10.11.2012 Aufrufe

Ist Bildung wählbar? - Deutsches Studentenwerk

Ist Bildung wählbar? - Deutsches Studentenwerk

Ist Bildung wählbar? - Deutsches Studentenwerk

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

16<br />

politik _ Wahl<br />

Qual der Wahl<br />

üBerBlicK Alle Parteien reden über <strong>Bildung</strong>. Was wollen sie wirklich? spannend sind die<br />

Themen studiengebühren und <strong>Bildung</strong>sfinanzierung.<br />

VON KARl-HeinZ ReiTH<br />

— Wer wirklich Neues oder gar eine Überraschung<br />

erwartet hatte, der wird enttäuscht<br />

sein: In den hochschulpolitischen Wahlaussagen<br />

von Union, SPD, Grüne, FDP und auch<br />

Die Linke zur Bundestagswahl 2009 findet<br />

sich im Wesentlichen der bisherige bildungspolitische<br />

Kurs der jeweiligen Partei wieder.<br />

Die Finanzkrise, der befürchtete drastische<br />

Einbruch der Steuereinnahmen und weitere<br />

Haushaltsrisiken fanden bei den bildungspolitischen<br />

Aussagen bislang keine Berücksichtigung.<br />

Von der Union lag als einzige Partei bis<br />

Redaktionsschluss noch kein offizieller Entwurf<br />

für ein Wahlprogramm vor. Gleichwohl<br />

sind Konturen bekannt.<br />

Alle Parteien versprechen übereinstimmend<br />

deutlich mehr <strong>Bildung</strong>sinvestitionen. Die FDP<br />

will zudem »mehr privates Kapital für die Stärkung<br />

von Lehre und Forschung gewinnen«.<br />

Doch nur SPD und Grüne sagen in ihren Programmen<br />

auch konkret, wo die staatlichen<br />

Mehraufwendungen herkommen sollen: Die<br />

SPD will die ganz Reichen mit einem erhöhten<br />

Spitzensteuersatz zur Kasse bitten, die Grünen<br />

wollen den bisherigen Solidaritätszuschlag für den<br />

Osten zum Teil in einen »<strong>Bildung</strong>ssoli« umwandeln<br />

und die Erbschaftssteuer reformieren, um mehr Geld<br />

in <strong>Bildung</strong> zu investieren.<br />

Spannend könnte werden, wie sich CDU und CSU<br />

dieses Mal zum BAföG positionieren – nachdem<br />

Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU)<br />

im Wahlkampf 2005 das BAföG offen als überholt<br />

bezeichnet und gar seine Abschaffung<br />

in Aussicht gestellt hatte. Offizielle bildungspolitische<br />

Beschlusslage der CDU<br />

ist immer noch, dass man das bisherige<br />

BAföG-System ersetzen will durch<br />

ein Mixmodell von Stipendien, Zins-<br />

Krediten, Gebühren und Elementen<br />

des alten BAföGs. Doch nachdem die<br />

große Koalition in der vergangenen<br />

Wahlperiode das BAföG erhöht und<br />

die Auslandsförderung ausgeweitet hat,<br />

wurde dies auch von Schavan wiederholt<br />

als ihr bildungspolitischer Erfolg<br />

herausgestellt.<br />

Unter der Überschrift »Tradition verpflichtet«<br />

bekennt sich die SPD klar zum<br />

BAföG, verspricht gar im Wahlprogramm,<br />

es »regelmäßig an die Lebens-<br />

DSWJOURNAL 02/2009

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!