Gemeinde aktuell - Evangelische Erasmus-alberus-Gemeinde ...
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Liebe <strong>Gemeinde</strong>,<br />
warten, wer macht das schon gerne Das Wartezimmer beim Arzt mag niemand gerne.<br />
Und dann, nach zwei Stunden Wartezeit wird ein anderer Patient, der gerade eben<br />
erst gekommen ist, vorgezogen. Offensichtlich handelt es sich um einen<br />
Privatpatienten, der eine Vorzugsbehandlung genießt. Wie oft müssen wir morgens auf<br />
die S-Bahn warten, die wieder einmal Verspätung hat oder stehen im Stau auf der<br />
Autobahn und warten darauf, dass es endlich weitergeht. Oder Sie landen beim<br />
Telefonieren in einer Warteschleife auf einem Amt oder bei einer Service Hotline. Eine<br />
eintönige künstliche Stimme spricht immer wieder dieselben Sätze. Viele Menschen<br />
liegen nachts wach und warten darauf, dass sie endlich einschlafen können. Warten<br />
ist eine wirklich unangenehme Sache. Wie kommt es dann, dass in der Kirche im<br />
Advent das Warten jedes Jahr neu gefeiert wird Wie kann warten jemals schön sein<br />
Es kann! Denken Sie daran, wie Sie sich als Kind auf ihren Geburtstag gefreut haben,<br />
auf die Geschenke und auf die Lieblingstante mit den Gummibärchen. Welches Kind ist<br />
nicht jedes Mal wieder freudig erregt, wenn es auf Weihnachten zugeht und die<br />
Bescherung näher rückt.<br />
Und dann, wenn das Weihnachtsfest richtig gefeiert wird, müssen die Kinder noch mal<br />
warten. Das Zimmer mit dem Weihnachtsbaum und den Geschenken ist verschlossen.<br />
Alle müssen draußen bleiben, bis der Vater oder die Mutter die letzten Vorbereitungen<br />
getroffen hat. Erst wenn alle Kerzen brennen und das Glöckchen ertönt, dürfen die<br />
Kinder endlich in das Zimmer. Und wie freuen sich die Eltern an den leuchtenden<br />
Kinderaugen. Uns Erwachsenen ist diese Vorfreude auf Weihnachten oft schon verloren<br />
gegangen. Stattdessen regieren Stress und Hektik die Vorweihnachtszeit. Wir sollten<br />
uns solche Zeiten des Wartens immer wieder gönnen. Auch ich habe in diesem Jahr<br />
wieder eine Zeit der Besinnung - weg von der Geschäftigkeit des Alltags und des<br />
Pfarramts - gebraucht. Ich konnte in dieser Zeit innerlich auftanken und neue Kraft<br />
gewinnen.<br />
Ich freue mich darauf, die Zeit des Wartens vor Weihnachten wieder mit den beiden<br />
<strong>Gemeinde</strong>n gemeinsam begehen zu können. Ich freue mich auf die Begegnungen bei<br />
den Adventsfenstern in Ilbenstadt und Bruchenbrücken und auf die Gottesdienste und<br />
Konzerte in der Vorweihnachtszeit.<br />
Ihr Pfarrer Dietze<br />
Jahreslosung 2011<br />
Lass dich nicht vom Bösen<br />
überwinden, sondern überwinde<br />
das Böse mit Gutem.<br />
Römer 12,21