Resuns da participontas e participonts - frr.ch
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<strong>Resuns</strong> <strong>da</strong> <strong>participontas</strong> e <strong>participonts</strong><br />
Resun <strong>da</strong> prof. dr. Fritz Peter Kirs<strong>ch</strong>, Vienna<br />
Onns <strong>da</strong> participaziun: 1991 e 2006<br />
Eine rätoromanis<strong>ch</strong>e Sommeruniversität<br />
Seit bald 40 Jahren gibt es in Laax Sommerkurse, bei denen ein gemis<strong>ch</strong>tes Publikum von<br />
Erwa<strong>ch</strong>senen Romonts<strong>ch</strong> sursilvan lernen kann. Der S<strong>ch</strong>reiber dieser Zeilen hat <strong>da</strong>s<br />
Unternehmen in seiner Anfangsphase erlebt, als es si<strong>ch</strong> als eine Art des sanften Tourismus<br />
unter der Leitung des Paters Flurin Maissen – eines heimats<strong>ch</strong>ützeris<strong>ch</strong> und ökologis<strong>ch</strong><br />
engagierten Geistli<strong>ch</strong>en – präsentierte. Man war in einem Gemeins<strong>ch</strong>aftshaus<br />
untergebra<strong>ch</strong>t, der Casa Caltgera, deren Zimmer kaum komfortabler waren als jene einer<br />
Jugendherberge, die einem aber unversehens ans Herz wu<strong>ch</strong>s, ni<strong>ch</strong>t zuletzt wegen der<br />
ausgezei<strong>ch</strong>neten Kü<strong>ch</strong>e. Als ein besonderes Positivum wurde <strong>da</strong>s zwis<strong>ch</strong>enmens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>e Klima<br />
empfunden, <strong>da</strong>s den Kursbetrieb wie au<strong>ch</strong> die informellen Kontakte kennzei<strong>ch</strong>nete. Daran<br />
war ni<strong>ch</strong>t nur die Liebenswürdigkeit und <strong>da</strong>s Engagement der Lehrenden beteiligt sondern<br />
au<strong>ch</strong> der kamerads<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Umgang mit den Mits<strong>ch</strong>ülerInnen, deren Vers<strong>ch</strong>iedenheit<br />
hinsi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong> ihrer Herkunft und ihrer Motivation si<strong>ch</strong> als e<strong>ch</strong>tes Faszinosum erwies. Da waren<br />
die ursprüngli<strong>ch</strong> Einheimis<strong>ch</strong>en, deren Romanis<strong>ch</strong> in der Fremde verblasst war, <strong>da</strong> waren die<br />
Zugezogenen, die si<strong>ch</strong> unter den Romanen heimis<strong>ch</strong>er fühlen wollten, <strong>da</strong> gab es au<strong>ch</strong><br />
Ausübende von Sozialberufen, die den Mens<strong>ch</strong>en, mit denen sie als KrankenpflegerInnen<br />
oder Beamte zu tun hatten, spra<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> näher sein wollten als dies mithilfe des Deuts<strong>ch</strong>en<br />
mögli<strong>ch</strong> war, und natürli<strong>ch</strong> uns Ni<strong>ch</strong>ts<strong>ch</strong>weizerInnen, die als Lehrende oder Studierende<br />
wissen wollten, was es mit der vierten S<strong>ch</strong>weizer Spra<strong>ch</strong>e für eine Bewandtnis hatte.<br />
Unvergessli<strong>ch</strong> bleibt die Begeisterung der Rumänin Madeleine Popescu-Marin, die ständig<br />
na<strong>ch</strong> Parallelen zwis<strong>ch</strong>en ihrer Mutterspra<strong>ch</strong>e und dem Rätoromanis<strong>ch</strong>en su<strong>ch</strong>te und si<strong>ch</strong> als<br />
Übersetzerin romanis<strong>ch</strong>er Lyrik und Erzählliteratur profilierte. Oder die Neugier der Grödnerin<br />
Rut Bernardi, die ihre Kompetenz als ladinis<strong>ch</strong>e Mutterspra<strong>ch</strong>lerin dur<strong>ch</strong> die Bekannts<strong>ch</strong>aft<br />
mit den Bündnerromanis<strong>ch</strong>en erweitern wollte. Für den Romanisten aus Wien und seine Frau<br />
stellten die beiden Kurswo<strong>ch</strong>en zunä<strong>ch</strong>st einen Aktivurlaub <strong>da</strong>r, der es erlaubte, die<br />
Erkundung atemberaubender Lands<strong>ch</strong>aften und Kunsts<strong>ch</strong>ätze mit dem ni<strong>ch</strong>t minder<br />
aufregenden Eindringen in eine „wenig verbreitete“ und do<strong>ch</strong> überaus rei<strong>ch</strong>e Kulturwelt zu<br />
verbinden.<br />
Na<strong>ch</strong> 15 Jahren ist <strong>da</strong>s zuletzt erwähnte Paar na<strong>ch</strong> Laax zurückgekehrt und hat im Juli 2006<br />
seinen dritten Spra<strong>ch</strong>kurs absolviert. Die Kü<strong>ch</strong>e ist immer no<strong>ch</strong> ausgezei<strong>ch</strong>net, die Zimmer in<br />
der Caltgera sind immer no<strong>ch</strong> primitiv und nun s<strong>ch</strong>on re<strong>ch</strong>t abgewohnt, der Kontakt mit den<br />
Leuten ist na<strong>ch</strong> wie vor geprägt von ernster Arbeit und freundli<strong>ch</strong>em Miteinander. Denno<strong>ch</strong><br />
hat si<strong>ch</strong> vieles verändert. Mit dem Ableben des Pader Flurin vor einigen Jahren ist ein Stück<br />
Tradition hingegangen, dem auf allen Seiten ein ehrendes Andenken bewahrt wird. Aber der<br />
Gast von draußen stellt au<strong>ch</strong> fest, <strong>da</strong>ss der Kursbetrieb experimentierfreudiger, sozusagen<br />
offener und vitaler geworden ist. Aufbru<strong>ch</strong>stimmung liegt in der Luft, ni<strong>ch</strong>t zuletzt dur<strong>ch</strong> <strong>da</strong>s
2<br />
Anwa<strong>ch</strong>sen der Teilnehmerzahlen auf <strong>da</strong>s Doppelte. Über 70 Personen mussten auf<br />
nunmehr sieben Kursgruppen aufgeteilt werden, so <strong>da</strong>ss die Unterbringung in der Caltgera<br />
