Auf Initiative des damaligen «Verkehrs- und ... - publiform.ch
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Langnauer<br />
Waldlehrpfad<br />
<strong>Auf</strong> <strong>Initiative</strong> <strong>des</strong> <strong>damaligen</strong> «Verkehrs- <strong>und</strong> Vers<strong>ch</strong>önerungsvereins<br />
Langnau» entstand 1990 hier im S<strong>ch</strong>ützengraben ein<br />
Waldlehrpfad. <strong>Auf</strong> 48 S<strong>ch</strong>autafeln wurden Baum-, Strau<strong>ch</strong><strong>und</strong><br />
Vogelarten vorgestellt <strong>und</strong> auf den Berei<strong>ch</strong> «Wald- <strong>und</strong><br />
Lebensgemeins<strong>ch</strong>aft» hingewiesen.<br />
Na<strong>ch</strong> umfangrei<strong>ch</strong>en Forst- <strong>und</strong> Holzerntearbeiten in den Jahren<br />
2009 <strong>und</strong> 2010 aktualisierte «Langnau Tourismus» – die<br />
Na<strong>ch</strong>folgeorganisation <strong>des</strong> «Verkehrs- <strong>und</strong> Vers<strong>ch</strong>önerungsvereins»<br />
– den bestehenden Waldlehrpfad <strong>und</strong> ergänzte ihn<br />
mit weiteren S<strong>ch</strong>autafeln, die über die Tierwelt im S<strong>ch</strong>ützengraben<br />
informieren.<br />
Heute vermittelt der Langnauer Waldlehrpfad auf einem R<strong>und</strong>gang<br />
von r<strong>und</strong> 1,5 St<strong>und</strong>en einen interessanten <strong>und</strong> vielseitigen<br />
Einblick in die Beziehungen <strong>und</strong> Abhängigkeiten der<br />
Lebewesen im Wald <strong>und</strong> wie er bewirts<strong>ch</strong>aftet <strong>und</strong> genutzt<br />
werden kann – zum Wohle der Natur <strong>und</strong> den Bedürfnissen<br />
der Mens<strong>ch</strong>en.<br />
PATRONAT<br />
SCHAUTAFELN<br />
DANK<br />
LANGNAUER WALDLEHRPFAD<br />
Langnau Tourismus (www.langnau-tourismus.<strong>ch</strong>)<br />
Bäume <strong>und</strong> Sträu<strong>ch</strong>er<br />
Amt für Wald <strong>des</strong> Kantons Bern, Waldabteilung 4 Emmental<br />
Vögel <strong>und</strong> Säugetiere<br />
Langnauer Natur- <strong>und</strong> Vogels<strong>ch</strong>utz (www.birdlife.<strong>ch</strong>/langnau)<br />
Kantonale Wildhut (www.vol.be.<strong>ch</strong>)<br />
Amphibien<br />
Pro Natura Oberemmental (www.pronatura.<strong>ch</strong>/be)<br />
Herstellung <strong>und</strong> Redaktion<br />
PUBLIFORM Text & Gestaltung (www.<strong>publiform</strong>.<strong>ch</strong>)<br />
– den Gr<strong>und</strong>eigentümern im S<strong>ch</strong>ützengraben<br />
– den Mitwirkenden von 1990: Ersparniskasse Amt Signau,<br />
Volkswirts<strong>ch</strong>aftskammer Emmental, Polizeidirektion <strong>des</strong><br />
Kantons Bern (SEVA), Forstdirektion <strong>des</strong> Kantons Bern<br />
(Kreisforstamt 6, Emmental), Langnauer Natur- <strong>und</strong> Vogels<strong>ch</strong>utz<br />
Verein Berner Wanderwege, Gemeinde Langnau,<br />
Feuerwehr Langnau, Zimmermannslehrlinge, Forstwartlehrlinge,<br />
Ortsverein Gohl, viele Einzelpersonen
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
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Eibe<br />
Hartriegel<br />
Hol<strong>und</strong>er<br />
Birke<br />
Amsel<br />
Vögel <strong>des</strong> Wal<strong>des</strong><br />
Fu<strong>ch</strong>s<br />
Bergahorn<br />
Vogelbeere<br />
Waldspitzmaus<br />
Hase<br />
Höhlenbrüter<br />
Feldmaus<br />
Bergulme<br />
Nahrungspyramide<br />
Bu<strong>ch</strong>fink<br />
Tierspuren<br />
Plenterwald<br />
S<strong>ch</strong>warzerle<br />
Zaunkönig<br />
Rotkehl<strong>ch</strong>en<br />
Gehzeit: 1,5 St<strong>und</strong>en<br />
Waldwege (ni<strong>ch</strong>t asphaltiert)<br />
Pfaffenhüt<strong>ch</strong>en<br />
Gemeiner S<strong>ch</strong>neeball<br />
Ste<strong>ch</strong>palme<br />
Ei<strong>ch</strong>e<br />
Da<strong>ch</strong>s<br />
Aspe<br />
Mehlbeere<br />
Greifvögel<br />
Lär<strong>ch</strong>e<br />
Kohlmeise<br />
Douglasie<br />
Weymouthföhre<br />
Kleiber<br />
Wald/Nutzfunktion<br />
Südwärts<br />
Säugetiere <strong>des</strong> Wal<strong>des</strong><br />
Grasfros<strong>ch</strong><br />
Bergmol<strong>ch</strong><br />
Sommerlinde<br />
Bäume<br />
Sträu<strong>ch</strong>er<br />
Säugetiere<br />
Vogelwelt<br />
Amphibien<br />
Biologie<br />
Ruhebänkli<br />
Brätlistelle<br />
41<br />
42<br />
43<br />
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59<br />
60<br />
61<br />
57<br />
Geologie<br />
Hasel<br />
Baummarder<br />
Lebensgemeins<strong>ch</strong>aft<br />
Ringeltaube<br />
Es<strong>ch</strong>e<br />
Stufiger Mis<strong>ch</strong>wald<br />
Ei<strong>ch</strong>hörn<strong>ch</strong>en<br />
We<strong>ch</strong>sel Fi<strong>ch</strong>te/Tanne<br />
Nester<br />
Bu<strong>ch</strong>e<br />
Waldboden<br />
Reh<br />
Salweide<br />
Wintergoldhähn<strong>ch</strong>en<br />
Tanne<br />
Waldrand<br />
Kirs<strong>ch</strong>baum<br />
Geissblatt<br />
Wolliger S<strong>ch</strong>neeball<br />
Fi<strong>ch</strong>te<br />
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40<br />
47<br />
21
d<br />
Langnauer<br />
Waldlehrpfad<br />
Unsere Wildtiere sind auf S<strong>ch</strong>utz <strong>und</strong> Ruhe<br />
angewiesen.<br />
Wir empfehlen Ihnen:<br />
• Als H<strong>und</strong>ehalter Ihren H<strong>und</strong> in Wald <strong>und</strong><br />
Feld an der Leine zu führen.<br />
• Als Sportler <strong>und</strong> Spaziergänger die Wege<br />
ni<strong>ch</strong>t zu verlassen.<br />
• Jungtiere ni<strong>ch</strong>t zu berühren.
