Ist Bildung wählbar? - Deutsches Studentenwerk

DSWJOURNAL 02/2009 31
Foto: Kay Herschelmann
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Im Foyer der Hertie School of Governance
geht es am späten Nachmittag zu
wie in einem Coffee-Shop irgendwo in
Berlin-Mitte. Auf einem roten Ledersofa
sitzen zwei Studenten mit Laptop
und Caffè Latte. Schräg hinter ihnen
zwei Kommilitoninnen auf bunten
Schalensitzen, auch sie am Notebook.
Auf Englisch rufen sich die Grüppchen
etwas zu, lachen, arbeiten weiter. Mitte
zwanzig, entspannt, lässig gekleidet –
seine neuen Studierenden haben Klaus
Hurrelmann überrascht. »Ich hatte
befürchtet, auf verwöhnte Schnösel zu
treffen«, sagt der Jugend- und Gesundheitsforscher,
der zum 1. März 2009 von
der Universität Bielefeld an die private
Hertie School wechselte.
Kaum sechs Wochen im neuen Job, ist
Hurrelmann begeistert von seinen Studierenden.
Gerade kommt er aus einer
Redaktionssitzung zu einem Aufsatz
über staatliche Wohlfahrtspolitik, den
er gemeinsam mit Studierenden publizieren
will. »Das kann man mit denen
machen, das sind sehr gut trainierte Studierende
mit sehr hochgesteckten Zielen«,
sagt Hurrelmann beim Gespräch in
seinem Arbeitszimmer. Ihm sei schnell
klar geworden: Eine School of Governance,
an der Absolventen sozial- und
politikwissenschaftlicher Studiengänge
einen Master of Public Policy aufsatteln,
sei keine Business School.
Die Hertie-Studierenden hätten ein
soziales Ethos, wollten später im Beruf
»keinen Cash« machen – trotz der hohen