ni<strong>ch</strong>t mehr ausrei<strong>ch</strong>te und si<strong>ch</strong> <strong>da</strong>s Studium von Spra<strong>ch</strong>e und Kultur der Surselva über<br />
mehrere Depen<strong>da</strong>ncen im Dorf verteilte, was den Kontakt mit den örtli<strong>ch</strong>en Gegebenheiten<br />
der zu häufigen Wanderungen gezwungenen TeilnehmerInnen naturgemäß intensivierte. Mit<br />
Erlei<strong>ch</strong>terung konnte unsereins auf diese Weise feststellen, <strong>da</strong>ss man auf der Straße ni<strong>ch</strong>t<br />
nur Deuts<strong>ch</strong> bzw. Alemannis<strong>ch</strong> hört, und <strong>da</strong>ss sogar spielende Kinder in Laax untereinander<br />
Romanis<strong>ch</strong> spre<strong>ch</strong>en.<br />
Das Spra<strong>ch</strong>training hat dur<strong>ch</strong> die Auffä<strong>ch</strong>erung in eine größere Zahl von Gruppen aber au<strong>ch</strong><br />
dur<strong>ch</strong> die allgemeine Verwendung des ausgezei<strong>ch</strong>neten Lehrbu<strong>ch</strong>es von Gieri Menzli an<br />
Intensität und Wirksamkeit gewonnen. Besonders hervorzuheben ist die siebente Stufe, die<br />
im Sommer 2006 neu eingeführt wurde und dur<strong>ch</strong> die ein Seminarbetrieb von hohem Rang<br />
in <strong>da</strong>s Lehrprogramm integriert wurde. Einführungen in Probleme des Bündnerromanis<strong>ch</strong>en<br />
und seiner Literatur hat es im Rahmen des Romanis<strong>ch</strong>kurses von Laax immer s<strong>ch</strong>on<br />
gegeben, als Sonderangebot allenfalls au<strong>ch</strong> eine „Studienwo<strong>ch</strong>e“ (jamna de studis), bei der<br />
besonders Interessierten ein Programm von orientierenden Vorträgen geboten wurde. Aber<br />
<strong>da</strong>s „livel siat“ im Sommer 2006 implizierte Austaus<strong>ch</strong> und Zusammenarbeit einer Gruppe<br />
von weiter Fortges<strong>ch</strong>rittenen, <strong>da</strong>runter au<strong>ch</strong> native speakers aus der Surselva, mit einer<br />
Reihe von so prominenten Spezialisten wie Arnold Spes<strong>ch</strong>a, Alexi Decurtins, Iso Camartin,<br />
Clau Solèr, Jean-Jacques Furer und Leo Tuor. Dass hier die Anforderungen einer<br />
Sommeruniversität voll erfüllt waren, steht si<strong>ch</strong>erli<strong>ch</strong> für alle jene, die an dieser<br />
Arbeitsgruppe teilnehmen durften, außer Zweifel.<br />
Au<strong>ch</strong> die Ausflüge, die zum traditionellen Repertoire der Romanis<strong>ch</strong>kurse in Laax gehören,<br />
hatten ein anderes Gepräge als vor einem Jahrzehnt. Gli<strong>ch</strong>en sie einst eher heimatkundli<strong>ch</strong>en<br />
Landpartien, präsentierten sie si<strong>ch</strong> im vergangenen Juli als hö<strong>ch</strong>st informative Exkursionen.<br />
Zwei <strong>da</strong>von waren der siebenten Stufe vorbehalten und führten in <strong>da</strong>s Churer Zentrum des<br />
romanis<strong>ch</strong>en Radios und Fernsehens, bzw. in den Geburtsort Breil des surselvis<strong>ch</strong>en<br />
Di<strong>ch</strong>terfürsten Gia<strong>ch</strong>en Hasper Muoth. Geradezu faszinierend ers<strong>ch</strong>eint im Rückblick die<br />
Fahrt aller TeilnehmerInnen mit zwei Autobussen ins Engadin, wo es die Mögli<strong>ch</strong>keit gab,<br />
si<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong> den Kontakt mit dem Romanis<strong>ch</strong>kurs von Same<strong>da</strong>n ein Bild von den<br />
mannigfa<strong>ch</strong>en Gemeinsamkeiten und Vers<strong>ch</strong>iedenheiten der bündnerromanis<strong>ch</strong>en „Idiome“<br />
zu ma<strong>ch</strong>en, sowohl was die spra<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en Gegebenheiten von „romonts<strong>ch</strong> sursilvan“ und<br />
„rumants<strong>ch</strong> puter“ anlangt als au<strong>ch</strong> im Hinblick auf die soziolinguistis<strong>ch</strong>e Situation in Rheintal<br />
und Inntal.<br />
Einige Wo<strong>ch</strong>en na<strong>ch</strong> dem Ende des Cuors romonts<strong>ch</strong> von 2006 bleibt der Eindruck, an einer<br />
Veranstaltung von hö<strong>ch</strong>stem akademis<strong>ch</strong>em Niveau teilgenommen zu haben. Man ist<br />
<strong>da</strong>nkbar und fragt si<strong>ch</strong> zuglei<strong>ch</strong>, ob dies sozusagen eine einmalige Sternstunde war, oder ob<br />
ein sol<strong>ch</strong>er Höhenflug beibehalten werden kann. Dass eine der bedrohten Kleinspra<strong>ch</strong>en<br />
unserer größeren Heimat auf eine so erfreuli<strong>ch</strong>e Weise Pluspunkte sammeln konnte, wirkt<br />
si<strong>ch</strong>erli<strong>ch</strong> für jeden engagierten Europäer, egal mit wel<strong>ch</strong>er Währung er seinen Kaffee<br />
bezahlt, ermutigend. Aber es müsste so weiter gehen, mit intensiveren Kooperationen<br />
zwis<strong>ch</strong>en den diversen romanis<strong>ch</strong>en Kulturzentren Graubündens, mit kulturpolitis<strong>ch</strong>er<br />
Offenheit auf allen Seiten und vermehrter Förderung dur<strong>ch</strong> die öffentli<strong>ch</strong>e Hand.<br />
No<strong>ch</strong> ein Seitenblick zum Abs<strong>ch</strong>luss: Seit 30 Jahren findet in Nîmes eine okzitanis<strong>ch</strong>e<br />
Sommeruniversität (Universitat occitana d’estiu) statt. Sie bietet Spra<strong>ch</strong>kurse und ein
3<br />
interdisziplinäres Vortragsprogramm (Vortragende aus französis<strong>ch</strong>en und internationalen<br />