s<strong>ch</strong>afft Brutraum für<br />
frisst<br />
verbreitet Samen<br />
Der Wald – eine<br />
Lebensgemeins<strong>ch</strong>aft<br />
Weder Pflanze no<strong>ch</strong> Tier leben für si<strong>ch</strong> alleine.<br />
Sie sind aufeinander angewiesen.<br />
Der Grünspe<strong>ch</strong>t zimmert je<strong>des</strong><br />
Jahr eine neue Höhle.<br />
Damit s<strong>ch</strong>afft er Brutraum für:<br />
• andere Vogelarten<br />
• Siebens<strong>ch</strong>läfer<br />
• Fledermäuse<br />
• Hornissen<br />
Er baut seine Höhle nur,<br />
wenn er eine grosse Auswahl<br />
alter Bäume hat <strong>und</strong> er<br />
in der näheren Umgebung<br />
seine Nahrung (Ameisen<br />
<strong>und</strong> deren Puppen) findet.<br />
Die Ameise frisst Borkenkäfer<br />
<strong>und</strong> S<strong>ch</strong>lupfwespen.<br />
Glei<strong>ch</strong>zeitig verbreitet sie<br />
Samen von Sträu<strong>ch</strong>ern <strong>und</strong><br />
Bäumen.<br />
Wenn ein Ameisenhaufen<br />
vers<strong>ch</strong>windet:<br />
• fehlt dem Grünspe<strong>ch</strong>t die<br />
Nahrung<br />
• werden Samen ni<strong>ch</strong>t mehr<br />
verbreitet<br />
• nehmen Borkenkäfer <strong>und</strong><br />
S<strong>ch</strong>lupfwespen überhand<br />
25
Kohlmeise<br />
Amsel<br />
Bu<strong>ch</strong>fink<br />
(Weib<strong>ch</strong>en)<br />
Vögel <strong>des</strong> Wal<strong>des</strong><br />
Kleiber<br />
Die abgebildeten Arten<br />
kommen häufig vor.<br />
Seltener sind anzutreffen:<br />
Buntspe<strong>ch</strong>t, Ei<strong>ch</strong>elhäher, Gimpel,<br />
Haubenmeise, Mön<strong>ch</strong>sgrasmücke,<br />
Singdrossel, Tannenmeise, Zilpzalp.<br />
Alle brüten im S<strong>ch</strong>ützengraben.<br />
Ihre Anwesenheit verraten sie<br />
im Frühling dur<strong>ch</strong> ihren Gesang.<br />
(zu hören: www.vogelwarte.<strong>ch</strong>)<br />
Wintergoldhähn<strong>ch</strong>en<br />
Ringeltaube<br />
Zaunkönig<br />
6<br />
Bu<strong>ch</strong>fink<br />
(Männ<strong>ch</strong>en)
Amsel<br />
Turdus merula<br />
Die Amsel ist einer der ersten<br />
Singvögel, die im Frühjahr morgens<br />
zu hören sind. Im abendli<strong>ch</strong>en<br />
Konzert übernimmt sie<br />
die tragende Stimme. Sie singt gerne an exponierten Stellen<br />
wie Baumwipfeln <strong>und</strong> gilt als besonders begabt in der Erfindung<br />
<strong>und</strong> Variationen von Strophen <strong>und</strong> Motiven.<br />
Sie ernährt si<strong>ch</strong> überwiegend von tieris<strong>ch</strong>er Nahrung. Der<br />
Anteil von Frü<strong>ch</strong>ten <strong>und</strong> Beeren variiert abhängig von der<br />
Jahreszeit. Die Amsel ist ein Teilzieher, ein Teil der Population<br />
bleibt au<strong>ch</strong> im Winterhalbjahr in ihrem Brutgebiet.<br />
Innerhalb einer Brutsaison führen Amselpaare eine monogame<br />
Beziehung. Meist befinden si<strong>ch</strong> die Nester gut versteckt<br />
in <strong>und</strong>ur<strong>ch</strong>dringli<strong>ch</strong>er Bodenvegetation oder di<strong>ch</strong>ten Hecken.<br />
Es brütet allein das Weib<strong>ch</strong>en. An der Fütterung sind beide<br />
Elternvögel beteiligt.<br />
Merkmale:<br />
Männ<strong>ch</strong>en<br />
s<strong>ch</strong>warz mit<br />
leu<strong>ch</strong>tend<br />
gelbem<br />
S<strong>ch</strong>nabel;<br />
Weib<strong>ch</strong>en<br />
dunkelbraun<br />
Vogelgruppe Singvögel Drosseln<br />
Zugverhalten Teilzieher<br />
Grösse 25 cm<br />
Gewi<strong>ch</strong>t 80-110 Gramm<br />
Gelegegrösse 3-5 Eier<br />
Brutdauer 12-14 Tage<br />
Nestlingsdauer 14 Tage<br />
Anzahl Bruten pro Jahr 2-3<br />
Nahrung Insekten, Würmer, S<strong>ch</strong>necken, Frü<strong>ch</strong>te<br />
5
Männ<strong>ch</strong>en<br />
Weib<strong>ch</strong>en<br />
Bu<strong>ch</strong>fink<br />
Fringilla coelebs<br />
Der Bu<strong>ch</strong>fink zählt zu den häufigsten Singvogelarten in<br />
Europa. Bu<strong>ch</strong>finken laufen auf dem Boden unter rhythmis<strong>ch</strong>em<br />
Kopfnicken. Ihr Flug ist wellenartig.<br />
Während das Weib<strong>ch</strong>en im Herbst in den Süden zieht,<br />
überwintert das Männ<strong>ch</strong>en bei uns (daher au<strong>ch</strong> der Zusatz<br />
coelebs = der Ehelose). Im Frühjahr kennzei<strong>ch</strong>net das Männ<strong>ch</strong>en<br />
sein Brutrevier dur<strong>ch</strong> lautstarken Gesang. Das vom<br />
Weib<strong>ch</strong>en sorgfältig gebaute, dickwandige Nest besteht aus<br />
Wurzeln, Rindenfasern, Halmen, Moosen <strong>und</strong> Fle<strong>ch</strong>ten. Innen<br />
wird es mit Haaren <strong>und</strong> einzelnen Federn gepolstert. Das<br />
Nest wird meistens in einer Höhe von zwei bis zehn Metern<br />
auf Sträu<strong>ch</strong>ern oder in Bäumen in einer Astgabel gebaut <strong>und</strong><br />
ist dur<strong>ch</strong> die Moose <strong>und</strong> Fle<strong>ch</strong>ten gut getarnt. Na<strong>ch</strong> dem<br />
S<strong>ch</strong>lüpfen werden die Jungen von beiden Altvögeln mit Insekten<br />
<strong>und</strong> deren Larven gefüttert.<br />
Merkmale:<br />
weisse Flügelbinden<br />
auf fast s<strong>ch</strong>warzen<br />
Flügeln,<br />
Männ<strong>ch</strong>en rotbraun<br />
mit blauem S<strong>ch</strong>opf,<br />
Weib<strong>ch</strong>en braun<br />
mit braunbeigem<br />
Kopf<br />
Vogelgruppe<br />
Zugverhalten<br />
Grösse<br />
Gewi<strong>ch</strong>t<br />
Gelegegrösse<br />
Brutdauer<br />
Nestlingsdauer<br />
Anzahl Bruten pro Jahr 2<br />
Nahrung Samen<br />
Singvögel Finken<br />
Teilzieher<br />
15 cm<br />
19-24 Gramm<br />
4-5 Eier<br />
12-13 Tage<br />
12-15 Tage<br />
16
Kohlmeise<br />
Parus major<br />
Die Kohlmeise ist die grösste <strong>und</strong> am weitesten verbreitete<br />
Meise in Europa. Sie bewegt si<strong>ch</strong> wie alle Meisen hauptsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong><br />
