesehen, was sich so noch nicht erfüllen ließ. Im zu Ende gehendenFahrplanjahr stellten aber schon zwei Zugpaare die DirektverbindungPößneck – Jena Saalbahnhof in nur 38 Minuten her. Und nunwird <strong>der</strong> nahtlose Übergang zu Zügen des Fernverkehrs in Jena-Paradieszum System. Wahrhaft paradiesische Zustände, verglichen mit<strong>der</strong> langsamen Rumpelbahn noch <strong>der</strong> 1990er Jahre im Orlatal.Doch diesen nunmehr überaus günstigen Nahverkehr gab es nichtgeschenkt. So stellte <strong>der</strong> Freistaat Thüringen für Erhalt und Mo<strong>der</strong>niserung/ neue Bahnsteige <strong>der</strong> Zugangsstellen an BauzuschüssenFrischer Wind mit dem „Desiro“-Zug (VT 642) <strong>der</strong> DBnahezu eine halbe Million Mark bereit, und zwar inFreienorla 171.300 DMLangenorla Ost 163.700 DMLangenorla West 142.600 DM.Der Bahnhof Pößneck unt. Bf wurde für 678.400 DMsaniert und umgebaut, wobei 429.200 DM an För<strong>der</strong>mittelnausgereicht wurden. Den neuerrichtetenBahnsteig komplettiert neben Beleuchtung undFahrscheinautomat ein Wegeleit- und Informationssystem.Überdachte Abstellplätze bieten 24Fahrrä<strong>der</strong>n Platz, für PKW stehen unmittelbar an <strong>der</strong>Station acht Stellplätze zur Verfügung.Die OrlabahnSeit 112 Jahren führt die Orlabahn durch eine reizvolleLandschaft von Orlamünde nach Pößneck untererBahnhof, von dem aus bis kurz nach demZweiten Weltkrieg eine Verbindung zur Strecke(Leipzig–) Gera – Saalfeld bestand. Als solche Quer-16


Neuer Zug am neuen Bahnsteig: Pößneck unterer Bahnhofverbindung zwischen dieser Linie und <strong>der</strong> Saalbahn Großheringen –Saalfeld war sie <strong>der</strong>einst auch geplant. Der Abschnitt bis Jüdewein,so hieß Pößneck unt. Bf. früher, wurde am 1. Oktober 1889 und dieFortsetzung bis Oppurg am 15. Oktober 1892 eröffnet. Die Nebenbahngehörte bald schon zum Alltagsleben im Orlatal und erschienden Bewohnern hier unverzichtbar.Beson<strong>der</strong>s die heimische Wirtschaft profitierte vom Schienenstrang,bis in die 1980er Jahre: Auf <strong>der</strong> Orlabahn wurden vor allem Holz, Baustoffe,Nahrungsgüter und eine ganze Zeit lang <strong>der</strong> gesamte Kohlebedarf<strong>der</strong> Stadt Pößneck beför<strong>der</strong>t. Dennoch wirkte sich <strong>der</strong> <strong>als</strong> Reparationsleistungfür die Sowjetunion 1946 vorgenommene Abbaudes Gleises nach Oppurg über all die Jahre ungünstig auf die verbliebeneStichstrecke aus. Und zur Wendezeit, unmittelbar nach ihremhun<strong>der</strong>tjährigem Jubiläum, nahmen die Fahrgastzahlen <strong>der</strong> Orlabahnrapide ab, verlagerte sich <strong>der</strong> Güterverkehr zunehmend auf die Straße,bis er 1994 gänzlich eingestellt wurde. Mit dem Fahrplanwechsel1995/96 verkehrten sonn- und feiertags auch keine Personenzügemehr.Das Ende <strong>der</strong> Orlabahn schien gekommen. Doch die bevorstehende1. Thüringer Landesgartenschau im Jahr 2000 in Pößneck war einGrund, die Bahn zu erhalten und, mehr noch, nach einem zeitgemäßenNahverkehrskonzept zu betreiben. Darüber können sichnicht nur die Anwohner freuen.Erster Halt, kurz nach Orlamünde: FreienorlaAuf FahrtVon Jena auf <strong>der</strong> Saalbahn kommend zweigt <strong>der</strong> Zug nach Pößneckin Orlamünde von <strong>der</strong> Hauptstrecke ab. Der mo<strong>der</strong>ne Triebwagen desTyps VT 642 passiert die Saalebrücke und kreuzt die gleichfalls durchsOrlatal führende Landstraße nach Pößneck. Unmittelbar darauf <strong>der</strong>erste Halt: Freienorla (km 1).Im weiteren Streckenverlauf