Universitäten) zu je einem Generalthema (im Juli 2006 war es „Occitània tèrra d’acuèlh –<br />
tèrra de partença“). Die Organisation liegt beim Institut d’Estudis Occitans und der Maison<br />
pour l’animation et la re<strong>ch</strong>er<strong>ch</strong>e populaire occitane (MARPOC). Finanzielle Unterstützung<br />
kommt von der Stadt Nîmes, den Regionen Languedoc-Roussillon und Midi-Pyrénées, dem<br />
Département du Gard und sogar aus Paris. Laax hat nun mutatis mutandis einen<br />
Studienbetrieb glei<strong>ch</strong>en Niveaus zu bieten. Tatsa<strong>ch</strong>e ist au<strong>ch</strong>, <strong>da</strong>ss <strong>da</strong>s Romanis<strong>ch</strong>e in der<br />
Surselva no<strong>ch</strong> viel präsenter ist als <strong>da</strong>s Okzitanis<strong>ch</strong>e in Languedoc und Provence, und <strong>da</strong>ss<br />
die S<strong>ch</strong>weiz von keinem zentralistis<strong>ch</strong>en Erbe belastet ist. Um auf den Titel eines Bu<strong>ch</strong>es von<br />
Werner Catrina aus den frühen 80er Jahren Bezug zu nehmen: Der Sommer 2006 hat bei<br />
den Rätoromanen im Rheintal mehr „Aufbru<strong>ch</strong>“ als „Resignation“ erkennen lassen. Man <strong>da</strong>rf<br />
also gespannt sein.<br />
Fritz Peter Kirs<strong>ch</strong>, Universität Wien, 2006<br />
***<br />
Resun <strong>da</strong> signur Ueli Ts<strong>ch</strong>amper, Basilea<br />
Onns <strong>da</strong> participaziun: 1997, 1998, 2000, 2002, 2004, 2006, 2007, 2008 e 2009<br />
Die 40. Ausgabe des Romanis<strong>ch</strong>kurses der FRR (Fun<strong>da</strong>ziun Retoromana Pader Flurin<br />
Maissen) bot wiederum die Mögli<strong>ch</strong>keit eines konzentrierten Unterri<strong>ch</strong>ts. Das di<strong>ch</strong>te<br />
Unterri<strong>ch</strong>tsprogramm liess die Teilnehmenden innerhalb kurzer Zeit enorme Forts<strong>ch</strong>ritte in<br />
der Spra<strong>ch</strong>kompetenz ma<strong>ch</strong>en. Dieser s<strong>ch</strong>nelle Erfolg ist für viele eine grosse Motivation<br />
weiter zu lernen. Die Erweiterung um ein weiteres Niveau gegenüber dem Vorjahr erlaubte<br />
einen systematis<strong>ch</strong>en Unterri<strong>ch</strong>t der gesamten Grammatik in den Klassen 1 – 7. Das neue<br />
Niveau 8 bra<strong>ch</strong>te uns interessante Begegnungen mit rätoromanis<strong>ch</strong>en Autoren und anderen<br />
Vertretern von Kultur und Wirts<strong>ch</strong>aft der Surselva.<br />
Die neu aus drei Personen bestehende Direktion nahm <strong>da</strong>s Jubiläumsjahr zum Anlass<br />
ausserordenli<strong>ch</strong>e Angebote zu ma<strong>ch</strong>en. Zur Eröffnung wurden die Lehrer und Lehrerinnen<br />
aller früheren Kurse und andere mit den früheren Kursen verbundenen Leute eingeladen,<br />
was viele spannende und s<strong>ch</strong>öne Wiedersehen bereitete. Der Ausflug zu den Wurzeln des<br />
Kurses na<strong>ch</strong> Rumein gab einen Eindruck über dessen Anfänge. Die sorgfältig und aufwändig<br />
gestaltete Ausstellung über die Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te mit Dokumenten aus früheren Kursen liess<br />
ausserordentli<strong>ch</strong> nahe und konkret die früheren Zeiten aufleben und na<strong>ch</strong>fühlen. Das<br />
abendli<strong>ch</strong>e interessante und abwe<strong>ch</strong>slungsrei<strong>ch</strong>e Rahmenprogramm mit vielen<br />
Hintergrundinformationen über <strong>da</strong>s Leben in der Surselva fand grosses Interesse. Dies alles<br />
sorgsam vorbereitet von der Leitung lohnte den Kursbesu<strong>ch</strong> zusätzli<strong>ch</strong>.<br />
Aber wahr ist ni<strong>ch</strong>t nur <strong>da</strong>s. Diese einzigartige Stimmung in der Casa Caltgera, in der wir als<br />
Gruppe von Mens<strong>ch</strong>en unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>ster Herkunft und grosser Altersunters<strong>ch</strong>iede einfa<strong>ch</strong><br />
gemeinsam zwei Wo<strong>ch</strong>en mit einem gemeinsamen Ziel in guter Stimmung verbringen<br />
konnten, lässt si<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>wer bes<strong>ch</strong>reiben.<br />
Dies alles ist es, <strong>da</strong>s diesen Kurs so erfolgrei<strong>ch</strong>, so empfehlenswert ma<strong>ch</strong>t, eine Stimmung,<br />
na<strong>ch</strong> der man s<strong>ch</strong>on kurz na<strong>ch</strong> der Heimkehr einfa<strong>ch</strong> Heimweh hat und si<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>on auf <strong>da</strong>s<br />
nä<strong>ch</strong>ste Jahr freut.<br />
Ueli Ts<strong>ch</strong>amper, Basilea, 26.08.09
4<br />
Resun <strong>da</strong> dunna Claudia Caderas, Berna<br />
Onns <strong>da</strong> participaziun: 2007, 2008 e 2009<br />
Nua ei la motivaziun dils scolastAs e dils participontAs as<strong>ch</strong>i gron<strong>da</strong> <strong>ch</strong>e<br />
biars denter nus tuornan adina puspei<br />
Al Cuors romonts<strong>ch</strong> sursilvan a Laax!<br />
Uonn sun jeu separticipa<strong>da</strong> per la tiarza ga<strong>da</strong> al Cuors romonts<strong>ch</strong> sursilvan. Tgei plas<strong>ch</strong>er<br />
<strong>da</strong>d entrar ella Casa Caltgera igl emprem di dil cuors e <strong>da</strong> sali<strong>da</strong>r las persunas <strong>ch</strong>’jeu<br />
enconus<strong>ch</strong>el <strong>da</strong> ts<strong>ch</strong>els onns! E tgei plas<strong>ch</strong>er <strong>da</strong> sesanflar all’ents<strong>ch</strong>atta <strong>da</strong>llas duas jamnas<br />