hüpfend, au<strong>ch</strong> beim Klettern an der Rinde.<br />
Als Standvogel überwintert die Kohlmeise in ihrem angestammten<br />
Gebiet. Das Männ<strong>ch</strong>en verteidigt sein Territorium<br />
ganzjährig <strong>und</strong> lebenslang.<br />
Die Kohlmeise geht in der Regel eine monogame Saisonehe<br />
ein: Die Partner paaren si<strong>ch</strong> zu Saisonbeginn <strong>und</strong> bleiben<br />
dann für die Brutsaison, in der in der Regel zweimal gebrütet<br />
wird, zusammen. Das Nest aus Moos, Fle<strong>ch</strong>ten, Halmen <strong>und</strong><br />
Würzel<strong>ch</strong>en wird in Baumhöhlen meistens in der Höhe von<br />
drei bis fünf Metern angelegt.<br />
Merkmale:<br />
s<strong>ch</strong>warzer Kopf<br />
<strong>und</strong> s<strong>ch</strong>warzer<br />
Bau<strong>ch</strong>streif<br />
Vogelgruppe Singvögel Meisen<br />
Zugverhalten Standvogel<br />
Grösse 14 cm<br />
Gewi<strong>ch</strong>t 16-21 Gramm<br />
Gelegrösse 6-12 Eier<br />
Brutdauert 13-14 Tage, 2 Bruten/Jahr<br />
Nestlingsdauer 18 Tage<br />
Anzahl Bruten pro Jahr 1-2<br />
Nahrung Insekten, Spinnen, Samen, Beeren<br />
52
Kleiber<br />
Sitta europaea caesia<br />
Der Name rührt daher, dass der Kleiber den Eingang von Bruthöhlen<br />
anderer Vögel, wie zum Beispiel die von Spe<strong>ch</strong>ten, mit<br />
Lehm verklebt, um sie selbst zu nutzen. Er baut den Eingang<br />
vom Nest gerade so gross, dass er dur<strong>ch</strong>passt, um die Höhle<br />
vor dem Zugriff von Mardern oder Krähen zu s<strong>ch</strong>ützen. Er ist<br />
flink <strong>und</strong> lebhaft, klettert ruckartig <strong>und</strong> ges<strong>ch</strong>ickt an Stämmen<br />
<strong>und</strong> Zweigen entlang. Als einziger Vogel Europas kann<br />
er kopfüber einen Baumstamm hinunterlaufen.<br />
Grössere Beute wie Nüsse klemmt der Kleiber in eine Rindenspalte,<br />
hängt si<strong>ch</strong> kopfunter darüber <strong>und</strong> meisselt mit<br />
dem kräftigen S<strong>ch</strong>nabel m<strong>und</strong>gere<strong>ch</strong>te Bissen ab. Im Wald<br />
ma<strong>ch</strong>t er oft dur<strong>ch</strong> dieses Klopfen auf si<strong>ch</strong> aufmerksam. Er<br />
legt au<strong>ch</strong> Futtervorräte an.<br />
Merkmale:<br />
Oberseite blaugrau,<br />
Unterseite<br />
rostrot, s<strong>ch</strong>warze<br />
Augenstreifen,<br />
Wangen <strong>und</strong> Kehle<br />
weiss, Beine<br />
orangegelb.<br />
S<strong>ch</strong>nabel lang,<br />
spitz, grau<br />
gefärbt.<br />
Vogelgruppe Singvögel<br />
Zugverhalten Standvogel<br />
Grösse 14 cm<br />
Gewi<strong>ch</strong>t 19-24 Gramm<br />
Gelegegrösse 5-8 Eier<br />
Brutdauer 15-18 Tage<br />
Nestlingsdauer 24 Tage<br />
Anzahl Bruten pro Jahr 1<br />
Nahrung Insekten, Samen, Beeren, Nüsse<br />
55
Ringeltaube<br />
Columba palumbus<br />
Die Ringeltaube ist die grösste bei uns vorkommende Taubenart,<br />
ihren Namen verdankt sie ihrem weissen Halsring. Im<br />
Oktober ziehen die Ringeltauben in oft riesigen S<strong>ch</strong>aren weg.<br />
<strong>Auf</strong> ihrem Zug meiden sie die Alpen <strong>und</strong> fliegen <strong>des</strong>halb fast<br />
auss<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong> das Mittelland.<br />
Beim Balzen fliegt das Männ<strong>ch</strong>en steil ho<strong>ch</strong> hinauf <strong>und</strong> klats<strong>ch</strong>t<br />
oben mit den Flügeln. Zur Werbung am Boden gehören Verneigen,<br />
gegenseitiges S<strong>ch</strong>näbeln <strong>und</strong> Füttern als Gunstbezeugung.<br />
Das Männ<strong>ch</strong>en bietet Nistplätze an, die endgültige<br />
Auswahl erfolgt jedo<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong> das Weib<strong>ch</strong>en. Das Nest<br />
wird überwiegend auf Bäumen oder grossen Sträu<strong>ch</strong>ern gebaut,<br />
wobei vor allem der Si<strong>ch</strong>ts<strong>ch</strong>utz wi<strong>ch</strong>tig ist. Daher werden<br />
meist Nadelbäume bevorzugt.<br />
Obwohl heute wegen der Verstädterung fast überall anzutreffen,<br />
ist sie ursprüngli<strong>ch</strong> ein typis<strong>ch</strong>er Waldvogel.<br />
Vogelgruppe Tauben<br />
Zugverhalten Kurzstreckenzieher<br />
Grösse 41 cm<br />
Gewi<strong>ch</strong>t 450-520 Gramm<br />
Gelegegrösse 2 Eier<br />
Brutdauer 17 Tage<br />
Nestlingsdauer 33-34 Tage<br />
Anzahl Bruten pro Jahr 2-3<br />
Nahrung Ei<strong>ch</strong>eln, Bu<strong>ch</strong>eckern, Nadelholzsamen<br />
26
Rotkehl<strong>ch</strong>en<br />
Erithacus rubecula<br />
Der Gesang <strong>des</strong> Rotkehl<strong>ch</strong>ens ist mit über 200 na<strong>ch</strong>gewiesenen,<br />
si<strong>ch</strong> fortlaufend ändernden Motiven äusserst variabel.<br />
Er beginnt etwa eine St<strong>und</strong>e vor Sonnenaufgang <strong>und</strong><br />
ist no<strong>ch</strong> eine gute Zeit na<strong>ch</strong> Sonnenuntergang zu hören. Hat<br />
si<strong>ch</strong> ein Paar gef<strong>und</strong>en, hört das Männ<strong>ch</strong>en vorübergehend<br />
fast völlig zu singen auf.<br />
Zur Nahrungssu<strong>ch</strong>e bewegt si<strong>ch</strong> das Rotkehl<strong>ch</strong>en in kleinen<br />
Sprüngen auf der Erde vorwärts, selten werden kurze S<strong>ch</strong>ritte<br />
gema<strong>ch</strong>t. Nur 10% überwintern in der S<strong>ch</strong>weiz.<br />
Zu allen Jahreszeiten badet das Rotkehl<strong>ch</strong>en sehr gerne.<br />
Morgens wäs<strong>ch</strong>t es das Gefieder an tau- oder regennassen<br />
Blättern. Dabei bedient es si<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> der Te<strong>ch</strong>nik <strong>des</strong> Einemsens,<br />
indem es einzelne Ameisen mit dem S<strong>ch</strong>nabel aufliest<br />
<strong>und</strong> dur<strong>ch</strong> das Gefieder zieht.<br />
Merkmale:<br />
Orangefarben<br />
vom Gesi<strong>ch</strong>t<br />
bis zur Brust,<br />
grosse Augen<br />
(dämmerungsaktiv)<br />