wird die erst linkerhand fließende Orlavor dem Ort Langenorla nahe <strong>der</strong> Schimmersburg auf einer kleinenBrücke überquert. Die Schimmersburg war einst Vorwerk des RittergutesLangenorla und diente viele Jahre <strong>als</strong> Schulungs- und Ferienheim<strong>der</strong> Pößnecker „Berggold“-Süßwarenfabrik. Am Haltepunkt LangenorlaWest (km 6) bestand ein Sägewerks-/Holzhandels-Gleisanschluß.Nach erneuter Querung von Fluß und Straße ist Langenorla Ost (km7) erreicht. Der ursprüngliche Bahnhof besitzt ein ebenso stattlicheswie hübsches Empfangsgebäude. Die Strecke entfernt sich wie<strong>der</strong> von<strong>der</strong> Straße und führt, nahe am Dorf Schweinitz vorbei, zum PößneckerStadtteil Jüdewein. Nach abermaliger Kreuzung <strong>der</strong> Straße gelangt<strong>der</strong> Zug im Rechtsbogen zur Endstation Pößneck unt. Bf. (km 12), diesich wie auch zu großen Teilen ihr Umfeld seit <strong>der</strong> Landesgartenschauim Vorjahr recht attraktiv zeigt.Gar nicht so lange her: original DR-Zuggarnitur von Pößneck nach Orlamünde bei Schweinitz17


Neues von <strong>der</strong> Deutschen BahnGeringer Zuwachs im NahverkehrDie Deutsche Bahn AG hat im vergangenen Jahr ihren Marktanteil imNah- und Fernverkehr erhöht: Die Zahl <strong>der</strong> Reisenden stieg um 2 Prozent;zum ersten Mal transportierte die Bahn mehr <strong>als</strong> 1,7 MilliardenFahrgäste. Die Beför<strong>der</strong>ungsleistung erhöhte sich um 2,1 Prozent auf74,4 Milliarden Personenkilometer. Mit einer Zunahme um 3,8 Prozenttrug <strong>der</strong> Fernverkehr überdurchschnittlich zum Wachstum bei. DerNahverkehr erreichte im Jahr 2000 einen Zuwachs von 0,6 Prozent.Das Unternehmen prüft z.B., wie im Nahverkehr das „Schönes-Wochenende-Ticket“flexibler gestaltet werden kann. Mit dem Ticketkönnen bis zu fünf Personen für 40 DM samstags o<strong>der</strong> sonntags mitallen Regionalverkehrszügen fahren. Das Angebot soll aber in dieserReisesaison erhalten bleiben. Ein neues Tarifsystem will die Bahn nachmehrmaligem Verschieben spätestens Mitte 2002 einführen.Regionalnetz-ProjekteRegionale Nahverkehrsnetze kundennah zu organisieren ist nach eigenemBekunden <strong>der</strong> Deutschen Bahn AG Ziel ihrer „Mittelstandsoffensive“,die zum Jahresbeginn in Kassel mit dem Projekt Kurhessenbahngestartet ist. Dazu erklärte Bahnchef Hartmut Mehdorn: „Wirwollen regionale Netze nicht mehr zentral verwalten, son<strong>der</strong>n individuellvor Ort, eingebunden in ihre Landkreise und Kommunen.“ Dementsprechendsoll das Management auch Ansprechpartner vor Ortsein; die Mitarbeiter engagieren sich gezielt für das regionale Netz.Neben <strong>der</strong> Kurhessenbahn werden <strong>der</strong>zeit weitere Projekte konkretgeprüft und mit den zuständigen Län<strong>der</strong>ministerien besprochen:Burgenland-Netz (217 km/Sachsen-Anhalt), Erzgebirge-Netz(274 km/Sachsen), Inn-Salzach-Netz (418 km/Bayern), Karower Netz(117 km/Mecklenburg-Vorpommern), Odenwald-Netz (111 km/Hessen)sowie die 28 km umfassenden Oberweißbacher Bergbahn undSchwarzatalbahn im Freistaat Thüringen.Hier können in Zusammenarbeit mit den jeweiligen Län<strong>der</strong>n, Kommunenund Verkehrsverbünden mittelständisch geführte Bahnen entstehen,die nach Vorstellung <strong>der</strong> DB AG „ganz nah am Kunden sind undso beson<strong>der</strong>s serviceorientiert arbeiten“. Bei den Verhandlungen zudiesen Projekten spielen neben den Prognosen zum Fahrgastaufkommendie Finanzierung <strong>der</strong> Investitionen in mo<strong>der</strong>ne Technik und neueFahrzeuge eine