dil cuors! Jeu selegrel <strong>da</strong> separticipar als ts<strong>ch</strong>un lecziuns quotidianas ed al cant communabel.<br />
L’atmosfera ella sala <strong>da</strong> classa ei cordiala e lucca. Las scolastAs ein engas<strong>ch</strong>ai, els se<strong>da</strong>ttan<br />
ina breigia enorma. La sera <strong>da</strong>t ei referats sur <strong>da</strong> temas interessants e variabels. Quels<br />
referats fan part dil program accumpignont dil cuors. Uonn presenta igl autur Arno<br />
Camenis<strong>ch</strong> siu niev cudis<strong>ch</strong> romonts<strong>ch</strong>-tudestg “Sez Nez”, nus emprendin novas caussas sur<br />
<strong>da</strong>d aviuls, bulius, auters lungatgs minoritads e l’economia regiunala. Tgi <strong>ch</strong>e vul sa era<br />
emprender <strong>da</strong> <strong>da</strong>r troccas, il giug <strong>da</strong> cartas. La gievgia <strong>da</strong>ll’emprema jamna partin nus cun<br />
autos <strong>da</strong> posta a Rumein nua <strong>ch</strong>’igl emprem cuors romonts<strong>ch</strong> ha giug liug el 1969. Duront<br />
l’excursiun vein nus la pusseivla<strong>da</strong>d <strong>da</strong> discuorer cun <strong>participonts</strong> dils auters livels e <strong>da</strong> guder<br />
la biala cuntra<strong>da</strong> <strong>da</strong>lla Val Lumnezia. L’aura ei caul<strong>da</strong> e sulegliva. In bellezia di! Ina jamna pli<br />
tard cro<strong>da</strong> la prepremiera dil toc <strong>da</strong> teater “In siemi <strong>da</strong>lla notg sogn Gion” ell’aua pervia d’in<br />
urezi. Quei ei veramein donn, mo as<strong>ch</strong>ia vein nus silmeins in’autra cas<strong>ch</strong>un <strong>da</strong> passentar la<br />
sera ella Casa Caltgera cun canzuns romonts<strong>ch</strong>as. La canzun “Mo ti” tuna adina pli biala. Ina<br />
ga<strong>da</strong> <strong>da</strong>pli vegn il bau <strong>da</strong>lla “Canzun dil bau” ad esser smaccaus cun pissiun. E lu eis ei<br />
puspei venderdis <strong>da</strong>lla secun<strong>da</strong> jamna. La sera <strong>da</strong>t ei la fiasta <strong>da</strong> vents<strong>ch</strong>i<strong>da</strong>s culla ts<strong>ch</strong>eina<br />
communabla ed il program creativ preparau dils differents livels. La sera fines<strong>ch</strong>a cun<br />
canzuns.<br />
Per mei ed auters interns fines<strong>ch</strong>a il CR 2009 la son<strong>da</strong> <strong>da</strong>maun <strong>da</strong>llas nov. Engraziel fetg<br />
all’Inge, al Francestg, al Conradin, al(la)s scolastAs ed al team <strong>da</strong>lla Casa Caltgera per duas<br />
bialas jamnas <strong>da</strong> cuors romonts<strong>ch</strong> sursilvan. Sevesin nus l’auter onn Speronza!<br />
***<br />
Wo ist die Motivation der LehrerInnen und der Teilnehmenden so gross,<br />
<strong>da</strong>ss viele von uns immer wieder zurückkehren<br />
Am Romanis<strong>ch</strong>kurs in Laax!<br />
Dieses Jahr nahm i<strong>ch</strong> zum dritten Mal am Romanis<strong>ch</strong>kurs teil. Wel<strong>ch</strong>e Freude, am ersten Tag<br />
die Casa Caltgera zu betreten und die Personen zu grüssen, die i<strong>ch</strong> aus den vergangenen<br />
Jahren kenne! Und wel<strong>ch</strong>e Freude, si<strong>ch</strong> am Anfang von zwei Kurswo<strong>ch</strong>en zu befinden! I<strong>ch</strong><br />
freue mi<strong>ch</strong>, an den tägli<strong>ch</strong>en fünf Lektionen und am gemeinsamen Singen teilzunehmen. Die<br />
Atmosphäre im Klassenzimmer ist herzli<strong>ch</strong> und locker. Die Lehrerinnen und Lehrer sind<br />
engas<strong>ch</strong>iert; sie geben si<strong>ch</strong> eine enorme Mühe. Am Abend gibt es Vorträge über<br />
vers<strong>ch</strong>iedene interessante Themen. Diese Vorträge sind Teil des Rahmenprogramms. Dieses<br />
Jahr stellt der Autor Arno Camenis<strong>ch</strong> sein neues romanis<strong>ch</strong>-deuts<strong>ch</strong>es Bu<strong>ch</strong> “Sez Ner” vor,
5<br />
wir lernen Neues über Bienen, Pilze, andere europäis<strong>ch</strong>e Minoritätenspra<strong>ch</strong>en und die<br />
regionale Wirts<strong>ch</strong>aft. Wer will, kann au<strong>ch</strong> <strong>da</strong>s Kartenspiel Troccas erlernen. Am Donnerstag<br />
der ersten Wo<strong>ch</strong>e fahren wir mit Postautos na<strong>ch</strong> Rumein, wo im Jahr 1969 der erste<br />
Romanis<strong>ch</strong>kurs stattgefunden hat. Während des Ausflugs haben wir die Mögli<strong>ch</strong>keit, mit<br />
anderen Teilnehmern aus den anderen Stufen zu reden und bei sonnigem Wetter die s<strong>ch</strong>öne<br />
Lands<strong>ch</strong>aft des Lugnez zu geniessen. Eine Wo<strong>ch</strong>e später fällt die Vorpremiere des<br />
romanis<strong>ch</strong>en Theaters “A Midsummer Night’s Dream” bu<strong>ch</strong>stäbli<strong>ch</strong> ins Wasser wegen eines<br />
Gewitters. Das ist wirkli<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>ade, aber es gibt uns wenigstens Gelegenheit, einen weiteren<br />
Abend mit romanis<strong>ch</strong>en Liedern in der Casa Caltgera zu verbringen. Die romanis<strong>ch</strong>e Version<br />
von “Only you” klingt immer s<strong>ch</strong>öner. Einmal mehr wird der Käfer aus dem “Canzun dil bau”<br />
mit Leidens<strong>ch</strong>aft gesangli<strong>ch</strong> vom Rad zerquets<strong>ch</strong>t. Und <strong>da</strong>nn ist es s<strong>ch</strong>on wieder Freitag in<br />