Vogelgruppe Singvögel<br />
Zugverhalten Kurzstreckenzieher<br />
Grösse 14 cm<br />
Gewi<strong>ch</strong>t 16-22 Gramm<br />
Gelegegrösse 5-7 Eier<br />
Brutdauer 13-14 Tage<br />
Nestlingsdauer 13-15 Tage<br />
Anzahl Bruten pro Jahr 2<br />
Nahrung Insekten, Spinnen, Würmer, S<strong>ch</strong>necken<br />
21
Wintergoldhähn<strong>ch</strong>en<br />
Regulus regulus<br />
Das Wintergoldhähn<strong>ch</strong>en ist der kleinste Vogel Europas. Es<br />
brütet überwiegend in Nadelbäumen <strong>und</strong> verwendet zum Bau<br />
<strong>des</strong> Nestes unter anderem Spinnstoffe aus den Eierkokons<br />
von Spinnen <strong>und</strong> den Gespinsten einiger Raupenarten. Wintergoldhähn<strong>ch</strong>en<br />
erri<strong>ch</strong>ten Hängenester, vorzugsweise im<br />
engen Zweiggewirr von Nadelbäumen. Es ist so gut isoliert,<br />
dass das Weib<strong>ch</strong>en bei jeder Witterung bis zu 25 Minuten die<br />
zu bebrütenden Eier verlassen kann, ohne dass diese auskühlen.<br />
Es handelt si<strong>ch</strong> um eine S<strong>ch</strong>a<strong>ch</strong>telbrut, das Weib<strong>ch</strong>en<br />
legt die Eier <strong>des</strong> zweiten Geleges no<strong>ch</strong> bevor die Jungen <strong>des</strong><br />
ersten flügge sind. Sie werden in dieser Zeit vom Männ<strong>ch</strong>en<br />
versorgt. Wintergoldhähn<strong>ch</strong>en sind auss<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> Insektenfresser,<br />
sie müssen tägli<strong>ch</strong> min<strong>des</strong>tens ihr Körpergewi<strong>ch</strong>t<br />
an Insekten fressen. Darum verbringen sie 90% ihrer Tagesaktivitäten<br />
mit der Nahrungssu<strong>ch</strong>e.<br />
Merkmale:<br />
orange (Männ<strong>ch</strong>en)<br />
oder gelbe<br />
(Weib<strong>ch</strong>en)<br />
Kopfplatte, die<br />
s<strong>ch</strong>warz begrenzt<br />
ist; r<strong>und</strong>li<strong>ch</strong>e<br />
Figur<br />
Vogelgruppe Singvögel Grasmücken<br />
Zugverhalten Standvogel<br />
Grösse 9 cm<br />
Gewi<strong>ch</strong>t 5-7 Gramm<br />
Gelegegrösse 7-10 Eier<br />
Brutdauer 15 Tage<br />
Nestlingsdauer 20 Tage<br />
Anzahl Bruten pro Jahr 2<br />
Nahrung Insekten, Samen, Beeren, Nüsse<br />
36
Zaunkönig<br />
Troglodytes troglodytes<br />
Der Zaunkönig ist na<strong>ch</strong> dem Winter- <strong>und</strong> Sommergoldhähn<strong>ch</strong>en<br />
der drittkleinste Vogel Europas. Er wird au<strong>ch</strong> der<br />
«S<strong>ch</strong>neekönig» genannt, da er au<strong>ch</strong> im Winter lebhaft singt.<br />
Der Zaunkönig kann einen Stamm mit den langen Zehen <strong>und</strong><br />
den kräftigen Krallen senkre<strong>ch</strong>t hinaufklettern, jedo<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t<br />
kopfüber hinunterkommen. Er fliegt mit ras<strong>ch</strong>en Flügels<strong>ch</strong>lägen<br />
gradlinig <strong>und</strong> direkt über den Boden <strong>und</strong> hält si<strong>ch</strong> meistens<br />
in der di<strong>ch</strong>ten Vegetation von Sträu<strong>ch</strong>ern verborgen.<br />
Das Fliegen von grösseren Strecken vermeidet er. Im Winter<br />
versu<strong>ch</strong>en si<strong>ch</strong> Zaunkönige bei strenger Kälte gelegentli<strong>ch</strong><br />
na<strong>ch</strong>ts in einer S<strong>ch</strong>lafgemeins<strong>ch</strong>aft zu s<strong>ch</strong>ützen. Dabei liegen<br />
zwölf bis zwanzig Vögel in einem Nest oder Nistkasten di<strong>ch</strong>t<br />
aneinander im Kreis, den Kopf na<strong>ch</strong> innen <strong>und</strong> den S<strong>ch</strong>wanz<br />
na<strong>ch</strong> aussen gesteckt.<br />
Merkmale:<br />
braunes<br />
Gefieder,<br />
kurzer<br />
S<strong>ch</strong>wanz<br />
Vogelgruppe Singvögel<br />
Zugverhalten Teilzieher<br />
Grösse 10 cm<br />
Gewi<strong>ch</strong>t 8-13 Gramm<br />
Gelegegrösse 5-7 Eier<br />
Brutdauer 15 Tage<br />
Nestlingsdauer 20 Tage<br />
Anzahl Bruten pro Jahr 2<br />
Nahrung Insekten, Spinnen, Samen, Beeren, Nüsse<br />
20
Sperber<br />
Greifvögel sind tagaktiv <strong>und</strong><br />
bevorzugen lebende Beute,<br />
ihre Augen sind unseren<br />
Augen weit überlegen. Die<br />
Weib<strong>ch</strong>en sind fast immer<br />
grösser <strong>und</strong> s<strong>ch</strong>werer als die<br />
Männ<strong>ch</strong>en. Mit viel Glück<br />
kann ein s<strong>ch</strong>euer Sperber<br />
oder ein Habi<strong>ch</strong>t beoba<strong>ch</strong>tet<br />
werden. Am Lei<strong>ch</strong>testen zu<br />
beoba<strong>ch</strong>ten ist der Mäusebussard,<br />
er nutzt die Thermik<br />
<strong>und</strong> segelt in der si<strong>ch</strong><br />
erwärmenden, aufsteigenden<br />
Luft.<br />
Greifvögel<br />
Sperber<br />
Grösse: 6 28 cm, 1 38 cm<br />
Flügelspannweite: 6 60 cm, 1 80 cm<br />
Jagd: im Wald <strong>und</strong> am Waldrand<br />
Nahrung: vor allem Kleinvögel<br />
Habi<strong>ch</strong>t<br />
Grösse: 6 48 cm, 1 61 cm<br />
Flügelspannweite: 6 100 cm, 1 120 cm<br />
Jagd: im Wald <strong>und</strong> am Waldrand<br />
Nahrung: Vögel, Mäuse, Hasen<br />
Mäusebussard<br />
Grösse: 51-56 cm<br />
Flügelspannweite: 120-140 cm<br />
Jagd: im Kulturland<br />
Nahrung: vor allem Mäuse<br />
Rotmilan<br />
Grösse: 70 cm<br />
Flügelspannweite: 160 cm<br />
Jagd: im Kulturland<br />
Nahrung: Kleinsäuger, Aas<br />
50
Südwärts<br />
Die meisten Singvögel leben von<br />
Insekten. Im Winter fehlt diese<br />
Nahrung weitgehend. Die Vögel<br />
müssen auf «Diät» (Beeren, Körner,<br />
Samen, Insektenlarven) umstellen<br />
oder wegziehen.<br />
Standvögel<br />
Sie haben einen dicken, kegelförmigen<br />
S<strong>ch</strong>nabel <strong>und</strong><br />
fressen vor allem Körner <strong>und</strong><br />
Insektenlarven. Sie bleiben<br />
das ganze Jahr bei uns.<br />
Beispiele:<br />
Zugvögel<br />
Sie haben einen feinen, pinzettenförmigen<br />
S<strong>ch</strong>nabel <strong>und</strong><br />
