Kasseler Verkehrs - Städtische Werke AG
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Fotos: ISET, Lantelmé<br />
BEMI bildet die dezentrale Intelligenz.<br />
Sie empfängt vom<br />
Leitrechner, der bei den <strong>Städtische</strong>n<br />
<strong>Werke</strong>n steht, seine<br />
Informationen – beispielsweise<br />
das Preisprofil für den Folgetag.<br />
BEMI berechnet daraufhin<br />
den optimalen Einsatzplan<br />
für alle angeschlossenen<br />
Geräte. „Ein Tiefkühler kann<br />
ungeöffnet bis zu acht Stunden<br />
ohne Strom stehen“, gibt<br />
Eugen Rittmeyer, Bereichsleiter<br />
Technik Netze bei den<br />
<strong>Städtische</strong>n <strong>Werke</strong>n, zu bedenken,<br />
„viel Spielraum, um<br />
gefahrlos preisgünstige Phasen<br />
abzupassen“.<br />
Intelligente Technik<br />
ist leistungsstark<br />
Neben dem Rechnerkern finden<br />
die Zähler für die Erzeugung<br />
und den Verbrauch von<br />
Strom, die Netzüberwachung<br />
sowie Schnittstellen für die<br />
Kommunikation im Zählerkasten<br />
ihren Platz. Daten zu<br />
Stromverbrauch und -erzeugung<br />
werden erfasst, archiviert<br />
und an die Leitstelle<br />
übermittelt.<br />
Über einen kleinen tragbaren<br />
Computer, einen handelsüblichen<br />
Personal Digital Assistant<br />
(PDA), kann jeder BEMI-<br />
Besitzer diese und andere Informationen<br />
abfragen, Einsatzpläne<br />
oder Vorgaben für<br />
Ausblick<br />
Neben Kühlgeräten, Elektroheizungen,<br />
Warmwasserboilern, Klimaanlagen,<br />
Waschmaschinen,<br />
Trocknern, Spülmaschinen sowie<br />
Photovoltaik- (PV) und Kraft-<br />
Wärme-Kopplungsanlagen<br />
(KWK) kann BEMI künftig auch<br />
Systeme mit Batteriespeicher,<br />
Ladeeinrichtungen von Elektrofahrzeugen<br />
und PV-Wechselrichter<br />
mit Batteriespeichern steuern.<br />
einzelne Geräte<br />
verändern; per<br />
Internet auch<br />
aus der Ferne.<br />
„Einerseits müssen<br />
die Vorgaben<br />
der Kunden<br />
und die Zählerdaten<br />
zwischen<br />
dem Netz und<br />
den in den<br />
Haushalten installierten<br />
BEMIs<br />
übermittelt werden,andererseits<br />
müssen<br />
die Geräte angebunden<br />
sein,<br />
die durch ein<br />
BEMI gesteuert werden“, skizziert<br />
Projektleiter Dr. Christian<br />
Bendel vom ISET die Herausforderung.<br />
Doch damit nicht genug:<br />
„Mehrere BEMIs gemeinsam<br />
können lokale Inselnetze bilden.<br />
Wenn sich Haushalte mit<br />
einem gemeinsamen Pool-<br />
BEMI organisieren und ausreichend<br />
Energie erzeugen, sind<br />
sie in punkto Strom und Wärme<br />
quasi autonome Selbstversorger“,<br />
erkärt Projektleiter<br />
Energieerzeugung<br />
und -verbrauch<br />
optimal aufeinander<br />
abgestimmt:<br />
Projektleiter<br />
Bendel (r.) erkärt<br />
den Testaufbau.<br />
Unten: Zum<br />
simulierten<br />
Privathaushalt<br />
gehören auch<br />
Blockheizkraftwerk<br />
und Photovoltaikanlage<br />
Bendel. Mit seiner dezentralen<br />
Organisation nutzt BEMI<br />
das Prinzip der Schwarmintelligenz.<br />
Es erzeugt intelligente<br />
Verhaltensweisen über eine<br />
gemeinsame, konsensbasierte<br />
Entscheidungsfindung aller<br />
„Schwarm-Mitglieder“. Das<br />
Zusammenspiel organisiert<br />
sich selbst. Solch ein „Energie-<br />
Schwarm“ erfüllt seine Aufgaben<br />
zielgerichtet, ist überaus<br />
leistungsfähig und kaum<br />
störungsanfällig.<br />
Viele Informationen muss das BEMI verarbeiten. Es hält Verbindung zur<br />
Leitstelle, zum Nutzer, zu den Geräten im Haushalt und den dezentralen<br />
Energieerzeugungsanlagen (DEA), wie Photovoltaikanlagen<br />
Serie<br />
ENERGIE-TIPP<br />
Kaffeewasser<br />
–<br />
heiß und<br />
günstig<br />
Die kleine Tasse<br />
Kaffee oder Tee zwischendurch<br />
macht<br />
wieder munter. Natürlich hat sie<br />
auch ihren Preis – und der kann<br />
sehr unterschiedlich ausfallen.<br />
Die Stiftung Warentest hat nachgerechnet:<br />
Am günstigsten ist<br />
es, das benötigte Wasser mit<br />
Gas zu erhitzen, am teuersten<br />
ist die Mikrowelle.<br />
Einen Liter Wasser auf 95 Grad<br />
zu erwärmen kostet mit Erdgas<br />
1,48 Cent. Der Wasserkocher<br />
ist auch genügsam. Er schlägt<br />
mit 1,89 Cent zu Buche.<br />
Selbst die Kaffeemaschine ist<br />
mit 1,82 Cent nicht teuer – doch<br />
dann ist das Kaffeewasser auch<br />
nur 87 Grad heiß. Richtig teuer<br />
wird es mit dem Elektroherd. Die<br />
gusseiserne Herdplatte „verheizt“<br />
für einen Liter 3,06 Cent,<br />
das Ceran-Kochfeld 3,19 Cent<br />
und die Mikrowelle 4,59 Cent.<br />
Das ist mehr als das Dreifache<br />
im Vergleich zu Erdgas. Da die<br />
meisten Haushalte keinen Gasherd<br />
haben, ist für sie der Blitzkocher<br />
die günstigste Möglichkeit,<br />
zu einer heißen Tasse zu<br />
kommen.<br />
Dass Gas billiger ist als Strom,<br />
gilt auch für das Dusch-, Badeoder<br />
Abwaschwasser. Eine<br />
Erdgastherme ist deutlich günstiger<br />
als Durchlauferhitzer oder<br />
Boiler, die mit Strom arbeiten.<br />
Und umweltfreundlicher ist die<br />
Nutzung von Erdgas obendrein,<br />
denn die Wärme entsteht dort,<br />
wo sie gebraucht wird. Sie muss<br />
nicht wie Strom über weite<br />
Strecken und mit Verlusten<br />
transportiert werden.<br />
Thorsten<br />
Weber,<br />
Energieberater<br />
der<br />
<strong>Städtische</strong><br />
<strong>Werke</strong> <strong>AG</strong><br />
2/2007 SCHNURSCHDR<strong>AG</strong>GS 5