Jahresbericht SB-Müllheim - Suchtberatung Müllheim

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Pathologisches Glücksspiel Pathologische Glücksspieler/-innen sind seit vielen Jahren eine Personengruppe (überwiegend Männer, wenig Frauen), die wir in unserer Beratungsstelle beraten und behandeln. Die Zahl der pathologischen Glücksspieler/-innen, die Hilfe bei uns suchten, hat sich in den vergangenen 3 Jahren von 5 auf 18 Personen im Jahr erhöht. Hierbei handelt es sich meist um Spieler/-innen, die an Geldspielautomaten spielen. Neben diesen Formen gibt es noch das Glücksspiel in Spielbanken (Roulette, Black Jack), Wettformen (Sportwetten, Pferdewetten), Lotterien (Lotto, Klassenlotterien, Fernsehlotterien), Glücksspiel im Internet und Börsenspekulationen. Im Juni 2006 wurde von den Ministerpräsidenten der Länder beschlossen, einen Glücksspielstaatsvertrag zu entwickeln. Dieser ist seit 2008 in Kraft und in Baden- Württemberg sollen u.a. mit den daraus zur Verfügung stehenden Mitteln (angemessener Anteil der Reinerträge) die Strukturen der Suchtprävention und- hilfe gestärkt und dass pathologische und problematische Spieler angemessen versorgt werden können. Das Bundesverfassungsgericht hat sich in seinem Grundsatzurteil zum staatlichen Glücksspielmonopol im März 2006 entschieden, dass der Spielbetrieb konsequent an den Zielen der Suchtprävention und des Spielerschutzes auszurichten sind. Im Glücksspielstaatsvertrag – GlüStV vom 30.01. / 31.02.2007, der seit dem 01.01.2008 für mindestens 4 Jahre gelten soll, finden folgende Aspekte Berücksichtigung: − das Glücksspielangebot zu begrenzen − den natürlichen Spieltrieb in geordnete und überwachte Bahnen zu lenken − Jugend- und Spielerschutz zu gewährleisten − sicherzustellen, dass Glücksspiele ordnungsgemäß durchgeführt werden − die Spieler/-innen vor Betrug zu schützen − Folge- und Begleitkriminalität abzuwehren Dem Glücksspielstaatsvertrag unterliegen alle in Deutschland angesiedelten Glücksspielformen (s.o.), außer den Glückspielautomaten. Diese sind "Unterhaltungsgeräte mit Gewinnmöglichkeit", die der Gewerbeordnung unterliegen (Gewerbliches Spiel in Spielhallen und Gaststätten und den Pferdewetten - sportlicher Aspekt mit Tieren). Über die Gewerbesteuer haben die Kommunen enorme Einnahmemöglichkeiten und dadurch die Gelegenheit einen hohen Profit zu erzielen. Andererseits wird über die Spielverordnung, die 2006 novelliert wurde, geregelt, wie die Spielhallen gestaltet sein müssen (Auflagen). Diese Novellierung erlaubt es den Betreibern noch mehr Gewinne zu erzielen und bedeutet eine Erhöhung der Suchtgefahr durch die Neuerungen der Spielverordnung: - In Gaststätten dürfen nun drei statt bisher zwei Geldspielgeräte aufgestellt werden. - In Spielhallen dürfen maximal zwölf statt zehn Geldspielgeräte auf mindestens 12 qm aufgestellt werden. Jahresbericht Suchtberatung Müllheim 2011 / Pathologisches Glücksspiel Seite 10 von 11
- Die Dauer eines Spiels muss mindestens 5 Sekunden statt bisher 12 Sekunden betragen. Bei einer Erweiterung des Glücksspielmarktes ist mit einer Zunahme der Betroffenenzahlen und weniger Jugend- und Spielerschutz zu rechnen. "Die Landesstelle Baden-Württemberg der Liga der freien Wohlfahrtspflege spricht sich für einen konsequent regulierten Glücksspielmarkt aus. Bei entsprechender Disposition führt eine zunehmende Exposition bei einem Teil der Bevölkerung zu mehr Erkrankungen i.S. von pathologischem Spielen. Insbesondere Kinder und Jugendliche, sowie Menschen, die auf Grund einer Behinderung nicht geschäftsfähig sind, müssen vor den Gefahren des Glücksspiels geschützt werden. Das zentrale Problem ist heute das Automatenspiel in Spielhallen. Die Automatenverordnung muss wesentlich verschärft werden, Umgehungsformen, wie sie heute üblich sind (Geld in Punkten), verboten werden, die Spieldauer erhöht und die Neuerrichtung von Spielhallen muss baurechtlich eingeschränkt werden. Sämtliche Maßnahmen des Spielerschutzes müssen auf Verbesserungsmöglichkeiten hin (Angebotsbeschränkung, Zugangskontrollen, Sperrmöglichkeiten) untersucht und konsequent umgesetzt werden." (Fachliche Stellungnahme der Landesstelle für Suchtfragen zu den bevorstehenden Änderungen des Glücksspielstaatsvertrages (GlüStV), Stuttgart Dezember 2010) Jahresbericht Suchtberatung Müllheim 2011 / Pathologisches Glücksspiel Seite 11 von 11
Seite 1: JAHRESBERICHT 2011 Suchtberatung M
Seite 4 und 5: In der Region Markgräflerland und
Seite 6 und 7: Klienten im Jahr 2011 Die Klienten/
Seite 8 und 9: Vermittlungen Im Jahr 2011 vermitte

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