fressen auss<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> Insekten.<br />
Ab August verlassen<br />
sie uns <strong>und</strong> kehren erst im<br />
nä<strong>ch</strong>sten Frühjahr wieder zurück.<br />
Beispiele:<br />
Spe<strong>ch</strong>te<br />
Meisen<br />
Mön<strong>ch</strong>sgrasmücke<br />
Mauersegler<br />
Trauers<strong>ch</strong>näpper<br />
57
Nester<br />
Nur die wenigsten Vögel brüten in Höhlen oder in Nistkästen.<br />
Um den verfügbaren Raum gut auszunützen, wählen sie vers<strong>ch</strong>iedene<br />
Standorte für ihre Nester.<br />
Wintergoldhähn<strong>ch</strong>en<br />
(Baumbrüter)<br />
Mön<strong>ch</strong>sgrasmücke<br />
(Bus<strong>ch</strong>brüter)<br />
Rotkehl<strong>ch</strong>en<br />
(Bodenbrüter)<br />
31
Reh<br />
Rehbock<br />
Säugetiere <strong>des</strong> Wal<strong>des</strong><br />
Die abgebildeten Arten kommen häufig vor.<br />
Seltener sind anzutreffen:<br />
Iltis, Wiesel, Hausmarder, Haselmaus,<br />
Siebens<strong>ch</strong>läfer, Fledermaus, Igel<br />
Waldspitzmaus<br />
Ei<strong>ch</strong>hörn<strong>ch</strong>en Hase Baummarder<br />
Feldmaus<br />
Da<strong>ch</strong>s<br />
Fu<strong>ch</strong>s<br />
58
Hase<br />
Lepus europaeus<br />
Der Hase ist überwiegend dämmerungs- <strong>und</strong> na<strong>ch</strong>taktiv,<br />
tagsüber ist er selten zu sehen. Ausserhalb der Paarungszeit<br />
ist er ein Einzelgänger <strong>und</strong> ruht am Tag in fla<strong>ch</strong>en, meist<br />
gut gedeckten Mulden. Bei Gefahr «drückt» er si<strong>ch</strong> bewegungslos<br />
an den Boden <strong>und</strong> profitiert von seiner Tarnfarbe.<br />
Erst im letzten Moment ergreift er die Flu<strong>ch</strong>t, wobei er über<br />
kurze Distanz Ges<strong>ch</strong>windigkeiten bis zu 70 km/h errei<strong>ch</strong>en<br />
<strong>und</strong> bis zu 2 Meter ho<strong>ch</strong> springen kann. Hasen ernähren si<strong>ch</strong><br />
auss<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> pflanzli<strong>ch</strong>, ihre Zähne wa<strong>ch</strong>sen ständig na<strong>ch</strong>.<br />
Männ<strong>ch</strong>en «boxen», d.h. sie bekämpfen si<strong>ch</strong>, indem sie mit<br />
ihren Vorderpfoten aufeinander eins<strong>ch</strong>lagen. Die Häsin kann<br />
se<strong>ch</strong>s Tage vor dem Werfen wieder befru<strong>ch</strong>tet werden (Superfötation).<br />
Die fris<strong>ch</strong> geborenen Junghasen sind «Nestflü<strong>ch</strong>ter»,<br />
d.h. sie kommen sehr weit entwickelt zur Welt <strong>und</strong><br />
verlassen unmittelbar na<strong>ch</strong> der Geburt das Nest.<br />
Kopf-Rumpf-Länge 42-68 cm<br />
Gewi<strong>ch</strong>t 2,5-6,4 kg<br />
Fortpflanzungszeit Januar bis Oktober<br />
Tragzeit 42 Tage<br />
Würfe pro Jahr 3-4<br />
Junge pro Wurf 1-5<br />
Maximalalter 12 Jahre<br />
Nahrung Pflanzenteile, Wurzeln, Baumrinde<br />
Feinde Fu<strong>ch</strong>s, Greifvögel<br />
11
Reh<br />
Capreolus capreolus<br />
Wegen seiner geringen Körpergrösse kann das Reh di<strong>ch</strong>tes<br />
Unterholz dur<strong>ch</strong>queren. Männli<strong>ch</strong>e Tiere tragen ein Geweih,<br />
das im Herbst abgeworfen wird. Im Winter wä<strong>ch</strong>st ein neues<br />
Geweih, das bis se<strong>ch</strong>s Enden aufweisen kann. Das Geweih<br />
besteht aus zwei Stangen, die jede für si<strong>ch</strong> aus der S<strong>ch</strong>ädeldecke<br />
wa<strong>ch</strong>sen.<br />
Im Winter vereinigen si<strong>ch</strong> Rehe zu Familienverbänden. Die<br />
Paarungszeit findet Juli <strong>und</strong> August statt. Die Geburt der<br />
Jungtiere erfolgt aber erst im Mai <strong>des</strong> folgenden Jahres. Bereits<br />
20 Minuten na<strong>ch</strong> der Geburt beginnen Rehkitze mit den<br />
ersten Gehversu<strong>ch</strong>en. Sie bleiben den ganzen Winter über<br />
bei den Müttern <strong>und</strong> verlassen sie erst im folgenden Frühjahr<br />
im Alter von 10 Monaten. Tagsüber halten si<strong>ch</strong> Rehe vor<br />
allem im Wald auf, na<strong>ch</strong> der Dämmerung sind sie au<strong>ch</strong> in der<br />
offenen Lands<strong>ch</strong>aft anzutreffen.<br />
Kopf-Rumpf-Länge 95-135 cm<br />
Gewi<strong>ch</strong>t 15-30 kg<br />
Paarungszeit Ende Juli/Anfangs August<br />
Tragzeit Juli bis Mai<br />
Würfe pro Jahr 1<br />
Junge pro Wurf 1-3<br />
Maximalalter 10-12 Jahre<br />
Nahrung Gräser, Kräuter, Brombeeren<br />
Feinde bei Jungtieren Fü<strong>ch</strong>se<br />
34
Fu<strong>ch</strong>s<br />
Vulpes vulpes<br />
Fü<strong>ch</strong>se <strong>und</strong> Katzen gehören zwar vers<strong>ch</strong>iedenen Familien<br />
an, verhalten si<strong>ch</strong> aber ähnli<strong>ch</strong>: Beide können klettern, langsam<br />
ans<strong>ch</strong>lei<strong>ch</strong>en, die Krallen einziehen <strong>und</strong> ma<strong>ch</strong>en Jagd<br />
auf kleine Nagetiere.<br />
Fü<strong>ch</strong>se leben ganzjährig in Familienverbänden. Die Fü<strong>ch</strong>sin<br />
ist nur 2 oder 3 Tage im Januar befru<strong>ch</strong>tungsfähig. Oft kommen<br />
in dieser Zeit mehrere Begattungen von vers<strong>ch</strong>iedenen<br />
Männ<strong>ch</strong>en vor, daher kann ein Wurf Jungfü<strong>ch</strong>se vers<strong>ch</strong>iedene<br />
Väter haben. Die <strong>Auf</strong>zu<strong>ch</strong>t erfolgt in bestehenden Fu<strong>ch</strong>sbauten<br />
(nur selten wird ein eigener Bau gegraben) oder au<strong>ch</strong><br />
in Baumstümpfen oder Felsspalten. Na<strong>ch</strong> 12 bis 14 Tagen<br />
öffnen die Welpen erstmals die Augen. Sie werden 4 bis 6<br />
Wo<strong>ch</strong>en lang gesäugt <strong>und</strong> verlassen na<strong>ch</strong> Ablauf eines Monats<br />
erstmals den Bau. Es kommt au<strong>ch</strong> vor, dass Fü<strong>ch</strong>se <strong>und</strong><br />
Da<strong>ch</strong>se den glei<strong>ch</strong>en Bau bewohnen.<br />