der zweiten Wo<strong>ch</strong>e. Am Abend findet <strong>da</strong>s Abs<strong>ch</strong>iedsfest statt mit dem gemeinsamen<br />
festli<strong>ch</strong>en Essen und den Programmen, die die einzelnen Stufen vorbereitet haben. Der<br />
Abend endet mit Liedern.<br />
Für mi<strong>ch</strong> und andere Interne endet der Romanis<strong>ch</strong>kurs 2009 am Samstagmorgen um neun<br />
Uhr. Herzli<strong>ch</strong>en Dank an Inge, Francestg, Conradin, an die LehrerInnen sowie an <strong>da</strong>s Team<br />
der Casa Caltgera für zwei s<strong>ch</strong>öne Kurswo<strong>ch</strong>en. Sehen wir uns nä<strong>ch</strong>stes Jahr wieder<br />
Hoffentli<strong>ch</strong>!<br />
Claudia Caderas, Berna/Bern, uost 2009<br />
***<br />
Resun <strong>da</strong> signur Torla<strong>ch</strong> Mac Con Mi, Cuera<br />
Onns <strong>da</strong> participaziun: 2005, 2006, 2007, 2008, 2009<br />
"Il livel 8 ei staus sco ina universitad <strong>da</strong> stad dil romonts<strong>ch</strong> sursilvan! Nus havein giu la<br />
viseta <strong>da</strong> plirs scribents e persunalitads <strong>da</strong>lla Romonts<strong>ch</strong>ia, per exempel Arno Camenis<strong>ch</strong>,<br />
Theo Candinas, Giusep Capaul e Tresa Rüthers-Seeli. Tut quels hosps han buca mo<br />
presentau lur ovras, mobein era han giu in dialog culs 13 <strong>participonts</strong> dil livel 8. Era<br />
interessontas e divertentas fuvan las activitads <strong>da</strong> gruppa cun nies scolast, Conradin Klaiss.<br />
In grond highlight dil cuors uonn ei stau per nus l'excursiun, culla viseta al benefeci <strong>da</strong>lla<br />
claustra <strong>da</strong> Mustér a Rumein, nua <strong>ch</strong>e Pader Flurin Maissen ha ents<strong>ch</strong>iet il cuors <strong>da</strong><br />
romonts<strong>ch</strong> avon curonta onns."<br />
Cordials salids,<br />
Torla<strong>ch</strong> Mac Con Mí, Cuera, 25-08-2009<br />
***<br />
Resun <strong>da</strong> dunna Edith Bodmer, Turitg<br />
Onns <strong>da</strong> participaziun: 2008 e 2009<br />
Sco s<strong>ch</strong>on igl onn vargau hai jeu gudiu quellas duas jamnas senza retegn. Ei <strong>da</strong>t bunamein<br />
nuot <strong>da</strong> criticar, denton ina massa <strong>da</strong> lu<strong>da</strong>r. Per mei eis ei adina fascinont <strong>da</strong> sentir vies<br />
entusiassem vid la caussa romonts<strong>ch</strong>a. S<strong>ch</strong>e nus "Düts<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>wiizers" vessen mo la mesa<strong>da</strong>d<br />
<strong>da</strong> quell'energia...
6<br />
Las lecziuns, ils referats, il cant communabel, star <strong>da</strong> cumpignia cun glieud dil medem<br />
interess, haver legher ensemen ed emprender ina massa - tgei vulan ins <strong>da</strong>pli<br />
Dil reminent hai jeu buca enconus<strong>ch</strong>iu mia feglia Ursula s<strong>ch</strong>i legra e lucca to<strong>ch</strong>en ussa, ella ei<br />
fluri<strong>da</strong> (aufgeblüht) tier vus!!! Ed ussa s<strong>ch</strong>ein nus encres<strong>ch</strong>er ensemen...<br />
In grond engraziel a vus tuts e bia success per las preparativas dil cuors 2010 (ellas hagien<br />
s<strong>ch</strong>on ents<strong>ch</strong>iet stiarsas <strong>da</strong>llas sis la <strong>da</strong>maun, hai jeu udiu dir).<br />
In car salid<br />
Edith Bodmer, Turitg, 03-08-2009<br />
***<br />
Resun <strong>da</strong> giuvna Ursula Bodmer, Turitg<br />
Onn <strong>da</strong> participaziun: 2009<br />
Jeu sun returna<strong>da</strong> bein a casa e jeu las<strong>ch</strong>el encres<strong>ch</strong>er zun fetg!:(<br />
"Mir hat der Kurs sehr, sehr gut gefallen!!! Der Unterri<strong>ch</strong>t war interessant, lustig und i<strong>ch</strong><br />
habe viel gelernt in den zwei Wo<strong>ch</strong>en. Wir haben viel mit Spielen gelernt und au<strong>ch</strong> repetiert.<br />
I<strong>ch</strong> finde es eine gute Methode zu lernen. Die Stunden, die i<strong>ch</strong> in der "S<strong>ch</strong>ulbank" verbra<strong>ch</strong>t<br />
habe, habe i<strong>ch</strong> mir länger und anstrengender vorgestellt!<br />
Der Ausflug am Donnerstag war eine gute Abwe<strong>ch</strong>slung. I<strong>ch</strong> konnte mi<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>wer<br />
ents<strong>ch</strong>eiden, ob i<strong>ch</strong> in die Kir<strong>ch</strong>e, zur Mühle oder zu den Fis<strong>ch</strong>en sollte, weil alles so gut<br />
klang. Es war ein s<strong>ch</strong>öner und gelungener Tag! Eine andere Tätigkeit hätte i<strong>ch</strong> stundenlang<br />
tun können: Singen. Die Lie<strong>da</strong>uswahl war gut, die Dirigenten waren natürli<strong>ch</strong> ausgezei<strong>ch</strong>net<br />
und man hat sogar hier etwas gelernt. Die Lieder liefen vielen Leuten aus dem Kurs na<strong>ch</strong><br />
und <strong>da</strong>s sehe i<strong>ch</strong> als ein gutes Zei<strong>ch</strong>en.<br />
Man <strong>da</strong>rf natürli<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t <strong>da</strong>s feine Essen vergessen, <strong>da</strong>ss und immer wieder gestärkt hat. Der<br />
S<strong>ch</strong>lussabend war total gut, weil alle Klassen etwas vorbereitet haben. Es war wie eine<br />
grosse Familie, beim Essen. Einfa<strong>ch</strong> herrli<strong>ch</strong>! Au<strong>ch</strong> hier haben wir gesungen und gesungen<br />