wichtige Rolle.Bahnhofsservice transparentDie Verantwortlichen für die Thüringer Bahnhöfe erscheinen mitihrem Gesicht und Namen auf Info-Plakaten, die auf den 329 Stationenim Freistaat aushängen. Abgebildet sind die zuständigen LeiterBahnhofsmanagement mit Team. Die jeweilige Rufnummer, unter <strong>der</strong>die Mitarbeiter erreichbar sind, ist gleichfalls angegeben. Zuständigsind für die fünf Thüringer Bereiche:Nordhausen (Nordthüringen)Udo Markewitz 0 36 31 / 91 24 42Eisenach (mit Rhön, westlicher Thüringer Wald)Karlheinz Pregel 0 36 91 / 23 33 64Erfurt (mit Weimar und nördlicher Thüringer Wald)Johannes Wallot 03 61/3003260Saalfeld (Saalbahn sowie Raum Sonneberg und Hermsdorf)Petra Gröger 0 36 71 / 82 85 70Gera (Ostthüringen)Gerd Tucholka 03 65/8554325Neuer Regiomobil-TarifFür die Regiomobil-Karten gelten seit dem 1. Januar neue Tarife. Sokostet die Tageskarte für den Raum Erfurt, Jena, Weimar und Apoldanun 15, statt bisher 14 Mark. Mit <strong>der</strong> Karte, gültig bis zum Folgetag6 Uhr, können die Regionalzüge zwischen den Städten sowie die jeweiligenStadtverkehre einen Tag lang genutzt werden. Auch für dieRegiomobil-Monatskarten haben sich die Preise geringfügig erhöht.Weitere Informationen: www. nahverkehr.deRAN – das offene OhrÜber 7.000 Bahnkunden meldeten sich im vorigen Jahr unter <strong>der</strong> häufigpublizierten Rufnummer 01 80/3194195 beim „AnsprechpartnerRegionaler Personenverkehr“ (RAN), um sich über Än<strong>der</strong>ungen imZugverkehr zu informieren, verschiedenste Anfragen zu stellen o<strong>der</strong>sich zu beschweren. „Wir geben die Kundenhinweise auch rasch anunsere Angebotsplaner weiter“, versichert RAN-Teamleiter DetlevZeise in Erfurt.Emnid-Untersuchung ergibt:Bahn ist besser <strong>als</strong> ihr Image – doch:Hälfte <strong>der</strong> Deutschen sind BahnmuffelEtwa die Hälfte <strong>der</strong> Deutschen fährt nicht mit <strong>der</strong> Bahn. Ihnen sind diePreise zu hoch und die Fahrziele zu schlecht erreichbar. – Das ist dasErgebnis einer Emnid-Untersuchung im Auftrag des VerkehrsclubsDeutschland (VCD).Wer mit <strong>der</strong> Bahn reist, klagt zudem über Verspätungen. Mehr <strong>als</strong> je<strong>der</strong>vierte Fernzug kommt <strong>der</strong> repräsentativen Untersuchung zufolgein <strong>der</strong> Hauptverkehrszeit verspätet an. In den Stoßzeiten ist ein Fünftel<strong>der</strong> Fernzüge überfüllt. Das Bahnpersonal ist nach Einschätzung<strong>der</strong> Befragten allerdings überdurchschnittlich freundlich und hilfsbereit.Insgesamt befanden verdeckt fahrende Tester von Emnid undVCD: Die Bahn ist besser <strong>als</strong> ihr Image. Um die Bahn preislich wettbewerbsfähigzu machen, müsse <strong>der</strong>en Mehrwertsteuersatz gesenktwerden, for<strong>der</strong>t <strong>der</strong> VCD. Das könne die Fahrkartenpreise um fast zehnProzent senken.18


Leutenberg – Luftkurort <strong>der</strong> sieben Täler an <strong>der</strong> Strecke Saalfeld – Blankenstein. Blick zum Bahnhof, im Vor<strong>der</strong>grund das SägewerkHerausgeber:Herstellung:Fotografien:<strong>NVS</strong> – Nahverkehrsservicegesellschaft Thüringen mbHTschaikowskistraße 11 · 99096 ErfurtHans-Jürgen Barteld, REDAKTION & VERLAG GeraFörster & Borries GmbH / COLOR-DRUCK ZWICKAU GmbH & Co. KGHans-Jürgen Barteld, EIB (Agentur Neumeister), HSB, Rudolf Heym, Volker Jacobi, Ludger Kenning, Jochen SchmidtNachdruck bzw. Nutzung in elektronischen Medien, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Herausgebers.

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