Kopf-Rumpf-Länge 65-75 cm<br />
Gewi<strong>ch</strong>t 6 5,5-7,5 kg, 1 5-6,5 kg<br />
Paarungszeit Januar<br />
Tragzeit 50-53 Tage<br />
Würfe pro Jahr 1<br />
Junge pro Wurf 1-12<br />
Maximalalter 13 Jahre<br />
Nahrung Mäuse, Regenwürmer, Jungtiere, Frü<strong>ch</strong>te<br />
7
Da<strong>ch</strong>s<br />
Meles meles<br />
Da<strong>ch</strong>se sind dämmerungs- <strong>und</strong> na<strong>ch</strong>taktiv, den Tag verbringen<br />
sie in ihren Bauen. Der Da<strong>ch</strong>s gräbt si<strong>ch</strong> im Waldboden<br />
einen Bau, der einen Dur<strong>ch</strong>messer von 30 Meter haben kann.<br />
In etwa fünf Metern Tiefe liegt der Wohnkessel, der über zahlrei<strong>ch</strong>e<br />
Gänge mit der Oberflä<strong>ch</strong>e verb<strong>und</strong>en ist. Diese Gänge<br />
dienen der Luftzufuhr <strong>und</strong> als Ein- <strong>und</strong> Ausgänge. Ein Da<strong>ch</strong>sbau<br />
kann über Jahrzehnte benutzt werden. Jede Generation<br />
dehnt ihn weiter aus <strong>und</strong> fügt weitere Wohnkammern hinzu.<br />
Da<strong>ch</strong>se leben in der Regel in Sippen zusammen. In jedem<br />
Bau gibt es ein dominantes Paar, das lebenslang zusammen<br />
bleibt, wobei si<strong>ch</strong> das Männ<strong>ch</strong>en aber au<strong>ch</strong> mit rangniederen<br />
Weib<strong>ch</strong>en paart. In sehr kalten <strong>und</strong> s<strong>ch</strong>neerei<strong>ch</strong>en Wintern<br />
halten Da<strong>ch</strong>se eine Winterruhe <strong>und</strong> verlassen den Bau während<br />
mehreren Wo<strong>ch</strong>en ni<strong>ch</strong>t. Männli<strong>ch</strong>e Jungtiere werden<br />
spätestens na<strong>ch</strong> der Winterruhe verjagt, ebenso werden keine<br />
älteren Männ<strong>ch</strong>en im Bau geduldet.<br />
Kopf-Rumpf-Länge 60-90 cm, S<strong>ch</strong>wanzlänge 15-20 cm<br />
Gewi<strong>ch</strong>t 6 15-20 kg, 1 13,5-18 kg<br />
Paarungszeit Juli <strong>und</strong> August<br />
Tragzeit 7-8 Monate<br />
Würfe pro Jahr 1<br />
Junge pro Wurf 1-6<br />
Maximalalter 15-18 Jahre<br />
Nahrung Obst, Wurzeln, Samen, Würmer, Insekten,<br />
S<strong>ch</strong>necken, Vögel, Mäuse<br />
47
Baummarder<br />
Martes martes<br />
Der Baummarder (au<strong>ch</strong> Edelmarder genannt) ist ein Einzelgänger<br />
<strong>und</strong> hauptsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> in der Na<strong>ch</strong>t aktiv. Sein Lager befindet<br />
si<strong>ch</strong> meistens in Bäumen, in über 10 Metern Höhe <strong>und</strong><br />
ist meist ein Vogelnest oder ein Spe<strong>ch</strong>tlo<strong>ch</strong>. Im Winter haust<br />
er in Ei<strong>ch</strong>hörn<strong>ch</strong>ennester oder in Erdhöhlen. Er jagt <strong>und</strong> wandert<br />
vor allem am Boden, obwohl er sehr ges<strong>ch</strong>ickt in den<br />
Bäumen klettert, wobei er seine Füsse um 180 Grad drehen<br />
kann. Im Spätsommer <strong>und</strong> Herbst legt er Nahrungsvorräte für<br />
die kalte Jahreszeit an. Das Männ<strong>ch</strong>en markiert sein Revier<br />
mit dem Sekret seiner Anal- <strong>und</strong> Abdominaldrüsen gegenüber<br />
glei<strong>ch</strong>ges<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>en Artgenossen. Der Edelmarder<br />
folgt den Mens<strong>ch</strong>en ni<strong>ch</strong>t in die Nähe von Siedlungen, trotzdem<br />
wird er häufig mit dem Steinmarder (au<strong>ch</strong> Da<strong>ch</strong>marder<br />
oder Hausmarder genannt) verwe<strong>ch</strong>selt, der aber kein ausgespro<strong>ch</strong>ener<br />
Waldbewohner ist.<br />
Kopf-Rumpf-Länge 40-48 cm + S<strong>ch</strong>wanzlänge 20-26 cm<br />
Gewi<strong>ch</strong>t 6 1,2-1,9 kg, 1 0,8-1,3 kg<br />
Paarungszeit Juni bis August<br />
Tragzeit 8-9 Monate<br />
Würfe pro Jahr 1<br />
Junge pro Wurf 1-6<br />
Maximalalter 10-15 Jahre<br />
Nahrung Mäuse, Vögel, Beeren, Käfer, Würmer<br />
24
Ei<strong>ch</strong>hörn<strong>ch</strong>en<br />
Sciurus vulgaris<br />
Das Ei<strong>ch</strong>hörn<strong>ch</strong>en ist ein ausgespro<strong>ch</strong>enes Baumtier <strong>und</strong> an<br />
eine kletternde Lebensweise angepasst. Die spitzen Krallen<br />
an Fingern <strong>und</strong> Zehen <strong>und</strong> die kräftigen Hinterbeine erlauben<br />
ihm, au<strong>ch</strong> an glatten Stammflä<strong>ch</strong>en kopfvoran senkre<strong>ch</strong>t na<strong>ch</strong><br />
unten zu klettern. Der S<strong>ch</strong>wanz dient beim Klettern auf dünnen<br />
Zweigen zum Halten <strong>des</strong> Glei<strong>ch</strong>gewi<strong>ch</strong>ts, <strong>und</strong> er bremst<br />
die Fallges<strong>ch</strong>windigkeit.<br />
Zu Boden kommt das Ei<strong>ch</strong>hörn<strong>ch</strong>en normalerweise nur zur<br />
Nahrungssu<strong>ch</strong>e. Typis<strong>ch</strong> ist, dass die Nahrung beim Fressen<br />
mit den Vorderpfoten gehalten wird.<br />
Ei<strong>ch</strong>hörn<strong>ch</strong>en sind nur am Tag aktiv, im Winter gar nur in den<br />
Morgenst<strong>und</strong>en. Die Na<strong>ch</strong>t wird in kugelförmigen Reisignestern<br />
verbra<strong>ch</strong>t, die in grösseren Bäumen – vorwiegend<br />
Fi<strong>ch</strong>ten – di<strong>ch</strong>t am Stamm gebaut werden. Dort kann das<br />
s<strong>ch</strong>lafende Ei<strong>ch</strong>hörn<strong>ch</strong>en dur<strong>ch</strong> den na<strong>ch</strong>taktiven Baummarder<br />
überras<strong>ch</strong>t werden.<br />
Kopf-Rumpf-Länge 20-25 cm + S<strong>ch</strong>wanzlänge 15-20 cm<br />
Gewi<strong>ch</strong>t 300-400 Gramm<br />
Paarungszeit Winter <strong>und</strong> Frühjahr<br />
Tragzeit 38 Tage<br />
Würfe pro Jahr 2<br />
Junge pro Wurf 2-5<br />
Maximalalter 3-7 Jahre<br />
Nahrung Nüsse, Tannzapfen, Vogeleier, Jungvögel<br />
Feinde Baummarder, Greifvögel<br />
29
Waldspitzmaus<br />
Sorex araneus<br />