und gesungen. Einzig der Abs<strong>ch</strong>ied war s<strong>ch</strong>wer, sehr s<strong>ch</strong>wer. In den zwei Wo<strong>ch</strong>en lernt man<br />
viele Leute kennen, man la<strong>ch</strong>t mit ihnen, ist mit ihnen zusammen und gewöhnt si<strong>ch</strong> einfa<strong>ch</strong><br />
an sie.<br />
Den Kurs und die Stimmung werde i<strong>ch</strong> in guter Erinnerung behalten und hoffe natürli<strong>ch</strong>,<br />
viele Leute im nä<strong>ch</strong>sten Jahr wieder zu sehen!! Einen herzli<strong>ch</strong>en Dank an die Lehrer und alle<br />
Teilnehmer, die diese beiden Wo<strong>ch</strong>en einfa<strong>ch</strong> so toll gema<strong>ch</strong>t haben."<br />
Cars salids<br />
Ursula Bodmer (16 Jahre alt), Züri<strong>ch</strong>, 01.08.2009
7<br />
Resun <strong>da</strong> dunna Ingrid Meirlaen, Solingen (Deuts<strong>ch</strong>land)<br />
Onn <strong>da</strong> participaziun: 2009<br />
Beri<strong>ch</strong>t „Cuors Romonts<strong>ch</strong> 2009 a Laax“ Livel 1<br />
S<strong>ch</strong>on seit vielen Jahren kommen wir na<strong>ch</strong> Flims-Laax-Falera in die Ferien und seit 2006<br />
haben wir dort eine kleine Ferienwohnung. Im Zei<strong>ch</strong>en der Integration und aus reinem<br />
Interesse bes<strong>ch</strong>loss i<strong>ch</strong>, zwei Wo<strong>ch</strong>en Urlaub zu opfern und einen Kurs in „Rätoromanis<strong>ch</strong>“<br />
zu bu<strong>ch</strong>en. S<strong>ch</strong>ilder oder Sprü<strong>ch</strong>e auf Häusern ri<strong>ch</strong>tig verstehen zu können oder im<br />
Dorfladen einfa<strong>ch</strong>e Gesprä<strong>ch</strong>e zu führen und zu verstehen, <strong>da</strong>s wäre do<strong>ch</strong> toll!<br />
I<strong>ch</strong> war sehr gespannt, ob und wie viel i<strong>ch</strong> wohl von dieser Spra<strong>ch</strong>e in der kurzen Zeit lernen<br />
könnte. Vokabeln lernen gehört zu jeder Fremdspra<strong>ch</strong>e! Meine Französis<strong>ch</strong>kenntnisse haben<br />
mir ein wenig geholfen, aber die Grammatik fand i<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>on re<strong>ch</strong>t s<strong>ch</strong>wer, vor allem die viele<br />
„Ausnahmen“... Denno<strong>ch</strong>, wir hatten in unserer Klasse ein Menge Spaß, es wurde viel<br />
gela<strong>ch</strong>t , aber au<strong>ch</strong> viel übermittelt! Unser junger Lehrer Salvatore war gut vorbereitet,<br />
bra<strong>ch</strong>te nette Vokabelnspiele mit und gab si<strong>ch</strong> alle Mühe, jedem von uns gere<strong>ch</strong>t zu werden.<br />
Bei einer Klasse von 15 Personen si<strong>ch</strong>er ni<strong>ch</strong>t immer lei<strong>ch</strong>t! Kleinere Klassen bis 10 Personen<br />
wären natürli<strong>ch</strong> von Vorteil. Einige Mits<strong>ch</strong>üler/innen waren enorm wissbegierig, weit über<br />
den vorgegebenen Stoff hinaus, was andere s<strong>ch</strong>on mal kritisierten. Da wurde als<br />
Verbesserungsvors<strong>ch</strong>lag angeregt: Man könnte viellei<strong>ch</strong>t im Anmeldungsformular (Livel 1 –<br />
3) eventuelle Vorkenntnisse na<strong>ch</strong>fragen oder wel<strong>ch</strong>en Bildungstand man hat. Dieses sollte<br />
natürli<strong>ch</strong> in keiner Form diskriminierend wirken! Es ist aber eine Tatsa<strong>ch</strong>e, <strong>da</strong>ss Akademiker<br />
mit Latinum oder Spra<strong>ch</strong>wissens<strong>ch</strong>aftler mit Si<strong>ch</strong>erheit s<strong>ch</strong>neller und einfa<strong>ch</strong>er die<br />
Grammatik beherrs<strong>ch</strong>en werden als z. B. ein Handwerker oder eine Angestellte. Man könnte<br />
<strong>da</strong>dur<strong>ch</strong> vermeiden, <strong>da</strong>ss für die einen S<strong>ch</strong>üler <strong>da</strong>s Tempo des Stoffes zu s<strong>ch</strong>nell ist und für<br />
die anderen zu langsam.<br />
Mir persönli<strong>ch</strong> hat alles sehr gut gefallen und i<strong>ch</strong> werde gerne im nä<strong>ch</strong>sten Jahr<br />
„weiter ma<strong>ch</strong>en“. Da i<strong>ch</strong> leider ni<strong>ch</strong>t sehr oft Gelegenheit habe, <strong>da</strong>s Gelernte zu üben, wird<br />
es bei mir mit Si<strong>ch</strong>erheit länger <strong>da</strong>uern als bei jemandem, der dort wohnt und arbeitet oder<br />
die Hälfte des Jahres seinen Ruhestand im rätoromanis<strong>ch</strong>en Graubünden verbringt. Aber i<strong>ch</strong><br />
stehe ja in keinerlei Weise unter Druck und <strong>da</strong>s Ziel vom Level 1 haben wir ohne Weiteres<br />
mit Glamour bestanden! Wir können uns vorstellen, sagen wo wir wohnen, was unser Beruf<br />
ist und ein einfa<strong>ch</strong>es Gesprä<strong>ch</strong> führen.<br />
Die Atmosphäre war sehr s<strong>ch</strong>ön, und <strong>da</strong>s tägli<strong>ch</strong>e gemeinsame Singen mit allen anderen<br />
S<strong>ch</strong>üler/innen am Ende des Unterri<strong>ch</strong>tes empfand i<strong>ch</strong> als enorme Berei<strong>ch</strong>erung. Der Ausflug<br />
war ein s<strong>ch</strong>önes Highlight, ebenso <strong>da</strong>s tägli<strong>ch</strong>e Abendprogramm, woran man, je na<strong>ch</strong><br />
Interesse, teilnehmen konnte. Unsere Abs<strong>ch</strong>iedsfeier war spitze und <strong>da</strong>ss wir au<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> die<br />
