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Gesegnet älter werden - Evangelische Stadtkirche Langen

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Sehnsucht nach Leben<br />

Thomas Bach | Mit ihrem neuesten Buch<br />

möchte Margot Käßmann Mut machen, sich<br />

den eigenen Befürchtungen zu stellen, Brüche<br />

und Veränderungen als Bereicherung<br />

und nicht als Bedrohung anzusehen. „Sehnsucht<br />

nach Leben“, so der Titel des Buches,<br />

nennt dabei nur die erste Sehnsucht als Auftakt<br />

zu den grundlegenden zwölf Sehnsüchten<br />

im Leben eines Menschen: nach Leben,<br />

Stille, Heimat, Mut, Kraft, Freiheit, Frieden,<br />

einem Engel, Gott,<br />

Trost, Geborgenheit,<br />

Liebe. Jedem<br />

dieser Sehnsüchte<br />

widmet Käßmann<br />

ein eigenes Kapitel,<br />

das jeweils<br />

durch ein Bild des<br />

Künstlers Eberhard<br />

Münch optisch eingeleitet<br />

und unterstützt<br />

wird.<br />

Interessant sind<br />

zum Beispiel die<br />

Betrachtungen zum<br />

Thema Kraft. Wer war nicht schon mal am<br />

Ende seiner Kraft? Jeder muss seine eigene<br />

Kraftquelle finden. Dies kann zum Beispiel<br />

der christliche Glaube sein: „Wo meine Kraft<br />

nicht reicht, da gibt es Gottes Kraft, die mich<br />

tragen kann.“<br />

Das Thema Freiheit sieht Käßmann von<br />

zwei Seiten. Zum einen macht uns das Christentum<br />

frei - frei von Regeln und Normen<br />

anderer: „Religion ist nicht mit einer Moralinstitution<br />

zu verwechseln“. So nahm auch<br />

Jesus sich die Freiheit z. B. am Sabbat zu<br />

heilen, was nach damalig herrschender Meinung<br />

ein Unding war: „Doch Christen lassen<br />

sich nicht einschränken und einschüchtern<br />

durch angeblich unhinterfragbare Gegebenheiten.“<br />

Aber ebenso schreibt sie: „Freiheit<br />

finden wir in unserem Leben dadurch, dass<br />

wir mit uns im Reinen sind: ...wer innerlich<br />

im Gleichgewicht und zufrieden ist, muss<br />

nicht ausbrechen.“<br />

So führt Käßmann uns zum nächsten<br />

Punkt: Sehnsucht. Wer seinen inneren Frieden<br />

gefunden hat, kann auch für den Frieden<br />

in der Welt eintreten: „Frieden hat ...<br />

immer eine religiöse, eine persönliche und<br />

eine gesellschaftliche Dimension.“ Käßmann<br />

zeigt uns unser heuchlerisches Verhalten<br />

auf: Wir beklagen die Kriege, aber verdienen<br />

an ihnen. Dabei fängt Frieden natürlich<br />

aber auch schon im Kleinen an: Kinder, die<br />

Gewalt erleiden müssen, neigen als Erwachsene<br />

dazu, sich ebenfalls in Beziehungen zu<br />

begeben, die von Gewalt geprägt sind. Und<br />

so setzt sich die Spirale dann weiter fort.<br />

Achtzig Prozent der Amerikaner glauben<br />

an Engel, aber auch jeder zweite Deutsche.<br />

Die Sehnsucht nach Engeln zeigt, so Käßmann,<br />

dass die Menschen den Glauben<br />

nicht nur mit dem Verstand begreifen, sondern<br />

ihn sinnlich wahrnehmen und spüren<br />

möchten. Engel sind laut Bibel dazu da, Kraft<br />

und Mut in schweren Zeiten zu vermitteln.<br />

Und um diesen Schutz dürfen wir Gott im<br />

Gebet bitten.<br />

Insgesamt ist dieses Buch eine interessante<br />

Lektüre, die zum Nachdenken über verschiedene<br />

Themenkreise anregt.<br />

Sehnsucht nach Leben<br />

Margot Käßmann<br />

adeo-Verlag<br />

ISBN: 978-3-942208-26-0<br />

17,99 Euro<br />

39<br />

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