Die Waldspitzmaus ernährt si<strong>ch</strong> neben S<strong>ch</strong>necken <strong>und</strong> Insekten<br />
vor allem von Regenwürmern, darum lebt sie vor allem<br />
unter der Erde. Das Leben einer Waldspitzmaus endet im<br />
Herbst <strong>des</strong> zweiten Lebensjahres. Allerdings ist sie sehr aktiv,<br />
sowohl na<strong>ch</strong>ts als au<strong>ch</strong> tagsüber, <strong>und</strong> ist vor allem mit der Nahrungssu<strong>ch</strong>e<br />
bes<strong>ch</strong>äftigt. Ihr tägli<strong>ch</strong>er Bedarf entspri<strong>ch</strong>t etwa<br />
2000 Käfern von 5 mm Länge. Bei Nahrungsmangel kann sie<br />
ihr Wa<strong>ch</strong>stum ni<strong>ch</strong>t nur einstellen sondern au<strong>ch</strong> reduzieren.<br />
Ihre wi<strong>ch</strong>tigsten Organe verlieren an Gewi<strong>ch</strong>t <strong>und</strong> Volumen,<br />
die Wirbel verkürzen si<strong>ch</strong> <strong>und</strong> selbst die S<strong>ch</strong>ädekapsel wird<br />
unter Einfluss von kno<strong>ch</strong>enreduzierenden Zellen kleiner. Erneutes<br />
Wa<strong>ch</strong>stum erfolgt im Frühjahr vor Errei<strong>ch</strong>en der Ges<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>tsreife.<br />
Kopf-Rumpf-Länge 66-88 mm + S<strong>ch</strong>wanzlänge 30-57 mm<br />
Gewi<strong>ch</strong>t 7-13 Gramm<br />
Paarungszeit April-Oktober<br />
Tragzeit 20 Tage<br />
Würfe pro Jahr 2-5<br />
Junge pro Wurf 5-9<br />
Maximalalter 18 Monate<br />
Nahrung Regenwürmer, Insekten, S<strong>ch</strong>necken<br />
Feinde Fü<strong>ch</strong>se, Da<strong>ch</strong>se, Marder, Eulen<br />
10
Feldmaus<br />
Microtus arvalis<br />
Unter optimalen Bedingungen – hohes Nahrungsangebot <strong>und</strong><br />
günstige Witterung – bringt ein 33 Tage altes Weib<strong>ch</strong>en alle 20<br />
Tage bis zu 13 Jungmäuse zur Welt. Diese sind im Alter von<br />
12-14 Tagen – no<strong>ch</strong> während der Säugezeit – ges<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>tsreif<br />
<strong>und</strong> werden dann au<strong>ch</strong> bereits häufig begattet, was zu<br />
einer Massenvermehrung mit einem Bestand von 1000 Mäusen<br />
pro Hektar führen kann. Diese Maximalbestände treten<br />
in der Regel nur alle drei Jahre auf, im Normalfall folgt ein<br />
sogenanntes Latenzjahr mit sehr niedriger Bestan<strong>des</strong>di<strong>ch</strong>te.<br />
Feldmäuse leben in Kolonien <strong>und</strong> bewohnen Baue, die dur<strong>ch</strong><br />
ein Wegnetz an der Erdoberflä<strong>ch</strong>e miteinander verb<strong>und</strong>en<br />
<strong>und</strong> daher lei<strong>ch</strong>t erkennbar sind. Die unterirdis<strong>ch</strong>en Galerien<br />
bilden Gangsysteme, in denen si<strong>ch</strong> Nester <strong>und</strong> Vorratskammern<br />
befinden. Zusammen mit der Waldspitzmaus sind<br />
Feldmäuse die Hauptbeute für viele Allesfresser im S<strong>ch</strong>ützengraben.<br />
Kopf-Rumpf-Länge 90-115 mm + S<strong>ch</strong>wanzlänge 24-40 mm<br />
Gewi<strong>ch</strong>t 20-35 Gramm<br />
Tragzeit 21 Tage<br />
Junge pro Wurf 4-10<br />
Maximalalter 9 Monate<br />
Nahrung Graspflanzen, Baumrinde<br />
Feinde Fü<strong>ch</strong>se, Da<strong>ch</strong>se, Marder, Greifvögel,<br />
Ei<strong>ch</strong>hörn<strong>ch</strong>en<br />
13
Tierspuren<br />
Tiere bemerken unsere Anwesenheit sehr s<strong>ch</strong>nell <strong>und</strong> verstecken<br />
si<strong>ch</strong>. Was aber bleibt, sind ihre Spuren, z.B. Frasspuren<br />
wie von Ei<strong>ch</strong>hörn<strong>ch</strong>en abgenagte Tannzapfen (s. Bild oben)<br />
Hase<br />
Fu<strong>ch</strong>s<br />
Da<strong>ch</strong>s<br />
Losungen<br />
Reh<br />
Gewölle<br />
Eulen vers<strong>ch</strong>lingen ihre Beute<br />
ganz. Sie speien unverdaubare<br />
Reste wie Kno<strong>ch</strong>en <strong>und</strong><br />
Haare als Gewölle wieder aus.<br />
Rupfungen<br />
Herumliegende Federn zeigen, ob der Vogel von einem Greifvogel<br />
(Sperber, Habi<strong>ch</strong>t) oder von einem Säugetier (Fu<strong>ch</strong>s,<br />
Marder) gerupft wurde. Fü<strong>ch</strong>se <strong>und</strong> Marder beissen die<br />
Federn ab, während Greifvögel sie auszupfen.<br />
17
Grasfros<strong>ch</strong><br />
Rana temporaria<br />
Der Grasfros<strong>ch</strong> zeigt viele Farbvarianten: von bräunli<strong>ch</strong>, rötli<strong>ch</strong>,<br />
gelbli<strong>ch</strong> bis fast s<strong>ch</strong>warz – einzig grün ist er nie. Im März<br />
versammeln si<strong>ch</strong> die Männ<strong>ch</strong>en in den Lai<strong>ch</strong>gewässern –<br />
Tümpel, Weiher <strong>und</strong> langsam fliessende Gewässer – wo sie<br />
gurrende Laute von si<strong>ch</strong> geben. Die anwandernden Weib<strong>ch</strong>en<br />
werden hinter den Vorderbeinen umklammert, dana<strong>ch</strong><br />
kommt es zur Ablage eines kompakten Lai<strong>ch</strong>ballens <strong>und</strong> zur<br />
Besamung der Eier. Die Larven (Kaulquappen) s<strong>ch</strong>lüpfen na<strong>ch</strong><br />
8 bis 14 Tagen. Na<strong>ch</strong> 2 bis 3 Monaten beginnt die Metamorphose<br />
der wasserlebenden Kaulquappen zum landlebenden<br />
Jungfros<strong>ch</strong>, wel<strong>ch</strong>e mit einem völligen Umbau <strong>des</strong> Körpers<br />
einhergeht. Na<strong>ch</strong> der Lai<strong>ch</strong>zeit bzw. na<strong>ch</strong> der Metamorphose<br />
verlassen die Frös<strong>ch</strong>e die Lai<strong>ch</strong>gewässer <strong>und</strong> leben in<br />
Wäldern, feu<strong>ch</strong>ten Wiesen <strong>und</strong> an Ba<strong>ch</strong>ufern. Sie überwintern<br />
in Erdlö<strong>ch</strong>ern <strong>und</strong> ähnli<strong>ch</strong>en frostfreien Unters<strong>ch</strong>lüpfen<br />
oder in Gewässern.<br />
Merkmale: Hinterbeine<br />
mit meist dunklen<br />
Querstreifen,<br />
Körper mit dunklen<br />
Flecken, Körperunterseite<br />