Feierli<strong>ch</strong>keiten anlässli<strong>ch</strong> des 40- jährigen Bestehens miterleben durften, inklusive sämtli<strong>ch</strong>er<br />
Fernsehaufnahmen, war natürli<strong>ch</strong> eine Besonderheit in diesem Kursjahr 2009.<br />
Au<strong>ch</strong> wenn i<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t jedes Jahr zwei Wo<strong>ch</strong>en teilnehmen kann, freue i<strong>ch</strong> mi<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>on riesig<br />
auf den nä<strong>ch</strong>sten Unterri<strong>ch</strong>t und auf die nette Gemeins<strong>ch</strong>aft in der Casa Caltgera, wo man<br />
si<strong>ch</strong> wie in einer großen Familie s<strong>ch</strong>nell wohl fühlte.<br />
Herzli<strong>ch</strong>en Dank an die Organisatoren, Lehrerinnen und Lehrer, Helferinnen und Helfer!<br />
Ihre Ingrid Meirlaen, (55 J, wohnhaft in Solingen (D) und no<strong>ch</strong> berufstätig als Bes<strong>ch</strong>äftigungstherapeutin<br />
in einem Altenheim), 2009
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Resun <strong>da</strong> dunna Marilene Hess, Teufen<br />
Onn <strong>da</strong> participaziun: 2009<br />
Beri<strong>ch</strong>t über den 40. Internationalen „cuors <strong>da</strong> romonts<strong>ch</strong>“ in Laax 12.-25.<br />
Juli 2009<br />
"Tgi <strong>ch</strong>e sa romonts<strong>ch</strong>, sa <strong>da</strong>pli"<br />
Mit einer fast kabarettistis<strong>ch</strong>en Nummer wird die Eröffnung des 40. "Internationalen<br />
Romanis<strong>ch</strong>kurses" der Stiftung Pader Flurin Maissen www.<strong>frr</strong>.<strong>ch</strong> gefeiert. Die engagierten<br />
scolastas e scolasts und die beiden S<strong>ch</strong>ulleiter Conradin Klaiss und Francestg Friberg halten<br />
in humoristis<strong>ch</strong>-anekdotis<strong>ch</strong>er Weise Rücks<strong>ch</strong>au auf vierzig Jahre: wir erfahren vom<br />
Spra<strong>ch</strong>enstreit der 60er Jahre zwis<strong>ch</strong>en de-Daisten und <strong>da</strong>-Daisten, vom aufmüpfigen<br />
Engagement der Gebrüder Augustin und Pater Flurin Maissen, den spra<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en Fehden<br />
unter den Rätoromanen und Ladinern, von erheiternden Momenten und vom träfen Witz,<br />
den i<strong>ch</strong> als Unterländerin den vermeintli<strong>ch</strong> vers<strong>ch</strong>lossenen Sursilvanern so ni<strong>ch</strong>t unbedingt<br />
zutrauen würde.<br />
Sehr berührt bin i<strong>ch</strong> von den klingenden Stimmen und dem improvisierten vierstimmigen<br />
Gesang, zu dem spontan eingeladen wird. Und eine weitere Überras<strong>ch</strong>ung ist die s<strong>ch</strong>öne<br />
Idee, <strong>da</strong>s Jubiläum mit einer Flas<strong>ch</strong>e Amarone, von einer pfiffigen Weinetikette veredelt, zu<br />
zelebrieren.<br />
Wie die Olympis<strong>ch</strong>en Spiele, so feierli<strong>ch</strong> wird au<strong>ch</strong> der 40. Kurs eröffnet – mit hehren Reden,<br />
edlen Vorsätzen und Hoffnungen, sowie mit einem opulenten Mahl, begleitet von besagtem<br />
Wein.<br />
Auffallend und sehr erfreuli<strong>ch</strong> ist <strong>da</strong>s begeisterte Engagement der jungen Roman/innen, was<br />
ihre Kultur und Spra<strong>ch</strong>e betrifft. In den ersten Lektionen werden wir wie VIPs empfangen,<br />
einfa<strong>ch</strong> weil wir diese vierte, zuglei<strong>ch</strong> exotis<strong>ch</strong>e wie ar<strong>ch</strong>ais<strong>ch</strong>e Landesspra<strong>ch</strong>e erlernen<br />
wollen. Das Fernsehen kommt und filmt, Journalisten aus allen Ecken der S<strong>ch</strong>weiz begleiten<br />
uns bei unsern ersten „rätoromanis<strong>ch</strong>en Gehversu<strong>ch</strong>en“. Ja, und es leu<strong>ch</strong>tet ein, <strong>da</strong>ss die<br />
von Kindsbeinen auf bilinguen Romanen ni<strong>ch</strong>t nur im Geiste bewegli<strong>ch</strong>er und flexibler sind.<br />
"Tgi <strong>ch</strong>e sa romonts<strong>ch</strong>, po pli ditg.“<br />
Damit soll die romanis<strong>ch</strong>e Jugend "GiuRu" www.giuru.<strong>ch</strong> einst auf Kondomen geworben<br />
haben. So heimatverbunden und traditionsbewusst die Oberländer sind, so humorvoll und<br />
ironis<strong>ch</strong> beri<strong>ch</strong>ten sie au<strong>ch</strong> über si<strong>ch</strong> selber und ihre Lebenserfahrungen. Wie etwa der junge<br />
S<strong>ch</strong>riftsteller Arno Camenis<strong>ch</strong>, der mit seinem Erstling "Sez Ner" überras<strong>ch</strong>t. Bei seiner<br />
Lesung wiederum Anekdotis<strong>ch</strong>es über <strong>da</strong>s Verhältnis zwis<strong>ch</strong>en den engadins und den<br />
sursilvans, dem linguistis<strong>ch</strong>en Verglei<strong>ch</strong> von Hunden "tgauns" und Mens<strong>ch</strong>en "carstgauns"<br />
und dem lautmaleris<strong>ch</strong>en Genuss seiner romanis<strong>ch</strong>en Texte, die <strong>da</strong>s zuweilen ruppige<br />
Alpleben fast wie ein Klangspiel bes<strong>ch</strong>reiben und die kleinern und grössern Grausamkeiten so<br />
inspirierend erzählen wie ein Mär<strong>ch</strong>en. Dem flotten Mann nimmt man au<strong>ch</strong> alles ab, hat er<br />
do<strong>ch</strong> einige Jahre als Älpler im Lumnezia ges<strong>ch</strong>afft - er liest seine Texte so genüssli<strong>ch</strong> und<br />
mimis<strong>ch</strong>, <strong>da</strong>ss man si<strong>ch</strong> mittendrin im Alpleben wähnt.