weissli<strong>ch</strong>grau,<br />
beim Weib<strong>ch</strong>en<br />
gelbli<strong>ch</strong>-rötli<strong>ch</strong><br />
Körperlänge 6-10 cm<br />
Fortpflanzungszeit März<br />
Anzahl Eier 800-2500<br />
Maximalalter 10 Jahre<br />
Nahrung Insekten, Spinnen, Würmer<br />
Feinde Greifvögel, Eulen, Amsel, Fu<strong>ch</strong>s, Da<strong>ch</strong>s<br />
59
Bergmol<strong>ch</strong><br />
Mesotriton alpestris<br />
Na<strong>ch</strong>dem sie aus den Winterquartieren in ihre Lai<strong>ch</strong>gewässer,<br />
Stillgewässer aller Art, gewandert sind, werben die<br />
Männ<strong>ch</strong>en mit einem auffälligen Balzverhalten um Weib<strong>ch</strong>en.<br />
Na<strong>ch</strong> der <strong>Auf</strong>nahme eines abgelegten Samenpakets legt das<br />
Weib<strong>ch</strong>en über Tage oder Wo<strong>ch</strong>en verteilt seine Eier einzeln<br />
in zusammengefaltete Blätter von Wasserpflanzen. Na<strong>ch</strong> 2<br />
bis 4 Wo<strong>ch</strong>en s<strong>ch</strong>lüpfen die Larven, wel<strong>ch</strong>e si<strong>ch</strong> räuberis<strong>ch</strong><br />
ernähren. Ab Juli/August erfolgt die Metamorphose zu landlebenden<br />
Mol<strong>ch</strong>en. Na<strong>ch</strong> der Fortpflanzungszeit verlassen<br />
viele Bergmol<strong>ch</strong>e die Gewässer <strong>und</strong> leben in Wäldern <strong>und</strong> auf<br />
feu<strong>ch</strong>ten, versteckrei<strong>ch</strong>en Flä<strong>ch</strong>en. In der Fortpflanzungszeit<br />
fressen die Bergmol<strong>ch</strong>e häufig Lai<strong>ch</strong> <strong>und</strong> Kaulquappen von<br />
Grasfrös<strong>ch</strong>en.<br />
Merkmale: Oberseite<br />
grau-blau, Bau<strong>ch</strong>seite<br />
orange Färbung,<br />
seitli<strong>ch</strong>es s<strong>ch</strong>warzweisses<br />
Fleckenband,<br />
Männ<strong>ch</strong>en<br />
mit zusätzli<strong>ch</strong>en<br />
s<strong>ch</strong>warzweissen<br />
Rückensaum in der<br />
Lai<strong>ch</strong>zeit, Weib<strong>ch</strong>en<br />
eher marmoriert <strong>und</strong><br />
etwas uns<strong>ch</strong>einbarer.<br />
Körperlänge 6-11 cm<br />
Fortpflanzungszeit März-Juni<br />
Anzahl Eier 100-200<br />
Maximalalter 10 Jahre<br />
Nahrung Insekten(larven), Würmer, S<strong>ch</strong>necken,<br />
Fros<strong>ch</strong>lai<strong>ch</strong> <strong>und</strong> -larven<br />
Feinde Fu<strong>ch</strong>s, Da<strong>ch</strong>s, Amsel, Fis<strong>ch</strong>e<br />
60
Ste<strong>ch</strong>palme<br />
Ilex aquifolium<br />
Die Ste<strong>ch</strong>palme ist ein immergrüner bis zu einem Meter hoher<br />
Strau<strong>ch</strong>. Die Sträu<strong>ch</strong>er werden bis zu 300 Jahre alt. Die<br />
Blütezeit ist von Mai bis Anfang Juni. Die Frü<strong>ch</strong>te sind 8 bis<br />
10 Millimeter grosse, erbsenförmige, rote, glänzende, saftige<br />
Steinfrü<strong>ch</strong>te <strong>und</strong> enthalten vier Steinkerne. Die Fru<strong>ch</strong>treife<br />
tritt ab Oktober ein. Die Ste<strong>ch</strong>palme s<strong>ch</strong>eut Li<strong>ch</strong>t <strong>und</strong><br />
gedeiht am besten im Halbs<strong>ch</strong>atten oder S<strong>ch</strong>atten. Ihre Beeren<br />
<strong>und</strong> Blätter sind stark giftig, 20 bis 30 rote Beeren gelten<br />
für Erwa<strong>ch</strong>sene als tödli<strong>ch</strong>e Dosis. Die Samen werden von<br />
Vögeln wie Amseln <strong>und</strong> Rotkehl<strong>ch</strong>en verbreitet. Die immergrüne<br />
Ste<strong>ch</strong>palme ist im Winter au<strong>ch</strong> ein beliebter S<strong>ch</strong>lafplatz<br />
für kleinere Vögel. Das Holz ist di<strong>ch</strong>t, s<strong>ch</strong>wer, aber gut polierfähig.<br />
Harry Potters Zauberstab ist aus Ste<strong>ch</strong>palmenholz.<br />
Blätter<br />
Blüten<br />
Frü<strong>ch</strong>te<br />
immergrün, oval oder lanzettli<strong>ch</strong>, ledrig,<br />
mit welligem Rand, dornig gezähnt,<br />
die oberen ganzrandig<br />
Mai-Juni; 6 + 1 meist auf getrennten<br />
Sträu<strong>ch</strong>ern; weiss in Büs<strong>ch</strong>eln, s<strong>ch</strong>wa<strong>ch</strong><br />
duftend<br />
erbsengrosse, rot, ungeniessbare Beeren<br />
mit 4 bis 5 steinharten Samen<br />
42
Föhre<br />
Waldföhre, Kiefer, Dähle<br />
Pinus silvestris<br />
Föhren duften sehr aromatis<strong>ch</strong>, ihr Holz ist vielseitig verwendbar.<br />
Man<strong>ch</strong>erorts wurden grosse Waldflä<strong>ch</strong>en auss<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong><br />
mit Föhren aufgeforstet. Diese Reinbestände sind zwar<br />
einfa<strong>ch</strong> zu begründen <strong>und</strong> zu ernten, aber viel anfälliger für<br />
Waldbrände <strong>und</strong> Insektenbefall als naturnahe Mis<strong>ch</strong>wälder<br />
wie hier im S<strong>ch</strong>ützengraben. Das Holz hat einen hohen<br />
Brennwert, sowohl als S<strong>ch</strong>eitholz wie au<strong>ch</strong> als Hacks<strong>ch</strong>nitzel,<br />
Pellets <strong>und</strong> Briketts. Als Bau- <strong>und</strong> Konstruktionsholz wird es<br />
nahezu überall eingesetzt. Das Föhrenholz liefert au<strong>ch</strong> Terpentin,<br />
das unter anderem als Zusatz zu Salben <strong>und</strong> Seifen<br />
oder in der Medizin verwendet wird, als Öl au<strong>ch</strong> in der Ölmalerei<br />
oder mit Bienenwa<strong>ch</strong>s vermis<strong>ch</strong>t zur Restaurierung<br />
von Holzböden.<br />
Wurzeln Tiefwurzler<br />
Maximale Höhe<br />
Nadeln<br />
Blüten<br />
Zapfen<br />
Holzverwendung<br />
Holz<br />
40 Meter<br />
zu 2 in Büs<strong>ch</strong>eln, 4 bis 6 cm lang, dünn,<br />
spitz, steif, gedreht<br />
April-Juni; 6 + 1 am glei<strong>ch</strong>en Baum.<br />
bis 7 cm lang, kurz gestielt, kegelförmig<br />
rötli<strong>ch</strong>-gelb (Kern), harzrei<strong>ch</strong>.<br />
Bauholz, Fensterrahmen, Möbel, Innenausbau,<br />
Verpackungsmaterial<br />
61