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smaccacocs & ts<strong>ch</strong>ets<strong>ch</strong>aperas, smaccameilas<strong>ch</strong>a & speilapurs, ts<strong>ch</strong>ettabiget (vacca ts<strong>ch</strong>ieca)<br />
& ts<strong>ch</strong>iguletta<br />
Eine wohlklingende, singende, zuweilen zis<strong>ch</strong>ende, polternde, knackende, knisternde,<br />
zuweilen wei<strong>ch</strong> wogende liebli<strong>ch</strong>e Spra<strong>ch</strong>e – die gewöhnli<strong>ch</strong>en Speisekartoffeln heissen<br />
„truffels“ (ja es ist wahr: Kartoffeln sind eben etwas Edles!) – so etwas Wehmütiges wie<br />
„meine Liebste verlassen“ heisst „mia cara bandunare“ – die Fledermaus ist<br />
„halbMaushalbVogel“ („miez miur miez uts<strong>ch</strong>i“), die Vogelbeere <strong>da</strong>s „Obst der Ziegen“<br />
(„puma caura“); Muskat heisst „nus<strong>ch</strong> nus<strong>ch</strong>cat“. Do<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> <strong>da</strong>s Gegenteil: <strong>da</strong>s s<strong>ch</strong>öne<br />
Spre<strong>ch</strong>en oder Reden tönt etwas grob „ts<strong>ch</strong>ints<strong>ch</strong>ar“. Und s<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> die vielen<br />
einges<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>enen Germanismen aus dem S<strong>ch</strong>weizerdeuts<strong>ch</strong>en (va s<strong>ch</strong>on, eba buc, to<strong>ch</strong>en<br />
gleiti, u coga), von denen ein „zuviel“ irgendwann die Spra<strong>ch</strong>e bedrohen könnte.<br />
„Mo ti“ – only you! - canzuns, bulius, troccas, Lumnezia, cultura e natira<br />
In den zwei Wo<strong>ch</strong>en werden ni<strong>ch</strong>t nur Grammatik und Wörtli gepaukt, wird ni<strong>ch</strong>t nur gelernt,<br />
gelesen, diskutiert. Jeden Na<strong>ch</strong>mittag trifft si<strong>ch</strong> die singfreudige S<strong>ch</strong>ülers<strong>ch</strong>aft zum Einüben<br />
romanis<strong>ch</strong>er Lieder – wunders<strong>ch</strong>ön die vierstimmigen klingenden Neck-, Heimat-, Kir<strong>ch</strong>enund<br />
Liebeslieder!<br />
Und allabendli<strong>ch</strong> lockt ein interessanter Vortrag, einmal über die Kunst des Troccas-Spiels<br />
(eine Mis<strong>ch</strong>ung von Tarot und Jassen), <strong>da</strong>nn über die mannigfaltigen Pilzsorten in der<br />
Surselva, ein andermal über die Wirts<strong>ch</strong>aft. Au<strong>ch</strong> die andern romanis<strong>ch</strong>en Minderheiten wie<br />
<strong>da</strong>s südfranzösis<strong>ch</strong>e Okzitanis<strong>ch</strong> und <strong>da</strong>s Dolomitenladin werden erörtert. Einmal reist die<br />
ganze Gruppe ins leu<strong>ch</strong>tende Val Lumnezia, wo man auswählen kann zwis<strong>ch</strong>en dem Besu<strong>ch</strong><br />
einer alten Mühle, einer innovativen Fis<strong>ch</strong>zu<strong>ch</strong>t und einer stattli<strong>ch</strong>en Kir<strong>ch</strong>e. Und au<strong>ch</strong> <strong>da</strong><br />
kommt <strong>da</strong>s Vergnügen ni<strong>ch</strong>t zu kurz: die Mittagspause verbringen wir am maleris<strong>ch</strong>en Lag<br />
Davos Munts.<br />
GR (wie: Grippa Romonts<strong>ch</strong>a)<br />
Ja – sie wissen zu feiern, die Sursilvaner – aus jedem Anlass ma<strong>ch</strong>en sie ein Fest, bei jeder<br />
Gelegenheit wird gesungen, improvisiert, Theater gespielt. Stolz und selbstbewusst<br />
übersetzen sie literaris<strong>ch</strong>e Klassiker ins Romanis<strong>ch</strong>e und inszenieren sie witzig und fre<strong>ch</strong>.<br />
Etwa den „Mittsommerna<strong>ch</strong>tstraum“ von Shakespeare, den sie heuer als farbenfrohes<br />
Spektakel mit dem Titel „ein Traum der Heiligen Johannisna<strong>ch</strong>t“ (in siemi della notg Sogn<br />
Gion) aufführen - mit wunderbaren romanis<strong>ch</strong>en, berührend <strong>da</strong>rgebra<strong>ch</strong>ten Liedern und<br />
wohlklingenden Sonetten. Etli<strong>ch</strong>e Chöre der Surselva und über 100 Laien<strong>da</strong>rsteller/innen aus<br />
der Region sowie unzählige Helfer/innen engagieren si<strong>ch</strong> für <strong>da</strong>s von Leo Ts<strong>ch</strong>uor, Bruno<br />
Cathomas und Mariano Ts<strong>ch</strong>uor initiierte und geleitete Projekt. Leider wurde die<br />
Generalprobe, zu der wir eingeladen waren, völlig verregnet – do<strong>ch</strong> <strong>da</strong>s ist ein herrli<strong>ch</strong>er<br />
Grund, diesen Sommer no<strong>ch</strong>mals in die Surselva zu reisen und dem stimmungsvollen<br />
Sommertheater an den von Bäumen gesäumten Gestaden des Laaxer Sees beizuwohnen.<br />
Sin seveser e to<strong>ch</strong>en proxim onn! Und vielen Dank Eu<strong>ch</strong> für Euer herzli<strong>ch</strong>es Engagement und<br />
Eure Liebe zu Eurer Spra<strong>ch</strong>e und Kultur, die Ihr mit spürbarer Freude weiters<strong>ch</strong>enkt!<br />
Marilene Hess, Teufen, 30.07.09